Titel: Situationserfassungseinrichtung zur Blockadeerken nung bei Türen, Toren oder dergleichen
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Situationserfassungseinπchtung zur Blockade- erkennung bei Türen, Toren oder dergleichen, die in Flucht- und Rettungswegen angeordnet sind
Der Bereich von Flucht- und Rettungswegen wird im täglichen Leben häufig vor und auch hinter solchen Türen oder Toren nicht wie es die Vorschriften fordern entsprechend frei gehalten
In der Europaischen Norm EN L25 werden Panikverschlusse mit horizontaler Betatigungsstange normiert Dabei geht man davon aus, daß die Fluchtmoglichkeiten aus Gebäuden und die allgemeine Sicherheit es wünschenswert erscheinen lassen, daß Ausgangsturen in öffentlichen Gebäuden und Orten mit Publikumsverkehr, Geschäften, Gaststatten usw mit einer entsprechenden Vorrichtung namlich einem Panikturverschluß mit einer horizontalen Betatigungsstange ausgerüstet sein sollen Dabei wird keine besondere Bauform für derartige Panikturverschlusse festgelegt, sondern es wird auf die wesentliche Anforderung und damit Erfüllung der Baugruppennchtlinie abgezielt Dabei wird ein Panikturverschluß (push-bar) so definiert, daß er einen Mechanismus zum Sichern der geschlossenen Tur, der aus einem oder mehreren Sperrelementen bestehen kann, die in ein Sperrgegenstuck eingreifen, welches im umfassenden Türrahmen oder im Fußboden befestigt ist, besteht Dabei können die Sperrelemente mit einer horizontal, beispielsweise auf der Innenseite der Tur angeordneten Betatigungsstange freigegeben werden, wenn diese an einer beliebigen Stelle ihrer wirksamen Lange in Fluchtrichtung in einem Bogen nach unten bewegt wird Dabei sind die Konstruktionsanforderungen an einen solchen Panikturverschluß derart, daß die Tur ohne mittelbar durch Betätigung der Betatigungsstange ohne weiteres zu tun geöffnet werden muß und somit den Flucht- und Rettungsweg freigibt
BEStfπßUMGSKDPIE
Die EP 0 556 553 A1 beschreibt beispielsweise ein derartiges Getriebe für ein Türschloß, welches an Panik- oder Rauchschutzturen eingesetzt wird Dabei wird durch die Betätigung der horizontal über der Tur verlaufenden Panikstange ein Getriebe ausgelost, welches eine Drehung der Schloßnuß innerhalb der Tur bewirkt Durch die Umwandlung der Drehbewegung des Panikbeschlages in eine Drehbewegung ist somit eine Öffnung der Tur möglich
In einer weiteren europaischen Norm namlich der EN 179 sind Notaus- gangsverschlusse mit Druckern oder Stoßplatte definiert In dieser Norm wird die Gebrauchstauglichkeit und Prüfung von derartigen Notausgangs- verschlussen wiedergegeben, die mechanisch über einen Drucker über eine Stoßplatte zur Öffnung gebracht werden können Jedoch wird in dieser Norm darauf hingewiesen, daß derartige Verschlüsse an Notausgangsturen nur dann zum Einsatz kommen, wo das Entstehen einer Panik für unwahrscheinlich gehalten wird
In der WO 93/18486 wird eine Identifikationseinrichtung offenbart die innerhalb eines Turdruckers eingebaut ist Die Identifikation der den Drucker betätigenden Person geschieht dabei über die Abtastung eines Fingers oder eines Daumens Somit ist der Drucker nur dann zu betati- gen, wenn die Person identifiziert worden ist, was gleichzeitig erst dann eine Öffnung der Tur bewirkt, wenn ein entsprechender Zugang zu dem geschlossenen Raum bzw Durchgang gerechtfertigt ist Des weiteren sind Sensoren unterschiedlichster Art bekannt geworden die eine Öffnung einer verschlossenen Tur dadurch bewirken, daß das Sensorsignal derartiger Sensoren an einen automatischen Antrieb weitergeleitet wird der dann die Tur automatisch öffnet
Die Aufgabe der Erfindung besteht dann, Räume in denen sich eine unbegrenzte Anzahl von Personen befindet und die durch entsprechende Türen, insbesondere Flucht- und Rettungswegturen, verschlossen sind sicherer zu machen Gerade in den heutigen Statten der Ansammlung von einer unbegrenzten Anzahl von Personen wie beispielsweise Diskotheken oder aber auch öffentlichen Gebäuden, Versammlungsstatten, Gaststatten usw kommt es immer wieder vor, daß derartige Ausgange
nicht in der vorbestimmten Verwendung genutzt werden können weil sie entsprechend nicht zugänglich sind So kommt es immer wieder zu schrecklichen Katastrophen, bei denen oft eine hohe Anzahl von Menschenleben zu beklagen ist Dadurch, daß die Fluchtwege verstellt sind oder nicht benutzbar gemacht werden, sitzen beispielsweise bei Ausbruch eines Brandes die Besucher regelrecht in der Falle So kommt es auch vor, daß derartige Notausgange mehrfach mit Schlossern verriegelt sind und in einem Katastrophenfall erst das Personal den entsprechenden Schlüssel suchen und holen muß Oft kommt es auch vor daß derartige Flucht- und Rettungswege einer anderen Benutzung zugeführt werden, beispielsweise daß in diesem Bereich Garderoben angeordnet werden, oder aber daß auf der anderen Seite im Außenbereich derartige Freiflächen durch entsprechend parkende Fahrzeuge zugestellt werden
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, die teils unbewußten teils auch bewußten Handlungen zu unterbinden, die zu einem Blockieren und damit nicht ordnungsgemäßen Gebrauch derartiger Flucht- und Rettungswegtore fuhren können
Die Aufgabe der Erfindung wird durch den Anspruch 1 in Verbindung mit den Unteranspruchen gelost Dabei wird vorgeschlagen, in neben oder über der Tur oder dem Tor oder Teilen einer Tur oder eines Tores eine Vorrichtung in Form eines Identifikationsmodules einzusetzen, daß die Zustande eines festlegbaren, veränderlichen zu überwachenden Bereiches in dem Durchgangsbereich vor und/oder hinter der Tur oder dem Tor wiedergibt, um eine Notblockadeerkennung zu detektieren
Eine derartige Vorrichtung ist in der Lage, aufgrund der verwendeten Sensoπk zu erkennen, daß bei Ablauf eines bestimmten Zeitintervalles der Fluchtweg verschlossen bzw nicht völlig frei gegeben ist Die Einstellung eines entsprechenden Zeitintervalles ist notwendig, da beispiels- weise Personen, die sich nur kurzzeitig im Bereich eines Flucht- und Rettungsweges aufhalten, nicht einen Fehlalarm auslosen sollen Wird jedoch ein Gegenstand innerhalb des Flucht- und Rettungsweges abgestellt, so verweilt dieser Gegenstand über den voreiπstellbaren Zeitrau-
mes innerhalb des Flucht- und Rettungsweges und muß somit unmittelbar entfernt werden. Es ein angemerkt, daß oft auch Unwissenheit vorliegt und somit Flucht- und Rettungswege nicht wissentlich verstellt werden Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung ist es möglich, derartige Flucht- und Rettungswege stets frei zu halten.
Dabei ist es grundsätzlich unerheblich, ob die Vorrichtung, die in Form von Identifikationsmodulen ausgelegt werden kann, innerhalb der Tur oberhalb der Tür oder in Teilen/Drücker oder Panikverschlussen integriert ist bzw aufgesetzt wird.
So kann beispielsweise eine Vorrichtung zur Fluchtwegblockadererkennung oberhalb des Panikturbeschlages montiert bzw integriert werden Denkbar ist als Alternative für auch eine Montage als extended version zentral auf oder als Haibeinbauversion im Zentrum der Tur oder des Tores Es können sich die optischen und akustischen Alarmmeldeeinπch- tungen, die eine solche Vorrichtung beinhaltete, als Einheit innerhalb des Panikverschlusses eingebracht werden
Eine weitere Vorrichtung zur Fluchtwegblockadeerkennung kann als Einheit oberhalb eines Drückers montiert oder integriert werden Darüber hinaus beinhaltet die Vorrichtung eine optische bzw. akustische Funkti- onsanzeige und eine Alarmeinrichtung Versorgt werden die einzelnen Komponenten über ein Netzteil, welches extern angebracht ist bzw über eine autarke Stromversorgung
Die Objekterfassung muß sowohl in Fluchtrichtung als auch entgegen der Fluchtrichtung erfolgen. Nur so ist es sichergestellt, daß der Flucht- und Rettungsweg stets frei ist und seinen bestimmungsgemaßen Gebrauch zugeführt wird.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Vorrichtung zur Blockadeerkennung beispielsweise auch ein Steuergerat enthalten welches z B Alarmmeldungen, Betriebsstundenzähler mit Unterbrechungen und/oder Manipulationsversuche an der Anlage zeitlich dokumentiert und über ein externes Lesegerat oder einen Laptop oder durch einen Telefonanschluß abrufbar ist Dabei muß dieses Steuergerat aus feuerfesten
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Material bestehen und über einen zeitlichen Rahmen den Einfluß von Feuer widerstehen können Darüber hinaus muß das Gehäuse der Steuereinheit eine Resistenz gegen Loschwasser und Loschschaum aufweisen Dabei kann natürlich auch eine Vernetzung der einzelnen Steuerein- heiten untereinander durchgeführt werden Die Vernetzung kann dabei durch ein Gußsystem ausgeführt werden
Die Erfindung wird anhand verschiedener schematisch dargestellter Aus- fuhrungsbeispile naher erläutert Es zeigt
Figur 1 Eine Betatigungsstange mit Identifikatonsmodul in Fluchtrichtung
Figur 2 Einen Drucker mit Identifiktionsmodul entgegen der
Fluchtrichtung
Figur 3 Einen Drucker mit Identifikationsmodul in Fluchtrichtung
Figur 4 Einen Drucker mit oberhalb der Tur angeordneten Identifikationsmodul in Fluchtrichtung
Figur 5 Eine Drucker mit Identifikationsmodul entgegen der
Fluchtrichtung
Figur 6 Einen Drucker mit oberhalb der Tur angebrachten
Identifikationsmodul in Fluchtrichtung
Figur 7 Einen Drucker mit oberhalb der Tur angebrachten
Identifikationsmodul entgegen der Fluchtnchtung-
Figur 8 Eine Betatigungsstange mit oberhalb der Tur angebrachten
Identifikationsmodul in Fluchtrichtung
Figur 9 Einen Drucker mit oberhalb der Tur angebrachten Identifikationsmodul in Fluchtrichtung
Im nachfolgenden wird bei der Beschreibung der Ausfuhrungsbeispiele nur auf Türen Bezug genommen, wobei sich der erfindungsgemaße Gegenstand auch auf Tore erstreckt
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Die Figur 1 zeigt eine Tur 6 in Fluchtrichtung, die von einem Rahmen (Zarge) 1 eingerahmt ist Quer über die Tur 6 erstreckt sich eine Betatigungsstange (puschbar) 2, in welcher ein Identifikationsmodul 7 eingesetzt ist Neben dem Identifikationsmodul, welches aus unterschiedlich- sten Sensoren und auch einer CCD Kamera bestehen kann, ist eine akustische Alarmmeldung 3 und eine Funktionsanziege 5 vorhanden welche den ordnungsgemäßen Bertiebszustand des Identifikationsmodu- les 7 wiedergibt Neben der akustischen Alarmmeldung 3 ist auch eine optische Alarmmeldung 4 vorgesehen
Bei dem Ausfuhrungsbeispiel der Figur 2 ist eine Tur 8 entgegen der Fluchtrichtung wiedergegeben, die ebenfalls von einem Rahmen 1 begrenzt wird An der Tur 8 ist ein Drucker 9 angebracht, der oberhalb der Druckergarnitur ein Identifikationsmodul 1 1 aufweist welches eine Blok- kadeerkennung durchfuhrt Alternativ kann jedoch auch ein Identifikati- onsmodul 10 zu dem in dem Drucker integrierten Identifikationsmodul 1 1 auf der Tur zur Objekterfassung angebracht werden
In Abänderung der Figur 2 zeigt die Figur 3 einen Panikbeschlag 12 bei dem oberhalb neben einer optischen Alarmmeldung 4 eine akustische Alarmmeldung 3 und eine Funktionsanzeige 5 angebracht ist Somit kann das Uberwachungspersonal feststellen daß auch auf der entgegengesetzten Seite namlich in Fluchtrichtung die Tur nicht verstellt ist ein Ausfuhrungsbeispiel, bei dem das Funktionsmodul oberhalb der Tur angebracht ist zeigt die Figur 4, darüber hinaus sind oberhalb des Rahmens 1 die optische Alarmmeldung 4 neben der akustischen Alarmmeldung 3 und der Funktionsanzeige 5 montiert Diese Montage wurde dann greifen, wenn das in der Figur 5 dargestellte Ausfuhrungsbeispiel eines Identifikationsmodules 1 1 das oberhalb des Druckers 9 entgegen der Fluchtrichtung eingesetzt wird
erfindungsgemaß ist es darüber hinaus möglich, in der Betatigungsstange 2 das in der Figur 6 dargestellte Ausfuhrungsbeipiels so auszugestalten daß neben der akustischen Alarmmeldung die optische Alarmmeldung und die Funktionsanzeige 5 innerhalb der Betatigungsstange integriert sind bei einer Tur, die in Fluchtrichtung dargestellt wurde So ist auch das
Ausführungsbeispiel der Figur 7 zu verstehen, bei dem oberhalb des Rahmens 1 ein Identifikationsmodul 13- montiert ist. Es ist jedoch auch möglich, oberhalb des Rahmens 1 nicht nur ein Identifikationsmodul zu montieren sondern auch eine akustische Alarmmeldung 3 die optische Alarmmeldung 4 und die Funktionsanzeige 5. Dieses sowohl in Ausführung mit einem Panikbeschlag 12 oder einer Betätigungsstange 2.
Die Ausführunsgbeispiele machen deutlich, daß eine feste Zuordnung der einzelnen Funktionsmodule 7, 10 ,11 , 13 mit ihren akustischen Alarmmeldungen 3 , optischen Alarmmeldungen 4 und die mit 5 bezeichnete Funk- tionsanzeigen in unterschiedlichster Art und Weise auf und in die betreffenden Türen 6 in Fluchtrichtung bzw. entgegen der Fluchtrichtung 8 montiert werden können.
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Bezugszeichen
1 Rahmen (Zarge)
2 Panikentriegelung (Betätigungsstange)
3 akustische Alarmmeldung 4 optische Alarmmeldung
5 Funktionsanzeige Tür (Sicht in Fluchtrichtung)
7 Identifikationsmodul (Sensor) Tür (Sicht entgegen Fluchtrichtung) Drücker
10 Identifikationsmodul
11 Identifikationsmodul
12 Panikbeschlag
13 Identifikationsmodul