Hand-Bediengerät für den Pflegebereich
Die Erfindung betrifft ein tragbares Hand-Bediengerät für Patienten im Pflegebereich mit einer Tastatur für die Betätigung von Funktionseinheiten.
Aus der DE 41 08 160 Cl ist ein Hand-Bediengerät bekannt, das über ein Kabel mit einer Wandstation verbunden ist. Das Handgerät ist als Telefonhörer mit der für einen Fernsprechapparat üblichen Tastatur ausgebildet und weist darüber hinaus zahlreiche Tasten auf, mit denen verschiedene Funktionen zahlreicher Funktionseinheiten ausgelöst werden können, so das Absetzen eines Notrufs, Schalten der Raumbeleuchtung, Wahl von Rundfunkprogrammeπ, Ein- und Ausschalten eines Fernsehapparats sowie Lautstärkeregelung. Jede Taste ist einer bestimmten Funktion zugeordnet und mit einem entsprechenden, die Funktion kennzeichnenden Symbol bedruckt. In der Wandstation sind weitere Funktionstasten, Anzeigeleuchten, ein Mikrofon, Lautsprecher sowie ein Klein-Fernsehapparat angeordnet.
Aufgrund der zahlreichen, in einem Gerät zusammengefassten Bedienfunktionen ist eine unübersichtliche Anzahl von Bedientasten vorhanden, wodurch die Bedienung erhebliche Schwierigkeiten bereitet. Hinzu kommt, daß Patienten im Pflegebereich häufig krankheits- oder altersbedingt Schwierigkeiten haben, mit einer großen Anzahl an Tasten in einem Bediengerät zahl-
reiche Funktionen unterschiedlicher Funktionseinheiten zu steuern.
Aus der US-Patentschrift Nr. 4,143,253 ist ein Hand-Bediengerät mit einer transparenten Tastatur bekannt, die durch eine unter der Tastatur angeordneten Anzeigevorrichtung mit verschiedenen Symbolen hinterlegt werden kann. Die einzelnen Tastfeider sind durch Kreuzungspunkte von Leiterbahnen definiert und in ihrer Größe nicht veränderlich. Eine Taste wird durch Eindrücken einer elastischen Membran betätigt.
Ein sogenannter Touch-Screen-Bildschirm für ein Einbaugerät ist aus der US-Patentschrift Nr. 5,631,805 bekannt.
Aus der US-Patentschrift Nr. 5,404,267 ist ein tragbares Dateneingabegerät bekannt, bei dem Daten mit Hilfe eines Stifts und eines auf Berührungen des Stifts empfindlichen Bildschirm eingegeben werden können.
Die deutsche Offenlegungsschrift DE 43 09 670 AI beschreibt ein tragbares Hand-Bediengerät für Patienten im Pflegebereich mit konventionellen Tasten sowie einer separaten Notruftaste.
Mit der Erfindung soll ein Hand-Bediengerät für den Pflegebereich geschaffen werden, mit dem die Bedienung zahlreicher Funktionseinheiten auf einfache Weise möglich ist.
Erfindungsgemäß ist dazu ein tragbares Hand-Bediengerät der eingangs genannten Art vorgesehen, bei dem die Tastatur aus einem berührungsempfindlichen Feld mit Tastfeidern besteht, der eine variable Anzeigevorrichtung und ein Steuergerät zum Ändern der Anzeige zugeordnet sind, das berührungsempfindliche Feld transparent und mit der Anzeigevorrichtung hinterlegt ist, Größe und Anordnung der Tastfelder durch das Steuergerät veränderbar sind und eine separate Notruftaste vorzusehen ist. Durch diese Maßnahmen können die Tastfelder je nach zu bedienender Funktionseinheit mit unterschiedlichen
Funktionen belegt werden, wobei die Anzeige dieser Funktionen durch unterschiedliche Symbole auf der Anzeigevorrichtung erfolgt. Dadurch kann die Gesamtzahl der Tasten gegenüber herkömmlichen Geräten deutlich verringert werden, wodurch sich in Verbindung mit der Anzeige der gerade gewählten Funktion durch die Anzeigevorrichtung eine erleichterte Bedienbarkeit ergibt. Durch das Fehlen bewegter Teile bei einem berührungsempfindlichen Feld kann die Anordnung und Größe der Tastfel- der unabhängig von mechanischen Anforderungen gewählt werden. So sind beispielsweise sehr große Tastfelder und Tastenfeldanordnungen möglich, deren mechanische Ausführung Festigkeitsprobleme verursachen würde. Zweckmäßig kann ein sogenanntes Touchpanel eingesetzt werden, das eine berührungsempfindliche Folie aufweist. In übersichtlicher Weise können so mit einem Gerät verschiedene Funktionseinheiten, wie Radio, Telefon, Rufanläge, Fernsehapparat und Raumlicht, bedient werden. Beispielsweise ist in an sich bekannter Weise die Verwirklichung einer sogenannten Menüführung möglich, bei der in Abhängigkeit der gewählten Funktion nur die zu dieser Funktion gehörenden Wahlmöglichkeiten angeboten werden. Als Anzeigevorrichtung kann beispielsweise ein großflächiges sogenanntes LCD-Display (Flüssigkristallanzeige) verwendet werden.
Indem das berührungsempfindliche Feld transparent und mit der Anzeigevorrichtung hinterlegt ist, können die Tasten unmittelbar mit den Symbolen hinterlegt werden, die die gerade zur Auswahl über die Tasten angebotenen Funktionen kennzeichnen. Hierdurch wird die Bedienung weiter erleichtert, da die gerade vorliegende Tastenfunktion unmittelbar erkannt werden kann.
Da Größe und Anordnung der Tastfelder durch das Steuergerät veränderbar sind, können je nach zu bedienender Funktionseinheit verschiedene Tastenfeldanordnungen und Tastengrößen gewählt werden, die eine besonders einfache Bedienung ermöglichen. So werden zum Auswählen einer bestimmten Funktions-
einheit möglichst große und wenige, die Funktionseinheit kennzeichnende Tasten und Symbole, wie Telefonsymbol, Radiosymbol usw. angeboten, wohingegen nach Auswahl einer Funktionseinheit eine andere Tastenfeldanordnung und Tastengröße gewählt wird, so zum Wählen einer Telefonnummer beispielsweise ein numerisches Tastenfeld. Zweckmäßig ist auch die Wahl der Größe und Anordnung der Tasten nach der Bedeutung oder Benutzungshäufigkeit der Funktionen.
Indem an dem Bediengerät eine separate Notruftaste vorgesehen ist, ist die sicherheitsrelevante Notruftaste leichter zu erkennen, hat einen fest zugeordneten Platz auf dem Bediengerät und muss im Notfall nicht aus anderen Tasten herausgesucht werden.
Es ist vorteilhaft, wenn wenigstens fünf weitere separate Tasten vorgesehen sind, wobei vier Tasten sternförmig um eine zentrale Taste angeordnet sind. Durch die sternförmige Anordnung ist die Menüsteuerung erleichtert. Die zentrale Taste kann permanent als Informations- oder Hilfetaste belegt sein. Auch sind Grundfunktionen wie Raumlicht, Programmwahl und Lautstärkeregelung über separate Tasten leichter auffindbar.
Es ist ebenfalls vorteilhaft, wenn in dem Hand-Bediengerät wenigstens ein Schallwandler und ein Schallerzeuger vorgesehen sind. Damit kann das Bediengerät durch Vorsehen eines Mikrofons und eines Lautsprechers oder einer Hörkapsel beispielsweise als Fernsprechapparat, aber auch als Rufgerät für eine Sprechverbindung mit dem Pflegepersonal sowie als Radio- bzw. Fernsehgerät verwendet werden.
Erfindungsgemäß sind bei einem tragbaren Hand-Bediengerät Vorrichtungen für die Ankoppelung einer Identifikations- oder Bezahlkarte vorgesehen. Hierdurch kann sich ein Patient am Hand-Bediengerät durch einfaches Einschieben einer Karte identifizieren, so daß für die Nutzung bestimmter Dienste, beispielsweise Fernsehprogramme, Gebühren von einem Konto
oder auch einem Kartenguthaben abgebucht werden können. Weitere Funktionen sind durch Verwendung einer Mikrochipkarte möglich. Eine besonders funktionssichere und dabei einfach zu handhabende Ausgestaltung ergibt sich, wenn die Vorrichtungen für die kontaktlose Ankoppelung einer Transponderkarte geeignet sind. Der Patient muß damit nicht auf die Sauberkeit und Unversehrtheit von Kontaktflächen an der Karte achten und muß nicht befürchten, daß Schmutz oder Feuchtigkeit in das Bediengerät gelangt.
Schließlich ist es vorteilhaft, wenn dem Hand-Bediengerät eine Aufnahmevorrichtung und getrennte Schallerzeuger und Schallwandler zugeordnet sind, wobei dann, wenn sich das Handgerät in der Aufnahmevorrichtung befindet, auf die vom Handgerät getrennten Schallerzeuger und Schallwandler umgeschaltet wird. Diese Maßnahmen ermöglichen es, automatisch auf eine Telefonfreisprechanlage oder Radio- bzw. Fernsehraumlautsprecher umzuschalten, wenn sich das Handgerät in der Aufnahmevorrichtung befindet . Die Aufnahmevorrichtung kann dabei als ein am Patientenbett angeordneter Aufnahmeköcher oder als eine Wandstation ausgebildet sein. Im Aufnahmeköcher oder im Handgerät können einfache Berührschalter vorgesehen sein, die nach dem Einführen des Handgeräts in den Aufnahmeköcher die Umschaltung auslösen.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung im Zusammenhang mit der Zeichnung. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht der bevorzugten Aus- führungsform des erfindungsgemäßen Hand-Bediengeräts; und
Fig. 2 eine perspektivische Teilschnittansicht des in der Figur 1 dargestellten Hand-Bediengeräts.
Das in der Figur 1 dargestellte Bediengerät ist als Handgerät 10 ausgebildet, das über ein Anschlußkabel 12 mit einer nicht dargestellten Wandstation verbunden ist. Mit dem Handgerät 10 können verschiedene Funktionseinheiten wie Fernsprechapparat, Radiogerät, Rufanläge mit Sprechkontakt zum Pflegepersonal, Raumlicht und Fernsehapparat bedient werden. Das Handgerät 10 weist ein LCD-Touchpanel-Modul 14 auf, das eine aus einer be- rührungsempfindlichen Folie bestehende Tastatur und eine Flüssigkristallanzeigevorrichtung integriert . Außerdem sind zwei separate Tasten 16 oberhalb des Moduls 14 vorgesehen, mit denen das Raumlicht ein- und ausgeschaltet werden kann. Weitere Tasten sind unterhalb des Moduls 14 angeordnet, und zwar eine zentrale Taste 18, die beispielsweise als Informa- tions- oder Hilfetaste vorgesehen ist, und vier weitere, sternförmig um die zentrale Taste 18 angeordnete Tasten 20, 22, 24 und 26. Die Tasten 20 bis 26 können als sogenannte Cursortasten zur Auswahl eines auf der Anzeigevorrichtung des Moduls 14 angebotenen Menüs dienen, indem ein Cursor auf der Anzeigevorrichtung in Richtung der Pfeilsymbole auf den Tasten 20 bis 26 bewegt wird. Die Tasten 20 bis 26 können aber auch mit Grundfunktionen, wie Programmwahl oder Lautstärkeregelung, belegt sein. Die Belegung der Tasten 18 bis 26 ist variabel und hängt von der gerade ausgewählten, zu bedienenden Funktionseinheit ab.
Im oberen Bereich des Handgeräts 10 ist eine große und gut sichtbare Notruftaste 28 angeordnet. Mit der Notruftaste 28 kann ein Patient einen Notruf nach dem Pflegepersonal auslösen. Die Anordnung der Notruftaste 28 in einem seitlichen kreisbogenförmigen Ausschnitt der seitlichen Umrandung des Handgeräts 10 erleichtert einerseits das Drücken der Notruftaste 28, was insbesondere für alte oder schwache Patienten von Bedeutung ist, andererseits wird aber auch ein versehentliches Auslösen der Notruftaste 28 durch Ablegen des Handgeräts 10 auf seiner seitlichen Umrandung vermieden. Durch die separate und auch räumlich von anderen Tasten getrennte An-
Ordnung der Notruftaste 28 müssen Patienten mit stark eingeschränkter Vitalität, die lediglich die Notruffunktion benötigen, die Notruftaste 28 nicht aus einer Vielzahl anderer Tasten herausfinden und können das Pflegepersonal damit leichter erreichen.
Für die Nutzung des Handgeräts 10 als Telefonhörer sind in dem Gehäuse des Handgeräts 10 Hörkapselδffnungen 30, hinter der sich eine in der Figur 2 zu erkennende Hörkapsel 34 befindet, und eine Mikrofonöffnung 32, hinter der sich ein Mikrofon befindet, vorgesehen.
In der Teilschnittansicht der Figur 2 ist das LCD-Touchpanel- Modul 14 dargestellt, das hinter einem Foliensichtfenster 36 des Gehäuses des Handgeräts 10 angeordnet ist. Das Modul 14 weist eine berührempfindliche, transparente Folie 38 auf, die von einem Bediener des Handgeräts 10 aus gesehen, vor einem großflächigen LCD-Display 40 angeordnet ist. Mit Hilfe eines in dem Handgerät 10 vorgesehenen Steuergeräts können durch Festlegung von Koordinaten Bereiche bzw. Felder auf der berührungsempfindlichen Folie 38 definiert werden, die die Tasten einer Tastatur repräsentieren. Das LCD-Display 40 wird von dem Steuergerät dann so angesteuert, daß die definierten Tastenfelder auf der berührungsempfindlichen Folie 38 mit bestimmten Symbolen hinterlegt sind. Wird auf die berührungsempfindliche Folie 38 in einem solchen definierten Tastenfeld Druck ausgeübt, wird dies vom Steuergerät erkannt und der dem Tastenfeld und dem Symbol zugeordnete Befehl ausgeführt. Sowohl die Definition der Tastenfelder als auch die Hinterlegung mit Symbolen ist dabei variabel . Infolgedessen ist es möglich, nur sehr wenige und große Tasten gleichzeitig darzustellen und so die Bedienung der einzelnen Funktionseinheiten deutlich zu erleichtern. So ist es möglich, nur das gerade zu bedienende Gerät darzustellen, wobei alle anderen Funktionen dann nicht dargestellt sind und somit nicht zur Verwirrung und Fehlbedienung führen können. Beispielsweise sind im Ruhezustand des Geräts nur drei Tastenfelder für die Auswahl von
Telefon, Radio, und Fernsehen definiert und mit den entsprechenden Symbolen hinterlegt, so daß sich eine übersichtliche und leicht zu erfassende Darstellung ergibt. Nach Auswahl des Telefonsymbols werden dann beispielsweise zehn Tastenfelder definiert und mit den Zahlen von 0 bis 9 hinterlegt. Damit können die Zifferntasten ausreichend groß dargestellt werden, und darüber hinaus können keine weiteren Tastensymbole von der Bedienung der Zifferntasten ablenken. Bei einer Auswahl des Fernsehsymbols werden beispielsweise nur eine Anzahl an Tastenbereichen definiert, die der Anzahl der zur Verfügung stehenden Programme entspricht, und mit Symbolen oder Ziffern hinterlegt .
Auf der Rückseite des Handgeräts 10 ist eine Aufnahmevorrichtung (nicht dargestellt) für eine Transponderkarte vorgesehen. Über in dem Handgerät 10 vorgesehene Sende- und Empfangsvorrichtungen kann sich ein Patient mit dieser Transponderkarte am Handgerät 10 selbst identifizieren. Durch die I- dentifikation ermöglicht er den Zugriff auf ein persönliches Geldkonto und kann damit auch auf zusätzlich zu bezahlende Dienste, wie die Nutzung von Telefongesprächen oder Fernsehprogrammen, zugreifen. Die Ankoppelung der Transponderkarte erfolgt kontaktlos, so daß der Patient zum einen nicht auf eine besonders sorgfältige Behandlung seiner Identifikationskarte achten muß und zum anderen auch nicht befürchten muß, daß durch Kontaktöffnungen Schmutz oder Feuchtigkeit in das Handgerät 10 selbst eindringt.
Am Patientenbett selbst ist ein Aufnahmeköcher (nicht dargestellt) für das Handgerät 10 angeordnet, wobei das Handgerät 10 entweder an der Wandstation oder in dem Aufnahmeköcher abgelegt werden kann. Der Aufnahmeköcher ist mit einem Umschalter versehen, der durch das Einführen des Handgeräts in den Aufnahmeköcher betätigt wird. Durch Betätigen des Umschalters wird auf im Patientenzimmer, beispielsweise in der Wandstation, angeordnete Lautsprecher für Radio- bzw. Fernsehton umgeschaltet . In der Wandstation sind auch ein Lautsprecher und
ein Mikrofon einer Telefonfreisprechanlage vorgesehen, auf die dann umgeschaltet wird, wenn sich das Handgerät 10 im Aufnahmekocher befindet.