Anti-Kopier-Film oder -Schicht für Dokumente
Beschreibung
Die Erfindung besteht in einem Anti-Kopier-Film oder -Schicht für Dokumente, bestehend aus einem Film oder einer Schicht aus trans¬ parentem Material mit einer Vielzahl von mit Abständen zueinander angeordneten, zumindest teilweise undurchsichtigen Bereichen, de- ren Ebenen in etwa derselben vorbestimmten Lage gegenüber den Oberflächen des Films oder der Schicht angeordnet sind, so daß aus einem etwa senkrechten Sichtwinkel auf die Oberflächen des Films oder der Schicht der Anti-Kopier-Film im wesentlichen un¬ durchsichtig ist und aus einem vorbestimmten Sichtwinkel auf die Oberflächen des Films oder der Schicht der Anti-Kopier-Film im wesentlichen durchsichtig ist.
Ein Anti-Kopie-Film der oben bezeichneten Art ist in der
US-A 3 887 742 beschrieben. Ein solcher Film, der kopiersichere Dokumente ermöglichen soll, ist wirksam, grafische Informationen und/oder Zeichen eines Dokumentes oder allgemein eines Schrift¬ stücks zu verdecken in senkrechter Blickrichtung, wie sie in ei¬ nem Kopiergerät vorliegt, und die grafischen Informationen und/ oder Zeichen unter einem vorbestimmten anderen Blickwinkel, bezo- gen auf die Ebene des Dokumentes, sichtbar zu machen.
Praktisch ist ein solcher Anti-Kopier-Film eine transparente Kunststoff-Folie mit darin befindlichen undurchsichtigen oder mit einer beliebig eingekerbten oder im Querschnitt sägezahnförmigen Oberfläche, worin eine erste schräge oder senkrechte Fläche ent¬ weder schwarz oder reflektiv ist in bezug auf einen senkrechten Blickwinkel, bezogen auf die Ebene der Folie oder des Dokumentes, und die andere schräge Fläche durchsichtig ist unter einem ande¬ ren Blickwinkel, so daß die Informationen bzw. Zeichen lesbar sind. Solche eingekerbten oder sägezahnförmigen Oberflächen sind sehr schwierig herstellbar, da zuerst die Oberflächen geprägt oder eingeschlagen werden müssen, und dann die Schrägflächen mit einem schwarzen oder reflektierenden Material versehen werden müssen, wobei die Genauigkeit dieser Arbeitsgänge so groß sein muß, daß die Transparentflächen nicht in Mitleidenschaft gezogen, d.h. ebenfalls teilweise mit schwarzem und reflektierendem Mate¬ rial versehen werden. Für die theoretische Schrägflächenausbil¬ dung innerhalb der Folie sind praktische Herstellausführungen nicht beschrieben.
Ein Anti-Kopier-Medium für Geschriebenes oder Gedrucktes ist aus der AU-A-610 614 bekannt, worin das Medium ein photoempfindliches Farbsystem enthält, das bei Bestrahlung in einem Photokopierer die Schrift unlesbar macht oder die Kopie vom Original deutlich unterscheidbar macht, so daß entweder das Original wertlos wird oder klar als kopiert erkennbar wird.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Anti-Kopier-Film oder eine -Schicht bereitzustellen, der bzw. die einfacher her- stellbar und wirtschaftlicher ist.
Anti-Kopie-Film oder -Schicht für Dokumente, bestehend aus einem Film oder einer Schicht aus transparentem Material mit einer Vielzahl von mit Abständen zueinander angeordneten, zumindest teilweise undurchsichtigen Bereichen, deren Ebenen in etwa der¬ selben vorbestimmten Lage gegenüber den Oberflächen des Films oder der Schicht angeordnet sind, so daß aus einem etwa senkrech¬ ten Sichtwinkel auf die Oberflächen des Films oder der Schicht der Anti-Kopier-Film im wesentlichen undurchsichtig ist und aus einem vorbestimmten Sichtwinkel auf die Oberflächen des Films oder der Schicht der Anti-Kopier-Film im wesentlichen durchsich¬ tig ist, dadurch gelöst, daß jeder Bereich aus mindestens ersten undurchsichtigen Abdeckungen auf einer der Oberflächen des Films oder der Schicht und mindestens zweiten undurchsichtigen Abdek- kungen auf der anderen der Oberflächen des Films oder der Schicht gebildet ist, und daß die mindestens ersten und zweiten Abdeckun¬ gen im wesentlichen horizontal angeordnet sind.
Dadurch vereinfacht sich die Herstellung eines solchen, ansonsten mechanisch und/oder chemisch herzustellenden Films beträchtlich, und es ergeben sich beträchtliche Variationsmöglichkeiten je nach der gerade angestrebten Anwendung.
Praktisch können die ersten und zweiten Abdeckungen in Horizon- talebenen parallel zueinander versetzt angeordnet sein.
In zweckmäßiger Ausbildung können die ersten und zweiten Abdek- kungen etwa dieselbe Breite (im Querschnitt) aufweisen und auf Lücke ohne wesentliche Überlappungen angeordnet sein.
Es ist jedoch auch möglich, daß die ersten und zweiten Abdeckun¬ gen etwa dieselbe Breite aufweisen und auf Lücke mit Überlappun¬ gen angeordnet sind. Es kann auch zweckmäßig sein, die ersten und zweiten Abdeckungen mit unterschiedlichen Breiten auszubilden.
Praktisch können die Abdeckungen als Linienstruktur beidseitig auf einen transparenten Film oder eine Schicht, insbesondere drucktechnisch, aufgebracht sein.
Das ist für die Massenherstellung solcher Filme und Schichten eine sehr günstige Herstellbarkeit.
Praktisch ist ein solcher erfindungsgemäßer Film dadurch gekenn¬ zeichnet, daß eine erste photosensitive Schicht einerseits auf einen transparenten Film aufgebracht, direkt belichtet und ent¬ wickelt ist und daß danach eine zweite photosensitive Schicht an¬ dererseits auf den transparenten Film aufgebracht, direkt belich¬ tet und entwickelt ist.
Eine weitere praktische Ausbildung ist dadurch gegeben, daß eine erste photosensitive Schicht einerseits auf einen transparenten Film aufgebracht, direkt belichtet und entwickelt ist und daß da¬ nach eine zweite photosensitive Schicht andererseits auf den transparenten Film aufgebracht, indirekt durch die erste entwik- kelte, photosensitive Schicht und den Film hindurch belichtet und entwickelt ist.
Eine weitere Variante besteht darin, daß auf einen transparenten Film einerseits eine Linienstruktur und andererseits eine photo- sensitive Schicht aufgebracht ist, und die photosensitive Schicht durch die Linienstruktur hindurch belichtet und entwickelt ist.
Dabei kann die Belichtung mittels paralleler oder divergenter Strahlung erfolgen, so daß entweder annähernd keine Überlappung der Abdeckungen oder gerade eine Überlappung erfolgt.
Eine vorteilhafte Ausführung ergibt sich dadurch, daß auf einen transparenten Film einerseits eine Negativ-Resistschicht und auf die andere Seite eine Positiv-Resistschicht aufgebracht ist und beide Schichten durch Belichten durch eine Linienstruktur-Maske von der Seite der Negativ-Resistschicht hindurch und Auswaschen beider Schichten gebildet sind.
Das photosensitive Schichtmaterial kann zweckmäßig eine photogra- phische Emulsion oder auch eine KunststoffSchicht mit Photoini¬ tiatoren sein.
Es ist auch vorteilhaft, wenn ein nicht undurchsichtiges Schicht¬ material, vor dem Auftrag undurchsichtig gemacht, insbesondere durch Farbzumischung.
Dabei kann ein nicht undurchsichtiges Ξchichtmaterial nach dem Auftragen, Belichten und Entwickeln an den erhabenen oder ver¬ tieften Stellen mit undurchsichtigen Material, z.B. Farbe, verse¬ hen sein.
Die fertigen Schichten mit den Abdeckungen können auch mittels eines transparenten Lacküberzugs gegen Beschädigung versiegelt sein.
Weitere Patentansprüche beziehen sich auf eine Mehrfilm- oder -Schichtausführung des erfindungsgemäßen Anti-Kopier-Films sowie auf vorteilhafte Dimensionierungsbereiche der Abdeckungen, des Films oder der Schicht bzw. einer eventuellen Trägerfolie, um weitgehend optimale Abdeck- und Durchsichtverhältnisse zu errei- chen. Konkret können die zumindest teilweise undurchsichtigen und/oder reflektierenden Abdeckungen im wesentlichen als Streifen ausgebildet und etwa parallel zu und gleichabständig voneinander angeordnet sein.
Die Erfindung ist anhand von Zeichnungen in einzelnen Ausfüh¬ rungsformen nachfolgend beschrieben.
Es zeigen
Fig. 1, a und b
Ausführungen von Kopier-Sicherungsfolien nach dem Stand der Tech¬ nik mit Schrägflächen
Fig. 2, a und b erfindungsgemäße Anti-Kopier-Filme mit Abdeckungen
Fig. 3 erfindungsgemäße Abdeckungen, durch beidseitige photosensitive Schichten erzeugt
Fig. 4 erfindungsgemäße Abdeckungen gebildet durch Belichtung einer pho¬ tosensitiven Schicht durch eine Druck-Maske hindurch
Fig. 5, a-c schematische Herstellung von erfindungsgemäßen Abdeckungen mit¬ tels Negativ-Resist-Materials
Fig. 6 , a-c schematische Herstellung wie nach Fig. 5, a-c jedoch mittels Po- sitiv-Resist-Materials
Fig. 7, a und b schematische Herstellung von beidseitigen erfindungsgemäßen Ab¬ deckungen durch gleichzeitige Verwendung von Negativ- und Posi- tiv-Resist-Material
Fig. 8 und 9 schematische geometrische Darstellungen eines erfindungsgemäßen
Anti-Kopier-Films
Fig. 10 eine Mehrfach-Film-Ausführung des erfindungsgemäßen Anti-Kopier- Films
Definitionen:
Abdeckungen
Im Sinne der Erfindung sollen diese Abdeckungen optisch abdecken. Dafür ist im Extremfall eine sehr dünne lichtundurchlässige und ggf. zusätzlich reflektierende Schicht ausreichend. Die Schicht¬ dicke kann dabei ohne weiteres Foliendicke erreichen.
Belichtung
Kann durch optische Masken hindurch erfolgen, wobei diese auf die zu belichtende Schicht aufgelegt wird (im Kontakt) .
Kann auch kontaktlos erfolgen mittels Abtasters (Scanners), meh¬ rerer Lichtquellen (z.B. Photodioden-Anordnung [Array] , wobei die mehreren Lichtquellen auch optisch, z.B. durch Beugungsgitter, erzeugbar sind.
Lichtquelle
ist jede Strahlung emittierende Vorrichtung.
Strahlung
wird erzeugt durch alle elektromagnetischen Quellen, schließt auch jede Korpuskular-Strahlung (z.B. Elektronenstrahlen) ein.
Entwicklung
Chemische Entwicklung bei photographischen Schichten und Auswa¬ schen mittels geeignetem Lösungsmittel oder Wasser bei photosen- sitiven Kunststoffen.
Beschreibung
Figur la zeigt eine bekannte theoretische Kopierschutzfolie, be- stehend aus einem dünnen durchsichtigen Kunststoff-Material Q auf einem transparenten Trägermaterial G, wobei im Material Q eine Reihe von parallelen und gleichabständigen, undurchsichtigen, schrägen Ebenen im Winkelbereich von γ = 50 bis 70°, vorzugsweise von 60° zur Oberfläche des Materials Q vorgesehen sind. Die Ebenen sollen schwarz oder reflektierend sein. Die Kopierschutzfolie kann über Kleben oder andere Haftarten auf dem zu schützenden Original angebracht werden. Die schrägen opaken Ebenen sollen etwa 2,5 μ dick sein und etwa im Abstand von 25 μangeordnet sein. Die Realisation einer derartigen theoretischen Kopierschutzfolie ist nicht beschrieben.
Figur lb zeigt eine in derselben US-A-3 887 742 beschriebene Ko¬ pierschutzfolie 11 mit einem Kunststoffmaterial Z, das eine Säge¬ zahnform-Oberfläche 12 aufweist, die ebenfalls aus transparentem Kunststoff besteht. Dabei sollen die schrägen Zahnflanken V (s. dickere Strichstärke) schwarz oder reflektierend sein, während die senkrechten Flanken W transparent sind.
Es ergibt sich wie im obigen Beispiel ein Auslöschen oder Verdek- ken der Informationen auf einem Original bei senkrechter Blick¬ oder Kopierrichtung und ein Sichtbarmachen der Informationen bei schräger Blickrichtung (Winkelbereich γ wie oben angegeben) .
Ausführungen der vorliegenden Erfindung sind in Figuren 2a und 2b schematisch dargestellt.
Im Unterschied zu den bekannten Kopierschutzfolien in Figuren la und lb, in denen ausnahmslos schräge Ebenen oder Flächen als op¬ tische Verdeckungsmittel ausgenutzt werden, geht die vorliegende Erfindung den folgenden Weg.
Anti-Kopier-Filme oder -Schichten bestehen hierbei aus einem transparenten Film oder einer transparenten Schicht S (im fol¬ genden wird nur vom Film S gesprochen) , der bzw. die mit etwa parallelen und streifenförmigen Abdeckungen A versehen ist, die oben (AI) und unten (A2) auf den Filmoberflächen und mit Lücken L zueinander angebracht sind und unter definierten (ca. senkrech-
ten) Blickwinkeln als optische Abdeckungen und unter anderen Blickwinkeln ca. 30-73°, insbesondere etwa 45° bis etwa 60°, als optische Öffnungen dienen sollen.
Die Abdeckungen AI und A2 sind im wesentlichen horizontal an¬ geordnet, was bedeutet, daß zwar geringe Abweichungen aus der Ho- rizontaiebene unschädlich sind, aber im Sinne der Erfindung nicht notwendig sind, wie etwa die schräge Ebenenanordnung in Figur la und lb.
Die Abdeckungen AI und A2 haben gleiche oder unterschiedliche Ab¬ messungen wie aus dem Vergleich von Figuren 2a und 2b hervorgeht. In Figur 2a sind oben und unten im wesentlichen gleiche Breiten von AI und A2 benutzt, während in Figur 2b, die Breiten der Ab- deckungen A2' größer als die der Abdeckungen AI' sind.
Die für eine praktische Anwendung solcher Filme mit Abdeckungen notwendigen geometrischen Betrachtungen werden im folgenden an¬ hand der Schemaskizzen der Figuren 8 und 9 erläutert.
φ: Effektiver Öffnungswinkel der marktüblichen Kopiergeräte 6°<_ φ/2 < 54°
dg: Breite der Abdeckungen AI, A2
do: Breite der Lücke L zwischen den Abdeckungen
s: Dicke des Films S
h: Dicke einer eventuellen Trägerfolie F
x: Überlappungsbreite der Abdeckungen AI und A2
p: Summe der Breiten dg und do
α: Mittlerer Betrachtungswinkel zum Lesen
Transmission der Anordnung
do
T- dg + do
Es ergibt sich aus der Geometrie der Skizze (Fig. 8!
tan φ 2 = x/s = Y
für den mittleren Betrachtungswinkel α = 45° ergibt sich
dg + do = 2 s
do = 2 s - dg
dg = s + x
dg > s wenn α > 45°
Mit A = 1/tan α und A > Y
ergibt sich
dg = s (A + Y)
do = s (A - Y)
und für die Transmission folgt
do
T- dg + do
= 1/2 (A-Y) .
Mit dem Winkelbereich 6° < φ/2 < 54° wird die Systemparamter-Un- gleichung
0,05 < Y < 0,5
erhalten.
Wird der Winkelbereich auf 6= < φ/2 < 12° begrenzt, ergibt sich
0,05 Y ≤. 0,1.
Für den Betrachtungswinkelbereich wird angenommen
A = 1/tan α und 73° < α < 30,5°, daraus folgt:
0,3 < A a. 1,7
Die Filmdicke s liegt im großen Bereich von ca. 5 μ bis ca. 300 μ, insbesondere zwischen etwa 20 μ und 100 μ.
Die Filmdicke s liegt für dieses Rechenbeispiel praktisch im Be- reich von
5 μ < s < 100 μ.
Daraus folgen für do und dg die Bereiche:
Die Werte von do und dg zeigen, welch großen Einfluß der Betrach¬ tungswinkel α für die Dimensionierung besitzt.
Wird eine Trägerfolie F benutzt, so muß durch den längeren Weg (h) der Lichtstrahlen noch berücksichtigt werden, daß es außer dem sichtbaren Bereich auch einen durch die Abdeckungen AI, A2 selbst "optisch abgeschalteten" unsichtbaren Bereich a auf dem Dokument D gibt.
Es ergibt sich die Beziehung:
h = 2 s - a oder 2 - y
a = 2 s - h (2 - y)
für h ( 2 - y) » 2 s
geht a
Bei Vergrößerung von h strebt a gegen Null, was anzustreben ist,
Als Höchstwert für a hat sich der Wert
a <_ 0,3 dg herausgestellt.
Damit wird ein sehr kleiner unsichtbarer Bereich a erhalten. Zur Verdeutlichung wurden die Werte von h min in obige Tabelle aufge¬ nommen, wobei sich an den unterschiedlichen Werten auch der be¬ trächtliche Einfluß von A bzw. α auf h min zeigt.
Bei obiger Betrachtung wurde die Dicke der Abdeckungen, die den Wert a noch vergrößern könnten, vernachlässigt.
Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Anti-Kopier-Filme oder -Fo- lien wird beispielhaft folgendes beschrieben.
Die Anti-Kopier-Filme 13 und 14 lassen sich einmal drucktechnisch mittels aller geeigneter Druckverfahren mit den Parallel-Linien- strukturen (Abdeckungen) AI, L; A2, L bzw. AI', L' sowie A2 ' , L' einseitig oder beidseitig gleichzeitig herstellen. Das genaue Po¬ sitionieren der Abdeckungen AI bzw. AI' zu ihren Pendants A2 bzw. A2 ' wird dabei vorausgesetzt und hängt vom jeweilig vorgegebenen Sichtwinkel α ab.
Die Dicke der Druckschichten liegt dabei in der Größenordnung von unter 1 μ, so daß obige Befürchtung, dadurch vergrößerte unsicht¬ bare Bereiche a zu erhalten, gegenstandslos wird.
In Figur 3 werden die Parallel-Linienstrukturen AI, L; A2, L bzw. AI', L' und A2' , L' photographisch hergestellt durch Auftragen bzw. Beschichten von photosensitiven Schichten Bl bzw. B2 nach¬ einander auf beide Seiten des Films S.
Zunächst wird z.B. die Schicht Bl in geeigneter Technik, z.B. Aufkaschieren, Aufspritzen usw., aufgebracht, dann durch eine Maske Ml hindurch belichtet und in geeigneter Weise entwickelt.
Anschließend wird die Schicht B2 aufgebracht, durch M2 (die Ml entspricht und auch Ml sein kann) hindurch belichtet und dann entwickelt. Zweckmäßig kann die Belichtung der Schicht B2 auch durch die bereits belichtete und entwickelte Schicht Bl hindurch erfolgen. Die Maske M2 wäre dadurch hinfällig.
Die Belichtung wird mit geeigneten Lichtquellen vorgenommen und ist durch die Pfeile b symbolisiert.
In Figur 4 wird eine Variante zur Herstellung des Anti-Kopier- Films 15 in Figur 3 anhand des Anti-Kopier-Films 16 dargestellt. Zuerst wird drucktechnisch die Linienstruktur LS auf eine Seite des Films S aufgebracht. Danach wird die photosensitive Schicht B durch die Druck-Linienstruktur hindurch belichtet, die damit die Maskenfunktion übernimmt. Je nach gewünschtem Überlappungsbereich
der Abdeckungen AI und A2 erfolgt die Belichtung mit Parallel- Licht-Strahlung (kollimiertem Licht) oder divergentem Licht. Bei parallelem Licht erhält man die Anordnung der Abdeckungen AI und A2 auf Lücke nicht überlappt (Fig. 2a) und bei divergentem Licht überlappt, wie z.B. in Figur 2b.
Figur 5 zeigt einen Anti-Kopier-Film 17 mit einer photosensitiven Schicht BN und Figur 6 einen Anti-Kopier-Film 18 mit einer photo¬ sensitiven Schicht BP.
BN steht für Negativ-Photoresist-Material und BP für Positiv-Re- sist-Material.
Diese Materialien unterscheiden sich funktioneil dadurch, daß der Negativ-Resist an den belichteten Stellen aushärtet und der Posi- tiv-Resist an den belichteten Stellen besser löslich, also aus¬ waschbar, wird.
Negativ arbeitende Photoresists basieren im allgemeinen auf pho- topolymerisierbaren Gemischen, die neben einemm polymeren Binde¬ mittel eine photopolymerisierbare Verbindung mit einem Photoini¬ tiator enthalten. Derartige Gemische enthalten z.B. partiell cy- clisiertes Polyisopren als polymerisierbare Verbindung und eine Diazid-Verbindung als lichtempfindlichen difunktioneilen Vernet- zer (Photoinitiator) . Es sind auch teilcyclisiertes Polybutadien als polymerisierbate Verbindung und Diazide (s.o.) bekannt.
Positiv arbeitende Photoresists sind konventionelle Systeme aus einer photounempfindlichen alkalilöslichen Matrix auf Basis von Novolaken und einer photoempfindlichen Komponente, die als Lös- lichkeitsinhibitor wirkt und durch Belichtung in alkalilösliche Produkte umgewandelt wird, so daß die gesamten belichteten Berei¬ che in dem alkalischen Entwicklungslösungsmittel löslich werden.
Als Resiste für den kurzwelligen UV-Bereich sind auch z.B. Poly- methyl-methacrylat, Copolymere aus Methylmethacrylat und Indenon sowie aus Methylmethacrylat und 3-Oximino-2-butanon als photoak¬ tive Komponente bekannt. Ebenfalls sind auch ZweikomponentenSy¬ steme aus einer Poly-methyl-methacrylat-co-methacrylsäure-Matrix und o-Nitrobenzylestern bekannt, z.B. Estern der Cholsäure, als Lös1ichkeitsinhibitorer..
Geeignete Photoresist-Materialien können für den Zweck der Erfin¬ dung ggf. unter Verwendung geeigneter transparenter Klebe- oder Haftmittel ausgewählt und mit Vorteil verwendet werden.
In Figur 5, nach der Belichtung mit einer Strahlung (Pfeile b) durch eine Maske M hindurch, bleiben nach der Entwicklung von der Negativ-Resist-Schicht BM die Teile Ml und M2 als gehärtete Teile, die die Abdeckungen bilden, stehen (Fig. 5b) .
In Figur 6 bleiben nach der Belichtung mit einer Strahlung (Pfeile b) durch eine Maske M hindurch und nachfolgender Entwick¬ lung die nicht belichteten Teile Pl, P2 und P3 der Schicht BP stehen und bilden die Abdeckungen. (Fig. 6b) .
Falls in diesen beiden Fällen die Materialien der Resistschichten BN und BP nicht undurchsichtig oder opak sind, können die ausge¬ waschenen Zwischenräume R1-R3 in Figur 5c und R4-R5 mit opakem Material, z.B. Farbpigmenten oder Ähnlichem, in geeigneter Weise ausgefüllt werden, so daß in diesem Fall die Abdeckungen durch die Zwischenräume R1-R5 realisiert werden. Das Resistmaterial muß in diesen Fällen jedoch transparent sein.
In Figur 7 ist noch eine weitere Herstellungsmethode für einen Anti-Kopier-Film 19 dargestellt, wobei die obere Schicht eine Ne¬ gativ-Resistschicht BN und die untere eine Positiv-Resistschicht BP ist.
Nach Belichten der Schicht BN und Entwickeln, wonach die gehärte- ten Teile Nl und N2 stehenbleiben, wird noch einmal wieder von oben (Pfeile b) durch die fertige obere Schicht, die als Maske für die untere Schicht BP beim Belichtungsprozeß dient, belich¬ tet, so daß nach dem Entwickeln die Teile P1-P3 stehen bleiben. In diesem Fall muß entweder das Negativ-Resist-Material der Schicht BN opak sein oder dasselbe durch Belichten und Auswaschen werden, oder es muß doch eine Maske M benutzt werden oder die Teile Nl und N2 müssen vor der zweiten Belichtung opak eingefärbt werden, durch eine Abdeckschicht AS, wie in Fig. 7b angedeutet.
Je nachdem, welche Möglichkeit benutzt wird, müssen entweder die erhabenen Teile Nl, N2 und P1-P3 opak gefärbt werden, oder es müssen die Zwischenräume, wie zu Figur 5c, 6c beschrieben, opak gemacht werden, wenn die Teile Nl, N2 und P1-P3 transparent sind.
Es ist in allen Fällen der Figuren 2 bis 7 auch möglich, nach Herstellung der Λnti-Kopier-Filme die fertigen Abdeck-Schichten noch mit einem, vorzugsweise transparenten, Schutzlack zu über¬ ziehen.
Das Auftragen der photosensitiven Schichten auf den Film S er¬ folgt in konventioneller Weise. Es ist z.B. bekannt, sehr dünne Schichten durch adsorptive oder adhäsive Techniken aufzutragen.
Im allgemeinen kann man wohl davon ausgehen, daß die photogra¬ phisch oder photopolymerisch hergestellten Schichten im Dickenbe¬ reich von ca. 0,1 μ bis ca. 10 μ oder nur wenig darüber liegen.
Um die beschriebenen Anti-Kopier-Filme auf den Dokumenten oder allgemein Originalen oder auch Kopien zu befestigen, sind eben¬ falls handelsübliche Klebe- und Haftmittel verwendbar.
Es sind prinzipiell natürlich auch elektrostatische oder adhäsive Kräfte für die Anbringung der Filme ausnutzbar.
In Figur 10 ist eine weitere Variante der erfindungsgemäßen Anti- Kopier-Filme dargestellt, die sich durch eine mehrlagige Anord¬ nung von Einzelfilmen oder -Schichten auszeichnet.
Wie bezeichnet, können 3 Einzelfilme oder -Schichten S1-S3, die jeweils nur einseitig oben die Abdeckungen A besitzen, transpa¬ rent miteinander verbunden sein.
Es können aber auch 2 Einzelfilme oder -Schichten Sl und S2 transparent miteinander und mit einer Trägerfolie F verbunden sein. Dabei wären die Filme Sl und S2 insofern verschieden ausge¬ bildet, als Film Sl oder S2 mit beidseitigen Abdeckungen A verse¬ hen und der jeweils andere Film S2 nur mit Abdeckungen A (unten) bzw. Sl nur mit Abdeckungen A (oben) ausgebildet sein müßte. Mehrlagigere Anordnungen sind ebenfalls denkbar.
Die physikalische Transparenz (Lichtdurchlässigkeit) ist defi¬ niert als das Verhältnis der durchgelassenen Lichtmenge J zur auffallenden Lichtmenge J0
ph =
Die Opazität (die Lichtundurchlässigkeit) ist der reziproke Wert davon
Jo
Oph = J
Die hierin als "transparent" bezeichneten Materialien, wie Filme, Schichten, Kleb- oder Haftschichten sollen dem theoretischen Höchstwert der Transparenz P ~ 1 möglichst nahekommen, so wie die Lichtundruchlässigkeit 0Ph der als "opak" oder licht"undurch- sichtig" bezeichneten Materialien der Abdeckungen möglichst groß sein soll. Eine große Lichtstreuung oder Lichtreflexion des Mate¬ rials, das als Abdeckung wirken soll, kann im Sinne der vorlie¬ genden Erfindung dann ebenfalls so vorteilhaft sein wie auch ein Material mit großer Opazität, wenn das Verhältnis der auffallen- den Lichtmenge J0 sehr viel größer ist als die durchgelassene J0 >> J.
Hierin verwendete Begriffe wie zumindest "teilweise undurchsich¬ tige Bereiche" sind also als zumindest "teilweise opak" oder "teilweise lichtreflektierend" in dem Sinne zu verstehen, daß das Licht eines Kopiegerätes nur in für den Kopiervorgang zu geringer Lichtmenge durch den Anti-Kopier-Film oder die -Schicht hindurch zum Original gelangt. Ebenso ist der Begriff "im wesentlichen durchsichtig" wieder im Sinne der physikalischen Transparenz als möglichst lichtdurchlässig zu verstehen.
Ein Anti-Kopier-Film oder eine -Schicht für Originale oder Doku¬ mente besteht erfindungsgemäß aus transparentem Folienmaterial mit einer Vielzahl von mit Abständen zueinander angeordneten, zu- mindest teilweise undurchsichtigen und ggf. reflektierenden Be¬ reichen, die als Abdeckungen auf den Folienoberflächen im wesent¬ lichen in Horizontalebenen, insbesondere parallel zueinander ver¬ setzt, angeordnet sind, so daß in etwa senkrechter Blickrichtung Informationen eines darunterliegenden Originals verdeckt und in Richtung eines vorgegebenen Betrachtungswinkels die Informationen sichtbar sind. Zweckmäßige Herstellungsweisen ermöglichen die An¬ wendung von Photo-Techniken.