Sege11atte . Technisches Gebiet. Die Erfindung betrifft Segellatten mit hintereinander angeordneten, länglichen, steifen Lattenstäben 1, die über Knickgelenke mit begrenztem Knickwinkel derart verbunden sind, dass sie in der Horizontalen eine Schwenkung zueinadner bis zum Anschlag 3,4,6 der Knickgelenke ausführen können.
Stand der Technik. i'.< Die Schriften DE-OS 43 12 803 und US-PS 23 78 877 kennzeichnen den Stand der Technik, nach dem die Knickbewegungen dadurch möglich sind, dass Lattenstäbe gelenkig miteinander verbunden sind und dass die seitlich von den Gelenken befindlichen Bereiche der Stirnseiten der i :J Lattenabschnitte Anschläge bilden. Bei gerade gerichteter Segel latte besteht zwischen den Anschlägen ein Längsspiel. Bei maximaler Knickung liegen die Anschläge aneinander an. Charakteristisch für den Stand der Technik ist, dass die beim Anschlag wirkenden Kräfte im wesentlichen in
..V' Längsrichtung der Segel latte gerichtet sind. Dabei wird das die Latte belastende Biegemoment aus den Windkräften durch ein Kräftepaar aufgenommen, dessen Einzelkräfte sehr gross sind, weil der wirksame Hebelarm sehr klein ist, namlich in keinem Fall grosser als die (horizontale)
V.'-:- Breite der Segel latte ist. Deshalb müssen derartige
Gelenke besonders kräftig gestaltet sein, was der Forderung nach Leichtgängigkeit, geringem Gewicht und angemessenen Kosten widerspricht .
Darstellung der Erfindung. Ziel ist eine betriebssichere, leichte und nicht zu teure Segellatte, die ihre vorgesehene Wölbung schon bei minimalem Wind einstellt und dann auch bei starkem Wind weitgehend beibehält. Dieses Ziel wird durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche erreicht. So .' ''-' bleiben nach Anspr.l. Fig.l bis 7. die von den Windkräften verursachten Lattenkräfte klein, weil die Latten grössenordnungsmassig 100 mal so lang wie breit sind und
dies für die Erzielung langer Hebelarme genutzt wird: Die Lattenkräfte aus dem vorgegebenenen Biegemoment sind umgekehrt proportional zur Länge des Hebelarms. Bei einer typischen Länge Ls des erfindungsgemässen Lattenstabes von ? mehr als 5 % der Länge L der Segel latte und einer Länge des Hebelarmes von jeweils der Hälfte der Lattenstablenge bzw. der (horizontalen) Breite B der bekannten Lattengelenke ergibt sich daraus, dass die belastenden Kräfte bei der erfindungsgemässen Latte weniger als das
K' 0,5 B / 0,5 Ls = 0,5 x 0.01 L / 0.5 x 0,05 L = 0,2 fache, d.h. weniger als 20 % des Wertes bei den bekannten Bauarten betragen. - Wichtig ist dabei, dass überdies nach Anspr.2 die üblichen, hochbelasteten Biegegelenke entfallen können, weil die Lattenstabe 1 und überlappenden i.v Stäbe 2 selbst ihre Querbewegungen und damit ihre Schwenkung gegeneinander mit Spiel begrenzen. Nach Anspr.3, Fig.l bis 4, erfolgt dies auf einfachste Weise durch Umfassung der überlappenden Stäbe durch Rohi— Lattenstäbe 1. Nach Anspr.4. Figur 5.6,11 bis 14, erfolgt
IV dies durch Wegbegrenzer 6.26, die die Lattenstäbe 1 und überlappende Stäbe 2 quer raumlich umfassen, wobei Lattenstäbe und überlappende Stäbe als nebeneinander liegende Flachstäbe ausgeführt sein können. Die an die Stabenden geklebten Ringe 26, Fig.11 bis 14. können
.:." infolge ihrer Flexibilität und der hohen Zugfestigkeit moderner Kunstfasern die Kräfte gut beherrschen. - Weiter ist wegen des grossen Abstandes der Anschläge voneinander deren (absolute) Massgenauigkeit, erheblich weniger wichtig ist als bei den bekannten Bauarten. -
-•-' Anspr.5 ermöglicht die Verstellung der Wölbung auf einfache Weise, weil das Verhältnis der Länge der Überlappung zur Grosse des Spaltes (des Spiels) den Winkel der Stäbe zueinander und damit die Wölbung bestimmt. Dabei wirkt sich beim Verschieben der überlappenden Stäbe in
7-5 eine zu den Lattenstaben unsymmetrische Position die
Verkürzung der Überlappung auf der einen Seite zunehmend stärker aus als deren Verlängerung auf der anderen Seite.
Dadurch wird die Wölbung vergrossert . - Die Feststabe nach Anspr.6. besonders der lange heckseitige Feststab, ergeben auf einfache Weise einen optimalen Wolbungsverlauf mit dem typischen bugseitigen Scheitelpunkt. Dabei kann bei gegebenen (Querschnitts-) Profilen der Latten lediglich durch die Wahl der Langen der einzelnen Lattenstabe und Feststabe jede gewünschte Wölbung und jeder Krummungsverlauf hergestellt werden. Daher kann jede Latte durch einfaches Absagen aus nur zwei Rohr- oder Flachprofi 1-Typen hergestellt werden. Insbesondere können Lattenstabe und überlappenden Stabe alle gleich lang sein: Dadurch besteht die Latte aus einer kürzeren Geraden (bugseitiger Feststab) , einem kreisbogenformigen Wolbungsteil (durchgehend gleiche Lattenstabe) unα einer langen Endgeraden (heckseitiger Feststab von 30 bis 50 % der Lattenlange) . - Die hohe Steiflgkeit des langen heckseitigen Feststabes unterdruckt bei Sturm das Flattern der achterliehen SegelPartie und verbessert dadurch Sege1 leistung, Sicherheit und Haltbarkeit. - Die Profile können mit üblichen Herstellungsverfahren, wie Kreuzwickeln oder Pultrusion, in der erforderlichen Genauigkeit aus den besonders geeigneten faserverstärkten Kunststoffen hergestellt werden. - Die einfache Leine mit Leinenstops für den Zusammenbau der Prof 11 abschnitte zur Segellatte. Figur 5 bis 7. 11 bis 14. erfordert nur minimalen Aufwand, geringes Gewicht und ist leicht zu reparieren oder zu ersetzen.
Fig.l zeigt ein Ausfuhrungsbeispiel der Latte in der Draufsicht im Längsschnitt. Fig.2.3 und 4 verschiedene Möglichkeiten des in Segel 7 und Segeltasche 8 geführten Querschnitts. Fig.5 zeigt eine Bauart aus flachen Lattenstaben 1 und überlappenden Stäben 2 gleichen Querschnitts, wobei die Wölbung durch deren Spiel in den sie umfassenden Wegbegrenzern 6 bestimmt wird. Fig.6 zeigt den zugehörigen Schnitt. Fig.7 zeigt schematisch eine vollständige Latte, darüber die zugehörige Halteleine mit Lattenstops 12.13. Dabei überdecken die Lattenstops 12 an
den Lattenenden das Rohrprofil der Feststäbe 9,10, und die Lattenstops 13 an den Enden der Innenstäbe 2 das Rohrprofil der Innenstäbe. - Anspr.7 ermöglicht eine einfache Verstellung der Wölbung. Fig. 8 zeigt oben die Grundposition, in diesem Falle mit den Stossstellen der überlappenden Innenstäbe 2 etwa mittig zwischen den Stossstellen der Rohr-Lattenstäbe 1, also bei kleiner Wölbung, darunter mit gezogener Verste11 leine und aussermittigen Stossstellen. also bei vergrosserter Wölbung. - Die Verstellung nach Anspr.θ. Fig.9 und 15. bedarf zum Wirksamwerden nicht, dass die Latte durch andere Einflüsse geradegestellt wird und kann die Latte bis in die Gerade ziehen. Sie bedingt allerdings, wie oben für die bekannten Latten erläutert, grosse Langskrafte. - Die Profile nach Anspr.9, Fig.4 und 10. bewirken gegenüber den Kreis-Rohrprof i len einen relativ grossen Berührungsbereich zwischen den Lattenstäben und überlappenden Stäben, wodurch die örtlichen Materialbeanspruchungen reduziert werden. Vor allem aber ermöglichen sie eine besonders betriebssichere und einfache Wölbungsverstellung. - Die Ausgleichslatte 24 nach Anspr.10, Fig.3. erlaubt es. auch relativ wenige und daher lange Lattenstäbe und überlappende Stäbe zu verwenden, ohne dass die Knicke den Wölbungsverlauf stören. Die Langskrafte können als Achter1 iekskräfte auftreten, wenn Lattenstäbe und überlappende Stäbe für die Wölbungsverstellung beide längs verschoben werden. - Die Abschnittsfedern 27 und das Distanzelement 28 nach Anspr.ll. Figur 16 bis 19, erleichtern das Verschieben der überlappenden Stäbe zur Wölbungsverstellung, vor allem bei schlagendem Segel: Wenn monmentan nur die bugseitigen Teile der Latte soweit geradegestellt sind, dass die dortigen Anschläge entlastet sind, kann die Betätigungsleine trotzdem den Leinenstop 13 und das Distanzelement 28 soweit bugwärts ziehen, dass die vordere Abschnittsfeder gedehnt wird und dadurch die bugseitigen überlappenden Stäbe auch burseits gezogen werden. Dadurch
wird die heckwarts folgende Abschnittsfeder stärker gespannt und kann anschliessend, auch wenn dann momentan nur die heckseitigen Partien der Latte genügend geradegestellt sind, den oder die folgenden überlappenden 5 Stab (Stäbe) nachziehen. In Fig.16 liegen die überlappenden Stäbe bei entlasteter Betatigungsleine 16 am heckseitigen Anschlag 29 an. Sie bewirken infolge ihrer Stellung gegenüber den Lattenstäben in Fig.16 die grosse. in Fig.17 bei gespannter Betatigungsleine die kleine i" Wölbung. Umgekehrt wird in Fig.18 bei entlasteter
Betatigungsleine 16 die kleine, in Fig.19 bei gespannter Betatigungsleine die grosse Wölbung eingestellt. - Fig.20 zeigt die Segellatte nach Anspr.12 mit auseinandergezogenen Lattenstäben 1 und überlappenden r; Stäben 2 für grosse Wölbung, Fig. 21 mit aneinanderstossenden Stäben für kleine Wölbung. Die Ausgleichslatte (n) ist (sind) zur Vereinfachung nicht dargestellt. Dabei wird für gleiche Wolbungsvergrosserung die Überlappung weniger verkürzt als nach Anspr.7 oder 11,
H'o weil sie auf beiden Seiten verkleinert wird. Ähnlich wie oben für Anspr.l erläutert, sind bei gegebenem Biegemoment die Anschlagkräfte umgekehrt proportional zur Länge der Überlappung. Sie bleiben daher bei dieser Bauart vorteilhaft klein. - Anspr.13 ermöglicht eine
.-'-< betriebssichere Wolbungsverste1 lung ohne nennnenswerte
Vergrosserung der Anschlagkräfte . Nach a) brauchen die Lattenstäbe und überlappenden Stabe nicht verschoben zu werden. Jedoch dürfen die Distanzstucke 32 nur den halben Spalt ausfüllen, wenn sie in der Position 34, Fig.23, die Wölbung nicht behindern sollen: Daher kann die Wölbung auch in der Position 35, Fig.22, nicht auf weniger als die Hälfte vermindert werden. - Dagegen ermöglichen die Distanzstücke 36 und 37 nach b) , Fig.24, ohne weiteres eine weitergehende Verminderung der Wölbung, wenn die
-'•5 Stäbe 1 und 2 bis zu den Anschlägen 38 geschoben werden. Da die Stäbe 1 ind 2 in der Position für grosse Wölbung, Fig.24, keine Langskrafte übertragen kόnnen, ist hierbei
eine nicht dargestellte Ausgleichs1atte 24 erforderlich.
Die VerStelleinrichtung nach Anspr.14 hält in Figur 19 den Leinenstop 41 gespannt an der Rasterung 40. Beim Ziehen an der Betätigungsleine 16 nach unten gibt die L" Schräge der Rasterung den Leinenstop in die entspannte Stellung, Figur 18, frei. Dadurch ist in beiden Bertπebsstel lungen die Bedienungsleine entspannt und braucht für die Freigabe des Leinenstops nur kurz und undosiert betätigt zu werden. - Anspr.15, Figur 25 und j»1 26, erlaubt die Verwendung einer üblichen, durchgehenden
Latte. Wird diese relativ schwach gewählt, nimmt sie schon bei schwächerem Wind die vorgesehene Wölbung an und behält die auch bei stärekerem Wind weitgehend bei.
Bester Weg zur Ausführung der Erfindung..
15 Segel latte aus lose aneinanderstossenden Rohr-Lattenstäben 1. in denen lose aneinanderstossende Rohi—Innenstäbe 2 gleicher Länge überlappend angeordnet sind, deren gegenseitiges Querspiel 5 die Wölbung bestimmt. Dabei hält eine innenllegende Halteleme 11 mit Leinenstops 12,13 den
1-'»» Wölbungsteil und den längeren heckseitigen Feststab (10) zusammen.
Gewerbliche Anwendung. Sege1 latten .
Bezugszeichen1iste . Gehört nicht zu den offiziellen Unterlagen.
1 Lattenstab
2 überlappender Stab, Innenstab 3,4 Anschläge
5 Spiel
6 Wegbegrenzer, Anschlag
7 Sege1
8 Segeltasche
9 bugseitiger Feststab
10 heckseitiger
11 Halteleme
12 Leinenstop f .Lattenstäbe u.Feststäbe
13 " " überlappende Stäbe
14 Federzug
15 Haiteleinen-Anschlag
16 Verste111eine
17 We11e
18 Hebel
19 Federzug
20 Begrenzer
21 Rechteck-Querschnitt
22 Betatigungsleine
23 Leinenklemme
24 Ausgleichslatte
25 Stirnseiten
26 Band
27 Abschnittsfeder
28 Distanzelement
29 heckseitiger Anschlag
30 verlängerter Stab 37 Distanzstücke
31 Halter 38 Anschläge
32 Distanzstücke 39 Druckfedern
33 Band 40 Rasteinrichtung
34 Position 41 Leinenstop
35 Position 42 Latte
36 Distanzstücke 43 Anschlagstab