Impfs toff und Immunserum gegen Drogen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemaess Patentanspruch 1 und 2 zur Herstellung eines
Impfstoffes gegen Drogen, welche eine Abhängigkeit erzeugen können. Die Erfindung beschreibt auch ein Verfahren gemaess Patentanspruch 10 zur Erzeugung von Antikörper gegen Drogen, welche eine
Abhaengigkeit erzeugen koennen. Diese Antikoerper kennen zur Entgiftung von Drogensuechtigen, die eine Ueberdosis der Droge zu sich genommen haben,
verwendet werden.
Drogenabhängigkeit wird oft als eine physische und eine psychische Abhängigkeit verstanden. Die eine oder die andere Komponente kann dominieren, aber beide Komponenten finden sich normalerweise bei einem Süchtigen. Drogen welche eine physische
Abhängigkeit hervorrufen sind zum Beispiel Opiate, Barbiturate, Alkohol, Zigaretten, angstlösende
Medikamente und einige Sedativa. Psychologische Abhängigkeit auf der anderen Seite ist beschrieben als ein Verlangen für eine Droge, das temporär erlischt, wenn der gewünschte Effekt nach Einnahme der Droge auftritt. Beispiele für eine Droge die auch eine psychische Abhängigkeit erzeugen kann sind Opiate und Zigaretten..
Ein Therapieerfolg bedingt eine Befreiung sowohl von der psychischen als auch von der physischen Suchtkomponente. Die klassische Therapie versucht
eine Entgiftung durch die sukzessive Verringerung oder in einigen Fällen (Methadon) Substituierung der Droge. Die physische Suchtkomponente wird durch ein Rehabilitierungsprogramm behandelt.
Der Impfstoff der vorliegenden Erfindung erlaubt ein neues Vorgehen zur Therapie und Prävention von Patienten, die von Drogen abhängig sind. Weiterer Gebrauch der Droge in der Gegenwart des Antikörpers nach der Impfung inaktiviert die Droge und
stimuliert die Produktion von neuen spezifischen Antikörpern. Der gewünschte Drogeneffekt ist daher eliminiert und der Teufelskreis zwischen Stimulation und Applikation unterbrochen.
Der neue Impfstoff erweitert die Anwendung von Vaccinen auf das Gebiet der Drogen. Die folgenden fundamentalen Unterschiede bestehen zwischen einer klassischen Vaccine und dem vorliegenden Impfstoff: 1) der Impfstoff ist nicht gegen einen infektiösen Erreger sondern gegen eine Droge gerichtet.2) Die typische Anwendung dieses Impfstoffes ist nicht präventiv sondern therapeutisch 3) Das Antigen gegen das der Impfstoff gerichtet ist , ist in den meisten Fällen selber nicht antigenisch sondern muss an ein Trägerprotein gebunden sein ,um Antikörper
hervorzurufen. 4) der Abhängigkeit erzeugende Effekt der Droge ist die Interaktion der Droge mit dem Rezeptor. Diese Interaktion ist durch das Binden des Antikörpers mit der Droge unterbunden.
Es ist daher eines der Ziele dieser Erfindung einen Impfstoff gegen Drogen zu beschreiben:
1) der gegen eine oder mehrere Abhängigkeit
erzeugende Drogen gerichtet ist und der diese Drogen an eine Trägerprotein gebunden enthält, um die Droge immunogen zu machen.
2) der sowohl gegen Drogen, die eine physische , als auch gegen Drogen, die eine psychische Abhängigkeit erzeugen, wirksam ist.
3) der therapeutisch (der Drogenabhängige ist geimpft um die Droge zu inaktivieren), als auch präventiv ( zum Beispiel um den Fetus einer
drogenabhängigen Schwangeren vor der direkten
Drogenschädigung als auch späterer Abhängigkeit zu schützen) , verwendet werden kann.
4) der gegen all Arten von Drogen gerichtet sein kann: zum Beispiel Opiate und Opiat- ähnliche
Drogen, Marihuana, Kokain, Amphetamine,
Antipsychotische Drogen, Barbiturate und andere Sedativa, psychomimetische Drogen,
anticholinergische Drogen als auch Substanzen, welche diese Drogen kontaminieren.
5) der typischerweise den B- Zeil Arm des
Immunsystemes aktiviert, der aber auch eine
zusätzliche Wirksamkeit erlangen kann durch eine Aktivierung des T-Zell Armes des Immunsystemes oder durch einen allergenen Effekt .
6) der als ein Komplement zu einer anderen
Therapieform verwendet werden kann.
Definitionen:
Drogen welche eine Abhängigkeit erzeugen koennen: Alle Substanzen, die im weitesten Sinne eine
physische oder eine psychische Abhängigkeit nach einer oder mehrmaliger Anwendung hervorrufen. Eine Droge ruft eine physische Abhängigkeit hervor, wenn
ein Entzugssymptom nach abruptem Entzug der Droge auftritt. Psychische Abhängigkeit auf der andereen Seite wir hervorgerufen durch eine Droge, an die sich der Abhängige gewöhnt hat und die im Süchtigen ein Verlangen nach einem bestimmten Effekt erzeugt.
Drogen, die Abhängigkeit erzeugen können sind unter anderem : Kokain und Kokainderivate (Kokain,, das von Drogenabhängigen konsumiert wird enthält zusätzlich häufig Mannitol, Laktose, Nikotin,
Effedrin, Kaffein, Prokain und Axnphetamine),
Barbiturate und andere Sedativa, Benzodiazepine, Methaqualon, Glutethimid, Chloral Hydrat,
Methyprylon, Paraldehyd und Bromide,
antipsychotische Drogen, psychomimetische Drogen wie Phenylcyclidin oder LSD (Lysergig Acid
Diethylamide), Phenylcyclidin und Analoga,
Amphetamin und Tryptamin Derivate, Psylocybin, volatile Nitrite und anticholinergische Drogen.
Komponenten von Drogen : Drogen werden nicht immer in chemisch reiner Form verwendet und sind oft mit anderen Substanzen vermischt. Es mag unter gewissen umständen vorteilhaft sein, den Impfstoff \gegen mehrere Substanzen gleichzeitig zu richten um einen breiteren Schutzeffekt zu erhalten.
Vaccine: Eine Präparation, bestehend aus einem
Immunogen , welche den B-Zell Arm und eventuell auch den T-Zell Arm des Immunsystemes zu aktivieren vermag. Das Immunogen des Impfstoffes dieser
Erfindung ist typischerweise eine Droge, welche als Hapten an eine Trägersubstanz gebunden ist. Die Bindung zwischen Hapten und Träger kann kovalent oder ionisch sein oder auf Van der Waals oder
Wasserstoff Brücken beruhen . Die Bindung kann aber
auch ein oder mehrere Atome als Brücke enthalten. Eine Droge kann auch immunogen gemacht werden durch einfaches chemisches Vernetzen der Droge (zum
Beispiel mit Glutaraldehyd) um ein Molekulargewicht über 5000 Dalton zu erhalten. In diesem Fällen kann auf eine Trägersubstanz verzichtet werden.
Der Fabrikationsprozess der Vaccine enthaltet typischerweise zwei Schritte: 1) Konjugation: Die Droge wird an die Trägersubstanz gebunden 2)
Purifikation: das Hapten-Trägersubstanz Konjugat wird von Beiprodukten des Kuppelungsprozesses gereinigt und in eine physiologische Lösung gegeben. Die Konjugation kann in organische Lösungsmittel oder in wässerigem Milieu erfolgen. Häufig
verwendete Kuppelungssubstanzen sind: Karbodiimide, Imidoester, N-Hydroxysuccinimid Ester oder ihre wasserlöslichen Sulfo- Derivate, Maleimid- Derivate und Phenyl Azide.
Die Purifikation erfolgt üblicherweise durch eine Dialyse oder mit Hilfe von Gel oder Ionen
Chromatographie. Das Hapten-Trägersubstanz Konjugat hat meistens ein Molekulargewicht über 100 000
Dalton und kann daher leicht von den
Verunreinigungen wie zum Beispiel Uberschuss der KuppelungsSubstanz gereinigt werden, die
typischerweise ein Molekulargewicht unter 500 Dalton haben. Bevorzugte Trennmethoden sind extensive
Dialyse in einem Dialyseschlauch mit einer
wässerigen Lösung, beispielsweise mehrmaliger Puffer Wechsel mit Phosphate gepufferter Saline (PBS) oder Chromatographie über eine Sephadex G 25 Kolonne
(Pharmacia LKB Biotechnology, Bromma, Schweden).
Sterilfiltration mit einem Filter von o,2 micrometer
und Entfernung von pyrogenem Material sind die
Endschritte der Purifikation.
Vaccine für präventive Zwecke:
Die Person, die geimpft werden soll ist noch nicht drogenabhängig. Eine Person geeignet für eine präventive Impfung wäre zum Beispiel ein Säugling, der die Droge über die Muttermilch einnimmt.
Vaccine für therapeutische Zwecke:
Die Person, die geimpft werden soll ist bereits drogenabhängig oder hat begonnen die Droge zu verwenden. Eine Person geeignet für die Impfung ist beispielsweise ein Morphin Süchtiger, der eine
Entziehungskur untergehen will.
Immunisierung gegen Drogen: Bei Patienten, die an Vergiftungs-erscheinungen einer Droge leiden, bleibt keine Zeit um Antikörper durch eine Vaccine zu erzeugen. Solchen Fällen kann durch direkte
Applikation von spezifischen humanen oder tierischen Antikörpern geholfen werden. Der spezifische
Antikörper bindet sich nach Applikation in kurzer Zeit an die noch ungebundene Droge und die
Immunkomplexe werden durch das retikulo-endotheliale System eliminiert. Dadurch wird der Körper
entgiftet. Es besteht die Möglichkeit eine Mischung von Antikörpern gegen mehrere Drogen zu verwenden, da in vielen Fällen nicht klar ist, mit welcher Droge sich der Patient vergiftet hat.
Die Antikörper welche verwendet werden, können monoklonale oder polycklonale Antikörper sein.
Monoklonale Antikörper werden in vitro durch Fusion
einer B-Zelle, welche die Geninformation für das spezifische Immunoglobulin enthält , mit einer BZell Linie erzeugt. Die so entstandene hybride Zeil Linie sekretiert nun Antikörper der gewünschten Spezifizität. Es besteht auch die Möglichkeit, monoklonale Antikörper durch Transformation einer B- Zelle in eine B-Zell Linie mit Hilfe einer Epstein- Barr Virus Infektion der B-Zelle zu erhalten.
Die Antikörper können auch per oral verabreicht werden, da Patienten, die Symptome einer Deberdosis zeigen , bei denjenigen Drogen, die oral genommen werden, oft noch nicht alles resorbiert haben. Die Antikörper sind in solchen Fällen, in einer Kapsel zu verabreichen, die sie vor Verdauung im Magen und Dünndarm schützt.
Antikörper: Eine Klasse von Plasmaproteinen, die durch die B-Zellen des Immunsystemes nach
Stimulation durch ein Antigen erzeugt werden. Humane Antixörper sind Immunoglobul~ne der Ig G, M A, E oder D Gruppe.
Antigene: Eine Substanz, die fähig ist, eine
Immunantwort hervorzurufen. Die Antigene sind
typischerweise Proteine, aber sie können auch Zucker und Lipidgruppen enthalten. Antigene habe
typischerweise ein Molekulargewicht über 10 000 Dalton.
Haptene: Dies sind kleine Moleküle , die für sich selbst nicht Antikörper hervorrufen können. Um antigenisch zu werden muss ein Hapten an einen
Träger gebunden werden. Die Immunantwort gegen ein Hapten kann gegen das Hapten gerichtet sein, gegen
den Träger oder gegen beide Substanzen. Das Hapten der vorliegenden Erfindung ist normalerweise eine Droge, ein Metabolit der Droge oder ein Bestandteil einer Droge wie zum Beispiel eine Komponente von Zigarettenrauch.
Einige Drogen sind schnell metabolisiert nach
Aufnahme durch den Körper. Morphin zum Beispiel ist schnell in Morphin-3-Glucuronat und Morphin-6-Glucuronat umgewandelt. Es mag daher in gewissen Fällen von Vorteil sein, wenn Metaboliten als Hapten verwendet werden an Stelle der ursprünglichen Droge.
Trägersubstanz: Das Problem Antikörper gegen ein kleines Molekül (Hapten) hervorzurufen wird dadurch gelöst, dass das kleine Molekül an einen Träger gebunden wird. Diese Bindung macht das Hapten immunogen, das heisst es werden nach Injektion in den Körper Antikörper hervorgerufen. Die Bindung des Haptens an das Trägerprotein ist oft kovalent, kann aber auch ionisch sein oder über eine chemische Komponente erfolgen, die als Brücke zwischen Hapten und Trägersubstanz dient. Die Trägersubstanz ist typischerweise ein Protein, kann aber auch Zucker und Lipide in mono- oder polymerer Form enthalten. Unter besonderen Umständen ist es auch möglich das Hapten zu vernetzen so dass das Hapten keine
Trägersubstanz mehr benötigt um immunogen zu werden.
Antigen/ Antikörper Interaktion: Die Kombination von einem spezifischen Antikörper mit der Oberflächen Determinante von einem korrespondierenden Antigen (= Hapten plus Trägersubstanz) ist reversibel und der Komplex kann dissoziieren in Abhängigkeit von der Bindungsstärke. Dadurch dass die beiden Partner eine komplementäre Form der Elektronenwolken an der
Oberfläche haben (ähnlich wie ein Schlüssel mit dem Schloss) gibt es eine Interaktion, welche durch die Wasserstoffbrücken, die Van der Waals Kraft, die electrostatische Kraft und die hydrophobe
Interaktion determiniert ist.
Adjuvans: Dies ist eine Substanz oder Mischung von Substanzen, die zur Vaccine dazugegeben werden um die Effizienz der Antikörperbildung zu erhöhen oder um sicherzustellen, dass eine bestimmte Klasse von Antikörpern wie IgM Immunoglobuline oder Komplement bindende Antikörper erzeugt werden. Substanzen welche als Adjuvantien gebraucht werden, sind beispielsweise Mineralöle, Derivate von Aluminium oder Bestandteile von Mykobakterien. Die Vaccinen dieser Erfindung können mit oder ohne Adjuvantien verwendet werden.
Applikationsarten: Die Vaccine kann intravenös, intramusculär, subkutan , oder intradermal iniziert werden. Sie kann aber auch oral (z. B. Kapsel, die gegen Verdauung im Magen und Dünndarm schützt) verabreicht werden. Die Vaccine kann ebenfalls in bestimmten Fällen als Aerosol gegeben werden oder auf der Haut zur perkutanen Resorption verabreicht werden. Die Vaccine kann einmal oder mehrere Male verabreicht werden.
Um das Verständniss der Erfindung noch zu verbessern, sind folgende Beispiele angegeben.
Beispiel 1:
Dieses Beispiel zeigt am Mausmodell wie nach Impfung Antikörper gegen Morphinderivate oder
Barbiturate erzeugt werden und die Droge nach
Injektion innert kurzer Zeit aus dem Kreislauf entfernt wird.
Hapten-Trägersubstanz Konjugation:
Die Methode von Wainer wird verwendet um das Morphin-6-Hemisuccinat zu synthetisieren und an Bovines Serum Albumin (BSA) zu binden (Wainer B.H. et al. , 1972, Science 176, 1143-45 , Wainer B. H. et al., 1972, Science 178, 647-8). Eine andere
Präparation wird zubereitet indem Morphin zu 3-o-Karboxymethylmorphin umgewandelt wird durch Reaktion der freien Base mit Sodium-beta-Chlorazetat in absolutem Alkohol. Karboxymethylmorphin (8 mg) wird dann in 2 ml von destilliertem Wasser welches 10 mg BSA enthält aufgelöst und 8 mg von 1-Athyl-3-(3-dimethylaminopropyl)Karbodiimid werden dazugegeben nach Ajustieren des pH der Lösung auf 6. Die
Mischung wird nach Inkubation in Raumtemperatur über Nacht extensiv gegen PBS , pH 7,6 dialysiert.
Die folgende Methode wir verwendet um Barbiturat - Keyhol Lympet Hemocyanin (KLH, Sigma, St. Louis, USA) Konjugate für die Vaccine zu erhalten: 5-allyl-5-(1-karboxyisopropyl)barbitursäure wird
umgewandelt zu 5-allyl-5-(1-p-nitrophenyloxykarbonylisopropyl)barbitursäure durch Reaktion von 10 mg von der freien Base mit p-Nitrophenol (12 mg) in einer N,-N-Dimethylformamid Lösung während 24 Stunden bei 4° C. Die Kupplung an KLH (19 mg) wird dann In einer Lösung ausgeführt die gleiche Volumina von Glycerin und Wasser und 10 mg Dicyclohehylkarbodiimid enthält. Die Mischung ist nach 24 stündiger Inkubation bei 4° C mit
mehrmaligem Pufferwechsel gegen PBS pH 7.6
dialyziert. Der Substitutionsgrad der Droge an der Trägersubstanz wird berechnet als ein Ansteigen der Absorption vom Konjugat bei 202 nm verglichen mit einer KLH Kontroilösung (molarer
Extinktionskoeffizient der Barbiturate = 19500).
Immunisation: 5 weibliche Balb/ C Mäuse werden subkutan 8 mal in 2 wöchigen Intervallen mit 40 mikrogramm des Morphin-BSA Konjugates per Maus und Dose iniziert. Eine weitere Gruppe von 5 weiblichen Balb/C Mäusen erhält das Barbiturat-KLH Konjugat unter den gleichen Bedingungen, und eine
Kontrollgruppe von 10 gleichaltrigen weiblichen Balb/C Mäusen wird unter den gleichen Konditionen mit dem Puffer des Impfstoffes ohne Vaccine
behandelt.
Blutproben: Die Blutproben werden von der
Schwanzvene entnommen.
Messung des Drogengehaltes: Die High Pressure Liquid Chromato-graphy (HPLC) Methode von Joel et al. ( 1988, Chromatography, 430: 394-9 wird als Referenzmethode verwendet um Morphin, Morphin-6-Glucuronid und Morphin-3-Glucuronid zu messen. Die Morphine, als auch die Barbiturate werden auch mit einem kommerziellen Enzyme Multiplikation
Immunoassay (EMIT, Syva Corp., Palo Alto, USA) in Uebereinstimmung mit der Gebrauchsanweisung (EMIT Operator's manual, Shiva Corporation, Palo Alto, USA) bestimmt. Es ist für die Evaluierung der
Vaccine wichtig, freie Droge von Antikörper
gebundener Droge zu differenzieren: der EMIT Test
wird daher folgendermassen modifiziert: die verdünnte Serumprobe wird vor Durchführung des EMIT Testes von Antikörpern gereinigt, durch eine zwei stündige Inkubation bei Zimmer Temperatur in einem PBS Puffer, pH 7,6 , der CnBr- aktivierte Sepharose 4 B enthält, an welche polyklonale
Kaninchenantikörper gegen humane leichte Ketten der Immunoglobuline gebunden sind (Pharmacia LKB
Biotechnoiogy, Bromma, Schweden).
Fünf Mäuse, die geimpft wurden und fünf Mäuse der Kontrollgruppe werden 2 Wochen nach der letzten Immunisation mit 0,5 mg Morphin pro Maus iniziert. Die Serumproben werden unmittelbar nach der
Injektion und 2 Stunden nach der Injektion entnommen und die Menge der Droge im Serum wird mit Hilfe des modifizierten EMIT Testes bestimmt. Die Droge kann in den Proben, die gerade nach Injektion der Droge entnommen wurden noch festgestellt werden, ist aber 2 Stunden nach Injektion nicht mehr feststellbar. Die Diskrimination im Testsystem zwischen positiver und negativer Probe wir sowohl für die Barbiturate als auch Morphin auf 5 ng/ml festgelegt. Die
Interpretation der Testresultate ist, dass nach erfolgreicher Impfung, sich die spezifischen
Antikörper an die Droge gebunden haben und die freie Droge daher nicht mehr feststellbar ist.
Beispiel 2:
Dieses Experiment demonstriert, dass die
"Immunität" gegen die Droge auch nach Monaten noch vorhanden ist. Zwei der immunisierten Mäuse von Beispiel 1 und drei Mäuse der Kontrollgruppe werden 2 und 4 Monate nach dem ersten Experiment mit o,5 mg Morphin iniziert. Eine Blutprobe wird wie im
ersten Experiment unmittelbar nach der Injektion und 2 Stunden nach der Injektion entnommen und sad Serum wird im EMIT Test für Morphin getestet.
Das Serum der Mäuse, welche vorher mit dem
Morphin-BSA Konjugat getestet wurden, ist wieder negativ und nur die Proben, die unmittelbar nach der Injektion entnommen werden,zeigen ein positives Resultat. Die Kontrollgruppe zeigt in allen
Untersuchungen erkennbare Spuren von Morphin. Es wird der Schluss gezogen, dass die Vaccine über längere Zeit wirksam ist.
Beispiel 3:
Dieses Beispiel dient dazu, die Schutzwirkung der spezifischen Antikörper, respektive des spezifischen Immunserums welches die Antikörper enthält, zu zeigen.
Jeweils zwei Mäuse der Kontrollgruppe erhalten o,5 mg Morphin (Maus A und B) und o.5 mg
Phenobarbital (Maus C und D). Maus A und C erhalten jeweils o, 5 ml des Serums der Mäuse welche vorher mit dem Anti-Morphin Impfstoff geimpft wurden und Maus B und D erhalten o,5 ml des Serums der Mäuse welche vorher mit dem Anti-Barbiturat Impfstoff geimpft wurden. Zwei Stunden nach der Injektion des Immunserums werden Blutproben entnommen und für die Gegenwart der Drogen untersucht (modifizierter EMIT Test). Die Maus welche Morphin und anti-Morphin
Serum bekommen hat, zeigt keine freie Droge im Test. Die Maus welche Morphin und anti-Barbiturat Serum bekommen hat, zeigt freies Morphin im Serum. Das analoge Phänomen zeigt sich bei den Mäusen welche Fhenobaribal erhalten haben: bei der Maus welche das spezifische Immunserum erhalten hat lässt sich
keine freie Droge mehr nachweisen (Maus D). Die Maus mit dem Anti-Morphin Serum (Maus C) zeigt immer noch Spuren des Barbiturates im Serum.
Dieses Experiment kann auch mit Antiserum
durchgeführt werden, dass aus monoklonalen
Antikörpern oder einer Mischung von monoklonalen Antikörpern gegen die Drogen besteht : es wird ein analoges Resultat erwartet.