DE3943739C2 - Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungskorbes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungskorbes

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungskorbes aus Betonstabstahl für den Hoch- und/oder Tiefbau, nach dem Oberbegriff von Patentanspruch 1.
Im Hoch- und Tiefbau werden Bewehrungskörbe für den Betonbau in der Weise hergestellt, daß die Bewehrungsbügel einzeln maschinell gebogen werden, in entsprechender Anzahl zueinander manuell ausgerichtet und an jeder Stelle, an denen sich die Bewehrungsbügel mit den statischen Betonstahlprofilen kreuzen bzw. berühren, mit diesen durch Verdrahten verbunden werden.
Das Fertigen der bekannten Bewehrungskörbe erfolgt im allgemeinen an den Baustellen, da sie für den Transport wegen der Verdrahtung der Bewehrungsbügel mit den statischen Betonstahlprofilen zu instabil sind. Die Bewehrungskörbe werden nach dem Ausrichten auf der Baustelle zu dem fertigen Bauwerk in Beton eingegossen.
Dieses manuelle Fertigen der Bewehrungskörbe führt jedoch zu schwerwiegende Nachteilen:
Trotz großer Sorgfalt bei der manuellen Fertigung ist der Streubereich der Maßhaltigkeit sehr groß.
Ungenauigkeiten treten bereits auf bei der Fertigung der einzelnen Bewehrungsbügel.
Ungenauigkeiten treten weiterhin auf bei der Montage der zur Torsion neigenden Bewehrungsbügel und der statischen Betonstahlprofile zu den Bewehrungskörben.
Ungenauigkeiten treten zusätzlich auf bei Montage der Bewehrungskörbe in die Bewehrungssysteme.
Die Folgen sind, daß die vorgegebenen Betondeckungen zum Teil unter- bzw. überschritten werden und daß der rechnerische statische Querschnitt im allgemeinen an den verschiedenen Stellen unterschiedlich ist. Außerdem ist die Transportfähigkeit sehr begrenzt, daher ist eine Vormontage in geschlossenen Räumen fast unmöglich, so daß eine Fertigung in Schlechtwetterperioden ausfällt.
Der manuell gefertigte Korb ist sehr instabil, da die Bewehrungsbügel mit den statischen Betonstahlprofilen verdrahtet sind. Es können deshalb Fehler durch unsachgemäßes Betonieren oder durch unsachgemäßen Umgang des Personals mit den Bewehrungskörben auftreten.
Die Folge ist, daß nach dem Vergießen des Betons die geforderten Betondeckungsabstände oft nicht eingehalten werden, so daß Schwindrisse entstehen, durch die Feuchtigkeit zu den Bewehrungsbügeln diffundieren kann und bei Kälteeinwirkung ein Abplatzen des Betons vorkommt. Diese freiliegenden Abschnitte der Bewehrungsbügel lösen das Durchrosten des freiliegenden Bewehrungssystems aus, so daß die statische Tragfähigkeit dieser Bauwerke in Frage gestellt bzw. dann nicht mehr gegeben ist.
Die aufwendigen und umfassenden Sanierungsmaßnahmen zeigen, daß man diese Probleme trotz der jahrzehntelangen Erfahrungen mit bewahrtem Beton bis heute noch nicht in den Griff bekommen hat.
Die Montage der Bewehrungsbügel und der statischen Betonstahlprofile zu den Bewehrungskörben ist eine höchst lohnintensive und damit kostenaufwendige Arbeit.
Weiterhin erfordern bereits die Ungenauigkeiten bei der Fertigung und bei der Montage einen erheblichen Sicherheitszuschlag.
Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß es aufgrund der Drahtverbindungen zwischen den Bewehrungsbügeln und den statischen Betonstahlprofilen kaum möglich ist, größere Bewehrungskörbe an Baustellen zu transportieren, da unter den Erschütterungen während des Transportes die Bewehrungsbügel untereinander und zu den statischen Betonstahlprofilen verkanten bzw. aus ihrer Lage gebracht werden und ein abschließendes zufriedenstellendes Richten auf der Baustelle vor dem Betonieren im allgemeinen nicht möglich ist.
Aus der EP 0 136 283 A2 sind Bewehrungskörbe bekannt, die jeweils aus einer Mehrzahl einzelner Bewehrungsbügelgruppen bestehen, welche im Bereich ihrer Schlösser durch gemeinsame Einziehstäbe miteinander verbunden sind.
Diese Bewehrungsbügelgruppen bestehen aus einer Mehrzahl von Bewehrungsprofilen aus Betonstabstahl, die in ihrem Endbereich ein U-förmiges Schloß aufweisen und mit senkrecht zu den Bewehrungsprofilen verlaufenden Zentrier- und Montageprofilen ausgestattet sind. Bei diesem bekannten Bewehrungskorb sind stets wenigstens zwei - offene - Bewehrungsbügelgruppen notwendig, um einen - geschlossenen - Bewehrungskorb zu bilden. Der Vorteil dieser zwei- oder mehrteiligen Ausführung besteht zweifelsohne in der günstigen Stapelbarkeit, welche bei- rundum geschlossenen - Bewehrungskörben ungünstiger und vor allem lange nicht so platzsparend erfolgen kann. Darüber hinaus müssen die einzelnen Bewehrungsbügelgruppen in ihren Abmessungen stets aufeinander abgestimmt sein, damit die zugehörigen Schlösser nach dem Zusammensetzen zu einem Bewehrungskorb jeweils mit einem gemeinsamen Einziehstab verbunden werden können.
Darüber hinaus ist es bekannt ("Baustahlgewebe- Nachrichten", Nr. 1, Januar 1973), Bewehrungskörbe aus fertigen Betonstahlmatten zu biegen. Betonstahlmatten haben jedoch den Nachteil, daß eine Mehrzahl von Bewehrungsprofilen mit senkrecht dazu angeordneten Zentrier- und Montageprofilen vorhanden sind, welche entweder gleichmäßig oder nach einem vorgegebenen Muster über die Länge der Bewehrungsprofile verteilt angeordnet sind. Das hat zur Folge, daß die Biegung solcher Matten nur in solchen Bereichen vorgenommen werden kann, in denen gerade keine Zentrier- und Montageprofile vorhanden sind. Es ist zwar möglich, die Betonstahlmatten so zu fertigen, daß sie jeder späteren Biegung gerecht werden, dies erfordert jedoch - insbesondere bei den immer komplizierter werdenden geometrischen Formen und individuellen Größen - einen enormen Aufwand und eine damit verbundene umfangreiche Lagerhaltung.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Bewehrungskorbes zu schaffen, der maßhaltig ist, beim Betonieren die sichere Einhaltung eines vorgegebenen Mindestabstandes der Betondecke gewährleistet und auch bei komplizierter Gestaltung sicher über lange Transportstrecken zur Baustelle gefahren werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Schritte gelöst.
Durch die gemeinsamen Zentrier- und Montageprofile wird erreicht, daß die Bewehrungsprofile des fertigen Bewehrungskorbes zueinander ausgerichtet bzw. zentriert sind und bleiben und auch dem Modell des Statikers entsprechen, das dieser seinen Berechnungen zugrunde gelegt hat.
Erfindungsgemäß wird weiterhin erreicht, daß die einzelnen Abschnitte der Bewehrungsbügel in definierten Ebenen verlaufen und beim Betonieren der vorgegebene Mindestabstand der Betondeckung ohne weiteres eingehalten werden kann.
Überraschenderweise bilden die mit lediglich zwei Zentrier- und Montageprofilen verschweißten Bewehrungsbügel einen formstabilen Verbund, so daß es ohne weiteres möglich ist, die noch nicht mit den statischen Betonstahlprofilen verbundenen erfindungsgemäßen Bewehrungsbügelgruppen als vorgefertigte Baueinheiten zu den Baustellen zu transportieren und erst dort mit ihnen zu verbinden. Dies ist insbesondere dann von Wichtigkeit, wenn die fertigen Bewehrungskörbe Abmessungen aufweisen, die ohne Sondergenehmigung nicht auf der Straße transportiert werden dürfen. Die vorgefertigten Baueinheiten können ineinander geschachtelt platzsparend gelagert und platzsparend transportiert werden.
Die Zentrier- und Montageprofile sind außerhalb der Biegestellen mit den Bewehrungsbügeln verschweißt. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß das Biegen exakt und problemlos durchgeführt werden kann.
Erfindungsgemäß sind auch die Bewehrungsbügelgruppen an den vorgegebenen Stellen mit den statischen Betonstahlprofilen verbunden, vorteilhaft verschweißt und/oder verdrahtet.
Es zeigte sich, daß auch dann, wenn der erfindungsgemäße Bewehrungskorb nicht an allen Stellen punktgeschweißt ist, er bei Belastungen seine ursprüngliche Form bzw. Gestalt wieder annimmt, sofern seine Elastizitätsgrenze nicht überschritten wird.
Aufgrund der Maßhaltigkeit beim Fertigen der einzelnen Bewehrungsbügelgruppen ist es ohne weiteres möglich, nach dem Baukastenprinzip aus einzelnen Bewehrungskörben Gesamtkörbe aufzubauen, die mit den vorgegebenen Abmessungen übereinstimmen. Hierbei kann es sich um beliebige geometrische Figuren handeln, wobei die einzelnen Bewehrungskörbe für sich allein einfach herzustellen sind und - aneinandergefügt und/oder ineinander verschachtelt - komplizierte Bewehrungseinheiten bilden.
Erfindungsgemäß sind auch in diesen Fällen die Bewehrungsbügelgruppen mit den statischen Betonstahlprofilen an den vorgegebenen Stellen verbunden, vorteilhaft verschweißt und/oder verdrahtet.
Erfindungswesentlich ist, daß die Zentrier- und Montageprofile mit allen sich mit ihnen kreuzenden Betonstabstahlprofilen einer zu bildenden Bewehrungsbügelgruppe verschweißt werden, so daß während der Produktion, der Lagerung, des Transportes und der Montage, sowie beim Betonieren die Zentrierfähigkeit bis zum Erstarren des Betons gewährleistet ist. Dies hat zwangsläufig zur Folge, daß die statischen Betonstahlprofile sich wie vorgegeben innerhalb des Bewehrungssystems zentrieren.
Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen
Fig. 1a-1f schematisch die Herstellung eines Bewehrungskorbes,
Fig. 1g das Detail X aus Fig. 1f, und
Fig. 2 einen aus zwei Bewehrungsbügelgruppen aufgebauten Bewehrungskorb.
Die Fig. 1a bis 1f zeigen in einer perspektivischen Ansicht das Herstellen eines Bewehrungskorbes 13 (Fig. 2).
Gemäß Fig. 1a werden sieben Betonstabstahlprofile 2 parallel und in vorgegebenem Abstand zueinander ausgerichtet.
Anschließend wird im vorderen Bereich das Zentrier- und Montageprofil 3 und im hinteren Bereich das Zentrier- und Montageprofil 4 im rechten Winkel zu den Betonstabstahlprofilen angeordnet, so daß sie sich rechtwinklig kreuzen.
An sämtlichen Kreuzungsstellen 5 erfolgt durch Punktschweißen die Verbindung sämtlicher Zentrier- und Montageprofile mit den Betonstabstahlprofilen.
Die über das Zentrier- und Montageprofil 3 vorstehenden Endabschnitte 6 der Betonstabstahlprofile werden mit dem Zentrier- und Montageprofil 3 im ersten Biegetakt in eine Ebene parallel zur Ebene der Betonstabstahlprofile in Fig. 1a U-förmig unter Bildung des einen Teil des Schlosses 7 (Fig. 1f und 1g) so gebogen, daß das Zentrier- und Montageprofil 3 auf der Innenseite des U verläuft und die Stirnflächen 8 der Endabschnitte in Richtung zum zweiten Zentrier- und Montageprofil 4 zeigen.
Anschließend werden die weiteren Biegetakte gemäß den Fig. 1c bis 1f so durchgeführt, daß die aus Fig. 1f ersichtliche Bewehrungsbügelgruppe 9 unter Bildung des Schlosses 7 gebogen ist, deren Bewehrungsbügel mit 10 bezeichnet sind.
Die Fig. 1g zeigt in vergrößerter Darstellung das Schloß eines Bewehrungsbügels (Detail X aus Fig. 1f).
Wesentlich ist, daß die beiden Zentrier- und Montageprofile auf der einen Seite der Betonstabstahlprofile angeordnet sind (vgl. insbesondere Fig. 1f) und daß ihre Anordnung so getroffen ist, daß sie außerhalb der Biegestellen verlaufen, so daß das Biegen problemlos durchgeführt werden kann.
Die Fig. 2 zeigt einen aus zwei erfindungsgemäßen Bewehrungskörben 11 und 12 bestehenden Bewehrungskorb 13.
Der Bewehrungskorb 11 besteht aus den beiden Zentrier- und Montageprofilen 14 und 15 und den Bewehrungsbügeln 16, der Bewehrungskorb 12 aus den beiden Zentrier- und Montageprofilen 17 und 18 und den Bewehrungsbügeln 19.
Die beiden Bewehrungskörbe 11 und 12 werden in vorgegebenem Abstand zueinander angeordnet. Dann werden die statischen Betonstahlprofile 20 nach Vorgabe zu den beiden Bewehrungskörben angeordnet und an den vorgegebenen Berührungs- und Kreuzungsstellen mit ihnen durch Punktschweißen unter Bildung des Bewehrungskorbes verbunden. Dies kann in der Produktionsstätte oder auch erst an der Baustelle erfolgen.
Aus Fig. 2 ist ohne weiteres ersichtlich, daß nach dem Baukastenprinzip Bewehrungskörbe mit komplizierterem räumlichen Aufbau herstellbar ist.
Diese Bewehrungskörbe sind Typenkörbe und dienen der individuellen Vereinfachung von statischen Bewehrungsvorkommnissen bei der Fertigung sowie der Montage.
Hierbei handelt es sich um batteriegeschweißte standsichere Bewehrungsbügel aus Betonstabstahl nach DIN 488 ohne statische Trageeisen bei unterschiedlichen Stababständen und wechselnden Stabdurchmessern.
Die erfindungsgemäß hergestellten Bewehrungskörbe sind dadurch gekennzeichnet, daß exakt nach den statisch erforderlichen Angaben vorgefertigte, batteriegeschweißte standsichere Bügelelemente als fertige Montageeinheit zu beziehen sind.
Es werden erhebliche Produktions- und Montagekosten bei diesem Verfahren gegenüber der herkömmlichen Produktions- und Montageart eingespart.
Die erfindungsgemäß hergestellten Bewehrungskörbe sind in fast allen Bewehrungsvorkommnissen des Hoch- und Tiefbaus einsetzbar und somit für alle Bauunternehmen verwendbar.

Claims (4)

1. Verfahren zum Herstellen eines Bewehrungskorbes aus Betonstabstahl für den Hoch- und/oder Tiefbau, der Bewehrungsbügel und statische Betonstahlprofile aufweist, wobei mehrere, die Bewehrungsbügel bildende Bewehrungsprofile jeweils in ihrem einen Stabendbereich ein U-förmiges Schloß aufweisen und mit senkrecht zu den Bewehrungsprofilen verlaufenden Zentrier- und Montageprofilen verschweißt werden und eine Bewehrungsbügelgruppe bilden und wobei die Bewehrungsbügelgruppe mit den statischen Betonstahlprofilen an vorgegebenen Stellen zu dem Bewehrungskorb verbunden wird, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
  • - eine der Anzahl der Bewehrungsbügel entsprechende Anzahl von Bewehrungsprofilen (2) aus Betonstabstahl wird zueinander ausgerichtet,
  • - die zueinander ausgerichteten Betonstabstahlprofile werden mit einem ersten Zentrier- und Montageprofil (3; 14; 17) im Bereich des später zu biegenden U-förmigen Schlosses (7) auf der Innenseite des U und mit einem zweiten Zentrier- und Montageprofil (4; 15; 18) auf derselben Seite wie das erste Zentrier- und Montageprofil (3; 14; 17) der Bewehrungsprofile (2) an dem dem Schloß abgewandten anderen Stabendbereich der Bewehrungsprofile (2) zu einer ausgerichteten Profilgruppe verschweißt,
  • - die ausgerichtete Profilgruppe wird in einem Biegetakt an dem mit dem ersten Zentrier- und Montageprofil (3; 14; 17) versehenen Stabendbereich der Bewehrungsprofile (2) mit dem U-förmigen Schloß (7) versehen und in weiteren Biegetakten unter gemeinsamer Bildung der Bewehrungsbügel zu einer Bewehrungsbügelgruppe derart gebogen, daß bei der fertig gebogenen, geschlossenen Bewehrungsbügelgruppe das zweite Zentrier- und Montageprofil (4; 15; 18) außerhalb der Biegestellen benachbart zum Schloß (7) liegt,
  • - die Bewehrungsbügelgruppe wird mit den statischen Betonstahlprofilen zu dem Bewehrungskorb verbunden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungsbügel und die statischen Betonstahlprofile an den vorgegebenen Stellen miteinander verschweißt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Bewehrungsbügel und die statischen Betonstahlprofile an den vorgegebenen Stellen miteinander verdrahtet werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Biegen der Bewehrungsbügel zu einer Bewehrungsbügelgruppe zuerst das U-förmige Schloß (7) und anschließend die einzelnen Abwinklungen gebogen werden, wobei im vorletzten Biegetakt die letzte Abwinklung und im letzten Biegetakt die vorletzte Abwinklung gebogen wird.
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