Versenkbare Verlängerung der Führungsschiene einer Steigschutzvorrichtung
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum gesicherten Verlassen und Betreten eines Steigweges beim Übergang auf eine Bühne, das Dach eines Bauwerkes, ein Podest oder beim Verlassen und Einsteigen eines Schachtes. Die Vorrichtung weist eine Führungsschiene zur Führung einer Fangeinrichtung, an der eine den Steigweg gehende Person gesichert werden kann, und ein Verlängerungsstück der Führungsschiene am oberen Ende der Führungsschiene auf.
Die Unfallverhütungsvorschriften schreiben vor, daß bei
Leiterenden an Dachkanten, Dachaufstiegen oder Schächten ein Überstand der Leiter von 1 m vorhanden sein muß. Eine Leiter mit einem solchen Überstand ist aus DE-U-88 09 386 bekannt. Der Überstand oder die Verlängerung ist dabei verschwenkbar um eine vertikale Achse am oberen Ende der Leiter angeordnet. Für Dachluken oder Schachtabdeckungen ist diese Vorrichtung nicht geeignet, da hier die Schachtabdeckung bzw. das Dachfenster mit dem Überstand kollidieren würde. Bei Schachtabdeckungen und Dachluken wurde der Überstand bisher getrennt aufbewahrt und beim Einsatz auf das obere Ende der Leiter aufgesteckt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum gesicherten Verlassen eines Steigweges zu schaffen, die in der Handhabung einfach ist und nicht das Aufstecken einer Leiter- Verlängerung erfordert.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Verlängerung der Führungsschiene zwischen einer ersten Position und einer zweiten Position verlagerbar ist, wobei das
Verlängerungsstück in der ersten Position so angeordnet ist, daß sie nach oben nicht wesentlich über die Führungsschiene hinausragt, und in der zweiten Position mit der Führungsschiene fluchtend diese nach oben fortsetzt.
Dadurch, daß das Verlängerungsstück der Führungsschiene zwischen zwei Positionen verlagerbar ist, ist es nicht mehr notwendig, das Verlängerungsstück separat aufzubewahren oder mitzuführen.
Das Verlängerungsstück der Führungsschiene kann mittels eines Scharniers am oberen Ende der Führungsschiene angelenkt sein. Besonders platzsparend ist die Anordnung, wenn das Verlängerungsstück hinter der Führungsschiene vertikal verschiebbar gelagert ist. Zur Herstellung einer Verbindung mit dem oberen Ende der Führungsschiene ist das Verlängerungsstück vorzugsweise um eine vertikale Achse schwenkbar ausgebildet. Für den Einsatz wird das Verlängerungsstück dann zunächst bis zu einem Anschlag nach oben gezogen oder geschoben und dann um 180° um die vertikale Achse gedreht und auf das Ende der festmontierten Führungsschiene aufgesetzt. Mittels Zentrierungslaschen am oberen Ende der festangeordneten Führungsschiene wird eine Fehlfluchtung zwischen Verlängerungsstück und Führungsschiene verhindert und ein sicheres Durchfahren der Verbindungsstelle mit einer Fangeinrichtung gewährleistet.
Um das Verlängerungsstück in die erste Position oder Ruheposition zu bringen, wird das Verlängerungsstück angehoben, um 180° verschwenkt und dann heruntergelassen oder versenkt. In der ersten Position ist das Verlängerungsstück äußerst platzsparend hinter der Führungsschiene, d.h. im allgemeinen zwischen der Führungsschiene und dem Mauerwerk, an dem die Führungsschiene befestigt ist, verstaut.
Vorzugsweise ist das Verlängerungsstück an einem Rohr befestigt, das durch zwei Paare von Führungsrollen vertikal verschiebbar und um seine Längsachse verdrehbar angeordnet ist.
Die beiden Paare von Führungsrollen sind vorzugsweise am oberen Ende der festangeordneten Führungsschiene gelagert.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere zum Einsatz bei Einholm- oder Mittelholmleitern mit Absturzsicherung, wie sie aus DE-A-19 61 757 bekannt ist. Das Rohr, an dem das Verlängerungsstück befestigt ist, kann bei einer solchen Mittelholmleiter parallel und in geringem Abstand hinter dem Mittelholm mittels der Führungsrollen gelagert sein.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Führungsschiene mit versenktem Verlängerungsstück;
Fig. 2 die Führungsschiene mit herausgezogenem Verlängerungsstück;
Fig. 3 die Führungsschiene mit herausgezogenem und nach einer Schwenkbewegung von 180° am oberen Ende der Führungsschiene eingestecktem Verlängerungsstück; und
Fig. 4 einen Schnitt 4-4 von Fig. 1.
Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist eine Führungsschiene 10 mittels Bügel 12 an einem Bauwerk B, z.B. der Innenwand eines Schachtes, festgedübelt. In regelmäßigen Abständen sind auf der Rückseite der Führungsschiene 10 Tritte 14 befestigt. Die Führungsschiene 10 bildet zusammen mit den Tritten 14 eine Einholm- oder Mittelholmleiter.
Zugleich dient die Führungsschiene 10 zur Führung einer in der Zeichnung nicht dargestellten Fangeinrichtung, die zusammen mit der Führungsschiene 10 Teil einer AbsturzSicherung ist, wie sie aus DE-A-19 61 757, DE-A-27 36 037 und EP-A-0 168 021 bekannt ist.
In dem Raum zwischen der Führungsschiene 10 und dem Bauwerk B ist unmittelbar hinter der Führungsschiene 10 ein Rohr 16 durch zwei Paare von Führungsrollen 18 gelagert, so daß das Rohr 16 parallel zur Führungsschiene 10 verschiebbar ist, d.h. nach oben herausziehbar und nach unten versenkbar ist. Jedes Paar von Führungsrollen 18 ist dazu auf einer Trägerplatte 20 montiert, die auf der Rückseite der Führungsschiene 10 befestigt ist. Die Führungsrollen 18 sitzen auf Achsstummeln 22, die senkrecht zur Führungsschiene 10 und den Tritten 14 stehen. Der Abstand der Führungsrollen 18 jedes Paares ist so gewählt, daß das Rohr 16 mit möglichst geringem Spiel zwischen ihnen gehalten wird. Die Oberfläche der Führungsrollen 18 ist an den kreisförmigen Umfang des Rohrs 16 angepaßt. Im Bewegungsbereich des Rohrs 16 sind die Bügel 12 seitlich ange- setzt, um Raum für das Rohr 16 zu schaffen.
Längs des Rohres 16 ist ein Verlängerungsstück 24 mittels Distanzstücken 26 befestigt. Das Verlängerungsstück 24 ist ein Abschnitt der gleichen Profilschienen wie die Führungsschiene 10. Die Länge der Distanzstücke 26 ist so gewählt, daß das Verlängerungsstück 24 von dem Rohr 16 den gleichen Abstand hat, in dem das Rohr 16 hinter der Führungsschiene gelagert ist. Wenn das Rohr daher um seine Längsachse um 180° gedreht wird, so fluchtet das Verlängerungsstück 24 mit der Führungs- schiene 10. Am oberen Ende der Führungsschiene 10 sind Zentrierungslaschen 28 angebracht, in die das Verlängerungsstück 24 eingesetzt werden kann, so daß ein Verdrehen des Verlängerungsstückes 24 gegenüber der Führungsschiene 10 verhindert wird und eine Fangeinrichtung die Verbindungsstelle zwischen Führungsschiene 10 und Verlängerungsstück 24 sicher durchfahren kann.
Das Verlängerungsstück 24 erstreckt sich nicht über die gesamte Länge des Rohrs 16. Am unteren Ende des Rohrs 16 ist vielmehr eine Länge frei, die etwas größer ist als der Abstand der beiden Paare von Führungsrollen 18, so daß das Rohr 16 immer von beiden Paaren von Führungsrollen 18 gehalten wird,
wenn das Verlängerungsstück 24 mit dem oberen Ende der Führungsschiene 10 verbunden wird. Über das obere Ende des Rohrs 16 kann das Verlängerungsstück 24 etwas vorstehen und an dieser Stelle ist auch ein Haltegriff 30 vorgesehen, der der Ein- fachheit halber die Form eines Tritts 14 haben kann. Ansonsten sind an dem Verlängerungsstück 24 keine weiteren Tritte oder Haltegriffe vorgesehen, da diese beim Versenken des Rohrs 16 stören würden. In der versenkten Position des Rohrs 16 sitzt der Haltegriff 30 auf den obersten Führungsrollen 18 auf. Am unteren Ende des Rohrs 16 befindet sich ein nicht dargestellter Anschlag, der verhindert, daß das Rohr 16 vollständig herausgezogen werden kann.
Das Verlängerungsstück 24 kann zwei stabile Positionen ein- nehmen. In der ersten Position ist es versenkt, wobei das obere Ende des Verbindungsstücks 24 und auch des Rohrs 16 nicht oder nur minimal über das obere Ende der Führungsschiene 10 vorsteht. Am Haltegriff 30 kann das Verlängerungsstück 24 aus dieser ersten Position nach oben gezogen werden. Das Rohr 16 wird dabei durch die Führungsrollen 18 geführt. Die
Distanzstücke 26 sind so bemessen, daß sie auf der freien Seite der Führungsrollen 18 zwischen diesen hindurchlaufen können. Wenn das Verlängerungsstück 24 vollständig herausgezogen ist, wird es mit dem Rohr 16 um 180° um die Längsachse des Rohrs 16 verschwenkt und wird dann mittels der Zentrierungslaschen 28 auf das obere Ende der Führungsschiene 10 aufgesteckt. Zwischen den Führungsrollen 18 und dem Rohr 16 besteht ein ausreichendes Spiel, um das Rohr 16 zwischen den Führungsrollen 18 drehen zu können. In der zweiten, ausgefahrenen Po- sition steht das Verlängerungsstück 24 mindestens 1 m über die Kante K des Bauwerks B vor. Je nach dem Anwendungsfall des Steigschutzsystems ist am oberen Ende der Führungsschiene 10 und des Verlängerungsstücks 24 noch eine Ausfahrsicherung vorgesehen, die verhindert, daß die in der Führungsschiene 10 und dem Verlängerungsstück 24 geführte Fangeinrichtung versehentlich aus deren oberen Enden herausgezogen wird.
Wird das beschriebene Absturzsicherungssystem beispielsweise für einen Kanalschacht verwendet, so wird nach dem Öffnen des Schachtes das Verlängerungsstück 24 herausgezogen, um 180° verschwenkt und auf die Führungsschiene 10 aufgesteckt. Danach wird die Fangeinrichtung oben in das Verlängerungsstück 24 eingesetzt und der Benutzer kann dann gesichert in den Schacht absteigen.