Massagegerät
Die Erfindung betrifft ein Massagegerät nach dem Oberbe¬ griff des Anspruches 1.
Derartige Massagegeräte sind in einer Vielzahl von Ausge¬ staltungen bekannt und dienen beispielsweise als soge- nannte Massage- und Kosmetikroller. Das Massagegerät wird an einem Griffteil gehalten und ein drehbar an dem Griff¬ teil gelagertes Arbeitsteil wird mit Rollbewegungen über die zu massierende oder behandelnde Körperpartie geführt. Eingesetzt werden derartige Massagegeräte zur Behandlung schwacher BindegewebsStrukturen bzw. Cellulite, zur Lymphdrainage, zum Einarbeiten von salben- oder pasten- förmigen Pflege- oder Heilpräparaten, zur Behandlung von Verspannungen, Muskelkater oder Ischiasleiden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Massagege¬ rät nach dem Oberbegriff des Anspruches 1 derart auszuge¬ stalten, daß mit ihm das oben erwähnte Anwendungsspektrum noch erweiterbar ist und insbesondere die erzielbaren Massage- oder Therapie-Effekte verbesserbar sind.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale.
Dadurch, daß an der Oberfläche des Arbeitsteils Saugnäpfe angeordnet sind, erfolgt bei einer Abrollbewegung des Ar¬ beitsteils auf der Hautoberfläche der betreffenden Kör¬ perpartie ein je nach Abrollgeschwindigkeit mehr oder we¬ niger schneller aufeinanderfolgendes Aufsetzen der Saug¬ näpfe auf der Haut, dortiges Festsaugen, Anheben der an- gesaugten Hautpartie und schließlich im Zuge der weiteren Abrollbewegung ein Ablösen oder Abreißen des Saugkontak-
tes zwischen Saugnapf und Hautoberfläche. Die Haut und auch darunterliegende Gewebeschichten an der behandelten Körperpartie werden somit nach Art einer Zupfmassage be¬ handelt, also einer Massageart, welche sich insbesondere bei der Cellulite oder Orangenhaut oder bei Bindegewebs- schwächen allgemein als therapeutisch sehr wirkungsvoll erwiesen hat. Gleichzeitig werden durch den kurzzeitig anliegenden Unterdruck unter den Saugnäpfen abgestorbene oder sich abschilfernde Hautpartikel von der Hautoberflä- ehe abgelöst, es tritt also ein sogenannter Peeling-Ef- fekt ein. Schließlich erfolgt aufgrund der kurzzeitigen Unterdruckwirkung auf die Hautpartien unter den Saugnäp¬ fen eine schonende aber intensive Anregung der Hautdurch¬ blutung.
Insgesamt läßt sich mit dem erfindungsgemäßen Massagege¬ rät der Hauttonus erheblich verbessern.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Bevorzugt ist das Arbeitsteil zylinder- oder walzenförmig ausgebildet, wobei die Saugnäpfe im wesentlichen radial zur Drehachse des Arbeitsteils von dessen Umfangsoberflä- ehe vorspringen. Durch die zylinder- oder walzenförmige Ausgestaltung des Arbeitsteils lassen sich auch großflä¬ chige Körperpartien, beispielsweise der Rücken oder die Oberschenkel rasch und wirkungsvoll behandeln. Weiterhin ist durch die Zylinder- oder Walzenform die Drehrichtung des Arbeitsteils durch die Bewegungsrichtung des Griff¬ teils eindeutig festgelegt, so daß das Arbeitsteil ge¬ zielt auf der betreffenden Körperpartie bewegt werden kann.
Sind die Saugnäpfe im wesentlichen parallel zur Drehachse des Arbeitsteils in Reihen verlaufend an diesem angeord-
net, werden bei einer Bewegung des Arbeitsteils über die betreffende Hautpartie hinweg durch die reihenförmig an¬ geordneten Saugnäpfe die darunterliegenden Hautpartien und unter diesen Hautpartien liegenden Gewebeschichten im wesentlichen wellen- oder streifenförmig angehoben. Hier¬ durch wird die Wirkung einer Lymphdrainage verbessert.
Bevorzugt sind zusätzlich zu den Saugnäpfen noppenartige Vorsprünge im wesentlichen radial zur Drehachse des Ar- beitsteils von dessen Umfangsoberfläche vorspringend vor¬ gesehen. Zusätzlich zu der durch die Saugnäpfe erzeugten Zupfmassage kann dann durch die noppenartigen Vorsprünge eine Druckmassage auf die betreffende Hautpartie bzw. das darunterliegende Gewebe aufgebracht werden. Insbesondere die Lymphdrainage, aber auch die Behandlung von Bindege- websschwächen wird durch diese kombinierte Saug- und Druck assage intensiviert. Zusätzlich lassen sich mit den noppenartigen Vorsprüngen salben- oder pastenförmige Kos¬ metik- oder Heilpräparate intensiver in die Haut bzw. das darunterliegende Gewebe einarbeiten oder- massieren.
Bevorzugt ragen die Saugnäpfe radial über die noppenarti¬ gen Vorsprünge hinaus, so daß eine sichere Sauganlage der Saugnäpfe mit den darunterliegenden Hautpartien möglich ist.
Die Anordnung der Saugnäpfe und der noppenartigen Vor¬ sprünge auf der Umfangsoberfläche des Arbeitsteils kann in einer Vielzahl von Möglichkeiten geschehen. So können die noppenartigen Vorsprünge beispielsweise im wesentli¬ chen parallel zur Drehachse des Arbeitsteils in Reihen verlaufend an diesem angeordnet sein. Ähnlich der reihen¬ artigen Anordnung der Saugnäpfe erfolgt hierdurch eine reihen- oder wellentalförmige Eindrückung der behandelten Hautpartie bzw. des darunterliegenden Gewebes. Speziell bei der Lymphdrainage sind derartige, bei einer Rollbewe-
gung des Massagegerätes wandernde Wellentäler besonders bevorzugt, da hierdurch die Ausstreichwirkung bei der Lymphdrainage erheblich verbessert wird.
Sind die parallel zur Drehachse des Arbeitsteils verlau¬ fenden Reihen der noppenartigen Vorsprünge und Saugnäpfe in Umfangsrichtung des Arbeitsteils alternierend angeord¬ net, ergibt sich bei einer Abrollbewegung des Arbeits¬ teils auf der Hautoberfläche eine fortlaufende in Reihen- oder Linienform erfolgende Saugmassage mit einer Anhebung des Gewebes, unmittelbar gefolgt von einer Druckmassage mit einer Eindrückung des Gewebes ebenfalls in Reihen¬ oder Linienform. Die Ausstreichwirkung bei einer Lymph¬ drainage oder auch die wirksame Behandlung von Bindege- websschwächen ist hierdurch sehr intensiv.
Bevorzugt sind die alternierend angeordneten einzelnen noppenartigen Vorsprünge und die einzelnen Saugnäpfe je¬ weils auf Umfangskreisen des Arbeitsteils liegend ange- ordnet. Hierbei können die noppenartigen Vorsprünge und die Saugnäpfe jeweils auf gemeinsamen Umfangskreisen lie¬ gen, oder die noppenartigen Vorsprünge und die Saugnäpfe liegen jeweils auf eigenen Umfangskreisen. Abhängig von der Anordnung der noppenartigen Vorsprünge und Saugnäpfe zueinander lassen sich unterschiedliche Massage- oder Therapie-Effekte erzielen.
Bevorzugt sind die jeweiligen Umfangskreise zueinander gleich beabstandet, so daß eine gleichmäßige Massagewir- kung über die gesamte Breite des Arbeitsteils hinweg er¬ zielbar ist.
Die Saugnäpfe und noppenartige Vorsprünge sind bevorzugt aus einem weichelastischen Material, insbesondere Sili- kongummi gefertigt. Zum einen ergeben sich hierdurch be¬ friedigende Ansaugwirkungen der Saugnäpfe und anderer-
seits haben aus einem weichelastischen Material gefer¬ tigte noppenartige Vorsprünge bei ihrer Einwirkung auf die Haut eine Massagewirkung ähnlich der bei Bindegewebs- schwächen besonders wirksamen Fingerspitzenmassage. Wei- terhin ist insbesondere Silikongummi hygienisch, da Rück¬ stände wie beispielsweise Kosmetikmittel, Massageöle oder dergleichen problemlos abgewaschen werden können.
Das weichelastische Material zumindest der Saugnäpfe hat eine Shore-Härte von etwa 20 bis 80, insbesondere von et¬ wa 50. Die Einwirkung der Saugnäpfe auf die Hautoberflä¬ che bzw. auf darunterliegende Gewebeschichten kann durch die Einstellung der Shore-Härte variiert werden. Je här¬ ter das Material der Saugnäpfe eingestellt wird, um so stärker wird der auf die Hautpartie einwirkende Saugef¬ fekt und umgekehrt.
Bevorzugt haben die Saugnäpfe eine Wandstärke von etwa 0,1 bis 0,5 mm, insbesondere von etwa 0,2 bis 0,3 mm. Bei leichter Verformbarkeit im Sinne eines Anschmiegens oder Ansaugens an die Hautoberfläche haben bei einer derarti¬ gen Wandstärke die Saugnäpfe gleichzeitig genügend Wider¬ standskraft gegenüber den beim Ablös- oder Abreißvorgang von der angesaugten Haut auftretenden Kräfte.
Die Saugglocken, also die aktiven Bereiche der Saugnäpfe haben bevorzugt einen Öffnungsdurchmesser von etwa 3 bis 20 mm, insbesondere von etwa 8 bis 15 mm. Öffnungsdurch¬ messer von unter 3 mm erscheinen aufgrund der minimalen oder gar nicht mehr auftretenden Saugwirkung wenig prak¬ tikabel und Öffnungsdurchmesser von mehr als 20 mm er¬ scheinen deshalb nicht angezeigt, weil dann der Durchmes¬ ser des Arbeitsteils auf einen in der Praxis nicht mehr vorteilhaften Betrag erhöht werden muß, um die Saugnäpfe mit einem derart großen Durchmesser noch auf der Umfangs¬ oberfläche des Arbeitsteils anordnen zu können.
Die Drehachse des Arbeitsteils kann entweder quer zur Längsachse des Griffteiles oder auch im wesentlichen par¬ allel hierzu verlaufen. Bei einer quer zur Längsachse des Griffteils verlaufenden Drehachse des Arbeitsteils lassen sich insbesondere großflächige Haut- oder Gewebepartien, also beispielsweise der Rücken, die Bauchdecke oder die Oberschenkel rasch und gezielt behandeln. Bei einer im wesentlichen parallel zur Längsachse des Griffteils ver- laufenden Drehachse des Arbeitsteils können insbesondere Hautpartien im Gesicht, am Hals und an der Schulter in ergonomischer Weise behandelt werden.
Es ist das Arbeitsteil entfernbar an dem Griffteil gela- gert, ergibt sich der Vorteil, daß unterschiedlich ausge¬ staltete Arbeitsteile an ein und demselben Griffteil ver¬ wendet werden können. Weiterhin können abgenutzte oder beschädigte Arbeitsteile rasch und problemlos ersetzt werden.
In manchen Fällen bzw. bei manchen Therapieanwendungen kann es vorteilhaft sein, die Saugnäpfe vom Innenraum des Arbeitsteils her mit einem zusätzlichen Unterdruck zu be¬ aufschlagen. Insbesondere dann, wenn der durch die bloße Abrollbewegung des Arbeitsteils erzielbare Unterdruck in den Saugnäpfen für den jeweiligen Therapiezweck nicht mehr ausreichend erscheint, kann die zusätzliche Beauf¬ schlagung des Saugnapfinnenraums mit Unterdruck von Vor¬ teil sein.
Bevorzugt wird hierbei der zusätzliche Unterdruck von ei¬ ner externen Saugpumpe erzeugt, welche an das Griffteil anschließbar ist, wobei eine Unterdruckverbindung vom Griffteil zu dem Arbeitsteil und von dort zu den Saugnäp- fen vorhanden ist. Als externe Saugpumpe kommt beispiels¬ weise eine Wasserstrahlpumpe in Frage, da hiermit ohne
elektrische Spannung und den damit einhergehenden Risiken in Feuchträumen, also insbesondere Badezimmern, ein aus¬ reichend hoher zusätzlicher Unterdruck erzeugbar ist. Durch die Unterdruckverbindung vom Griffteil zu dem Ar- beitsteil und von dort zu den Saugnäpfen erfolgt eine gleichmäßige Verteilung des von der externen Saugpumpe erzeugten Unterdrucks an die einzelnen Saugnäpfe.
Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegen- den Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Be¬ schreibung unter Bezugnahme auf die Zeichnung.
Es zeigt:
Fig. 1 schematisch vereinfacht eine Draufsicht auf eine Ausgestaltungsmöglichkeit des e findungsgemäßen Massagegerätes;
Fig. 2 eine Seitenansicht des Massagegerätes von Fig. 1;
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Einwir¬ kung eines Saugnapfes auf die darunter¬ liegende Hautpartie bzw. das unter der Hautpartie liegende Gewebe;
Fig. 4 eine Fig. 3 entsprechende Darstellung der
Einwirkung eines noppenartigen Vorsprun¬ ges auf die darunterliegende Hautpartie bzw. das unter der Hautpartie liegende
Gewebe;
Fig. 5A bis 5D schematisch vereinfacht Abwicklungen des
Arbeitsteils des erfindungsgemäßen Massa- gegerätes mit beispielhaften unterschied-
liehen Anordnungsmöglichkeiten der Saug¬ näpfe und der noppenartigen Vorsprünge;
Fig. 6 eine seitliche Schnittdarstellung durch eine andere Ausgestaltungsform des erfin¬ dungsgemäßen Massagegerätes; und
Fig. 7 eine Fig. 3 entsprechende Darstellung eines Saugnapfes in der Ausgestaltungs- form von Fig. 6.
Ein in der Zeichnung insgesamt mit 2 bezeichnetes Massa¬ gegerät weist gemäß Fig. 1 im wesentlichen ein Griffteil 4 und ein Arbeitsteil 6 auf. Hierbei ist das Arbeitsteil 6 um eine in Fig. 1 strichpunktiert dargestellte Achse drehbar an dem Griffteil 4 gelagert.
Das Arbeitsteil 6 ist zylinder- oder walzenförmig ausge¬ bildet mit zwei einander gegenüberliegenden Stirnseiten 8 und 10, in deren Bereich die Lagerung an dem Griffteil 4 erfolgt, sowie einer Umfangsoberfläche 12. Auf der Um¬ fangsoberfläche 12 des Arbeitsteils 6 sind Massageelemen¬ te 14 im wesentlichen radial zur Drehachse des Arbeits¬ teils 6 von dessen Umfangsoberfläche 12 vorspringend an- geordnet. Im dargestellten bevorzugten Ausführungsbei- spiel umfassen die Massageelemente eine Mehrzahl von Saugnäpfen 16, sowie eine Mehrzahl von noppenartigen Vor¬ sprüngen 18.
Die Figuren 5A bis 5D zeigen εchematisch vereinfacht Ab¬ wicklungen der Umfangsoberfläche 12 des Arbeitsteils 6 mit unterschiedlichen Möglichkeiten der Anordnung bzw. Verteilung der Saugnäpfe 16 und noppenartigen Vorsprünge
In der Anordnungsmöglichkeit gemäß Fig. 5A sind sowohl die Saugnäpfe 16 als auch die noppenartigen Vorsprünge 18 im wesentlichen parallel zur Drehachse des Arbeitsteils 6 in Reihen verlaufend an dem Arbeitsteil 6 angeordnet. In Umfangs- oder Drehrichtung des Arbeitsteiles 6 gesehen ergibt sich somit eine alternierende Anordnung von Reihen bestehend aus Saugnäpfen 16 und Reihen bestehend aus nop¬ penartigen Vorsprüngen 18. Die einzelnen Saugnäpfe 16 bzw. einzelnen noppenartigen Vorsprünge 18 befinden sich hierbei ebenfalls in Umfangs- oder Drehrichtung des Ar¬ beitsteiles 6 gesehen auf gemeinsamen Umfangskreisen, welche in Fig. 5A bis 5D mit strichpunktierten Linien veranschaulicht sind.
Die Umfangskreise sind hierbei zueinander äquidistant, so daß auch die Abstände der Saugnäpfe 16 untereinander in den jeweiligen Reihen und die Abstände der noppenartigen VorSprünge 18 untereinander in den jeweiligen Reihen gleich sind. Hierdurch kann eine über die gesamte Ar- beitsbreite des Arbeitsteiles 6 im wesentlichen gleichmä¬ ßig verteilte Massagewirkung erzielt werden.
Bei der Anordnungsmöglichkeit gemäß Fig. 5B sind die Saugnäpfe 16 und die noppenartigen Vorsprünge 18 sowohl in Umfangs- oder Drehrichtung des Arbeitsteiles 6 gese¬ hen, als auch parallel zur Drehachse des Arbeitsteiles 6 gesehen alternierend angeordnet. Wie in der Ausgestal¬ tungsform gemäß Fig. 5A befinden sich hierbei die Saug¬ näpfe 16 und noppenartigen Vorsprünge 18 wieder auf ge- meinsamen Umfangskreisen.
Die Anordnungsmöglichkeit gemäß Fig. 5C entspricht derje¬ nigen von Fig. 5A insofern, als hier wieder die Saugnäpfe 16 und die noppenartigen Vorsprünge 18 jeweils für sich im wesentlichen parallel zur Drehachse des Arbeitsteils in Reihen verlaufend angeordnet sind. Der Unterschied zur
Ausgestaltungsform von Fig. 5A liegt bei Fig. 5C darin, daß in Umfangsrichtung des Arbeitsteiles 6 gesehen die Saugnäpfe 16 auf eigenen Umfangskreisen liegen und auch die noppenartigen Vorsprünge 18 auf eigenen Umfangskrei¬ sen liegen. Hierbei haben die Umfangskreise gegenüber der Anordungsmöglichkeit gemäß Fig. 5A den halben Abstand zu¬ einander. Die Umfangsoberfläche des Arbeitsteiles 6 ist demzufolge dichter mit Saugnäpfen 16 und noppenartigen Vorsprüngen 18 besetzt.
Bei der Anordnungsmöglichkeit der Saugnäpfe 16 und nop¬ penartigen Vorsprünge 18 gemäß Fig. 5D besteht Überein¬ stimmung mit der Anordnungsmöglichkeit von Fig. 5B dahin¬ gehend, daß die Saugnäpfe 16 und noppenartigen Vorsprünge 18 sowohl parallel zur Drehachse des Arbeitsteils 6 gese¬ hen, als auch in Umfangsrichtung des Arbeitsteiles 6 ge¬ sehen alternierend angeordnet sind. In Umfangsrichtung des Arbeitsteiles 6 gesehen befinden sich somit die Saug¬ näpfe 16 und noppenartigen Vorsprünge 18 alternierend oder abwechselnd auf jeweils gemeinsamen Umfangskreisen, welche jedoch gegenüber der Ausgestaltungsform von Fig. 5B halben Abstand zueinander haben. Hierdurch ergibt sich der Effekt, daß in der Anordnungsmöglichkeit gemäß Fig. 5D schräg zur Umfangsrichtung des Arbeitsteiles 6 verlau- fende Reihen aufeinanderfolgender Saugnäpfe 16 und auf¬ einanderfolgender noppartiger Vorsprünge 18 ausgebildet sind, welche gegenüber der Anordnungsform von Fig. 5B eine erheblich höhere Packungsdichte haben. Es ergeben sich somit in Richtung der Drehachse des Arbeitsteiles 6 gesehen spiralförmig umlaufende Reihen von Saugnäpfen 16 und noppenartigen Vorsprüngen 18, wie in Fig. 5D durch die Strich-Doppelpunkt-Linien veranschaulicht. Bei einer Abroll- oder Abwälzbewegung des Arbeitsteiles 6 auf der Hautoberfläche wird bei der Ausgestaltungsform gemäß Fig. 5D ein besonderer Massageeffekt erzielt.
Es versteht sich, daß die Saugnäpfe 16 und die noppenar¬ tigen Vorsprünge 18 auf der Umfangsoberfläche des Ar¬ beitsteiles 6 auch noch anders als in den Figuren 5A bis 5D angeordnet werden können. Die Anordnungsmöglichkeiten gemäß dieser Figuren sind als rein illustrativ zu verste¬ hen.
Unabhängig von der Anordnung der Saugnäpfe 16 und der noppenartigen Vorsprünge 18 auf der Umfangsoberfläche des Arbeitsteiles 6 ist gemäß Fig. 2 die radiale Erstreckung der Saugnäpfe 16 und noppenartigen Vorsprünge 18 so, daß die Saugnäpfe 16 radial über die noppenartigen Vorsprünge 18 hinausragen, d. h. der von den Saugnäpfen 16 gebildete Umfangskreis hat einen größeren Durchmesser als derje- nige, der von den noppenartigen Vorsprüngen 18 gebildet wird. Hierdurch wird sichergestellt, daß gemäß Fig. 3 im Zuge der Abroll- oder Abwälzbewegung des Arbeitsteiles 6 auf einer Hautoberfläche 20 jeder der Saugnäpfe 16 bzw. jede der von den Saugnäpfen 16 gebildete Saugglocke 22 mit ihrem freien Umfangsrand auf die Hautoberfläche 20 aufsetzen und sich dort festsaugen kann. Die Aufsetz- und Festsaugbewegung der Saugglocken 22 wird durch die nop¬ penartigen Vorsprünge 18 nicht behindert, da die Saug¬ näpfe 16 bzw. die offenen Ränder der Saugglocken 22 ra- dial über die noppenartigen Vorsprünge 18 hinausragen.
Im Zuge einer weiteren Abrollbewegung des Arbeitsteiles 6 auf der Hautoberfläche 20 wird die von der Saugglocke bzw. den Saugglocken 22 angesaugte Hautpartie im Zuge einer Mitnahmebewegung leicht hochgezogen, wie in Fig. 3 schematisch veranschaulicht. Erst wenn die der Haut inne¬ wohnende Elastizität eine Rückstellkraft aufgebaut hat, welche die Haltekraft durch den Unterdruck in der Saug¬ glocke 22 übersteigt, wird die angesaugte Hautpartie von der Saugglocke 22 freigegeben. Die gemäß Fig. 3 aufgrund des unter der Saugglocke 22 herrschenden Unterdrucks im
Zuge der Mitnahmbewegung leicht hochgezogene Hautpartie federt aufgrund der Elastizität des Gewebes zurück und "taucht" hierbei leicht unter das Ausgangsniveau zurück. Diese Eintauchbewegung der Hautpartie, welche der durch die Saugnäpfe hervorgerufenen Hochziehbewegung unmittel¬ bar folgt, bewirkt zusammen mit der Hochziehbewegung einen intensiven Massageeffekt auf der behandelten Haut¬ oberfläche und in den darunterliegenden Gewebeschichten.
Verstärkt werden kann dieser Massageeffekt dadurch, daß gemäß der bevorzugten Ausgestaltungsform der Erfindung zusätzlich zu den Saugnäpfen 16 noch die noppenartigen Vorsprünge 18 vorgesehen sind. Gemäß Fig. 4 unterstützen die noppenartigen Vorsprünge 18 die Eintauchbewegüng der Hautoberfläche 20, nachdem diese von den Saugnäpfen 16 bzw. den Saugglocken 22 freigegeben worden ist. Durch die alternierende Anordnung von Saugnäpfen 16 und noppenarti¬ gen Vorsprüngen 18 ergibt sich somit eine kombinierte Saug- und Druckmassage, welche insbesondere zur Behand- lung von Cellulite und zur Lymphdrainage besonders wir¬ kungsvoll ist.
Werden zeitgleich mit der Behandlung durch das erfin¬ dungsgemäße Massagegerät 2 geeignete Kosmetik- oder Heil- präparate in Salben-, Pasten- oder Ölfor auf die zu be¬ handelnde Hautoberfläche 20 aufgebracht, wird zunächst der Abdichtungseffekt zwischen dem freien Rand der Saug¬ glocken 22 und der Hautoberfläche 20 und damit der An¬ saugeffekt gemäß Fig. 3 verbessert. Weiterhin erfolgt durch die alternierende Saug- und Druckbeaufschlagung der Hautoberfläche 20 ein intensives Einmassieren oder Einklopfen der jeweiligen Präparate sowohl in die Haut, als auch in darunterliegende tiefere Gewebeschichten.
Eine weitere besonders vorteilhafte Eigenschaft des er¬ findungsgemäßen Massagegerätes ist, daß durch die parti-
eile Ansaugung der Hautoberfläche 20 abgestorbene oder sich abschilfernde Hautpartikel bei dem Ablös- oder Ab¬ reißvorgang zwischen den Saugglocken 22 und der Hautober¬ fläche 20 mit abgerissen werden. Neben einem intensiven Massage- oder Lymphdrainageeffekt läßt sich somit mit dem erfindungsgemäßen Massagegerät gleichzeitig ein wirkungs¬ volles Peeling, also ein Entfernen abgestorbener Hautpar¬ tikel von der Hautoberfläche 20 erzielen.
Schließlich erfolgt durch das Ansaugen der Hautoberfläche 20 und der darunterliegenden Gewebeschichten durch die Saugnäpfe 16 bzw. Saugglocken 22 eine Verbesserung der Blutzirkulation in der Haut und den darunterliegenden Ge¬ webeschichten. Durch die damit verbundene Gewebeerwärmung und damit -aktivierung werden Kosmetik- oder Heilpräpa¬ rate noch besser von der Haut aufgenommen.
Durch die Verwendung des erfindungsgemäßen Massagegerätes lassen sich somit in Kombination die folgenden kosmeti- sehen und/oder therapeutischen Effekt erzielen: gleich¬ zeitige Saug- und Druckmassage der Haut und der darunter¬ liegenden Gewebeschichten, Lymphdrainage, Einmassieren oder Einarbeiten von kosmetischen oder medizinischen Prä¬ paraten und Peeling der Hautoberfläche. Durch die Zusa - menwirkung all dieser oder zumindest einiger dieser Ef¬ fekte läßt sich unter anderem der Hauttonus wirkungsvoll verbessern, Verspannungen lösen und dergleichen mehr.
Zumindest das Material der Saugnäpfe 16 und dasjenige der noppenartigen Vorsprünge 18, bevorzugt auch das Material des Arbeitsteiles 6 ist aus einem hautfreundlichen und pflegeleichten Kunststoff. Weiterhin sollte zumindest das Material der Saugnäpfe 16 und noppenartigen Vorsprünge 18 eine gewisse Elastizität haben, wobei insbesondere die Elastizität der Saugnäpfe 16 für den erfindungsgemäßen Wirkmechanismus wesentlich ist. Als geeignetes Material
für die Saugnäpfe 16 und noppenartigen Vorsprünge 18 und gegebenenfalls auch für das Arbeitsteil 6 kommt Silicon¬ gummi in Frage. Silicongummi ist ein hautfreundliches und pflegeleichtes und damit hygienisches Material, da sich Salben- oder Cremereste oder dergleichen nach der erfolg¬ ten Massage mit warmen Seifenwasser und einer weichen Bürste oder dergleichen problemlos entfernen lassen. Wei¬ terhin ist Silicongummi hinreichend weichelastisch.
Das Material zumindest der Saugnäpfe 16 sollte bevorzugt eine Shore-Härte von etwa 20 bis 80, insbesondere von et¬ wa 50 haben. Über die Shore-Härte läßt sich der mit den Saugnäpfen 16 bzw. Saugglocken 22 erzielbare Saugeffekt im gewissen Maße einstellen. Generell kann gesagt werden, daß, je härter das Material der Saugnäpfe 16 eingestellt wird, um so stärker der Ansaugeffekt zwischen Saugglocke 22 und Hautoberfläche 20 wird und umgekehrt.
Die Saugnäpfe 16 haben bevorzugt eine Wandstärke von etwa 0,1 bis 0,5 und insbesondere von etwa 0,2 bis 0,3 mm. Wandstärken unter 0,1 mm sind aufgrund der dann vorlie¬ genden Reißempfindlichkeit der Saugnäpfe 16 nicht mehr praktikabel und Wandstärken von oberhalb 0,5 mm machen die Saugnäpfe 16 in nachteiliger Weise unflexibel.
Der Öffnungsdurchmesser der Saugglocken 22 im Bereich des freien Randes hiervon liegt bei etwa 3 bis 20 mm, insbe¬ sondere bei etwa 8 bis 15 mm. Öffnungsdurchmesser von un¬ ter 3 mm erzeugen keinen spürbaren Ansaugeffekt mehr und Öffnungsdurchmesser von mehr als 20 mm würden den Umfang und damit Durchmesser des Arbeitsteils 6 in nachteiliger Weise groß machen.
Das Arbeitsteil 6 kann an dem Griffteil 4 entfernbar ge- lagert sein. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit, an den jeweiligen Massage- oder Therapieeffekt besonders gut
angepaßte Arbeitsteile etwa gemäß den Ausgestaltungsfor¬ men der Figuren 5A bis 5D wahlweise einzusetzen und dar¬ über hinaus können beschädigte oder abgenutzte Arbeits¬ teile durch neue ersetzt werden.
In dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Drehachse des Arbeitsteils 6 im wesentlichen quer zur Längsachse des Griffteiles 4 verlaufend. Mit einer derartigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Massagege- rätes 2 ist es möglich, großflächigere Hautpartien, also beispielsweise den Rücken oder die Oberschenkel zu behan¬ deln. In einer alternativen Ausführungsform kann die Drehachse des Arbeitsteils 6 auch im wesentlichen paral¬ lel zur Längsachse des Griffteiles 4 verlaufend sein. Bei einer derartigen Anordnung des Arbeitsteils 6 am Griff¬ teil 4 lassen sich speziell Gesichts- und Halspartien be¬ handeln, wobei das Führen des Massagegerätes 2 über die betreffenden Hautpartien auch vom ergonomischen Gesichts¬ punkt her angenehm ist, da das Arbeitsteil 6 im wesentli- chen parallel zum Griffteil 4 verlaufend angeordnet ist. Für die Behandlung von Gesichts- und Halspartien kann auch der Durchmesser und/oder die axiale Länge des Ar¬ beitsteils 6 verringert werden.
Falls gewünscht kann der von den Saugnäpfen 16 erzeug¬ bare, auf die Hautoberfläche 20 einwirkende Unterdruck dadurch verstärkt werden, daß die Saugnäpfe 16 vom Innen¬ raum des Arbeitsteil 6 her mit einem zusätzlichen Unter¬ druck beaufschlagbar sind. Die Figuren 6 und 7 zeigen schematisch eine mögliche Ausgestaltungform eines derar¬ tigen Massagegerätes 2. Hierbei ist gemäß Fig. 6 am hin¬ teren, dem Arbeitsteil 6 abgewandten Ende des Griffteils 4 ein Anschluß 24 vorgesehen. Der Anschluß 24 steht mit einer Leitung 26 in Verbindung, welche das Griffteil 4 der Länge nach durchsetzt und über einen der in Fig. 1 dargestellten seitlichen Lagerbügel für das Arbeitsteil 6
in das Innere des Arbeitsteiles 6 geführt ist. Die Lei¬ tung 6 mündet im Inneren des Arbeitsteils 6 in einer dor¬ tigen Vorlegekammer 28, von der eine Vielzahl von Leitun¬ gen 30 abzweigt, wobei die Anzahl der Leitungen 30 der Anzahl der an dem Arbeitsteil 6 angeordneten Saugnäpfe 16 entspricht. Die Leitungen 30 münden gemäß Fig. 7 im Bo¬ denbereich der Saugnäpfe 16. An dem Anschluß 24 kann dann eine externe Saugpumpe angeschlossen werden, insbesondere eine Wasserstrahlpumpe oder dergleichen, mit der ohne elektrische Energie ein zusätzlicher Unterdruck erzeugbar ist, der dann über die Leitung 26 und die Vorlegekammer 28 auf die einzelnen Saugnäpfe 16 wirkt. Der Ansaugeffekt zwischen den Saugnäpfen 16 bzw. Saugglocken 22 und der Hautoberfläche 20 kann hierdurch intensiviert werden.
Die Verwendung einer Wasserstrahlpumpe oder einer sonsti¬ gen, ohne elektrische Energie arbeitenden externen Saug¬ pumpe ist vom sicherheitstechnischen Standpunkt her be¬ sonders vorteilhaft, da erfahrungsgemäß Massagegeräte auch in Feuchträumen, also Badezimmern, zur Anwendung ge¬ langen, wobei hierbei die betreffende Person sich auch in der Badewanne befinden kann, wo der Umgang mit elektri¬ schen Geräten äußerst riskant ist.
Es sei jedoch festgehalten, daß auch ohne die Verwendung einer zusätzlichen externen Saugpumpe gemäß den Figuren 6 und 7 der Massage- und Therapieeffekt, der mit dem erfin¬ dungsgemäßen Massagegerät 2 erzielbar ist, äußerst hoch ist.
Es versteht sich, daß im Rahmen der vorliegenden Erfin¬ dung eine Vielzahl von Modifikationen und Abwandlungen denkbar ist. So sind unter anderem die in den Figuren 5A bis 5D dargestellten Anordnungsmöglichkeiten der Saug- glocken 16 und noppenartigen Vorsprünge 18 in keiner Weise als einschränkend zu verstehen. Beispielsweise kön-
nen in Umfangsrichtung des Arbeitsteils 6 gesehen auch zwei Reihen von Saugnäpfen 16 im wesentlichen parallel zur Drehachse des Arbeitsteiles 6 vorgesehen werden, wel¬ che dann von einer oder auch zwei Reihen der noppenarti- gen Vorsprünge 18 gefolgt werden. Weiterhin ist die Form¬ gebung der noppenartigen Vorsprünge 18 nicht auf die in den Figuren dargestellte Formgebung mit der abgerundeten, annähernd halbkugelförmigen Oberfläche beschränkt, wenn¬ gleich diese Formgebung sich in der Praxis als am besten verträglich während des Massagevorgangs herausgestellt hat.
Weiterhin ist, wie bereits erwähnt, die Verwendung einer zusätzlichen Unterdruckquelle gemäß den Figuren 6 und 7 zwar möglich, aber nicht unbedingt nötig, um die ge¬ wünschte Wirkung zu erzielen.