FächerschleifScheibe
Die Erfindung bezieht sich auf eine Rotationsscheibe zur Bearbeitung von Materialoberflächen mit den Merkmalen des Oberbegriffs von Anspruch 1. Derartige Rotationsscheiben sind aus der DE-Ul 90 02 384.6 oder der japanischen Patentanmeldung Sho 63-168055 von Yuichi Ichiguchi bekannt. Ergänzend wird auf die ältere, aber nicht vorveröffentlichte EP-AI 0 011 116 Bezug genommen. Bei diesen Rotationsscheiben ist der scheibenförmige Grundkörper an seinen beiden Stirnseiten jeweils mit einem Materialbearbeitungsbelag versehen, bei dem jeweils Schleiflamellen mit radialer Erstreckung sowie fächerförmiger Überlappung in Umfangsrichtung auf einer stirnseitigen Ringzone des Grundkörpers, auch Grundteller genannt, angeordnet sind.
Derartige Rotationsscheiben, bei denen beide Stirnseiten eines Grundkörpers mit einem Materialbearbeitungsbelag mit der erwähnten fächerförmigen Überlappung von Schleiflamellen versehen sind, sind ein Sonderfall sogenannter Fächerschleifscheiben, wie sie bei Belegung nur einer Stirnseite des Grundkörpers beispielsweise aus der Fig. 2 der EP-AI 0 826 462 bekannt sind. Auf dem Markt befinden sich solche Fächerschleifscheiben, bei denen die Arbeitsfläche entweder wie im Falle der Fig. 2 der EP-AI 0 826 462 rechtwinkelig zur Achse verläuft oder aber gegenüber dieser schräg gestellt ist. In allen diesen Fällen wird dabei typischerweise der Grundkörper aus einem Flachmaterial geformt.
Fächerschleifscheiben entsprechen der deutschen
DIN-Norm 69134 und sind weiterhin beschrieben in "Grundsätze für die Durchführung der Baumusterprüfung und Zertifizierung von Schleifkörpern aus gebundenem Schleifmittel und Schleifmittel auf Unterlage ZH1/670 Teil 4 Blätter 2205 und 2206.
Derartige Fächerschleifscheiben finden besonders große Verbreitung bei von Hand gehaltenen Winkelschleifern; ein maschineller Einsatz in stationären Maschinen kommt aber auch in Frage.
Die FächerschleifScheiben dieser Art sind besonders dadurch ausgezeichnet, daß sie für die Hochleistungsanwendungen mit bis zu 80 m/sec. und mehr Arbeitshöchstgeschwindigkeit verwendbar sind. Eine Umfangsgeschwindigkeit von 80 m/sec bedeutet nach gegenwärtiger Rechtsauslegung eine Mindestbruchsicherheit bis zu 150 m/sec. Das ergibt bei einem konventionellen Durchmesser der Rotationsscheibe von 115 mm eine Drehzahl von 24.900 Umdrehungen/min. Dies ist eine sehr hohe Anforderung. Dabei kann man praktisch die gesamte Belegungstiefe des Grundkörpers mit den Schleiflamellen verbrauchen.
Überwiegend wird der mit fächerförmiger Überlappung der Schleiflamellen angeordnete Materialbearbeitungsbelag in achsialer Richtung der Fächerschleifscheiben, also stirnseitig, beansprucht und abgenutzt, wobei dann die Abnutzung wie erwähnt über die gesamte Belegungstiefe erfolgen kann. In Sonderfällen kann man die Fächerschleifscheibe auch unter Eingriff in Nuten oder andere Vertiefungen umfangseitig beanspruchen und abnutzen, soweit der Materialbearbeitungsbelag über den Grundkörper radial übersteht.
Bei den üblichen Fächerschleifscheiben ist schon von der Anordnung und Ausbildung der Schleiflamellen her die Belegungstiefe des Grundkörpers vor Abnutzung des fächerförmig angeordneten Materialbearbeitungsbelags so groß, daß der bei Schutzgehäusen des Winkelschleifers oder sonstigen Schleifgeräts vorgeschriebene Freiraum weitgehend ausgefüllt ist. Ferner entsteht bei Fächerschleifscheiben nach Abnutzung
der Bearbeitungslamellen ein Entsorgungsproblem dadurch, daß die Grundkörper, die aus Glasfaser, Kunststoff oder dergleichen bestehen, nach Gebrauch nicht mehr zu verwenden sind und vernichtet werden müssen.
Bei den eingangs genannten Fächerschleifscheiben, von denen die Erfindung ausgeht und bei denen also beide Stirnseiten des Grundkörpers nach Art einer Fächerschleifscheibe ausgebildet sind, kann man im Vergleich mit Fächerschleifscheiben, bei denen nur eine Stirnseite des Grundkörpers den Materialbearbeitungsbelag trägt, den Anwendernutzen mit relativ geringem Aufwand deutlich erhöhen.
Mit der Begriffsbildung eines Abrieb unterliegenden Materialbearbeitungsbelags sollen nicht nur Materialbearbeitungsbeläge mit einer SchleifCharakteristik, sondern auch Materialbearbeitungsbeläge mit einer Poliercharakteristik erfaßt und in den Erfindungsgegenstand mit einbezogen werden.
Bei Schleif- oder Polierscheiben mit sowohl in radialer Erstreckungsrichtung als auch in Umfangsrichtung zusammenhängendem Schichtaufbau ohne die bei einer Fächerschleifscheibe typische fächerförmige Überlappung von Bearbeitungslamellen in Umfangsrichtung der Rotationsscheibe ist es auch schon an sich bekannt, beide Stirnseiten eines Grundkörpers mit je einem Materialbearbeitungsbelag zu belegen (vgl. z.B. DE-U-730 67 87, DE-Ul-297 11 310, DE-Al-38 11 584, DE-Al-30 39 063, DE-C2-29 31 695, insbesondere Fig. 4, EP-Al- 0 716 903 und US-A-3 867 795, vgl. insbesondere Claim 1 in Verbindung mit Claims 8 und 9 ) und so entweder an beiden Stirnseiten des Grundkörpers eine unterschiedliche Materialbearbeitungscharakteristik oder bei gleicher Materialbearbeitungscharakteristik eine zweifache Abriebtiefe zur Verfügung zu stellen.
Mit ähnlicher Zielrichtung hat man auch schon ohne Verwendung eines Grundkörpers zwei gesonderte Schleifscheiben insbesondere unterschiedlicher SchleifCharakteristik (DE-A-2 331 646, insbesondere Fig. 1), gleicher SchleifCharakteristik
mit einstellbarem gegenseitigen Abstand (DE-Cl-41 15 666) oder überhaupt eine Mehrzahl von mindestens zwei Schleifscheiben (DE-Ul-89 02 744.2) axial hintereinander so angeordnet, daß sie gemeinsam in Rotation versetzbar sind. Derartige mehrteilige Anordnungen sind jedoch aufwendiger und störungsanfälliger als solche Rotationsscheiben zur Bearbeitung von Materialoberflächen, bei denen beide entgegengesetzten Stirnseiten eines Grundkörpers unter Bildung eines einzigen Schleifwerkzeugs mit je einem Materialbearbeitungsbelag belegt sind. Mit einem solchen Schleifwerkzeug kann man im Sonderfall beispielsweise zwei Flanken einer Nut zugleich bearbeiten oder wenigstens unter Beibehaltung des Nuteingriffs die beiden Flanken unter gleicher Drehrichtung der Rotationsscheibe nacheinander schleifen bzw. polieren. Vor allem aber kann man für den Fall einer stirnseitigen Materialbearbeitung in dem selben Schleifwerkzeug die Funktionen von sonst zwei gesondert benötigten einzelnen Rotationsscheiben vereinen und allein dadurch schon die Werkzeugkosten reduzieren, z.B. dadurch, daß für die beiden Materialbearbeitungsbeläge nur ein gemeinsamer Grundkörper benötigt wird.
Die an ihren beiden Stirnseiten und damit doppelt belegte Fächerschleifscheibe vereint die Funktionen von bisher zwei einzelnen FächerschleifScheiben und verdoppelt bei gleichartiger beidseitiger fächerförmiger Belegung die Nutzungszeit pro Grundkörper bzw. Trägerteller. Zugleich wird der Wirkungsgrad bezüglich der Entsorgung der Grundkörper etwa verdoppelt.
Bei den bekannten doppelseitig belegten Fächerschleifscheiben gemäß DE-Ul 90 02 384.6 ist der Grundkörper aus einem Flachmaterialstück geformt, das aus einem Metall oder einem verstärkten Kunststoff bestehen kann. Dabei ist eine Unstabilität bei hohen Arbeitsgeschwindigkeiten, z.B. einer Umfangsgeschwindigkeit von mindestens 80 m/sec, zu befürchten. Der Grundkörper gemäß der japanischen Patentanmeldung Sho 63-168055 ist demgegenüber aus zwei geformten nicht-
metallischen Flachmaterialteilen zusammengeklebt. Auch hier bestehen Bedenken bezüglich der Stabilität bei den genannten hohen Arbeitsgeschwindigkeiten. Außerdem ist der Aufbau des Grundkörpers aus den flächenhaft verklebten beiden Flachmaterialteilen herstellungsmäßig aufwendig. Aus beiden Vorveröffentlichungen ist es dabei bekannt, die Bearbeitungsfläche an beiden Stirnseiten der Materialbearbeitungsbeläge in einer Ebene rechtwinklig zur Achse anzuordnen. Aus der DE-Ul 90 02 384.6 ist es darüber hinaus bekannt, die Bearbeitungsflächen beidseitig unter einem spitzen Winkel von radial innen nach radial außen jeweils geradlinig zurückfliehend anzuordnen, gegebenenfalls auch mit unterschiedlichem spitzen Winkel an beiden Stirnseiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Rotationsscheibe, die an den beiden Stirnseiten ihres Grundkörpers einen Materialbeareitungsbelag trägt und die an mindestens einer Stirnseite als Fächerschleifscheibe ausgebildet ist, die Möglichkeit des Arbeitens am Werkstück noch variabler als bisher zu gestalten und dabei eine Geometrie des Grundkörpers vorzusehen, die bei verhältnismäßig kurzer axialer Bautiefe Stabilität auch bei Umfangsgeschwindigkeiten von 80 m/sec und gegebenenfalls mehr gewährleistet. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
Durch den von radial innen nach radial außen abgeknickten oder gewölbten Verlauf der beiden stirnseitigen Bearbeitungsflächen kann man erstens mit unterschiedlichen Winkeln am Werkstück angreifen. Eine typische Ausführungsmöglichkeit mit radial zweimal geradlinig abgeknicktem Verlauf ist dabei, den radial inneren Bereich der Bearbeitungsfläche rechtwinklig zur Achse zu orientieren und die radial außen anschließenden beiden Bereiche unter einem Winkel von 4* - 9*, vorzugsweise 6*, und radial weiter außen von 10* - 16', vorzugsweise 12*, gegenüber der radial innersten Fläche zurückfliehend anzuordnen. Das Profil eines Profilteils, welches den Grundkörper oder wenigstens die Tragflächen für die
beiden Materialbearbeitungsbeläge bildet, ist dann an seinen beiden Stirnseiten jedenfalls in der den jeweiligen Materialbearbeitungsbelag tragenden Ringzone komplementär gebildet, so daß der Grundkörper bzw. sein Profilteil einen abgeflacht linsenförmigen Querschnitt hat. Unter relativ geringer axialer Bautiefe und mit verhältnismäßig geringem Materialeinsatz kann man so zweitens eine relativ einfach herstellbare Rotationsscheibe der erfindungsgemäßen Art gewinnen, welche auch bei Umfangsgeschwindigkeiten von 80 m/sec und mehr stabil bleibt. Die Vielseitigkeit der Benutzungsmöglichkeit der Rotationsscheibe wird noch dadurch gesteigert, daß drittens der zweite Materialbearbeitungsbelag gegebenenfalls nicht als Fächerschleifscheibe, sondern in anderer bekannter Weise ausgebildet ist. Wenn es hingegen um möglichst lange Betriebszeiten bei gleichartiger Arbeitsweise geht, kann die Rotationsscheibe gemäß der Erfindung auch beidseitig als Fächerschleifscheibe gestaltet sein.
Bei relativ einfachem Aufbau des zweiten Materialbearbeitungsbelags an der Rückseite des Grundkörpers und gegebenenfalls angepaßter Modifikation des räumlichen Aufbaus des fächerförmigen ersten Materialbearbeitungsbelags reicht nicht nur der normierte Einbaufreiraum im Schutzgehäuse des Schleifgeräts noch aus, sondern man erreicht auch eine deutliche Werkzeugkosteneinsparung im Vergleich mit zwei gesonderten Rotationsscheiben verschiedener Arbeitsweise.
Bei Ausbildung als Fächerschleifscheibe und/oder in Weiterbildung der Erfindung als Fächerpolierscheibe an beiden Stirnseiten des Grundkörpers muß dann erforderlichenfalls in nicht vorschriftengerechter, aber technisch weiterhin voll vertretbarer Weise eine Anpassung des Freiraums im Schutzgehäuse des Schleifgeräts erfolgen, wozu eine entsprechende Abänderung der Unfallverhütungsvorschrift für Freikörper und der Breitenmaße bei FächerschleifScheiben zweckmäßig erscheint.
Eine erfindungsgemäße Fächerschleifscheibe ist
insbesondere zur Anwendung als Flächen- oder Kantenschleifscheibe geeignet.
Eine geometrisch besonders klare und einfache Ausführungsform der Rotationsscheibe zeigt Anspruch 2, wonach die Bearbeitungsfläche unter einfacher geradliniger Ab- knickung in Radialrichtung eine radial außen in bezug auf einen ebenen Zentralbereich zurückfliehende Kontur hat.
Je nach Anforderung kann man die Profile der stirnseitigen Profilflächen des ersten und des zweiten Materialbearbeitungsbelags gleich oder verschieden wählen.
Gemäß Anspruch 7 kann man die radiale Ausdehnung des Grundkörpers auch im Rahmen der Erfindung wesentlich sogar wesentlich kleiner als die radiale Ausdehnung der Materialbearbeitungsbeläge wählen.
Gemäß Anspruch 8 kann man in der radialen Innenzone des Grundkörpers anders als in dem die Materialbearbeitungsbeläge tragenden wulstigen Außenbereich ohne nennenswerte Einbuße an Stabilität mit geringer Materialstärke auskommen.
Wenn die Aufnahme am Grundkörper für die Antriebswelle der Rotationsscheibe in konventioneller Weise ein zentrales Loch in dieser ist, ist ein schneller Wechsel zwischen den beiden Materialbearbeitungsbelägen unter Austausch der Achsorientierung der Rotationsscheibe mit den Merkmalen von Anspruch 9 möglich.
Das Profilteil des Grundkörpers ist bevorzugt als Spritzgußteil geformt. Dessen Material Kann im Prinzip jedes für Spritzguß geeignetes Material sein einschließlich Metall oder Metallegierungen. Bevorzugt ist jedoch die Ausbildung aus einem Kunststoff.
Die erfindungsgemäße Rotationsscheibe ist insbesondere zur Anwendung als Flächen- oder Kantenschleifscheibe geeignet. Es ist auch eine in bezug auf die Rotationsscheibe umfangsseitige Materialbearbeitung möglich, z.B. bei Eingriff in eine Nut oder eine sonstige Vertiefung. Im Falle von Anspruch 7 steht dabei der Grundkörper dem Materialabrieb in
radialer Richtung nicht im Wege und kann für seine Stützfunktion ausreichend unter Materialkosteneinsparung klein dimensioniert sein. Dies schließt nicht aus, daß im Sonderfall beide Materialbearbeitungsbeläge einen Radius haben, der kleiner als der oder gleich dem Radius des Grundkörpers ist.
Ebenso wie die Profile der beiden Materialbearbeitungsflächen können auch deren Materialbearbeitungscharakteristiken ganz allgemein gleich oder verschieden sein, wozu die oben genannten Beispiele von SchleifCharakteristik und Poliercharakteristik gehören.
Eine Materialbearbeitungscharakteristik kann aber auch darin bestehen, daß in mindestens einem Materialbearbeitungsbelag, vorzugsweise in beiden, kornförmige Partikel in einem Bindemittel verteilt sind. Bei unterschiedlicher Materialbearbeitungscharakteristik können dann Art und/oder Körnung der kornförmigen Partikel unterschiedlich sein. Wenn andererseits in beiden Materialbearbeitungsbelägen das die kornförmig enthaltenden Partikel enthaltenden Bindemittel jeweils auf einer Unterlage aufgebracht ist, die ihrerseits auf dem Grundkörper aufgebracht ist - eine praktisch zweckmäßige Technik -, können auch die Unterlagen der beiden Materialbearbeitungsbeläge unterschiedlich sein. Ebenfalls können bei Verwendung von Deckbindern der kornförmigen Partikel gegebenenfalls die Bindemittel der Deckbinder unterschiedlich sein.
Für den Fall, daß der zweite Materialbearbeitungsbelag nicht als Fächerschleifscheibe oder Fächerpolierscheibe ausgebildet ist, kann der zweite Materialbearbeitungsbelag aus einem einzigen vorgeformten Körper bestehen. Dieser kann aus einem offenen Faservlies geformt und/oder elastomer gebunden ausgebildet sein. Im Falle eines elastomer gebundenen Körpers kann dieser mit einer über sein Volumen verteilten Einlage, vorzugsweise in Form von kornförmigen Partikeln und/oder einem Faservlies, versehen sein.
Wenn auch gemäß Anspruch 10 der Grundkörper ganz oder teilweise in bevorzugter Technik ein Spritzgußteil, vor-
zugsweise aus Kunststoff, ist, so kommen doch grundsätzlich auch andere Ausführungsformen des die Grundkörper ganz oder teilweise bildenden Profilteils in Frage, welches die Profile bildet, welche die Materialbearbeltungsbeläge tragen. So kann das Profilteil oder der ganze Grundkörper mindestens zum Teil ein kunstharzgetränktes Fasergebilde, vorzugsweise als Gewebe, Gewirke oder Faserläge, sein. Als Kunstharz bevorzugt ist Phenol-, Polyester- oder Epoxidharz. Die Fasern des Fasergebildes sind bevorzugt Glasfasern.
Wenn das Profilteil ein Kunststoffprofilteil, bevorzugt ein Spritzgußteil, ist, kann es zweckmäßig mit einer Verstärkungseinlage versehen sein. Als Verstärkungseinlage kommt insbesondere eine Fasereinlage, , vorzugsweise aus Glasfasern, Quarzfasern, Kohlenstoffasern, Metallfasern und/oder Polamidfasern, in Frage.
Die Aussage, daß im Rahmen der Erfindung die beiden stirnseitigen Profile des Profilteils des Grundkörpers den vorgelagerten radial ungeraden stirnseitigen Profilflächen der beiden Materialbearbeltungsbeläge entsprechen sollen, schließt dabei eine gleiche Profilausbildung ein, ohne ausschließen zu wollen, daß die Entsprechung bei in radialer Richtung unterschiedlicher Stärke des Materialbearbeitungsbelags dementsprechend zu modifizieren ist.
Wenn die Aufnahme im Grundkörper nicht nur das übliche zentrale Loch ist, sollte sie derart angeordnet und ausgebildet sein, daß die axiale Tiefe sowie der radiale Erstreckungsbereich des ersten und des zweiten Materialbearbeitungsbelags von Bauelementen der Aufnahme frei gehalten ist. Bei Ausbildung der Aufnahme als Loch ist dieses zweckmäßig mit einem zur Betriebsdrehrichtung der Rotationsscheibe gegenläufigen Innengewinde versehen.
Bearbeitungslamellen eines als Fächerschleifscheibe ausgebildeten Materialbearbeitungsbelags weisen zweckmäßig ein auf einer Unterlage aufgebrachtes Schleifmittel auf, wobei dann die Unterlage am Grundkörper aufgeklebt werden kann.
Die Bearbeitungslamellen können aber auch aus einem Schleifgummikörper oder einem Schleifvlieskörper bestehen.
In an Übereinstimmung mit der DE-Ul 90 02 384.6 kann je nach den Anforderungen ferner dann, wenn beide Stirnseiten des Grundkörpers mit sich fächerförmig überlappenden Bearbeitungslamellen versehen sind, das Vorzeichen des Neigungswinkels der ersten Bearbeitungslamellen gleich oder verschieden dem bzw. von dem Neigungswinkel der zweiten Bearbeitungslamellen bei deren jeweiliger fächerförmiger Überlappung sein.
Bei einer fächerförmigen Überlappung von Bearbeitungslamellen an beiden Stirnseiten des Grundkörpers kann man im übrigen die Materialbearbeitungscharakteristik auch dadurch variieren, daß die Anzahl der Bearbeitungslamellen des ersten Materialbearbeitungsbelags von der Anzahl der Bearbeitungslamellen des zweiten Materialbearbeitungsbelags verschieden gewählt wird .
Die Erfindung wird im folgenden anhand schemati- scher Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel noch näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 mit teilweiser umfangsseitiger Ansicht einen Querschnitt durch die Achse sowie
Fig. 2 eine stirnseitige Ansicht mit Detailvergrößerung in Fig. 2a eines Ausführungsbeispieles einer Rotationsscheibe.
Das Ausführungsbeispiel betrifft eine Rotationsscheibe im Aufbau als Fächerschleifscheibe an beiden Stirnseiten des Grundkörpers.
Ein scheibenförmiger Grundkörper 2, der manchmal auch als Grundteller bezeichnet wird, hat konzentrisch um die Tellerachse E ein Loch 4, das als Aufnahme für die nicht dargestellte Antriebswelle der Fächerschleifscheibe dient und demzufolge kreisrund mit dem Durchmesser H ausgebildet ist.
Der Grundkörper 2 hat zwei einander entgegengesetzte Stirnseiten. Am Außenumfang des Grundkörpers, welcher
einen Durchmesser dt hat, sind beide Stirnseiten jeweils auf einer in Außenumfang des Grundkörpers radial nach innen anschließenden Ringzone 6 mit als Schleiflamellen dienenden Bearbeitungslamellen 10 belegt, welche ihrerseits über den Außenumfang dt des Grundkörpers 2 radial überstehen und somit einen Durchmesser D der Rotationsscheibe beschreiben, der größer ist als der Durchmesser des Grundkörpers 2. Die Bearbeitungslamellen 10 ihrerseits erstrecken sich dabei nicht nur radial, sondern überlappen sich außerdem in Umfangsrichtung fächerförmig, wie das auch in der Detaildarstellung X der Figur 2a zu erkennen ist. Die Bearbeitungslamellen 10 sind jeweils auf der betreffenden Stirnfläche des Grundkörpers 2 mittels eines Klebers 12 befestigt. Die Drehrichtung Y der Rotationsscheibe wird dabei so gewählt, daß bei der Beanspruchung der Bearbeitungslamellen 10 diese in ihren überlappenden Eingriff gepreßt und nicht aus diesem herausgedrückt werden.
Zur Verdeutlichung, daß beide Stirnseiten des Grundkörpers 2 mit den Bearbeitungslamellen 10 in der beschriebenen Weise belegt sind, wird in Fig. 1 zwischen ersten und zweiten Ringzonen 6a und 6b sowie ersten und zweiten Bearbeitungslamellen 10a und 10b unterschieden.
Die Ringzone 6 hat einen radialen Abstand zum Loch 4, der unterschiedlich genutzt werden kann.
Durch entsprechende Gestaltung des Grundkörpers 2 ist die Möglichkeit geschaffen, die Rotationsscheibe nicht nur axial, sondern auch in schräger Richtung dazu beanspruchen zu können.
Hierzu ist nur ein radial innen liegender Bereich 2a des Grundkörpers 2 als schmale Lochscheibe konstanter Dicke ausgebildet. In diesem Bereich ist das Loch 4 angeordnet. Der Bereich 2a hat gemäß Fig. 1 das radiale Er- streckungsmaß K. Die beiden axialen Enden des Loches 4 verlaufen als Einführschrägen 4a konisch oder trichterförmig in den Grundkörper 2 hinein.
Radial außen erweitert sich der Bereich 2a des Grundkörpers 2 in einer ersten Zone 2b konisch radial nach außen, um in einen hier kurzen gegebenenfalls aber auch längeren zylindrischen Abschnitt 2d überzugehen und sich daran anschließend unter dem Winkel alpha in bezug auf die Mittelebene des Grundkörpers wieder nach radial außen hin über eine Länge W zu verjüngen. Diese Länge W beschreibt eine äußere Ringzone mit unter dem spitzen Winkel alpha schräg zur Scheibenmittelebene des Grundkörpers angeordneter Arbeitsfläche und somit auch schräg zur Achsrichtung des Arbeitswerkzeugs stehenden zylindrischen Arbeitsfläche. Die Bearbeitungslamellen werden sowohl vom Profil des zylindrischen Abschnitts 2c als auch vom Profil längs des Schrägungsmaßes W getragen, so daß auch das Profil der von den Bearbeitungslamellen gebildeten Materialbearbeitungsbelags in radialer Richtung einmal geradlinig abgeknickt ist.
Man erkennt, daß dann, wenn die Belegungsstärke des Grundtellers 2 durch das Maß x gegeben ist, die axiale Einbautiefe der Rotationsscheibe zweimal das Maß T ausmacht, also das doppelte des Abstandes von der Scheibenmittelebene bis zu dem zu dieser parallelen inneren Bereich der Rotationsscheibe radial innerhalb des Belegungsmaßes W.
Der von den Bearbeitungslamellen 8 jeweils gebildete Materialbearbeitungsbelag steht radial über den scheibenförmigen Grundkörper 2 vor und läßt dessen Umfang frei .