STAPELLOGISTIK EINER DRUCKMASCHINE
Die Erfindung betrifft eine Stapellogistik einer Druckmaschine zum Bedrucken einer Bogenvorderseite und zum Bedrucken einer Bogenrückseite .
Es sind Druckmaschinen allgemein bekannt (EP 051 2549), bei denen zum Bedrucken der Bogenvorderseite und zum nachfolgenden Bedrucken der Bogenrückseite ein zweimaliger Bogendurchlauf und ein Wenden des Stapels vor dem zweiten Bogendurchlauf zürn Bedrucken der Bogenrückseite erforderlich ist.
Nachteilig ist der hohe Aufwand für den zweiten Bogendurchlauf und insbesondere für das Wenden des Bogenstapels mit einer zusätzlichen StapelWendeeinrichtung.
Es sind auch Druckmaschinen bekannt ( DD 54 703), bei denen der zu bedruckende Bogen zuerst auf der Bogenvorderseite bedruckt, in der Druckmaschine gewendet, die Bogenrückseite bedruckt und danach mit der Bogenrückseite nach oben auf einen Auslagebogensta- pel abgelegt wird.
Für kleine und/oder Kompaktmaschinen und/oder Druckmaschinen mit Bebilderung der Druckplatte in der Druckmaschine ist der Aufwand für eine Wendeeinrichtung relativ hoch und damit nachteilig.
Das Bedrucken einer Bogenvorderseite und das Bedrucken einer Bogenrückseite eines von einem Anlegerbogenstapel über mindestens einen direkt oder indirekt mit mindestens einem einfärb- baren Druckformzylinder zusammenwirkenden Bogenführungszylinder zu einem Auslagebogenstapel geförderten Bogens ist auch dadurch möglich, daß der zu bedruckende Bogen vom Anlegerbogenstapel entnommen, dem Bogenführungszylinder zum Bedrucken der Bogenrückseite zugeführt, die Bogenrückseite bedruckt, der bedruckte Bogen mit einer Bogentransportrichtung zum Auslagebogenstapel entgegen der Bogenlaufrichtung zum Bogenführungszylinder trans-
portiert, auf den relativ zur Bogenlaufrichtung in der gleichen Ebene vor dem Anlegerbogenstapel angeordneten Auslagebogenstapel mit der bedruckten Bogenrückseite nach oben abgelegt und der Auslagebogenstapel zum Nachfolgedruck der Bogenvorderseite in die Position des Anlegerbogenstapels verbringbar ist.
Aufgabe der Erfindung ist die Schaffung einer Stapellogistik für eine Druckmaschine zum Bedrucken der Bogenvorderseite und nachfolgenden Bedrucken der Bogenrückseite.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Nachfolgend wird die erfindungsgemäße Stapellogistik an einem Ausführungsbeispiel näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 Bogendruckmaschine
Fig. 2 Stapeltransportschema
Fig. 3 Einrichtung zum Stapeltransport.
Die Stapellogistik für Bogendruckmaschinen zum Bedrucken einer Bogenvorderseite und nachfolgendem Bedrucken einer Bogenrückseite wird anhand der in Fig. 1 dargestellten Bogendruckmaschine beschrieben.
Die Druckmaschine enthält einen Anlegerbogenstapel 1, Förderelemente 2, weitere Förderelemente 3, einen als Druckzylinder ausgebildeten Bogenführungszylinder 4, der mit zwei Offsetzylindern 5 zusammenwirkt, wobei jedem Offsetzylinder ein Druckformzylinder 6 mit zwei Farb-/Feuchtwalzen 7 zugeordnet ist, zusätzliche Förderelemente 9 und einen Auslagebogenstapel 11. Der zu bedruckende Bogen 12 wird zuerst vom Anlegerbogenstapel 1
in Richtung des Bogenführungszylinders 4 transportiert, diese Richtung wird mit Bogenlaufrichtung 14 bezeichnet. Die Übergabe der bedruckten Bogen vom Bogenführungszylinder 4 an die nachfolgenden zusätzlichen Förderelemente 9 erfolgt entgegen der Bogen- laufrichtung 14, diese Richtung wird nachfolgend Bogentransport- richtung 15 genannt.
Durch die Änderung der Bogenbewegungsrichtung - Bogenlaufrichtung 14 in Bogentransportrichtung 15 - ist der Auslagebogenstapel 11 in Bogenlauf ichtung 14 gesehen vor dem Anlegerbogenstapel 1 angeordnet .
Des weiteren ist der Anlegerbogenstapel 1 und der Auslagebogenstapel 11 in' gleicher Stapelebene 10 angeordnet.
Die Bogenstapel 1; 11 sind jeweils einem Stapeltransportwagen 16 zugeordnet, die auf der Stapelebene 10 bewegbar sind. Der vom Anlegerbogenstapel 1 zu dem Bogenführungszylinder 4 geförderte Bogen wird auf Grund dieses Maschinenschemas bezogen auf die Lage des Bogens auf dem Anlegerbogenstapel 1 zuerst auf der Bogenrückseite bedruckt und mit der bedruckten Bogenrückseite nach oben auf dem Auslagebogenstapel 11 abgelegt. Dies bietet die Möglichkeit den Auslagebogenstapel 11 durch Verschieben oder durch Drehen um 180° und Verschieben in die Position des Anlagebogenstapels 1 zu bringen und sofort den Nachfolgedruck der Vorderseite des Bogens in einem zweiten Bogendurchlauf ohne Stapelwendung zu beginnen.
In Fig. 2 ist das Handling des Anlegerbogenstapels 1 und des Auslagebogenstapels 11 beim Bedrucken der Bogenvorderseite und Bogenrückseite schematisch dargestellt.
In der ersten Phase wird der Anlegerbogenstapel 1 in seine Ausgangsposition gefahren und der Stapeltransportwagen 16 des Auslagebogenstapels 11 bereitgestellt. Danach (Schema darunter) wird der Anlegerbogenstapel 1 und der Stapeltransportwagen 16 durch
eine Vertikalbewegung von der Unterseite 19 des jeweiligen Stapeltransportwagens 16 zugeordneten Kragarmen 18 (Fig. 3) in seine Betriebsposition gebracht.
Nunmehr beginnt der Druckvorgang, d.h. die zu bedruckenden Bogen 12 werden vom Anlegerbogenstapel 1 entnommen, auf der Bogenrückseite bedruckt - schematisch durch ein gestricheltes Dreieck angedeutet - zum Auslagebogenstapel 11 gefördert und dort mit der bedruckten Bogenrückseite nach oben - schematisch durch ein ausgefülltes Dreieck angedeutet - abgelegt. Dieser Vorgang wird fortgesetzt bis der Anlegerbogenstapel 1 leer und in seiner oberen Position und der Auslagebogenstapel 11 voll und in einer Zwischenposition ist; danach wird der Stapeltransportwagen 16 des Anlegerbogenstapels 1 auf die eingangs erwähnte Ausgangsposition abgesenkt .
In der folgenden zweiten Phase wird der leere Stapeltransportwagen 16 des Anlegerbogenstapels 1 ausgefahren, der Auslagebogenstapel 11 auf den Drehtisch 13 abgesenkt, um 180° gedreht und auf die Linearfördereinheit 8 abgesenkt. Danach wird (Schema rechts oben) der Auslagebogenstapel 11 in die Ausgangsposition des Anlegerbogenstapels 1 und der leere Stapeltransportwagen 16 des Anlegerbogenstapels 1 in die Ausgangsposition des Auslagebogenstapels 11 verfahren und danach in die jeweilige Betriebspo- sition gebracht.
Die zweite Phase ist in Fig. 2 in der Ausführung mit einem Drehtisch 13 und einer Linearfördereinheit 8 dargestellt. Die Unterseite der Stapeltransportwagen 16 des Anlegerbogenstapels 1 und des Auslagebogenstapels 11 ist dabei der Linearfördereinheit 8 zugeordnet.
Dem Drehtisch 13 sind die Rollen 17 der Stapeltransportwagen 16 zugeordnet .
Nunmehr beginnt in der dritten Phase wieder der Druckvorgang, d.h. die zu bedruckenden Bogen werden vom in der Position des Anleger-
bogenstapels 1 befindlichen Auslagebogenstapel 11 entnommen, auf der Bogenrückseite bedruckt, zum in der Position des Auslagebogenstapels 11 befindlichen Anlegerbogenstapel 1 gefördert und dort mit der bedruckten Bogenrückseite nach oben - schematisch durch ein Dreieck angedeutet - abgelegt. Dieser Vorgang wird fortgesetzt bis der Auslagebogenstapel 11 leer und in seiner oberen Position und der Anlegerbogenstapel 1 voll und in einer Zwischenposition ist; danach wird der Stapeltransportwagen 16 des Auslagebogenstapels 11 auf die eingangs erwähnte Ausgangsposition abgesenkt .
In der folgenden vierten Phase wird sowohl der leere Stapeltransportwagen 16 des Auslagebogenstapels 11 als auch der Anlegerbogenstapel 1 mit den beidseitig bedruckten Bogen ausgefahren.
In Fig. 3 ist die Einrichtung zur Realisierung des an Hand Fig. 2 beschriebenen Ablaufes dargestellt, wobei die obere Teilfigur eine Seitenansicht, die mittlere Teilfigur eine Draufsicht mit Ruhestellung des Drehtisches 13 und die untere Teilfigur eine Draufsicht mit Arbeitsstellung des Drehtisches 13 darstellt. Zur Ausführung der Vertikalbewegung der Bogenstapel 1; 11 ist im seitlichen Bereich von Anlegerbogenstapel 1 und Auslagebogenstapel 11 jeweils ein symmetrisch zur Maschinenlangsachse 20 angeordneter Kragarm 18 angeordnet. Durch die Verwendung von Kragarmen für die Vertikalbewegung der Stapel ist eine freie Durchfahrt der Stapel im Anleger- und Auslagebereich der Druckmaschine gewährleistet. Die Kragarme sind der Unterseite 19 der jeweiligen Stapeltransportwagen 16 zugeordnet.
In Richtung quer zur Maschinenlängsachse 20 ist beidseitig neben den Kragarmen eine Linearfördereinheit 8, beispielsweise als Rollbahn ausgebildet, und neben jeder Linearfördereinheit 8 eine Laufbahn 21 für die Rollen 17 der Stapeltransportwagen 16 angeordnet. Jede Laufbahn 21 ist seitlich von mindestens einer Leitschiene
22 begrenzt, wobei die Rollen 17 der Leitschiene zugeordnet sind. Zu diesem Zweck sind die Rollen als mit seitlichen Führungsrollen ausgestattete Kombirollen (Laufrollen und Führungsrollen) ausgebildet.
Auf der Maschinenlängsachse 20 im Bereich des Auslagebogenstapels 11 ist der Drehpunkt des Drehtisches 13 angeordnet. Der Drehtisch 13 ist als Dreh-/Hubtisch ausgebildet.
Der Drehtisch 13 ist mit vier Tragarmen 23 ausgestattet, die in der Arbeitsstellung (Fig. 3, untere Teilfigur) mit den Rollen 17 der Stapeltransportwagen 16 korrespondieren.
In der Ruhestellung geben die Tragarme 23 die Laufbahnen 21 frei (Fig. 3, mittlere Teilfigur).
Die Wirkungsweise der Einrichtung wird nachfolgend beschrieben. Der leere Stapeltransportwagen 16 des Anlegerbogenstapels wird von den Kragarmen 18 durch eine Vertikalbewegung derselben auf die Linearfördereinheit 8 abgesenkt und unter dem Auslagebogenstapel 11 hinweg ausgefahren. Danach wird der Stapeltransportwagen 16 des Auslagebogenstapel 11 mit seinen Rollen 17 durch eine Vertikalbewegung der Kragarme 18 auf den sich in Arbeitsund Hubstellung befindlichen Drehtisch 13 abgesetzt und um 180° gedreht. Durch eine Vertikalbewegung des Drehtisches 13 wird nunmehr die Unterseite 19 des Stapeltransportwagens 16 des gedrehten Auslagebogenstapels auf die Linearfördereinheit 8 abgesetzt und nach einer Drehbewegung des Drehtisches in seine Ruheposition in die Position des Anlegerbogenstapels 1 verbracht.
Bezugszeichenaufstellung
1 Anlegerbogenstapel
2 Förderelement
3 weiteres Förderelement
4 Bogenführungszylinder
5 Offsetzylinder
6 Druckformzylinder
7 Farb-/Feuchtwalze
8 Linearfördereinheit
9 zusätzliches Förderelement
10 Stapelebene
11 Auslagebogenstapel
12 Bogen
13 Drehtisch
14 Bogenlaufrichtung
15 Bogentransportrichtung
16 Stapeltransportwagen
17 Rolle
18 Kragarm
19 Unterseite
20 Maschinenlangsachse
21 Laufbahn 2 Leitschiene 3 Tragarm