Patienten-Hebegerät
Zum Anheben von Schwerkranken, Gelähmten oder sonst im we¬ sentlichen Bewegungsunfähigen oder polytraumatisierten Pa- tienten zum Zwecke des Umbettens, Transportierens, Badens und Wiegens sind bereits verschiedene Varianten von Patienten-He¬ begeräten bekannt.
Beispielsweise aus der DE-PS 612 719, der DE-PS 1 252 362, der DE-OS 1 541 340 und der DE-OS 24 60 858 sind in mehreren Entwicklungsstufen verschiedene Patienten-Hebegeräte mit zan¬ genartigen Greifern bekannt, um den Patienten mit mehreren entlang der Körperlänge verteilt angeordneten zangenartigen Greifanordnungen zu untergreifen und anzuheben.
Ein im Prinzip ähnliches, aber weit komplizierteres Patien¬ ten-Hebegerät ist aus der DE-OS 40 12 308 bekannt, das mehre¬ re längs des Patienten gestaffelt angeordnete und diesen von beiden Seiten untergreifenden Mehrgelenk-Tragarme aufweist und somit ein Beispiel für einen außerordentlich komplizier¬ ten Mechanismus verkörpert.
Diese druckschriftlich vorbekannten Patienten-Hebegeräte und weitere, am Markt befindliche Geräte, die Variationen dieser Bauprinzipe verkörpern, sind entweder in der Funktion nicht befriedigend oder in der Handhabung bei weitem zu kompli¬ ziert. Es werden daher zwar relativ viele solche Geräte ge¬ kauft, dann aber in der Praxis nicht ausreichend benützt, weil sie iin praktischen Betrieb zu umständlich sind und ent-
weder zum Gebrauch einen hohen Zeitaufwand oder ein hohes Maß an Unterstützung durch Pflegepersonal zum Hineinheben oder Hineinrollen des Patienten erfordern. Einerseits wird dadurch das Pflegepersonal sehr belastet, weil der menschliche Körper nicht dazu konstruiert ist, große Lasten vornübergebeugt zu heben, was zu hohen Ausfallsraten an Pflegekräften führt. An¬ dererseits müssen aber auch im Hinblick auf den Patienten ho¬ he Anforderungen an ein Hebegerät gestellt werden, um poly- traumatisierte Patienten, insbesondere mit mehreren Brüchen, Gefahr von Querschnittslähmungen oder sonstigen Beeinträchti¬ gungen, möglichst schonend und gleichmäßig und ohne unnötige Bewegungen am Patientenkörper zu ergreifen. Im Hinblick auf diese Anforderungen können die gegenwärtig verfügbaren Pa¬ tienten-Hebegeräte nicht befriedigen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Patien¬ ten-Hebegerät zu schaffen, mit dem polytraumatisierte oder sonst schwerkranke oder gelähmte Patienten völlig gleichmäs- sig, ohne wesentliche Druckstellen und ohne sonstige lokalen Belastungen des Körpers angehoben werden können, und das ohne weiteres von einer einzigen Pflegeperson ohne große Umstände gehandhabt werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch das im An- spruch 1 in seinen wesentlichen Elementen angegebene und ge¬ mäß den Unteransprüchen weiter ausgestaltete Patienten-Hebe¬ gerät gelöst.
Das erfindungsgemäße Hebegerät gewährleistet ein absolut schonendes Heben des Patienten, eine leichte und schnelle
Handhabung durch eine einzige Pflegeperson, ist in der Anwen¬ dung für den Patienten schmerzfrei und stellt auch in seinem Erscheinungsbild nicht ein für den Patienten angsteinflößen¬ des Monstrum dar.
Das erfindungsgemäße Patienten-Hebegerät kann mit einem eige¬ nen, nach Bedarf an ein Patientenbett heranfahrbaren Ständer versehen oder auch mit einem Patientenbett integriert an die-
ses angebaut sein, und das Hebegerät kann im einen oder ande¬ ren Fall starr angeordnet oder zwischen einer Bett-Hebeposi¬ tion und einer Nichtgebrauchsposition oder Ausschwenkposition zum Absenken des Patienten auf eine andere Liege, Trage etc. schwenkbar angeordnet sein.
Der grundsätzliche Aufbau sowie die wesentlichen Einzelheiten des erfindungsgemäßen Patienten-Hebegeräts wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die anliegenden Zeichnungen näher beschrieben. In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 ein an ein Krankenbett angebautes Patienten-
Hebegerät nach der Erfindung in Seitenan- sieht,
Fig. 2 das am Krankenbett angebaute Patienten-Hebe¬ gerät nach Fig. 1 in Stirnansicht,
Fig. 3 das am Krankenbett angebaute Patienten-Hebe¬ gerät nach den Fig. 1 und 2 in Draufsicht,
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung eines Schwenk¬ arms und der Traverse der Patienten-Hebevor- richtung in gegenüber Fig. 2 vergrößerter
Stirnansicht,
Fig. 5 einen Schnitt längs der Schnittlinie V-V in
Fig. 4,
die Fig. 6a und 6b den Nackengreifer des Patienten-Hebegeräts in
Stirnansicht und Seitenansicht,
Fig. 6c einen Querschnitt längs der Linie C-C in
Fig. 6a durch die Nackengreiferschaufel,
die Fig. 7a und 7b einen Beingreifer des Patienten-Hebegeräts in
Stirnansicht und Seitenansicht,
Fig. 8 einen Körperzangengreifer des Patienten-Hebe¬ geräts in Stirnansicht,
Fig. 9 in gegenüber Fig. 8 vergrößerter Darstellung den Ratscheneinstellmechanismus eines Körper- Zangengreifers,
Fig. 10 eine andere Ausführungsform eines Patienten- Hebegeräts, das auf ein Patientenbett aufge¬ setzt ist, in Seitenansicht,
Fig. 11 die Ausführungsform nach Fig. 10 in Stirnan¬ sicht, und
Fig. 12 eine Ausführungsform eines Patienten-Hebege- räts mit eigenem fahrbarem Ständer in Seiten¬ ansicht über ein Patientenbett gefahren.
In dem ersten in den Zeichnungen (Fig. 1 bis 3) dargestellten und im folgenden beschriebenen Ausführungsbeispiel ist das Patienten-Hebegerät, wie schon gesagt, mit einem Krankenbett 1 an dieses integriert angebaut. Die beiden an einer Bettsei¬ te angeordneten Bettpfosten 2 sind durch Säulen 3 verlängert, die oben jeweils in einen horizontalen Kragarm 4 übergehen. Die Säulen 3 sind jeweils drehbar in den betreffenden Bett- pfosten 2 gelagert, so daß die damit verbundenen Kragarm in der Horizontalebene schwenkbar sind, wie in der Draufsicht nach Fig. 3 angedeutet ist. Dort ist die Bett-Hebestellung zum Anheben eines Patienten im Bett in Vollinien dargestellt, während die Position der Kragarme 4 in der seitlich wegge- schwenkten Stellung gestrichelt dargestellt sind. In der seitwärts geschwenkten Stellung ist also das eigentliche He¬ begerät, das im folgenden näher beschrieben wird, seitlich neben das Bett 1 geschwenkt. In dieser seitwärts geschwenkten
Stellung kann ein zuvor vom Bett angehobener Patient auf eine Schubtrage, eine Liege, einen Röntgentisch abgesenkt werden. Diese Position ist auch in Fig. 2 dargestellt, die das Kran¬ kenbett mit dem Patienten-Hebegerät von einer Stirnseite des Betts her gesehen zeigt.
Wie die Fig. 1 bis 3 weiter zeigen, hängt an den beiden Krag¬ armen 4 der Säulen 3 eine Traverse 5, die in Längsrichtung des Betts 1 verläuft und in der Gebrauchsstellung (siehe Fig. 3) etwa mittig über dem Bett angeordnet ist und in der Nichtgebrauchsstellung (siehe Fig. 2) seitlich neben dem Bett hängt.
Wie Fig. 1 zeigt, hängen an der Traverse 5 ein Nackengrei- fer 6, eine Mehrzahl von Körperzangengreifern 7 (in Fig. 1 sind zwei dargestellt), und mindestens ein Beingreifer 8.
Diese später noch im einzelnen beschriebenen Komponenten sind an der Traverse 5 heb- und senkbar sowie in Längsrichtung verstellbar aufgehängt.
Die Aufhängung der Traverse 5 an den beiden Kragarmen 4 wird aus den Fig. 4 und 5 besser verständlich.
Fig. 5 zeigt einen Schnitt längs der Schnittlinie V-V in
•Fig. 4. Daraus ist der Querschnitt eines Kragarms 4 ersicht¬ lich, der als doppelte U-Schiene mit einem darüber verlaufen¬ den Dachbogen ausgebildet ist. In der so gebildeten Doppel¬ schiene ist ein Laufwagen 9 mit Rollen 10 längs des Krag- arms 4 verfahrbar. An dem Laufwagen 9 ist in einem Kugella¬ ger 11 drehbar eine Tragstange 12 aufgehängt, die mit einem Endbereich der Traverse 5 verbunden ist (siehe Fig. 1). Da¬ durch kann die Schwenkbewegung der Kragarme 4 nach Fig. 3 zwischen der Gebrauchsstellung und der Nichtgebrauchsstellung in eine entsprechende Parallelverschiebung der Traverse 5 um¬ gesetzt werden, obwohl die beiden Tragstangen 12 der Traver¬ se 5 an dieser jeweils an einem Endbereich derselben starr befestigt sind, aber über das Kugellager 11 relativ zum je-
weiligen Laufwagen 9 drehbar sind und der Laufwagen 9 im Zuge des Schwenkens der Kragarme 4 längs des jeweiligen Kragarms verfahrbar sind, wie für den Techniker ohne weiteres nach¬ vollziehbar ist.
Den Aufbau der Traverse 5 zeigt Fig. 4. Danach besteht die Traverse aus zwei parallelen längs verlaufenden Tragrohren 51 und diese miteinander verbindenden Querplatten 52, welche un¬ terhalb der Tragrohre 51 in Kugellagern gelagert eine Hebe- achse 53 tragen. Auf der Hebeachse 53 sitzen Gurtrollen 54, an denen die Greiforgane 6, 7 und 8 jeweils aufgehängt sind. Wie man aus Fig. 4 sieht, ist die Hebeachse 53 asymmetrisch in der Traverse 5 angeordnet, damit die Gurte, die von diesen Gurtrollen jeweils in einer Verlängerung einer Umfangstangen- te herunterhängen, im wesentlichen mittig mit Bezug auf die Traverse verlaufen und damit die Traglast mittig angreift.
Auf der Hebeachse 53 können je nach Bedarf vier bis acht Gurtrollen mit Hebegurten angeordnet sein. Die Gurtrollen sind vorzugsweise mit einseitig sperrenden Rollenlagern auf der Hebeachse angeordnet, so daß die Gurtrollen zwar in Auf- rollrichtung der Gurte frei drehbar sind, in Abrollrichtung aber sperren. Bei Entlastungsbewegung (Drehen in Aufrollrich- tung) sind die Gurtrollen auch auf der Hebeachse verschieb- bar, so daß sich dadurch die Längsposition der einzelnen Greiforgane 6 bzw. 7 bzw. 8 für den jeweiligen Patienten leicht anpassen läßt. Gegebenenfalls können auch an sich be¬ kannte Mittel wie Klemmringe oder dgl. vorgesehen sein, um die Gurtrollen in einer einmal eingestellten Axialposition verschiebefest fixieren zu können, was beispielsweise sinn¬ voll ist, wenn das Gerät ständig nur für ein und denselben Patienten eingesetzt wird. Die Kupplung der Gurtrollen 54 mit der Hebeachse 53 über einseitig selbstsperrende Rollenlager hat auch den Vorteil, daß ein lockerer Gurt durch einfaches Drehen der Gurtrolle von Hand gespannt werden kann und da¬ durch auch die Höhe aller Greiforgane vor dem Anheben des Pa¬ tienten individuell angepaßt werden kann. Mit Belastung der Gurtrollen durch den Patienten sind diese auf der Hebeachse
fixiert und können unter Last nicht nachgeben.
Am einen Ende der Hebeachse 53 ist ein Motor 55 in der Tra¬ verse eingebaut, der vorzugsweise über ein Planetengetriebe mit der Hebeachse gekoppelt ist. Vorzugsweise ist der Motor mechanisch durch einen Federmechanismus dauergebremst. Bei Motorfunktion, also bei eingeschaltetem Motor, wird dann auf elektromagnetischem Weg die Bremswirkung aufgehoben. Sollte der Strom ausfallen, kann die Bremswirkung durch einen Hand- hebel (nicht dargestellt) aufgehoben werden. Zur Betätigung des Motors kann zweckmäßigerweise eine an einem Kabel hängen¬ de Fernbedienung eingesetzt werden, wie an sich bekannt.
Um das Gewicht eines angehobenen Patienten messen zu können, sind vorzugsweise in die beiden Laufwagen 9, mit denen die Traverse 5 an den beiden Kragarmen 4 aufgehängt ist, Wiege¬ einheiten bzw. entsprechende Sensoren eingebaut, die ein der jeweiligen Belastung entsprechendes elektrisches Signal er¬ zeugen, so daß durch Addition der beiden Signale und entspre- chende Eichung unter Berücksichtigung des Eigengewichts der Traverse mit den daran befindlichen Greiforganen eine Ge¬ wichtsanzeige hergestellt wird.
In den weiteren Zeichnungsfiguren (6 bis 9) sind die Greif- organe 6, 7 und 8 mehr im einzelnen dargestellt.
Die Fig. 6a und 6b und 6c zeigen eine beispielsweise Ausfüh¬ rung des Nackengreifers 6. Der Nackengreifer besteht aus ei¬ nem Greiferbügel 61 und einer an deren unteren Ende gebilde- ten Nackenhebeschaufel 62. Diese Nackenhebeschaufel 62 ist als im Nackenbereich einzusetzende Stützschaufel ausgebildet, die wie die Stirnansicht nach Fig. 6a zeigt, zwar in ihrem Längsverlauf konkav, also muldenförmig gestaltet ist, aber, wie der Querschnitt nach Fig. 6c (Schnittlinie C-C in Fig. 6a) und auch die Seitenansicht nach Fig. 6b zeigen, in Querrichtung konvex nach oben gewölbt ist. Damit ist sie zum einen den anatomischen Gegebenheiten im Nackenbereich des Pa¬ tienten angepaßt und gibt zum anderen einen sicheren seitli-
chen Halt.
Die Fig. 7a und 7b zeigen den Beingreifer 8, der aus einem Greiferbügel 81 und einer Beinhebeschaufel 82 am unteren Greiferende besteht. Die Ausbildung der Beinhebeschaufel 82 weist zum Unterstützen beider Beine eine Doppelmulde auf. In Querrichtung hat die Beinhebeschaufel 82, wie die Seitenan¬ sicht 7b zeigt, ebenso wie die Nackenhebeschaufel 62 ein kon¬ vex nach oben gewölbtes Querschnittsprofil.
Fig. 8 zeigt einen der Körperzangengreifer 7. Dieser besteht aus zwei Zangenarmen 71, 72, die oben durch ein Gelenk 73 miteinander verbunden sind.
Das Gelenk 73 ist gemäß Fig. 9 als Ratschengelenk mit einem Ratschenmechanismus ausgebildet. Der Ratschenmechanismus be¬ steht aus einem Zahnrad 74 , das mit dem einen Schenkel 72 fest verbunden ist, und einem Sperrkörper 75 mit zwei seit¬ lich versetzten Sperrzahngruppen, das im anderen Zangenarm 71 angeordnet ist. Der Sperrkörper 75 ist kippbar angeordnet, so daß jeweils die eine oder die andere Sperrzahngruppe in Ein¬ griff mit dem Zahnrad 74 kommt und daher in der einen oder anderen Schwenkrichtung sperrt. Eine steife Feder 76 drückt auf die Rückseite des Sperrkörpers 75 und sitzt dort auf ei- nem genau mittigen Zapfen. Das andere Ende der Feder ist mit einem Umschalter 77 verbunden. Die gegen seitliche Auslenkung steife Feder 76 verhindert, daß der Sperrkörper 75 ungewollt aus der einen Kippstellung in die andere Kippstellung umklap¬ pen kann. In der einen Sperrstellung lassen sich die Zangen- arme 71, 72 leicht öffnen; in der anderen Sperrstellung sind sie gegen ein Öffnen gesperrt, so daß der Patient sicher ge¬ halten wird.
Die Zangenarme 71 und 72 der Körperzangengreifer 7 und ebenso der Nackengreifer 6 und der oder die Beingreifer 8 können aus faserverstärktem Kunststoffmaterial hergestellt sein, bei¬ spielsweise aus Kohlefaser-, Glasfaser- oder Aramidfasergewe- be in Verbindung mit vollständig ausgehärtetem, chemisch neu-
tralen Epoxidharz. Ein solches Material ist körperfreundlich, weil es sich warm anfühlt, und ergibt hohe mechanische Be¬ lastbarkeit bei geringem Gewicht der betreffenden Greiforga¬ ne.
Die Greiforgane des erfindungsgemäßen Patienten-Hebegeräts lassen sich in Gebrauch leicht, ohne daß der Patient beson¬ ders bewegt zu werden braucht, unter den Körper schieben, in¬ dem an der betreffenden Stelle die nachgiebige Matratze etwas eingedrückt wird.
Der Hubmechanismus mit den Gurtrollen, die selbsthemmend auf der Hebeachse 53 sitzen, ergibt eine einfache, unkomplizier¬ te, leicht zu handhabende und ein synchrones Anheben des ge- samten Körpers gewährleistende Konstruktion, die für den Pa¬ tienten leicht durchschaubar ist, nicht bedrohlich wirkt, die außerdem zu vernünftigen Kosten herstellbar ist und leicht und schnell an die Gegebenheiten des jeweiligen Patienten an¬ gepaßt werden kann.
Bei Bedarf kann auch ein zusätzliches Extremitätenhebewerk¬ zeug hinzugefügt werden, um beispielsweise bei einer Extremi¬ tätenverletzung, beispielsweise über eine seitlich befestigte Umlenkrolle, die Extremität gesondert, aber ebenfalls gleich- mäßig wie der übrige Körper anheben zu können.
Wie eingangs schon angedeutet, kann ein Patienten-Hebegerät, anstatt mit einem Patientengerät integriert aufgebaut zu sein, wie beim vorliegenden Ausführungsbeispiel, auch auf ei- nem fahrbaren Ständer aufgebaut sein, wobei dann die beiden Säulen 3 auf dem fahrbaren Ständer (nicht dargestellt) mon¬ tiert sind. Je nach Bedarf können die Säulen 3 mit starren Kragarmen 4 ausgestattet sein, oder die Kragarme 4 können ebenso wie beim vorliegenden Ausführungsbeispiel schwenkbar sein, um ein an ein Krankenbett herangefahrenes Gerät ohne Verfahren des Ständers zwischen einer Gebrauchsstellung und einer Nichtgebrauchsstellung schwenken zu können. Bei starrer Anordnung von Säulen und Kragarmen an einem Ständer, was
selbstverständlich eine einfachere Ausführung darstellt, kann die in Fig. 5 dargestellte Gestaltung des Kragarms 4 als Schienenkörper mit darin verfahrbarem Fahrwagen entfallen und die Traverse 5 kann direkt an den Kragarmen starr angehängt sein, und zwar mit oder ohne Zwischenschaltung einer Wiege¬ einheit an dem jeweiligen Aufhängeorgan.
Auch bei Anbau an einem Patientenbett, beispielsweise im Rah¬ men häuslicher Krankenpflege, kann eine einfache, nicht schwenkbare Ausführung des Hebegeräts, also eine Ausführung mit starr aufgehängter Traverse ohne schwenkbare Kragarme, genügen. In diesem Fall kann die Traverse nach Bedarf an seitlichen Säulen mit starren Kragarmen oder an mittig am Kopf- und Fußende des Betts angeordneten Säulen aufgehängt sein. Dabei können Maßnahmen zur Veränderung des Längsab- stands zwischen den Säulen zur Anpassung an individuelle Bettlängen vorgesehen sein.
Die Fig. 10 und 11 zeigen ein an ein Patientenbett angebautes Hebegerät. Statt zwei Säulen sind zwei Rahmengestellteile 30 vorgesehen, die an Kopf- und Fußende eines Patientenbetts 1 angeordnet sind und jeweils auf den Querholm 21 der köpf- und fußseitigen Bettrahmenteile 20 aufgesetzt sind.
Fig. 12 zeigt in Seitenansicht über ein normales Patienten¬ bett 1 gefahrenes Patienten-Hebegerät mit einem fahrbaren Ständer 35. Dieses ist, anders als die oben angesprochene Konstruktion, bei welcher der Ständer seitlich an bzw. unter ein Patientenbett fahrbar sein kann und auch schwenkbare Kragarme vorhanden sein können, um ohne Verfahren des Stän¬ ders einen Transport des angehobenen Patienten auf eine da¬ nebenstehende Liege etc. vornehmen zu können, nach Art eines Portalkrans ausgeführt, wobei der Ständer, ähnlich wie bei der auf das Bett aufsetzbaren Ausführung nach den Fig. 10 und 11, köpf- und fußseitige Ständerrahmenteile 36 aufweist, die oben durch ein brückenartiges Rahmenteil 37 mit der Traver¬ se 5 verbunden sind.
Selbstverständlich kann die Traverse 5 auch in beliebiger Weise an nach Bedarf vorgesehenen Transportorganen, bei¬ spielsweise in Röntgenzimmern oder Operationssälen montiert sein, um Patienten anheben und im angehobenen Zustand in Längs- und Querrichtung verfahren zu können, beispielsweise zur Positionierung an einem Röntgengerät oder dgl.
Selbstverständlich kann das Gerät auch mit an sich bekannten Sicherheitseinrichtungen versehen sein, beispielsweise End- Schaltern, Lichtschranken oder dgl., die einen Hebevorgang automatisch unterbrechen, wenn beispielsweise eine ohnmächtig gewordene Schwester den Motor beim Anheben nicht mehr ab¬ schalten kann. Mit Lichtschranken kann auch verhindert wer¬ den, daß ein Patient sich verletzt, wenn er versehentlich beim Gebrauch des Geräts in den Funktionsmechanismus greift.
Die Handhabung des Geräts kann leicht durch eine einzige Per¬ son ohne körperliche Anstrengung erfolgen, indem die Bedie¬ nungsperson, beispielsweise eine Krankenschwester, die Greif- organe nacheinander unter den Körper bringt und dann das Ge¬ rät zum Heben oder Senken über die Fernbedienung betätigt.