DE69731901T2

DE69731901T2 - Tragbare telemedizinische vorrichtung

Info

Publication number: DE69731901T2
Application number: DE69731901T
Authority: DE
Inventors: Arne Bengt SJÖQVIST
Original assignee: Ortivus AB
Current assignee: Ortivus AB
Priority date: 1996-09-19
Filing date: 1997-09-19
Publication date: 2005-12-22
Anticipated expiration: 2017-09-20
Also published as: US6610010B2; US6409660B1; EP1011420B1; WO1998011820A1; US20020115916A1; DE69731901D1; AU4407697A; EP1011420A1; ATE284167T1

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine tragbare telemedizinische Vorrichtung zum Einsatz in der vorbereitenden Diagnose und Behandlung.
Hintergrund der Erfindung
Die übliche Vorgehensweise im Falle von ernsthaften Erkrankungen besteht darin, den Patienten zur Diagnose und Behandlung der Erkrankung in ein Krankenhaus zu überführen. Indes hat es sich als vorteilhaft erwiesen, für das Pflege- oder Krankenwagenpersonal Vorkehrungen zu treffen, die Diagnose durchzuführen und mit der Behandlung bereits am Aufnahmeort des Patienten zu beginnen. Solche Vorkehrungen machen es gleichermaßen möglich, in einem frühen Stadium festzustellen, ob das Fachwissen eines bestimmten Spezialisten und spezielle Gerätschaften oder dergleichen erforderlich sind, wonach der Patient unmittelbar an den Ort überführt werden kann, an welchem solche Fachkompetenz, solche Gerätschaften etc. zur Verfügung stehen.
Eine solche frühe Diagnose und Behandlung würde erheblich vereinfacht, wenn dem Pflegepersonal eine Möglichkeit zur Verfügung stünde, eine tragbare telemedizinische Vorrichtung mit sich zu führen, welche zur Aufzeichnung von Signalen von EKG-(Elektrokardiographie) und VKG-(Vektorkardiographie) Einheiten und ähnlichen Sensorsystemen ausgebildet ist. Eine tragbare Einheit dieser Art, welche an ein stationäres Telekommunikationsnetzwerk (LAN) andockbar und folglich mit diesem verbindbar ist, welche auch eine Verbindung mit externen Messeinrichtungen gestattet und welche eine Anzeigeeinrichtung zur Visualisierung der Messergebnisse umfasst, ist aus der US 5 375 604 A bekannt.
Diese Vorrichtung gemäß dem Stand der Technik stellt jedoch lediglich eine passive Einheit dar und ist zum Empfangen und Visualisieren ausschließlich von Signalen der Messeinrichtungen ausgebildet. Sie ist nicht dazu in der Lage, für einen aktiven Kontakt mit sowie für einen Austausch von Information zwischen dem den Patienten betreuenden Personal und anderen Individuen zu sorgen, worin eine Möglichkeit bestünde, welche sowohl bei der Diagnose als auch bei der Umsetzung der geeigneten Behandlung hilfreich wäre. Dies gilt insbesondere im Falle der vorerwähnten tragbaren Einheit, wenn sie im nicht angedockten Zustand eingesetzt wird, wobei in diesem Fall keine Kommunikation mit anderen Einrichtungen stattfindet.
Des Weiteren beschreibt die US 5 441 047 A ein System, demgemäß ausgewählte Daten über den Patienten automatisch gesammelt werden, wonach diese Daten über ein stationäres Telekommunikationsnetzwerk, wie ein Kabelfernsehnetzwerk, an ein Zentrum übermittelt werden, in welchem die Diagnose, die Überwachung oder ähnliche Vorgänge durchgeführt werden. Die beschriebene Einrichtung ist jedoch nicht tragbar und weist darüber hinaus eine Vielzahl an unabhängigen Komponenten auf, weshalb diese Einrichtung nicht für einen ambulanten Einsatz und für eine Anordnung an Bord von beispielsweise einem Krankenwagen ausgebildet ist. Ebensowenig ist sie für einen aktiven Austausch von Information zwischen dem betreuenden Personal an der Seite des Patienten und dem Personal auf der zentralen Station geeignet.
Darüber hinaus besteht ein Bedarf an einem Austausch von Mitteilungen zwischen dem Betreuungspersonal an der Seite des Patienten und dem Personal auf der zentralen Station sowie an Möglichkeiten zum Ausfüllen von bestimmten Arten vordefinierter Formulare, wie Patientendatenakten, bereits in einem frühen Stadium an der Seite des Patienten. Diesem Bedarf wird teilweise durch einen Stand der Technik gemäß der EP 0 707 825 A2 begegnet.
Ferner wäre es wünschenswert, wenn die Möglichkeit bestünde, Daten manuell und vorzugsweise mit nur einer Hand auf bequeme, schnelle und einfache Weise eingeben zu können. Gleichfalls wäre es wünschenswert, wenn die Möglichkeit bestünde, die Eingabemittel hinreichend klein auszubilden, so dass die tragbare Einrichtung nicht unnötig voluminös und nicht mehr handhabbar wird.
Zweck der Erfindung
Das Ziel der vorliegenden Erfindung besteht folglich darin, eine tragbare telemedizinische Vorrichtung vorzuschlagen, welche die Probleme in Verbindung mit den Methoden gemäß dem Stand der Technik gänzlich oder zumindest teilweise vermeidet.
Dieses Ziel wird erfindungsgemäß mit einer Vorrichtung erreicht, wie sie im Anspruch 1 definiert ist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
In der Zeichnung zeigen:
1 eine schematische Ansicht eines Systems mit einer erfindungsgemäßen tragbaren telemedizinischen Vorrichtung;
2 eine Ansicht einer bevorzugten Ausführungsform der tragbaren telemedizinischen Vorrichtung gemäß 1;
3 ein erstes Ausführungsbeispiel eines zum Einsatz in Verbindung mit der Vorrichtung gemäß 2 vorgesehenen Darstellungstyps; und
4 ein zweites Ausführungsbeispiel eines zum Einsatz in Verbindung mit der Vorrichtung gemäß 2 vorgesehenen Darstellungstyps.
Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
Nachstehend ist die Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen zum Zwecke der Veranschaulichung näher erläutert.
Wie aus 1 ersichtlich, umfasst die Erfindung eine tragbare telemedizinische Vorrichtung 1 einschließlich Messmitteln, wie EKG und VKG, Zugangsmittel zum Anschließen von externen Messsensoren, eine Anzeige zum Darstellen der Messdaten und dergleichen, Eingabemittel zur Eingabe von anderen Messdaten, des Namens des Patienten, Befunden usw., sowie eine Kommunikationseinrichtung 2. Die erfindungsgemäße tragbare telemedizinische Vorrichtung ist vorzugsweise von einer leicht handhabbaren, integrierten Einheit gebildet, wie sie in 2 dargestellt ist. In bevorzugter Ausführung ist die Einheit ferner mit einer wiederaufladbaren Batterieeinheit ausgestattet, welche zur ambulanten Charakter der Vorrichtung beiträgt.
Wie wiederum der 1 zu entnehmen ist, kann die Kommunikationseinrichtung 2 zum Übermitteln von digitalen Daten über ein Mobiltelefonnetzwerk, wie GSM oder dergleichen, über das MOBITEX-Netzwerk oder über beliebige andere geeignete Mittel ausgebildet sein. Die telemedizinische Vorrichtung kann folglich direkt mit einer oder mehreren Zentraleinheiten 3 oder über ein oder mehrere Zwischenstationen, wie beispielsweise über einen Krankenwagen 4, kommunizieren. Wahlweise kann die Kommunikation über optionale Kommunikationsmittel erfolgen, wie GSM und MOBITEX, welche je nach den Bedingungen eines jeden Einzelfalls auswählbar sind.
Die Zentraleinheiten sind vorzugsweise von Datenverarbeitungseinrichtungen gebildet, welche zum Empfangen von Informationsdaten sowie zum Darstellen von letzteren in Echtzeit und ferner zum Senden von Informationsdaten an tragbare Einheiten in der Lage sind. Die Zentraleinheit ist bevorzugt weiterhin in der Lage, mit anderen Systemen zu kommunizieren, Informationsdaten zu speichern und solche gespeicherten Informationsdaten später anzuzeigen. Zentraleinheiten dieser Art sind jedoch auf dem vorliegenden technischen Gebiet bereits bekannt, wobei die Ausgestaltung dieser Einheiten nicht Teil der vorliegenden Erfindung sein soll, obgleich sie selbstverständlich einen Teil eines Systems mit einer erfindungsgemäßen tragbaren telemedizinischen Vorrichtung darstellen.
Die tragbare telemedizinische Vorrichtung ist des Weiteren vorzugsweise mit einer Anschlussschnittstelle ausgestattet, um ein bequemes Andocken derselben an stationäre Gerätschaften 5, z. B. an Bord eines Krankenwagens oder in einem Krankenhaus, zu ermöglichen. Die Anschlussschnittstelle kann derart ausgebildet sein, dass ihr Kommunikationsmodus zum Zeitpunkt des Andockens umschaltbar ist, um eine Übermittlung über ein anderes Telekommunikationsnetzwerk oder über an die stationären Gerätschaften angeschlossene Kabel zu gewährleisten. Zusätzlich kann das Andocken eine Verbindung mit der Netzspannung, mit Batterieladegeräten, externen Eingabemitteln (wie Keyboards bzw. Tastaturen), externen Anzeigen und dergleichen umfassen. Gleichfalls kann die tragbare telemedizinische Vorrichtung wahlweise zur Kommunikation mittels IR-Übertragung unter Einsatz von Einrichtungen gemäß dem Stand der Technik, wie PDA-Einrichtungen (Personal Digital Assistant) bzw. Minicomputern und dergleichen, angepasst sein.
Die Vorrichtung kann ferner zur automatischen Auswahl eines Telekommunikationsnetzwerks als Antwort auf die gegenwärtigen Empfangsbedingungen ausgebildet sein, um auf diese Weise die bestmöglichen Übertragungsbedingungen zu bieten. Eine solche Anpassung kann wahlweise von der Art der zu übertragenden Informationsdaten und von der Übertragungsweise abhängig sein. Auf diese Weise wird es möglich, zur Übertragung eines z. B. großen Datenvolumens, welches innerhalb eines kurzen Zeitraums an einen Empfänger übermittelt werden muss, und von Kurzmitteilungen, welche an mehrere Empfänger übermittelt werden müssen, verschiedene Netzwerke zu nutzen. Die Vorrichtung kann beispielsweise Netzwerke von solch unterschiedlicher Art wie leitungsvermittelte (Circuit-Switched) GSM-Netzwerke und paketvermitteltes (Packet-Switched) MOBITEX nutzen. Indes sind zum Erreichen einer solchen Vielfältigkeit Anpassungen in Form von verschiedener Software sowie verschiedener Hardware erforderlich. Um die Nutzung eines verhältnismäßig langsamen Übertragungssystems, wie MOBITEX, zu ermöglichen, sind die Auswahl und die vorherige Verarbeitung von Daten ebenso erforderlich wie die Komprimierung dieser Daten.
Sofern die tragbare telemedizinische Vorrichtung zur Verwendung durch das Krankenwagenpersonal oder anderes ambulantes Pflegepersonal vorgesehen ist, wird sie vorzugs weise mitgeführt, wenn das Krankenwagenpersonal zu einem Patienten gerufen wird. Die Sensoren in Verbindung mit EKG, VKG etc. werden angeschlossen und es kann eine erste Diagnose abgegeben werden. In einigen Fällen kann es jedoch zweckmäßig sein, den Anschluss an die Vorrichtung so lange hinauszuschieben, bis sich der Patient an Bord des Krankenwagens befindet.
Die Anzeige ist vorzugsweise in verschiedene Felder unterteilt, welche z. B. folgendes darstellen:

– Information über den Namen des Patienten, die Identifikationsnummer (ID-Nummer) des Patienten, die Zeit usw.;
– Überwachungsinformationen, welche von der Messeinrichtung empfangen werden, wie eine kontinuierliche Überwachung des EKG, eine Überwachung des Blutdruckes, kontinuierliche Linien, welche die Anreicherung des Blutes mit Sauerstoff anzeigen usw.;
– EKG-Berichte, "Ausschnitte" aus den Linien von Echzeitaufzeichnungen, Tendenzen, Fälle aus Patientendatenakten, andere Informationen, kürzlich erhaltene Mitteilungen, vorgeschlagene Pflege usw.;
– Istzeit-Werte von gesammelten Messdaten und gesetzte Gefahrengrenzwerte;
– ein Menü der gegenwärtig wählbaren Befehle;
– den Status der Kommunikationseinrichtung, wie verfügbare angeschlossene Empfänger und das Bandbreite des Kommunikationskanals;
– empfangene und abgesandte Mitteilungen einschließlich Suchmöglichkeiten für ältere Mitteilungen;
– Einstelloptionen, z. B. verschiedene Kommunikationsnetzwerke, Empfang und Sendung über den Krankenwagen oder nicht, verschiedene Einsatzbereiche, Auswahl externer Einrichtungen für zusammenhängende Darstellungen usw.

In bevorzugter Ausführung kann das Menüsystem ferner mehrere Ebenen einschließlich eines Hauptmenüs und einer oder mehreren Ebenen von Untermenüs enthalten.
Nach dem Anschließen der Vorrichtung werden Informationsdaten eingegeben, was entweder automatisch über die Messinstrumente oder manuell durch das den Patienten betreuende Personal geschehen kann. Manche Informationsdaten, wie solche, welche sich auf bestimmte Messergebnisse beziehen, Anmerkungen, welche in Patientendatenakten eingegeben worden sind, Patienteninformation usw., werden sodann automatisch an die vorherbestimmten Empfänger übermittelt, mit welchen die Vorrichtung verbunden ist, während andere Informationsdaten nur gemäß dem Befehl des betreuenden Personals weitergegeben werden. Eine Übermittlungsliste legt fest, welche Empfänger in jedem Einzelfall verwendet werden sollen, wobei aus dieser Liste eine oder mehrere Zentraleinheiten vorausgewählt werden können. Die Liste ist vorzugsweise während des Nutzungsvorgangs abänderbar.
Der zu übermittelnden Information können unterschiedliche Prioritäten zugeordnet sein, wobei den für eine zutreffende Diagnose sowie für die Durchführung einer korrekten Behandlung wichtigsten Informationsdaten eine höhere Priorität zugewiesen ist und diese vor anderen Informationsdaten mit geringerer Wichtigkeit übermittelt werden. Dieses Merkmal ist insbesondere dann von Vorteil, wenn es beispielsweise um die Kapazität des Kommunikationsnetzwerks derart bestellt ist, dass letzteres eine langsame Datenübertragungsrate aufweist und wenn es möglicherweise gar unmöglich ist, die gesamte Information zu übermitteln. Die Zuweisung einer Priorität kann manuell oder – was in den meisten Fällen die bevorzugte Alternative darstellt – automatisch mit Hilfe einer Software oder auch mittels einer Kombination der beiden vorgenannten Varianten geschehen. Der medizinische Nutzen sollte stets die Priorität festlegen.
Die tragbare telemedizinische Vorrichtung ist ferner mit Informationsdaten aus der Zentraleinheit versorgt, einerseits in Form von Mitteilungen von z. B. Fachärzten oder des koordinierenden Teams etc., andererseits in Form von Daten aus der Patientendatenakte und dergleichen, also solchen Daten, welche bereits in der Datenbank 6 der Zentraleinheit gespeichert worden sind.
Zusätzlich zu ihrer Verwendung zur Darstellung von Messergebnissen lässt sich die erfindungsgemäße telemedizinische Vorrichtung auch zum Ausfüllen von bestimmten Formularen nutzen, wie Patientendatenakten und dergleichen, wobei sie zusätzlich die Möglichkeit einer Kommunikation mit einer Zentraleinheit (oder mit mehreren Zentraleinheiten) über das Telekommunikationsnetzwerk bietet. Die Zentraleinheit kann beispielsweise in dem nächsten großen Krankenhaus stationiert sein, in welchem die empfangenen Informationen von Fachärzten auf dem einschlägigen medizinischen Fachgebiet ausgewertet werden können und schnell eine richtige Entscheidung sowohl im Hinblick auf die auf der Stelle erforderliche Behandlung als auch im Hinblick auf die Planung und die Vorbereitungen der weitergehenden Behandlung getroffen werden kann. Mit anderen Worten werden aufgrund der Kommunikationsmöglichkeit Messergebnisse und andere eingegebenen Informationsdaten komplett oder teilweise von der tragbaren telemedizinischen Vorrichtung an die Zentraleinheit übermittelt, während die Informationsdaten, welche Be handlungsvorschläge, Anfragen betreffend die Diagnose, Informationen im Hinblick auf den Zielort des Transportes usw. umfassen können, von der Zentraleinheit an die tragbare Einheit übermittelt werden. Überdies sollten sämtliche Dialoge vorzugsweise in der tragbaren Einheit und/oder in der Zentraleinheit gespeichert werden.
Die verschiedenen Teilkomponenten der Vorrichtung sind, wie bereits erwähnt, vorzugsweise in eine leicht handhabbare Einheit integriert, wodurch die Handhabung vereinfacht und der Transport sowie der Anschluss vielseitiger und leichter wird.
Optional können je nach Bedarf, Kapazität der Kommunikationskanals usw. zusätzliche Einrichtungen als Teile der Vorrichtung in dieser enthalten oder an diese anschließbar sein, wie Drucker, Kameras, Mikrophone, Lautsprecher etc.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, dass die tragbare Einheit mit einem Eingabemittel von spezieller Ausgestaltung ausgestattet ist, welches einen Teil der vorliegenden Erfindung darstellt.
Wie aus 2 ersichtlich, umfasst das Eingabemittel eine Grundplatte 11, welche mit einem Eingabemittel aus einem drehbaren und eindrückbaren Betätigungsglied 12 in Form z. B. einer Kugel oder eines Rades und mit zusätzlichen Eingabetasten 13, 14 ausgebildet ist. Das Betätigungsglied 12 bewegt einen Zeiger auf einem Bildschirm in einer solchen Weise, dass der Zeiger in Abhängigkeit von der Bewegung des Betätigungsgliedes bewegt wird. Der Zeiger ist nur rückwärts und vorwärts zwischen Punkten gemäß einem vorgegebenen Ablauf bewegbar. So kann die Bewegung des Zeigers z. B. nach oben und unten in einem vertikal angeordneten Menü vorgesehen sein, wobei zwischen einer Mehrzahl an verschiedenen Fenstern auf dem Bildschirm oder dergleichen gewechselt werden kann. Beim Eindrücken des Betätigungsgliedes 12 wird das zu diesem Zeitpunkt durch den Zeiger markierte Objekt aktiviert (dies entspricht einer identischen Funktion wie die des Drückens der Eingabetaste "Enter" auf einer gewöhnlichen Tastatur). In dieser Situation wird entweder die angezeigte Funktion durchgeführt, was beispielsweise die Eingabe eines Objektes in das Formular umfasst, oder es erscheint andernfalls ein Untermenü, wonach die Prozedur wiederholt wird.
Auf diese Weise wird es wahlweise möglich, Texte oder Zahlen einzugeben, indem der Benutzer durch Drehen des Betätigungsgliedes das gesamte Alphabet oder die Zahlen anwählen und durch Andrücken des Betätigungsgliedes die Buchstaben oder Zahlen, welche er eingeben möchte, anzeigen kann.
Außer den zusätzlichen Eingabetasten des Eingabemittels dient ein Knopf 13 zum Verifizieren von eingehenden Mitteilungen oder Gefahrenmeldungen und ein Knopf 14 zum Wechseln auf eine übergeordnete Menüebene. Zusätzlich zu diesen beiden Knöpfen kann das Eingabemittel durch numerische Tasten 15 ergänzt sein, welche die Ziffern 0 bis 9 etc. repräsentieren, um für eine effizientere Eingabe von Daten zu sorgen, falls die Eingabeinformation eine Mehrzahl an Messwerten in digitaler Form umfasst. Darüber hinaus weist das Eingabemittel vorzugsweise eine Löschtaste 16 ("DEL") zum Löschen von eingegebenen Werten auf.
Ein erfindungsgemäßen Eingabemittel füllt nur einen Bruchteil des Raumes aus, welcher für eine herkömmliche Ta statur erforderlich wäre, wobei es zusätzlich bevorzugt vertikal angeordnet werden kann, was bei herkömmlichen Tastaturen eine höchst ungeeignete Position darstellt. So können beispielsweise eine Flüssigkristallanzeige (LCD) und ein zugehöriges, z. B. daneben angeordnetes erfindungsgemäßes Eingabemittel leicht in Positionen angeordnet werden, in welchen herkömmlich Datenstationen nicht eingesetzt werden könnten. Überdies lässt sich die Eingabe von Eingabedaten auf einfache Weise mit nur einer Hand durchführen.
Im Falle eines Einsatzes des vorerwähnten Eingabemittels ist die Anzeige vorzugsweise in verschiedene Felder unterteilt, wie sie beispielsweise in 4 dargestellt sind. In dieser Fig. ist ein Ausführungsbeispiel einer Anzeigengestaltung wiedergegeben, wie sie sich im Sanitätsdienst nutzen lässt, welche ein Feld 21 mit Informationen über den Namen des Patienten, die Identifikationsnummer, Informationen über den Kommunikationsstatus und ähnliche umfassende Informationen, ein zweites Feld 22 mit einer Darstellung, z. B. in Form einer Kurvenlinie, welche empfangene Messwerte und dergleichen (z. B. EKG-Werte) darstellt, ein drittes Feld 23 mit Messdaten, welche von einem anderen (oder demselben) Messinstrument empfangen worden sind, und Gefahrengrenzwerten, sowie ein viertes Fels 24 mit einem Menü auswählbarer Optionen aufweist. Wird das Betätigungsglied gedreht, so werden verschiedene Menüoptionen in einer vorherbestimmten Reihenfolge markiert. Diese vorgegebene Reihenfolge kann beispielsweise von unten nach oben oder umgekehrt vorgesehen sein, je nach dem, in welche Richtung das Betätigungsglied von seinem Benutzer gedreht wird. Die markierte Option wird durch Andrücken des Betätigungsgliedes aktiviert, was entweder die Aktivierung einer Funktion oder das Erscheinen eines neuen Untermenüs auslöst.
4 zeigt ein Ausführungsbeispiel der Ausgestaltung einer Anzeige nach Aktivierung einer "Patientendatenakte"-Funktion zur Eingabe von Informationsdaten in die Patientendatenakte. Unter dieser übergeordneten Option erscheint ein Untermenü. Im vorliegenden Fall umfasst das Untermenü vier verschiedene Aktendatenfelder und drei zusätzliche Menüoptionen. Zur Eingabe von Daten dreht der Benutzer/Begleiter z. B. das Betätigungsglied 12 und bewirkt dadurch eine Markierung des ersten Aktendatenfeldes, wonach er das Betätigungsglied eindrückt, um das markierte Feld zu aktivieren. In diesem Feld existieren zwei alternative Wahlmöglichkeiten: Eingabe der persönlichen Codenummer und Eingabe des Personennamens. Wird die persönliche Codenummer eingegeben, so wird diese Option auf die oben beschriebene Weise markiert, wonach jeweils eine Zahl eingegeben wird. Dies kann z. B. mittels einer Zeile von Ziffern erreicht werden, welche auf der Anzeige erscheinen und von welchen die gewünschten Zahlen durch Drehen und Andrücken des Betätigungsgliedes ausgewählt werden, wie es vorstehend erläutert ist. Alternativ kann die markierte Zahl erhöht oder verringert werden, indem das Betätigungsglied gedreht und anschließend das Glied gedrückt wird, wodurch die entsprechende Zahl ausgewählt und der Zeiger zur nächsten Position weiter springt, wonach die Prozedur wiederholt wird.
Um zu dem unmittelbar übergeordneten Menü zurückzukehren, kann letzteres entweder in Form einer letzten wählbaren Menüoption ständig verfügbar oder auch mittels Einsatz der speziellen Eingabetaste abrufbar sein. Eine eingegebene Zahl kann mit Hilfe des zu diesem Zweck vorgesehenen Knopfes annulliert/gelöscht werden.
Die Eingabe von Buchstaben geschieht auf dieselbe Weise wie die Eingabe von Zahlen, wobei sowohl Zahlen als auch Buchstaben wie auch andere Symbole in allen Positionen auswählbar sein können.
Die Eingabeprozedur kann ferner in vielen Fällen vereinfacht sein, wenn nur eine begrenzte Anzahl an Eingabeoptionen vorgesehen ist oder üblicherweise auftritt. In solchen Fällen kann die Eingabe von Daten über ein Menü mit vordefinierten Optionen geschehen, wie es z. B. in dem vierten, unteren Aktendatenfeld gemäß 4 dargestellt ist. In diesem Feld kann die Diagnose, wie "Angina pectoris", eingegeben werden, indem der Zeiger durch Drehen des Betätigungsgliedes vorangetrieben, bis er die relevante Option erreicht hat, und sodann durch Andrücken des Betätigungsgliedes auf die oben beschriebene Weise markiert wird.
Verschiedene Modifikationen des erfindungsgemäßen Eingabemittels sind möglich. So muss das Eingabemittel z. B. nicht notwendigerweise zusätzliche Eingabeknöpfe aufweisen, sondern reicht das drehbare und andrückbare Betätigungsglied als solches in vielen Fällen aus. Ferner kann das Betätigungsglied optional in zwei getrennte Mittel unterteilt sein, von welchen das eine drehbar und das andere andrückbar ist. Entsprechend sind selbstverständlich auch verschiedene Modifikationen von andere Teilen der Erfindung wahlweise möglich. So können beispielsweise andere Messeinrichtungen als die vorstehend genannten an die Vorrichtung angeschlossen sein. Die Vorrichtung lässt sich ferner auch für andere Anwendungen einsetzen, welche Dienstleistungen und Tätigkeiten in Verbindung mit der Krankenpflege und Betreuung von Individuen umfassen, wie Dienstleistungen auf dem Gebiet der Haushaltshilfe. Solche eng mit der Erfindung verknüpften Abänderungen fallen unter den Schutzbereich der Erfindung, wie sie durch die beigefügten Ansprüchen bestimmt ist.

Claims

Tragbare telemedizinische Vorrichtung zum Einsatz in der vorkrankenhäuslichen, vorbereitenden Diagnose und Behandlung, welche eine Prozessoreinheit (1), Messmittel und ein Darstellungsmittel umfasst und welche ferner Eingabemittel zur manuellen Eingabe von Informationsdaten und eine Kommunikationseinrichtung (2) zur bidirektionalen Kommunikation mit einer oder mehreren Zentraleinheiten (3) umfasst, um manuell eingegebene Daten und Messwerte an die Zentraleinheit zu übermitteln und um Informationsdaten von der Zentraleinheit zu empfangen, wobei die verschiedenen Komponenten der Vorrichtung in eine leicht handhabbare Einheit integriert sind, dadurch gekennzeichnet, dass Mittel zum Zuordnen von unterschiedlichen Prioritäten zu unterschiedlichen Arten von übermittelten Informationsdaten bei Übermittlung dieser Daten an die Zentraleinheit (3) vorgesehen sind, welche sicherzustellen, dass die Informationsdaten mit der höchsten Priorität in jeder momentanen Situation als erste übertragen werden.
Telemedizinische Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie zum Einsatz außerhalb von me dizinischen Versorgungszentren vorgesehen ist.
Telemedizinische Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikation über vorzugsweise drahtlose Telekommunikationsnetzwerke herstellbar ist.
Telemedizinische Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kommunikation über GSM und/oder MOBITEX herstellbar ist.
Telemedizinische Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie an eine größere Einheit (5), z. B. an eine an Bord eines Rettungswagens (4) stationierte Einheit, andockbar, d. h. anschließbar ist.
Telemedizinische Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sie nach Andocken zum bedarfsweise automatischen Umschalten auf ein anderes Telekommunikationsnetzwerk ausgebildet ist.
Telemedizinische Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur automatischen Auswahl des im Hinblick auf die momentane Anwendung effizientesten unter mehreren möglichen Telekommunikationsnetzwerken ausgebildet ist.
Telemedizinische Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingabemittel ein drehbares Betätigungsglied (12), mittels dessen ein Zeiger auf dem Darstellungsmittel bewegbar und somit alternative Objekte in einer vorherbestimmten Reihenfolge durch Drehen des Betätigungsgliedes markierbar sind, sowie ein eindrückbares Betätigungsglied (12) zur Aktivierung des momentan ausgewählten Objektes durch Eindrücken desselben, aufweisen.
Telemedizinische Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass das drehbare und eindrückbare Betätigungsglied zu einem einzigen Betätigungsglied (12) kombiniert sind.
Telemedizinische Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die zu markierenden, alternativen Objekte ein Hauptmenü bilden, wobei jedes Objekt mehrere Ebenen von Untermenüs enthalten kann, wobei die Eingabemittel ferner einen Rückstellknopf (13, 14) aufweisen, um zur Ebene oberhalb der momentanen Ebene zurückzukehren.
Telemedizinische Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei das Darstellungsmittel einen Bildschirm aufweist.
Telemedizinische Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei wenigstens eine Zentraleinheit ortsfest angeordnet ist.
Telemedizinische Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die von der Zentraleinheit empfangene Information wenigstens eine der folgenden Informationen umfasst: Diagnoseergebnisse, vorgeschlagene Behandlung und vorher gespeicherte Patientendaten.
Telemedizinische Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei die Arten der übermittelten Informationsdaten, welchen die zur Zuordnung verschiedener Prioritäten vorgesehenen Mittel verschiedene Prioritäten bei der Übermittlung dieser Daten an die Zentral einheit (3) zuordnen, wenigstens eine der folgenden Arten umfassen: Patientendatenakten, physiologische Daten, Formulardaten, Zahlen und Bilder.