Impulsgesteuertes pneumatisches 4/2 -Wegeventil
Stand der Technik
Die Erfindung geht aus von einem impulsgesteuerten, pneumatischen 4/2 -Wegeventil entsprechend der Gattung des Anspruchs 1. Derartige Wegeventile, die insbesondere zur Ansteuerung doppeltwirkender Verbraucher eingesetzt werden, werden durch Steuerimpulse von ihrer einen Schaltstellung m hre andere Schaltstellung umgeschaltet. Zwischen zwei Steuerimpulsen, d.h. ohne wirksames Ansteuersignal auf das Wegeventil, bleibt die vorhandene Schaltstellung bestehen.
Ein impulsgesteuertes, pneumatisches Wegeventil ist beispielsweise aus dem Firmenkatalog Bosch-Pneumatik- Informationen, Grundlagen und Gerate-Funktionsbeschreibung Nr. 1 829 929 077, Seite 33, Auflage 9/77 bereits bekannt. Bei diesem Wegeventil wird die Schaltfunktion mittels eines einzelnen Ventilschiebers, der m einer Gehausebohrung beweglich geführt ist, realisiert. Der Ventilschieber steuert dabei Druckmittelverbmdungen zwischen zueinander benachbarten Druckkammern und baut relativ lang. Das Wegeventil weist deshalb ein relativ großes Bauvolumen auf. Zudem muß die Gehausebohrung zur druckdichten und reibungsarmen Fuhrung des Ventilschiebers kostenintensiv mit geringen Toleranzen hergestellt werden. Unvermeidbar ist dennoch, daß sich die systembedingte Reibung eines Ventilschiebers negativ auf die angestrebten kurzen Schaltzeiten eines Wegeventils auswirkt.
Des weiteren ist aus der DE 31 07 012 C2 ein hydraulisches Wegeventil bekannt, bei dem zwei 3/2-Schaltvent le miteinander zusammenwirken. Beide Schaltventile sind als
monostabile Flachsitzventile ausgeführt. Bei diesem Wegeventil handelt es sich im Unterschied zum Gegenstand der Erfindung um ein 4/3 -Wegeventil mit einer dritten Neutralstellung, m der beide Verbraucheranschlüsse zum Rücklauf druckentlastet und die Zulaufanschlusse gesperrt sind. Eine bistabile 4/2-Schaltfunkt on ist bei dieser Bauweise eines Wegeventils nicht realisierbar.
Vorteile der Erfindung
Demgegenüber weist ein erfindungsgemäßes, impulsgesteuertes pneumatisches 4/2 -Wegeventil m t den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1 den Vorteil auf, daß es zwei bistabile Schaltstellungen bei äußerst kompakter Bauweise und kurzen Schaltzeiten ermöglicht. Erreicht wird dies durch zwei miteinander zusammenwirkende Schaltventile m 3/2-Wege- Bauweise. Das erste Schaltventil ist dabei als bistabiles Schieberventil ausgebildet, wahrend das zweite Schaltventil ein monostabiles Sitzventil ist. Sitzventile ermöglichen bei guten Dichteigenschaf en einen besonders reibungsarmen Betrieb, da sie ohne umfangseitige, reibungserzeugende Dichtelemente auskommen.
Ein derartiges Wegeventil ist besonders leicht m einem scheibenförmigen Gehäuse unterzubringen und eignet sich dadurch besonders zum Verblocken mit anderen Wegeventilen. Die erfindungsgemäße Bauform ist zudem kostengünstig realisierbar. Weitere Vorteile oder vorteilhafte
Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen und der Beschreibung.
Zeichnung
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist m der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert .
Die Figur 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Wegeventil im
Längsschnitt , in Figur 2 sind, zur Beschreibung der Funktionen des Wegeventils, die Schaltsymbole der Emzel- komponenten dargestellt; Figur 3 zeigt ein Schaltsymbol, das die Funktionsweise des erfindungsgemäßen Wegeventils als Baueinheit verdeutlicht .
Beschreibung des Ausführungsbeispiels
Gemäß Figur 1 weist das erfindungsgemaße Wegeventil 10 ein scheibenförmiges Gehäuse 11 mit zwei übereinander angeordneten Schaltventilen 12, 13 auf. Diese Schaltventile 12, 13 sind mit Ventilschiebern 14, 16 versehen, die in Ausnehmungen 18, 20 beweglich geführt sind. Die dem ersten Ventilschieber 14 zugeordnete erste Ausnehmung 18 ist als Durchgangsbohrung ausgeführt, deren Innendurchmesser mehrmals abgesetzt ist, wobei die beiden außenliegenden Endbereiche 18a der Durchgangsbohrung jeweils den größten Innendurchmesser haben. Der zwischen den beiden Endbereichen 18a liegende Abschnitt der Ausnehmung 18 ist m einen verhältnismäßig langen Schieberbereich 18b und einen kürzeren, im Innendurchmesser kleineren, Führungsbereich 18c unterteilt. In den Schieberbereich 18b sind mehrere Stützringe 22 mit axialem Abstand zueinander eingepreßt. Zur positionsgerechten Montage der Stützringe 22 kann der Schieberbereich 18b im Durchmesser abgesetzt sein, um Anschlagkanten für diese Stützringe 22 auszubilden.
Die Innenflächen der Stützringe 22 wirken als Dichtflächen für Dichtringe 24, die am Umfang des ersten Ventilschiebers 14 angeordnet sind. Dieser Ventilschieber 14 begrenzt somit zusammen mit den Stützringen 22 und der Wandung der Durchgangsbohrung 18 drei nebeneinanderliegende Druckkammern 26a-c, wobei Druckmittelverbindungen zwischen jeweils zwei zueinander benachbarten Druckkammern 26 durch den Ventilschieber 14 je nach dessen Schaltstellung freigegeben oder verschlossen werden.
Hierfür ist der Ventilschieber 14 in zwei Kolbenabschnitte 14a und 14b und eine Einschnürung 14c, die die beiden Kolbenabschnitte 14a, b miteinander verbindet, gegliedert.
In die beiden äußeren Druckkammern 26a, 26c mündet der
Rücklauf 28 bzw. der Zulauf 30 des Wegeventils 10 ein, die mittlere Druckkammer 26b ist über einen nach außen geführten Druckmittelkanal 32, von dem in Figur 1 nur der Mündungsquerschnitt erkennbar ist, mit einem ersten Arbeitsanschluß 34 des Wegeventils 10 verbunden.
Der Rücklauf 28 und der Zulauf 30 verlaufen senkrecht zur Ausnehmung 18 und enden an den beiden Seitenflächen des scheibenförmigen Gehäuses 11. Dieses läßt sich dadurch mit entsprechend ausgebildeten, benachbarten Gehäusen (nicht gezeichnet) zu Ventilblöcken verbinden, die mittels eines gemeinsamen Zu- und Rücklaufs 30, 28 mit Druckmittel ver- bzw. entsorgt werden.
Im Gegensatz dazu sind die beiden Arbeitsanschlüsse 34, 35 des Wegeventils 10 an einer gemeinsamen Stirnseite des Gehäuses 11 vorgesehen. Sie sind beispielsweise als Steckanschlüsse für Kunststoffröhre ausgeführt und an der dem zweiten Schaltventil 13 zugewandten Stirnseite des Gehäuses 11 plaziert.
Der Ventilschieber 14 ist m zwei Schaltstellungen verbringbar, m denen der erste Arbeitsanschluß 34 entweder mit dem Zulauf 30 oder dem Rucklauf 28 gekoppelt wird. Der Schaltvorgang wird im Ausfuhrungsbeispiel exemplarisch von Kolben 36, 37 bewirkt, die m den Endbereichen 18a der Ausnehmung 18 gefuhrt sind und die auf die beiden Stirnflachen des Ventilschiebers 14 einwirken Die Endbereiche 18a bilden demnach zusammen mit den Kolben 36, 37 zwei m Gegenrichtung wirkende Zylindereinheiten aus, die von extern mit Druckmittel beaufschlagbar sind Alternativ dazu kann diese Beaufschlagung des Ventilschiebers 14 selbstverständlich auch auf mechanischem oder elektromechanischem Weg erfolgen. Ruckstelleinrichtungen für den Ventilschieber 14 sind nicht vorgesehen, so daß die jeweilige Schaltstellung des Schaltventils 12 auch nach Wegfall der Druckbeaufschlagung eines der Kolben 36, 37 bestehen bleibt . Demnach handelt es sich bei dem beschriebenen Schaltventil 12 um ein, an sich herkömmlich bekanntes, bistabiles 3/2-Wege-Schιeberventιl .
Das beschriebene Schaltventil 12 ist pneumatisch mit dem zweiten Schaltventil 13 gekoppelt, das als monostabiles Flachsitzventil m 3/2-Wege-Bauweιse ausgebildet ist Letzteres ist m der parallel zur Ausnehmung 18 verlaufenden Ausnehmung 20 untergebracht, die als Sacklochbohrung ausgeführt ist. Zur Umgebung hm ist die Sacklochbohrung mittels eines eingepreßten Stopfens 38 druckdicht verschlossen. In die Ausnehmung 20 sind zwei axial beabstandete Rmgkorper 40 eingepreßt, die deren Innenraum, wie im Falle des Schaltventils 12, m drei nebeneinanderliegende Druckkammern 42a-c unterteilen. Wechselwirkungen zwischen diesen Druckkammern 42a-c werden vom Ventilschieber 16 gesteuert Dessen dem Stopfen 38 zugewandtes, erstes Ende bildet einen Betatigungskolben 43,
der umfangseitig von einem Lippendichtelement 44 begrenzt ist .
Das dem Betatigungskolben 43 gegenüberliegende zweite Ende des Ventilschiebers 16 weist einen Stützbund 46 auf, an dem eine Rückstellfeder 48 anliegt. Diese stützt sich am Grund der Ausnehmung 20 ab und stellt das zweite Schaltventil 13 m seinem druckentlasteten Zustand m die Grundstellung zurück .
Als Ventilglied dieses zweiten Schaltventils 13 wirkt ein Sitzkorper 50, der am Ventilschieber 16 festgelegt ist. Der Sitzkörper 50 bildet zusammen mit den Seitenflächen jeweils eines der beiden Rmgkόrper 40 zwei einander gegenüberliegende Flachsitzventile 51a, b. Derartige Flachsitzventile 51a, b zeichnen sich durch ihren reibungsarmen Betrieb und ihre gute Dichtheit aus.
Pneumatisch ist das zweite Schaltventil 13 durch gehäuseseitige Druckmittelkanäle 52, 54, 56 mit dem ersten Schaltventil 12 verbunden. Der erste Druckmittelkanal 52 verbindet die rücklaufseitige Druckkammer 26a des ersten Schaltventils 12 mit der vom Betatigungskolben 43 seitlich begrenzten Druckkammer 42a des zweiten Schaltventils 13, während der zweite Druckmittelkanal 54 von der
Zulaufseitigen Druckkammer 26c des ersten Schaltventils 12 zur vom Betätigungskolben 43 abgewandt liegenden Druckkammer 42c des zweiten Schaltventils 13 führt. In dieser Druckkammer 42c befindet sich auch die Rückstellfeder 48. Die mittlere Druckkammer 42b steht m Verbindung mit dem zweiten Arbeitsanschluß 35 des Wegeventils 10 und die Zylinderkammer des Betätigungskolbens 43 ist über den dritten Druckkanal 56 mit der den ersten Arbeitsanschluß 34 beaufschlagenden mittleren Druckkammer 26b des ersten Schaltventils 12 parallel geschaltet.
Aufgrund dieser hydraulischen Koppelung der beiden Schaltventile 12 und 13 ergibt sich der in der Figur 2 schematisch dargestellte Schaltplan.
Darin stellt das in Figur 2 links gezeichnete Schaltsymbol das mit dem ersten Arbeitsanschluß 34 verbundene, als Schieberventil ausgeführte, erste Schaltventil 12 und das rechte Schaltsymbol das den zweiten Arbeitsanschluß 35 steuernde, federbeaufschlagte zweite Schaltventil 13 in
Flachsitzbauweise dar. Beide Schaltventile 12 und 13 können zwei Schaltstellungen annehmen und haben jeweils drei Anschlüsse, nämlich den Zulauf 30, den Rücklauf 28 und den Arbeitsanschluß 34 oder 35. Das erste Schaltventil 12 ist zu seiner Betätigung extern, im speziellen von den Kolben 36 und 37, ansteuerbar, während das zweite Schaltventil 13 durch den Betätigungskolben 43 vom Druckniveau am ersten Arbeitsanschluß 34 angesteuert und von der Rückstellfeder 48 in seine Grundstellung zurückgestellt wird.
In der gezeichneten Grundstellung des Wegeventils 10, die auch in Figur 1 dargestellt ist, befindet sich das erste Schaltventil 12 in einer Stellung, in der der erste Arbeitsanschluß 34 zum Rücklauf 28 hin entlastet und der Zulauf 30 abgesperrt ist. Gleichzeitig gibt das zweite Schaltventil 13 eine Druckmittelverbindung zwischen dem Zulauf 30 und dem zweiten Arbeitsanschluß 35 frei und trennt diesen zweiten Arbeitsanschluß 35 vom Rücklauf 28.
Die Umschaltung des Wegeventils 10 erfolgt durch einen
Druckimpuls auf den in ausgelenkter Stellung gezeichneten ersten Kolben 36 des ersten Schaltventils 12. Die von diesem Kolben 36 erzeugte Druckkraft verschiebt den Ventilschieber 14 in Figur 1 nach rechts, wodurch der erste Arbeitsanschluß 34 mit Zulaufdruck beaufschlagt und vom Rücklauf 28 getrennt
wird. Über den Druckmittelkanal 56 gelangt der Zulaufdruck in die Zylinderkammer des Betätigungskolbens 43 des zweiten Schaltventils 13 und lenkt dessen Ventilschieber 16 entgegen der Kraft der Rückstellfeder 48 aus. Das bislang geschlossene erste Flachsitzventil 51a wird geöffnet und das gegenüberliegende zweite Flachsitzventil 51b geschlossen, wodurch der zweite Arbeitsanschluß 35 zum Rücklauf 28 hin entlastet und vom Zulauf 30 abgesperrt wird. Aufgrund des erhöhten Druckniveaus in der mittleren Druckkammer 26b des ersten Schaltventils 12 wird der Betätigungskolben 43 des zweiten Schaltventils 13 über den Druckmittelkanal 56 auch dann mit Hochdruck versorgt, wenn auf den ersten Kolben 36 des Schaltventils 12 gar kein Ansteuersignal mehr einwirkt. Eine Umschaltung des Wegeventils 10, um den ersten Arbeitsanschluß 34 wieder mit dem Rücklauf 28 und den zweiten Arbeitsanschluß 35 wieder mit dem Zulauf 30 zu verbinden, ist durch einen Druckimpuls auf den zweiten Betätigungskolben 37 des ersten Schaltventils 12 möglich. Das Schaltventil 10 weist demnach zwei bistabile Schaltstellungen auf.
Das Schaltsymbol für das beschriebene Wegeventil 10 als Baueinheit ist in Figur 3 gezeichnet. Demnach stellt das Wegeventil 10 ein Ventil mit vier Anschlüssen - zwei Arbeitsanschlüssen 34, 35, einem Zulauf 30 und einem
Rücklauf 28 - dar, das von den extern angesteuerten Kolben 36 und 37 in zwei Schaltstellungen verbringbar ist. In diesen beiden Schaltstellungen sind die Arbeitsanschlüsse 34, 35 wechselweise mit dem Zulauf 30 oder dem Rücklauf 28 gekoppelt. Eine Umsteuerung des Wegeventils 10 erfolgt von außen, beispielsweise durch Druckimpulse auf die beiden Betätigungskolben 36, 37; Rückstellvorrichtungen sind nicht vorhanden, so daß es sich um zwei bistabile Schaltstellungen handelt, die auch nach Wegfall der Ansteuerimpulse erhalten bleiben.
Selbstverständlich sind Änderungen oder Ergänzungen am beschriebenen Ausführungsbeispiel möglich, ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen. Dieser besteht darin, ein Wegeventil 10 zu schaffen, das bei möglichst kompakten Außenabmessungen einfach baut, kostengünstig herzustellen ist, verblockbar ist und kurze Schaltzeiten aufweist .