6//-Thieno[3,2-f] [l,2,4]triazolo[4,3-a] [l,4]diazepine
Die vorliegende Erfindung betrifft neue 6//-Thieno[3,2-fJ[l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepine, insbesondere zu therapeutischen Zwecken, pharmazeutische Mittel enthaltend die
erfindungsgemäßen Verbindungen und deren Verwendung in der Therapie, insbesondere zur Prophylaxe und/oder Therapie von Tumorerkrankungen.
Biologischer Hintergrund
Die humane BET-Familie (bromodomain and extra C-terminal domain family) hat vier Mitglieder (BRD2, BRD3, BRD4 und BRDT), die zwei verwandte Bromodomänen und eine extraterminale Domäne enthalten (Wu und Chiang, J. Biol. Chem., 2007, 282: 13141-13145). Die Bromodomänen sind Proteinregionen die azetylierte Lysinreste erkennen. Solche azetylierte Lysine findet man oft am N-terminalen Ende von Histonen (z. B. Histon 3 oder Histon 4) und sind Merkmale für eine offene Chromatin-Struktur und aktive Gentranskription (Kuo und Allis, Bioessays, 1998, 20:615- 626). Zusätzlich können Bromodomänen weitere azetylierte Proteine erkennen. Zum Beispiel bindet BRD4 an RelA, was zur Stimulierung von NF-κΒ und transkriptioneller Aktivität von inflammatorischen Genen führt (Huang et al, Mol. Cell. Biol., 2009, 29: 1375-1387). Die extraterminale Domäne von BRD2, BRD3 und BRD4 interagiert mit mehreren Proteinen, die eine Rolle in der Chromatinmodulierung und der Regulation der Genexpression haben (Rahman et al., Mol. Cell. Biol, 2011, 31:2641-2652).
Mechanistisch spielen BET-Proteine eine wichtige Rolle im Zellwachstum und im Zellzyklus. Sie sind mit mitotischen Chromosomen assoziiert, was eine Rolle im epigenetischen Gedächtnis nahelegt (Dey et al, Mol. Biol. Cell, 2009, 20:4899-4909; Yang et al, Mol. Cell. Biol, 2008, 28:967-976). BRD4 ist essentiell für die Transkriptionselongation und rekrutiert den
Elongationskomplex P-TEFb, der aus CDK9 und Cyclin Tl besteht, was zur Aktivierung der RNA Polymerase II führt (Y ang et al., Mol. Cell, 2005, 19:535-545). Folglich wird die Expression von Genen stimuliert, die in der Zellproliferation involviert sind, wie zum Beispiel c-Myc und Aurora B (You et al, Mol. Cell. Biol., 2009, 29:5094-5103; Zuber et al., Nature, 2011, doi:10.1038). BRD2 und BRD3 binden an transkribierte Gene in hyperazetylierten Chromatinbereichen und fördern die Transkription durch RNA Polymerase II (LeRoy et al., Mol. Cell, 2008, 30:51-60). Der Knock-down von BRD4 in verschiedenen Zelllinien führt zu einem Gl-Arrest (Mochizuki et al, J. Biol. Chem., 2008, 283:9040-9048). Es wurde auch gezeigt, dass BRD4 an
Promotorregionen von mehreren Genen, die in der Gl -Phase aktiviert werden wie zum Beispiel Cyclin Dl und D2, bindet (Mochizuki et al, J. Biol. Chem., 2008, 283:9040-9048).
BRD2 und BRD4 Knockout-Mäuse sterben früh während der Embryogenese (Gyuris et al., Biochim. Biophys. Acta, 2009, 1789:413-421; Houzelstein et al, Mol. Cell. Biol, 2002, 22:3794- 3802). Heterozygote BRD4 Mäuse haben verschiedene Wachstumsdefekte, die auf eine reduzierte Zellproliferation zurückzuführen sind (Houzelstein et al., Mol. Cell. Biol., 2002, 22:3794-3802). BET-Proteine spielen eine wichtige Rolle in verschiedenen Tumorarten. Die Fusion zwischen den BET-Proteinen BRD3 oder BRD4 und NUT, einem Protein das normalerweise nur im Hoden exprimiert wird, führt zu einer aggressiven Form des Plattenepithelkarzinoms, genannt NUT midline Carcinoma (French, Cancer Genet. Cytogenet., 2010, 203:16-20). Das Fusionsprotein verhindert Zelldifferenzierung und fördert Proliferation (Yan et al., J. Biol. Chem., 2011, 286:27663-27675). Das Wachstum von davon abgeleiteten in vivo Modellen wird durch einen BRD4-Inhibitor gehemmt (Filippakopoulos et al, Nature, 2010, 468:1067-1073). Ein Screening für therapeutische Targets in einer akuten myeloiden Leukämiezelllinie (AML) zeigte, dass BRD4 eine wichtige Rolle in diesem Tumor spielt (Zuber et al., Nature, 2011, doi: 10.1038). Die Reduktion der BRD4-Expression führt zu einem selektiven Arrest des Zellzyklus und zur Apoptose. Die Behandlung mit einem BRD4-Hemmer verhindert die Proliferation eines AML- Xenografts in vivo. Eine Amplifizierung der DNA-Region die das BRD4-Gen enthält wurde in primären Brusttumoren nachgewiesen (Kadota et al., Cancer Res, 2009, 69:7357-7365). Auch für BRD2 gibt es Daten bezüglich einer Rolle in Tumoren. Eine transgene Maus die BRD2 selektiv in B-Zellen hochexprimiert entwickelt B-Zell Lymphome und Leukämien (Greenwall et al., Blood, 2005, 103:1475-1484).
BET-Proteine sind auch an viralen Infektionen beteiligt. BRD4 bindet an das E2 Protein von verschiedenen Papillomaviren und ist wichtig für das Überleben der Viren in latent infizierten Zellen (Wu et al., Genes Dev., 2006, 20:2383-2396). Auch der Herpesvirus, der für das Kaposi- Sarkom verantwortlich ist, interagiert mit verschiedenen BET-Proteinen, was für die
Krankheitsbeständigkeit wichtig ist (Viejo-BorboUa et al, J. Virol., 2005, 79: 13618-13629; You et al, J. Virol., 2006, 80:8909-8919). Durch Bindung an P-TEFb spielt BRD4 auch eine wichtige Rolle in der Replikation von HIV (Bisgrove et al, Proc. Natl Acad. Sei. USA, 2007, 104: 13690- 13695).
BET-Proteine sind zusätzlich an Inflammationsprozessen beteiligt. BRD2-hypomorphe Mäuse zeigen eine reduzierte Inflammation im Fettgewebe (Wang et al., Biochem. J., 2009, 425:71-83). Auch die Infiltration von Makrophagen in weißem Fettgewebe ist in BRD2-defizienten Mäusen reduziert (Wang et al., Biochem. J., 2009, 425:71-83). Es wurde auch gezeigt, dass BRD4 eine Reihe von Genen reguliert, die in der Inflammation involviert sind. In LPS-stimulierten
Makrophagen verhindert ein BRD4-Inhibitor die Expression von inflammatorischen Genen, wie zum Beispiel IL-1 oder IL-6 (Nicodeme et al, Nature, 2010, 468: 1119-1123).
Diese Daten belegen, dass die BET-Proteine eine essentielle Rolle in verschiedenen Pathologien spielen. Es ist deswegen wichtig potente und selektive Inhibitoren zu finden, die die Interaktion zwischen den BET-Proteinen und azetylierten Proteinen verhindern. Diese neuen Inhibitoren sollten auch geeignete pharmakokinetische Eigenschaften haben, die es erlauben in Patienten diese Interaktionen zu hemmen.
Bei der Betrachtung des strukturellen Standes der Technik wird folgende Zählweise am Ringsystem zu Grunde gelegt:
EP0638560 offenbart unter anderem 6//-Thieno[3,2- |[l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepine für die Behandlung von Osteoporose. In Position 6 des Ringsystems sind auch substituierte Ester und Amide vorgesehen, wobei als Substituenten keine überbrückten Elemente oder Spiroelemente offenbart sind.
US 5,712,274 offenbart 6//-Thieno[3,2- |[l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepine für die Behandlung von Entzündungen. In Position 6 des Ringsystems sind auch mit Heterozyklen substituierte Amide vorgesehen oder Ringschlüsse über den Amidstickstoff. Beispiel 50 offenbart beispielsweise einen Ringschluss über den Amidstickstoff zum Morpholin. Überbrückte Elemente oder Spiroelemente sind nicht umfasst oder offenbart. Für die Strukturen der US 5,712,274 sind inhibitorische Wirkungen an Proteinen der BRD-Familie oder eine Verwendbarkeit bei Krebserkrankungen nicht offenbart.
EP0934940 offenbart 6//-Thieno[3,2-/][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepme für die Behandlung von Entzündungen. In Position 6 des Ringsystems sind auch substituierte Ester und Amide vorgesehen wobei als Substituenten keinen überbrückten Elemente oder Spiroelemente offenbart sind.
EP0989131 beansprucht 6/i-Thieno[3,2- |[l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepine, die in Position 6 des Ringsystems eine Carboxyalkyl-Seitenkette mit Amid-Funktion tragen, bei der das Stickstoffatom ein Wasserstoffatom und den Rest R3 trägt. R3 kann auch die Bedeutung eines aromatischen oder heteroaromatischen Restes haben. Heterozyklen über den Amidstickstoff, überbrückte Elemente
oder Spiroelemente sind nicht vorgesehen als Bedeutung für R3. Die Verbindungen sind offenbart für die Anwendung in entzündlichen sowie in allergischen Erkrankungen, in denen Zell Adhäsion eine Rolle spielt. EP1887008 offenbart 6//-Thieno[3,2-/][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepme mit substituierten Ci- Cö-Alkylestern in Position 6 des Ringsystems, wobei der Alkylester über eine Alkylengruppe an das Ringsystem gebunden ist. Als Substituenten des Alkylesters sind auch Heterozyklen wie Morpholin vorgesehen. Amide in Position 6, Ringschlüsse über den Amidstickstoff, überbrückte Elemente oder Spiroelemente sind nicht umfasst oder offenbart. Die Verwendung der beschriebenen Verbindungen ist im Gebiet der entzündlichen Erkrankungen.
EP2239264 offenbart 6//-Thieno[3,2- |[l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepine für die Behandlung von Krebserkrankungen. Als Wirkmechanismus wird die Inhibition der BRD Protein Familie genannt. In Position 6 des Ringsystems (R4) sind ausschließlich primäre Amide vorgesehen d.h. der Amidstickstoff trägt ein Wasserstoffatom. R9 ist ein möglicher Substituent des Amidstickstoffs.
R9 umfasst aber nicht die Bedeutung von überbrückten Elementen, Spiroelementen oder Ringschlüssen über den Amidstickstoff.
In Nature 2010, Vol 468, pl067ff, (P. Filippakopoulos et al.) wird JQ-1 beschrieben, die als starker Binder an der BET-Protein Familie fungiert und darüber vermittelt anti-proliferative Eigenschaften aufweist. JQl ist Vergleichsbeispiel VI in der vorliegenden Anmeldung. Die Anmelderin sieht JQl als nächstliegenden Stand der Technik an, da JQl sich auf dasselbe Target und dieselben Indikationen wie die erfindungsgemäßen Substanzen bezieht. WO2011/054553, WO2011/054843, WO2011/054844 und WO2011/054845 offenbaren 4H- [l,2,4]Triazolo[4,3-a][l,4]benzodiazepine als Bromodomain-Inhibitoren.
Die Offenbarung der WO2011/054553 betrifft ein einzelnes Benzodiazepin und dessen
Verwendung bei unterschiedlichsten Erkrankungen.
Thieno[3,2- |[l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepine sind nicht offenbart.
Die Offenbarung der WO2011/054843 betrifft verschiedene Einzelsubstanzen, darunter auch ein Benzodiazepin, und deren Verwendung bei entzündlichen Erkrankungen oder
Autoimmunerkrankungen. Thieno[3,2- |[l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepine sind nicht offenbart.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen unterscheiden sich von den Verbindungen der WO2011/054844 darin, dass der obligate primäre Amidrest in Position 6 des Ringsystems direkt am Diazepinring gebunden ist und nicht über eine Methylengruppe. Überbrückte Elemente oder Spiroelemente sind in WO2011/054844 in Position 6 des Ringsystems nicht vorgesehen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen unterscheiden sich von den Verbindungen der WO2011/054845 darin, dass das am Diazepin annellierte Benzol durch Thiophen ersetzt ist und dass in Position 6 des Diazepins ein Amidrest vorgesehen ist, der höchstens einen Zyklus enthält. Überbrückte Elemente oder Spiroelemente sind in WO2011/054845 in Position 6 des Ringsystems nicht vorgesehen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen unterscheiden sich von den als Stand der Technik naheliegendsten 6//-Thieno[3,2-/][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepmen, die in WO2009/084693 als BRD4 Inhibitoren offenbart wurden, dadurch, dass sie gesättigte optional substituierte carbo- oder heterocyclische Amide enthalten mit einem Spiroelement und/oder einem überbrückten Element.
Ausgehend von diesem Stand der Technik, ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, neue Strukturen für die Therapie von menschlichen und tierischen Erkrankungen zur Verfügung zu stellen.
Insbesondere sollen die erfindungsgemäßen Strukturen zur Prophylaxe und Therapie von
Tumorerkrankungen geeignet sein und Vorteile gegenüber im Stand der Technik bekannten Strukturen aufweisen.
Insbesondere sollen die erfindungsgemäßen Strukturen eine zur Prophylaxe und Therapie von Tumorerkrankungen geeignete Pharmakokinetik haben und pharmakokinetische Vorteile gegenüber im Stand der Technik bekannter Strukturen aufweisen. Es wurde überraschend gefunden, dass die erfindungsgemässen Verbindungen der Formel (I) vorteilhafte pharmakokinetische Eigenschaften besitzen können. Vorzugsweise sollen Strukturen für die Therapie von Erkrankungen zur Verfügung gestellt werden, die zusätzlich auch eine, besser mehrere oder am besten sogar alle der folgenden Eigenschaften besitzen:
sie sind in vivo verträglicher als die Strukturen des Standes der Technik, insbesondere im beschriebenen Mausmodell
- sie inhibieren eine oder mehrere Krebszelllinien effektiver als die Strukturen des Standes der Technik
sie haben eine höhere dosisnormierte ungebundene Exposition als die Strukturen des Standes der Technik, insbesondere im beschriebenen Mausmodell.
e nun überraschenderweise gefunden, dass Verbindungen der Formel (I)
in welcher
entweder
X für eine Bindung steht und Y für ein Stickstoffatom oder
X für die Gruppe -NH- steht und Y für die Gruppe -CH- steht, und
R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Ci-Cö-Alkylgruppe stehen, und
m 0 oder 1 ist, und
n 0 oder 1 ist, und
o 0 oder 1 ist, und
p 0 oder 1 ist,
wobei
die Summe aus m, n, o und p mindestens 2 beträgt, wenn Rbl und Rb2 eine Brücke bilden, wie sie für Verbindungen der Formel (I) definiert ist, und
RS1 und RS1 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Ci-Cö-Alkylgruppe stehen, oder
RS2 zusammen mit RS1 eine Ketogruppe -C(O)- bildet,
oder
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatom, an das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 3- bis 8-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus bildet, der gegebenenfalls
(i) mit Halogen, Hydroxy, Cyano, Nitro und/oder mit einem Ci-C3-Alkyl-, Halogen-Ci-Ce-Alkyl-, Ci-C6-Alkoxy-, Halogen-Ci-C6-Alkoxy-, G-C6- Alkoxy-Ci-Cö-Alkyl- und/oder Ci-Cö-Alkylcarbonylrest ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiert sein kann, und/oder
(ii) eine Ketogruppe -C(O)- enthalten kann, und
Rbl und Rb2 für Wasserstoff stehen, oder
Rbl und Rb2 eine Brücke bilden bestehend aus einer der Gruppen
-O-, -C(O)-, -NR3-, -NR4-CHR5- oder -CHR6-CHR7- wobei R3, R4, R5, R6 und/oder R7 unabhängig voneinander stehen für
Wasserstoff, eine Ci-Cö-Alkyl- oder Ci-Cö-Alkoxygruppe oder die Gruppe
-C(0)-R8 mit R8 stehend für eine Ci-C6-Alkyl- oder Ci-C6-Alkoxygruppe mit der Maßgabe,
dass entweder
Rbl und Rb2 eine Brücke bilden, wie sie für Verbindungen der Formel (I) definiert ist,
oder
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatom,' an das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 3- bis 8-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus bildet, oder dass
Rbl und Rb2 eine Brücke bilden, wie sie für Verbindungen der Formel (I) definiert ist,
und
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatom, an das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 3- bis 8-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus bildet, sowie deren Diastereomere, Razemate und physiologisch verträglichen Salze, besonders gut für die Therapie von Erkrankungen geeignet sind und die erfindungsgemäße Aufgabe lösen. Die Strukturen des Standes der Technik weisen nach Kenntnis der Anmelderin keine überbrückten Elemente oder Spiroelemente in der Seitenkette der Position 6 des Ringsystems auf.
Ausgehend vom oben beschriebenen Stand der Technik bestand keine Veranlassung, die
Strukturen des Standes der Technik erfindungsgemäß abzuwandeln, denn überbrückte Elemente und Spiroelemente in der Seitenkette der Position 6 des Ringsystems sind für diese Strukturklasse nicht offenbart, geschweige denn für Strukturen mit inhibitorischen Wirkungen an Proteinen der BRD-Familie.
Überraschenderweise verhindern die erfindungsgemäßen Verbindungen die Interaktion zwischen BRD4 und einem azetylierten Histon 4 Peptid und inhibieren das Wachstum von Krebszellen. Sie stellen damit neue Strukturen für die Therapie von menschlichen und tierischen Erkrankungen dar, insbesondere von Krebserkrankungen.
Der Erfindung liegen folgende Definitionen zu Grunde: Alkyl:
Alkyl steht für einen linearen oder verzweigten, gesättigten, monovalenten Kohlenwasserstoffrest mit in der Regel 1 bis 6 (Ci-Cö-Alkyl), bevorzugt 1 bis 4 (Ci-C4-Alkyl), und besonders bevorzugt 1 bis 3 Kohlenstoffatomen (Ci-C3-Alkyl).
Beispielhaft und bevorzugt seien genannt:
Methyl-, Ethyl-, Propyl-, Butyl-, Pentyl-, Hexyl-, wo-Propyl-, wo-Butyl-, jec-Butyl, tert-Butyl-, wo-Pentyl-, 2-Methylbutyl-, 1-Methylbutyl-, 1-Ethylpropyl-, 1,2-Dimethylpropyl, weo-Pentyl-, 1,1-Dimethylpropyl-, 4-Methylpentyl-, 3-Methylpentyl-, 2-Methylpentyl-, 1-Methylpentyl-, 2-Ethylbutyl-, 1-Ethylbutyl-, 3,3-Dimethylbutyl-, 2,2-Dimethylbutyl-, 1,1-Dimethylbutyl-, 2,3-Dimethylbutyl-, 1,3-Dimethylbutyl- 1,2-Dimethylbutyl-.
Besonders bevorzugt ist ein Methyl-, Ethyl-, Propyl- oder Isopropylrest. Alkoxy:
Alkoxy steht für einen linearen oder verzweigten, gesättigten Alkyletherrest der Formel -O-Alkyl mit in der Regel 1 bis 6 (Ci-Cö-Alkoxy), bevorzugt 1 bis 4 (Ci-C4-Alkoxy), und besonders bevorzugt 1 bis 3 (Ci-C3-Alkoxy) Kohlenstoffatomen.
Beispielhaft und bevorzugt seien genannt:
Methoxy, Ethoxy, n-Propoxy, Isopropoxy, tert.-Butoxy, n-Pentoxy und n-Hexoxy.
Alkoxyalkyl
Alkoxyalkyl steht für einen mit Alkoxy substituierten Alkylrest.
Cn-Alkoxy-Cm-alkyl bedeutet dabei, dass der Alkoxyteil n Kohlenstoffatome und der Alkylteil, über den der Rest gebunden ist, m Kohlenstoffatome aufweist.
Beispielhaft und bevorzugt seien genannt:
Methoxymethyl, Methoxyethyl, Ethoxymethyl und Ethoxyethyl.
Alkylcarbonyl
Alkylcarbonyl steht für die Gruppe -C(0)-Alkyl mit in der Regel 1 bis 6, bevorzugt 1 bis 4, und besonders bevorzugt 1 bis 3 Kohlenstoffatomen im Alkylteil.
Beispielhaft seien genannt:
Acetyl- und Propanoyl. Heteroatome
Unter Heteroatomen sind Sauerstoff-, Stickstoff- oder Schwefel-Atome zu verstehen.
Carbozyklus:
Carbozyklus steht für einen monozyklischen, gesättigten, Kohlenwasserstoffring mit in der Regel 3 bis 8 Kohlenstoffatomen, bevorzugt 4 bis 6 Kohlenstoffatomen. Heterozyklus
Heterozyklus steht für einen nicht-aromatischen monozyklischen Ring mit 3 bis 8 Ringatomen, wobei mindestens ein Ringatom ein Heteroatom oder einer Heterogruppe ist. Als Heteroatome können Stickstoffatome, Sauerstoffatome und/oder Schwefelatome vorkommen. Als Heterogruppen können -S(O)-, -S(0)2- oder -N^O")- vorkommen.
Bevorzugt sind 4 bis 6 Ringatome.
Halogen
Die Bezeichnung Halogen umfasst Fluor, Chlor, Brom und Iod.
Bevorzugt sind Fluor und Chlor.
Halogenalkyl:
Halogenalkyl steht für einen Alkylrest mit mindestens einem Halogensubstituenten.
Beispielhaft und bevorzugt seien genannt:
Difiuormethyl, Trifiuormethyl, 2,2,2-Trifluorethyl, Pentafluorethyl, 5,5,5,4,4-Pentafluorpentyl oder 5,5,5,4,4,3,3-H^tafiuorpentyl.
Bevorzugt sind perfluorierte Alkylreste wie Trifiuormethyl oder Pentafluorethyl.
Halogenalkoxy
Halogenalkoxy steht für einen Alkoxyrest mit mindestens einem Halogensubstituenten.
Bevorzugt sind Fluoralkoxyreste.
Beispielhaft und bevorzugt seien genannt:
Difiuorethoxy-, Trifiuomethoxy- oder 2,2,2-Trifluorethoxyrest.
Zyklus
Zyklus umfasst carbozyklische und heterozyklische Ringe
Eine bevorzugte Untergruppe bilden Verbindungen gemäß der Formel (I), in welcher
entweder
X für eine Bindung steht und Y für ein Stickstoffatom oder
X für die Gruppe -NH- steht und Y für die Gruppe -CH- steht, und
R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Ci-C3-Alkylgruppe stehen, und m 0 oder 1 ist, und
n 0 oder 1 ist, und
o 0 oder 1 ist, und
p 0 oder 1 ist,
wobei
die Summe aus m, n, o und p mindestens 2 beträgt, wenn Rbl und Rb2 eine Brücke bilden, wie sie für die bevorzugte Untergruppe von Verbindungen der Formel (I) definiert ist, und
RS1 und Rslunabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Ci-C3-Alkylgruppe stehen, oder RS2 zusammen mit RS1 eine Ketogruppe -C(O)- bildet, oder
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatonyan das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 4- bis 6-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus bildet, der gegebenenfalls
(i) mit Halogen, Hydroxy und/oder mit einem Ci-C3-Alkyl-, Halogen-Ci-C3-Alkyl-, Ci-C3-Alkoxy-, Halogen-Ci-C3-Alkoxy-, Ci-C3-Alkoxy-Ci-C3-Alkyl- und/oder Ci- C3-Alkylcarbonylrest ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiert sein kann, und/oder
(ii) eine Ketogruppe -C(O)- enthalten kann, und
Rbl und Rb2 für Wasserstoff stehen, oder
Rbl und Rb2 eine Brücke bilden bestehend aus einer der Gruppen
-O-, -C(O)-, -NR3-, -NR4-CHR5- oder -CHR6-CHR7- wobei R3, R4, R5, R6 und/oder R7 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff, eine Ci-C3-Alkyl- oder Ci-C3-Alkoxygruppe oder die Gruppe -C(0)-R8 mit R8 stehend für eine Ci-C4-Alkyl- oder Ci-C4-Alkoxygruppe
mit der Maßgabe,
dass entweder
Rbl und Rb2 eine Brücke bilden, wie sie für die bevorzugte Untergruppe von
Verbindungen der Formel (I) definiert ist,
oder
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatom, an das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 4- bis 6-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus bildet,
oder dass
R und R eine Brücke bilden, wie sie für die bevorzugte Untergruppe von
Verbindungen der Formel (I) definiert ist
und
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatom, an das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 4- bis 6-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus bildet,
deren Diastereomere, Razemate und physiologisch verträglichen Salze.
Eine mehr bevorzugte Untergruppe bilden Verbindungen gemäß der Formel (I),
in welcher
entweder
X für eine Bindung steht und Y für ein Stickstoffatom oder
X für die Gruppe -NH- steht und Y für die Gruppe -CH- steht, und
R1 und R2 für eine Ci-C3-Alkylgruppe stehen, und
m 0 oder 1 ist, und
n 0 oder 1 ist, und
o 0 oder 1 ist, und
p 0 oder 1 ist,
wobei
die Summe aus m, n, o und p mindestens 2 beträgt, wenn Rbl und Rb2 eine Brücke bilden, wie sie für die mehr bevorzugte Untergruppe von Verbindungen der Formel (I) definiert ist, und
RS1 und RS1 für Wasserstoff stehen, oder
RS2 zusammen mit RS1 eine Ketogruppe -C(O)- bildet, oder
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatonyan das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 4- bis 6-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus mit einem Sauerstoffatom als Heteroatom bildet, der gegebenenfalls mit Halogen, Hydroxy und/oder mit einem Ci-C3-Alkyl- und/oder C1-C3- Alkoxyrest ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiert sein kann, und
Rbl und Rb2 für Wasserstoff stehen, oder
Rbl und Rb2 eine Brücke bilden bestehend aus einer der Gruppen
-O-, -NR3- oder -CHR6-CHR7-,
wobei R3, R6 und/oder R7 für Wasserstoff stehen oder eine Ci-C3-Alkyl- oder C1-C3-
Alkoxygruppe oder die Gruppe -C(0)-R8 mit R8 stehend für eine Ci-C4-Alkyl- oder Ci-
C4-Alkoxygruppe
mit der Maßgabe,
dass entweder
R und R eine Brücke bilden, wie sie für die mehr bevorzugte Untergruppe von
Verbindungen der Formel (I) definiert ist
oder
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatom, an das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 4- bis 6-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus mit einem Sauerstoffatom als Heteroatom bildet
oder dass
Rbl und Rb2 eine Brücke bilden, wie sie für die mehr bevorzugte Untergruppe von Verbindungen der Formel (I) definiert ist
und
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatom, an das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 4- bis 6-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus mit einem Sauerstoffatom als Heteroatom bildet
sowie deren Diastereomere, Razemate und physiologisch verträglichen Salze.
Eine sehr bevorzugte Untergruppe bilden Verbindungen gemäß der Formel (I),
in welcher
X für eine Bindung steht und Y für ein Stickstoffatom, und
R1 und R2 für eine Methylgruppe stehen, und
m 0 oder 1 ist, und
n 0 oder 1 ist, und
o 0 oder 1 ist, und
p 0 oder 1 ist,
wobei
die Summe aus m, n, o und p mindestens 2 beträgt, wenn Rbl und Rb2 eine Brücke bilden, wie sie für die sehr bevorzugte Untergruppe von Verbindungen der Formel (I) definiert ist, und
RS2 zusammen mit RS1 eine Ketogruppe -C(O)- bildet, oder
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatonyan das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 4- bis 6-gliedrigen Heterozyklus mit einem Sauerstoffatom als Heteroatom bildet, der gegebenenfalls mit Halogen, Hydroxy und/oder mit einem Ci-C3-Alkyl- und/oder C1-C3-
Alkoxyrest ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiert sein kann, und
Rbl und Rb2 für Wasserstoff stehen, oder
Rbl und Rb2 eine Brücke -CHR6-CHR7- bilden,
wobei R6 und/oder R7 für Wasserstoff stehen oder eine Ci-C3-Alkyl- oder C1-C3- Alkoxygruppe,
mit der Maßgabe,
dass entweder
Rbl und Rb2 eine Brücke bilden, wie sie für die sehr bevorzugte Untergruppe von Verbindungen der Formel (I) definiert ist,
oder
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatonyan das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten, 4- bis 6-gliedrigen Heterozyklus bildet mit einem Sauerstoffatom als Heteroatom,
oder dass
Rbl und Rb2 eine Brücke bilden, wie sie für die sehr bevorzugte Untergruppe von
Verbindungen der Formel (I) definiert ist,
und
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatonyan das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten, 4- bis 6-gliedrigen Heterozyklus mit einem Sauerstoffatom als Heteroatom bildet,
sowie deren Diastereomere, Razemate und physiologisch verträglichen Salze.
Außerordentlich bevorzugt sind folgende Verbindungen: - 8-{2-[(S)-4-(4-Cmo henyl)-2,3,9-trimethyl-6/ί-thieno[3,2-y][l,2,4]triazolo[4,3- a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]acetyl}-8-azabicyclo[3.2.1 ]octan-3-on,
- 2-[(S)-4-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6//-thieno[3 ,2-J] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3- a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]- 1 -(2-oxa-6-azaspiro[3.3]hept-6-yl)ethan- 1 -on,
- (lR,5S)-te^Butyl-3-({2-[(S)^-(4-chlorophenyl)-2,3,9-trimethyl-6//-thieno[3,2- j\ [ 1 ,2,4]triazolo[4,3 -a] [ 1 ,4] diazepin-6-yl]acetyl} amino)-9-azabicyclo[3.3.1 ]nonan-9- carboxylat, - N-[(lR,5S)-9-Azabicyclo[3.3.1]non-3-yl]-2-[(S)^-(4-chlorophenyl)-2,3,9-trimethyl-6/i- thieno[3,2- | [ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]acetamid,
- 2-[(S)^-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6#-thieno[3 ,2- ] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3- a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]- 1 -(8-oxa-3 -azabicyclo[3.2.1] oct-3 -yl)ethan- 1 -on,
- 2-[(S)^-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6//-thieno[3 ,2- ] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3- a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]- 1 -(2-oxa-6-azaspiro[3.4]oct-6-yl)ethan-l -on,
2-[(S)^-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6//-thieno[3 ,2- | [ 1 ,2,4]triazolo[4,3- a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]- 1 -(2-oxa-7-azaspiro[3.5]non-6-yl)ethan-l -on.
In der allgemeinen Formel (I) kann
X entweder für eine Bindung und Y für ein Stickstoffatom stehen oder
X für die Gruppe -NH- und Y für die Gruppe -CH- . In der allgemeinen Formel (I) steht bevorzugt
X für eine Bindung und Y für ein Stickstoffatom.
In der allgemeinen Formel (I) können
R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Ci-Cö-Alkylgruppe stehen.
In der allgemeinen Formel (I) stehen bevorzugt
R1 und R2 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Ci-C3-Alkylgruppe.
In der allgemeinen Formel (I) stehen mehr bevorzugt
R1 und R2 für eine Ci-C3-Alkylgruppe.
In der allgemeinen Formel (I) stehen sehr bevorzugt
R1 und R2 für eine Methylgruppe. In der allgemeinen Formel (I) können
m, n, o und p 0 oder 1 sein,
wobei die Summe aus m, n, o und p mindestens 2 beträgt, wenn Rbl und Rb2 eine Brücke bilden, wie sie für Verbindungen der Formel (I) definiert ist. In der allgemeinen Formel (I) können
RS1 und RS1 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Ci-Cö-Alkylgruppe stehen, oder
RS2 bildet zusammen mit RS1 eine Ketogruppe -C(O)-,
oder
RS2 bildet zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatonyan das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 3- bis 8-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus, der gegebenenfalls
(i) mit Halogen, Hydroxy, Cyano, Nitro und/oder mit einem Ci-C3-Alkyl-, Halogen-Ci-Cö-Alkyl-, Ci-Cö-Alkoxy-, Halogen-Ci-Cö-Alkoxy-, Ci-Cö-Alkoxy- Ci-Cö-Alkyl- und/oder Ci-Cö-Alkylcarbonylrest ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiert sein kann, und/oder
(ii) eine Ketogruppe -C(O)- enthalten kann.
In der allgemeinen Formel (I) stehen bevorzugt
RS1 und RS1 unabhängig voneinander für Wasserstoff oder eine Ci-C3-Alkylgruppe, oder
RS2 bildet zusammen mit RS1 eine Ketogruppe -C(O)-, oder
RS2 bildet zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatom,'an das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 4- bis 6-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus, der gegebenenfalls
(i) mit Halogen, Hydroxy und/oder mit einem Ci-C3-Alkyl-, Halogen-Ci-C3-Alkyl-, Ci-C3-Alkoxy-, Halogen-Ci-C3-Alkoxy-, Ci-C3-Alkoxy-Ci-C3-Alkyl- und/oder Ci-C3-Alkylcarbonylrest ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiert sein kann, und/oder
(ii) eine Ketogruppe -C(O)- enthalten kann.
In der allgemeinen Formel (I) stehen mehr bevorzugt
RS1 und RS1 für Wasserstoff, oder
RS2 bildet zusammen mit RS1 eine Ketogruppe -C(O)-, oder
RS2 bildet zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatonyan das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 4- bis 6-gliedrigen Carbo- oder Heterozyklus mit einem Sauerstoffatom als Heteroatom, der gegebenenfalls mit Halogen, Hydroxy und/oder mit einem Ci-C3-Alkyl- und/oder C1-C3- Alkoxyrest ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiert sein kann.. In der allgemeinen Formel (I) bilden sehr bevorzugt
RS2 zusammen mit RS1 eine Ketogruppe -C(O)-, oder
RS2 zusammen mit RS1 und dem Kohlenstoffatonyan das RS1 und RS2 gebunden sind, einen gesättigten 4- bis 6-gliedrigen Heterozyklus mit einem Sauerstoffatom als Heteroatom, der gegebenenfalls mit Halogen, Hydroxy und/oder mit einem Ci-C3-Alkyl- und/oder C1-C3- Alkoxyrest ein- oder mehrfach, gleich oder verschieden substituiert sein kann.
In der allgemeinen Formel (I) können
Rbl und Rb2 für Wasserstoff stehen, oder
Rbl und Rb2 eine Brücke bilden bestehend aus einer der Gruppen
-O-, -C(O)-, -NR3-, -NR4-CHR5- oder -CHR6-CHR7- wobei R3, R4, R5, R6 und/oder R7 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff, eine Ci-Cö-Alkyl- oder Ci-Cö-Alkoxygruppe oder die Gruppe -C(0)-R8 mit R8 stehend für eine Ci-Cö-Alkyl- oder Ci-Cö-Alkoxygruppe.
In der allgemeinen Formel (I) stehen bevorzugt
Rbl und Rb2 für Wasserstoff, oder
Rbl und Rb2 bilden eine Brücke bestehend aus einer der Gruppen
-O-, -C(O)-, -NR3-, -NR4-CHR5- oder -CHR6-CHR7- wobei R3, R4, R5, R6 und/oder R7 unabhängig voneinander stehen für Wasserstoff, eine
Ci-C3-Alkyl- oder Ci-C3-Alkoxygruppe oder die Gruppe -C(0)-R8 mit R8 stehend für eine Ci-C4-Alkyl- oder Ci-C4-Alkoxygruppe.
In der allgemeinen Formel (I) stehen mehr bevorzugt
Rbl und Rb2 für Wasserstoff, oder
Rbl und Rb2 bilden eine Brücke bestehend aus einer der Gruppen
-O-, -NR3- oder -CHR6-CHR7-,
wobei R3, R6 und/oder R7 für Wasserstoff stehen oder eine Ci-C3-Alkyl- oder C1-C3- Alkoxygruppe oder die Gruppe -C(0)-R8 mit R8 stehend für eine Ci-C4-Alkyl- oder Ci- C4-Alkoxygruppe.
In der allgemeinen Formel (I) stehen sehr bevorzugt
Rbl und Rb2 für Wasserstoff, oder
Rbl und Rb2 bilden eine Brücke -CHR6-CHR7-,
wobei R6 und/oder R7 für Wasserstoff stehen oder eine Ci-C3-Alkyl- oder C1-C3-
Alkoxygruppe.
Die in den jeweiligen Kombinationen bzw. bevorzugten Kombinationen von Resten im Einzelnen angegebenen Restedefinitionen werden unabhängig von den jeweiligen angegebenen Kombinationen der Reste beliebig auch durch Restedefinitionen anderer Kombination ersetzt.
Ganz besonders bevorzugt sind Kombinationen von zwei oder mehreren der oben genannten Vorzugsbereiche . Erfindungsgemäße Verbindungen sind die Verbindungen der Formel (I) und deren Salze, Solvate und Solvate der Salze, die von Formel (I) umfassten Verbindungen der nachfolgend genannten Formeln und deren Salze, Solvate und Solvate der Salze sowie die von Formel (I) umfassten, nachfolgend als Ausführungsbeispiele genannten Verbindungen und deren Salze, Solvate und Solvate der Salze, soweit es sich bei den von Formel (I) umfassten, nachfolgend genannten Verbindungen nicht bereits um Salze, Solvate und Solvate der Salze handelt.
Ebenfalls als von der vorliegenden Erfindung als erfasst anzusehen ist die Verwendung der Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Als Salze sind im Rahmen der vorhegenden Erfindung physiologisch unbedenkliche Salze der erfin- dungsgemäßen Verbindungen bevorzugt. Umfasst sind aber auch Salze, die für pharmazeutische Anwendungen selbst nicht geeignet sind aber beispielsweise für die Isolierung oder Reinigung der erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet werden können.
Physiologisch unbedenkliche Salze der erfindungsgemäßen Verbindungen umfassen Säure- additionssalze von Mineralsäuren, Carbonsäuren und Sulfonsäuren, z.B. Salze der Chlorwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, Phosphorsäure, Methansulfonsäure, Ethansulfonsäure, Toluolsulfonsäure, Benzolsulfonsäure, Naphthalindisulfonsäure, Essigsäure, Trifluoressigsäure, Propionsäure, Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure, Zitronensäure, Fumarsäure, Maleinsäure und Benzoesäure.
Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel enthaltend die
erfindungsgemäßen Verbindungen und mindestens einen oder mehrere weitere Wirkstoffe, insbesondere zur Prophylaxe und/oder Therapie von Tumorerkrankungen. Als Solvate werden im Rahmen der Erfindung solche Formen der erfindungsgemäßen Verbindungen bezeichnet, welche in festem oder flüssigem Zustand durch Koordination mit Lösungsmittelmolekülen einen Komplex bilden. Hydrate sind eine spezielle Form der Solvate, bei denen die Koordination mit Wasser erfolgt. Als Solvate sind im Rahmen der vorhegenden Erfindung Hydrate bevorzugt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in Abhängigkeit von ihrer Struktur in unterschiedlichen stereoisomeren Formen existieren, d.h. in Gestalt von Konfigurationsisomeren oder gegebenenfalls auch als Konformationsisomere. Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen an der Position 6 ein einheitlich konfiguriertes Asymmetriezentrum auf. Sie können daher als reine Diastereomere oder deren Gemische vorliegen, wenn einer oder mehrere der in der Formel (I) beschriebenen Substituenten ein weiteres Asymmetrieelement enthält, beispielsweise ein chirales
Kohlenstoffatom.Die vorliegende Erfindung umfasst deshalb auch Diastereomere und ihre jeweiligen Mischungen. Aus solchen Mischungen lassen sich die reinen Diastereomere stereoisomer in bekannter Weise isolieren; vorzugsweise werden hierfür chromatographische Verfahren verwendet, insbesondere die HPLC-Chromatographie an achiraler bzw. duraler Phase.
Sofern die erfindungsgemäßen Verbindungen in tautomeren Formen vorkommen können, umfasst die vorliegende Erfindung sämtliche tautomere Formen.
Die vorhegende Erfindung umfasst auch alle geeigneten isotopischen Varianten der erfindungs- gemäßen Verbindungen. Unter einer isotopischen Variante einer erfindungsgemäßen Verbindung wird hierbei eine Verbindung verstanden, in welcher mindestens ein Atom innerhalb der erfindungsgemäßen Verbindung gegen ein anderes Atom der gleichen Ordnungszahl, jedoch mit einer anderen Atommasse als der gewöhnlich oder überwiegend in der Natur vorkommenden Atommasse ausgetauscht ist. Beispiele für Isotope, die in eine erfindungsgemäße Verbindung inkor- poriert werden können, sind solche von Wasserstoff, Kohlenstoff, Stickstoff, Sauerstoff, Phosphor, Schwefel, Fluor, Chlor, Brom und Iod, wie 2H (Deuterium), Ή (Tritium), 13C, 14C, 15N, 170, 180, 32P, 33P, 33S, 34S, 35S, 36S, 18F, 36C1, 82Br, 123I, 124I, 129I und 131I. Bestimmte isotopische Varianten einer erfindungsgemäßen Verbindung, wie insbesondere solche, bei denen ein oder mehrere radioaktive Isotope inkorporiert sind, können von Nutzen sein beispielsweise für die Untersuchung des Wirk- mechanismus oder der Wirkstoff-Verteilung im Körper; aufgrund der vergleichsweise leichten Herstell- und Detektierbarkeit sind hierfür insbesondere mit 3H- oder 14C-Isotopen markierte Verbindungen geeignet. Darüber hinaus kann der Einbau von Isotopen, wie beispielsweise von Deuterium, zu bestimmten therapeutischen Vorteilen als Folge einer größeren metabohschen Stabilität der Verbindung führen, wie beispielsweise eine Verlängerung der Halbwertszeit im Körper oder eine Reduktion der erforderlichen Wirkdosis; solche Modifikationen der erfindungsgemäßen Verbindungen können daher gegebenenfalls auch eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung darstellen. Isotopische Varianten der erfindungsgemäßen Verbindungen können nach den dem Fachmann bekannten Verfahren hergestellt werden, so beispielsweise nach den weiter unten beschriebenen Methoden und den bei den Ausführungsbeispielen wiedergegebenen Vorschriften, indem entsprechende isotopische Modifikationen der jeweiligen Reagentien und/oder Ausgangsverbindungen eingesetzt werden.
Außerdem umfasst die vorliegende Erfindung auch Prodrugs der erfindungsgemäßen Verbindungen. Der Begriff„Prodrugs" umfaßt Verbindungen, welche selbst biologisch aktiv oder inaktiv sein können, jedoch während ihrer Verweilzeit im Körper zu erfindungsgemäßen Verbindungen umgesetzt werden (beispielsweise metabolisch oder hydrolytisch).
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können systemisch und/oder lokal wirken. Zu diesem Zweck kann sie auf geeignete Weise appliziert werden, wie z.B. oral, parenteral, pulmonal, nasal, sublingual, lingual, buccal, rectal, dermal, transdermal, conjunctival, otisch oder als Implantat bzw. Stent.
Für diese Applikationswege können die erfindungsgemäßen Verbindungen in geeigneten Applikationsformen verabreicht werden.
Für die orale Applikation eignen sich nach dem Stand der Technik funktionierende schnell und/oder modifiziert die erfindungsgemäßen Verbindungen abgebende Applikationsformen, die die erfindungsgemäßen Verbindungen in kristalliner und/ oder amorphisierter und/oder gelöster Form enthalten, wie z.B. Tabletten (nichtüberzogene oder überzogene Tabletten, beispielsweise mit magensaftresistenten oder sich verzögert auflösenden oder unlöslichen Überzügen, die die Freisetzung der erfindungsgemäßen Verbindung kontrollieren), in der Mundhöhle schnell zerfallende Tabletten oder Filme/Oblaten, Filme/Lyophilisate, Kapseln (beispielsweise Hart- oder Weichgelatinekapseln), Dragees, Granulate, Pellets, Pulver, Emulsionen, Suspensionen, Aerosole oder Lösungen.
Die parenterale Applikation kann unter Umgehung eines Resorptionsschrittes geschehen (z.B. intravenös, intraarteriell, intrakardial, intraspinal oder intralumbal) oder unter Einschaltung einer Resorption (z.B. intramuskulär, subcutan, intracutan, percutan oder intraperitoneal). Für die parenterale Applikation eignen sich als Applikationsformen u.a. Injektions- und
Infusionszubereitungen in Form von Lösungen, Suspensionen, Emulsionen, Lyophilisaten oder sterilen Pulvern.
Für die sonstigen Applikationswege eignen sich z.B. Inhalationsarzneiformen (u.a.
Pulverinhalatoren, Nebulizer), Nasentropfen, -lösungen, -sprays; lingual, sublingual oder buccal zu applizierende Tabletten, Filme/Oblaten oder Kapseln, Suppositorien, Ohren- oder
Augenpräparationen, Vaginalkapseln, wässrige Suspensionen (Lotionen, Schüttelmixturen), lipophile Suspensionen, Salben, Cremes, transdermale therapeutische Systeme (wie beispielsweise Pflaster), Milch, Pasten, Schäume, Streupuder, Implantate oder Stents.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können in die angeführten Applikationsformen überführt werden. Dies kann in an sich bekannter Weise durch Mischen mit inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoffen geschehen. Zu diesen Hilfsstoffen zählen u.a. Trägerstoffe (beispielsweise mikrokristalline Cellulose, Laktose, Mannitol), Lösungsmittel (z.B. flüssige Polyethylenglycole), Emulgatoren und Dispergier- oder Netzmittel (beispielsweise
Natriumdodecylsulfat, Polyoxysorbitanoleat), Bindemittel (beispielsweise Polyvinylpyrrolidon), synthetische und natürliche Polymere (beispielsweise Albumin), Stabilisatoren (z.B.
Antioxidantien wie beispielsweise Ascorbinsäure), Farbstoffe (z.B. anorganische Pigmente wie beispielsweise Eisenoxide) und Geschmacks- und / oder Geruchskorrigentien.
Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Arzneimittel, die die erfindungsgemäßen Verbindungen, üblicherweise zusammen mit einem oder mehreren inerten, nichttoxischen, pharmazeutisch geeigneten Hilfsstoffen enthalten, sowie deren Verwendung zu den zuvor genannten Zwecken.
Die Formulierung der erfindungsgemäßen Verbindungen zu pharmazeutischen Präparaten erfolgt in an sich bekannter Weise, indem man den oder die Wirkstoffe mit den in der Galenik gebräuchlichen Hilfsstoffen in die gewünschte Applikationsform überführt. Als Hilfsstoffe können dabei beispielsweise Trägersubstanzen, Füllstoffe, Sprengmittel,
Bindemittel, Feuchthaltemittel, Gleitmittel, Ab- und Αάβοφίϊοηβιηηΐεΐ, Verdünnungsmittel, Lösungsmittel, Cosolventien, Emulgatoren, Lösungsvermittler, Geschmackskorrigentien, Färbemittel, Konservierungs-, Stabilisierungs-, Netzmittel, Salze zur Veränderung des osmotischen Drucks oder Puffer zum Einsatz kommen.
Dabei ist auf Remington's Pharmaceutical Science, 15th ed. Mack Publishing Company, East Pennsylvania (1980) hinzuweisen.
Die pharmazeutischen Formulierungen können
in fester Form, zum Beispiel als Tabletten, Dragees, Pillen, Suppositorien, Kapseln, transdermale Systeme oder
in halbfester Form , zum Beispiel als Salben, Cremes, Gele, Suppositorien, Emulsionen oder in flüssiger Form, zum Beispiel als Lösungen, Tinkturen, Suspensionen oder Emulsionen vorliegen. Hilfsstoffe im Sinne der Erfindung können beispielsweise Salze, Saccharide (Mono-, Di-, Tri-, Oligo-, und/oder Polysaccharide), Proteine, Aminosäuren, Peptide, Fette, Wachse, Öle,
Kohlenwasserstoffe sowie deren Derivate sein, wobei die Hilfsstoffe natürlichen Ursprungs sein können oder synthetisch bzw. partial synthetisch gewonnen werden können. Für die orale oder perorale Applikation kommen insbesondere Tabletten, Dragees, Kapseln, Pillen, Pulver, Granulate, Pastillen, Suspensionen, Emulsionen oder Lösungen in Frage.
Für die parenterale Applikation kommen insbesondere Suspensionen, Emulsionen und vor allem Lösungen in Frage.
Die vorliegende Erfindung betrifft die erfindungsgemäßen Verbindungen.
Sie können für die Prophylaxe und Therapie von menschlichen Erkrankungen eingesetzt werden, insbesondere von Tumorerkrankungen. Die erfindungsgemäßen Verbindungen können insbesondere verwendet werden, um die
Zellproliferation und/oder die Zellteilung zu inhibieren oder zu reduzieren und/oder Apoptose zu induzieren.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich insbesondere zur Prophylaxe und/oder Therapie von hyper-proliferativen Erkrankungen wie beispielsweise
Psoriasis,
Keloide und andere Hyperplasien, die die Haut betreffen,
gutartige Prostathyperplasien (BPH),
solide Tumore und
- hämatologische Tumore.
Als solide Tumore sind erfindungsgemäß beispielsweise Tumore behandelbar der Brust, des Respirationstraktes, des Gehirns , der Fortpflanzungsorgane, des Magen-Darmtraktes, des Urogenitaltraktes, des Auges, der Leber, der Haut, des Kopfes und des Halses, der Schilddrüse, der Nebenschilddrüse, der Knochen sowie des Bindegewebes und Metastasen dieser Tumore.
Als hämatologische Tumore sind beispielsweise behandelbar
multiple Myelome,
Lymphome oder
- Leukämien.
Als Brusttumore sind beispielsweise behandelbar:
Mammakarzinome mit positivem Hormonrezeptorstatus
Mammakarzinome mit negativem Hormonrezeptorstatus
- Her-2 positive Mammakarzinome
Hormonrezeptor- und Her-2 negative Mammakarzinome
BRCA -assoziierte Mammakarzinome
entzündliches Mammakarzinom.
Als Tumore des Respirationstraktes sind beispielsweise behandelbar
nicht-kleinzellige Bronchialkarzinome und
kleinzellige Bronchialkarzinome. Als Tumore des Gehirns sind beispielsweise behandelbar
Gliome,
Glioblastome,
Astrozytome,
Meningiome und
- Medulloblastome.
Als Tumore der männlichen Fortpflanzungsorgane sind beispielsweise behandelbar:
Prostatakarzinome,
Maligne Nebenhodentumore,
- Maligne Hodentumore und
Peniskarzinome.
Als Tumore der weiblichen Fortpflanzungsorgane sind beispielsweise behandelbar:
Endometriumkarzinome
- Zervixkarzinome
Ovarialkarzinome
Vaginalkarzimome
Vulvarkarzinome Als Tumore des Magen-Darm-Traktes sind beispielsweise behandelbar:
Kolorektale Karzinome
Analkarzinome
Magenkarzinome
Pankreaskarzinome
- Ösophagukarzinome
Gallenblasenkarzinome
Dünndarmkarzinome
Speicheldrüsenkarzinome
Neuroendokrine Tumore
- Gastrointestinale Stromatumore
Als Tumore des Urogenital-Traktes sind beispielsweise behandelbar: Harnblasenkarzinome
Nierenzellkarzinome
Karzinome des Nierenbeckens und der ableitenden Harnwege
Als Tumore des Auges sind beispielsweise behandelbar:
Retinoblastome
Intraokulare Melanome
Als Tumore der Leber sind beispielsweise behandelbar:
Hepatozelluläre Karzinome
Cholangiozelluläre Karzinome
Als Tumore der Haut sind beispielsweise behandelbar:
Maligne Melanome
Basaliome
Spinaliome
Kaposi-Sarkome
Merkelzellkarzinome
Als Tumore des Kopfes und Halses sind beispielsweise behandelbar:
Larynxkarzinome
Karzinome des Pharynx und der Mundhöhle
Als Sarkome sind beispielsweise behandelbar:
Weichteilsarkome
Osteosarkome
Als Lymphome sind beispielsweise behandelbar:
Non-Hodgkin-Lymphome
Hodgkin-Lymphome
Kutane Lymphome
Lymphome des zentralen Nervensystems
AIDS-assoziierte Lymphome
Als Leukämien sind beispielsweise behandelbar:
Akute myeloische Leukämien
Chronische myeloische Leukämien
Akute lymphatische Leukämien
- Chronische lymphatische Leukämien
Haarzellleukämien
Vorteilhaft können die erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet werden zur Prophylaxe und/oder Therapie von Leukämien, insbesondere akuten myeolischen Leukämien,
Prostatakarzinomen, insbesondere Androgenrezeptor-positiven Prostatakarzinomen,
Zervixkarzinomen, Mammakarzinomen, insbesondere von Hormonrezeptor-negativen,
Hormonrezeptor-positiven oder BRCA-assoziierten Mammakarzinomen, Pankreaskarzinomen, Nierenzellkarzinomen, Hepatozellulären Karzinomen, Melanomen und anderen Hauttumoren, Nicht-Kleinzelligen Bronchialkarzinomen, Endometriumkarzinomen und Kolorektalen
Karzinomen.
Besonders vorteilhaft können die erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet werden zur Prophylaxe und/oder Therapie von akuten myeloischen Leukämien, Prostatakarzinomen, insbesondere Androgenrezeptor-positiven Prostatakarzinomen, Zervixkarzinomen, Mammakarzinomen, insbesondere Estrogen-alpha-positiven und Estrogen-alpha-negativen Mammakarzinomen, multiplen Myelomen oder Melanomen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich auch zur Prophylaxe und/oder Therapie von benignen hyperproliferativen Krankheiten wie zum Beispiel Endometriose, Leiomyom und benigne Prostatahyperplasie.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich auch zur Prophylaxe und/oder Therapie von systemischen inflammatorischen Krankheiten, insbesondere LPS-induzierter endotoxischer Schock und/oder Bakterien-induzierte Sepsis.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich auch zur Prophylaxe und/oder Therapie von inflammatorischen oder Autoimmunerkrankungen wie zum Beispiel:
Lungenerkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: chronisch obstruktive Lungenerkrankungen jeglicher Genese, vor allem Asthma bronchiale; Bronchitis unterschiedlicher Genese; alle Formen der restriktiven Lungenerkrankungen, vor allem allergische Alveolitis; alle Formen des
Lungenödems, vor allem toxisches Lungenödem; Sarkoidosen und Granulomatosen, insbesondere Morbus Boeck
Rheumatische Erkrankungen/Autoiirmiunerkrankungen/Gelenkerkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: alle Formen rheumatischer Erkrankungen, insbesondere rheumatoide Arthritis, akutes rheumatisches Fieber, Polymyalgia rheumatica; reaktive Arthritis; entzündliche Weichteilerkrankungen sonstiger Genese; arthritische Symptome bei degenerativen Gelenkerkankungen (Arthrosen); traumatische Arthritiden; Kollagenosen jeglicher Genese, z.B. systemischer Lupus erythematodes, Sklerodermie, Polymyositis, Dermatomyositis, Sjögren-Syndrom, Still-Syndrom, Felty-Syndrom
Allergien, die mit entzündlichen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: alle Formen allergischer Reaktionen, z.B. Quincke Ödem, Heuschnupfen, Insektenstich, allergische Reaktionen auf Arzneimittel, Blutderivate, Kontrastmittel etc., anaphylaktischer Schock, Urtikaria, Kontaktdermatitis
Gefäßentzündugen (Vaskulitiden): Panarterilitis nodosa, Arterilitis temporalis, Erythema nodosum
Dermatologische Erkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: atopische Dermatitis; Psoriasis; Pityriasis rubra pilaris; erythematöse Erkrankungen, ausgelöst durch unterschiedliche Noxen, z.B. Strahlen, Chemikalien, Verbrennungen etc.; bullöse Dermatosen; Erkrankungen des lichenoiden Formenkreises; Pruritus; Seborrhoisches Ekzem; Rosacea; Pemphigus vulgaris; Erythema exsudativum multiforme; Balanitis; Vulvitis; Haarausfall wie Alopecia areata; kutane T-Zell Lymphome
Nierenerkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: nephrotisches Syndrom; alle Nephritiden
Lebererkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: akuter Leberzellzerfall; akute Hepatitis unterschiedlicher Genese, z.B. viral, toxisch, arzneimittelinduziert; chronisch aggressive und/oder chronisch intermittierende Hepatitis
Gastrointestinale Erkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: regionale Enteritis (Morbus Crohn); Colitis ulcerosa; Gastritis; Refluxoesophagitis; Gastroenteritiden anderer Genese, z.B. einheimische Sprue
Proktologische Erkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: Analekzem; Fissuren; Hämorrhoiden; idiopatische Proktitis
Augenerkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: allergische Keratitis, Uveitis, Iritis; Konjuktivitis; Blepharitis; Neuritis nervi optici; Chlorioditis; Opthalmia sympathica
Erkrankungen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: allergische Rhinitis, Heuschnupfen; Otitis externa, z.B. bedingt durch Kontaktexem, Infektion etc.; Otitis media
Neurologische Erkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: Hirnödem, vor allem Tumor-bedingtes Hirnödem; Multiple Sklerose; akute Encephalomyelitis; Meningitis; verschiedene Formen von Krampfanfällen, z.B. BNS-Krämpfe
Bluterkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: erworbene hämolytische Anämie; idiopathische Thrombozytopenie
Tumorerkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: akute lymphatische Leukämie; maligne Lymphome; Lymphogranulomatosen; Lymphosarkome; ausgedehnte Metastasierungen, vor allem bei Mamma-, Bronchial- und Prostatakarzinom
Endokrine Erkrankungen, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen: endokrine Orbitopathie; thyreotoxische Krise; Thyreoditis de Quervain; Hashimoto Thyreoditis; Morbus Basedow
Organ- und Gewebstransplantationen, Graft-versus-Host disease
Schwere Schockzuständen, z.B. anaphylaktischer Schock, systemic inflammatory response Syndrome (SIRS)
Substitutionstherapie bei: angeborene primäre Nebenniereninsuffizienz, z.B. kongenitales adrenogenitales Syndrom; erworbene primäre Nebenniereninsuffizienz, z.B. Morbus Addison, autoimmune Adrenalitis, postinfektiös, Tumoren, Metastasen, etc; angeborne sekundäre Nebenniereninsuffizienz, z.B. kongenitaler Hypopituitarismus; erworbene sekundäre Nebenniereninsuffizenz, z.B. postinfektiös, Tumoren, etc
Emesis, die mit entzündlichen, allergischen und/oder proliferativen Prozessen einhergehen, z.B. in Kombination mit einem 5-HT3-Antagonisten bei Zytostatika- bedingten Erbrechen
Schmerzen bei entzündlicher Genese, z.B. Lumbago
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich auch für die Behandlung von viralen Erkrankungen, wie zum Beispiel Infektionen die verursacht sind durch PapiUoma- Viren, Herpes- Viren, Epstein-Barr- Viren, Hepatitis B- oder C- Viren, und humane Immunschwäche- Viren.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich auch für die Behandlung von Atherosklerose,
Dyslipidemie, Hypercholesterolemie, Hypertriglyceridämie, perifere Gefaßerkrankungen, kardiovaskuläre Erkrankungen, Angina, pectoris, Ischemie, Schlaganfall, Myokardinfarkt, angioplastische Restenose, Bluthochdruck, Thrombose, Adipositas, Endotoxemie.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen eignen sich auch für die Behandlung von neurodegenerativen Krankheiten wie zum Beispiel multiple Sklerose, Alzheimers Krankheit und Parkinson's Krankheit.
Diese Erkrankungen sind gut charakterisiert im Menschen, existieren aber auch bei anderen Säugetieren.
Ein Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind die erfindungsgemäßen Verbindungen der Formel (I), insbesondere die Verbindungen:
8-{2-[(S)-4-(4-Ch^henyl)-2,3,9-trimethyl-6// lneno[3,2- |[l,2,4]triazolo[4,3- a][l,4]diazepin-6-yl]acetyl}-8-azabicyclo[3.2.1]octan-3-on,
2-[(S)-4-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6//-thieno[3 ,2-j] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3- a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]- 1 -(2-oxa-6-azaspiro[3.3]hept-6-yl)ethan- 1 -on,
(lR,5S)-ie^Butyl-3-({2-[(S)-4-(4-chlorophenyl)-2,3,9-trimethyl-6//-thieno[3,2- j\ [ 1 ,2,4]triazolo[4,3 -a] [ 1 ,4] diazepin-6-yl]acetyl} amino)-9-azabicyclo[3.3.1 ]nonan-9- carboxylat,
N-[(lR,5S)-9-Azabicyclo[3.3.1]non-3-yl]-2-[(S)^-(4-chlorophenyl)-2,3,9-trimethyl-6/i- thieno[3,2- | [ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]acetamid,
2-[(S)^-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6//-thieno[3 ,2- | [ 1 ,2,4]triazolo[4,3- a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]- 1 -(8-oxa-3 -azabicyclo[3.2.1] oct-3 -yl)ethan- 1 -on,
2-[(S)^-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6//-thieno[3 ,2- | [ 1 ,2,4]triazolo[4,3- a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]- 1 -(2-oxa-6-azaspiro[3.4]oct-6-yl)ethan-l -on,
2-[(S)^-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6//-thieno[3 ,2- | [ 1 ,2,4]triazolo[4,3- a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]- 1 -(2-oxa-7-azaspiro[3.5]non-6-yl)ethan-l -on.
(S)-l-(7-Azabicyclo[2.2.1]hept-7-yl)-2-[(6S)^-(4-chlorophenyl)-2,3,9-trimethyl-6H- thieno[3,2-f][ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [1 ,4]diazepin-6-yl]ethanon
(S)-l-(2-Azabicyclo[2.2.2]oct-2-yl)-2-[(6S)-4-(4-chlorophenyl)-2,3,9-trimethyl-6H- thieno[3,2-f] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]ethanon
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind die erfindungsgemäßen Verbindungen zur Verwendung als Arzneimittel, insbesondere zur Prophylaxe und/oder Therapie von
Tumorerkrankungen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind die erfindungsgemäßen Verbindungen zur Prophylaxe und/oder Therapie von Leukämien, insbesondere akuten myeolischen Leukämien, Prostatakarzinomen, insbesondere Androgenrezeptor-positiven Prostatakarzinomen,
Zervixkarzinomen, Mammakarzinomen, insbesondere von Hormonrezeptor-negativen,
Hormonrezeptor-positiven oder BRCA-assoziierten Mammakarzinomen, Pankreaskarzinomen, Nierenzellkarzinomen, Hepatozellulären Karzinomen, Melanomen und anderen Hauttumoren, Nicht-Kleinzelligen Bronchialkarzinomen, Endometriumkarzinomen und Kolorektalen
Karzinomen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind die erfindungsgemäßen Verbindungen zur Prophylaxe und/oder Therapie von akuten myeloischen Leukämien, Prostatakarzinomen, insbesondere Androgenrezeptor-positiven Prostatakarzinomen, Zervixkarzinomen, Mammakarzinomen, insbesondere Estrogen-alpha-positiven und Estrogen-alpha-negativen Mammakarzinomen, multiplen Myelomen oder Melanomen. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Herstellung eines Arzneimittels.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Therapie von
Tumorerkrankungen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Therapie von
Leukämien, insbesondere akuten myeolischen Leukämien, Prostatakarzinomen, insbesondere Androgenrezeptor-positiven Prostatakarzinomen, Zervixkarzinomen, Mammakarzinomen, insbesondere von Hormonrezeptor-negativen, Hormonrezeptor-positiven oder BRCA-assoziierten Mammakarzinomen, Pankreaskarzinomen, Nierenzellkarzinomen, Hepatozellulären Karzinomen, Melanomen und anderen Hauttumoren, Nicht-Kleinzelligen Bronchialkarzinomen,
Endometriumkarzinomen und Kolorektalen Karzinomen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Therapie akuten myeloischen Leukämien, Prostatakarzinomen, insbesondere Androgenrezeptor-positiven Prostatakarzinomen, Zervixkarzinomen, Mammakarzinomen, insbesondere Estrogen-alpha- positiven und Estrogen-alpha-negativen Mammakarzinomen, multiplen Myelomen oder Melanomen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist die Verwendung der Verbindung zur Prophylaxe und/oder Therapie von Tumorerkrankungen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Prophylaxe und/oder Therapie von Leukämien, insbesondere akuten myeolischen Leukämien, Prostatakarzinomen, insbesondere Androgenrezeptor-positiven
Prostatakarzinomen, Zervixkarzinomen, Mammakarzinomen, insbesondere von Hormonrezeptor- negativen, Hormonrezeptor-positiven oder BRCA-assoziierten Mammakarzinomen,
Pankreaskarzinomen, Nierenzellkarzinomen, Hepatozellulären Karzinomen, Melanomen und anderen Hauttumoren, Nicht-Kleinzelligen Bronchialkarzinomen, Endometriumkarzinomen und Kolorektalen Karzinomen. Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Prophylaxe und/oder Therapie von akuten myeloischen Leukämien, Prostatakarzinomen, insbesondere Androgenrezeptor-positiven Prostatakarzinomen, Zervixkarzinomen, Mammakarzinomen, insbesondere Estrogen-alpha-positiven und Estrogen- alpha-negativen Mammakarzinomen, multiplen Myelomen oder Melanomen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind pharmazeutische Formulierungen in Form von Tabletten enthaltend eine der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Prophylaxe und/oder Therapie von Leukämien, insbesondere akuten myeolischen Leukämien,
Prostatakarzinomen, insbesondere Androgenrezeptor-positiven Prostatakarzinomen,
Zervixkarzinomen, Mammakarzinomen, insbesondere von Hormonrezeptor-negativen,
Hormonrezeptor-positiven oder BRCA-assoziierten Mammakarzinomen, Pankreaskarzinomen, Nierenzellkarzinomen, Hepatozellulären Karzinomen, Melanomen und anderen Hauttumoren, Nicht-Kleinzelligen Bronchialkarzinomen, Endometriumkarzinomen und Kolorektalen
Karzinomen.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Anmeldung sind pharmazeutische Formulierungen in Form von Tabletten enthaltend eine der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Prophylaxe und/oder Therapie von akuten myeloischen Leukämien, Prostatakarzinomen, insbesondere Androgenrezeptor-positiven Prostatakarzinomen, Zervixkarzinomen, Mammakarzinomen, insbesondere Estrogen-alpha-positiven und Estrogen-alpha-negativen Mammakarzinomen, multiplen Myelomen oder Melanomen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Behandlung von Erkrankungen, die mit proliferativen Prozessen einhergehen.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung der erfindungsgemäßen Verbindungen zur Behandlung von benignen Hyperplasien, inflammatorischen Erkrankungen, autoimmunen Erkrankungen, Sepsis, viralen Infektionen, Gefäßerkrankungen und neurodegenerativen
Erkrankungen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können allein oder bei Bedarf in Kombination mit einer oder mehreren anderen pharmakologisch wirksamen Substanzen eingesetzt werden, solange diese Kombination nicht zu unerwünschten und inakzeptablen Nebenwirkungen führt. Weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher Arzneimittel, enthaltend eine erfindungsgemäße Verbindung und einen oder mehrere weitere Wirkstoffe, insbesondere zur Prophylaxe und/oder Therapie der zuvor genannten Erkrankungen.
Beispielsweise können die erfindungsgemäßen Verbindungen mit bekannten anti-hyperproliferativen, zytostatischen oder zytotoxischen Substanzen zur Behandlung von Krebserkrankun- gen kombiniert werden. Die Kombination der erfindungsgemäßen Verbindungen mit anderen für die Krebstherapie gebräuchlichen Substanzen oder auch mit der Strahlentherapie ist besonders angezeigt.
Als geeignete Kombinationswirkstoffe seien beispielhaft genannt:
Afinitor, Aldesleukin, Alendronsäure, Alfaferon, Alitretinoin, Allopurinol, Aloprim, Aloxi, Altretamin, Aminoglutethimid, Amifostin, Amrubicin, Amsacrin, Anastrozol, Anzmet, Aranesp, Arglabin, Arsentrioxid, Aromasin, 5-Azacytidin, Azathioprin, BCG oder tice-BCG, Bestatin, Beta- methason-Acetat, Betamethason-Natriumphosphat, Bexaroten, Bleomycin-Sulfat, Broxuridin, Bortezomib, Busulfan, Calcitonin, Campath, Capecitabin, Carboplatin, Casodex, Cefeson, Celmoleukin, Cerubidin, Chlorambucil, Cisplatin, Cladribin, Clodronsäure, Cyclophosphamid, Cytarabin, Dacarbazin, Dactinomycin, DaunoXome, Decadron, Decadron-Phosphat, Delestrogen, Denileukin Diftitox, Depomedrol, Deslorelin, Dexrazoxan, Diethylstilbestrol, Diflucan, Docetaxel, Doxifluridin, Doxorubicin, Dronabinol, DW-166HC, Eligard, Elitek, Ellence, Emend, Epirubicin, Epoetin-alfa, Epogen, Eptaplatin, Ergamisol, Estrace, Estradiol, Estramustin-Natriumphosphat, Ethinylestradiol, Ethyol, Etidronsäure, Etopophos, Etoposid, Fadrozol, Farston, Filgrastim, Finasterid, Fligrastim, Floxuridin, Fluconazol, Fludarabin, 5-Fluordeoxyuridin-Monophosphat, 5- Fluoruracil (5-FU), Fluoxymesteron, Flutamid, Formestan, Fosteabin, Fotemustin, Fulvestrant, Gammagard, Gemcitabin, Gemtuzumab, Gleevec, Gliadel, Goserelin, Granisetron-Hydrochlorid, Histrelin, Hycamtin, Hydrocorton, erytriro-Hydroxynonyladenin, Hydroxyharnstoff, Ibritumomab Tiuxetan, Idarubicin, Ifosfamid, Interferon-alpha, Interferon-alpha-2, Interferon-alpha-2a, Interferon-alpha-2ß, Interferon-alpha-nl, Interferon-alpha-n3, Interferon-beta, Interferon-gamma- la, Interleukin-2, Intron A, Iressa, Irinotecan, Kytril, Lapatinib, Lentinan-Sulfat, Letrozol, Leucovorin, Leuprolid, Leuprolid-Acetat, Levamisol, Levofolinsäure-Calciumsalz, Levothroid, Levoxyl, Lomustin, Lonidamin, Marinol, Mechlorethamin, Mecobalamin, Medroxyprogesteron- Acetat, Megestrol-Acetat, Melphalan, Menest, 6-Mercaptopurin, Mesna, Methotrexat, Metvix, Miltefosin, Minocyclin, Mitomycin C, Mitotan, Mitoxantron, Modrenal, Myocet, Nedaplatin, Neulasta, Neumega, Neupogen, Nilutamid, Nolvadex, NSC-631570, OCT-43, Octreotid,
Ondansetron-Hydrochlorid, Orapred, Oxaliplatin, Paclitaxel, Pediapred, Pegaspargase, Pegasys, Pentostatin, Picibanil, Pilocarpin-Hydrochlorid, Pirarubicin, Plicamycin, Porfimer-Natrium, Prednimustin, Prednisolon, Prednison, Premarin, Procarbazin, Procrit, Raltitrexed, RDEA119, Rebif, Regorafenib, Rhenium- 186-Etidronat, Rituximab, Roferon-A, Romurtid, Salagen,
Sandostatin, Sargramostim, Semustin, Sizofiran, Sobuzoxan, Solu-Medrol, Streptozocin,
Strontium-89-chlorid, Synthroid, Tamoxifen, Tamsulosin, Tasonermin, Tastolacton, Taxoter, Teceleukin, Temozolomid, Teniposid, Testosteron-Propionat, Testred, Thioguanin, Thiotepa, Thyrotropin, Tiludronsäure, Topotecan, Toremifen, Tositumomab, Tastuzumab, Teosulfan, Tretinoin, Trexall, Trimethylmelamin, Trimetrexat, Triptorelin-Acetat, Triptorelin-Pamoat, UFT, Uri- din, Valrubicin, Vesnarinon, Vinblastin, Vincristin, Vindesin, Vinorelbin, Virulizin, Zinecard, Zinostatin-Stimalamer, Zofran; AB 1-007, Acolbifen, Actimmun, Affinitak, Aminopterin, Arzoxi- fen, Asoprisnil, Atamestan, Atrasentan, BAY 43-9006 (Sorafenib), Avastin, CCI-779, CDC-501,
Celebrex, Cetuximab, Crisnatol, Cyproteron-Acetat, Decitabin, DN-101, Doxorubicin-MTC, dSLIM, Dutasterid, Edotecarin, Eflornithin, Exatecan, Fenretinid, Histamin-Dihydrochlorid, Histrelin-Hydrogel-Implant, Holmium- 166-DOTMP, Ibandronsäure, Interferon-gamma, Intron- PEG, Ixabepilon, Keyhole Limpet-Hemocyanin, L-651582, Lanreotid, Lasofoxifen, Libra, Lona- farnib, Miproxifen, Minodronat, MS-209, liposomales MTP-PE, MX-6, Nafarelin, Nemorubicin, Neovastat, Nolatrexed, Oblimersen, Onko-TCS, Osidem, Paclitaxel-Polyglutamat, Pamidronat- Dinatrium, PN-401, QS-21, Quazepam, R-1549, Raloxifen, Ranpirnas, lS-cw-Retinsäure, Satraplatin, Seocalcitol, T- 138067, Tarceva, Taxoprexin, Thymosin-alpha-1, Tiazofurin, Tipifarnib, Tirapazamin, TLK-286, Toremifen, TransMID-107R, Valspodar, Vapreotid, Vatalanib, Verte- porfin, Vinflunin, Z-100, Zoledronsäure, sowie Kombinationen hiervon.
In einer bevorzugten Ausführungsform können die erfindungsgemäßen Verbindungen mit anti- hyperproliferativen Agentien kombiniert werden, welche beispielhaft - ohne dass diese Aufzählung abschließend wäre - sein können:
Aminoglutethimid, L-Asparaginase, Azathioprin, 5-Azacytidin, Bleomycin, Busulfan, Carboplatin, Carmustin, Chlorambucil, Cisplatin, Colaspase, Cyclophosphamid, Cytarabin, Dacarbazin, Dactinomycin, Daunorubicin, Diethylstilbestrol, 2',2'-Difluordeoxycytidin, Docetaxel, Doxoru- bicin (Adriamycin), Epirubicin, Epothilon und seine Derivate, erythro-Hydroxynonyladenin, Ethinylestradiol, Etoposid, Fludarabin-Phosphat, 5-Fluordeoxyuridin, 5-Fluordeoxyuridin-Mono- phosphat, 5-Fluoruracil, Fluoxymesteron, Flutamid, Hexamethylmelamin, Hydroxyharnstoff, Hydroxyprogesteron-Caproat, Idarubicin, Ifosfamid, Interferon, Irinotecan, Leucovorin, Lomustin, Mechlorethamin, Medroxyprogesteron-Acetat, Megestrol-Acetat, Melphalan, 6-Mercaptopurin, Mesna, Methotrexat, Mitomycin C, Mitotan, Mitoxantron, Paclitaxel, Pentostatin, N-Phosphono- acetyl-L-aspartat (PALA), Plicamycin, Prednisolon, Prednison, Procarbazin, Raloxifen, Semustin, Streptozocin, Tamoxifen, Teniposid, Testosteron-Propionat, Thioguanin, Thiotepa, Topotecan, Trimethylmelamin, Uridin, Vinblastin, Vincristin, Vindesin und Vinorelbin.
In viel versprechender Weise lassen sich die erfindungsgemäßen Verbindungen auch mit biologischen Therapeutika wie Antikörpern (z.B. Avastin, Rituxan, Erbitux, Herceptin) und rekombinan- ten Proteinen kombinieren.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch in Kombination mit anderen, gegen die Angiogenese gerichteten Therapien positive Effekte erzielen, wie zum Beispiel mit Avastin, Axitinib, Regorafenib, Recentin, Sorafenib oder Sunitinib. Kombinationen mit Inhibitoren des Proteasoms und von mTOR sowie Antihormone und steroidale metabolische Enzyminhibitoren sind wegen ihres günstigen Nebenwirkungsprofils besonders geeignet.
Generell können mit der Kombination der erfindungsgemäßen Verbindungen mit anderen, zytostatisch oder zytotoxisch wirksamen Agentien folgende Ziele verfolgt werden:
• eine verbesserte Wirksamkeit bei der Verlangsamung des Wachstums eines Tumors, bei der Reduktion seiner Größe oder sogar bei seiner völligen Eliminierung im Vergleich zu einer Be- handlung mit einem einzelnen Wirkstoff;
• die Möglichkeit, die verwendeten Chemotherapeutika in geringerer Dosierung als bei der Monotherapie einzusetzen;
• die Möglichkeit einer verträglicheren Therapie mit weniger Nebeneffekten im Vergleich zur Einzelgabe;
· die Möglichkeit zur Behandlung eines breiteren Spektrums von Tumorerkrankungen;
• das Erreichen einer höheren Ansprechrate auf die Therapie;
• eine längere Überlebenszeit der Patienten im Vergleich zur heutigen Standardtherapie.
Darüber hinaus können die erfindungsgemäßen Verbindungen auch in Verbindung mit einer Strahlentherapie und/oder einer chirurgischen Intervention eingesetzt werden.
1. Syntheserouten für Verbindungen gemäß Formel (I)
Beschreibung der Synthesen:
Die Synthese von fert-Butyl [(S)^l-(4-chlorophenyl)-2,3,9-trimethyl-6//-thieno[3,2- y][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepin-6-yl]acetat ist beschrieben (Nature 2010, Vol 468, pl067ff, P. Filippakopoulos et al.). Die Spaltung des tert-Butylesters kann durchgeführt werden durch Verwendung von starken Säuren wie Trifluoressigsäure oder Salzsäure. Die beispielhaften Verbindungen werden dann durch für den Fachmann bekannte Peptid-Kupplungsmethoden erhalten. In diesen Fällen wurde als Reagenz (7-Aza-l//-benzotriazole-l-yl)-l,l,3,3- tetramethyluronium hexafluorophosphat (HATU) verwendet. Es soll nur als ein Beispiel zu den dem Fachmann bekannten Reagenzien (J. American Chem Soc. 1993, 115, 4397) genannt werden. Die jeweils unterschiedlichen Variationen bezüglich Rl, R2 und Hai zur Herstellung der Carbonsäuren, die für die Herstellung der erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet wurden, wurden beschrieben in W01998/11111. Erhaltene Ester wurden z.T. als Racemate synthetisiert und durch geeignete Verfahren zur Trennung in die Enantiomere gespalten. Hiefür wurden für den Fachmann bekannte HPLC Methode unter Verwendung einer chiralen stationären Phase angewendet. Bevorzugt wurden die jeweiligen tert-Butyl Ester hergestellt und in ihre Enantiomere getrennt.
Abkürzungen und Akronyme:
DMF NN-Dimethylformamid
DMSO-d6 deuteriertes Dimethylsulfoxid
DMSO Dimethylsulfoxid
HATU (7- Aza- l /-benzotriazole- 1 -yl)- 1,1,3,3 -tetramethyluronium
hexafluorophosphat
RP-HPLC Reversed Phase Hochdruck-, Hochleistungsflüssigchromatographie
RT Raumtemperatur
tert tertiär
ΝΜΡ N-Methylpyrrolidon
ACN Acetonitril
HCl Salzsäure
2. Herstellung der Vergleichs- und Ausführungsbeispiele
Ausgangsverbindungen und Intermediate: Vorstufen:
6-(CarboxymemylH-(4-clüoropheny^
[ 1 ,4]diazepin-8-ium Hydrochlorid
Eine Lösung von 1.6 g (3.5 mmol) tert-Butyl [(S)-4-(4-chlorophenyl)-2,3,9-trimetliyl-6//- thieno[3,2: ][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepin-6-yl]acetat in 25 ml HCl in Dioxan (4N) wurde bei RT über Nacht gerührt. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum vollständig entfernt und die Titelverbindung als Feststoff erhalten. 1.53 g.
Ή-NMR (400 MHz, RT, DMSO-d6): δ = 1.6 (s, 3H), 2.39 (s, 3H), 2.61 (s, 3H), 3.31 (dd, 1H), 3.41 (dd, 1H), 4.46 (t, 1H), 4.56 (bs), 7.41 (d, 2H), 7.47 (d, 2H)
Vergleichsbeispiel:
Als Vergleichsverbindung wurde verwendet tert-Butyl [(S)-4-(4-c^oφhenyl)-2,3,9-trimethyl-6//- thieno[3,2-y][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepin-6-yl]acetat (VI.
( V1 )
Die Herstellung von VI wurde beschrieben in Nature 2010, Vol 468, pl067ff, (P. Filippakopoulos et al).
Ausführungsbeispiele:
Beispiel 1:
8-{2-[(£)-4-(4-€ωοφηε^1)-2,3,9^
yl]acetyl} -8-azabicyclo[3.2.1] octan-3 -on
Zu einer Lösung von 0.5 g (1.14 mmol) (S)-6-(Carboxymethyl)-4-(4-chlorophenyl)-2,3,9-trimethyl- 6//-thieno[3,2: ][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepin-8-ium Hydrochlorid in 10 ml DMF wurden 0.65 g 2 HATU, 0.4 ml Triethylamin und 221.7 mg 3-Oxo-8-azoniabicyclo[3.2.1]octan Hydrochlorid gegeben und es wurde 3 Stunden bei RT gerührt. Es wurde Wasser zugeben und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde mit Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Die Titelverbindung wurde erhalten nach Chromatographie an Kieselgel (Eluent Methylenchlorid / Methanol Gradient) und RP-HPLC (XBridge C18 5μπι 100x30 mm, Eluent Wasser / Acetonitril Gradient, 0.2% gesättigter Ammoniak Lösung als Zusatz). Man erhielt 0.22 g der Titelverbindung.
Ή-NMR (300 MHz, RT, CDC13): δ = 1.67 (d, 3H), 1.70-2.40 (m, 5H), 2.41 (s, 3H), 2.43-2.56 (m, 1H), 2.68 (d, 3H), 2.77 (bdd, 1H), 3.07(dd, 1H), 3.71 (ddd and d, 1H + 1H), 4.77^1.90 (m, 1.5H), 4.90-5.03 (m, 1.5H), 7.28-7.45 m, 4H)
Opt Drehung: [aD] = 20.9° (Methanol, c = 1 g/100ml)
Beispiel 2:
2-[(SH-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6//-thieno[3 ,2-J] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [ 1 ,4]diazepin-6- yl]-l -(2-oxa-6-azaspiro[3.3]hept-6-yl)ethan-l -on
Zu einer Lösung von 0.5 g (1.14 mmol) (S)-6-(Carboxymethyl)-4-(4-cliloroplienyl)-2,3,9-trimethyl- 6//-thieno[3,2- |[l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepin-8-ium Hydrochlorid in 12.5 ml DMF wurden 0.65 g HATU, 0.47 ml Triethylamin und 0.2 g Di(2-oxa-6-azoniaspiro[3.3]heptan)ethandioat gegeben und es wurde 2 Stunden bei RT gerührt. Es wurde Wasser zugeben und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde mit Magnesiumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Die Titelverbindung wurde erhalten nach Chromatographie an Kieselgel (Eluent Methylenchlorid / Methanol Gradient) und RP-HPLC (XBridge C18 5μπι 100x30 mm, Eluent Wasser / Acetonitril Gradient, 0.1% Ameisensäure als Zusatz). Man erhielt 0.13 g der Titelverbindung.
Ή-NMR (300 MHz, RT, CDC13): δ = 1.65 (s, 3H), 2.39 (s, 3H), 2.66 (s, 3H), 3.24 (dd, 1H), 3.41 (dd, 1H), 4.2 (s, 2H), 4.52 (d, 1H), 4.68 (t, 1H), 4.73-4.93 (m, 5H), 7.32 (d, 2H), 7.36 (d, 2H) Opt Drehung: [aD] = 26.6° (Methanol, c = 1 g/100ml)
Beispiel 3:
(lR,5S)-te^Butyl-3-({2-[(SH-(4-chloropte
[ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]acetyl} amino)-9-azabicyclo[3.3.1 ]nonan-9-carboxylat
Zu einer Lösung von 0.3 g (0.69 mmol) (S)-6-(Carboxymethyl)-4-(4-cliloroplienyl)-2,3,9-trimethyl- 6//-thieno[3,2-/][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepin-8-ium Hydrochlorid in 5 ml DMF wurden 0.39 g HATU, 0.19 ml Triethylamin und 0.2 g tert-Butyl (lR,5S)-3-amino-9-azabicyclo[3.3.1]nonan-9- carboxylat gegeben und es wurde 16 Stunden bei RT gerührt. Die Lösung wurde auf Wasser gegossen und die Titelverbindung kristallisiert dabei aus. Nach Filtration und Vakuum-Trocknung erhielt man 0.35 g der Titelverbindung.
Ή-NMR (300 MHz, RT, DMSO-d6, ausgewählte Signale): δ = 1.38 (s, 9H), 1.67 (s, 3H), 1.72- 1.94 (m, 3H), 2.37 (s, 3H), 2.55 (s, 3H), 3.06-3.23 (m, 2H), 4.14 (bs, 1H), 4.45 (t, 1H), 4.48^1.62 (m, 1H), 7.38 (d, 2H), 7.47 (d, 2H)
Beispiel 4:
N-[(lR,5S)-9-Azabicyclo[33.1]non-3^
j\ [ 1 ,2,4]triazolo[4,3 -a] [ 1 ,4] diazepin-6-yl]acetamid
Eine Lösung von 0.35 g (0.56 mmol) ieri-Butyl-3-({[2-(S)-4-(4-chlorophenyl)-2,3,9-trimetliyl-6/i- thienofS^-/] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]acetyl}amino)-9-azabicyclo[3.3.1 ]nonan-9- carboxylat in 10 ml Dichlormethan wurde mit 1 ml Trifluoressigsäure versetzt und über Nacht bei RT gerührt. Der Ansatz wurde im Vakuum eingeengt, mit Wasser versetzt und mit ges. Natriumcarbonat-Lösung alkalisch gestellt. Es wurde mit Dichlormethan extrahiert. Das Lösungsmittel wurde im Vakuum entfernt und der Rückstand durch RP-HPLC (XBridge C18 5μπι 100x30 mm, Eluent Wasser / Acetonitril Gradient, 0.1% Ameisensäure als Zusatz) gereinigt. Man erhielt 12 mg der Titelverbindung nach Chromatographie des Rohproduktes an Kieselgel (Eluent Hexan / Ethylacetat Gradient)..
'H-NMR (300 MHz, RT, DMSO-d6, ausgewählte Signale): δ = 1.67 (s, 3H), 1.60-1.72 (m, 3H), 1.73-1.98 (m, 3H), 2.38 (s, 3H), 2.56 (s, 3H), 3.06-3.35 (m, 6H), 4.40-4.55 (m, 2H), 7.38 (d, 2H), 7.47 (d, 2H), 7.99 (d, 1/3 H), 8.05 (d, 2/3 H)
Beispiel 5:
2-[(SH-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6//-thieno[3 ,2-J] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [ 1 ,4]diazepin-6- yl]-l -(8-oxa-3 -azabicyclo[3.2.1] oct-3-yl)ethan- 1 -on
Zu einer Lösung von 0.14 g (0.35 mmol) (S)-6-(Carboxymetliyl)-4-(4-cliloroplienyl)-2,3,9- trime l-6//-mieno[3,2-/][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepin-8-ium Hydrochlorid in 3 ml DMF wurden 0.199 g HATU, 0.15 ml Triethylamin und 0.063 g 8-Oxa-3-azabicyclo[3.2.1]octan Hydrochlorid gegeben und es wurde über Nacht bei RT gerührt. Es wurde Wasser zugeben und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser und Sole gewaschen. Es wurde mit Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Die Titelverbindung wurde erhalten nach Chromatographie an Kieselgel (Eluent Methylenchlorid / Methanol Gradient). Man erhielt 0.088 g der Titelverbindung.
'H-NMR (300 MHz, RT, CDCb,): δ = 1.67 (s, 3H), 1.7-2.1 (m, 4H), 2.39 (s, 3H), 2.67 (s, 3H), 3.01 (t, 1H), 3.58 (ddd, 1H), 3.52-3.63 (m, 2H), 3.88 (dd, 1H), 4.20 (d, 1H), 4.42 (bs, 2H), 4.82 (t, 1H), 7,32 (d, 2H), 7.40 (dd, 2H) Opt Drehung: [OD] = 46.0° (CHCb, c = 1 g/100ml)
Beispiel 6:
2-[(SH-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6//-thieno[3 ,2-J] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [ 1 ,4]diazepin-6- yl]-l -(2-oxa-6-azaspiro[3.4] oct-6-yl)ethan- 1 -on
Zu einer Lösung von 0.15 g (0.35 mmol) (S)-6-(Carboxymethyl)-4-(4-cliloroplienyl)-2,3,9- trime l-6//-mieno[3,2-y][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepin-8-ium Hydrochlorid in 5 ml DMF wurden 0.185 g HATU, 0.14 ml Triethylamin und 0.044 g 2-Oxa-6-azaspiro[3,4]octan gegeben und es wurde über Nacht bei RT gerührt. Es wurde Wasser zugeben und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser und Sole gewaschen. Es wurde mit Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Die Titelverbindung wurde erhalten nach Chromatographie an Kieselgel (Eluent Methylenchlorid / Methanol Gradient). Man erhielt 0.11 g der Titelverbindung.
Ή-NMR (300 MHz, RT, DMSO-d6): δ = 1.67 (s, 3H), 2.09 (t, 1H), 2.22 (t, 1H), 2.37 (s, 3H), 2.55 (d, 3H), 3.20-3.35 (m, 2H), 3.43 (dd, 1H), 3.51 (d, 1H), 3.65 (dt, 1H), 3.90 (dd, 1H), 4.43^1.54 (m, 4H), 4.59 (dd, 1H), 7.38 (dd, 2H), 7.46 (dd, 2H)
Opt Drehung: [aD] = 30.5° (CHC13, c = 1 g/100ml)
Beispiel 7:
2-[(SH-(4-Chlorophenyl)-2,3 ,9-trimethyl-6//-thieno[3 ,2-J] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [ 1 ,4]diazepin-6- yl]-l -(2-oxa-7-azaspiro[3.5]non-6-yl)ethan-l -on
Zu einer Lösung von 0.15 g (0.35 mmol) (S)-6-(Carboxymethyl)-4-(4-cliloroplienyl)-2,3,9- trime l-6//-1hieno[3,2: ][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepin-8-ium Hydrochlorid in 5 ml DMF wurden 0.185 g HATU, 0.14 ml Triethylamin und 0.049 g 2-Oxa-7-azaspiro[3,5]nonan gegeben und es wurde über Nacht bei RT gerührt. Es wurde Wasser zugeben und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser und Sole gewaschen. Es wurde mit Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Die Titelverbindung wurde erhalten nach Chromatographie an Kieselgel (Eluent Methylenchlorid / Methanol Gradient). Man erhielt 0.115 g der Titelverbindung.
'H-NMR (300 MHz, RT, DMSO-d6): δ = 1.67 (s, 3H), 1.63-1.71 (m, 2H), 1.81-1.88 (m, 2H), 2.38 (t, 3H), 2.55 (s, 3H), 3.33-3.41 (m, 3H), 3.52 (bt, 2H), 3.58 (dd, 1H), 4.27^1.36 (m, 4H), 4.52 (t, 1H), 7.38 (d, 2H), 7.45 (d, 2H)
Opt Drehung: [aD] = 37.8° (CHC13, c = 1 g/100ml)
Beispiel 8:
(SH-(2-Azabicyclo[2 .2]oct-2-yl)-2-^
f] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]ethanon
Zu einer Lösung von 100 mg (0.22 mmol) (S)-6-(Carboxymethyl)-4-(4-cliloroplienyl)-2,3,9- trime l-6//-thieno[3,2: ][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepin-8-ium Hydrochlorid in 4.4 ml DMF wurden 0.124 g HATU, 0.12 ml Triethylamin und 38.5 mg 2-Azabicyclo[2.2.2]octan Hydrochlorid gegeben und es wurde über Nacht bei RT gerührt. Es wurde Wasser zugeben und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser und Sole gewaschen. Es wurde mit Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Die Titelverbindung wurde erhalten nach Chromatographie an Kieselgel (Eluent Methylenchlorid / Methanol Gradient). Man erhielt 46 mg der Titelverbindung.
'H-NMR (300 MHz, RT, CDC13): δ = 1.67 (s, 3H), 1.63-1.78 (m, 6H), 1.80-1.93 (m, 1H); 1.95- 2.08 (m, 2H); 2.39 (t, 3H), 2.66 (s, 3H), 3.43-3.63 (m, 3H), 3.81 (dd, 1H); 4.37 (d, 1H); 4.83 (t, 1H), 7.32 (dd, 2H), 7.40 (d, 2H)
Beispiel 9:
(SH-(7-Azabicyclo[2 .1]h^t-7-yl^
f] [ 1 ,2,4]triazolo[4,3-a] [ 1 ,4]diazepin-6-yl]ethanon
Zu einer Lösung von 100 mg (0.22 mmol) (S)-6-(Carboxymethyl)-4-(4-cliloroplienyl)-2,3,9- trime l-6//-thieno[3,2: ][l,2,4]triazolo[4,3-a][l,4]diazepin-8-ium Hydrochlorid in 4.4 ml DMF wurden 0.124 g HATU, 0.12 ml Triethylamin und 34.8 mg 7-Azabicyclo[2.2.1]heptan Hydrochlorid gegeben und es wurde über Nacht bei RT gerührt. Es wurde Wasser zugeben und mit Ethylacetat extrahiert. Die organische Phase wurde mit Wasser und Sole gewaschen. Es wurde mit Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel im Vakuum entfernt. Die Titelverbindung wurde erhalten nach Chromatographie an Kieselgel (Eluent Methylenchlorid / Methanol Gradient). Man erhielt 50 mg der Titelverbindung.
'H-NMR (400 MHz, RT, CDC13): δ = 1.42-1.63 (s, 4H), 1.67 (s, 3H), 1.74-1.90 (m, 2H), 1.90-2.06 (m, 2H); 2.39 (t, 3H), 2.66 (s, 3H), 3.56 (d, 2H); 4.57 (t, 1H); 4.68 (t, 1H); 4.78 (t, 1H), 7.31 (dd, 2H), 7.39 (d, 2H)
3. Assavs
3.1 Protein-Protein Wechselwirkungsassay
Bindungsassay BRD4 / acetyliertes Peptid H4 ("PRQ")
Zur Beurteilung der BRD4-Bindungsstärke der in dieser Anmeldung beschriebenen Substanzen wurde deren Fähigkeit quantifiziert, die Wechselwirkung zwischen BRD4 und acetyliertem Histon H4 dosisabhängig zu hemmen. Zu diesem Zweck wurde ein Zeit-aufgelöster Fluoreszenz-Resonanz-Energie-Transfer (TR-FRET) Assay verwendet, der die Bindung zwischen N-terminal His6-getaggtem BRD4(1) (Aminosäuren 44-168) und einem synthetischen acetylierten Histon H4 (Ac-H4) Peptid mit Sequenz GRGK(Ac)GGK(Ac)GLGK(Ac)GGAK(Ac)RHGSGSK-Biotin misst. Das -im Haus produzierte- rekombinante BRD4 Protein wurde in E. coli exprimiert und mittels (Ni-NTA) Affinitäts- und (Sephadex G-75) Größenausschlusschromatografie gereinigt. Das Ac-H4 Peptid kann von z.B. Biosyntan (Berlin, Deutschland) gekauft werden.
Im Assay wurden typischerweise 11 verschiedene Konzentrationen von jeder Substanz (0,1 nM, 0,33 nM, 1,1 nM, 3,8 nM, 13 nM, 44 nM, 0,15 μΜ, 0,51 μΜ, 1,7 μΜ, 5,9 μΜ and 20 μΜ) als Duplikate auf derselben Mikrotiter-Platte gemessen. Dafür wurden 100-fach konzentrierte Lösungen in DMSO vorbereitet durch serielle Verdünnungen (1:3,4) einer 2 mM Stammlösung in eine klare, 384- Well Mikrotiter-Platte (Greiner Bio-One, Frickenhausen, Germany). Daraus wurden 50 nl in eine schwarze Testplatte (Greiner Bio-One, Frickenhausen, Germany) überführt. Der Test wurde gestartet durch die Zufuhr von 2 μΐ einer 2,5-fach konzentrierten BRD4-Lösung (üblicherweise 10 bis 50 nM Endkonzentration in den 5 μΐ des Reaktionsvolums) in wässrigem Assaypuffer [50 mM HEPES pH 7.5, 50 mM Natriumchlorid (NaCl), 0,25 mM CHAPS und 0,05% Serumalbumin (BSA)] zu den Substanzen in der Testplatte. Darauf folgte ein 10-minütiger Inkubationsschritt bei 22°C für die Voräquilibrierung von putativen Komplexen zwischen BRD4 und den Substanzen. Anschließend wurden 3 μΐ einer 1,67-fach konzentrierten Lösung (im Assaypuffer) bestehend aus Ac-H4 Peptid (83.5 nM) und TR-FRET Detektionsreagenzien [16,7 nM Anti-6His-XL665 und 3,34 nM Streptavidin-Kryptate (beide von Cisbio Bioassays, Codolet, France), so wie 668 mM Kaliumfluorid (KF)] zugegeben.
Die Mischung wurde dann im Dunkeln für eine Stunde bei 22°C und anschließend über Nacht bei 4°C inkubiert. Die Bildung von BRD4 / Ac-H4 Komplexen wurde bestimmt durch die Messung des Resonanzenergietransfers von dem Streptavidin-Eu-Kryptat zum anti-6His-XL665 Antikörper der sich in der Reaktion befindet. Dafür wurden die Fluorescenzemission bei 620 nm und 665 nm nach Anregung bei 330-350 nm in einem TR-FRET Messgerät, z.B. ein Rubystar oder Pherastar (beide von BMG Lab Technologies, Offenburg, Germany) oder ein Viewlux (Perkin-Elmer) gemessen. Das Verhältnis der Emission bei 665 nm und bei 622 nm (Ratio) wurde als Indikator für die Menge der gebildeten BRD4/Ac-H4 Komplexe genommen. Die erhaltenen Daten (Ratio) wurden normalisiert, wobei 0% Inhibition dem Mittelwert aus den Messwerten eines Satzes von Kontrollen (üblicherweise 32 Datenpunkte) entsprach, bei denen alle Reagenzien enthalten waren. Dabei wurden anstatt von Testsubstanzen 50 nl DMSO (100%) eingesetzt. Inhibition von 100% entsprach dem Mittelwert aus den Messwerten eines Satzes von Kontrollen (üblicherweise 32 Datenpunkte), bei denen alle Reagenzien außer BRD4 enthalten waren. Die Bestimmung des IC50 Wertes erfolgte durch Regressionsanalyse auf Basis einer 4- Parameter Gleichung (Minimum, Maximum, IC50, Hill; Y = Max + (Min - Max) / (1 + (X/IC50)Hl11)) mit Hilfe einer Bayer-eigenen Analysesoftware.
3.2 Zell-Assays
Zellproliferationsassays
In Übereinstimmung mit der Erfindung, wurde die Fähigkeit der Substanzen die Proliferation von verschiedenen Zelllinien zu hemmen bestimmt. Die Zellviabilität wurde mittels des alamarBlue® Reagenz (Invitrogen) bestimmt. Die Zellen wurden in unterschiedlichen Dichten (MOLM-13, LAPC-4, MDA-MB-231 und MOLP-8: 4000 Zellen Well; VCaP: 16000 Zellen/Well; LNCaP: 2000 Zellen/Well; MCF-7 und HeLa-MaTu: 1000 Zellen/Well; B16F10: 400 Zellen/Well) in ΙΟΟμΙ Wachstumsmedium auf 96well Microtiterplatten ausgesät. Nach einer Übernachtinkubation bei 37°C, wurden die Fluoreszenzwerte bestimmt (CI Werte). Dann wurden die Platten mit verschiedenen Substanzverdünnungen behandelt und während 96 Stunden (MOLM-13, MCF-7, MDA-MB-231, HeLa-MaTu und B16F10 Zellen), 120 Stunden (MOLP-8 Zellen) bzw. 168 Stunden (LAPC , VCaP und LNCaP Zellen) bei 37°C inkubiert. Anschließend wurden die Fluoreszenzwerte bestimmt (CO Werte). Für die Datenanalyse wurden die CI Werte von den CO Werte abgezogen und die Ergebnisse verglichen zwischen Zellen, die mit verschiedenen
Verdünnungen der Substanz oder nur mit Pufferlösung behandelt wurden. Die IC50- Werte (Substanzkonzentration die für eine 50%ige Hemmung der Zellproliferation notwendig ist) wurden daraus berechnet.
Die Substanzen wurden in den Zelllinien der Tabelle 1 untersucht, die beispielhaft die angegebenen Indikationen vertreten: Tab. 1
3.3 Bestimmung der Plasmaproteinbindung durch Gleichgewichtsdialyse Die Bestimmung der Bindung von Prüfsubstanzen an Plasmaproteine erfolgt durch
Gleichgewichtsdialyse mit Hilfe der Ht-Dialysis Apparatur (96well) aus Teflon und einer semipermeablen Membran (regenerierte Cellulose, MWCO 12-14K). Diese trennt je 150 μΐ einer Plasma- und einer Pufferseite (50 mM Phosphatpuffer). Die Prüfsubstanz wird in 2
Konzentrationen (üblicherweise 3 und 0.3 μΜ) zur Plasmaseite hinzugefügt und bindet an Plasmaproteine. Der ungebundene Anteil der Prüfsubstanz passiert die Membran passieren und verteilt sich auf beide Seiten bis ein Gleichgewicht eingestellt ist (ca. nach 6-8h bei 37°C). Die Substanzkonzentration auf Puffer- und Plasmaseite durch LC-MS-Analytik ermittelt. Dafür werden beide Seiten durch Verdünnung mit Puffer oder Plasma auf die gleiche Matrix (10% Plasma) gebracht und anschließend mit Methanol gefällt. Aus dem Quotienten der Puffer- und Plasma- konzentration berechnet sich die freie (ungebundene) Fraktion (fu). Als Kontrollen werden
Stabilitätsproben, Wiederfindungsproben mitgefühlt. Zusätzlich wird die Substanz in Puffer gegen Puffer dialysiert, um die unspezifische Bindung an Apparatur und Membran und die Einstellung des Gleichgewichtes zu überprüfen. Da es während der Inkubation durch den osmotischen Druck der Plasmaproteine zu einer Verdünnung des Plasmas kommt (Volumenshift), wird dieser mögliche Fehler durch Auswiegen von Leerplasmaproben ermittelt und in die Berechnung der fu einbezogen. Die Gleichgewichtseinstellung und Plasmastabilität sollte einen Wert von 80% nicht unterschreiten und die Recovery mindestens 30% betragen. Eine freie Fraktion von <1% wird als hohe, zwischen 1 und 10% als moderate und von >10% als niedrige Plasmaproteinbindung bezeichnet.
3.4 Bestimmung der Plasmakonzentrationen aus in vivo Versuchen und Berechnung der PK Parameter (via PK Berechnungssoftware, z.B. WinNonLin®) Mausplasma, welches zu geeigneten Zeitpunkten nach der Wirkstoffapplikation gewonnen wurde, werden 1:5 (v/v) mit ACN + internem Standard versetzt, geschüttelt und für ca. 12 Stunden (über Nacht) bei -20 °C ausgefroren. Nach Auftauen und Schütteln werden die Proben für 20 Minuten bei 4 °C und ca. 2000 x g zentrifugiert. Ein Aliquot des Überstandes (ca. 25μί) wird mittels LCMS Analytik vermessen. Bei erwartet hohen Plasma- bzw. Gewebespiegeln (>ULOQ, i.d.R. 5 μΜ) werden die gefällten Proben zusätzlich 1 : 100 mit ACN/H20 (80/20, v/v) + internem Standard verdünnt und entsprechende Aliquots mittels LCMS vermessen. Dazu wird die Prüfsubstanz wird in 5-9 Konzentrationen entsprechend des Bestimmungsbereichs der analytischen Methode einer Kontrollmatrix zugesetzt (Kalibrationsproben), z.B. 0, 1, 10, 100, 1000, 5000 nM. Hierzu erfolgt eine Einwaage von Feststoff und anlösen in DMSO (i.d.R. ImM Stammlösung). Diese Stammlösung wird 1:10 weiter mit DMSO verdünnt (100 μΜ). Die Kalibrationsproben werden anschließend 1:5 (v/v) mit ACN + internem Standard (Lsg. A) versetzt und analog zu den Plasmaproben weiter verarbeitet. Die Kalibrationsreihe in Lösemittel erfolgt analog zu der beschriebenen Plasmakalibration. Die Prüfsubstanz wird hierbei in ACN/FhO (50/50, v/v) angesetzt und die Proben anschließend 1:5 (v/v) mit ACN + internem Standard versetzt. Diese Reihe dient zur Kalibration der verdünnten Proben. Aus diesen gewonnen Konzentratrions-Zeit Profilen werden folgende PK Parameter berechnet:
AUQo-tiast):
Integrierte Fläche unter dem Plasmakonzentrationszeitprofil vom Zeitpunkt Null bis zum letzten untersuchten Zeitpunkt (zB 24h), zu dem eine Plasmakonzentration messbar war.
tlast:
letzter untersuchter Zeitpunkt (zB 24h), zu dem eine Plasmakonzentration messbar war.
AUQo -tlast),norm
Integrierte Fläche unter dem Plasmakonzentrationszeitprofil vom Zeitpunkt Null bis zum letzten untersuchten Zeitpunkt (zB 24h), zu dem eine Plasmakonzentration messbar war, geteilt durch die körpergewichtsnormalisierte Dosis (in kg*L/h)
AUQo -tiast),norm,u*
AUQo -tlast),norm multipliziert mit der freien Fraktion (fu) der untersuchten Spezies.
3.5 In vivo Verträglichkeit in der Maus Die Substanzen wurden in NMP PEG300 (1/9 V/V) formuliert. Sie wurden oral, in einer Menge von 10 ml/kg, einmal oder zweimal täglich in einem Zeitraum von 5 bis 7 Tagen an weibliche NMRI Nacktmäuse (6-8 Wochen alt; 3 Tiere pro Gruppe), verabreicht. Die Dosis und das Dosierungsschema sind für jede Substanz in der Tabelle angegeben. Körpergewicht und Mortalität der Mäuse wurden täglich bis zum Ende der Studie verfolgt. Toxizität wurde wie folgt definiert: >10% Substanzbedingte Todesfälle oder >20% Gewichtsverlust.
3.6 In vivo antiproliferative Aktivität 3.6.1 MOLM-13 akute monozytäre Leukämie Tumormodell
NMRI Nacktmäuse wurden subkutan in die rechte Flanke am Tag 0 mit 2 x 106 MOLM-13 Zellen in 0,1 ml matrigel inokuliert. Die Behandlung mit dem Vergleichsbeispiel VI, dem Ausführungsbeispiele 1 oder 2 wurde am Tag 3 nach Tumorinokulation begonnen. Vergleichsbeispiel Vlwurde in 20% HP betacyclodextrine in saline (0,2% NaCl in Wasser) gelöst. Ausführungsbeispiel 1 und Ausführungsbeispiel 2 wurden in 40% PEG400, 5% Ethanol, 25% Solutol gelöst. Die Substanzen wurden täglich oral während 11 Tage verabreicht (Tag 3 bis Tag 14). Vergleichsbeispiel Vlwurde verabreicht mit einer täglicher Dosis von 70 mg/kg (maximale tolerierte Dosis), bzw. 40 mg/kg. Ausführungsbeispiele 1 und 2 wurden appliziert mit einer täglichen Dosis von 200 (höchste verwendete Dosis), 120 bzw. 70 mg/kg.
3.6.2 B16F10 Melanom Tumormodell
C57BL/6 Mäuse wurden am Tag 0 mit 0,5 x 106 Zellen in 0,1 ml Medium, subkutan, in die rechte Flanke inokuliert. Die Behandlung mit dem Vergleichsbeispiel VI und dem Ausfuhrungsbeispiele 2 wurde am Tag 2 nach Tumorinokulation begonnen. Vergleichsbeispiel Vlwurde in 20% HP betacyclodextrin in saline (0.2% NaCl in Wasser) und das Ausfuhrungsbeispiel 2 in 40% PEG400, 5% Ethanol, 25% Solutol gelöst. Die Substanzen wurden oral während 10 Tage (Tag 2 bis Tag 11) verabreicht. Vergleichsbeispiel Vlwurde appliziert mit einer Dosis von 70 mg/kg (maximale tolerierte Dosis) bzw. 55 mg/kg. Ausführungsbeispiel 2 wurde appliziert mit einer Dosis von 160 bzw. 120 mg/kg.
4. Ergebnisse: 4.1 Bindungsassay
Die Tabelle 2 zeigt die Ergebnisse aus dem Bindungsassay.
Tab. 2
HTRF
Beispiel
IC50 (nmol L)
1 28
2 27
3 240
4 15
5 78
6 29
7 32
8 84
9 75
VI (JQ1) 39
4.2 Zell-Assays
Die Tabellen 3a, 3b und 3c zeigen die Ergebnisse aus den Zellproliferationsassays. Tab. 3a
Tab. 3b
Brust Brust Zervix Melanom
MCF-7 MDA-MB-231 HeLa-MaTu B16F10
Beispiel
IC50 (nmol/L) IC50 (nmol/L) IC50 (nmol/L) IC50 (nmol/L)
1 146 110 251 97
2 116 117 202 82
3 20 129 40 29
4 300 604 753 1050
5 93 138 331 91
6 98 122 251 87
7 59 69 167 48
8 363 297
9 291 414
VI (JQ1) 148 86 107 67
Tab. 3c
4.3 Plasmaproteinbindung durch Gleichgewichtsdialyse
Die Tabelle 4 zeigt die Ergebnisse aus der Bestimmung der Plasmaproteinbindung. Tab. 4
Beispiel Protein bindung, angegeben als % fu
VI 1,5
1 12
2 25
4.4. Plasmakonzentrationen aus in vivo Versuchen und PK Parameter (via PK
Berechnungssoftware, z.B. WinNonLin®)
Tabelle 5 zeigt die im in-vivo Versuch (Maus) bestimmten Plasmakonzentrationen und Tabelle 6 die bestimmten pharmakokinetischen Parameter.
Tab. 5
Tab. 6
Die AUC(o-tiast),nonn,u zeigt an, dass die erfindungsgemäßen Beispiele 1 und 2 im Vergleich zum Vergleichsbeipiel VI in der Wirkspezies Maus eine höhere ungebundene Exposition nach peroraler Einmalgabe aufweisen. In der Maus liegen somit höhere dosisnormierte freie
Plasmakonzentrationen vor, so dass bei gleicher Dosis mit einer erhöhten Wirksamkeit in der Maus zu rechnen ist.
4.5 In-vivo Verträglichkeit in der Maus
Tabelle 7 zeigt die Ergebnisse aus dem in-vivo Verträglichkeitsversuch (Maus).
Vergleichsubstanz VI wurde bei einer täglichen Dosis von 100 mg/kg in den 7 Tagen vertragen. Der Gewichtsverlust war mit 10% am 9. Tag der Behandlung am höchsten. Bei zweimal täglicher Verabreicherung von 100 mg/kg wurde die Substanz nicht vertragen, da 2 substanzbedingte Todesfälle am 6. Tag der Behandlung beobachtet wurden. Die maximal verträgliche Behandlungsdosis (MTD) nach 5 Tagen war zweimal täglich 50 mg/kg, mit einem maximalen Körpergewichtsverlust von 7 % am Tag 6.
Ausfuhrungsbeispiele 1 und 2 wurden bei allen getesteten Dosen gut vertragen bei einmal oder zweimal täglicher Behandlung. Die maximal verträgliche Behandlungsdosis war > 200 mg/kg täglich oder >100 mg/kg zweimal täglich nach 5 Tage Behandlung. Der Körpergewichtsverlust war weniger als 3% in allen Gruppen.
Zusammenfassend zeigten die Ausführungsbeispiele 1 und 2 eine bessere Verträglichkeit in Mäusen als die Vergleichssubstanz VI. Die maximal verträgliche Behandlungsdosis bei der einmaligen täglichen Behandlung war >200 mg/kg für die Ausiuhrungsbeispiele 1 und 2, und 100 mg/kg für die Vergleichssubstanz VI. Die maximal verträgliche Behandlungsdosis bei der zweimal täglichen Verabreicherung war >100 mg/kg für die Ausiuhrungsbeispiele 1 und 2, und 50 mg/kg für die Vergleichssubstanz VI .
Tab. 7
MTD=maximal verträgliche Behandlungsdosis, HDT= höchste getestete Dosis
4.6 In-vivo antiproliferative Wirkung
4.6.1 MOLM-13 akute monozytäre Leukämie Tumormodell
Das Gewicht der Tiere hat während der Studie zugenommen. Es gab einen ungeklärten Todesfall in der Gruppe, die mit Ausführungsbeispiel 2 behandelt wurde.
Die höchste Dosis an Vergleichsbeispiel VI war biologisch aktiv, da 20% T/C am Tag 14 gemessen wurde. Die niedrige Dosis war inaktiv und hatte einen T/C-Wert von 54%. Die höchste Dosis (200 mg/kg) des Ausführungsbeispieles 1 hemmte das Tumorwachstum (T/C-Wert 39%), die 120 mg/kg Dosis zeigte auch Aktivität (T/C-Wert 46%) und die niedrigste Dosis war inaktiv (T/C-Wert 58%). Die höchste Dosis (200 mg/kg) des Ausführungsbeispieles 2 war aktiv und hatte einen T/C-Wert von 23%. Niedrigere Dosen (120 und 70 mg/kg) zeigten auch Effekte auf das Tumorwachstum (T/C-Wert 46%), allerdings waren diese nicht statistisch signifikant. Statistische Signifikanz wird als P<0,05 definiert.
4.6.2 B16F10 Melanom Tumormodell
Die Behandlung mit dem Vergleichsbeispiel VI führte zu einem Gewichtsverlust von 6 bzw. 2% bei der 160 bzw. 120 mg/kg Dosis. Ausführungsbeispiel 2 führte zu einem Gewichtsverlust von 5 bzw. 2% bei der 160 bzw. 120 mg/kg Dosis. Eine Maus (von 12) starb am Tag 12 in beiden Gruppen, die mit dem Vergleichsbeispiel Vlbehandelt wurden. In der Gruppe, die mit 70 mg/kg des Ausführungsbeispieles 2 behandelt wurde, musste eine Maus, die über 20% an Gewicht verloren hatte, am Tag 10 getötet werden. Für die höchste Dosis von beiden Substanzen musste die Behandlung an manchen Tagen unterbrochen werden, da manche Mäuse mehr als 10%
Gewichtsverlust zeigten. Die höchste tolerierte Dosis (MTD) war 55 mg/kg für das
Vergleichsbeispiel VI und 120 mg/kg für das Ausführungsbeispiel 2. Bei diesen Dosen waren beide Substanzen signifikant aktiv. Das Vergleichsbeispiel VI zeigte einen T/C-Wert von 33% und das Ausführungsbeispiel 2 einen T/C-Wert von 27%.