Einlegesohle für Schuhe
Die Erfindung betrifft eine Einlegesohle für Schuhe nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Einlegesohlen für Schuhe sollen unterschiedlichen, teilweise einander widersprechenden, Anforderungen gerecht werden. So erwartet der Benutzer unter anderem, daß sich der Tragekomfort der damit ausgerüsteten Schuhe verbessert. Außerdem sollen Einlegesohlen wenig auftragen, damit bei der Wahl der Schuhgröße und Innengestaltung des Schuhs nicht schon auf die mögliche Verwendung einer Einlegesohle Rücksicht genommen werden muß. Schließlich sollen sie zumindest im Ballen- und Zehenbereich flexibel sein.
Eine der Grundanforderungen an Einlegesohlen betrifft die feuchtigkeitsregulierende Wirkung im Schuh. So soll die während des Tragens vom Fuß abgegebene Körperfeuchtigkeit aufgenommen und nach dem Ablegen des Schuhs wieder an die Umgebung abgegeben werden. Die bisher verwendeten Werkstoffe mit schlechter Wärmeleitung, also mit isolierenden Eigenschaften, sind zwar dazu in der Lage. Sie erreichen die angestrebten Wirkungen allerdings nur mit einer gewissen Materialstärke, so daß der für die Verwendung der Einlegesohle bestimmte Schuh mit Rücksicht darauf oft von vorneherein größer gewählt werden muß. Dies mag für Sonderfälle, wie Arbeitsschuhe oder Gummistiefel,
akzeptabel sein, für Straßenschuhe wird dies als nachteilig empfunden. Außerdem neigen Sie zur Faltenbildung.
Es sind daher bereits Einlegesohlen für Schuhe vorgeschlagen worden, bei denen eine dünne Lage eines Holzwerkstoffs die Decksohle darstellt, die in Verbindung mit anderen Werkstoffen eine gebrauchstüchtige Konstruktion ergibt.
So ist aus der DE-GM 91 05 615 eine Einlegesohle für Schuhe bekannt, die aus mehreren miteinander verbundenen Lagen besteht, wobei die obere und die untere Lage aus einem dünnen Holzblatt besteht und eine Zwischenlage aus Leder oder Textilmaterial vorgesehen ist. Mit diesem Sohlenaufbau wird die Tatsache genutzt, daß Holz auch in sehr dünner Ausführung eine gute Isolation bewirkt, selbst dann, wenn es feucht geworden ist. Durch die Zwischenlage aus einem reißfesten, elastischen Werkstoff ergibt sich eine ausreichende Festigkeit der Einlegesohle gegen Einreißen, eine verbesserte Isolationswirkung und eine ausreichende Verformbarkeit. Bei dem einzigen Ausführungsbeispiel verläuft die Faserrichtung in den beiden aus Holz bestehenden Decklagen angenähert in Längsrichtung der Sohle, wodurch eine gute Flexibilität in Querrichtung erreicht wird, während die erforderliche Biegsamkeit in Längsrichtung durch die elastische Verformbarkeit der Holzfasern entsteht.
Aus der DE-GM 91 11 752 ist weiter eine Einlegesohle für Schuhe bekannt, bei der sich die Faserrichtung in der unteren Decklage quer zur Längsrichtung der Einlegesohle erstreckt.
Die bekannten Einlegesohlen sind wegen ihres Aufbauε unter Verwendung von wenigstens zwei dünnen Holzblättern für die obere und die untere Decklage in manchen Fällen nicht ausreichend flexibel, wodurch sich Einschränkungen im Tragekomfort ergeben können.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Einlegesohle für Schuhe anzugeben, die zur Erzielung eines angenehmem Tragegefühls hochflexibel ist und eine lange Lebensdauer und auch in feuchter Umgebung eine gute Wärmeisolation aufweist.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen Maßnahmen.
Die erfindungsgemäße Einlegesohle für Schuhe aus mehreren miteinander verbundenen Lagen aus Holz und Textilmaterial, wobei die Decklage aus einem dünnen Holzblatt besteht, ist im einzelnen dadurch gekennzeichnet, daß die Faserrichtung der oberen Decklage in Längsrichtung der Einlegesohle verläuft und die Zwischenlage und die untere Decklage jeweils aus textilem Werkstoff bestehen. Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen ergibt sich der Vorteil einer hohen Flexibilität in jeder Achsenrichtung. Ferner ist vorteilhaft, daß die Formstabilität der Einlegesohle auch bei längerer Einwirkung von Feuchtigkeit erhalten bleibt.
Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Eine Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Faserrichtung der tragenden Fasern der Zwischenlage im wesentlichen quer zur Längsrichtung der Einlegesohle
verläuft. Dadurch entsteht ein Aufbau mit abwechselnd gekreuzten Faserverläufen und hoher Festigkeit.
Eine andere Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die Zwischenlage aus einem Gewebe in Leinenbindung besteht. Dieser Gewebeaufbau verbindet in vorteilhafter Weise große Festigkeit und ausreichende Durchlässigkeit für den Kleber oder Leim.
Gemäß einer anderen Weiterbildung der Erfindung besteht das Gewebe der Zwischenlage aus fest gezwirnten Fäden aus unbehandelter Baumwolle. Dadurch wird in vorteilhafter Weise die Grundfestigkeit des Zwischenlage-Gewebes weiter verbessert.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung sieht vor, daß Holz mit einem hohen Gehalt an ätherischen Ölen für die obere Decklage verwendet wird Dies sichert eine besonders gute Widerstandsfähigkeit gegen Fußschweiß und verlängert die Gebrauchsdauer der Einlegesohle.
Vorteilhaft besteht die obere Decklage aus Zedernholz. Dieses Holz ist besonders reich an ätherischen Ölen und daher geruchhemmend und außerdem desinfizierend.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.
Die dargestellte Einlegesohle besteht aus einer oberen Decklage 1 aus einem dünnen Holzblatt, einer Zwischenlage 2 aus einem Textilgewebe und aus einer unteren Decklage 3, die ebenfalls aus einem textilen Werkstoff besteht. Alle drei Lagen sind im Endzustand der Einlegesohle miteinander verklebt. Die obere Decklage 1 erstreckt sich, wie die übrigen Einzellagen
der Einlegesohle auch, über die gesamte Länge der Einlegesohle und die Faserrichtung des verwendeten Holzblatts verläuft in Richtung der Längsachse von der Spitze bis zur Ferse. Die Zwischenlage 2 besteht zweckmäßig aus einem dünnen, aber wenig dehnbaren Gewebe in Leinenbindung, das so geschnitten ist, daß zumindest die quer zur Sohlenlängsrichtung verlaufenden Fäden die gewünschte hohe Festigkeit aufweisen. Außerdem soll die Zwischenlage 2 für den verwendeten Leim oder Klebstoff genügend durchlässig sein, damit ein einseitiger flächiger Leimauftrag, beispielsweise auf die Unterseite der oberen Deckschicht 1 aus Holz, bereits zu einer vollständigen Verklebung aller Lagen der Einlegesohle führt. Schließlich soll das Gewebe der Zwischenlage 2 eine gute Affinität zu dem verwendeten Leim oder Kleber aufweisen, damit die Klebung genügend widerstandsfähig und dauerhaft ausfällt. Hier hat sich unbehandelte Baumwolle bestens bewährt. Die untere Deckschicht 3 besteht aus einem ausreichend dicken Gewebe in einer anderen Bindung, z. B. Köperbindung, so daß infolge der quer zur Hauptrichtung verlaufenden tragenden Fasern der Zwischenlage 2 ein abgesperrtes Werkstück entsteht, dessen Widerstandsfähigkeit gegen mechanische Beanspruchung bei gleichzeitiger Flexibilität in Querrichtung erheblich ist. Ähnliche Eigenschaften wie Holz beim Quellen und Trocknen der unteren Deckschicht 3 unterdrücken den Verzug der Einlegesohle in Querrichtung.
In den vorderen Teil der Einlegesohle sind in der dargestellten Ausführungsform im zentralen Bereich des Ballens zur Verbesserung der Ventilation in bekannter Weise rasterartig angeordnete, durch alle Lagen hindurchgehende Löcher 4 eingebracht. Bei einer ausgeführten Einlegesohle weisen diese Löcher einen Durchmesser von ca. 2 mm auf.