Ultraschallwandler
Die Er findung be trifft einen Ultraschallwandler mit einem piezoelektrischen Wandlerelement, das mit einem rotations¬ symmetrischen, scheibe nförmigen λ /4-Anpassungskδrper ver¬ sehen ist.
Ein Ultraschallwandler der obengenannten Art ist aus der DE-PS 39 11 047 bekannt. Bei diesem werden durch kleine Än¬ derungen im Durchmesser de r Hauptfläche des Anpassungskör¬ pers , bezogen auf den Durchmesser des piezokeramischen Wand- lerelementes , die Schwingungen beeinflußt , um bei kleiner Dimensionierung des Ultraschallwandlers seinen Wirkungsgrad und seine Abstrahlcharakteristik zu verbessern. Ebenfalls ist der Druckschri ft zu entnehmen, daß auch kleine Formände¬ rungen der Umfangswand des Anpassungskörpers die Schwingun- gen erheblich ändern können. Als Konfiguration der Seitenli¬ nie der U fangsfläche wird eine Gerade angegeben , die diver¬ giert oder konvergiert, so daß der Durchmesser der Haupt flä¬ che des Anpassungskörpers geringfügig von der Haupt fläche des piezokeramischen Wandlerelementes abweicht. Auch leicht positiv oder leicht negativ gekrümmte Seitenlinien werden abhängig von der Dicke des Anpassungskörpers zum Durchmesser des Wandlerelementes als vorteilhaft angesehen, um einen re¬ lativ zentrierten hohen Schalldruck zu er reichen. Allerdings weist bei einem solchen Ultraschallwandler die sich ergeben- de Amplitudenverteilung ein relatives Minimum im zentralen Bereich der Abstrahlfläche auf . In radialer Richtung steigt die Amplitude an , hat ih r Maximum bei etwa dem halben Radius und fäl lt zum Rand hin steil ab . Durch diese Schwingungsform ergeben sich Einbußen beim erreichbaren Schalldruck und die
damit verbundenen Schallkeulenformen weisen deutliche Neben¬ keulen auf , die im Praxiseinsatz zu Störungen und Fehlfunk¬ tionen führen können.
Daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde , einen Ultra¬ schallwandler der obengenannten Art zu schaffen , bei dem bei kleiner Bauform aufgrund einer verbesserten Schwingungsform mit möglichst geringen Einbußen ein hoher Schalldruck er¬ reicht wird und bei dem die Nebenkeulenunterdrückung besser als - 30 dB ist. Zur Lösung dieser Aufgabe weist der A /4- Anpassungskörper an seiner Umfangsfläche und/oder an seiner dem Wandlerelement zugewandten , rückseitigen Fläche einen Einschnitt auf . Ein be sonders gutes Abstrahlverhalten wird erreicht, wenn der Einschnitt eine Tiefe bis maximal ein Viertel vom Scheibendurchmesser des Anpassungskörpers auf¬ weist. Derartige Ultraschallwandler sind für den industriel¬ len Einsatz mit guten akustischen Eigenschaften und dem Be¬ trieb im Umgebungsmedium Luft besonders geeignet. Bei einer einfach zu fertigenden Ausführungsform weist die Umfangsflä- ehe außerhalb des Einschnitts eine kreiszylindrische Kontur auf . Hierbei wird in einem einfach herzustellenden scheiben¬ förmigen, kreiszylindrischen Anpassungskδrper der Einschnitt nachträglich in die Um fangsfläche z. B . eingefräst . Um eine möglichst günstige , d . h. mit wenigen Verlusten behaftete Schwingungsform zu erreichen, weist die Um fangsfläche einen Einschnitt mindestens solcher Tie fe auf , daß dieser bei un¬ gleich großen Kreisflächen an Ober- und Unterseite des λ /A-Anpassungskörpers die in diesen hineinproj iziert gedach¬ te, von der kleineren Kreisfläche ausgehende Zylindermantel- fläche schneidet. Weist das piezoelektrische Wandlerelement eine Hauptfläche vom Durchmesser D in Richtung Hauptabstrah- lung der Ultraschallschwingungen auf und hat die dieser zu¬ gewandte unterseitige Kreisfläche des /4-Anpassungskörpers einen Durchmesser zwischen 0 , 9 D und 1, 2 D, wird bei der
Variation dieses Parameters in Verbindung mit der Form und Tiefe des Einschnitts eine besonders wirksame Schwingungs¬ form ermöglicht. Die Wirkung des Einschnitts im Hinblick auf die akustischen Eigenschaften ist be sonders gut, wenn die Tiefe des Einschnitts 0 , 05 - 0 , 15 vom Scheibendurchmesser des Anpassungskδrpers beträgt. Ist der gesamte Ultraschall¬ wandler ohne die dem beschallenden Medium zugewandte Seite der Anpaßschicht mit einer Schaumumhül lung versehen, so wird hiermit auch eine Verschmutzung im Bereich des Einschnitts mit den Vertiefungen und Ecken vermieden . Zugleich bleibt hierbei die Frontfläche des Ultraschallwandlers unverändert plan, was den Vorteil der guten Reinigungsfähigkeit bei Ver¬ schmutzung des Wandlers sowie sein optisch besseres Aussehen mit sich bringt. Besteht die Schaumumhüllung aus Polyurethan, so ist die mit dieser Schaumumhüllung vor allem angestrebte elastische Dämpfung des Ultraschallwandlers außerordentlich gut . Bei Verwendung des Ultraschallwandlers im Umgebungsme¬ dium Luft wird das Impedanz-Anpassungsproblem, daß zwischen dem zu Schwingungen angeregten piezokeramischen Wandlerele- ment und der Luft besteht , vorteilhaft gelöst, wenn der /4-Anpassungskörper aus syntaktischem Schaum besteht.
Besonders günstig hinsichtlich der Abstrahlcharakteristik und einfach in der Herstellung ist eine Ausführungsform , bei der der Einschnitt an der rückseitigen Fläche des Anpassungs¬ körpers als zylinderförmige Aussparung ausgeführt ist. Eine ebenso wirkungsvolle und einfache Alternative besteht, wenn der Einschnitt an der rückseitigen Fläche des Anpassungskör¬ pers in Form von konzentrischen, ringförmigen Rillen mit einer Tiefe bis maximal der Hälfte der Dicke des Anpassungs¬ körpers besteht.
Die Erfindung wird anhand eines Ausführungsbeispiels im fol¬ genden näher erläutert.
Es zeigen:
FIG 1 einen erfindungsgemaßen Ultraschallwandler im Schnitt , FIG 2 die Schallkeulenform vom Ultraschallwandler nach FIG 1 , FIG 3 die Schwingungsform auf der Abstrahloberfläche vom Ultraschallwandler nach FIG 1 ,
FI G 4 einen Ultraschallwandler mit rechteckfδrmige Ein¬ schnitt an der Um fangsfläche , FIG 5 einen Ultraschallwandler mit trapez förmigem Einschnitt an der Umfangsfläche, FI G 6 einen Ultraschallwandler mit dreieckfδrmigem Einschnitt. FI G 7 einen Ultraschallwandler mit zylinderförmiger Ausspa¬ rung an der rückseitigen Fläche des Anpassungskδrpers , FI G 8 einen Ultraschallwandler mit ringförmigen Rillen an der rückseitigen Fläche des Anpassungskδrpers.
FIG 1 zeigt einen erfindungsgemäßen Ultraschallwandler mit einer scheibenförmigen Piezokera ik 1, die über ihre Haupt¬ fläche 7 mit einem rotationssymmetrischen, scheibenförmigen t /4-Anpassungskörper 2 über dessen unterseitige Kreisfläche 8 verklebt ist . Die Piezokeramik 1 hat einen Durchmesser D = 32.4 mm und eine Scheibendicke h. = 6 mm . Sie besitzt folgende Werkstof fdaten: Dichte 7600 kg/m3 , Elastizitätsmodul 65000 N/mm2 und eine Querkontraktion von 0 , 29. De r kreiszy¬ lindrische tλ /4-Anpassungskδrper 2 weist an seiner Umfangs- fläche 3 eine rechteckförmige Nut 4 mit einer Tie fe 5 vom
Betrag 3 t„ n = 3.8 mm und einer Höhe von h„ n = 4.5 mm als Ein- schnitt auf , wobei die Nut 4 von der oberseitigen Kreisfläche , d . h . von der Abstrahlfläche des Anpassungskδrpers 2 einen
Abstand a„ n = 2.4 mm hat und die Scheibendicke h s„ = 8.8 mm beträgt. Der Durchmesser d des aus syntaktischem Schaum be¬ stehenden Anpassungskörpers 2 s timmt mit dem der Piezokeramik 1 überein. Der Anpassungskörper 2 weist folgende Werkstoffda¬ ten auf : Dichte 580 kg/m3 , Elastizitätsmodul 2150 N/mm* und eine Querkontraktion von 0.285.
Für den Ultraschallwandler nach FIG 1 ergibt sich die Schall¬ keulenform gemäß FIG 2 , die als praktisch nebenkeulenfrei be¬ zeichnet werden kann , da nur Nebenkeulen mit um mehr als - 30 dB gegenüber der Hauptkeule reduzierter Schwingungsam- plitude auftreten. Dieses außerordentlich günstige Verhalten ist der Profilierung der Zylindermantelfläche zu verdanken , die eine Schwingungsmode mit nahezu idealer Schwingungsampli¬ tudenverteilung auf der Abstrahlfläche des λ/4-Anpassungs- körpers 2 gemäß FIG 3 zur Folge hat. Hierin ist auf der Or- dinate die Amplitude und auf der Abzisse die Längserstrek- kung der Abstrahlfläche , d . h. ihr Durchmesser 4 aufgetragen.
Die FIG 4 , 5 , 6 zeigen weitere Ausführungsformen der erfin¬ dungsgemäßen Wandlerform . Beim Ultraschallwandler nach FIG 4 ist der Einschnitt 4 in dem ^ /4-Anpassungskδrper 2 zwar ebenso wie in FIG 1 nutförmig , jedoch steht hier die unter¬ seitige Kreisfläche 8 des Anpassungskörpers 2 über die Haupt¬ fläche 7 der Piezokeramik 1 hinaus , was einen Einfluß auf die hinsichtlich der Schwingungsform optimale Form und Lage der Nut 4 hat. Bei der in FI G 5 dargestellten Ausführungsform des Ultraschallwandlers ist der Einschnitt 4 in der Umfangs¬ fläche 3 des kreiszylindrischen /4-Anpassungskörpers 2 t ra¬ pezförmig . Auch kann die Mantelfläche des Anpassungskδrpers 2 , in die der Einschnitt 4 eingearbeitet ist , eine konisch verlaufende Seitenlinie haben . Dies zeigt z .B . FIG 6, wo der Einschnitt 4 dreieckf δrmig gestaltet ist und die Abstrahlflä¬ che gegenüber der mit der Piezokeramik 1 verklebten Oberflä¬ che des Anpassungskδrpers einen größeren Durchmesser aufweist .
Die Einschnitte 4 können mehreckig gestaltet oder auch als runde Vertiefungsformen ausgeführt sein. Sie können in Um- fangsflächen 3 von kreiszylindrischen oder konischen Scheiben als Anpassungskörper 2 eingearbeitet sein, deren Durchmesser
an der Verklebungsflache mit der Piezokeramik vom Durchmesser D vorzugsweise zwischen 0 , 9 x D und 1, 2 x D beträgt.
Die exakte Geometrie der Profilierung , die die optimale Schwingungsform nach FIG 3 ergibt , hängt von den mechanischen Werkstoffdaten und Außenabmessungen des piezoelektrischen Wandlerelements 1 und des Anpassungskörpers 2 ab , wodurch auch die Größenordnung der gewünschten Betriebs frequenz vor¬ bestimmt wird . Sie muß für jede Kombination von Werkstoffda- ten und Außenabmessungen sowie für die gewünschte Auslen¬ kungsform neu abgestimmt und optimiert werden.
In der Mehrzahl der Anwendungsfälle ist eine schmale Schall¬ keule ohne Nebenkeulen vorteilhaft . Mit den erfindungsgemäs- sen seitlichen Einschnitten kann auf der Abstrahlfläche eine Amplitudenverteilung von der Form einer Gaußschen Glockenkur¬ ve erzeugt werden mit maximaler Auslenkung im Zentrum der Ab¬ strahlfläche und zum Rand hin stetig abf allender Amplitude. Die Gauß-Kurve ist nach der Theorie die Auslenkungsform , die zu völ lig nebenkeulenfreien Schallkeulen führt. In der Praxis weisen die Wandler mit optimierten seitlichen Einschnitten , wie in FI G 2 dargestellt, extrem schwach ausgeprägte Neben¬ keulen auf . Je nach Ausführungsform läßt sich eine Nebenkeu¬ lenunterdrückung von - 30 bis - 40 dB erreichen.
Mit der Form des Einschnitts in der Mantelfläche können Gauß- Kurven mit unterschiedler Flankensteilheit erzeugt werden , wodurch gl eichzeitig die - 3 dB-Breite der Hauptschallkeule verändert wird . Dabei entspricht einem steilen Abfall eine breitere Keule , einem flacheren Kurvenverlauf dagegen eine sehr schmale Keule. Die damit einstellbaren Öffnungswinkel liegen zwischen etwa 8* und 25" . Durch die gaußför ige, gleichphasige Schwingungsverteilung erhöht sich zugleich das Übertragungsmaß, d .h . das Verhältnis zwischen der Span-
nung des empfangenen Echosignals zu der zugehörigen Sende¬ spannung bei einem bestimmten Abstand , um bis zu Faktor 5 gegenüber einem gleichen Wandler ohne diese seitliche Profi¬ lierung.
Mit der Form der seitlichen Profilierung können aber auch andere als gaußförmige Amplituden- und Phasenverteilungen auf der Abstrahlfläche erzeugt werden. Die Schallkeule und das Übertragungsmaß können in weiten Grenzen variiert werden, um einen für den j eweiligen Anwendungsfall "maßgeschneider¬ ten" Ultraschallsensor zu schaffen. Der der Erfindung zugrun¬ de liegende Gedanke besteht darin , durch Konturierung an der Seitenfläche mit Einschnitten 4 vorteilhafte Verbesserungen auf der schallabstrahlenden Frontfläche zu erreichen. Die Frontfläche, d .h. die Schallabstrahlfläche selbst bleibt da¬ bei unverändert plan und läßt sich zur Erzielung einer guten Optik bei Verschmutzung leicht reinigen. Der Ultraschallsen¬ sor wird bis auf die Abstrahlfläche in elasti sches Dämpfungs¬ material, vorzugsweise Polyurethan, eingebettet, was zugleich die Verschmutzung der seitlichen Kontur mit ihren Vertiefun¬ gen und Ecken im Bereich der Einschnitte verhindert.
Mit der vorliegenden Erfindung sind Ultraschallwandler mit nahezu idealer, d .h . nebenkeulenfreier Abstrahlcharakteristik auf einfache Weise in kleiner Bauform herstellbar. Dies wird unter Benutzung von konventionellen Bauelementen für Ultra¬ schallwandler erreicht, indem die Umfangsfläche des Anpas¬ sungskörpers durch einen in Form und Tiefe geeigneten Ein¬ schnitt profiliert wird .
Nicht nur durch Konturierungen an der Umfangsfläche 3 des Anpassungskörpers 2, sondern auch durch Einschnitte 9, 10, 11 an seiner der Piezokeramik zugewandten, rückseitigen Fläche 8 gemäß FIG 7 und 8 kann das Abstrahlverhalten des Ultraschall-
wandlers verbessert werden. In FIG 7 ist an der rückseitigen Fläche 8 eine zylinderfδrmige Aussparung 9 vorgesehen. Bei dem in FIG 8 dargestellten Ultraschallwandler bestehen die Einschnitte auf der rückseitigen Fläche 8 des Anpassungskör- pers 2 in Form von konzentrischen, ringförmigen Rillen 10, 11. Ein besonders günstiges Abstrahlverhalten läßt sich bei Kombination von seitlichen und rückseitigen Profilierungen des Anpassungskörpers erreichen.