EP1218110B1 - Vorrichtung zur hemmung von straftätern, vorzugsweise zur ergänzung einer alarmanlage - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Hemmung von Straftätern, insbesondere Einbrechern, für die Unterbringung in einem geschlossenen Raum, wie z.B. einem Ladenlokal oder dergleichen, vorzugsweise zur Ergänzung einer Alarmanlage, mit einer im Inneren einer Kammer angeordneten Spraydose zur Freisetzung eines personenhemmenden Mittels, insbesondere Reizgases, wobei die Spraydose einen zur Freigabe des personenhemmenden Mittels betätigbaren Sprühkopf aufweist und mit einem axial zu der Spraydose angeordneten Elektromagneten zur Betätigung der Vorrichtung in Abhängigkeit von einem elektrischen Alarmsignal, wobei der Elektromagnet benachbart zu dem Sprühkopf der Spraydose angeordnet ist, die Spraydose fest in der Kammer montiert ist, und der Elektromagnet zur unmittelbaren und direkten Betätigung des Sprühkopfs ausgelegt ist.

Bekanntermaßen nehmen insbesondere Einbrüche auf Ladenlokale, wie z.B. Tankstellen, Kioske usw., überhand, bei denen organisierte Banden innerhalb kürzester Zeit mit massiver Gewalteinwirkung einen Einbruch verüben, Beutegut zusammenraffen und den Tatort wieder verlassen. In derartigen Ladenlokalen installierte Alarmanlagen schrecken die Täter nicht ab. Sie nehmen eine Alarmauslösung ohne weiteres in Kauf und lassen sich dann von irgendwelchen Alarmsirenen oder dergleichen nicht an ihrer Tatausübung hindern, da sie ohnehin darauf gedrillt sind, den Tatort so schnell wie möglich zu verlassen, bevor Einsatzkräfte der Polizei überhaupt alarmiert sind, geschweige denn, den Tatort erreichen können. Derartige Banden sehen somit keinerlei Veranlassung, die Tatsache eines Einbruchs zu verschleiern und zu versuchen, den Einbruch unentdeckt zu lassen.

Bei derartigen Straftaten ist häufig der angerichtete Schaden, der durch den Einbruch selbst und die Zerstörung an Schaufenstern, Türen, Regalen usw. verursacht wird, größer als der Wert des Diebesgutes selbst. Es ist daher günstig, wenn der Einbruch gestört oder gestoppt werden kann, da dadurch einerseits der Diebstahl von weiteren Gegenständen verhindert wird und auch der zu erwartende Zerstörungsschaden verringert wird.

Eine Vorrichtung der eingangs genannten Art ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster G 88 11 343.4 bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird eine in einem Gehäuse angeordnete Spraydose von einem unterhalb der Spraydose angeordneten Elektromagneten mit dem Sprühkopf gegen eine Gehäusewandung gedrückt, so daß der Sprühkopf relativ zu der übrigen Spraydose eingedrückt wird und dadurch eine Auslösung erfolgt. Problematisch ist hierbei, daß eine vergleichsweise hohe Kraft zur Bewegung der Spraydose aufgewendet werden muß, die sich dabei auch verdrehen kann, so daß der Sprühkopf dann nicht mehr in die gewünschte Richtung zeigt.

Eine weitere Vorrichtung zur Objekt- und Raumsicherung ist aus der DE 34 02 950 C2 bekannt. In dieser Vorrichtung ist in einer Kammer eine Spraydose angeordnet, auf deren Sprühkopf eine mechanische Auslöseeinrichtung einwirken kann. Diese ist mit einer Feder vorgespannt und wird durch ein mechanisches Auslösestück gehalten, so daß bei Entfernen des Auslösestücks ein Stempel durch Federdruck auf den Sprühkopf gedrückt wird.

Die Offenlegungsschrift DE 35 18 500 A1 beschreibt eine elektromechanisch wirkende Betätigungsvorrichtung für Sprühbehältnisse, mittels der die Sprühbehältnisse durch einen Elektromotor oder einen Elektromagneten automatisch betätigt werden. Der Elektromagnet drückt das Sprühbehältnis bzw. den Sprühkopf je nach Gerätekonzeption mittelbar oder unmittelbar nieder.

Die französische Druckschrift FR 2 389 951 A beschreibt eine Vorrichtung zur Sicherung von Vermögenswerten und Personen, die dazu bestimmt ist, an allen festen oder beweglichen Orten eingesetzt zu werden, insbesondere in Räumlichkeiten oder Fahrzeugen aller Art, beispielsweise in Wohnungsräumen, öffentlichen Orten, Autos, Flugzeugen etc., wobei die Vorrichtung in gleicher Weise willentlich durch einen Benutzer oder unwillentlich durch einen Eindringling eingesetzt werden kann. Die Vorrichtung weist ebenfalls eine in einem Gehäuse anordbare Sprühflasche auf, deren Druckknopf eine elektromagnetisch arbeitende Auslöseeinrichtung zugeordnet ist.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen besonders einfachen Aufbau hat und besonders zuverlässig arbeitet. Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Nach dem Grundgedanken der Erfindung ist in einer Vorrichtung der eingangs genannten Art eine die Betätigungskraft verstärkende bzw. übernehmende Dauerauslöseeinrichtung vorgesehen, die als mechanisches Riegelelement ausgebildet ist. Dadurch wird eine besonders einfache Ausgestaltung der Vorrichtung bei vergleichsweise kleinen Außenabmessungen erreicht. Unter einer unmittelbaren und direkten Betätigung des Sprühkopfs wird dabei insbesondere verstanden, daß ein Stößel des Elektromagneten direkt axial auf den Sprühkopf wirkt und keine Hebel oder mechanischen Hilfsmittel oder andere zwischengeschaltete mechanische Elemente vorhanden sind. Der Stößel wird direkt aus dem Magneten auf den Sprühkopf bewegt. Durch die feste Anordnung der Spraydose in der Kammer ist auch ein Verschieben und Rutschen der Spraydose nicht nötig und nicht möglich, so daß das personenhemmende Mittel zuverlässig in die gewünschte Richtung abgegeben wird, sobald der Elektromagnet von dem elektrischen Alarmsignal aktiviert wird. Bei dem personenhemmenden Mittel kann es sich beispielsweise um ein sogenanntes CS-Reizgas, Pfeffergas, Farbspray oder um ein gesundheitsunschädliches und farbloses Schockgas (Demospray) handeln, dessen Einsatz beispielsweise auch in Notwehrsituationen in verschiedenen Staaten zulässig ist und zum Teil auch von Polizeikräften selbst bei der Überwältigung von Tätern eingesetzt wird. Das CS-Reizgas hat den Vorteil, daß es sehr nachhaltig wirkt, indem es sich in der Umgebung und auch in den Kleidungsstücken, Haaren usw. des Täters festsetzt, so daß es auch nach dem Verlassen des Tatortes noch nachwirkt. Selbst wenn also der Straftäter eine Atemschutzmaske getragen haben sollte, würde nach Abnehmen der Maske das festgesetzte Gas noch seine Wirkung auf Netz-/Schleimhäute und Atemwege entfalten. Pfeffergas wird demgegenüber in verschiedenen Ländern unmittelbar zur Einwirkung auf Personen, insbesondere auf deren Augen, vorgesehen und wirkt mit sofortigem Lidschluß.

Mit dem hemmenden Mittel soll also erfindungsgemäß ein Effekt erreicht werden, der landläufig mit "chemischer Keule" bezeichnet wird, wobei ein solches hemmendes Mittel nicht unbedingt ein chemisches Mittel sein muß, weil auch natürliche bzw. biologische Mittel in Betracht kommen. Auch ein Straftäter, der Alarmsignale einfach ignoriert, kann also mit der erfindungsgemäßen Einrichtung an der weiteren Ausführung seiner Tat gehindert oder dabei zumindest gehemmt werden, ob er nun selbst will oder nicht. Selbst wenn der Täter durch die Einwirkung der erfindungsgemäßen Vorrichtung den Tatort vorzeitig fluchtartig verläßt, so hat dies zumindest für den Geschädigten Vorteile, weil eine weitere Schädigung verhindert wird, auch wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung nicht dazu beiträgt, den Straftäter leicht zu ergreifen. Es ist also in erster Linie Zweck der Einrichtung, den Täter vorzeitig zu verjagen und zu einem Abbruch seiner Straftat zu veranlassen, als den Täter handlungsunfähig zu machen, um seine Ergreifung zu ermöglichen.

Nach einer ersten Weiterbildung der Erfindung weist das mechanische Riegelelement einen mit einer Feder vorgespannten Stift zum Eingriff in eine Ausnehmung in dem Betätigungselement zur Betätigung des Sprühkopfes auf. Bei Auslösung der Vorrichtung wird also der Elektromagnet aktiviert und drückt mit einem Betätigungselement, insbesondere in Form eines Stößels auf den Sprühkopf und löst diesen aus und gibt so das Medium der Sprühdose frei. Dabei wird eine in dem Betätigungselement angeordnete Ausnehmung oder Nut vor das Riegelelement gefahren, das den mit der Feder vorgespannten Stift in die Ausnehmung des Betätigungselements treibt und dieses dadurch blockiert.

Die Kammer, in der die Spraydose angeordnet ist, ist bevorzugt als zylindrisches Metallgehäuse, insbesondere Aluminiumgehäuse, ausgebildet. Auch Kunststoffgehäuse oder andere Materialien sind in Abhängigkeit vom Einsatzzweck denkbar. Insbesondere, wenn es sich um eine handelsübliche Spraydose handelt, ist es günstig, die Kammer im wesentlichen länglich auszubilden, so daß die Spraydose und der als Betätigungseinrichtung wirkende Elektromagnet axial aufeinanderfolgend anzuordnen sind. Axial zu dem niederzudrückenden Sprühkopf der Spraydose ist der Elektromagnet angeordnet, der mit Hilfe eines beweglichen Stößels den Sprühkopf direkt betätigt. Die längliche Kammer sorgt dafür, daß die Betätigungseinrichtung und die zu betätigende Spraydose für eine sichere Auslösung in der richtigen Weise einander zugeordnet und entsprechend fixiert sind, so daß der Betätigungsstößel den Sprühkopf auch jederzeit trifft und nicht abrutscht. Die Kammer ist dabei bevorzugt als zylindrischer Behälter ausgebildet, in den die Spraydose paßgenau, vorzugsweise mit Hilfe eines Einsatzes auch verdrehsicher, eingeschoben und verrastet wird. Insbesondere ist in der Kammer ein an den oberen Endbereich der Spraydose angepaßter Einsatz, insbesondere ein Kunststoffring, angeordnet, der ein Verdrehen der Spraydose verhindert. Der Kunststoffring ist dazu asymmetrisch ausgebildet und weist an den oberen Endbereich der Spraydose angepaßte Vorsprünge und Ausnehmungen auf, so daß die Spraydose verdrehsicher im Einsatz gehalten ist. Bevorzugt ist zudem im oberen Endbereich der Kammer eine Aufnahmeeinrichtung zur zentrierten Halterung des Elektromagneten vorgesehen, so daß in der bevorzugt zylindrischen Kammer ein eckiger Elektromagnet in zentrierter Position gehalten ist.

In einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Dauerauslöseeinrichtung mit einer auf ein elektrisches Betätigungssignal reagierenden Erstauslöseeinrichtung, vorzugsweise unwiderruflich, in Wirkung bringbar. Hierfür kommt insbesondere eine mechanische oder elektromotorische Betätigung in Betracht, die also in irgendeiner Weise ein elektrisches Signal in ein mehr mechanisches Signal umwandelt. Dabei kann gegebenenfalls zunächst einmal eine erste Auslösung mit Hilfe des Elektromagneten erfolgen, der dann die Dauerauslöseeinrichtung betätigt, die ihrerseits für eine Dauerauslösung sorgt. Auf diese mittelbare Weise der elektrischen Auslösung könnte gegebenenfalls elektrische Energie gespart werden, so daß beispielsweise eine bevorzugt vorgesehene eigene Stromversorgung der erfindungsgemäßen Vorrichtung eventuell nur eine Kleinbatterie sein muß bzw. für einen ausreichend langen Energievorrat ausgelegt sein kann. Beispielsweise kann eine Art Kippmechanismus oder ein sonstiges labiles Gleichgewicht durch die Erstauslösung entstabilisiert werden, woraufhin dann beispielsweise mechanische Gewichte oder dergleichen für einen Dauerdruck und für eine nachhaltige Betätigung sorgen. Ein Betätigungsbolzen kann mit einem kurzen Stromstoß blitzartig bewegt und in Auslösestellung mechanisch arretiert werden. Dieser wird erst wieder entblockiert, wenn die Spraydose vollständig entleert und ausgetauscht wird. Die Entnahme der Spraydose kann per Schloß gesichert und der Behälter zerstörungssicher ausgebildet sein.

Dabei ist der Elektromagnet bevorzugt mit einer Schaltung verbunden, die den Elektromagneten nach einer insgesamt vorgegebenen Zeitdauer, von beispielsweise zehn Sekunden, abschaltet. Dadurch wird eine Überhitzung der Schaltung vermieden. Außerdem ist nach einer Betätigung der Spraydose von zehn Sekunden davon auszugehen, daß der Inhalt der Spraydose versprüht worden ist. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung, insbesondere bei einer Ausführungsform, bei der keine Dauerauslöseeinrichtung vorgesehen ist, ist die Schaltung so ausgelegt, daß der Elektromagnet die Spraydose mehrfach betätigen kann. Dies ist insbesondere bei in Automaten angeordneten Vorrichtungen günstig, da dann ein Öffnen oder Aufbrechen der Tür eine Auslösung der Vorrichtung zur Folge hat und bei einem Schließen der Tür des Automaten die Vorrichtung abschaltet und erst bei einem erneuten Öffnen der Tür durch den entsprechenden Schalter wieder aktiviert wird.

Weiterhin ist bevorzugt eine optische.Anzeige vorgesehen, die günstigerweise von einer LED gebildet ist, die nach Auslösung der Vorrichtung leuchtet und damit insbesondere später hinzukommendes Bedienpersonal darauf hinweist, daß die Vorrichtung ausgelöst worden ist und damit das Bedienpersonal warnt.

In einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist eine Bewegungseinrichtung zur Bewegung der installierten Einrichtung für eine Veränderung und/oder Überstreichung des vorbestimmten Aktionsbereiches vorgesehen.

Insbesondere kann hierzu ein Motor vorgesehen sein, der die Vorrichtung hin- und herschwenkt, so daß die Vorrichtung eine größere Fläche überstreicht und die Chance, den Täter auch zu treffen, vergrößert wird. Insbesondere auch bei einem mit Hilfe künstlicher Intelligenz über eine Videokamera gesteuerten Alarm, bei dem die Position des Täters erkannt wird, ist eine gezielte Verschwenkung auf die sensorisch oder optisch erkannte Position des Täters günstig. Auch bei Überwachung des zu überwachenden Raumes über Videokamera und einen Beobachter, der beispielsweise den Tathergang auf einem Bildschirm verfolgt, ist eine solche Steuerung der Vorrichtung günstig.

Es ist auch möglich, für die Öffnung der Spraydose, die das hemmende Mittel aufweist, diese ganz oder teilweise zu zerstören, also beispielsweise ein Loch in diesen Behälter einzubringen oder diesen sogar, beispielsweise mittels eines Sprengsatzes explosionsartig zu öffnen. Gerade ein solcher Explosionsvorgang würde natürlich zu einer massiven schnellen Hemmung beim Täter und einer weiten Verbreitung des Mittels führen.

Die Vorrichtung ist installiert und in vorbestimmter Weise plaziert und zielt auf einen vorgegebenen Aktionsbereich. Beispielsweise können auf diese Weise besonders kritische Bereiche in den Aktionsbereich der Vorrichtung genommen werden, also beispielsweise Zigarettenständer oder bestimmte Regale mit elektronischen Geräten oder dergleichen, die erfahrungsgemäß von Straftätern am liebsten und am schnellsten entwendet werden. Es kommt daher auch in Betracht, mehrere derartige Vorrichtungen in dem Raum zu installieren, um verschiedene Aktionsbereiche in demselben Raum zu haben. Eine Weiterbildung sieht außerdem vor, daß mehrere Freisetzungseinrichtungen auf denselben Aktionsbereich abzielen können, und zwar vorzugsweise aus unterschiedlichen Richtungen. Dies würde einem Täter erschweren, sich durch ein einfaches Abwenden zunächst aus der unmittelbaren Einwirkung der Vorrichtung zu entziehen, weil er durch seine Abwendungsbewegung dann in die Orientierungsrichtung der nächsten Vorrichtung gerät. Die Vorrichtung selbst ist bevorzugt an einer Halterung, z.B. einer Wand- oder einer Deckenhalterung, im Raum fixiert, und ist bevorzugt abnehmbar von dieser Halterung. An dieser Halterung kann auch die oben beschriebene Bewegungseinrichtung angreifen, die die Vorrichtung innerhalb der Halterung hin- und herbewegt.

Weiterhin ist es günstig, in der Vorrichtung eine eigene Stromversorgung über beispielsweise eine Batterie oder einen Akku vorzusehen. Besonders bevorzugt ist ein durch einen Akku gespeister und geladener Kondensator, so daß die Vorrichtung impulsartig entladen und ausgelöst werden kann. Eine derartige impulsartige Entladung ist bevorzugt in Verbindung mit einer oben beschriebenen Dauerauslöseeinrichtung vorgesehen, die den Stößel auf dem Sprühkopf der Spraydose arretiert. In einer anderen bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist in der Vorrichtung selbst ein Sensor, insbesondere ein Bewegungsmelder und/oder eine integrierte Lichtschranke vorgesehen, so daß die Vorrichtung eigenständig Alarm auslösen und reagieren kann. Alternativ kann die Vorrichtung natürlich auch in ein bestehendes Alarmsystem eingebunden sein.

Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels weiter erläutert. Im einzelnen zeigen die schematischen Darstellungen in:

Fig. 1

eine Kammer einer erfindungsgemäßen Vorrichtung;

Fig. 2

eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung.

In Fig. 1 ist eine Kammer 1 mit einer Halterung 2 dieser Kammer dargestellt. Die Kammer 1 ist im wesentlichen ein zylindrischer Behälter, beispielsweise aus Aluminium, der an seinen Stirnseiten Aufnahmen 3 aufweist, in die passende Zapfen 4 der Halterung 2 eingeführt werden können. Im Inneren der Kammern 1 sind axial aufeinanderfolgend eine Batterie 5, eine elektromotorische oder elektromagnetische Betätigungseinrichtung 6 und eine handelsübliche Spraydose 7 mit einem Sprühkopf 8 angeordnet. Der Sprühkopf 8 verfügt über eine Austrittsöffnung 9 für das in der Spraydose 7 enthaltene Spray, beispielsweise ein CS-Reizgas. Die elektromotorische bzw. elektromagnetische Betätigungseinrichtung 5 umfaßt einen bewegbaren Stößel 10, der zum Herunterdrücken des Sprühkopfes 8 und zur Freigabe des Sprays durch Öffnung der Austrittsöffnung 9 bewegbar ist. Dabei könnte dieser Stößel 10 eine Dauerbelastung auf den Sprühkopf 8 ausüben, bis die Spraydose 7 völlig gelehrt ist. Die Spraydose 7 kann der Kammer 1 entnommen und durch eine volle Spraydose 7 ersetzt werden. Dazu muß lediglich die Kammer 1 aus der Halterung 2 herausgenommen werden. Außerdem weist die Kammer 1 eine Kabeleinführung 11, beispielsweise für die Zuleitung eines Bewegungsmelders oder sonstigen Alarmauslösers, sowie einer externen Stromversorgung und einer Sabotageleitung auf. Es sind natürlich viele weitere Möglichkeiten der Betätigung einer solchen Spraydose 7 denkbar. In dieser Figur ist nur eine mögliche direkte Betätigung beispielhaft und schematisch angedeutet.

In Fig. 2 ist eine Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung dargestellt. Die Kammer 1 ist länglich und zylinderförmig ausgebildet und weist ungefähr in der Mitte eine umlaufende Einkerbung 19 auf, die in ihrer Höhe an die Höhe des Sprühkopfes 8 der Spraydose 7 angepaßt ist. In der Auskerbung 13 ist ein Einsatz 12 vorgesehen, der bevorzugt aus Kunststoff ausgebildet ist und fest in der Auskerbung 13 verrastet und so ausgestaltet ist, daß er in seiner Form an den Sprühkopf 8 angepaßt ist und den Sprühkopf 8 mit seiner Austrittsöffnung 9 vor der Öffnung 19 in der Wandung der Kammer 1 sicher positioniert. Insbesondere ein Verdrehen der Spraydose 7 in der Kammer 1 ist dann wirksam verhindert. Im oberen Teil der Kammer 1 ist ein Elektromagnet 6 angeordnet, der im Innern einen bewegbaren Stößel 10 aufweist, der unmittelbar auf den Sprühkopf 8 wirkt. In der Ausführungsform gemäß Fig. 2 ist der Stößel 10 mit einem Bolzen 20 umfangsmäßig erweitert, wobei in dem Bolzen 20 eine Nut 21 vorgesehen ist. In der Wandung der Kammer 1 ist eine Dauerauslöseeinrichtung 25 vorgesehen, die als mechanisches Riegelelement ausgebildet ist. Dazu ist ein Stift 22, eine Feder 23 und eine Madenschraube 24 vorgesehen, mit der der Stift 21 in der Wandung gehalten und durch die Feder 22, die zwischen Stift und Madenschraube angeordnet ist, vorgespannt wird. Der vorgespannte Stift 22 drückt auf den Bolzen 20. Bei Betätigung der Vorrichtung und Auslösung des Elektromagneten 6 wird der Bolzen 20 abgesenkt und die Nut 21 in dem Bolzen bewegt sich nach unten und dabei auch an dem vorgespannten Stift 22 vorbei, der daraufhin durch die Feder in die Nut 21 gedrückt wird und dadurch den Bolzen 20 verrastet. Oberhalb des Elektromagneten 6 ist eine Platine 14 mit einer elektrischen Schaltung vorgesehen, die die Stromzufuhr für den Elektromagneten nach einer vorbestimmten Zeitdauer abschaltet, so daß es nicht zu einer Überhitzung und einem Kurzschluß kommen kann. Diese Zeitdauer ist bevorzugt auf etwa 10 Sekunden eingestellt, da nach einer solchen Spraydauer die Spraydose 7 ohnehin entleert ist und bei weiterer Betätigung des Elektromagneten 6 nur ein unnötiger Stromverbrauch auftreten würde. Weiterhin ist an der Kammer 1 eine Leuchtdiode 15 angeordnet, die bei der ersten Auslösung der Vorrichtung 1 dauerhaft eingeschaltet wird, so daß bei einer Kontrolle der Vorrichtung festgestellt werden kann, daß diese ausgelöst worden ist. Weiterhin ist in der Kammer 1 eine Stromversorgung 17 vorgesehen, die entweder aus einer Batterie, einem Akku oder einem Akku mit einem zugeordneten Kondensator besteht. Am oberen Ende der Kammer 1 ist ein Elektromotor 16 angeordnet, der wesentlicher Teil einer Bewegungseinrichtung ist und über die Halterung 24 die Vorrichtung mit der Kammer 1 gegenüber der Halterung 2 schwenkt. Dadurch wird die gesamte Kammer 1 und insbesondere auch die Öffnung 19, durch die das Spray austritt, hin und her geschwenkt und überstreift einen größeren Raumbereich, so daß dadurch die Wahrscheinlichkeit erhöht wird, einen Täter zu treffen.

Eine weitere Halterung 27 ist im unteren Bereich der Kammer 1 vorgesehen. Für diese Halterung wird eine Senkkopfschraube 28 und ergänzend eine Madenschraube 29 zur Arretierung der Kammer 1 in der Halterung 2 eingeschraubt, wenn keine Bewegungseinrichtung vorgesehen ist. Bei der Möglichkeit der Verschwenkung der Kammer 1 in der Halterung 2 mit Hilfe des Elektromotors 16 wird für die Halterung 27 eine bewegliche Aufhängung gewählt. Weiterhin ist im unteren Bereich der Kammer 1 ein Bodendeckel 26 vorgesehen, der abschraubbar ist, so daß bei abgeschraubtem Bodendeckel 26 die Spraydose 7 aus der Kammer 1 entfernt werden kann.

Beim Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung innerhalb eines Automaten, der gegen Aufbrechen und Diebstahl geschützt werden soll, ist an dem Automaten ein Schalterelement, insbesondere Magnetkontakt vorgesehen, der bei Öffnung des Automaten die Vorrichtung aktiviert, so daß diese dann sprüht. Diese Automatenversion ist ohne die Dauerauslöseeinrichtung 25 ausgebildet, so daß die Vorrichtung aufhört zu sprühen, wenn der Einbrecher die Automatentür wieder schließt, um dem Gas zu entgehen. Bei Schließen der Tür wird der Stößel 10 nicht weiter vom Elektromagneten 6 angetrieben, so daß die Spraydose 7 nicht weiter entleert wird. Bei erneutem Öffnen der Tür wird der Elektromagnet 6 erneut betätigt. Erst nach einer Gesamtspraydauer von 10 Sekunden wird über die Schaltung der Platine 14 das Sprayen unterbrochen.

Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Räumen zusammen mit einer Einbruchmeldeanlage wird die Vorrichtung erst bei Alarmauslösung durch die Einbruchmeldeanlage mit Strom versorgt. Wenn der Einbrecher dann in die Nähe der Vorrichtung kommt wird mit einer externen oder mit einer in der Vorrichtung angeordneten Überwachungsvorrichtung, wie zum Beispiel einem Bewegungsmelder oder einer Lichtschranke die erfindungsgemäße Vorrichtung ausgelöst. Durch eine derartige Ankopplung an die Einbruchmeldeanlage ist eine Falschauslösung weitgehend ausgeschlossen.

Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ohne eine weitere Alarmanlage ist die Vorrichtung mit einem Schlüsselschalter ausgerüstet, so daß die Vorrichtung nur zu bestimmten Zeiten auf "Ein" geschaltet wird und dadurch eine Falschauslösung vermieden wird.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann auch in Fahrzeugen, wie Taxis und LKW's eingesetzt werden, wobei hier günstigerweise noch zwei zusätzliche Relais verwendet werden, wobei ein Relais in die Stromzuführung eingebracht und beim Starten des Fahrzeugs unterbrochen wird. Ein zweites Relais wird in die vorhandene Alarmanlage oder Wegfahrsperre als Auslöser für die Vorrichtung eingebracht.

Claims (16)

1. Vorrichtung zur Hemmung von Straftätern, insbesondere Einbrechern, für die Unterbringung in einem geschlossenen Raum, wie zum Beispiel einem Ladenlokal oder dergleichen, vorzugsweise zur Ergänzung einer Alarmanlage, mit einer im Inneren einer Kammer (1) angeordneten Spraydose (7) zur Freisetzung eines personenhemmenden Mittels, insbesondere Reizgases, wobei die Spraydose (7) einen zur Freigabe des personenhemmenden Mittels betätigbaren Sprühkopf (8) aufweist und mit einem axial zu der Spraydose (7) angeordneten Elektromagneten (6) zur Betätigung der Vorrichtung in Abhängigkeit von einem elektrischen Alarmsignal, wobei der Elektromagnet (6) benachbart zu dem Sprühkopf (8) der Spraydose (7) angeordnet ist, die Spraydose (7) fest in der Kammer (1) montiert ist und der Elektromagnet (6) zur unmittelbaren Betätigung des Sprühkopfes (8) ausgelegt ist,
   dadurch gekennzeichnet, daß eine die Betätigungskraft verstärkende bzw. übernehmende Dauerauslöseeinrichtung (25) vorgesehen ist, die als mechanisches Riegelelement ausgebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (1) als zylindrisches Metallgehäuse ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kammer (1) ein an den oberen Endbereich der Spraydose (7) angepaßter Einsatz (12), insbesondere ein Kunststoffring, angeordnet ist, der ein Verdrehen der Spraydose (7) verhindert.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in der Kammer (1) eine Aufnahmeeinrichtung zur zentrierenden Halterung des Elektromagneten vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Dauerauslöseeinrichtung (25) mit der durch den Elektromagnet (6) bewirkten Auslösung, vorzugsweise unwiderruflich, in Wirkung bringbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das mechanische Riegelelement einen mit einer Feder (23) vorgespannten Stift (22) zum Eingriff in eine Ausnehmung (21) in einem Bolzen (20) zur Betätigung des Sprühkopfes (8) aufweist.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet (6) mit einer Schaltung verbunden ist, die den Elektromagneten (6) nach einer vorgegebenen Zeitdauer abschaltet.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromagnet (6) mit einer Schaltung verbunden ist, die eine mehrmalige Aktivierung des Elektromagneten (6) ermöglicht.
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine optische Anzeige vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bewegungseinrichtung zur Bewegung der Vorrichtung für die Veränderung und/oder Überstreichung des vorbestimmten Aktionsbereiches vorgesehen ist.
11. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die Öffnung der Spraydose (8) wenigstens teilweise seine Zerstörung vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine explosionsartige Freisetzung des hemmenden Mittels vorgesehen ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens zwei Freisetzungseinrichtungen oder -wege für das hemmende Mittel vorgesehen sind, die auf unterschiedlichen Richtungen auf denselben Aktionsbereich zielen.
14. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß für die Kammer (1) eine montierbare Halterung (2) vorgesehen ist.
15. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (1) eine Stromversorgung (17) aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer (1) einen Sensor (26) zur Dedektion eines Einbrechers aufweist.

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