Gitterträger zur Bewehrung einer Betonplatte
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Gitterträger zur Bewehrung einer Betonplatte, mit U-förmigem Ober- und Untergurt und mit diese verbindenden seitlich an Ober- und Untergurt angeschweißten Gitterstäben, wobei beidseitig eine Schalplatte parallel zu Ober- und Untergurt an den Gitterträgern befestigbar ist und die Gitterstäbe über Ober- bzw. Untergurt vorstehende Abschnitte aufweisen, die die Schalplatte von Ober- bzw. Untergurt in einem eine Betonumhüllung von Ober- und Untergurt erlaubenden Maß distanzieren.
Ein derartiger Gitterträger ist aus Fig. 13 der WO 93/15287 bekannt. Der gezeigte Gitterträger besteht aus zwei, Ober- bzw. Untergurt bildenden Flachstegen in Form von Blechbändern, die parallel zueinander angeordnet sind, wobei die beiden Flachstege durch seitlich angeschweißte Bügelschlangen miteinander verbunden sind. Die Bügelschlangen überragen die Flachstege an beiden Seiten, sodaß die daran anliegenden Schalplatten so weit von den Flachstegen distanziert werden, daß eine Betonumhüllung, die vorzugsweise zwischen 15 und 50 mm beträgt, gewährleistet ist. Durch die allseitige Einbettung der Flachstege in Beton wird deren Korrosion wirksam verhindert.
Der Gitterträger nach dem Stand der Technik kann aufgrund der komplexen Formgebung der seitlich an die Flachstege angeschweißten Bügelschlagen nur mit Hilfe von teuren Spezialmaschinen hergestellt werden, was sich nachteilig in den Herstellungskosten niederschlägt.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, den bekannten Gitterträger unter Beibehaltung aller Stabilitäts- und Funktionalitätsmerkmale in seiner Formgebung zu vereinfachen, um dadurch einfachere, in geringerem Ausmaß automatisierte Produktionsprozesse in der Herstellung zu erlauben. Diese Forderung ergibt sich insbesondere dadurch, daß durch Gitterträger verstärkte Betonplatten häufig in Ländern der Dritten Welt produziert und zur Herstellung von Fertigteilhäusern verwendet werden.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch gelöst, daß die Gitterstäbe als C-förmige Bügel mit um 90° nach außen gebogenen Enden ausgebildet sind. Durch die Ausbildung der Ober- und Untergurt verbindenden Gitterstäbe in Form einzelner, auf verschiedene Weise aneinanderreihbarer Bügel kann die Herstellung der Gitterträger wesentlich vereinfacht und auf den Einsatz aufwendiger Fertigungsstraßen verzichtet werden. Die C-förmigen Bügel werden händisch oder mittels einfacher Biegemaschinen hergestellt, wobei lediglich die beiden Enden um 90° nach außen gebogen werden, wonach die Bügel in unterschiedlicher Formation an die U-förmigen Ober- und Untergurten angeschweißt werden. Die Enden werden meist gerade sein, können jedoch auch gekrümmt ausgebildet werden.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Gitterstäbe kann weiters auf einfache Weise die Korrosion der an den Schalplatten anliegenden Bereiche der Gitterstäbe verhindert werden. Dazu ist vorzugsweise vorgesehen, daß die im verschweißten Zustand über Ober- bzw. Untergurt vorstehenden Abschnitte der C-förmigen Gitterstäbe mit einem Korrosionsschutz versehen sind. Die gefährdeten Bereiche der Gitterstäbe können dabei entweder verzinkt oder mit Kunststoff überzogen sein. Ein derartig einfacher und wirksamer Korrosionsschutz ist beim Stand der Technik aufgrund der komplexen Formgebung der seitlich an Ober- und Untergurt angeschweißten Bügelschlangen nicht möglich.
Je nach statischer Beanspruchung ist weiters vorgesehen, daß die Gitterstäbe im rechten Winkel zu Ober- und Untergurt oder in Form einer Schlangenlinie aneinandergereiht sind. Eine weitere Ausgestaltungsvariante sieht vor, daß jeweils zwei Gitterstäbe mit gleicher Ausrichtung in geringem Abstand nebeneinander angeordnet sind.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform können die Schalplatten mittels Beilagscheiben an den um 90° nach außen gebogenen Enden zweier benachbarter C- förmiger Gitterstäbe festschraubbar sein. Dies bietet den Vorteil, daß zumindest eine Schalplatte von innen her mit den Gitterträgern verbunden werden kann, sodaß die äußere Oberfläche unversehrt bleibt und eine kostenverursachende Nachbearbeitung unterbleiben kann.
Um eine größere Aufstandsfläche für die Schalplatten zu erzielen, ist es günstig, wenn die C-förmigen Gitterstäbe mit ihren nach außen gebogenen Enden in einem Winkel von etwa 45° nach außen bezogen auf die von Ober- und Untergurt aufgespannte Ebene abstehen.
Weitere Merkmale und Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Figurenbeschreibung. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Schrägansicht eines mit erfindungsgemäßen Gitterträgern versehenen Wandschalelementes,
Fig. 2 einen Gitterträger mit schlangenlinienförmiger Anordnung der Gitterstäbe,
Fig. 3 einen Gitterträger mit rechtwinkelig zu Ober- und Untergurt verlaufenden, einfachen Gitterstäben,
Fig. 4 einen Gitterträger, bei dem die Gitterstäbe paarweise, ebenfalls im rechten Winkel zu Ober- und Untergurt angeordnet angeschweißt sind,
Fig. 5 einen Ausschnitt zur Veranschaulichung der Befestigung der Schalplatten am
Gitterträger,
Fig. 6 und Fig. 7 jeweils einen Querschnitt durch einen Gitterträger mit daran beidseitig befestigten Schalplatten, Fig. 8 einen Gitterträger mit im Winkel von 45° abstehenden Gitterstäben,
Fig. 9 eine besondere Ausführungsform der C-förmigen Gitterstäbe mit Kröpfungen und
Fig. 10 einen Grundriß eines Gitterträgers mit versetzt angeordneten Gitterstäben mit
Kröpfung zur Aufnahme zusätzlicher Querstäbe.
Ein erfindungsgemäßer Gitterträger, wie er beispielsweise in den Fig. 2 bis 4 gezeigt ist, besteht im wesentlichen aus einem U-förmigen Obergurt 3, einem U-förmigen Untergurt 4 sowie seitlich angeschweißten, Ober- und Untergurt verbindenden Gitterstäben in Form C-förmiger Bügel 5 mit um 90° nach außen gebogenen Enden 6. Die Bügel 5, an deren nach außen gebogenen Enden 6 die Schalplatten 2 anliegen, überragen auf beiden Seiten den Obergurt 3 bzw. den Untergurt 4, sodaß die Schalplatten 2 von den Gurten distanziert bleiben. Die daraus resultierende vollständige Betonumhüllung von Obergurt 3 und Untergurt 4 gewährleistet einen dauerhaften Korrosionsschutz. Da neben Ober- und Untergurt insbesondere jene
Bereiche der Bügel 5, die Ober- bzw. Untergurt überragen und an den Schalplatten 2 teilweise anliegen, korrosionsgefährdet sind, ist es günstig, diese Bereiche vor dem Verschweißen mit Ober- und Untergurt zu verzinken oder mit Kunststoff zu überziehen.
Die unterschiedliche Ausrichtung der in den Figuren gezeigten Bügel 5 richtet sich nach der Beanspruchungsart, der die herzustellende Betonplatte in ihrer Verwendung ausgesetzt ist. Weist ein Gitterträger in geringem Abstand nebeneinanderliegende, nach außen gebogene Enden 6 der Bügel 5 auf - wie dies beispielsweise in Fig. 2 oder 4 der Fall ist - kann bei der Herstellung eines Wandschalelementes nach Fig. 1 zumindest eine Schalplatte 2 von innen her angeschraubt werden. Im Detail ist diese Befestigungsart aus Fig. 5 ersichtlich. Die beiden nebeneinanderliegenden Enden 6 zweier Bügel 5 werden mittels einer Beilagscheibe 8 abgedeckt und durch eine zwischen den beiden Enden 6 durchgeführte Schraube 7 mit der anliegenden Schalplatte 2 verbunden. Somit bleibt zumindest eine Schalplatte 2 eines Wandschalelementes an ihrer Außenseite unversehrt.
Fig. 6 zeigt darüber hinaus, wie die zweite Schalplatte 2 in an sich bekannter Weise am Obergurt 3 befestigt werden kann. Über von außen eingedrehte, Schalplatte 2 und Obergurt 3 durchsetzende Schrauben 9 werden Gitterträger und Schalplatte miteinander verbunden. Diese zweite Befestigungsvariante ist dann vorteilhaft, wenn die Schalplatten 2 nicht an der fertigen Betonplatte verbleiben, sondern nach dem Ausgießen des Wandschalelementes abgenommen werden.
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der Obergurt 3 und Untergurt 4 als einstückiges Element 10 ausgebildet sind. Durch diese Ausführungsform wird der Herstellungsprozeß weiter vereinfacht, da Ober- und Untergurt bereits vor dem Anschweißen der ersten Bügel 5 richtig zueinander ausgerichtet sind.
Bei dem in Fig. 8 gezeigten Gitterträger sind im Vergleich zu Fig. 4 die C-förmigen Bügel 5 um etwa 45° seitlich verschwenkt. Dadurch wird für die auf den Enden 6 der Bügel 5 aufliegenden Schalplatten 2 eine größere Auflagefläche erzielt.
Schließlich ist aus den Fig. 9 und 10 eine spezielle Ausgestaltungsvariante für die C- förmigen Bügel 5 zu entnehmen. Die Bügel 5 weisen in den über Obergurt 3 bzw. Untergurt 4 vorstehenden Abschnitten eine Kröpfung 11 auf. Ordnet man zwei derartig ausgebildete Bügel 5 diagonal versetzt zueinander an, wie dies in Fig. 10 gezeigt ist, kann im Bereich unterhalb der beiden Auskröpfungen 11 ein zusätzlicher Querstab 12 angeordnet und fixiert werden. Selbstverständlich ist es auch möglich, zwei parallel verlaufende Querstäbe vorzusehen, wobei einer oberhalb des Obergurts 3 und der andere unterhalb des Untergurts 4 angeordnet ist. Durch diese Maßnahme wird die Festigkeit der resultierenden Betonplatte weiter erhöht.