B e s c h r e i b u n g
Oxidationshaarfärbemittel
Gegenstand der Erfindung ist ein Mittel zum oxidativen Färben von Haaren mit haarschonenden und haarpflegenden Eigenschaften, das durch Vermischen einer speziellen flüssigen Farbstoffträgermasse auf der Basis einer Entwicklersubstanz-Kupplersubstanz-Kombination mit einer speziellen Oxidationsmittelzubereitung erhalten wird.
Oxidationshaarfarben sind ein zentraler Bestandteil eines jeden der Haarbehandlung dienenden, kosmetischen Produktsortiments. Sie bestehen aus zwei Komponenten, die kurz vor dem Gebrauch miteinander vermischt und dann auf das zu färbende Haar aufgetragen werden.
Die erste Komponente, wird als Farbstoffträgermasse bezeichnet und enthält die Farbstoffe. Sie kann als Flüssigkeit, Gel oder auch als Emulsion vorliegen. Die zweite Komponente ist eine wäßrige, flüssige, cremeförmiges oder pulverförmige Oxidationsmittelzubereitung.
Die Färbung entsteht durch die Reaktion bestimmter Entwicklersubstanzen mit bestimmten Kupplersubstanzen in Gegenwart eines geeigneten Oxidationsmittels, zum Beispiel Wasserstoffperoxid.
Aus der DE-OS 40 05 008 ist ein Mittel zum oxidativen Färben von Haaren bekannt, welches durch Vermischen einer flüssigen Farbträgermasse mit einer emulsionsförmigen, einen C10- bis C24- Fettalkohol enthaltenden Wasserstoffperoxid-Zubereitungerhalten wird.
Die Verwendung von anionischen Polymeren, welche jedoch eine andere Struktur als die erfindungsgemäß verwendeten Polymeren aufweisen, in Oxidationsmittelzubereitungen ist aus der EP-OS 0 308 825, EP-OS 0 640 334 und EP-OS 0 640 335 bekannt.
In der Färbepraxis wird die flüssige Farbträgermasse vor der Anwendung mit einer wäßrigen Wasserstoffperoxidlösung vermischt, beispielsweise in einem Mischungsverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 2, wobei die Vermischung der flüssigen Farbträgermasse mit der Wasserstoffperoxid-Lösung zum Beispiel in einer Auftrageflasche, mit der das gebrauchsfertige Oxidationshaarfärbemittel nach dem Mischen auf das zu färbende Haar aufgebracht wird, erfolgen kann.
Die bisher bekannten flüssigen Farbträgermassen haben jedoch eine Reihe von Nachteilen. So färben sich diese Farbträgermassen nach dem Zumischen der Wasserstoffperoxid-Lösung sehr rasch dunkel und das mit dem nun gebrauchsfertigen Oxidationshaarfärbemittel in Kontakt gebrachte Haar nimmt die Färbung deutlich langsamer an. Die vorzeitige Dunkelfärbung des Oxidationshaarfärbemittels hat zudem den nachteiligen Effekt, daß das Färbemittel zu früh ausgespült wird, so daß häufig die beabsichtigte Farbintensität durch eine zu kurze Einwirkzeit auf dem Haar nicht erreicht wird. Weiterhin geben übliche flüssige Farbträgermassen den in ihnen enthaltenen Ammoniak sehr leicht an die Umgebung abgeben, was eine unerwünschte Geruchsbelästigung zur Folge hat. Darüber hinaus kann der häufige Gebrauch derartiger Färbemittel zu Hautirritationen oder einer Versprödung beziehungsweise
Austrocknung der Haare sowie einer Verschlechterung der Kämmbarkeit führen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Mittel zum oxidativen Färben von Haaren auf der Basis einer flüssigen Farbträgermasse zur Verfügung zu stellen, das die vorstehend beschriebenen Nachteile von auf flüssigen Farbträgermassen basierenden Mitteln zum oxidativen Färben von Haaren nicht aufweist.
Es wurde nunmehr gefunden, daß sich Mittel zum oxidativen Färben von Haaren, die gut hautverträglich sind, bei denen das das Färbeergebnis nachteilig beeinflussende, vorzeitige Nachdunkeln nach dem Zumischen des Oxidationsmittels weitgehend vermieden wird sowie bei denen im Vergleich zu bekannten Mitteln eine weitaus geringere Geruchsbelästigung durch aus dem Mittel entweichenden Ammoniak entsteht und bei denen das Haar deutlich weniger geschädigt wird, durch Vermischen einer speziellen flüssigen Farbträgermasse und einer speziellen emulsionsförmigen Oxidationsmittel-Zubereitung herstellen lassen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Mittel zum oxidativen Färben von Haaren, erhalten durch Vermischen einer Komponente (A) mit einer Komponente (B), welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Komponente (A) eine (a) eine Entwicklersubstanz-Kupplersubstanz-Kombination, (b) eine Kombination von nichtionischen und anionischen oberflächenaktiven Verbindungen, (c) eine Aminosäure und/oder deren Salze und (d) einen 1-oder 2wertigen Alkohol enthaltende flüssige Farbträgermasse mit einer Viskosität von weniger als 100 mPa.s ist, und die Komponente (B) eine (a) ein
Oxidationsmittel, (b) 2 bis 15 Gewichtsprozent mindestens eines C10- bis C24- Fettalkohols natürlicher oder synthetischer Herkunft und (c) einen Polypropylenglykolether („PPG-Ether"), Polyethylenglykolether („PEG- Ether") oder Polyethylenglykol/Polypropylenglykolether („PEG-PPG-Ether" bzw. „PPG-PEG-Ether") sowie (d) ein Acrylsäurepolymerisat aus der Gruppe bestehend aus Acrylates/Steareth-20 Itaconate Copolymer und Acrylates/Ceteth-20 Itaconate Copolymer enthaltende emulsionsförmige Zusammensetzung darstellt.
,Acrylates/Steareth-20 Itaconate Copolymer" steht hierbei für aus dem Halbester der Itaconsäure, dem Polyoxyethylen(20)stearylether und einem oder mehreren Monomeren der Acrylsäure, Methacrylsäure oder einem Acrylsäuresester oder Methacrylsäureester gebildete Copolymere „Acrylates/Ceteth-20 Itaconate Copolymer" steht hierbei für aus dem Halbester der Itaconsäure, dem Polyoxyethylen(20)cetylether und einem oder mehreren Monomeren der Acrylsäure, Methacrylsäure oder einem Acrylsäuresester oder Methacrylsäureester gebildete Copolymere
Die Komponente (A) enthält mindestens eine Kupplersubstanz und mindestens eine Entwicklersubstanz sowie gegebenenfalls zusätzlich mit sich selbst kuppelnde Farbvorstufen und direkt auf das Haar aufziehende Farbstoffe.
Die Entwicklersubstanzen und Kupplersubstanzen werden in den Haarfärbemitteln entweder in Form der freien Base oder in Form ihrer physiologisch unbedenklichen Salze mit anorganischen oder organischen Säuren, wie zum Beispiel als Chlorid, Sulfat, Phosphat, Acetat, Propionat, Lactat oder Citrat, eingesetzt.
Die Kupplersubstanzen und Entwicklersubstanzen werden vorzugsweise in etwa equimolarer Menge eingesetzt. Es ist jedoch nicht nachteilig, wenn die Kupplersubstanzen gegenüber den Entwicklersubstanzen in einem Überschuß oder Unterschuß verwendet werden, wobei sowohl die Entwicklerkomponente ein Gemisch von bekannten Entwicklersubstanzen als auch die Kupplerkomponente ein Gemisch von bekannten Kupplersubstanzen darstellen kann.
Als geeignete Entwicklersubstanzen sind beispielsweise zu nennen: 1 ,4-Diamino-benzol (p-Phenylendiamin), 1 ,4-Diamino-2-methyl-benzol (p-Toluylendiamin), 2,5-Diaminoanisol, 2,5-Diaminobenzylalkohol, 1 ,4-Diamino-2,6-dimethyl-benzol, 1 ,4-Diamino-2,5-dimethyl-benzol, 1 ,4-Diamino-2.3-dimethyl-benzol,2-Chlor-1 ,4-diaminobenzol, 4-Phenylamino-anilin, 4-Dimethylamino-anilin,4-Diethylamino-anilin, 4-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-anilin,4-[(2-Methoxyethyl)amino]-anilin, 4-[(3-Hydroxypropyl)amino]-anilin, 1 ,4-Diamino-2-(2-hydroxyethyl)-benzol, 1 ,4-Diamino-2-(1-methylethyl)-benzol, 1 ,3-Bis[(4-aminophenyl)- (2-hydroxyethyl)amino]-2-propanol, 1 ,8-Bis(2,5-diaminophenoxy)-3,6- dioxaoctan, 4-Amino-phenol, 4-Amino-3-methyl-phenoi. 4-Methylamino- phenol, 4-Amino-2-(aminomethyl)-phenol, 4-Amino-2-[(2-hydroxyethyl)- aminojmethyl-phenol, 4-Amino-2-(methoxymethyl)-phenol, 4-Amino-2- (2-hydroxyethyl)-phenol, 5-Amino-salicylsäure, 2,5-Diamino-pyridin, 2,4,5,6-Tetraamino-pyrimidin, 2,5,6-Triamino-4-(1 H)-pyrimidon, 4,5-Diamino-1 -(2-hydroxyethyl)-1 H-pyrazol, 4,5-Diamino-1 -(1 - methylethyl)-1 H-pyrazol, 4,5-Diamino-1 -[(4-methylphenyl)methyl]-1 H- pyrazol, 1 -[(4-Chlorphenyl)methyl]-4,5-diamino-1 H-pyrazol, 4,5-Diamino-1 -
methyl-1 H-pyrazol, 2-Amino-phenol, 2-Amino-6-methyl-phenol und 2- Amino-5-methyl-phenol, allein oder im Gemisch miteinander.
Als geeignete Kupplersubstanzen sind beispielsweise zu nennen: N-(3-Dimethylamino-phenyl)-harnstoff, 2,6-Diamino-pyridin, 2-Amino-4- [(2-hydroxyethyl)amino]-anisol, 2,4-Diamino-1-fluor-5-methyl-benzol, 2,4-Diamino-1-methoxy-5-methyl-benzol, 2,4-Diamino-1-ethoxy-5-methyl- benzol, 2,4-Diamino-1-(2-hydroxyethoxy)-5-methyl-benzol, 2,4-Di[(2- hydroxyethyl)amino]-1 ,5-dimethoxy-benzol, 2,3-Diamino-6-methoxy- pyridin, 3-Amino-6-methoxy-2-(methylamino)-pyridin, 2,6-Diamino-3,5- dimethoxy-pyridin, 3,5-Diamino-2,6-dimethoxy-pyridin, 1 ,3-Diamino- benzol, 2,4-Diamino-1-(2-hydroxyethoxy)-benzol, 1-(2-Aminoethoxy)-2,4- diamino-benzol, 2-Amino-1-(2-hydroxyethoxy)-4-methylamino-benzol, 2,4-Diaminophenoxy-essigsäure, 3-[Di(2-hydroxyethyl)amino]-anilin, 4-Amino-2-di[(2-hydroxyethyl)amino]-1-ethoxy-benzol, 5-Methyl-2-(1- methylethyl)-phenol, 3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-anilin, 3-[(2-Aminoethyl)ö- aminoj-anilin, 1 ,3-Di(2,4-diaminophenoxy)-propan, Di(2,4-diamino- phenoxy)-methan, 1,3-Diamino-2,4-dimethoxy-benzol, 2,6-Bis(2- hydroxyethyl)amino-toluol, 4-Hydroxyindol, 3-Dimethylamino-phenol, 3-Diethylamino-phenol, 5-Amino-2-methyl-phenol, 5-Amino-4-fluor-2- methyl-phenol, 5-Amino-4-methoxy-2-methyl-phenol, 5-Amino-4-ethoxy-2- methyl-phenol, 3-Amino-2,4-dichlor-phenol, 5-Amino-2,4-dichlor-phenol, 3-Amino-2-methyl-phenol, 3-Amino-2-chlor-6-methyl-phenol, 3-Amino- phenol, 2-[(3-Hydroxyphenyl)amino]-acetamid, 5-[(2-Hydroxyethyl)amino]- 2-methyl-phenol, 3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-phenol, 3-[(2-Methoxyethyl)- aminoj-phenol, 5-Amino-2-ethyl-phenol, 2-(4-Amino-2-hydroxyphenoxy)- ethanol, 5-[(3-Hydroxypropyl)amino]-2-methyl-phenol, 3-[(2,3-Dihydroxy-
propyl)amino]-2-methyl-phenol, 3-[(2-Hydroxyethyl)amino]-2-methyl- phenol, 2-Amino-3-hydroxy-pyridin, 5-Amino-4-chlor-2-methyl-phenol, 1 -Naphthol, 1 ,5-Dihydroxy-naphthalin, 1 ,7-Dihydroxy-naphthalin, 2,3-Dihydroxy-naphthalin, 2,7-Dihydroxy-naphthalin, 2-Methyl-1 -naphthol- acetat, 1 ,3-Dihydroxy-benzol, 1-Chlor-2,4-dihydroxy-benzol, 2-Chlor-1 ,3- dihydroxy-benzol, 1 ,2-Dichlor-3,5-dihydroxy-4-methyl-benzol, 1 ,5-Dichlor- 2,4-dihydroxy-benzol, 1 ,3-Dihydroxy-2-methyl-benzol, 3,4-Methylendioxy- phenol, 4-(ß-Hydroxyethylamino)-1 ,2-methylendioxybenzol, 3,4-Methylendioxy-anilin, 5-[(2-Hydroxyethyl)amino]-1 ,3-benzodioxol, 5-Hydroxy-1 ,3-benzodioxol, 5-Amino-1 ,3-benzodioxol, 4-Methoxy-1- naphthol, 2-Methyl-1 ,3-dihydroxy-benzol, 6-Brom-1-hydroxy-3,4- methylendioxy-benzol, 3,4-Diamino-benzoesäure, 3,4-Dihydro-6-hydroxy- 1 ,4(2H)-benzoxazin. 6-Amino-3,4-dihydro-1 ,4(2H)-benzoxazin, 3-Methyl- 1 -phenyl-5-pyrazolon, 5,6-Dihydroxy-indol, 5,6-Dihydroxy-indolin, 5-Hydroxy-indol, 6-Hydroxy-indol, 7-Hydroxy-indol, 2,3-lndolindion, 2,4-Dihydroxyphenolether wie 2,4-Dihydroxyanisol und 2,4-Dihydroxyphenoxyethanol.
Die Gesamtmenge der in der Komponente (A) enthaltenen Entwicklersubstanz-Kupplersubstanz-Kombination beträgt etwa 0,01 bis 12,0 Gewichtsprozent, insbesondere etwa 0,2 bis 4,0 Gewichtsprozent.
Zur Erzielung bestimmter Farbnuancen können ferner auch übliche direktziehende Farbstoffe, beispielsweise Triphenylmethanfarbstoffe wie Diamond Fuchsine (C.l. 42 510) und Leather Ruby HF (C.l. 42 520), aromatische Nitrofarbstoffe wie 2-Amino-4,6-dinitro-phenol, 2-Nitro-4-(n-hydroxyethylamino)-anilin, 2-N-ß,-Dihydroxypropylamino- 5-(N-methyl,N-hydroxyethyl)amino-nitrobenzol und 2-Amino-4-nitrophenol,
Azofarbstofte wie Acid Brown 4 (C.l. 14 805) und Acid Blue 135 (C.l. 13 385), Anthrachinonfarbstoffe wie Disperse Violet 4 (C.l. 61 105), Disperse Blue 1 (C.l. 64 500), Disperse Red 15 (C.l. 60 710), Disperse Violet 1 (C.l. 61 100), 1 ,4,5,8-Tetraaminoanthrachinon und 1 ,4-Diaminoanthrachinon, in der Komponente (A) enthalten sein.
Die Komponente (A) kann weiterhin auch mit sich selbstkuppelnde Farbvorstufen, wie zum Beispiel 2-Amino-5-methylphenol, 2-Amino-6-me- thylphenol, 2-Amino-5-ethoxyphenol oder auch 2-Propyl-amino-5- aminopyridin, enthalten.
Die Gesamtmenge der direktziehenden Farbstoffe und der mit sich selbst kuppelnden Farbstoffvorstufen beträgt in der Komponente (A) etwa 0,01 bis 7,0 Gewichtsprozent, vorzugsweise etwa 0,2 bis 4,0 Gewichtsprozent.
Die Komponente (A) enthält weiterhin eine Kombination von nichtionischen und anionischen oberflächenaktiven Verbindungen (sogenannten Tensiden oder Emulgatoren), vorzugsweise in einer Gesamtmenge von etwa 0,1 bis 25 Gewichtsprozent, insbesondere etwa 1 ,0 bis 20 Gewichtsprozent. Als nichtionische oberflächenaktive Verbindungen können insbesondere oxethylierte C10- bis C20-Fettalkohole, oxethylierte Sorbitanfettsäure- (C12 bis C18)-partialester, oxethylierte Glycerinfettsäure- (C12 bis C18)-partialester oder Gemische dieser Verbindungen, wobei ein Oxethylierungsgrad von 1 bis 30, insbesondere von 2 bis 6, bevorzugt ist, oder (C12- bis C18-Alkyl)glucoside eingesetzt werden. Als anionische oberflächenaktive Verbindungen können insbesondere Alkylsulfate, Alkylethersulfate mit einem C10- bis C20-
Alkylrest oder Gemische derselben eingesetzt werden, wobei ein Oxethylierungsgrad von 1 bis 8, insbesondere von 1 bis 6, bevorzugt ist.
Als Aminosäure können sowohl neutrale als auch saure oder basische Aminosäuren verwendet werden. Beispiele für geeignete Aminosäuren sind Glycin, Alanin, Valin, Leucin, Glutaminsäure und Arginin. Die Gesamtmenge an Aminosäuren beträgt in dem erfindungsgemäßen Mittel vorzugsweise 0,01 bis 5 Gewichtsprozent.
In der Komponente (A) sind ferner 1- oder 2wertige Alkohole, beispielsweise niedermolekulare C,- bis C4-Alkohole oder C2- bis C6- Glykole, wie zum Beispiel Ethanol, Propanol, Isopropanol, Ethylenglykol, 1 ,2-Propylenglykol oder Butylenglykol, beziehungsweise deren Gemische enthalten, wobei die Einsatzmenge dieser Alkohole vorzugsweise gleich etwa 1 bis 40 Gewichtsprozent, insbesondere etwa 5 bis 30 Gewichtsprozent, ist.
Gegebenenfalls können der Komponente (A) spezielle Pflegestoffe und/oder Wirkstoffe, wie zum Beispiel Proteinhydrolysate, beispielsweise Keratinhydrolysate, Elastinhydrolysate, Kollagenhydrolysate, Seidenproteinhydrolysate, Milcheiweißhydrolysate, Sojaproteinhydrolysate oder Weizenproteinhydrolysate; Panthenol; Allantoin; Pyrrolidoncarbon- säuren oder deren Salze; Pflanzenextrakte oder Vitamine; oder kationische Polymere; alleine oder in Kombination miteinander, zugesetzt werden, wobei diese Verbindungen vorzugsweise in einer Gesamtkonzentration von etwa 0,01 bis 5 Gewichtsprozent, insbesondere etwa 0,01 bis 1 Gewichtsprozent, in der Komponente (A) enthalten sind.
Darüberhinaus können in der Komponente (A) Antioxidantien, wie zum Beispiel Ascorbinsäure, Thioglykolsäure oder Natriumsulfit, oder Komplexbildner für Schwermetalle, beispielsweise Ethylendiamino- tetraacetat oder Nitriloessigsäure, in einer Menge von bis zu etwa 0,5 Gewichtsprozent enthalten sein. Parfümöle können in der Komponente (A) in einer Menge von bis zu etwa 1 Gewichtsprozent enthalten sein.
Die Komponente (B) enthält als Oxidationsmittel zur Entwicklung der Haarfärbung insbesondere Wasserstoffperoxid oder dessen Additionsverbindungen an Harnstoff, Melanin und Natriumborat, wobei das Oxidationsmittel vorzugsweise in einer Menge von etwa 1 bis 18 Gewichtsprozent, insbesondere etwa 4 bis 14 Gewichtsprozent eingesetzt wird. Besonders bevorzugt ist hierbei die Verwendung von etwa 1 bis 18 Gewichtsprozent Wasserstoffperoxid
Der in der emulsionsförmigen, oxidationsmittelhaltigen Komponente (B) enthaltene Fettalkohol kann sowohl natürlicher als auch synthetischer Herkunft sein, wobei C14- bis C20-Fettalkohole, insbesondere Cetylalkohol und Stearylalkohol oder deren Gemische, bevorzugt sind. Die Einsatzmenge des Fettalkohols in der Komponente (B) beträgt etwa 2 bis 15 Gewichtsprozent, vorzugsweise 5 bis 12 Gewichtsprozent.
Die Komponente (B) enthält vorzugsweise etwa 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, insbesondere etwa 0,3 bis 3 Gewichtsprozent, eines Polypropylenglykolethers, Polyethylenglykolethers oder Polyethylenglykol/Polypropylenglykolethers. Als Polypropylenglykolether, Polyethylenglykolether oder Polyethylenglykol/Polypropylenglykolether können beispielsweise genannt werden: PPG-16 Butyl Ether, der PPG-1-
PEG-9 Lauryl Glykol Ether, PPG-38 Buteth-37 oder PPG-1-PEG-9 Lauryl Ether.
Die Komponente (B) enthält etwa 0,5 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise jedoch etwa 1 bis 7 Gewichtsprozent an Acrylates/Steareth- 20 Itaconate Copolymer oder Acrylates/Ceteth-20 Itaconate.
Die vorstehenden Gewichtsprozentangaben beziehen sich jeweils auf die Gesamtmenge der Komponente (A) beziehungsweise auf die Gesamtmenge der Komponente (B).
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein 2-Komponenten-Mittel zum oxidativen Färben von Haaren bestehend aus 2 unmittelbar vor der Anwendung zu vermischenden Komponenten (A) und (B), welches dadurch gekennzeichnet ist, daß die Komponente (A) eine (a) eine Entwicklersubstanz-Kupplersubstanz-Kombination, (b) eine Kombination von nichtionogenen und anionischen oberflächenaktiven Verbindungen, (c) eine Aminosäure und/oder deren Salze und (d) einen 1-oder 2wertigen Alkohol enthaltende flüssige Farbträgermasse mit einer Viskosität von weniger als 100 mPa.s ist, und die Komponente (B) eine (a) ein Oxidationsmittel, (b) 2,5 bis 12 Gewichtsprozent mindestens eines C10- bis C24- Fettalkohols natürlicher oder synthetischer Herkunft und (c) einen Polypropylenglykolether („PPG-Ether") Polyethylenglykolether („PEG-Ether") oder Polyethylenglykol/ Polypropylenglykolether („PEG- PPG-Ether" bzw. „PPG-PEG-Ether") sowie (d) ein Acrylsäurepolymerisat aus der Gruppe bestehend aus Acrylates/Steareth-20 Itaconate Copolymer und Acrylates/Ceteth-20 Itaconate Copolymer enthaltende emulsionsförmige Zusammensetzung darstellt.
Das durch Mischen der Komponente (A) mit der Komponente (B) erhaltene gebrauchsfertige Mittel zum oxidativen Färben der Haare kann sowohl schwach sauer als auch alkalisch eingestellt sein; vorzugsweise liegt der pH-Wert des erfindungsgemäßen Mittels bei etwa 6,5 bis 12.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Oxidationshaarfärbemittels erfolgt indem man die flüssige Farbträgermasse (Komponente (A)) unmittelbar vor dem Gebrauch mit der Wasserstoffperoxidemulsion (Komponente (B)) in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 4 , vorzugsweise in einem Gewichtsverhältnis von 1 : 1 bis 1 : 3, vermischt, und sodann eine für die Haarfärbung ausreichende Menge des so erhaltenen Färbemittels, je nach Haarfülle im allgemeinen 60 bis 160 g, auf das Haar aufträgt. Nach einer Einwirkungszeit von etwa 5 bis 60 Minuten, vorzugsweise etwa 20 bis 30 Minuten, bei 15 bis 50 Grad Celsius wird das Haar mit Wasser ausgespült, gegebenenfalls mit einem Shampoo gewaschen und getrocknet. Falls erforderlich kann das Haar vor dem Trocknen zur Frisur gelegt werden.
Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne den Gegenstand auf diese Beispiele zu beschränken.
B e i s p i e l e
Beispiel 1 : Oxidationshaarfärbemittel zur Hellerfärbung
Komponente (A): Flüssige Farbträgermasse
0,50 g para-Phenylendiamin
0,07 g Resorcin
5,00 g Natriumlaurylalkoholdiglykolethersulfat, 28%ige wäßrige Lösung
8,00 g Laurylglucosid (Plantaren 1300 der Henkel KGaA/DE)
1 ,00 g Alanin
1 ,00 g Ethylendiamintetraessigsäure-Dinatriumsalz
0,10 g Keratinhydrolysat
0,20 g Panthenol
18,00 g Ammoniak, 25 %ige wäßrige Lösung
25,00 g Butylenglykol ad 100,00 g Wasser
Komponente (B): Wasserstoffperoxid-Emulsion
10,0 g Cetylstearylalkohol
1 ,5 g Acrylates/Steareth-20 Itaconate Coploymer (Structure
2001 der National Starch & Chemical Company/USA)
4,0 g Polyoxyethylen(37)polyoxypropylen(38)butylether
(PPG-38 Buteth-37)
4,0 g Natriumlaurylalkohol-diglykolethersulfat,
28 %ige wäßrige Lösung
35,0 g Wasserstoffperoxid, 35 %ige wäßrige Lösung ad 100,0 g Wasser
Man vermischt vor dem Gebrauch 40 g der flüssigen Farbträgermasse (A) mit 80 g der Wasserstoffperoxid-Emulsion (B). Der pH-Wert des durch Vermischen von (A) und (B) erhaltenen gebrauchsfertigen Mittels beträgt 9,5.
Man trägt 120 g des gebrauchsfertigen Mittels auf mittelbraune, menschliche Haare auf und läßt das Gemisch 20 Minuten bei Raumtemperatur einwirken. Danach wird das Haarfärbegemisch mit Wasser ausgespült und das Haar getrocknet. Das so behandelte Haar ist vom Haaransatz bis zu den Haarspitzen gleichmäßig hellbraun gefärbt. Das erfindungsgemäße Mittel zum oxidativen Färben von Haaren läßt sich sehr leicht auftragen und verteilen; dunkelt während der Einwirkzeit nur geringfügig nach; riecht nur schwach nach Ammoniak und ist gut hautvertäglich. Das Haar besitzt sowohl in nassem als auch im trockenen Zustand einen weichen und glatten Griff.
Beispiel 2: Oxidationshaarfärbemittel
Komponente (A): Flüssige Farbträgermasse
2,8 g 2,5-Diaminotoluolsulfat
1 ,0 g Resorcin
0,4 g m-Aminophenol
0,2 g 2-Amino-4-(2'-hydroxyethylamino)-anisolsulfat
5,0 g Laurylglucosid (Plantaren 1200 der Henkel KGaA/DE)
5,0 g Natriumlaurylalkohol-diglykolethersulfat, 28 %ige wäßrige Lösung
0,1 g Valin
0,3 g Ascorbinsäure
0,1 g Ethylendiamintetraessigsäure
0,1 g Keratinhydrolysat
12,2 g Ammoniak, 25 %ige wäßrige Lösung
16,0 g Propylenglykol ad 100,0 g Wasser
Komponente (B): Wasserstoffperoxid - Emulsion 10,0 g Cetylstearylalkohol 3,0 g Acrylates/Ceteth-20 Itaconate Coploymer (Structure
3001 der National Starch & Chemical Company/USA) 5,0 g Polyoxypropylenoxid(1 )polyoxyethylenoxid(9) laurylether (PPG-1-PEG-9 Lauryl Ether) 4,0 g Natriumlaurylalkohol-diglykolethersulfat, 28 %ige wäßrige Lösung 20,0 g Wasserstoffperoxid, 35 %ige wäßrige Lösung 0,3 g Parfüm ad 100,0 g Wasser
Man vermischt vor dem Gebrauch 40 g der flüssigen Farbträgermasse mit 80 g der Wasserstoffperoxid-Emulsion. Der pH-Wert des erhaltenen gebrauchsfertigen Mittels beträgt 10.
Man trägt 120 g des gebrauchsfertigen Mittels auf graues, menschliches Haar auf und läßt das Gemisch 20 Minuten bei Raumtemperatur einwirken. Anschließend wird das Haarfärbegemisch mit Wasser ausgespült und das Haar getrocknet. Das erfindungsgemäße Mittel zum oxidativen Färben von Haaren riecht nur schwach nach Ammoniak; läßt sich sehr leicht auftragen und verteilen;dunkelt nach dem Zumischen des
Oxidationsmittels kaum nach und ist gut hautverträglich. Das so behandelte Haar hat einen gleichmäßigen, dunkelbraunen Ton angenommen und weist einen glatten, angenehmen Griff auf.
Die in der vorliegenden Anmeldungen enthaltenen Viskositätsangaben beziehen sich auf mit einem Rotationsviskosimeter bei 25 °C ermittelte Viskositätswerte (beispielsweise einem Rotationsviskosimeter der Firma Haake, Typ ROTOVISCO 12 unter Verwendung der Meßeinrichtung MV (DIN 53018) [Meßkörper: R= 20,04 mm; L= 60 mm; Meßbecher: Ra= 21 mm; Ra/R;= 1 ,05; Spaltweite= 0,96 mm; Systemfaktoren: f= 65,7 Pa/Ncm und M= 2,34 min/s]
Alle in der vorliegenden Anmeldung angegebenen Prozentzahlen stellen, soweit nicht anders angegeben, Gewichtsprozente dar