Speichervorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Speichervorrichtung der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art.
Eine Speichervorrichtung gemäß DE 15 356 25 für eine Greiferschützenwebmaschiπe weist eine Reihe von jeweils scherenartig gegensinnig relativ zueinander verschwenkbaren Hebeln auf, die über einen Nockenantrieb webtaktabhängig verschwenkt werden. Es sind zwei solche wechselweise arbeitende Speichervorrichtungen vorgesehen, deren jede während des Eintrags aus der jeweils anderen Speichervorrichtung den Schußfaden für den nächsten Eintrag mit zick-zack-förmigem Fadenverlauf zwischenspeichert. Die Antriebsverbindung zwischen jedem Schwenkhebel und dem Nockenantrieb ist starr. Beim Eintrag werden die Schwenkhebel aus der Speicherstellung sukzessive und beginnend mit dem der Eintragvorrichtung nächstliegenden Schwenkhebel in die Eintragstellung, hingegen zum Zwischenspeichern ebenfalls sukzessive und beginnend mit dem der Eintragvorrichtung nächstliegenden Schwenkhebel in die Speicherstellung verstellt. Der gegen Eintragende aufgrund des momentanen Abstoppens des Schußfadens an der stromaufliegenden Fadenbremse im Faden entstehende Streckschlag kann zu unerwünscht hohen mechanischen Belastungen des Schußfadens führen (Fadenbruchgefahr).
Bei einer aus DE 15 35 644 bekannten Speichervorrichtung für eine Greiferschützenwebmaschine ist zusätzlich zu den jeweils paarweise gegensinnig und scherenartig verschwenkbaren Hebeln als verstellbare Fadenumlenkelemente, ein Längsträger vorgesehen, der zusätzliche stationäre Umlenkelemente bildet, um durch einen räumlichen zick-zack-förmigen Fadenverlauf eine noch größere Schußfadenlänge auf engem Raum zu speichern. Als Antrieb für die verstellbaren Fadenumlenkelemente sind Zahnstangen und Ritzel vorgesehen, so daß die Speichervorrichtung keinerlei federnde Komponenten enthält. Gegen Eintragende kann der gefürchtete Streckschlag im Faden zu unerwünscht hohen Belastungen (Fadenbruchgefahr) führen. Diese bekannten Speichervorrichtungen sind für moderne Webmaschinen kaum brauchbar, obwohl sie mit wünschenswert niedriger Abzugsspannung im Schußfaden arbeiten,
weil z.B. in einer Düsenwebmaschine der Schußfaden am Eintragende beim schlagartigen Abstoppen einen ausgeprägten Streckschlag (Peitscheneffekt) erfährt und leicht brechen kann.
Bei einer aus DE-A-32 02 229 bekannten Speichervorrichtung dieser Art dienen die verstellbaren Fadenumlenkelemente nur als Fadenzubringer zu gesteuert lösbaren Fadenhaltern. Jedes verstellbaren Fadenumlenkelement ist bereits vor Eintragbeginn wieder in seine Eintragstellung rückgestellt, während die Fadenhalter den Faden noch mit dem zick-zack-förmigen Fadenverlauf Zwischenspeichern. Zum Eintrag werden die Fadenhalter, beginnend mit dem der Eintragvorrichtung nächstliegenden Fadenhalter, sukzessive geöffnet. Die Bewegungsbahn jedes verstellbaren Fadenumlenkelementes ist entweder geradlinig oder bogenförmig. Die Fadenhalter können auch in einer räumlichen, polygonalen Konfiguration angeordnet sein, um beim Zwischenspeichern der Speicherstellung den Faden zick-zack-förmig in polygonalen Windungen zu positionieren. Da der Faden beim Eintrag nach Lösen jedes Fadenhalters frei abziehbar ist, tritt gegen Eintragende beim Abstoppen des abgezogenen Fadens an der stromaufliegenden geschlossenen Fadenbremse im Faden ein Streckschlag bzw. Peitscheneffekt auf, der in einer momentanen Spannungspitze resultiert, die leicht zu einem Fadenbruch führt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Speichervorrichtung zu schaffen, die prinzipiell den vorerwähnten, bekannten Speichervorrichtungen entspricht und den Vorteil der geringen Abzugsspannung nutzen läßt, und bei der die Gefahr eines Fadenbruches gegen Eintragende vermindert oder eliminiert ist.
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
Da in die Speichervorrichtung ein Fadenspannungsdämpfer eingegliedert ist, der gegen Eintragende die kinetische Energie des unvermeidbaren Streckschlages bzw. Peitscheneffekts zumindest weitgehend dämpfend aufzehrt, ist die Gefahr eines Fa-
denbruches spurbar verringert Das dem Fadenspaπnungsdampfer angehörende, verstellbare Fadenumlenkelement laßt namlich am Eintragende den Faden nicht mehr frei abziehen, sondern so gedampft, daß zwar die gespeicherte Fadenlange eingetragen wird, jedoch über den letzten Teil des Eintragvorganges ein Teil der im Faden enthaltenen kinetischen Energie abgebaut bzw aufgezehrt wird, um den Faden zu schonen Auf diese Weise wird der wichtige Vorteil der geringen Abzugsspannung einer solchen Schlaufen-Speichervorπchtung im Vergleich zu Trommelspeichern mit signifikant hohen Ballonkraften im Faden genutzt, wahrend der Nachteil des systembedingten Streckschlags bzw Peitscheneffekts spurbar gemildert oder eliminiert wird
Bei einer Ausfuhrungsform (Anspruch 2) erfolgt die Dampfung durch Aufbringen einer elastischen Dampfkraft auf das verstellbare Fadenumlenkelement, das gegen Eintragende in Kontakt mit dem Faden bleibt und bis zum Erreichen der Eintragstellung Energie aus dem Faden aufzehrt Die Dampfkraft ist dabei zweckmaßigerweise kleiner als die Fadenkraft, d h die Kraft, die der Faden aufgrund der Fadenspannung oder des Fadenspannungsanstiegs auf das verstellbare Fadenumlenkelement ausübt, damit dieses zuverlässig die Eintragstellung erreicht und das Abziehen der gesamten gespeicherten Lange nicht beeinträchtigt Bei der Ruckstellung des Fadenumlenkelementes zur Eintragstellung wird dieses vom Faden angetrieben, wodurch die wünschenswerte Energieaufzehrung stattfindet
Bei einer Ausfuhrungsform (Anspruch 3) wird das verstellbare Fadenumlenkelement zwangsweise mit einer Dampfverzogerung in Richtung zur Eintragstellung zurückgestellt, und zwar mittels seines Antriebes, so daß gegen Ende des Eintrags eine positive Fadenlieferung stattfindet, bei der die Geschwindigkeit der Verstellbeweguπg des Fadenumlenkeiementes die Eintraggeschwindigkeit des Fadens bestimmt und somit eine Energieaufzehrung stattfindet Die Dampfverzogerung wird so erzeugt, daß der Widerstand des Fadenumlenkeiementes großer ist als die Fadenkraft, so daß nicht der Faden das Fadenumlenkelement in die Eintragstellung ruckstellt, sondern der Antrieb hierfür verantwortlich bleibt Dank der Energieaufzehrung, bleibt der gefurchtete Streckschlag bzw Peitscheneffekt aus
Bei beiden Alternativen wird eine für die Speicherfunktion benötigte Komponente der Speichervorrichtuog, nämlich zumindest ein verstellbares Fadenumlenkelement, mit der zusätzlichen Funktion der Energieaufzehrung dann eingesetzt, wenn diese Komponente ohnedies nicht mehr für die Speicherfunktion benötigt wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform (Anspruch 4) wird zweckmäßigerweise zumindest das in Fadeπeiπtragrichtung erste verstellbare Fadenumlenkelement, oder werden vorzugsweise mehrere in Fadeneintragrichtung anfänglich vorgesehene Fadenumlenkelemente zum Abdämpfen verwendet. Dies ist zweckmäßig, weil der Streckschlag bzw. Peitscheneffekt erst gegen oder am Ende des Eintrags auftritt, wenn die weiteren verstellbaren Fadenumlenkelemente der Speichervorrichtung ohnedies bereits in oder bei ihren Eintragstellungen angelangt sind.
Bei einer weiteren Ausführungsform (Anspruch 5) läßt sich die Speichervorrichtung an die jeweiligen Eintragbedingungen einfach anpassen.
Bei Greiferschützen- oder Projektilwebmaschinen zieht die Webmaschine selbsttätig die jeweils benötigte Fadenlänge aus der Speichervorrichtung ab. Die elastische Dämpfkraft des Spannungsdämpfers zehrt Energie auf, aber beeinträchtigt das Abziehen der gespeicherten Fadenlänge nicht. Eine Düsenwebmaschine ist gegebenenfalls nicht in der Lage, selbsttätig die eingetragene Fadenlänge zu halten, falls am Eintragende die elastische Dämpfkraft noch wirkt. Zweckmäßig (Anspruch 6) wird deshalb das mit der elastischen Dämpfkraft belastete Fadenumlenkelement des Fadenspannungsdämpfers gegen eine Bewegungsumkehr in Richtung zur Speicherstellung gesperrt, damit der Fadenspannungsdämpfer den Schußfaden nicht aus dem Fach der Düsenwebmaschine zurückzieht.
Die Speichervorrichtung kann den Faden direkt von einer Fadenvorratsspule abziehen. Da sich jedoch aufgrund des Wickelverlaufes auf der Vorratsspule und/oder aufgrund der Durchmesserabnahme der Wicklung beim Verbrauch spürbare Faden-
spannungsänderungeπ ergeben, ist es zweckmäßig (Anspruch 7), der Speichervorrichtung ein Fadenliefergerät vorzusetzen, damit die Speichervorrichtung den Faden mit konstanter Fadenspannung abziehen kann.
Bein einer Ausführungsform (Anspruch 8) ist der Speichervorrichtuπg sogar ein Meßliefergerät vorgesetzt, das der Speichervorrichtung jeweils exakt die vorbestimmte Fadenlänge abziehen läßt. Das Meßliefergerät ist zweifach vorteilhaft, weil es weitgehend konstante Spannungsverhältnisse beim Abzug durch die Speichervorrichtung gewährleistet, und die zu speichernde Fadenlänge exakt bemißt. Da das Meßiieferge- rät bezüglich der Fadenlänge ein weitgehend starres System darstellt, empfiehlt es sich, in der Speichervorrichtung eine elastische Komponente vorzusehen, um unerwünschte Belastungen für den Faden auszuschließen, z.B. wenigstens ein gefedertes oder nachgiebiges Fadenumlenkelement, z.B. den Fadenspannungsdämpfer.
Zweckmäßig (Anspruch 9) sind in der Speichervorrichtung feststehende und relativ zu den feststehenden verstellbare Fadenumlenkelemente vorgesehen, die gemeinsam den zick-zack-förmigen Fadenverlauf beim Speichervorgang definieren.
Bei einer anderen Ausführungsform (Anspruch 10) sind zueinander gegensinnig verstellbare Fadenumlenkelemente vorgesehen, die den zick-zack-förmigen Fadenverlauf beim Speichervorgang definieren. Dadurch läßt sich über die Speicher-Zeitperiode eine geringere Stellgeschwindigkeit für die Fadenumlenkelemente nutzen.
Günstig (Anspruch 11) sind zusätzlich zu gegensinnig verstellbaren Faden-Umlenkelementen feststehende Fadenumlenkelemente vorgesehen. Dadurch läßt sich bei verringertem Platzbedarf für die Speichervorrichtung eine große Speicherkapazität erzielen.
Bei einer Ausführungsform (Anspruch 12) weist die Speichervorrichtung stationäre, gesteuert lösbare Fadenhalter auf, die den zick-zack-förmigen oder windungsähnlichen Fadenverlauf definieren, während die verstellbaren Fadenumlenkelemente beim
Speichern nur als Fadenzubringer, und wenigstens eines davon als Dämpfelement, fungieren.
Bei einer Ausführungsform (Anspruch 13) werden im Fadenspannungsdämpfer insgesamt fünf Reibungsstellen für die Abdämpffuπktion eingesetzt. Die Energieaufzehrung wird auf die Reibungsstellen verteilt, so daß die spezifische Belastung des Fadens gering bleibt.
Zweckmäßig (Anspruch 14) muß die Fadenkraft die elastische Gegenkraft des Vorspannelementes überwinden, wenn sie das Fadenumlenkelement zur Eintragstelluπg verstellt. Dies bewirkt die gewünschte Energieaufzehrung im Faden.
Bei einer anderen Ausführungsform (Anspruch 15) wird die elastische Dämpfkraft vom Antrieb des verstellbaren Fadenumlenkeiementes erzeugt. Dies kann zweckmäßig magnetisch, pneumatisch, elektromagnetisch oder elektromotorisch erfolgen, d.h., daß der Fadenkraft eine magnetische, pneumatische, elektromagnetische oder elektromotorische Feder entgegenwirkt.
Baulich einfach ist (Anspruch 16) das Fadenumlenkelement ein Schwenkhebel, der mittels eines jeweils passenden Antriebs verstellt wird. Der Antrieb kann den Schwenkhebel in beiden Stellrichtungen verstellen, oder, z.B. gegen eine Rückstellfeder, nur in einer Stellrichtung.
Bei einer anderen Ausführungsform (Anspruch 17) bildet der Schwenkhebel gleichzeitig mehrere Fadenumlenkelemente, die synchron verstellbar sind und einen gemeinsamen Antrieb haben können.
Bei einer Ausführungsform (Anspruch 18) werden die verstellbaren Fadenumlenkelemente linear bewegt, und zwar mittels Linearantrieben. Dies ist ein Antriebsprinzip, das sich bei Webmaschinen für andere Zwecke bereits bewähren konnte und hohe Verstellgeschwindigkeiten bei hoher Verstellpräzision erzielen läßt.
Bei einer Ausführungsform (Anspruch 19) wird die elastische Dämpfkraft steuerungstechnisch einfach über den elektrischen Antrieb erzeugt, der sich zum Verstellen mit einem höheren Verstellstrom steuern läßt, zum Dämpfen hingen mit einem niedrigeren Bremsstrom beaufschlagt wird und dann wie eine integrierte Feder wirkt.
Im Kern zielen alle vorerwähnten Merkmale auf eine in die Speichervorrichtung integrierte Dämpffunktion, für die eine ohnedies systembedingt vorhandene Komponente der Speichervorrichtung dann benutzt wird, wenn sie für die Speicherfunktion nicht mehr erforderlich ist. Damit wird diese modifizierte Speichervorrichtunng hervorragend geeignet für moderne Webmaschinen (Düsen-, Greifer- oder Projektil-Webmaschinen) mit den heute üblichen hohen Eintragfrequenzen und Eintraggeschwindigkeiten, bei denen der gefürchtete Streckschlag bzw. Peitscheneffekt zum Ende des Eintrags auftritt. Zweckmäßigerweise ist die Speichervorrichtung jedoch nicht dafür bestimmt, den Schußfaden für zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Einträge zu liefern, sondern höchstens für jeden zweiten Eintrag, um für den Speichervorgang mindestens die Zeitspanne eines Eintrages nutzen zu können.
Anhand der Zeichnung werden Ausführungsformen des Erfindungsgegenstandes erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Ansicht eines Schußfaden-Verarbeitungssystems,
Fig. 2 eine perspektivische Detailansicht zu mehreren Varianten einer
Speichervorrichtung, wie sie in Fig. 1 angedeutet ist,
Fig. 3 eine weitere, perspektivische Detailansicht zu mehreren Ausführungsvarianten einer Speichervorrichtung,
Fig. 4 zwei Schemadarstellungen einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 5 schematisch einen Teil einer anderen Ausführungsform eines
Schußfadenverarbeitungssystems,
Fig. 6 schematisch einen Teil einerweiteren Ausführungsform eines
Schußfadenverarbeitungssystems,
Fig. 7 zwei einander zugeordnete Ansichten eines Details einer Speichervorrichtung,
Fig. 7A ein Diagramm zur Verdeutlichung der Funktion der Ausführungsform von Fig. 7,
Fig. 8 zwei einander zugeordnete Schnittansichten eine weiteren Detailausführung,
Fig. 9 ein Diagramm zur Verdeutlichung der Funktion der Speichervorrichtung, und
Fig. 10 ein Diagramm zur Verdeutlichung der Wirkung des Fadenspannungsdämpfers.
In einem Schußfaden-Verarbeitungssystem in Fig. 1 ist eine Webmaschine L mit einem Webfach S angedeutet. An einer Seite der Webmaschine L ist eine Eintragvorrichtung bzw. Schußfadenwechselvorrichtung M angeordnet, vor der sich in Eintragrichtung (in Fig. 1 von links nach rechts) zwei nebeneinanderliegende Speichervorrichtungen E befinden, die jeweils einen Schußfaden W1 bzw. W2 von Fadenvorräten 1 , 2 (Fadenspulen) abziehen. In dem Schußfaden-Verarbeitungsystem wird jeweils aus einer Speichervorrichtung E ein Schußfaden in das Webfach S eingetragen, während die jeweils andere Speichervorrichtung E den anderen Schußfaden W2 für einen weiteren oder den nächsten Eintrag mit vorbestimmter Länge zwischenspeichert.
Stromauf und stromab jeder Speichervorrichtung E ist eine gesteuerte Fadenklemme 3 bzw. 4 vorgesehen. Gegebenenfalls ist zusätzlich stromab der Fadenklemme 4 eine gesteuerte Fadenbremse 5 angeordnet.
In jeder Speichervorrichtung E sind in Eintragrichtung jedes Schußfadens W1 , W2 mehrere stationäre Fadenumlenkelemente 61 bis 65 mit Zwischenabständen hintereinander angeordnet. An der den stationären Fadenumlenkelementen 61 bis 65 gegenüberliegenden Seite des Schußfadens W1 bzw. W2 sind mehrere quer zur Fadenlängsrichtung verstellbare Fadenumlenkelemente A bis D vorgesehen. Bei der in Fig. 1 oberen Speichervorrichtung E sind die Fadenumlenkelemente in der Eintragstellung II, in der sie einen im wesentlichen gestreckten Fadenverlauf definieren. Die Fadenklemme 3 ist geschlossen. Die Fadenklemme 4 ist geöffnet. Die Eintragvorrichtung M hat den Schußfaden W1 soeben in das Webfach S eingetragen. Die gesteuerte Fadenbremse 5 (falls vorhanden) hat während des Eintragvorganges gebremst, um einen vorbestimmten, gegebenenfalls über den Eintragvorgang variierenden Bremseffekt zu bewirken. Die in Fig. 1 untere Speichervorrichtung E hat hingegen den anderen Schußfaden W2 durch Verstellen der verstellbaren Umlenkelemente A bis D in die Speicherstellung I in einen zick-zack-förmigen Fadenverlauf gebracht, um die für einen Eintrag benötigte Fadenlänge zu speichern. Dabei ist die Fadenklemme 4 geschlossen und die Fadenklemme 3 geöffnet, um den Schußfaden W2 vom Fadenvorrat 2 abzuziehen. Zweckmäßigerweise sind die verstellbaren Fadenumlenk-elemente A bis E sukzessive und beginnend mit dem Fadenumlenkelement D bzw. C und D aus der Eintragstellung II in die Speicherstellung I verstellt worden.
Jedes verstellbare Fadenumlenkelement A bis D besitzt einen eigenen Antrieb 7A, 7B oder es ist für mehrere verstellbare Fadenumlenkelement ein gemeinsamer Antrieb 7c, D, wie für die beiden Fadenumlenkelemente C, D, vorgesehen.
Zusätzlich ist erfindungsgemäß in jede Speichervorrichtung E ein Fadenspannungsdämpfer Z eingegliedert, der bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform aus dem
verstellbaren Fadenumlenkelement A, dem stationären Fadenumlenkelement 62, und einem Vorspannelement 8, hier z B einer Zugfeder (bzw dem Antrieb 7A) besteht Mit dem Vorspannelement 8 bzw dem Antrieb 7A ist am an sich frei in Richtung auf seine Eintragstellung II verstellbaren Fadenumienkelement A eine zu seiner Speicherstellung I gerichtete elastische Dampfkraft R wirksam In dem Fadenspannungsdampfer Z ist das verstellbare Fadenumlenkelement A ein mechanisches Dampfelement N, das sich in der Ausfuhrungsform von Fig 1 vom jeweiligen Schußfaden W1 , W2 dampfend in die Eintragstellung II ruckstellen laßt
Zum Eintragen des in der unteren Speichervorrichtung E gespeicherten Schußfadens W2 in das Webfach S wird zunächst die Fadenklemme 3 geschlossen und die Fadenklemme 4 geöffnet Dann werden die verstellbaren Fadenumlenkelemente A bis D sukzessive und beginnend mit dem Fadenumlenkelement D bzw C und D gemeinsam aus der Speicherstellung I in die Eintragstellung II verstellt, und zwar mittels ihrer Antriebe 7A bis 7C D, wobei die Eintragvorrichtung M den Schußfaden W2 in das Webfach S einzutragen beginnt In der Annahme, daß in Fig 1 das Vorspannelement 8 die Dampfkraft R erzeugt, gibt der Antrieb 7A das Fadenumlenkelement A frei, sobald ein überwiegender Teil der gespeicherten Fadenlange des Schußfadens W2 eingetragen ist Wenn das Eintragende naht, übt die Fadenspannung eine Fadenkraft F auf das Fadenumlenkelement A aus, die in Richtung zu dessen Eintragstellung II wirkt und die Dampfkraft R überwindet und das Fadenumlenkelement A zur Eintragstellung II verstellt Dabei wird Energie aufgezehrt, so daß der an sich zu erwartende Streckschiag oder Peitscheneffekt im Faden am Eintragende, verursacht durch das momentane Abstoppen des in der Fadenklemme 2 festgelegten, von der Webmaschine abgezogenen Schußfadens W2, weitgehend gemildert oder eliminiert wird Bei einer Projektil- oder Greiferwebmaschine L wird das schließlich in die Eintragstellung II verstellte Fadenumlenkelement A durch die bis zum Schließen der Fadenklemme 4 wirksame Zugkraft im Schußfaden positioniert gehalten Gegebenenfalls erzeugt dann der Antrieb 7A eine Haltekraft für das Fadenumlenkelement A, obwohl dies bei diesen Webmaschinentypen nicht unbedingt erforderlich ist Bei einer Düsenwebmaschine F ist es hingegen vorteilhaft, das gegen die Dampfkraft R in die Eintragstellung II ver-
stellte Fadenumlenkelement am Eintragende gegen eine Bewegungsumkehr unter der Dämpfkraft R zu hindern, um den eingetragenen Schußfaden nicht zurückzuziehen. Dafür kann eine mechanische Fangvorrichtung (nicht gezeigt) oder der Antrieb 7A dienen.
Die Dämpfkraft R ist kleiner als die vom Faden ausgeübte Fadenkraft am Fadenumienkelement A. Wird die Dämpfkraft R durch den Antrieb 7A erzeugt, dann ist sie ebenfalls niedriger als die Fadenkraft, so daß der Faden in der Lage ist, das Fadenumlenkelement A unter der Dämpfwirkung in die Eintragstellung II zu verstellen.
Alternativ ist es möglich, nicht eine elastische Dämpfkraft R an dem das Dämpfelement N bildenden, verstellbaren Fadenumlenkelement A zu erzeugen, sondern das Fadenumlenkelement A durch den Antrieb 7A zwangsweise mit einer Dämpfverzögerung unter Anlage des Schußfadens in die Eintragstellung II zu verstellen. Dämpfverzögerung bedeutet, daß das Fadenumlenkelement A langsamer zwangsweise in die Eintragstellung verstellt wird, als es der ungedämpften Fadeneintraggeschwindigkeit gegen Eintragende entspricht, so daß der Schußfaden mit einer Verzögerung schließlich den gestreckten Fadenverlauf erreicht und an der geschlossenen Fadenklemme 3 gestoppt wird und bis dahin zumindest ein Teil der im Schußfaden enthaltenen kinetischen Energie an den Fadenumlenkelementen A und 62 aufgezehrt worden ist. Es erfolgt auf diese Weise gegen Eintragende eine positive Fadenlieferung unter Einwirkung der zwangsweise verzögerten Rückstellbewegung des Fadenumlenkeiementes A.
Während des Eintragvorgangs des Schußfadens W2 ist in der in Fig. 1 oberen Speichervorrichtung E bei mittlerweile geschlossener Fadenklemme 4 und geöffneter Fadenklemme 3 wieder ein Speichervorgang durchgeführt worden, bei dem die Fadenumlenkelemente A bis D, d.h. auch das Fadenumlenkelement A, von ihren Antrieben in die Speicherstellung I verstellt worden sind.
In Fig. 2 ist das verstellbare Fadenumlenkelement B ein Schwenkhebel 9, der an einer Antriebswelle 10 des Antriebes 7B angebracht ist. Der Antrieb 7B ist ein Drehantrieb G, z.B. ein Schrittmotor, ein Drehmagnet oder ein Elektromotor. Der Antrieb 7B ist z.B. in der Lage, Drehmomente +TB und -TB in beiden Verstellrichtungen zu erzeugen. Um die in der Speichervorrichtung zu speichernde Fadenlänge einzustellen, kann die Länge des Schwenkhebels 9 (Doppelpfeil 12) und damit die Höhenposition des Antriebes 7B verändert werden und/oder der Schwenkwinkel des Schwenkhebels 9 zwischen der Eintragstellung II und der Speicherstellung I bzw. I'. Zum Angriff am Faden trägt der Schwenkhebel 9 zweckmäßigerweise eine Fadenöse 11. Alternativ könnte der Schwenkhebel 9 als gerader Stab ausgebildet sind. Wird das Fadenumienkelement B als Komponente des Fadenspannungsdämpfers Z verwendet, dann könnte das Vorspannelement 8 am Schwenkhebel 9 angreifen. Der Antrieb 7B brauchte dann ggfs. nur das Drehmoment +TB zu erzeugen, hingegen nicht das Drehmoment -TB. Ist das Fadenumlenkelement B nicht Teil des Fadenspannungsdämpfers Z, dann könnte der Antrieb 7B nur in einer Verstellrichtung und gegen eine Rückstellfeder (nicht gezeigt) arbeiten, die für die Verstellung in der nicht angetriebenen Richtung verantwortlich ist.
Entsprechend der Ausführungsform in Fig. 1 sind dem verstellbaren Fadenumienkelement B in Fig. 2 die beiden stationären Fadenumlenkelemente 62 und 63, zweckmäßigerweise jeweils Fadenösen, zugeordnet. Es wäre jedoch auch denkbar, die stationären Fadenumlenkelemente 62 und 63 wegzulassen und das nächstfolgende verstellbare Fadenumlenkelement C aus der gezeigten Eintragstellung II gegensinnig (gestrichelter Pfeil) zum Fadenumlenkelement B zu verstellen, um den zick-zack-förmigen Fadenverlauf zu bilden. Weiterhin könnten, um die Speicherkapazität der Speichervorrichtung zu steigern, zwischen jeweils zwei gegensinnig verstellbaren Fa- denumlenkelemeπten B, C (Fig. 2) zusätzlich die stationären Fadenumlenkelemente 62 und 63 vorgesehen sein.
In Fig. 3 sind die verstellbaren Fadenumlenkelemente A bis C linear bewegliche Stäbe 9", zweckmäßigerweise ausgestattet mit Fadenösen, die durch ihre als Linearantriebe
H ausgebildeten Antriebe 7A bis 7C verstellt werden, und zwar entweder in beiden Verstellrichtungen oder nur in Stellrichtung zur Speicherstellung entgegengesetzt zu einer nicht gezeigten Ruckstellfeder Bei der Ausfuhrungsform in Fig 3 konnten gleichsinnig verstellbare Fadenumlenkelemente B, C jeweils mit einem dazwischenliegenden stationären Fadenumlenkelement 63 vorgesehen sein, oder nur jeweils paarweise gegensinnig verstellbare Fadenumlenkelemente A, B, oder sogar gegen- sinnig in ihre Speicherstellungen verstellbare Fadenumlenkelemente A und B mit je einem dazwischenliegenden stationären Fadenumlenkelement 62 Die gegensiπnig verstellbaren Fadenumlenkelemente konnten auch nur als Fadenzubringer zu Fadenhaltern dienen, bespielsweise gemäß Fig 4
In Fig 4 ist ein Detail einerweiteren Ausfuhrungsform einer Speichervorrichtung gezeigt Der Fadenverlauf in der Speicherstellung wird durch stationäre Fadenhalter 13 definiert, denen jeweils ein zum Speichern verstellbares Fadenumlenkelement B als Fadenzufuhrer zugeordnet ist Den Fadenhaltern 13 konnten querversetzte stationäre Fadenumlenkelemente, analog zu den Fadenumlenkelementen 6-, bis 65 in Fig 1 , zugeordnet sein Alternativ konnten die Fadenhalter 13 zueinander versetzt aufgereiht werden zusammen mit gegensinnig arbeitenden verstellbaren Fadenumlenkelementen als Fadenzubringer
In Fig 4 weist jeder Fadenhalter 13 einen verstellbaren Fadenfanger 14, gegebenenfalls in Richtung auf eine Fangstellung beaufschlagt durch eine Feder 15, und Widerlager 17 sowie einen Ausloseantrieb 16 auf Das verstellbare Fadenumlenkelement B wird seitlich am Fadenhalter 13 vorbeibewegt, so daß der mitgebrachte Schußfaden W1 in das Widerlager 17 eintritt, unter dem Fadenfanger 14 durchgleitet, und beim Zuruckbewegen des verstellbaren Fadenumlenkeiementes B festgehalten beibt Zum Eintrag wird zum gegebenen Zeitpunkt der Ausloseantrieb 16 angesteuert, der den Fanghaken 14 gegen die Kraft der Feder 15 verstellt, so daß dieser am Widerlager 17 den gefangenen Schußfaden W abstreift und dieser zum Eintrag frei kommt Bei der Speichervorrichtung in Fig 4 steht im Fadenspannungsdampfer (nicht gezeigt) das verstellbare Fadenumlenkelement, z B B, beim Widerlager 17 bereit, um den frei-
kommenden Schußfaden aufzunehmen und diesen bis zur Eintragstellung abdämpfen.
In Fig. 5 ist der Speichervorrichtung E, in der der Fadenspaπnungsdämpfer Z die beiden in Eintragrichtuπg ersten, verstellbaren Fadenumlenkelemente A und B enthält, stromauf der Fadenklemme 3 ein Fadenliefergerät 18 vorgesetzt, das den Schußfaden W1 vom Fadenvorrat 1 abzieht und auf einem Speicherkörper 20 zum Abzug mit im wesentlichen gleichbleibender Fadenspannung bereithält. Das Fadenliefergerät 18 ist von konventioneller Bauweise und besitzt ein drehantreibbares Aufwickelelement 19 zum Aufwickeln des Fadens auf den Speicherkörper 20 sowie gegebenenfalls eine Abzugsbremse 21.
Der Speichervorrichtung E in Fig. 6 für den Schußfaden W1 ist stromauf der Fadenklemme 3 ebenfalls ein Fadenliefergerät 18' vorgesetzt, das den Faden vom Fadenvorrat 1 abzieht und auf einem Speicherkörper 20' in nebeneinanderliegenden Windungen zum Abzug mit im wesentlichen konstantem Spannungsniveau bereithält. Das Fadenliefergerät 18' ist ein sogenanntes Meßliefergerät mit einer Stopvorrichtuπg 22, die die jeweils abzuziehende Fadenlänge genau bemißt. In der Speichereinrichtung C ist das in Eintragrichtung erste verstellbare Fadenumlenkelement A, das durch die elastische Vorspannkraft beaufschlagt ist, Teil des Fadenspannungsdämpfers Z.
In Fig. 7 werden die beiden verstellbaren Fadenumlenkelemente C, D von einem gemeinsamen Schwenkhebel 9' gebildet, der zweischenkeiig ausgebildet und an der Welle 10 des Antriebs 7C, D angebracht ist. Beiderseits des Schwenkhebels 9' sowie zwischen seinen Schenkeln ist je ein stationäres Fadenumlenkelement 63, 64. und 65 vorgesehen. Dem Antrieb 7C, D, der ein Schrittmotor, ein Elektromotor oder ein Drehmagnet G sein kann, ist eine elektrische bzw. elektronische Steuervorrichtung P zugeordnet, über die die Stellbewegungen des Schwenkhebels 9' steuerbar sind. Zweckmäßigerweise führt der Antrieb 7C, D Stellbwegungen in beiden Stellrichtungen (Drehmomente Tc, D und -Tc, D) aus. Es wäre aber auch denkbar, mit dem Antrieb 7 c, D
nur die Stellbewegung zur Speicherstellung II gegen eine nicht gezeigte Rückstellfeder auszuführen.
Die vorerwähnte Ausführungsform könnte auch als Teil des Fadenspannungsdämpfers Z, analog zur Fig. 5, für die verstellbaren Fadenumlenkelemente A, B verwendet werden. In diesem Fall würde die Steuervorrichtung P wie in Fig. 7A angedeutet, arbeiten.
Auf der vertikalen Achse in Fig. 7A ist der Beaufschlagungsstrom V bzw. der Stellweg S des Schwenkhebels 9' zwischen der Eintragstellung II und der Speicherstellung I aufgetragen. Die horizontale Achse ist beispielsweise eine Zeitachse oder repräsentiert den Drehwinkel der Hauptwelle der Webmaschine. Die ausgezogene Kurve 23 repräsentiert die Strombeaufschlagung des Antriebs während eines Speichervorganges und eines anschließenden Eintragvorganges. Die gestrichelte Kurve 24 repräsentiert die Stellbewegung über einen Speichervorgang und den anschließenden Eintragvorgang. Entsprechend der Kurve 23 wird die Strombeaufschlagung zunächst bis auf einen Maximalwert Vτ eingesteuert, um die Fadenumlenkelemente A, B entsprechend der Kurve 24 in die Speicherstellung I zu verstellen. Sobald der Eintragvorgang abläuft, wird vor dem Eintragende die Strombeaufschlagung reduziert auf einen im wesentlichen konstanten Haltestrom VR zum Erzeugen der Dämpfkraft R. Unter der Fadenkraft werden die Fadenumlenkelemente A, B, gegen die Dämpfkraft R dämpfend bis in die Eintragstellung II verstellt.
In Fig. 8 ist eine pneumatische Ausführungsform eines Linearantriebes H für die verstellbaren Fadenumlenkelemente C, D in zwei Ansichten gezeigt. In einem Gehäuse 25 ist ein Zylinder 26 geformt, der über einen Einlaß 27 mit Druckluft beaufschlagbar ist. Dem Einlaß 27 ist ein nicht gezeigtes Steuerventil vorgesetzt, das entweder den Zylinder 26 mit einer Druckquelle verbindet oder direkt bzw. gedrosselt entlastet. Im Zylinder 26 ist ein Kolben 28 abgedichtet verschieblich, der einen Längsschlitz bzw. eine Längsnut 30 für ein Eingriffselement 29 besitzt, das den Hubweg des Zylinders 28 begrenzt und für seine Drehsicherung verantwortlich ist. Der Kolben 28 ist durch
einen Stab 9" verlängert, der eine Gabel 32 trägt. Eine Rückstellfeder 31 wirkt entgegen der Druckbeaufschlagung des Kolbens 28 im Zylinder 26. Am Gehäuse 25 können ferner die stationären Fadenumlenkelemente 63, 6 , 65 angeordnet sein, die den verstellbaren Fadenumlenkelemente C, D zugeordnet sind, um insgesamt fünf Umlenkstellen für den Faden zu definieren.
Verbindet das nicht dargestellte Steuerventil zur Entlastung den Zylinder 26 über eine Drosselstelle z.B. mit der Außenatmosphäre, dann wird durch das gedrosselte Abströmen der Druckluft aus dem Zylinder 26 bereits die elastische Dämpfkraft R erzeugt, falls die verstellbaren Fadenumlenkelemente, hier C, D, Teil des Fadenspannungsdämpfers Z sind. Alternativ läßt sich die Dämpfung durch das Zusammenspiel zwischen der Rückstellfeder 31 und einer zwangsweisen Stellbewegung zur Eintragstellung erzeugen.
Anhand Fig. 9 wird die Funktion der Speichervorrichtung E von Fig. 1 erläutert. Auf der vertikalen Achse sind die Stellwege der verstellbaren Fadenumlenkelemente A bis D zwischen der Eintragstellung und der Speicherstellung und umgekehrt aufgetragen. Die horizontale Achse ist eine Zeitachse oder repräsentiert den Drehwinkel der Hauptwelle der Webmaschine. Ausgehend von der Eintragstellung I werden sukzessive die verstellbaren Fadenumlenkelemente in ihre Speicherstellungen I verstellt, und zwar beginnend mit dem Fadenumlenkelement D. Dazu werden die Antriebsdrehmomente TD bis TA etwa analog zu Fig. 2 erzeugt. Sobald die Fadenumlenkelemente D bis A ihre Speicherstellungen I erreicht haben, ist der Schußfaden mit zick-zack- förmigem Fadenverlauf gespeichert. Zum Zeitpunkt X beginnt der Eintrag, wobei, gegebenenfalls geringfügig voreilend, das Fadenumlenkelement D durch die Verstellkraft -TD in Richtung zur Eintragstellung II als erstes verstellt wird, und sukzessive auch die weiteren verstellbaren Fadenumlenkelemente C, B, und zwar zweckmäßigerweise mit einer zeitlichen Überlappung. Das dem Fadeπspannungsdämpfer Z angehörende Fadenumlenkelement A wird schließlich gegen Eintragende durch die Fadenkraft F dämpfend bis in die Eintragstellung II verstellt, weil zumindest über einen beträchtlichen Teil des Stellweges die Dämpfkraft R wirksam ist. Am Eintragende Y
hat das Fadenumlenkelement A seine Eiπtragstellung II erreicht (gestreckter Fadenverlauf). Es wird dann entweder durch die Fadenkraft F oder durch eine Haltekraft -TA vom Antrieb 7A an einer Bewegungsumkehr unter der nach wie vor wirkenden Dämpfkraft R gehindert. Durch die Verzögerung der Bewegung des Fadenumlenkeiementes A wird im Faden kinetische Energie aufgezehrt, so daß sich ein am Eintragende zu befürchtender Streckschlag bzw. Peitscheneffekt abgeschwächt oder nicht mehr auswirkt.
Bei einer Ausführungsform, bei der das verstellbare Fadenumlenkelement A des Fadenspannungsdämpfers Z mit einer Verzögerung zwangsweise aus der Speicherstellung I in die Eintragsteilung II verstellt wird, ergibt sich ein ähnlicher Geschwindigkeitsverlauf wie in Fig. 9 ganz rechts angedeutet. Das Fadenumlenkelement A wird dann zumindest über den größten Teil seines Stellweges durch die Antriebskraft -TA verstellt, so daß der eingetragene Faden exakt dem Geschwindigkeitsprofil zu folgen hat und dadurch Energie abgibt.
Fig. 10 verdeutlicht schematisch die Fadenkraft bzw. Fadenspannung über einen Eintrag. Am Eintragbeginn X steigt die Fadenspannung entsprechend der Kurve 33 stark bis auf einen Maximalwert an und verbleibt dann in etwa konstant, bis sie beim Eintragende Y nochmals extrem anwächst, und zwar im Bereich K aufgrund des Streckschlages bzw. Peitscheneffekts beim Abstoppen des Fadens. Durch die Einwirkung des Fadenspannungsdämpfers Z wird jedoch der Kurvenbereich K gemildert oder gänzlich beseitigt. Gestrichelt ist bei Q angedeutet, wie beispielsweise bei einer Greiferschützenwebmaschine aufgrund der Übergabe vom Bringergreifer zum Nehmergreifer die Fadenspannung zwischzeitlich vorübergehend abfällt und wieder ansteigt. Auch in diesem Fall wird der schädliche extreme Spannungsanstieg K gegen Eintragende gemildert oder weitgehend beseitigt.
Wenn eine nach dem Eintrag in eine Projektil-Webmaschine, z.B. wegen des Streckschlags, benötigte zusätzliche Fadenlänge trotz des üblicherweise vorgesehenen Aufnehmerarms zu groß sein sollte, können beide Fadenklemmen 3, 4 geöffnet wer-
den, damit Faden direkt vom Vorrat 1 , 2 oder deren Liefergerät 18 nachgezogen werden kann. Dann kann es von Vorteil sein, am Eintragende die gesteuerte oder passive Fadenbremse 5 zur Fadenkontrolle zu nutzen.