Folienspender
Die Erfindung betrifft einen Folienspender zum Aufbewahren von zu einer Rolle gerollter Folienbahn und zum Abtrennen und Abgeben von Endabschnitten der Folienbahn nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Folien, insbesondere Kunststoffolien, werden in Haushalten und gastgewerblichen Betrieben in grossen Mengen zu verschiedenen Zwecken verbraucht. Übliche sogenannte Catering- Folie wird benutzt, um Behälter mit vorbereiteten Speisen oder Speiseresten zu überdecken oder Lebensmittel einzupacken. Solche Folien sind in verschiedenen Foliendicken erhältlich. Daneben gibt es Folien, die Mikrowellen- und/oder Backofenhitze-beständig sind oder sich besonders zum Verpacken von tiefzukühlenden Lebensmitteln eignen. Es ist auch schon verrottbares Folienmaterial bekannt, das nach Gebrauch nicht verbrannt werden muss, son¬ dern kompostierbar ist. In jedem Fall ist aus ökologischen Gründen solche Kunststoffolie der zu ähnlichen Zwecken benützten Aluminiumfolie vorzuziehen. Diese wird nämlich oft nur deshalb gebraucht wird, weil ihre Handhabung einfacher ist. Wenn auch die Kunststof¬ folie selbst als äusserst praktisches Hilfsmittel geschätzt wird, so ergeben sich jedoch Pro¬ bleme beim Abrollen und Abtrennen von Folienabschnitten von dem zu einer Rolle gerollten endlosen Folienmaterial, die grösser sind als beim Gebrauch von Aluminiumfolie. Das Ab¬ schneiden von Folienabschnitten mit einer Schere, wie es etwa bei Butterbrotpapier, das als Vorgänger der Folie angesehen werden kann, üblich war, erweist sich bei Folien als unprak¬ tisch. Deshalb werden solche Folien seit langem in Form von Rollen in Kartonschachteln verkauft, die einerseits zum Aufbewahren der Rolle dienen und andrerseits Hilfsmittel zum
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Abtrennen von Abschnitten der Folie aufweisen. Diese Hilfsmittel bestehen meist aus einer Sägeleiste in Form eines dünnen Metallstreifens ähnlich dem Sägeblatt einer Metallsäge. Diese Sägeleiste erstreckt sich offenliegend längs einer Schachtelöffnung. Solche Folien¬ schachteln erweisen sich aber als recht unpraktisch. Die zylindrischen Folienrollen drehen sich in den Schachteln nicht allzu gut. Da die Sägeleiste zwecks Vermeidung von Ver¬ letzungen nicht allzu gut schneiden darf, muss zum Abtrennen von Folienabschnitten am äusseren Ende der abgerollten Folie verhältnismässig stark gezogen werden. Dadurch dehnt bzw. streckt man den abzutrennenden Folienabschnitt, bevor die Folie schliesslich längs der Sägeleiste reisst. Wegen dieser Ueberdehnung des Folienmaterials kräuselt sich nachher der abgetrennte Folienabschnitt im überdehnten Bereich. Ein weiterer Nachteil dieser Schach¬ teln, die als Wegwerfartikel konzipiert sind, besteht darin, dass sie eine verhältnismässig grosse und metallisch belastete Abfallmenge ergeben. Im Bestreben, die Abfallmenge klein zu halten, verwendet man verhältnismässig dünnen und dadurch flexiblen Karton. Ergreift man diese Schachteln zu kräftig, so deformiert man sie, was zur Folge hat, dass sich die in ihr liegende Rolle noch schlechter dreht.
Seit langem werden daher verschiedene Vorrichtungen angeboten, welche keine Wegwerf¬ produkte sind und das Abtrennen von Folienabschnitten, verglichen mit dem oben beschrie¬ benen Abtrennvorgang, erleichtern sollen.
Einige dieser Vorrichtungen weisen wie die erwähnte Schachtel Sägeblattleisten auf, längs welcher die Folienabschnitte abgetrennt werden. So beschreibt die FR-2 697 822 AI eine Vorrichtung mit einer elastisch deformierbaren Kunststofϊhülle, in welcher die Rolle aufge¬ nommen wird. Eine Kante der Kunststoffhülle ist als Sägeblatt-ähnliche Leiste ausgebildet. Wenngleich diese Vorrichtung handlich ist, so hat sie doch verschiedene Nachteile. Bei¬ spielsweise ist die Folienrolle nicht geschützt, da sie sich nicht im Inneren eines Gehäuses befindet. Ausserdem ist die Vorrichtung in ihrer normalen Ausfuhrung nur für Rechtshänder geeignet. Für Linkshänder wird die Herstellung einer gegengleichen Vorrichtung empfohlen.
Eine andere Vorrichtung mit einer Sägeblattleiste ist Gegenstand der EP-0 023 473 AI. Die Vorrichtung weist einen Dorn zur Aufnahme des Kerns der Folienrolle auf, der zwischen
zwei Platten gelagert ist. Die Vorrichtung lässt sich mit vertikalem oder horizontalem Dorn aufstellen. Die Sägeblattleiste ist frei im Abstand von diesem Dorn ebenfalls zwischen den Platten befestigt. Auch bei dieser Vorrichtung ist die Rolle nicht geschützt, und die freiste¬ hende Sägeleiste ist entweder zuwenig effizient oder aber gefährlich.
Daneben sind, beispielsweise aus der EP-0 265 552 AI, Vorrichtungen bekannt, bei wel¬ chen die Folienrollen in Gehäusen, meist aus Kunststoff oder Holz, aufgenommen sind. Die Gehäuse weisen Spenderschlitze auf, durch welche ein abgerolltes Folienende ins Freie ragt. Das Folienende wird über einen zum Spenderschlitz parallel angeordneten Schneidschlitz geführt und mit einem quer zum Folienmaterial bzw. parallel zur Rollenachse verschiebba¬ ren Messer abgetrennt. Diese Vorrichtungen sind verhältnismässig aufwendig und demzu¬ folge kostspielig. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass diese Vorrichtungen an einer Wand, beispielsweise einer Küche, befestigt werden müssen. Küchenwände sind meist mit Keramikplatten versehen und das Eindübeln solcher Vorrichtungen ist daher in Mietobjek¬ ten unerwünscht. Gelegentlich wird vorgeschlagen, die Vorrichtungen an den Keramikplat¬ ten anzukleben, doch ist ihr Gewicht, zusammen mit der beim Abtrennen der Folie ausgeüb¬ ten Zugkraft, für eine sichere Befestigung durch Kleben im allgemeinen zu hoch. In gewis¬ sen Küchen fehlt auch der Platz, um eine solche Vorrichtung an der Wand zu befestigen. Ausserdem ist das Austauschen der leeren Spule gegen eine neue Folienrolle bei wandbefe¬ stigten Vorrichtungen meist umständlich. Schliesslich ist auch zu bedenken, dass in der Kü¬ che aufgehängte Gegenstände durch die beim Kochen entstehenden Dämpfe stets verhält¬ nismässig rasch verschmutzen.
Aus dem oben genannten Grund wurde versucht, eine Vorrichtung in Form eines Gehäuses zu schaffen, das eine Messervorrichtung aufweist und somit ein einfaches Abtrennen von Folienabschnitten gestattet, ohne dass die Vorrichtung unbedingt an der Wand befestigt werden muss. Ein solches Gerät wird in der DE-43 08 135 AI beschrieben. Die Vorrichtung weist ein längliches Gehäuse mit einem Rollenraum auf. Dieser besitzt einen Spenderschlitz, durch welchen das freie Ende der abgerollten Folie aus dem Rollenraum läuft. Dieses Ende der Folie fuhrt am Gehäuse anliegend durch einen Schneidschlitz, der zum Spenderschlitz parallel verläuft. Zum Abtrennen von Endabschnitten der Folie dient ein Messer, bestehend
aus einem Klingenhalter und einer durch den Schneidschlitz ragenden Schneidklinge, die zwei entgegengesetzt wirkende, in Richtung des Schneidschlitzes orientierte Schneidflächen besitzt. Der Klingenhalter ist in einer vom Rollenraum getrennten Halterführung längs des Schneidschlitzes geführt. Diese Vorrichtung weist einige Vorteile auf: Die Vorrichtung lässt sich in einem Schrank oder in einer Schublade versorgen und verschmutzt daher kaum. Die Rolle ist im stabilen, zylindrischen Rollenraum angeordnet, so dass sie geschützt und zum Abrollen der Folie leicht drehbar ist. Das Messer wirkt beidseitig, muss also nicht nach je¬ dem Schnittvorgang zurückgestellt werden. Die Klingenhalterführung ist vom Rollenraum getrennt, so dass durch die Verschiebung des Messers keine Beschädigung der zur Rolle gerollten Folie erfolgen kann. Dennoch weist auch diese Vorrichtung einen schwerwiegen¬ den Nachteil auf, wie aus der nachfolgenden Beschreibung ihrer Handhabung hervorgeht: Beim Abtrennen eines Endabschnittes der Folie muss die Vorrichtung in einer Hand gehal¬ ten werden - es sei denn, man befestige sie an der Wand, was man ja eben zu vermeiden trachtet. Die zweite Hand wird benötigt, um die Messervorrichtung zu betätigen. Jetzt würde eigentlich noch eine dritte Hand benötigt, um den abgetrennten Folienabschnitt zu ergreifen. Infolge des Fehlens dieser dritten Hand fällt das abgetrennte Ende der Folie nach dem Abtrennen nach unten, zum Beispiel auf den Tisch, auf dem sich meist Lebensmittel und gebrauchtes Geschirr befinden, oder auf den Boden. Beides ist aus hygienischen und praktischen Gründen unerwünscht. Der Nachteil dieser Vorrichtung ist somit offensichtlich.
Demzufolge ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Folienspender zu schaf¬ fen, der im freien Raum das saubere Abtrennen eines Endabschnittes der Folie erlaubt, wo¬ bei mit einer Hand der Folienspender und mit der anderen Hand ständig der abzutrennende Folienabschnitt gehalten werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst von einem Folienspender nach dem Oberbegriff des Patentan¬ spruches 1 und seinen kennzeichnenden Merkmalen.
Anhand der Zeichnungen wird in der nachfolgenden Beschreibung eine vorteihafte Ausfüh¬ rung des erfindungsgemässen Folienspenders vorgestellt und dessen Funktion und Handha¬ bung wird erläutert.
Es zeigt:
Figur 1 : Einen erfindungsgemässen Folienspender ohne Messer, in einer Explosions¬ darstellung;
Figur 2: Ein Messer des erfindungsgemässen Folienspenders;
Figur 3 : Gleitkufen in der Klingenhalterführung;
Figur 4: Den in Figur 1 dargestellten Folienspender in Gebrauchslage mit einem teil¬ weise abgetrennten Endabschnitt der Folie;
Figur 5: Eine vorteilhafte Ausführung eines Gehäusekörpers.
Der in Figur 1 dargestellte Folienspender weist ein Gehäuse 11 auf, das aus einem längli¬ chen Gehäusekörper 12 besteht. Dessen eine Stirnfläche ist mit einer Deckelplatte 13 fest verschlossen, und die zweiten Stirnfläche wird von einer teilweise entfernbaren Deckelvor¬ richtung verschlossen. Diese Deckelvorrichtung besteht aus einem Halterführungsdeckel 14 und einem Rollenraumdeckel 15 mit Distanzteil 19. Zum Folienspender gehört ferner ein in Figur 2 dargestelltes Messer 16, welches aus einer Schneidklinge 17 mit zwei Schneidkan¬ ten 17a, 17b und einem Klingenhalter 18 besteht.
Der Gehäusekörper 12 ist im Querschnitt annähernd tropfenförmig. Er enthält einen zylin¬ drischen Rollenraum 20 zur Aufnahme einer nicht dargestellten Folienrolle und eine vom Rollenraum 20 getrennte, parallel zu ihm verlaufende Halterführung 21. Der Gehäusekörper 12 weist im Bereich des Rollenraums 20 einen durchgehenden Spenderschlitz 22 auf, durch welchen gemäss Figur 5 der Endabschnitt 10 der Folienrolle ragt, welcher in der Figur 5 gerade abgeschnitten wird. Parallel zum Spenderschlitz 22 weist der Gehäusekörper 12 im Bereich der Halterführung 21 einen ebenfalls durchgehenden Schneidschlitz 23 auf, durch welchen im montierten Zustand des Folienspenders wie in Figur 5 gezeigt die Schneidklinge
17 des Messers 18 ragt. Die Halterfuhrung 21 weist wie in Figur 3 gezeigt in ihrer Längs¬ richtung verlaufende Kufen 21a auf, auf weichen der Klingenhalter 18 gleitet und geführt ist. Alternativ könnte auch der Klingenhalter 18 mit Kufen versehen sein. Der Gehäusekör¬ per 12 besteht vorzugsweise aus einem Abschnitt eines Endlos-Profilstabes aus zum Beispiel extrudiertem Kunststoff. Entsprechend abgelängte Abschnitte desselben Profilmaterials las¬ sen sich für Gehäuse und somit auch für Folienrollen verschiedenster Längen verwenden. Die Deckelplatte 13 entspricht dem Querschnitt des Gehäusekörpers 12 und wird bei¬ spielsweise durch Kleben oder Schweissen am letzteren befestigt. Der Halterführungsdeckel 14 besteht aus einem entsprechenden plattenförmigen Formstück, das wie die Deckelplatte 13 fest am Gehäusekörper 12 angebracht ist. Es überdeckt dabei denjenigen Teil der Stirn¬ fläche des Gehäusekörpers 12, der nicht vom Rollenraumdeckel 15 verschlossen ist. Der Rollenraumdeckel 15 ist rund und so ausgebildet, dass er leicht entfernbar ist, beispielsweise in der Art eines Deckels, wie er für Medizinröhrchen benutzt wird, das heisst mit einer starren Deckelplatte 15a und einer Art elastischem Balg 15b oder mit einem elastischen Ringelement 15c.
Das in Figur 2 dargestellte Messer 16 besteht aus der Schneidklinge 17 und dem Klingen¬ halter 18. Die Schneidklinge 17 ist in einer Nut 18a des Klingenhalters 18 befestigt und weist zwei voneinander abgewandte Messerteile auf. Deren Schneidkanten 17a, 17b verlau¬ fen im montierten Zustand des Gerätes 10 gemäss Figur 5 spitzwinklig zum Schneidschlitz
23 und sind diesem zugewandt. Der Klingenhalter 18 besteht hier aus einem Gleitkörper mit gleicher Querschnittsform wie die Klingenhalterführung 21, sodass er mit wenig Spiel in dieselbe einpasst. Er weist an seinen Stirnflächen Dämpfungskörper 18b auf, von welchen in Figur 5 nur der links liegende dargestellt ist.
Wie in der Ausführung gemäss Figur 5 gezeigt, ist im Gehäusekörper 12 eine Anlaufstrecke
24 für das Messer gebildet. Diese Anlaufstrecke 24 ist nötig, um das ruhende Messer 16 aus der Bahn der herausgezogenen Folie entfernen zu können, wenn diese abgerollt und am äusseren Rand des Gehäusekörpers 12 angelegt wird. Sie hat aber noch eine weitere, sehr wichtige Funktion, welche für die vorliegende Erfindung und deren Funktion kardinal ist: Der erfindungsgemässe Folienspender unterscheidet sich nämlich von vorbekannten Vor-
richtungen dadurch, dass sich bei genügender Schräglage des Gehäuses das Messer gewis- sermassen von selbst, d.h. ohne manuelle Betätigung, längs des Schneidschlitzes bewegt und so den abgerollten, freien Endabschnitt der Folie abtrennt. Das Messer bewegt sich dabei in der Klingenhalterführung schwerkraftbetätigt längs des Schneidschlitzes. Hierzu wird der Folienspender mit einer Hand gehalten, während die zweite Hand frei ist, um das Ende der Folie am Gehäuse anzulegen und während sowie nach seiner Abtrennung zu halten. Die Anlaufstrecke 24 ist deshalb als Beschleunigungsstrecke für das Messer 16 notwendig, das vor dem Beginn des Schneidvorganges aus dem Stillstand so beschleunigt werden muss, dass es sich anschliessend trotz der durch den Schneidwiderstand verursachten Bremswir¬ kung weiterbewegt. Durch die Wahl eines Gehäusekörpers 12, dessen Rollenraum 20 um einiges länger ist als die Rolle, kann die Anlaufstrecke 24 je nach Bedarf ausgelegt werden. Damit die Rolle stets am richtigen Ende des Rollenraums 20 bleibt, wird im Bereich der Anlaufstrecke 24 der Distanzteil 19 eingesetzt.
Wenn auch der Vorgang des Abschneidens mit Hilfe der auf das Messer wirkenden Schwerkraft einfach ist, so sind doch die Bedingungen, unter denen er problemlos ablaufen kann, eingeschränkt. Einerseits muss die in Richtung des Schneidschlitzes wirkende Kom¬ ponente des Gewichts des Messers auf einer Anlaufstrecke, längs welcher noch kein Fo¬ lienmaterial zu zerschneiden ist, die Reibung zwischen dem Klingenhalter und der Halterfuh¬ rung, anfänglich sogar die Haftreibung, überwinden, welche höher ist als die hier als „Bewegungsreibung" bezeichnete Gleit- oder Rollreibung. Auf dieser Anlaufstrecke muss das Messer ausserdem so stark beschleunigt werden, das es sich trotz der Bremswirkung der Folie, auf die es aufprallt, weiterbewegt. Anderseits muss auf der nun folgenden Schneidstrecke, wo wie nach dem Start des Messers auf der Anlaufstrecke keine Haftrei¬ bung, sondern Bewegungsreibung herrscht, zusätzlich der Schneidwiderstand der Folie überwunden werden. Der längs der Schneidstrecke auftretende Widerstand gegen die Be¬ wegung des Messers ist grösser als die Haftreibung. Die Masse des Messers muss also so gewählt werden, dass die in Richtung des Schneidschlitzes wirkende Kraftkomponete des Messergewichts und die Trägheitskraft des Messers die Bewegungsreibung, vermehrt um den vom Folienmaterial verursachten Schneidwiderstand, überwindet. Ausserdem muss die
Anlaufstrecke so bemessen sein, dass sie eine genügende Beschleunigung des Messers er¬ möglicht.
Die Dynamik des Messers wird natürlich wesentlich vom Ausmass der Schräglage des Fo¬ lienspenders beeinflusst. Je steiler der Folienspender gehalten wird, desto geringer muss das Gewicht des Messers sein. Da aber bei einer sehr steilen Haltung des Folienspenders die Gefahr besteht, dass sich der abzutrennende Endabschnitt der Folie nicht sauber und falten¬ frei am Äusseren des Gehäuses anlegen lässt, wird davon ausgegangen, dass der Folien¬ spender in eher flacher Stellung, das heisst mit einer Neigung seiner Längsachse von etwa 15 Grad oder mehr, aber weniger als 75 Grad, benutzt wird.
Wird der Messerhalter mit Rollen versehen, so besteht die Bewegungsreibung aus der Roll¬ reibung, die geringer ist als die Gleitreibung. Das Gewicht des Messers könnte also kleiner gewählt werden als bei einem gleitenden Messer. Dennoch besteht die weniger aufwendige, weil konstruktiv weit einfachere Lösung darin, den Messerhalter so auszubilden, dass er sich gleitend längs der Halterung bewegt. Die zusätzlich einzusetzende Materialmasse fällt be¬ züglich Kostenaufwand bedeutend weniger ins Gewicht als die verhältnismässig kompli¬ zierte Herstellung eines rollenden Klingenhalters. Ausserdem sind gleitende Klingenhalter weniger störungsanfällig als rollende Klingenhalter.
Wie schon erwähnt, muss die Anlaufstrecke des Messers so bemessen sein, dass das Messer genügend beschleunigt wird. Auch ohne weitere Massnahmen erhält man eine gewisse, al¬ lerdings sehr beschränkte Anlaufstrecke dadurch, dass der Schneidschlitz so lang sein muss, dass das Messer während des Abrollens eines Endabschnittes des Folienmaterials vollständig und mit einem gewissen Abstand aus dem Bereich der Folienbahn entfernt ist, damit die Folie auf jeden Fall, auch wenn sie leicht schräg abgerollt wird, beim Anlegen an das Ge¬ häuse nicht in den Ruhebereich des Messers gerät. Falls diese Strecke als Anlaufstrecke nicht genügt, können der Schneidschlitz und damit das ganze Gehäuse entsprechend verlän¬ gert ausgeführt sein.
Da das Gehäuse, wie eben beschrieben, in axialer Richtung jedenfalls länger ist als die Rolle, ist es vorteilhaft, im Inneren des Rollenraumes einen Distanzteil 19 anzuordnen, der gleich¬ zeitig als Rollenachse dient und welcher daher die axiale Lage der Rolle festlegt. Als Di¬ stanzteil verwendet man beispielsweise einen lose in den Rollenraum einschiebbaren Di¬ stanzkörper, der sich angrenzend an die eine oder andere Stirnfläche des Gehäuses anordnen lässt. Durch entsprechende Anordnung des Distanzstückes in der einen oder anderen Lage lässt sich der Folienspender sowohl für Rechtshänder wie auch für Linkshänder einrichten.
Wird das Messer so ausgebildet, dass es sich gleitend bewegt, so kann der Klingenhalter in einfacher Weise plattenförmig ausgebildet werden. Beispielsweise kann der Klingenhalter zwei Teilplatten enthalten, zwischen welchen die Schneidklinge befestigt ist. Eine gute Lö¬ sung besteht auch darin, den Klingenhalter als dickere Platte auszubilden und die Schneid¬ klinge in einer Nut dieser Platte anzuordnen. Allenfalls können die Schneidklinge und der Klingenhalter einstückig ausgebildet sein. Um zu verhindern, dass die entfernbare Deckel¬ vorrichtung 14 durch das auf sie aufprallende Klingenhalter 18 vom Gehäuse weggeschla¬ gen wird, und auch zur Dämpfung des Aufschlaggeräusches ist es vorteilhaft, den Klingen¬ halter 18 und/oder die Stirnseiten des Gehäuses an den einander zugewandten Flächen mit Dämpfungselementen zu versehen. Zur Vermeidung von Verletzungen durch die aus dem Gehäuse ragende Schneidklinge 17 ist es günstig, die Schneidklinge 17 so auszubilden, dass ihre Schneidkanten 17a, 17b spitzwinklig zum Schneidschlitz 23 verlaufen und diesem zu¬ gewandt sind.
Bevorzugt wird das Gehäuse so ausgebildet, dass es die Klingenhalterführung 21 integral enthält. Das Gehäuse lässt sich dann, mit Ausnahme der stirnseitigen Teile, aus einem Ab¬ schnitt eines Endlos-Profilstabes herstellen. Es wäre günstig, den Folienspender in verschie¬ denen Farben anzubieten, zur Aufnahme verschiedener Qualitäten von Folie, die sich sonst schwer unterscheiden lassen.
Um zu verhindern, dass beim Austausch eines leeren Kerns gegen eine neue Rolle das Mes¬ ser 17 aus dem Gehäuse gleitet, ist es wie schon beschrieben günstig, die Deckelvorrichtung so auszubilden, dass sie aus zwei Teilen, nämlich einem Rollenraumdeckel 15 und einem
Halterführungsdeckel 14 besteht, wobei der Halterführungsdeckel 14 fest am Gehäusekör¬ per 11 angeordnet sein kann, da die Lebensdauer der Schneidklinge 17 im allgemeinen die Lebensdauer des Folienspenders übertrifft.
In Figur 5 ist ein besonders vorteilhaftes Gehäuse dargestellt. Es besteht aus zwei verschie¬ denen Profilstücken 25,26. Das eine Profilstück 25 bildet den festen Gehäuseteil sowie die Klingenhalterführung, während ein zweites Profilstück 26 einen schwenkbaren Deckel zum Oeffhen des Gehäuses bildet, damit eine Folienrolle leicht eingesetzt werden kann. Der feste Gehäuseteil 25 kann seitlich, das heisst an seinen Stirnseiten, mit Deckeln verschlossen sein, die den ganzen stirnseitigen Raum des geschlossenen Gehäuses zuschliessen. Der schwenk¬ bare Deckel 26 ist längs in eine Nut 27 am anderen Gehäuseteil 25 eingeschoben, in welcher er um die Nut-Längsachse schwenkbar ist. Dieser Deckelteil 26 ist vorteilhaft so ausgebil¬ det, dass er beim Zuschwenken am anderen Gehäuseteil 25 mittels Schnappverschlüssen zuschliesst. Bei geöffnetem Deckelteil 26 wird die Folienrolle so in das Gehäuse eingelegt, dass sie im gezeigten Bild im Gegenuhrzeigersinn abgerollt werden kann und wobei der Endabschnitt durch den Spenderschlitz 22 zwischen dem äusseren Rand 28 des Deckelteils 26 und dem festen Gehäuseteil 25 gebildet ist. Das Messer 17 ragt wiederum aus dem Schneidschlitz 23 und ist am Klingenhalter befestigt, der in der Klingenhalterführung 21 leicht hin und herbewegbar ist.
Ein derartiger erfindungsgemässer Folienspender ist einfach, preisgünstig in der Herstellung und handlich im Gebrauch. Er kann platzsparend versorgt werden, ist leicht zu reinigen, problemlos nachfüllbar, mühelos zu bedienen und liefert präzis abgeschnittene Endab¬ schnitte der Folie ohne verstreckte Bereiche. Da dieser Folienspender in jeder Beziehung viel praktischer ist als die vorbekannten Vorrichtungen, werden mit Sicherheit vermehrt Kunststoffolien verwendet werden anstelle der ökologisch unerwünschten Aluminiumfolie, auf die häufig zurückgegriffen wurde, weil sie sich bisher bedeutend besser handhaben lässt als Kunststoffolie. Ein weiterer ökologischer Vorteil des Folienspenders besteht darin, dass Ersatzrollen nun nicht mehr in den aufwendigen Schachteln mit den Sägeblattleisten, son¬ dern in viel günstigeren Nachfüllpackungen angeboten werden können.