Verf hren und Vorrichtung zum Entfernen von Verunreinigungen von der Innenwand einer Rohrleitung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entfernen von insbeson¬ dere staubförmigen Verunreinigungen von der Innenwand einer Rohr¬ leitung, insbesondere einer Gasleitung. Ferner betrifft die Erfin¬ dung eine Vorrichtung zum Reinigen der Innenwand einer Rohrleitung mit einem Grundkörper und mit einer Zugeinrichtung zum Bewegen des Grundkörpers durch die Rohrleitung.
Immer häufiger müssen ältere Rohrleitungen, insbesondere Gaslei¬ tungen, gereinigt werden, weil die Leitungen von innen saniert werden sollen. Wenn eine Gasleitung außer Betrieb genommen und verdämmt werden soll, ist ebenfalls eine Innenreinigung erforder¬ lich.
Rohrleitungen können sowohl naß als auch trocken gereinigt wer¬ den. Die Naßreinigung ist problematisch, weil große Mengen von verunreinigtem Wasser anfallen, wodurch Entsorgungsprobleme ent¬ stehen.
Die Trockenreinigung erfolgt in der Praxis mit mechanisch wirken¬ den Reinigungsgeräten, bei denen der Grundkörper Kratzer, Bürsten und dergleichen trägt und von einer Seilwinde durch das Rohr gezo¬ gen wird. Dieser Vorgang muß ggf. mehrere Male wiederholt werden.
Diese bekannte Verfahrensweise hat den Nachteil, daß feine Stäube auf der Rohrwandung verbleiben. Insbesondere in Muffenbereichen oder dort, wo sich andere Vertiefungen befinden, sammeln sich grö¬ ßere Staubmengen an, die bisher nicht entfernt werden können.
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Weiterhin ist die Innenreinigung von Rohrleitungen, die lediglich mit lose haftenden Partikeln oder mit Tröpfchen verunreinigt sind zu aufwendig.
Demgemäß besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der es möglich wird, Stäube oder lose Partikel bzw. Tröpfchen in einfacher Weise von der Innenwand und aus innen liegenden Vertie¬ fungen zu entfernen.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die In¬ nenwand zum Aufwirbeln der Verunreinigungen fortschreitend mit Druckluft bestrahlt wird und daß die aufgewirbelten Verunreinigun¬ gen gegenüber dem bereits gereinigten Innenwandabschnitt abgedich¬ tet werden, wobei die aufgewirbelten Verunreinigungen als gegen den bereits gereinigten Innenwandabschnitt abgedichtete Staubsäule durch die Rohrleitung transportiert werden.
Durch die Längsbewegung und die fortschreitende Beaufschlagung der Innenwand mit Druckluft bleiben die aufgewirbelten Verunreinigun¬ gen weitestgehend im Schwebezustand und werden am Rohrende ausge¬ tragen.
Vorteilhafterweise wird die aufgewirbelte Staubsäule abgesaugt. Die Stäube oder losen Partikel können in Feinfiltern abgeschieden werden.
Die Erfindung beinhaltet ferner eine Vorrichtung zum Reinigen der Innenwand einer Rohrleitung mit einem Grundkörper und mit einer Zugeinrichtung zum Bewegen des Grundkörpers durch die Rohrleitung, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der Grundkörper mindestens eine im wesentlichen radial ausgerichtete Düse trägt, die an eine Druckluftαuelle angeschlossen ist, und daß der Grundkörper in Be¬ wegungsrichtung stromauf der Düse mit mindestens einer Dichtungs¬ scheibe versehen ist, die den Durchtrittsquerschnitt der Rohrlei¬ tung elastisch abdichtet.
Als Zugeinrichtung kann beispielsweise eine Seilwinde eingesetzt werden.
Wenn der Grundkörper nur eine radial ausgerichtete Düse trägt, sollte der Grundkörper bei der fortschreitenden Bewegung durch die Rohrleitung gedreht werden. Dies ist nicht notwendig, wenn mehrere Düsen sternförmig am Grundkörper angeordnet werden.
Die Dichtungsscheibe besteht aus einem elastischen Material, bei¬ spielsweise aus Gummi. Die Dichtungsscheibe dient auch dazu, even¬ tuell vorhandene schwere Verunreinigungen, die nicht aufgewirbelt werden können, aus der Rohrleitung heraus zu schieben. Mit mehre¬ ren mit Abstand hintereinander angeordneten Dichtungsscheiben wird die Dicht- und die Reinigungsfunktion verstärkt.
Vorzugsweise mündet die Düse in geringem Abstand von der Innenwand der Rohrleitung.
Eine wesentliche Weiterbildung besteht darin, daß die Düse um den Grundkörper drehbar ist.
Vorteilhafterweise ist die Düse gegen ihre Drehrichtung geneigt. Dadurch wird gewährleistet, daß bei Beaufschlagung mit Druckluft ein Drehmoment entsteht, so daß die Düse rotiert.
Nach einem weiteren vorteilhaften Merkmal ist die Düse auch in Zugrichtung geneigt.
Eine vorteilhafte konstruktiv besonders einfache Ausgestaltung be¬ steht darin, daß der Grundkörper als Druckluftleitung für die Düse hohl ausgebildet ist.
Die Vorrichtung nach der Erfindung kann ferner dadurch gekenn¬ zeichnet sein, daß der Grundkörper stirnseitig einen koaxialen drehbaren Ansatz trägt, an dem die Düse angeordnet ist.
Eine weitere wesentliche Weiterbildung besteht darin, daß der n-unrtiröτ-rιer mindestens teilweise elastisch ausrohiIΛ-><- * --- -
Transport der Vorrichtung in gekrümmten Rohrleitungen wird dadurch vereinfacht.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Grundkörper ein elastisches Teilstück aufweist, das zwischen zwei benachbarten Dichtungsschei¬ ben angeordnet ist und das diese Dichtungsscheiben über mindestens ein Zugentlastungselement miteinander verbunden sind. Als Zugent¬ lastungselement kann eine Manschette dienen. Konstruktiv besonders einfach ist es, die Dichtungsscheiben über zwei diametral zueinan¬ der liegende vorgespannnte Stahlseile miteinander zu verbinden.
Schließlich ist die Erfindung gekennzeichnet durch eine mit der Rohrleitung verbindbare Saugeinrichtung.
Als erfindungswesentlich offenbart gelten auch solche Kombinatio¬ nen der erfindungsgemäßen Merkmale, die von den obigen Verknüpfun¬ gen abweichen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand von bevorzugten Ausfüh¬ rungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung im Zusammenhang mit der Zeichnung näher erläutert.
Die Zeichnung zeigt inr
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Rohrleitung, in der sich eine erfindungsgemäße Vorrichtung befindet.
Fig. 2 einen Längsschnitt durch eine Rohrleitung, in der sich eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vor¬ richtung befindet.
In einen außer Betrieb genommenen Gasleitungs-Abschnitt 1 nach Fig. 1 und 2 ist im Anschluß an eine mechanische Reinigung eine Vorrichtung 2 mit einem Grundkörper 3 eingebracht worden.
Der hohle als Druckluftleitung ausgebildete Grundkörper 3 ist über einen Schlauch 4 mit einer nicht dargestellten Druckluftquelle in vn-rm oinp. KomDressors verbunden.
Der Grundkörper 3 trägt stirnseitig einen koaxialen drehbaren An¬ satz 5, an dem zwei Düsen 6 angeordnet sind. Die Düsen sind gegen ihre Drehrichtung und in Zugrichtung geneigt. Bei Beaufschlagung mit der Druckluft entsteht ein Drehmoment und der Ansatz 5 mit den Düsen 6 beginnt zu rotieren. Weiterhin ist der Grundkörper 3 stromauf der Düsen 6 mit vier aus Gummi bestehenden Dichtungs¬ scheiben 7 versehen.
Am Grundkörper 3 ist eine AnhängeVorrichtung 8 für ein Seil 9 an¬ gebracht. Der Grundkörper 3 wird mit Hilfe des Seiles 9 mittels einer nicht dargestellten Seilwinde durch die Rohrleitung gezogen. Dabei wird fortschreitend Druckluft aus den Düsen 6 auf die Innen¬ wand geblasen.
Die von der Innenwand und aus Vertiefungen aufgewirbelten losen Partikel werden mit Hilfe der Dichtungsscheiben 7 als Staubsäule durch das Rohr transportiert, wobei die Dichtungsscheiben 7 den bereits gereinigten Abschnitt gegen den noch zu reinigenden Innen¬ wandabschnitt abdichten.
Mit Hilfe eines nicht dargestellten Vakuumsaugers, der mit dem Rohrleitungs-Abschnitt 1 verbunden ist, wird die Staubsäule abge¬ saugt, wobei die Verunreinigungen in Filtern abgeschieden werden.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 weist der Grundkörper zwischen zwei benachbarten DichtungsScheiben 7a und 7b ein elastisches Teilstück 10 auf. Achsparallel zu dem elastischen Teilstück sind die beiden Dichtungsscheiben 7a und 7b über zwei diametral zuein¬ ander liegende Zugentlastungselemente 11 miteinander verbunden. Die Zugentlastungselemente sind als vorgespannte Stahlseile ausge¬ bildet. Das elastische Teilstück 10 des Grundköpers kann aus einem Stahlgewebe-Schlauch bestehen, der auf bekannte Weise mit dem starren Grundkörper verschraubt wird. Diese Ausführungsform ist besonders für den Einsatz in gekrümmten Rohrleitungen geeignet.