GELDKASSETTENANORDNUNG MIT SENSOR
Die Erfindung betrifft eine Geldkassettenanordnung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine Geldkassettenanordnung der genannten Art mit einer transportablen registrierkassengesteuerten Geldkassette ist aus der EP 0 560 292 Bl bekannt. Die Geldkassette läßt sich auf eine ortsfeste Grundplatte aufsetzen und mit ihr verriegeln. Auf der Grundplatte ist ein Haltevor- sprung angeordnet, der beim Aufsetzen der Geldkassette durch einen Schlitz in deren Bodenplatte greift und mit einem Riegel im Inneren der Geldkassette verrastet . Zur Entriegelung wird ein nur bei geöffnetem Geldkassetten- Deckel zugängliches Entriegelungselement manuell betätigt. Die Deckelöffnung wird durch ein von einer Regi- strierkasse abgegebenes elektrisches Signal ausgelöst . Da eine solche Geldkassette auch bei Ausfall der Registrierkasse oder der Stromversorgung von der Grundplatte lösbar sein muß, ist an einer verborgenen, nicht für einen Kunden einsehbaren Stelle der Geldkassette eine sogenannte Notentriegelung vorgesehen, die manuell betätigbar ist. Die verborgene Anordnung dieser Notentriegelung ist aber nur so lange ein Schutz gegen Manipulationen an der Geldkassette wie unberechtigtes Öffnen oder unbefugte Entnahme von der Grundplatte, als der konstruktive Aufbau der Geldkassettenanordnung unbekannt ist .
Aus der WO 95/21420 AI ist eine Anordnung zur elektronischen Artikelauszeichnung bekannt. Diese dient der Preisauszeichnung von insbesondere in den Regalen eines Warenhauses feilgebotenen Artikeln. Sie umfaßt eine Zentral- Station, die Artikelinformationen drahtlos als Rundfunksendung aussendet, und eine Vielzahl von Warenschildern mit einem Empfänger für diese Rundfunksendungen. Das aus der WO 95/21420 AI bekannte Warenschild enthält auch ei-
nen Sender, der auf ein Anforderungssignal hin eine Information auszusenden vermag.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Sicherheit von Geldkassetten gegen unberechtigten Zugriff zu erhöhen.
Die Aufgabe wird für eine Geldkassettenanordnung der eingangs beschriebenen Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst .
Die Erfindung geht von der Überlegung aus, daß bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein müssen, bevor eine Geldkas- sette zulässigerweise von der Grundplatte gelöst wird. Eine Kassierperson bekommt bei Dienstantritt eine Geldkassette ausgehändigt, die sie an ihrem Kassierplatz auf die Grundplatte setzt und sich danach durch Eingabe ihrer Benutzernummer per Tastatur oder mit Hilfe eines elektro- nisch lesbaren Ausweises bei einer die Registrierkasse steuernden Datenverarbeitungseinrichtung anmeldet .
Vor einer zulässigen Entnahme der Geldkassette meldet sich die Kassierperson bei der Datenverarbeitungseinrichtung ab. Wird aber bei angemeldeter Kassierperson die Geldkassette von der Grundplatte gelöst, so ist das ein Indiz für einen Manipulationsversuch, auf welches hin ein Alarm ausgelöst werden kann. Eine besonders einfache und doch zuverlässige Meldung von Manipulationen an der Geldkassette wird dadurch erreicht, daß in der Geldkassette ein Sensor angeordnet ist, der die Entriegelung und/oder die Entfernung der Geldkassette von der Grundplatte erfaßt und ein Meldesignal über einen Signalweg an eine Überwachungseinrichtung meldet . Die Anordnung des Sensors innerhalb der Geldkassette macht eine in betrügerischer Absicht vorgenommene Blockade des Sensors nahezu unmöglich. Eine solche Blockade ist insbesondere dann wirkungslos, wenn bereits die Schaltzustände und Schaltwechsel des Sensors vor und während des Aufsetzens der Geld-
kassette auf die Grundplatte und/oder der An- und Abmeldevorgang der Kassierperson in der Überwachungseinrichtung für eine Alarmauslösung ausgewertet werden.
Vorzugsweise überwacht der Sensor die der Verriegelungs- position entsprechende Position der Geldkassette bezüglich der Grundplatte und/oder die Position des Haltevor- sprungs in seiner in der Geldkassette verrasteten Stellung.
Der Sensor kann als elektrischer Schalter, insbesondere als Mikroschalter ausgebildet sein, dessen Betätigungselement in den Verschiebeweg des Haltevorsprungs ragt. Alternativ dazu kann der Sensor eine die Position des Haltevorsprungs erfassende Lichtschranke oder ein kapazitiver oder induktiver Näherungsschalter sein, welcher sei- nen Abstand zum Haltevorsprung oder zur Grundplatte abtastet .
Die Übertragung des Meldesignals wird im einfachsten Fall über eine ein Betätigungssignal für die Entriegelung des Kassettendeckels führende Leitung geführt. Dadurch erüb- rigen sich zusätzliche Elektroinstallationen.
Gemäß einer bevorzugten Ausprägung der Erfindung ist der Sensor mit einem in der Geldkassette befindlichen Sender oder Sender/Empfänger verbunden, dessen Ausgangssignal als Meldesignal über einen drahtlosen Signalweg geführt wird.
Dazu kann der Sender bzw. Sender/Empfänger in ein drahtloses LAN-Netzwerk eingebunden sein, über welches das Meldesignal zu der Überwachungseinrichtung geführt wird. Solche LAN-Netzwerke sind gerade bei Kasseninstallationen mit vielen Registrierkassen ohnehin häufig im Einsatz, um die Registrierkassen mit einem zentralen Rechner zu verbinden. Die Einbindung des Senders bzw. Sender/Empfängers zieht also keinen zusätzlichen Aufwand für die Si-
gnalübertragung nach sich. Ein drahtloses LAN-Netzwerk ist entweder als Infrarot- oder Funk-LAN ausgebildet, so daß der Sender bzw. Sender/Empfänger in der Geldkassette entsprechend aufgebaut sein muß.
Als Sender bzw. Sender/Empfänger kann auch ein in eine Anordnung zur elektronischen Artikelauszeichnung eingebundenes elektronisches Warenschild verwendet werden, wie es aus der WO 95/21420 AI bekannt ist. Das bekannte Warenschild enthält auch einen Sender, der auf ein Anforde- rungssignal hin eine Information auszusenden vermag. Ein solches Warenschild kann mit einfachen Mitteln in oder an der Geldkassette angebracht und der Sensor mit dessen Signaleingang verbunden werden. Wird das Meldesignal des Sensors als Anforderungssignal auf den Signaleingang des Warenschildes gegeben, so kann dessen Sendekanal als drahtloser Signalweg benutzt werden.
Ein Warenschild der genannten Art steht serienmäßig zur Verfügung und besitzt eine eigene Stromversorgung. Die Einbindung des Senders bzw. Sender/Empfängers eines in oder an der Geldkassette angebrachten Warenschildes in die Anordnung zur elektronischen Artikelauszeichnung bedeutet also keinen zusätzlichen Aufwand. Ein weiterer Vorteil der Verwendung eines elektronischen Warenschildes ist, daß dessen ohnehin vorhandene Anzeigeeinrichtung als Anzeige für von der Überwachungseinrichtung übertragene Informationen an die Kassierpersonen, beispielsweise einer Warnung vor einem im Haus befindlichen Dieb, benutzt werden kann .
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung an Hand der beigefügten Zeichnung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Geldkassette sowie eine Grundplatte, auf welche die Geldkassette aufsetzbar ist,
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Registrierkassenanordnung und deren Blockschaltbild.
Eine in Fig. 1 dargestellte Geldkassette 10 besteht im wesentlichen aus einem Kassettenunterteil 12 und einem an dem Kassettenunterteil 12 um eine horizontale Achse 16 schwenkbar angeordneten Kassettendeckel 18. In eine das Kassettenunterteil 12 nach außen abschließende Wand 14 ist eine Öffnung 15 eingeformt.
Die Geldkassette 10 kann unabhängig von einer in Fig. 2 dargestellten Registrierkasse 50 transportiert werden. Für ihren Betriebseinsatz wird sie auf eine beispielsweise an einem Kassenplatz ortsfest angeordnete Grundplatte 20 aufgesetzt. Das Kassettenunterteil 12 hat an seiner Unterseite eine Ausnehmung 22, die eine auf der Grund- platte 20 angeordnete Funktionsbaugruppe 24 aufnehmen kann. Die Ausnehmung 22 wird auf ihrer der Vorderseite der Geldkassette 10 zugewandten Seite durch die Wand 14 begrenzt. Die Funktionsbaugruppe umfaßt einen Haltevorsprung 26 mit einer Rastausnehmung 28 und einen in Fig. 2 dargestellten Elektromagneten 48, der zur Entriegelung des Kassettendeckels 18 durch ein beispielsweise von der Registrierkasse 50 abgegebenes elektrisches Betätigungssignal ansteuerbar ist.
Im Inneren des Kassettenunterteils 12 ist ein Riegel 30 mit einer zum Eingriff in die Rastausnehmung 28 bestimmten Gegenraste 32 angeordnet. Außerdem befindet sich im Kassettenunterteil 12 ein Schaltelement 34, welches durch den an der Grundplatte 20 angeordneten Haltevorsprung 26 betätigt wird, wie weiter unten beschrieben wird.
Fig. 2 zeigt in schematischer Darstellung eine Registrierkassenanordnung und deren Blockschaltbild. Die zusammen mit Fig. 1 beschriebene Geldkassette 10 und die Grundplatte 20 sind Teile der Registrierkassenanordnung.
Wiederkehrende Teile tragen gleiche Bezugszeichen. In der Geldkassette 10 oder an deren Außenseite, vorzugsweise auf der Außenseite des Kassettendeckels 18, ist ein Warenschild 40 angebracht, wie es aus der WO 95/21420 AI bekannt ist. Die Anordnung des Warenschildes 40 auf dem Kassettendeckel 18 hat den Vorteil, daß dessen Anzeige- einrichtung 44 sich stets im Blickfeld der Kassierperson befindet. Das Warenschild 40 umfaßt einen Warenschild- Prozessor 42, mit dessen Signaleingang 43 das Schaltele- ment 34 verbunden ist. Mit dem Warenschild-Prozessor 42 ist ferner die Anzeigeeinrichtung 44 und eine erste drahtlose bidirektionale Signalübertragungseinrichtung 46 verbunden. Der den Kassettendeckel 18 freigebende Elektromagnet 48 ist an eine nicht dargestellte Schnittstel- lenschaltung in der Registrierkasse 50 angeschlossen, welch letztere von einer Kassentastatur 52 aus bedienbar ist .
In die Geldkassette 10 ist ein weiteres Schaltelement 64 eingebaut, das sich bei entriegeltem und geöffnetem Kas- settendeckel 18 in seiner geöffneten Stellung befindet und durch Schließen des Kassettendeckels 18 von letzterem in seine Schließstellung gebracht wird. Das weitere Schaltelement 64 ist an einen zweiten Eingang 66 des Warenschild-Prozessors 42 angeschlossen.
In die Registrierkasse 50 ist eine zweite Signalübertragungseinrichtung 54 eingebaut. Die Registrierkassenanordnung umfaßt ferner eine Zentralstation 56 mit einem zentralen Rechner 58, der mit einer dritten Signalübertragungseinrichtung 60 und einer zentralen Überwachungsein- richtung 62 zusammengeschaltet ist.
Zum Verbinden der Geldkassette 10 mit der Grundplatte 20 wird die Geldkassette 10 von oben auf die Grundplatte 20 gesetzt und dann gegen die Kraft einer nicht dargestellten Feder nach hinten geschoben, wie dies durch den Bewe-
gungspfeil 36 angedeutet ist. Beim Aufsetzen greift die Funktionsbaugruppe 24 in die Ausnehmung 22 und gleitet beim Verschieben der Geldkassette 10 nach hinten in die strichpunktiert dargestellte Position 24', wobei der Hal- tevorsprung 26 durch die Öffnung 15 in das Innere des Kassettenunterteils 12 eindringt. Der Riegel 30 wird dabei von dem Haltevorsprung 26 in seine gestrichelt dargestellte Position ausgelenkt und rastet schließlich mit seiner Gegenraste 32 in die Rastausnehmung 28 ein.
Beim Verschieben der Geldkassette 10 nach hinten betätigt der Haltevorsprung 26 das Schaltelement 34, welches daraufhin ein Meldesignal 'Geldkassette in Betriebsposition' abgibt. Dieses wird über die erste Signalübertragungseinrichtung 46, die dritte Signalübertragungsein- richtung 60 und den zentralen Rechner 58 zu der Überwachungseinrichtung 62 übertragen. Nun gibt die Kassierperson ihre Benutzernummer über die Kassentastatur 52 oder mit Hilfe eines nicht dargestellten elektronisch lesbaren Ausweises in die Registrierkasse 50 ein und meldet sich damit über die zweite Signalübertragungseinrichtung 54, die dritte Signalübertragungseinrichtung 60 und den zentralen Rechner 58 bei der Überwachungseinrichtung 62 an. Nun ist die Überwachungseinrichtung 62 "scharf" geschaltet.
Vor dem Lösen der Geldkassette 10 von der Grundplatte 20 meldet sich die Kassierperson durch eine entsprechende Eingabe auf der Kassentastatur 52 bei der Überwachungs- einrichtung 62 ab. Diese Information wird über den selben Übertragungsweg wie die Kassiereranmeldung übertra- gen. Darauf wird der Kassettendeckel 18 durch das von der Registrierkasse 50 an den Elektromagneten 48 abgegebene elektrische Betätigungssignal geöffnet. Dadurch wird der Riegel 30 zugänglich. Dieser wird nun manuell in Richtung des Pfeils 38 nach unten in seine gestrichelt dargestell- te Position gedrückt, wodurch die Verrastung mit der
Rastausnehmung 28 aufgehoben wird. Das Schaltelement 34 gibt ein Meldesignal 'Geldkassette aus Betriebsposition' an die Überwachungseinrichtung 62, die diese Meldung aber erwartet und keinen Alarm auslöst. Die Feder schiebt nun die Geldkassette 10 nach vorne, so daß letztere nach oben von der Grundplatte 20 abgenommen werden kann.
Ähnliches gilt für die betriebsmäßige Öffnung des Kassettendeckels 18 während eines Kassiervorganges. Von der Registrierkasse 50 wird jeder Rechnungsabschluß an die Überwachungseinrichtung 62 gemeldet. Danach sendet die Registrierkasse 50 ein Betätigungssignal an den Elektromagneten 48, der Kassettendeckel 18 wird entriegelt und das weitere Schaltelement gibt ein Meldesignal 'Geldkassette geöffnet' an die Überwachungseinrichtung 62 ab, die dieses Meldesignal innerhalb eines bestimmten Zeitraumes erwartet hat und deshalb keinen Alarm auslöst.
Wird die Geldkassette 10 bei angemeldeter Kassierperson von der Grundplatte 20 gelöst, gibt das Schaltelement 34 das Meldesignal 'Geldkassette aus Betriebsposition' an die Überwachungseinrichtung 62 ab, die daraufhin einen Alarm auslöst. Wird der Kassettendeckel 18 ohne vorhergehende Meldung eines Rechnungsabschlusses geöffnet, wird ebenfalls der Alarm auslöst.