VORRICHTUNG UND SYSTEM ZUR DARSTELLUNG VON TREFFERN VON GESCHOSSEN UND/ODER RAKETEN SOWIE VERFAHREN DAZU
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Darstellung von Treffern von Geschossen und/oder Raketen, ein entsprechendes System dazu sowie ein dazugehöriges Verfahren.
Solche Darstellungen von Treffern von Geschossen und/oder Raketen werden be¬ nötigt, um die Positionen, an welchen ein Treffer geschieht, sichtbar und/oder hörbar zu machen, beispielsweise für simulierte Gefechtsmanöver.
Bei dieser Darstellung besteht die Schwierigkeit darin, dass oftmals Streuwir¬ kungen von entsprechenden Geschossen und/oder Raketen nicht ausreichend dargestellt werden können. Ebenso ist eine Darstellung von indirekten Treffern von Geschossen und/oder Raketen, also solchen, bei denen vom Abschussort des Geschosses und/oder der Rakete keine Sicht zum Ziel existiert, schwierig, da erst einmal eine Möglichkeit geschaffen werden muss, um eine Rückmeldung zu be¬ kommen, wo der Treffer geschehen ist. Es ist bekannt, die oben genannten Probleme dadurch zu lösen, dass pyrotechni¬ sche Wirkmittel in einem Raster auf einer vorbestimmten Trefferfläche bereitge¬ stellt sind. Dies ist aber sehr aufwendig und arbeitsintensiv und birgt die Gefahr, dass die Wirkmittel durch Fahrzeuge oder anderes schweres Gerät beschädigt werden können, bevor sie ausgelöst werden. Ebenso leidet die Genauigkeit der Treffer darunter, dass die Wirkmittel nur in einem bestimmten Raster ausgelegt sind.
Bekannt ist ebenfalls, dass ein Transportmittel auf dem Landweg dazu verwen¬ det wird, um die pyrotechnischen Wirkmittel an die Position des Geschossein- Schlages zu transportieren. Dieses System ist jedoch sehr zeitaufwendig und so¬ mit träge und dadurch realitätsfern.
Ebenso ist es bekannt, zur Darstellung der Treffer eine Anzeige in Form eines Bildschirmes zu verwenden. Hierbei werden dann die Treffer bzw. die Trefferflä¬ chen angezeigt. Dies lenkt einen Teilnehmer des Gefechts jedoch unnötig ab. Zu¬ dem haben Deckungen, wie Wände oder Bäume, keine Auswirkungen auf den dargestellten Treffer, da dieses System die genaue Beschaffenheit des Geländes nicht berücksichtigt.
Ein solches System zeigt beispielsweise die WO 97/27444. Hierbei werden die Treffer in eine vorhandene, waffensysteminterne Optik oder eine entsprechende Sichteinrichtung eingeblendet. Dies kann dazu führen, dass der Teilnehmer von der Einblendung abgelenkt wird und zudem kann dieses Verfahren nicht Schutz oder Deckung des Geländes mit in die Berechnung einbeziehen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung sowie ein Sys¬ tem zur Darstellung von Treffern von Geschossen und/oder Raketen bereitzustel¬ len, welche es ermöglichen, realitätsnahe Geschosstreffer darzustellen und den Treffer bzw. dessen Auswirkungen auf die betroffenen Teilnehmer realitätsnah zu übertragen. Außerdem soll ein entsprechendes Verfahren dazu angegeben werden.
Diese Aufgabe wird mit der Vorrichtung aus Anspruch 1, dem System aus An¬ spruch 8 sowie dem Verfahren des Anspruchs 14 gelöst.
So beschreibt die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung mit einem Flugantrieb, mittels welchem die Vorrichtung fliegen kann. Der Flugantrieb kann hierbei je¬ der beliebige Antrieb sein, der eine solche Vorrichtung dazu befähigt, fliegen zu können. Bevorzugterweise jedoch ist der Flugantrieb durch mehrere Rotoren ausgeführt, so dass die Vorrichtung einen Multikopter bildet. Des Weiteren ist die Vorrichtung mit mindestens einem Mittel zur optischen und/oder akustischen Darstellung des Treffers ausgerüstet. Dies können lichter¬ zeugende Mittel wie Scheinwerfer oder Laser sein. Es können aber auch pyro-
technische Effekte sein, die entweder von der Vorrichtung abgeworfen oder abge¬ schossen werden. Diese pyrotechnischen Effekte können in der Luft oder bei Auf¬ treffen auf eine Oberfläche oder einen Gegenstand ausgelöst werden. Das Auslö¬ sen der Effekte kann ebenfalls zeitgesteuert geschehen.
Dadurch, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung fliegen kann, kann sie die Mit¬ tel zur optischen und/oder akustischen Darstellung des Treffers ohne Einschrän¬ kung in ihrer Flugbahn zügig zu einem Zielort bringen und dort auslösen. Bei der Verwendung eines Lasers als Mittel zur optischen Darstellung des Tref¬ fers ist der Laser in bevorzugter Weise beweglich an der Vorrichtung befestigt. Durch den Laserstrahl kann der Treffer des Geschosses oder der Rakete selber dargestellt werden. Es ist aber auch durch eine besondere Ausführungsform mög¬ lich, bei der der Laserstrahl des Lasers beweglich und steuerbar an der Vorrich- tung befestigt ist, durch den Laser einen ganzen Wirkbereich darzustellen. Hier¬ zu sind Spiegelblenden oder Reflektoren notwendig, die den Laserstrahl ablen¬ ken, wodurch statt einem Punkt ein ganzer Bereich als Treffer dargestellt wer¬ den kann. Es ist auch möglich, den Laser selber beweglich an der Vorrichtung zu befestigen und den Laser in verschiedene Richtungen auszulenken, um einen Bereich dar¬ zustellen.
Durch die Verwendung eines Lasers als optische Darstellung von Treffern kön- nen also auch Treffer von größeren Geschossen und/oder Raketen dargestellt werden, die nicht nur einen gewissen Punkt treffen, sondern eine Streu Wirkung beinhalten. In begrenztem Maße ist dieses durch die pyrotechnischen Effekte möglich, die insbesondere Lichteffekte, wie beispielsweise Blitze, erzeugen. Ein Laser als optische Darstellung von Treffern kann auch auf geeignete Emp¬ fangsausstattungen am Anwender oder an Objekten, wie Fahrzeugen, treffen und dadurch pyrotechnische Effekte auslösen.
Allen vorgestellten Mitteln zur optischen Darstellung des Treffers ist gemein¬ sam, dass Geländeeigenschaften, wie Gebäude, Mauern, Fahrzeuge, Hecken, Bäume oder dergleichen, Schutz bieten und Anwender realitätsnah Schutz su- chen können, um nicht von den Mitteln zur optischen Darstellung des Treffers beeinflusst zu werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzt in einer bevorzugten Ausführungs¬ form eine Ubertragungsemheit und mindestens eine Kamera, mittels welcher die mit der Kamera erfassten Bilder an einen Empfänger übertragen werden kön¬ nen. Die Kamera ist dazu an der Vorrichtung befestigt oder in diese integriert.
Die Übertragungseinheit kann hierbei kabelgebunden Daten oder Daten durch Mittel zur drahtlosen Datenübertragung, wie beispielsweise WLAN oder GSM, übertragen.
Empfänger können stationäre wie auch mobile Geräte sein, die die Daten von der Vorrichtung empfangen und die in bevorzugter Weise mit einem Display ausge¬ stattet sind, um die von der Vorrichtung gesendeten Daten wieder optisch dar- stellen zu können.
Durch diese Übertragungseinheit und den Möglichkeiten der Bildübertragung an die Empfänger ist es nicht nur möglich, dem Anwender vor Ort durch die opti¬ schen Darstellungen des Treffers mitzuteilen, wo genau die Wirkung des Treffers stattfindet, sondern auch den Empfängern diese Informationen zu senden, um die Treffer zu kontrollieren.
Zusätzlich zu den Mitteln zur optischen Darstellung des Treffers können weitere Mittel zur akustischen Darstellung des Treffers an der Vorrichtung vorgesehen sein. Bei der Verwendung von pyrotechnischen Effekten ist dies nicht notwendig, da diese Knallgeräusche oder andere Geräusche erzeugen. Bei der Verwendung von Lasern oder einfachen Lichteffekten zur optischen Darstellung des Treffers
können aber weitere akustische Mittel zur Darstellung des Treffers nützlich sein. Hierzu ist es ebenfalls möglich, dass Mikrofone an der erfindungs gemäßen Vor¬ richtung vorgesehen sind, die dann auch akustische Signale mittels der Übertra¬ gungseinheit an die Empfänger senden.
Der Flugantrieb der Vorrichtung ist so gestaltet, dass die Vorrichtung durch die Ubertragungseinheit fernsteuerbar ist. Hierzu müssen der Vorrichtung über die Ubertragungseinheit Steuersignale zugeführt werden, damit die Vorrichtung sich entsprechend der Steuersignale bewegt. Dies kann eine komplette Fernsteu- erung der Vorrichtung sein, wobei der Flugantrieb der Vorrichtung lediglich die Befehle, die zur Steuerung gesendet werden, ausübt.
Es kann aber auch eine programmierte Steuerung in der Vorrichtung vorgesehen sein, welche über die Ubertragungseinheit lediglich die Zielkoordinaten übertra- gen bekommt, wobei danach der Flug selbstständig von der programmierten Steuerung der Vorrichtung ausgeführt wird.
Für diesen selbstständigen Flug über die programmierte Steuerung der Vorrich¬ tung ist es notwendig, dass die Vorrichtung eine Möglichkeit der Ortung besitzt. Diese kann ein fest programmiertes Gebiet in der programmierbaren Steuerung sein. Es können aber auch Ortungssignale von Ortungssatelliten (GNSS) zur Orientierung benutzt werden. Dazu muss in der Vorrichtung dann ein entspre¬ chendes Empfangsteil vorhanden sein. Als Antrieb für die erfindungs gemäße Vorrichtung können elektrische Antriebe sowie Antriebe mit Verbrennungsmotor vorgesehen sein. Im Falle von Verbren¬ nungsmotoren ist ein Tank in der Vorrichtung vorgesehen, in welchem der Treib¬ stoff für die Antriebe vorrätig gehalten wird. Über einen Treibstoffanschluss kann der Tank dann nachgefüllt werden.
Im Falle von elektrischen Antrieben sind Batterien oder Akkumulatoren oder Sonnenkollektoren in der Vorrichtung vorgesehen, welche die Antriebe mit
elektrischer Energie versorgen. Im Falle von Akkumulatoren besitzen diese ei¬ nen Anschluss zur Zuführung von elektrischer Energie.
Die Vorrichtung wird erfindungsgemäß in einem System zur Darstellung von Treffern durch Geschosse und/oder Raketen verwendet, wobei mindestens eine der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet wird, so wie ein Landepunkt für die Vorrichtung, welcher mit einer Energieversorgung für die Vorrichtung ausge¬ stattet ist. Diese Energieversorgung kann entweder aus einem Treibstofflager bestehen, um den Tank der Vorrichtung aufzufüllen oder aus einer Zufuhr elektrischer Ener¬ gie.
Im Falle einer elektrischen Energieversorgung gibt es die Möglichkeit, dass der Landepunkt eine Kontaktiermöglichkeit besitzt, über welche die Vorrichtung bei der Landung mit elektrischer Energie versorgt wird. Hierzu muss die erfin¬ dungsgemäße Vorrichtung entsprechende Mittel aufweisen, die bei der Landung am Landepunkt in die dafür vorgesehenen Kontaktiermöglichkeiten eingreifen und diese kontaktieren.
Ebenso ist es möglich, dass der Landepunkt mindestens eine Induktionsschleife besitzt, welche die gelandete Vorrichtung induktiv mit elektrischer Energie ver¬ sorgt. Hierzu ist es notwendig, dass die Vorrichtung entsprechende Mittel zur induktiven Energieübertragung aufweist. In beiden der oben genannten Fälle wird die erfindungsgemäße Vorrichtung so lange mit elektrischer Energie ver¬ sorgt, wie sie sich im Bereich des Landepunktes befindet.
Für kurze Entfernungen bis zu einigen Kilometern ist es ebenfalls möglich, eine kabelgebundene Energieversorgung für die erfindungsgemäße Vorrichtung be- reitzustellen. Hierbei fliegt die Vorrichtung immer mit einem angeschlossenen Kabel, welches sie im Flug hinter sich herzieht. In vorteilhafter Weise ist dann der Landepunkt mit einem Kabelwickel ausgestattet, so dass das Kabel geordnet
aufgewickelt wird, wenn sich die Vorrichtung wieder in Richtung Landepunkt bewegt. Die Vorrichtung kann das Kabel aber auch während des Fluges abwer¬ fen. Das abgeworfene Kabel kann dann durch den Landepunkt wieder aufgewi¬ ckelt werden und bei der nächsten Landung wieder angeschlossen werden, oder das Kabel geht nach dem Abwurf verloren.
Gleichfalls ist eine Kombination aus kabelgebundener Energieversorgung und Akkumulator denkbar. Hierbei wird dann zunächst das angeschlossene Kabel hinter der Vorrichtung hergezogen und bei Erreichen einer definierten Entfer- nung wird das Kabel abgetrennt und die Vorrichtung fliegt mit Hilfe von Ener¬ gieversorgung durch entweder den Akkumulator oder einem Verbrennungsmotor weiter.
Ebenfalls zu dem System gehört eine Zentrale, welche den Flugantrieb fernsteu- ern sowie als Empfänger der Ubertragungseinheit der Vorrichtung dienen kann. Bei Verwendung mehrerer erfindungs gemäßer Vorrichtungen ist die Zentrale so ausgestattet, dass alle erfindungsgemäßen Vorrichtungen getrennt voneinander ferngesteuert werden können, dass alle Mittel zur optischen und/oder akusti¬ schen Darstellung des Treffers ferngesteuert werden können sowie von allen er- findungsgemäßen Vorrichtungen die Daten der Übertragungseinheiten empfan¬ gen und ggf. dargestellt werden können.
Mindestens eine Geschoss- und/oder Raketenstation ist ebenfalls zum System zugehörig, welche ebenfalls Mittel zur Datenübertragung mit der Zentrale und/oder der Vorrichtung aufweist. Diese Datenübertragung kann drahtlos oder mittels einer elektrischen Leitung geschehen. Auch hierbei kann die drahtlose Datenübertragung beispielsweise durch WLAN oder GSM oder optisch realisiert sein. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel verfügt das System über mehrere Vorrichtungen, wobei mindestens eine der erfindungsgemäßen Vorrichtungen lediglich dafür benutzt wird, um zu übertragende Daten von der Zentrale an die
anderen Vorrichtungen und/oder Geschoss- und/oder Raketenstationen weiterzu¬ leiten. Hierdurch können die Übertragungswege der Datenübertragung verlän¬ gert werden und/oder Funklöcher überbrückt werden. Das Verfahren zur Darstellung von Treffern durch Geschosse und/oder Raketen bedarf eines Systems wie oben beschrieben. Zunächst wird der Zentrale mitge¬ teilt, auf welcher Position sich die Geschoss- und/oder Raketenstation befindet. Hierzu können errechnete Koordinaten dienen, aber auch Satellitenortungen. Die Geschoss- und/oder Raketenstation besitzt hierzu entsprechende Empfänger für die Satellitenortung und teilt dann anschließend die empfangenen Koordina¬ ten der Zentrale mit. Dies geschieht über die besagte kabelgebundene oder draht¬ lose Datenübertragung.
Über die gleiche Datenübertragung wird die Ausrichtung der Geschoss- und/oder Raketenstation der Zentrale mitgeteilt sowie die Art des Geschosses und/oder Rakete. Unter der Ausrichtung ist hierbei zu verstehen, in welche Richtung die Geschoss- und/oder Raketenstation auf ihrer Position ausgerichtet ist. Diese Mit¬ teilung kann den Drehwinkel der Station beinhalten sowie weitere physikalische Eigenschaften der Station, wie beispielsweise Rohrlänge oder Art des Treibsatzes bzw. des Geschosses und/oder der Rakete.
Die Zentrale errechnet dann anhand der übermittelten Daten das Zielgebiet des Treffers. Dazu müssen die physikalischen Flugeigenschaften des genutzten Ge¬ schosses und/oder Rakete vorhanden sein, um die Flugbahn und somit das Ziel- gebiet genau berechnen zu können.
Das errechnete Zielgebiet wird dann der erfindungsgemäßen Vorrichtung mitge¬ teilt, damit diese dorthin fliegt. Im Ruhezustand steht die erfindungsgemäße Vorrichtung auf ihrem Landepunkt oder an einem anderen geeigneten Punkt und wartet auf einen solchen Flugbefehl.
Dieser wird von der Zentrale gesendet, sobald von der Geschoss- und/oder Rake¬ tenstation der Abschusszeitpunkt der Zentrale mitgeteilt wird. Die Vorrichtung kann somit ihren Flug beginnen, wenn die Geschoss- und/oder Raketenstation einen Schuss vornimmt oder schon vorher, wenn das Zielgebiet, insbesondere die Zielkoordinaten, berechnet wurde.
Die Zentrale kann nun der erfindungs gemäßen Vorrichtung die Koordinaten des Zielgebiets mitteilen, insbesondere wenn die Vorrichtung über eine program¬ mierbare Steuerung verfügt. Ansonsten steuert die Zentrale die erfindungsge- mäße Vorrichtung ins Zielgebiet. Dies geschieht über die Übertragungseinheit der erfindungsgemäßen Vorrichtung, über welche die Vorrichtung ferngesteuert werden kann.
Ist die Vorrichtung im Zielgebiet angekommen, wird die Vorrichtung veranlasst, die Mittel zur optischen und/oder akustischen Darstellung des Treffers auszulö¬ sen. Diese Auslösung kann auch wieder durch die programmierte Steuerung der Vorrichtung geschehen oder ferngesteuert durch die Zentrale.
Je nachdem, welche Mittel zur optischen Darstellung des Treffers genutzt wer- den, wird die erfindungsgemäße Vorrichtung dann pyrotechnische Effekte im Zielgebiet abwerfen und/oder abschießen oder entsprechende Lichteffekte, wie beispielsweise den Laser, aktivieren. Hierdurch wird im Zielgebiet der Treffer genau markiert. Auch seine Streuwirkung ist durch die Bewegungsmöglichkeit des Laserstrahls zu erkennen. Anwender, welche sich gerade im Zielgebiet auf- halten, werden durch die Mittel zur optischen Darstellung direkt erkennen, ob sie von dem Treffer beeinflusst sind oder nicht. Weiterhin können Effekte beim Anwender oder an Objekten durch den Laser oder anderweitig ausgelöst werden.
Die mittels der mindestens einen Kamera aufgenommenen Bilder und/oder Vi- deos werden über die Übertragungseinheit an die Empfänger gesendet und ggf. mit akustischen Signalen versehen. Diese können ebenfalls die Auswirkung des Treffers im Zielgebiet nachverfolgen, wobei ein Empfänger hierbei die Zentrale,
die Geschoss- und/oder Raketenstation oder jeder Anwender mit einem stationä¬ ren oder mobilen Empfangsgerät sein kann.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist hierbei so gestaltet, dass bei Verwendung pyrotechnischer Effekte diese nur einmal ausgelöst werden können und danach am Landepunkt wieder aufgeladen werden müssen oder dass eine Mehrfachver¬ wendung möglich ist. Lichteffekte und/oder Laser sind im Regelfall mehrfach verwendbar und für die Mehrfachverwendung von pyrotechnischen Effekten kann die erfindungsgemäße Vorrichtung so ausgestaltet sein, dass sie mehrere Ladungen der pyrotechnischen Effekte aufnehmen und nacheinander auslösen kann.
Nach erfolgtem Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung kehrt diese wieder zum Landepunkt zurück und landet dort. Dies kann wiederum durch die pro- grammierte Steuerung in der Vorrichtung durchgeführt werden oder aber durch Fernsteuerung über die Zentrale.
Bei der Landung auf dem Landepunkt wird dann der Treibstoff vor rat der Vor¬ richtung oder der Vorrat an elektrischer Energie wieder aufgefüllt. Dies ge- schieht durch die oben beschriebenen Maßnahmen zur elektrischen Kontaktie- rung oder durch Anschluss des Treibstoffvorrats an dem Tank der Vorrichtung. Auch eine beim Flug abgeworfene oder eine neue Kabelverbindung kann kontak¬ tiert werden. Weitere Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus den Zeichnun¬ gen.
Es zeigen: Figur l: eine erfindungsgemäße Vorrichtung in Seitenansicht,
Figur 2- ein erfindungsgemäßes System mit gelandeter Vorrichtung,
Figur 3: ein erfindungsgemäßes System mit der fliegenden Vorrichtung im Ziel¬ gebiet und Figur 4'· ein erfindungsgemäßes System mit Auslösung der Mittel zur optischen und/oder akustischen Darstellung im Zielgebiet.
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Vorrichtung 10 zur Darstellung von Tref¬ fern durch Geschosse und/oder Raketen. In dieser Ausführungsform sind vier Rotoren als Flugantrieb 11 dargestellt, womit die Vorrichtung 10 als Quadrokop- ter ausgeführt ist. Selbstverständlich ist auch eine beliebige andere Anzahl an Rotoren denkbar, so dass die Vorrichtung 10 als Multikopter ausgeführt ist.
Die Vorrichtung 10 besitzt Mittel 12 zur optischen und/oder akustischen Darstel- lung des Treffers sowie eine Übertragungseinheit 13, mittels welcher die mit ei¬ ner Kamera erfassten Bilder an mindestens einen Empfänger übertragen werden können.
Ebenso können mit der Übertragungseinheit 13 der Flugantrieb 11 und/oder die Mittel 12 zur optischen und/oder akustischen Darstellung des Treffers fernge¬ steuert werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 kann auch eine programmierte Steuerung besitzen, um in Kenntnis von Zielkoordinaten die Vorrichtung 10 selbstständig zu den Zielkoordinaten durch den Flugantrieb 11 steuern zu können. Die Vor¬ richtung 10 kann aber auch über eine Fernsteuerung gesteuert werden, so dass die Steuerbefehle über die Übertragungseinheit 13 der Vorrichtung 10 sowie den Antrieben 11 zugeführt werden. In der Ausgangsstellung der Figur 2 ist diese erfindungsgemäße Vorrichtung 10 am Landepunkt 20 gelandet. In diesem Zustand ist es möglich, Energie in Form von elektrischer Energie und/oder Treibstoff der Vorrichtung 10 zuzuführen. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung 10 besitzt hierzu Akkumulatoren und/oder einen Tank und/oder einen elektrischen Anschluss.
Uber eine Datenverbindung 21 ist die Vorrichtung 10 mit einer Zentrale 30 ver- bunden. Diese Datenverbindung 21 kann drahtgebunden oder drahtlos ausge¬ führt sein.
Die Zentrale 30 wiederum steht über die Datenverbindung 21 in Verbindung mit einer Geschoss- und/oder Raketenstation 40 sowie anderen mobilen Bildgeräten 31, welche dazu geeignet sind, Daten der Datenübertragung 21 anzuzeigen.
Die Geschoss- und/oder Raketenstation 40 ist ortbar gestaltet und überträgt ihre Position an die Zentrale 30. Zur Ortung können hierbei Satelliten 50 genutzt werden. Die Position der Geschoss- und/oder Raketenstation 40 kann aber auch fest vorgegeben sein.
Spezifische Daten über die Geschoss- und/oder Raketenstation 40 liegen der Zentrale 30 vor, so dass diese jederzeit, je nach Ausrichtung der Geschoss- und/oder Raketenstation 40, die Flugbahn des Geschosses und/oder der Rakete bestimmen und ggf. auch verändern kann und somit auch das Zielgebiet 60, in welchem der Treffer geschieht.
In Figur 3 überträgt nun die Geschoss- und/oder Raketenstation 40 der Zentrale 30, dass ein Schuss abgefeuert wurde. Die berechneten Zielkoordinaten für den Treffer werden der Vorrichtung 10 über die Übertragungseinheit 13 mitgeteilt und diese fliegt an die bestimmte Position im Zielgebiet 60. Die Vorrichtung 10 kann auch schon vor dem eigentlichen Schuss zum Zielgebiet 60 fliegen, wenn bereits vorher das Zielgebiet 60 berechnet oder festgelegt wurde. Die Vorrichtung 10 verweilt in jedem Falle auf dem Landepunkt 20, bis die Zentrale 30 den Flug startet. Der Flug zum Zielgebiet 60 kann hierbei durch die programmierte Steue¬ rung innerhalb der Vorrichtung 10 geschehen oder aber durch Fernsteuerung der Vorrichtung 10 über die Zentrale 30.
Ist gemäß Figur 4 die erfindungsgemäße Vorrichtung 10 im Zielgebiet 60 ange¬ kommen, wird sie veranlasst, Mittel 12 zur optischen und/oder akustischen Dar¬ stellung des Treffers zu aktivieren. Im vorliegenden Fall sind pyrotechnische Mittel mit entsprechenden Effekten vorgesehen, die von der Vorrichtung 10 ab¬ geworfen werden. Durch die optischen und/oder akustischen Effekte kann man sehen, was und in welchem Bereich getroffen wurde.
Die Kameras und ggf. Mikrofone in der Vorrichtung 10 können während des Ein- satzes im Zielgebiet 60 dazu benutzt werden, Bilder über die Datenübertragung 21 an die Zentrale 30 und die übrigen mobilen Bildgeräte 31 zu übertragen.
Hierdurch können auch Anwender ohne Sichtverbindung zum Zielgebiet 60 er¬ kennen, ob und was im Zielgebiet 60 getroffen wurde. Nach Einsatz der Vorrichtung 10 kehrt diese wieder zum Landepunkt 20 zurück, so dass wieder die Ausgangsposition von Figur 2 erreicht ist. Durch Zufuhr elektrischer Energie oder Treibstoff können die verlorenen Energien der Vorrich¬ tung 10 wieder aufgefüllt werden und ggf. die Mittel zur optischen und/oder akustischen Darstellung des Treffers neu aufgeladen werden. Entsprechend kön- nen auch Kabel zur elektrischen Energieversorgung angeschlossen werden.
Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die Merkmale in der Beschreibung und/oder den Zeichnungen beschränkt. Vielmehr sind weitere Ausgestaltungs¬ möglichkeiten denkbar. So könnten in einer Vorrichtung mehrere verschiedene Mittel zur optischen und/oder akustischen Darstellung installiert sein, wie bei¬ spielsweise pyrotechnische Effekte und ein Laser. Ebenso können mehrere Ge- schoss- und/oder Raketenstationen vorgesehen sein, welche jeweils mit der Zent¬ rale verbunden sind. Hierzu werden dann mehrere Landepunkte mit mehreren erfindungsgemäßen Vorrichtungen verwendet, um die verschiedenen Treffer ein- zeln markieren zu können.
Die Erfindung ist in der Militärtechnik und/oder der Simulation von Gefechtssi¬ tuationen anwendbar. Ebenso ist die Erfindung in der Ziviltechnik durch Ret¬ tungskräfte anwendbar, wenn bestimmte Rettungsszenarien simuliert werden sollen. Rettungskräfte im Sinne dieser Erfindung umfassen ebenfalls Sicher- heitskräfte, wie beispielsweise die Polizei.
Beispielhafte militärische und/oder zivile Einsatzmöglichkeiten sind Ausrichtun¬ gen von Simulationen an Land, aber auch auf mobilen Objekten, wie Landfahr¬ zeugen, Schiffen und/oder Flugobjekten. Auch die Simulation von Seegefechten oder Seerettungsszenarien sind denkbar.
BEZUGSZEICHENLISTE
Vorrichtung
Flugantrieb
Mittel zur Darstellung eines Treffers
Übertragungseinheit
Landepunkt
Daten
Zentrale
mobiles Bildgerät
Geschoss- und/oder Raketensimulator
Positionssatellit
Zielgebiet