Kochqerät
Die Erfindung betrifft ein Kochgerät gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1.
Demgemäß betrifft die Erfindung ein Kochgerät, enthaltend mindestens eine Kochstelle mit einer Gasheizvorrichtung, die mindestens einen Gasbrenner aufweist, dessen Heizleistung zwischen einer minimalen Gasheizleistung und einer maximalen Gasheizleistung einstellbar ist.
Aus der EP-A-0 485 645 ist ein Gasbrenner für ein solches Kochgerät bekannt, welcher zwei koaxial ineinander angeordnete Flammenringe aufweist, welche wahlweise einzeln oder zusammen mit Gas versorgbar sind, um den Gasbrenner zwischen einer minimalen und einer maximalen Gasheizleistung einstellen zu können. Je nach Einstellung ist nur der eine Flammenring oder der andere Flammenring oder beide Flammenringe gleichzeitig eingeschaltet oder ausgeschaltet.
Gaskochgeräte haben den Vorteil, daß ihre Hitze beim Einschalten schnell zur Verfügung steht. Sie haben aber den Nachteil, daß die Gasflammen nicht beliebig klein gemacht werden können, sondern daß bei Unterschreiten einer bestimmten Mindestmenge an zugeführtem Gas die Flamme ausgeht. Dadurch ist die kleinste einstellbare Gasheizleistung auf einen Wert begrenzt, bei welchem die Gasflammen zwar klein sind, aber gerade nicht ausgehen. Gasbrenner und Gas-Stellglieder werden aus technischen Gründen auf die zuverlässige, kleinste Brennerleistung ausgelegt. Als Richtwert für die kleinste Brennerleistung gilt je nach Gasart ungefähr 1/6 der Nennleistung des Gasbrenners. Dies bedeutet, daß die kleinstmögliche einstellbare Gasheizleistung von der maximal möglichen Gasheizleistung des Brenners abhängig ist. Es wurde auch bereits vorgeschlagen, durch eine elektronische Steuerung in Kombination mit Magnetventilen den Gasbrenner pulsierend mit Gas zu versorgen, so daß die Gasflammen pulsierend eingeschaltet und ausgeschaltet werden.
Die kleinstmöglich einstellbare Gasheizleistung von ungefähr 1/6 bedeutet, daß sie 17 % der maximal einstellbaren Gasheizleistung beträgt. Dieser Wert von 17 % ist
sehr hoch verglichen mit elektrischen Heizvorrichtungen, bei denen eine minimale Elektroheizleistung bis herunter auf nur 6% der maximalen Elektroheizleistung, bei elektronischer Regelung sogar nur 3% der maximalen Elektroheizleistung beträgt.
Deshalb ist bei Gasbrennern die kleinstmöglich einstellbare Gasheizleistung zu hoch für viele Garvorgänge zum Garen von Nahrungsmitteln, beispielsweise zum Fertiggaren von kleinen Nahrungsmittelmengen, zum Schmelzen von Butter, zum Warmhalten von Speisen und dergleichen.
Bekannte Ausführungen von Gaskochgeräten mit Gasbrennern, welche 1 , 2 oder 3
Flammenkreise haben, verursachen hohe Kosten in der Herstellung und ermöglichen trotzdem nicht eine ausreichende Kleinstellung der Gasheizleistung.
Ein Kochgerät kann beispielsweise ein Kochherd, eine Kochmulde mit einer oder mehreren Gasbrennern oder eine Kochplatte mit einer oder mehreren Kochstellen sein, von welchen jede Kochstelle mit mindestens einem Gasbrenner versehen ist. Die Geräte können einzeln aufstellbare Geräte oder Einbaugeräte sein.
Durch die Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, auf konstruktiv einfache und auf preiswerte Weise ein Kochgerät zu schaffen, welches die Vorteile einer Gasheizvorrichtung hat und auf eine wesentlich kleinere Heizleistung einstellbar ist als bekannte Gas-Kochgeräte.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Hierzu ist ein Kochgerät gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Kochstelle zusätzlich zu der Gasheizvorrichtung eine elektrische Heizvorrichtung mit mindestens einem elektrischen Heizkörper aufweist, deren Heizleistung zwischen einer minimale Elektroheizleistung und einer maximalen
Elektroheizleistung einstellbar ist, und dass die minimale Elektroheizleistung kleiner als die minimale Gasheizleistung ist.
Die Erfindung ermöglicht ohne teuere und komplizierte Konstruktionen bei einem Kochgerät, welches eine Kochstelle mit einer Gasheizvorrichtung hat, eine Redu-
zierung der Heizleistung soweit herunter, wie dies bei Elektro-Kochgeräten möglich ist, d. h. bis auf etwa 3 % der maximal einstellbaren Heizleistung.
Die Erfindung ist auch für Kochgeräte mit sehr großen Gasbrennern verwendbar, z. B. sogenannten Wok-Brennern. Der Vorteil der Erfindung macht sich insbesondere dann bemerkbar, wenn das Kochgerät nur eine einzige Kochstelle hat.
Besonders vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung:
1. Ein Topfträger mit integriertem elektrischen Rohrheizkörper. Der Gasbrenner eines solchen Kochgerätes deckt den Haupt-Leistungsbereich ab. Der elektrische Rohrheizkörper hat vorzugsweise direkten Kontakt mit dem Topfboden eines auf die Kochstelle stellbaren Topfes. Der elektrische Rohrheizkörper kann ab der Kleinsteinstellung des Gas-Heizleistungsbereiches manuell eingeschaltet werden. Dadurch wird die Gasbrennstelle zu einer Elektrokochstelle. Die Heizleistung läßt sich sowohl bei dem Betrieb als Gasbrennstelle als auch bei dem Betrieb als Elektrokochstelle in bekannter Weise durch Energieregler einstellen und regeln.
2. Ein Gasbrenner mit integriertem Elektro-Rohrheizkörper. Hierfür sind insbeson- dere Brenner geeignet, die gleichzeitig als Topfträger ausgebildet sind. Der Rohrheizkörper kann in den Gasbrenner integriert oder an diesem angebracht sein.
Die Erfindung wird im folgenden mit Bezug auf die Zeichnungen anhand von bevorzugten Ausführungsformen als Beispiele beschrieben. In den Zeichnungen zei- gen:
Fig. 1 schematisch eine Draufsicht auf die Kochstelle eines Kochgerätes nach der Erfindung,
Fig. 2 einen Querschnitt längs der Ebene ll-ll von Fig. 1 ,
Fig. 3 eine Detail-Frontansicht des Kochgerätes mit einem manuellen Einstellelement zur Einstellung der Heizleistung,
Fig 4 ein Heizleistungsdiagram,
Fig 5 eine abgebrochene Draufsicht auf eine weitere Ausfuhrungsform eines Kochgerates nach der Erfindung,
Fig 6 eine abgebrochene Seitenansicht des Kochgerates von Fig 5,
Fig 7 eine abgebrochene Draufsicht auf eine weiter Ausfuhrungform eines Kochgerates nach der Erfindung,
Fig 8 eine Seitenansicht des Kochgerates von Fig 7
Das in den Fig 1 , 2 und 3 dargestellte Kochgerat 2 nach der Erfindung enthalt mindestens eine Kochstelle 4 mit einer Gasheizvorrichtung 6, die einen Gasbrenner 8 aufweist, welcher mindestens einen, vorzugsweise zwei oder mehr Flammenkranze hat, die durch Gasauslaßoffnungen 10 gebildet sind Die Heizleistung der Gasheizvornchtung ist an einem manuellen Einstellelement 12, z B einem Drehknebel, zwischen einer minimalen Gasheizleistung und einer maximalen Gasheizleistung einstellbar
Die mindestens eine Kochstelle 4 hat zusätzlich zu der Gasheizvornchtung 6, d h zusätzlich zu dem Gasbrenner 8, eine elektrische Heizvorrichtung 14, die min- destens einen elektrischen Heizkörper 16 aufweist, dessen Heizleistung zwischen einer minimalen Elektroheizleistung und einer maximalen Elektroheizleistung einstellbar ist, wobei die minimale Elektroheizleistung kleiner als die minimale Gasheizleistung der Gasheizvornchtung 6 ist
Der elektrische Heizkörper 16, z B ein Rohrenheizkorper, umgibt den Gasbrenner 8 beispielsweise ringförmig und vorzugsweise mit gleichbleibendem Abstand
Die obere Oberflache des elektrischen Heizkörpers 16 ist als Warmeubertra- gungsflache und Stellflache ausgebildet, auf weiche ein Gefäß in Form eines
Topfes oder einer Pfanne zum Erhitzen oder Garen von Nahrungsmitteln und/ oder Getranken stellbar ist
Der elektrische Heizkörper 16 ist in obere Vertiefungen 20 von Armen 22 eines Topftragers 24 eingesetzt und wird von diesem Topftrager 24 getragen Ein auf die Kochstelle stellbares Gefäß wird somit hauptsächlich von dem Topftrager 24 getragen, wahrend die Kontaktierung des Gefaßbodens mit dem elektrischen Heizkörper 16 lediglich zur Wärmeübertragung auf den Topf dient
Gemäß einer abgewandelten Ausfuhrungsform ist der elektrische Heizkörper 16 in den Topftrager 24 integriert
An dem Bedienelement 12 ist nicht nur die Gasheizleistung des Gasbrenners 8, sondern auch die elektrische Heizleistung des elektrischen Heizkörpers 16 ma- nuell einstellbar Das Bedienelement 12 hat einen an der Bedienblende 26 markierten Gaseinstellbereich I für die Gasheizvornchtung 6 mit deren Gasbrenner 8 und einen Elektroeinstellbereich II für die elektrische Heizvorrichtung 14 mit deren elektrischem Heizkörper 16 Die beiden Einstellbereiche I und II sind auf einem definierten Bewegungsweg einer Spitze 28 des Einstellelementes 12 nach- einander angeordnet Die niedrigste Gasheizleistung ist der höchsten Elektroheizleistung benachbart Beide grenzen an der mit "1/6" bezeichneten Stelle aneinander an und mit dem Bedienelement 12 ist wahlweise von der niedrigsten Gasheizleistung auf die höchste Elektroheizleistung umschaltbar an der mit "1/6" bezeichneten Stelle Die einstellbare höchste Gasheizleistung ist am anderen Ende des Gaseinstellbereiches I mit "1/1" bezeichnet Die niedrigste Elektroheizleistung ist am anderen Ende des Elektroeinstellbereiches II mit "6/100" bezeichnet
Fig 4 zeigt ein Diagram, in welchem auf der horizontalen Achse die Drehwinkel "α" aufgetragen sind, auf welche das Einstellelement 12 einstellbar ist Auf der vertikalen Achse des Diagrams ist die Heizleistung "P" aufgetragen Auf der horizontalen Achse ist der Drehwinkeibereich auf den ersten Einstellbereich I der Gasheizleistung und auf den zweiten Einstellbereich II der Elektroheizleistung aufgeteilt Zum Zünden des Gasbrenners 8 wird er am Einstellelement 12 auf
höchste Heizleistung "1/1 " eingestellt und sein ausströmendes Gas wird automatisch oder manuell gezündet, je nach Ausführungsform des Kochgerätes, wobei eine automatische Zündeinrichtung die bevorzugte Ausführungsform ist. Wenn die Gasheizleistung am Bedienelement 12 über den kleinsten, vorbe- stimmten Einstellwert von beispielsweise "1/6" des Maximalwertes "1/1 " reduziert wird, wird an dieser Stelle automatisch die Gaszufuhr zum Gasbrenner 8 unterbrochen und stattdessen der elektrische Heizkörper 16 eingeschaltet, und zwar auf seinen höchsten Elektroheizleistungswert. Von diesem kann er am Bedienelement 12 reduziert werden bis auf einen vorbestimmten kleinsten Elektro- heizleistungswert von z. B. "6/100". Wenn die Heizleistung weiter reduziert wird, wird das Gerät an dem manuellen Bedienelement 12 automatisch abgeschaltet. Der Leistungsbereich kann selbstverständlich auch von dem minimalsten Elektroheizleistungswert bis zum maximalen Gasheizleistungswert durchfahren werden. In diesem Falle erfolgt die Zündung des aus dem Gasbrenner 8 ausströ- menden Gases nicht erst bei der Einstellung des maximalen Gasheizleistungswertes "1/1 ", sondern selbstverständlich beim Übergang vom Elektroheizbetrieb auf den Gasbetrieb, wenn die Einstellung der kleinstmöglichen Gasheizleistung von z. B. "1/6" des Maximalheizleistungswertes "1/1" erreicht oder überschritten wird.
Gemäß einer besonderen Ausführungsform kann für eine Schnellkochstelle eine Einstellmöglichkeit vorgesehen sein, um den Brenner 8 der Gasheizvorrichtung 6 und den elektrischen Heizkörper 16 der elektrischen Heizvorrichtung 14 gleichzeitig einzuschalten, um eine Heizleistung zu erzeugen, die größer ist als die höchste Heizleistung der Gasheizvorrichtung. Eine solche Einstellmöglichkeit kann beispielsweise dadurch gegeben sein, daß das Einstellelement 12 einen dritten Drehbereich hierfür hat oder axial verstellbar ist, um diese Einstellung vorzunehmen.
Die Fig. 5 und 6 zeigen ein Kochgerät nach der Erfindung, bei welchem in einen
Topfträger 24-2 ein Gasbrenner 8 mit einem oder mehreren Kränzen von Gasauslaßöffnungen 10 und mindestens ein elektrischer Heizkörper 16 integriert sind. Stattdessen kann der Heizkörper 16 an dem Topfträger 24-2 auch befestigt statt integriert sein. In beiden Fällen bilden die Gasheizvorrichtung 6 mit dem
Gasbrenner 8 und die elektrische Heizvorrichtung 14 mit dem elektrischen Heizkörper 16 zusammen mit dem Topfträger 24-2 eine Baueinheit.
Die Fig. 7 und 8 zeigen eine weitere Ausführungsform der Erfindung, bei welcher der mindestens eine elektrische Heizkörper 16 in einen Topfträger 24 integriert ist und einen Gasbrenner 8 der Gasheizvorrichtung 6 in gleichbleibendem Abstand umgibt. Die elektrische Heizleistung und die Gasheizleistung können wie bei den anderen Ausführungsformen durch das gleiche Bedienelement 12 einstellbar sein oder, wie dies in den Fig. 7 und 8 dargestellt, durch ein Einstell- element 12-1 für die Gasheizvorrichtung 6 und ein weiteres Einstellelement 12-2 für die elektrische Heizvorrichtung 14.
Gemäß den bevorzugten Ausführungsformen kontaktiert der elektrische Heizkörper 16 den Boden oder eine Seitenwand eines auf ihn stellbaren Gefäßes, z. B. Topfes oder Pfanne. Gemäß anderer Ausführungsform kann zwischen dem Heizkörper 16 und dem Gefäß auch ein Abstand vorhanden sein, was jedoch die Wärmetransfergeschwindigkeit beeinträchtigt.