EP2470689A1 - Beizverfahren für edelstahl - Google Patents

Beizverfahren für edelstahl

Info

Publication number
EP2470689A1
EP2470689A1 EP10745563A EP10745563A EP2470689A1 EP 2470689 A1 EP2470689 A1 EP 2470689A1 EP 10745563 A EP10745563 A EP 10745563A EP 10745563 A EP10745563 A EP 10745563A EP 2470689 A1 EP2470689 A1 EP 2470689A1
Authority
EP
European Patent Office
Prior art keywords
pickling
hydrofluoric acid
concentration
hydrogen peroxide
rinsing
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
EP10745563A
Other languages
English (en)
French (fr)
Inventor
Siegfried Piesslinger-Schweiger
Olaf Boehme
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Poligrat GmbH
Original Assignee
Poligrat GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Poligrat GmbH filed Critical Poligrat GmbH
Publication of EP2470689A1 publication Critical patent/EP2470689A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23GCLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
    • C23G1/00Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23GCLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
    • C23G1/00Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
    • C23G1/02Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions
    • C23G1/08Iron or steel
    • C23G1/086Iron or steel solutions containing HF
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C23COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
    • C23GCLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
    • C23G1/00Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
    • C23G1/36Regeneration of waste pickling liquors

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Legierungen und Gefügeformen aus Edelstahl, das zwei Verfahrensstufen umfasst, wobei die erste Verfahrensstufe einen Vorbehandlungs- bzw. Aktivierungsschritt aufweist und die zweite Verfahrensstufe ein Beizverfahren ist, wobei in beiden Verfahrensstufen eine flusssäurehaltige Lösung eingesetzt wird.

Description

BEizvERFAHREN FÜR EDELSTAHL
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum beizenden Behandeln von Edelstahl bzw. Edelstahloberflächen. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich zur Oberflächenbehandlung von allen Legierungen und Gefügeformen von Edelstahl. Insbesondere ermöglichst das erfinderische Verfahren die Kreislaufführung von Abwasser aus dem lo Verfahren.
Beizverfahren werden im großem Umfang eingesetzt, um die Korrosionsbeständigkeit von Edelstahl zu gewährleisten. Bei diesem Verfahren werden Fremdmetalle, Zunder und Anlauffarben beseitigt. Darüberhinaus verleiht ein Beizverfahren den Oberflä- i5 chen ein gleichmäßiges, metallische Aussehen
Die Beizbehandlung erfolgt üblicherweise so, dass eine oberste Werkstoffschicht in den Beizbädern chemisch angelöst und abgetragen wird. Infolge dieses Abtrags werden alle auf und in der abgetragenen Werkstoffschicht enthaltenen Verunreini- 2o gungen entfernt.
Nach dem Stand der Technik werden solche Beizverfahren eingesetzt bei denen man mit Säuregemischen arbeitet. Solche Gemische sind regelmäßig Umwelt gefährdend und erfordern häufig zusätzliche Maßnahmen um die Sicherheit der mit den Säure- 25 gemischen arbeitenden Personen zu gewährleisten. Abluft, Abwasser und Abfälle aus diesen Beizprozessen unterliegen deshalb strengen gesetzlichen Auflagen.
Beizverfahren nach dem Stand der Technik basieren auf der Verwendung von Flusssäure, einer sekundären Mineralsäure wie beispielsweise Salpetersäure, Schwefelsäu- 30 re oder Phosphorsäure und einem Oxidationsmittel, beispielsweise Salpetersäure oder Wasserstoffperoxid. Im Falle der Salpetersäure erfüllt diese sowohl die Funktion der sekundären Mineralsäure als auch die des Oxidationsmittels. Salpetersäure ist aber hinsichtlich Umweltgefährdung und Arbeitssicherheit sehr nachteilig.
35 Der Einsatz von Wasserstoffperoxid zusammen mit anderen sekundären Säuren wie Schwefelsäure und Phosphorsäure vermeidet zwar die Probleme, die sich beim Einsatz von Salpetersäure ergeben. Diese Beizlösungen führen aber immer noch zu erheblichen Belastungen hinsichtlich der anfallenden Abwässer. Darüber hinaus gibt es beträchtliche Einschränkungen in der Wirksamkeit und Anwendungsbreite. Die erforderliche Konzentration der Flusssäure liegt bei allen Verfahren deutlich über 1%. Mithin werden als Beizbäder solche flusssäurehaltigen Bäder eingesetzt, die nach gesetzlichen Bestimmungen regelmäßig als giftig gekennzeichnet werden.
Wesentliche Bestandteile von Edelstahlbeizen sind Flusssäure und ein geeignetes Oxidationsmittel. Wie bereits dargestellt, ist es üblich beim Einsatz von Wasserstoffperoxid anstelle von Salpetersäure zusätzlich eine sekundäre Säure einzusetzen. Der Zusatz dieser sekundären Säure dient dem Zweck der geringeren Stabilität des Wasserstoffperoxid bei höheren Konzentration von gelösten Metallen in den Beizbädern entgegen zu wirken. Die Metallauflösung erfolgt dann nicht direkt sondern über den Umweg einer Fe3+/Fe2+-Reaktion wie folgt: 2 Fe2+ + 1 H2O2 = * =, 2 Fe3++ 1 H2O + Vz O2
2 Fe3+ + 1 Fe £=; 3 Fe2+
Die vorstehende Reaktion erfolgt unter der Bildung von Salzen der sekundären Säuren.
Arbeitet man hingegen ohne so genannte sekundäre Säuren, ergibt sich ein weiteres Problem. Dieses Problem besteht darin, dass in der oxidierenden Umgebung des Beizbades mit einem Überschuss an Wasserstoffperoxid eine wässrige Lösung von Flusssäure keinen ausreichend schnellen und zeitlich kontrollierbaren Beizangriff bewirkt. Die Dauer bis zum Beginn des Beizangriffs ist stark unterschiedlich je nach Gefüge und Legierung des Beizgutes. Eine sichere Kontrolle des Beizprozesses über die Beizzeit ist somit nicht mehr möglich.
Die vorliegende Erfindung versucht die vorstehenden Nachteile des Standes der Technik zu überwinden. Ziel der Erfindung ist insbesondere ein Beizverfahren bei dem man mit einer möglichst geringen Konzentration an Flusssäure und mit Wasserstoffperoxid ohne sekundäre Säuren arbeiten kann, beispielsweise in Gegenwart eines geeigneten Stabilisators für Wasserstoffperoxid. Das erfindungsgemäße Verfahren soll darüber hinaus für alle Legierungen und Gefügetypen von Edelstahl anwend- bar sein. Zusätzlich ist es wünschenswert die Abwässer des Verfahrens im Kreislauf zu führen, d.h. sie wieder im Verfahren einzusetzen. Die vorliegende Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, dass man mittels einer geeigneten Vorbehandlung im Beizverfahren die erfindungsgemäßen Ziele erreichen kann. Die Erfinder haben dabei herausgefunden, dass sich zur Vorbehandlung bzw. Aktivierung des Beizgutes eine flusssäurehaltige Lösung eignet, deren Konzentration üblicherweise so eingestellt wird, dass sie nahe bei der Konzentration des eigentlichen Beizbades liegt, vorzugsweise sogar etwas darüber.
Erfindungsgemäß werden also in einem zweistufigen Verfahren - einer Vorbehandlung (Aktivierung) und dem eigentlichen Beizen - flusssäurehaltige (HF) Lösungen eingesetzt. Die Erfindung wird in den beiliegenden Patentansprüchen und der folgenden Beschreibung näher erläutert.
Die flusssäurehaltige Lösung in der ersten Verfahrensstufe setzt ohne Zugabe von H2O2 im Wesentlichen Flusssäure (HF) in einer Konzentration ein, die nahe bei der Konzentration des Beizbades liegen kann (oder gleich ist). Üblicherweise beträgt deshalb die Konzentration der Flusssäure in der ersten Stufe etwa 0,2 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew-%. Da der erste Verfahrensschritt im Wesentlichen einer Vorbehandlung bzw. einem Aktivieren des Beizgutes dient sind keine weiteren Bestandteile in diesem Aktivierungsbad erforderlich.
Der Fachmann wird eine geeignete Konzentration in Abhängigkeit von dem zu behandelnden Werkstoff und der Flusssäurekonzentration in dem folgenden Verfahrensschritt mit einfachen Versuchen auffinden können. Im zweiten Verfahrensschritt, das heißt dem eigentlichen Beizen, setzt man was- serstoffperoxidhaltige Beizbäder ein, deren Zusammensetzung den Vorgaben des Standes der Technik folgt aber auch in vorteilhafter Weise hinsichtlich der Flusssäurekonzentration vermindert sein kann. Die Konzentration von Flusssäure im eigentlichen Beizverfahren beträgt dann etwa 0,2 bis 5 Gew.-%, vorzugsweise 0,5 bis 3 Gew.-%. Die Konzentration an Wasserstoffperoxid in dem Beizbad beträgt üblicherweise 10 bis 30 Gew.-%, vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-% und besonders bevorzugt etwa 20 Gew.-%.
Zusätzlich können Stabilisatoren und weitere allgemein übliche Bestandteile zuge- setzt werden. Ein geeigneter Stabilisator kann beispielsweise Harnstoff umfassen. Harnstoff kann sowohl alleine als auch in Verbindung mit anderen Stabilisatoren, wie zum Beispiel Ammoniumionen, verwendet werden. Weitere geeignete Stabilisatoren sind beispielsweise Alylidendiphosphonsäure. Darüber hinaus können ganz allgemein Mischungen aus Harnstoff und einer oder mehreren Alkandiphosphonsäuren (einschließlich der Salze) zur Stabilisierung eingesetzt werden. Ein ganz besonders geeigneter Stabilisator ist l-Hydroxyethan-l,l-diphosphonsäure. Stabilisatoren werden insbesondere offenbart in der EP-A-I 903 081, auf die hier ausdrücklich Bezug genommen wird.
Die zu beizenden Edelstahloberflächen werden üblicherweise in dem ersten Verfahrensschritt einer Eintauchzeit von 20 Sekunden bis maximal 5 Minuten unterworfen, Es ist kein Zwischenschritt wie Spülen erforderlich bevor das Beizgut in die zweite Verfahrensstufe eingebracht wird.
Die zweite Verfahrensstufe wird dann in an sich bekannter Weise aber üblicherweise auch ohne Verzögerung nach dem ersten Verfahrensschritt eingeleitet. Über die Beizzeit ergibt sich ein gut kontrollierbarer Beizangriff ohne Gefahr der Schädigung durch Überbeizen. Dies hat sich gleichermaßen für alle Legierungen und Gefügeformen von Edelstahl gezeigt. Lediglich die Konzentration der Flusssäure ist in einem gewissen Rahmen der zu beizenden Edelstahlqualität anzupassen, um die Geschwindigkeit des Beizangriffes auf das gewünschte Maß einzustellen.
Der Eintrag von Flusssäure aus der Aktivierung (Vorbehandlung) in das Beizbad kann so gewählt werden, dass der Verbrauch von Flusssäure im Beizbad und die Aus- schleppung in den Spülprozess weitgehend kompensiert werden. Im Beizbad ist folglich lediglich das verbrauchte und ausgeschleppte Wasserstoffperoxid zu ergän- zen. Nachdem das Beizbad üblicherweise mit Wasserstoffperoxid im Überschuss gefahren wird, ist die Ergänzung unkritisch und erfordert nicht den analytischen Aufwand, wie er für Beizbäder nach dem Stand der Technik erforderlich ist.
Überraschenderweise konnte gezeigt werden, dass das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber Beizbädern nach dem Stand der Technik mit deutlich niedrigeren Konzentrationen von Flusssäure auskommen kann, bei vergleichbaren Abtragsraten und Beizzeiten. Die Konzentration von Flusssäure zur Bearbeitung von austenitischen Chrom-Nickel-Stählen liegt im Bereich von 1,5 bis 3,0%, zur Bearbeitung ferritischer Stähle bei 0,5 bis 1%. Im Fall der ferritischen Stähle, kann man sogar davon ausge- hen, dass die eingesetzten Flusssäurebäder nicht mehr als giftig sondern lediglich als ätzend einzustufen sind. Die Konzentration von Wasserstoffperoxid in den Beizbädern liegt im Bereich von 10 Gew.-% bis 30 Gew.-%, vorzugsweise bei 20 Gew.-%. Die Konzentration von Stabilisator im Beizbad liegt bei 2 Gew.-% bis Gew.10 Gew.-%, vorzugsweise bei 5 Gew.-% bis 8 Gew.-%.
Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet bei Raumtemperatur (maximal etwa 400C), so dass keine aufwändige Heizung und Temperaturkontrolle erforderlich sind.
Beispiele
(Angaben in Gew.%)
Beispiel 1: Beizbad für austenitische Chrom-Nickel-Stähle Zusammensetzung des Aktivierungsbades: 2,1% HF, Rest Wasser, Aktivierzeit 3 min
Zusammensetzung des Beizbades:2,l % HF, 7,5 % Stabilisator, 20% H2O2, Rest Wasser Temperatur: 20 0C
Abtragsraten bei Werkstoff 1.4301 (AISI 304). 1,5 μm/h
bei Werkstoff 1.4571 (AISI 316 Ti): 0,7 - 1,0 μm/h
Beispiel 2: Beizbad für Chromstähle ab 14% Chromαehalt
Zusammensetzung des Aktivierungsbades: 1,0% HF, Rest Wasser, Aktivierzeit 2 min Zusammensetzung des Beizbades: 1,0% HF, 5,0% Stabilisator, 20% H2O2, Rest Wasser
Temperatur : 20 0C Abtragsraten bei Werkstoff 1.4016 (AISI 430): 0,3 μm/min
bei Werkstoff 1.4034: 0,5 μm/ min BeisDiel 3: Rostbeständige Stähle mit 9% bis 13% Chromαehalt Zusammensetzung des Aktivierungsbades: 0,5% HF, Rest Wasser, Aktivierzeit 2 min Zusammensetzung des Beizbades: 0,5% HF, 5,0% Stabilisator, 20% H2O2, Rest Wasser
Temperatur: 2O0C Abtragsraten bei Werkstoff 1.4512: 0,8 μm/min
bei Werkstoff 1.4300: 0,3 μm/min
Nach dem Beizen wurden die Proben in entmineralisiertem Wasser gespült und an Luft getrocknet.
Die erfindungsgemäßen Beizbäder enthalten an Schadstoffen ausschließlich Flusssäure und die gelösten Metallsalze der Flusssäure, die aus dem Beizbad in das Spülwasser ausgeschleppt werden. Die Behandlung der Spülwässer erfolgt vorteilhaft mit Kalkmilch, die stöchiometrisch auf die Menge der Fluoride abzustimmen ist. Bei einem pH-Wert von 8 - 9 sind die Fluoride bis zu einer Konzentration unter 1 mg/1 gefällt, die Metalle weitgehend in Metallhydroxide überführt und als Feststoffe abgeschieden. Nach dem Filtrieren zur Abtrennung der Feststoffe kann das neutralisierte Spülwasser problemlos zur Aufbe- reitung der Kalkmilch verwendet oder in die Kanalisation abgegeben werden, da es weiter keine Salze wie Nitrate, Nitrite, Sulfate oder Phosphate enthält.
Die Freiheit von Salzen eröffnet eine vorteilhafte Lösung zur Kreislaufführung des Wassers: Nach dem Neutralisieren wird durch Verdampfen das Spülwasser rückge- wonnen und als Kondensat dem Spülprozess wieder zugeführt. Über die Menge des rückgeführten Kondensats ist lediglich der Mengenausgleich des durch die Ergänzung von Wasserstoffperoxid ins Beizbad eingebrachten zusätzlichen Wassers vorzunehmen. Der eingedickte Inhalt des Verdampfersumpfes wird filtriert, wobei die Fluoride und Metallhydroxide als Feststoff abgetrennt werden. Das Filtrat enthält den Großteil des Stabilisators und wird dem Beizbad wieder zugeführt, so das der Verbrauch an Stabilisator minimiert wird.
Der Filterkuchen enthält neben Kalziumfluorid ausschließlich Metallhydroxide und bietet optimale Voraussetzungen zur wirtschaftliche Rückgewinnung der Metalle.
Beispiel zur Abwasseraufbereitung:
Spülwasser aus einem Beizbad mit 50g/l Fe und lOg/l Cr enthält in 5%-iger Konzent- ration
HF: 0,5 g/i
Fe: 2,5 g/l gebunden als FeF6 3-
Ni: 300 mg/1 Ni
Cr: 0,5 g/l gebunden als CrF6 3-
Stabilisator: 600 mg/1
Die Aufbereitung erfolgte durch Neutralisieren mit Kalkmilch auf pH 8 - 9, Sedimen- tieren und Abtrennen des Schlammes durch Filtrieren. Fluorid und Schwermetalle wurden quantitativ entfernt. Die Inhaltsstoffe des Stabilisators verblieben im Filtrat.
Im Filtrat verblieben:
Fe: 0, 3 mg/1
Cr: 0, 1 mg/1
Ni: 0, 13 mg/1
Fluorid: < 1 mg/1
Stabilisator: 505 mg/1

Claims

PATENTANSPRÜCHE
1. Beizendes Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Legierungen und Gefügeformen aus Edelstahl, das zwei Verfahrensstufen umfasst, wobei die erste Verfahrensstufe einen Vorbehandlungs- bzw. Aktivierungsschritt aufweist und die zweite Verfahrensstufe ein Beizverfahren ist, wobei in beiden Verfahrensstufen eine fluss- lo säurehaltige Lösung eingesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei zur Vorbehandlung eine wässrige Lösung von Flusssäure ohne Zusatz von Wasserstoffperoxid zum Einsatz kommt. i5
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Beizverfahren Wasserstoffperoxid zum Einsatz kommt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen den zwei Verfahrensstufen kein Spülvorgang erfolgt.
20
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Flusssäure in beiden Verfahrensstufen im Wesentlichen gleich ist.
25 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration der Flusssäure im Bereich von 0,2 bis 5 Gew.-% liegt, vorzugsweise zwischen 0,5 und 3 Gew.-%.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass 3o die Konzentration an H2O2 in der zweiten Verfahrensstufe im Bereich von 10 bis 30
Gew.-% liegt, vorzugsweise bei 18 bis 22 Gew.-%.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der zweiten Verfahrensstufe im Wesentlichen ohne eine zusätzliche Säure gearbeitet
35 wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stabilisator für Wasserstoffperoxid in der zweiten Verfahrensstufe eingesetzt wird.
5 10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Konzentration des Stabilisators im Beizbad bei 2 bis 10 Gew.-% liegt.
11. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der ersten Verfahrensstufe das Beizgut über einen Zeitraum von 20 Sekunden lo bis 5 Minuten eingetaucht wird.
12. Verfahren nach einem der vorstehen Ansprüche, dadruch gekennzeichnet, dass nach dem Beizverfahren eine Spülung des Beizgutes erfolgt. i5
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zur Spülung im Wesentlichen Wasser eingesetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülwasser mit einem neutralisierenden Mittel behandelt wird, mit dem vorhandene Fluoride und
20 vorhandene Metallionen im Wesentlichen ausgefällt werden können.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das behandelte Spülwasser im Anschluss durch einen Verdampfer geleitet wird und das Kondensat in den Spülprozess rückgeführt wird.
25
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Konzentrat aus dem Verdampfer filtriert und das Filtrat dem Verfahren in der ersten und/oder der zweiten Verfahrensstufe wieder zugeführt wird.
30
EP10745563A 2009-08-25 2010-08-17 Beizverfahren für edelstahl Withdrawn EP2470689A1 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE200910038795 DE102009038795A1 (de) 2009-08-25 2009-08-25 Beizverfahren für Edelstahl
PCT/EP2010/005040 WO2011023319A1 (de) 2009-08-25 2010-08-17 Beizverfahren für edelstahl

Publications (1)

Publication Number Publication Date
EP2470689A1 true EP2470689A1 (de) 2012-07-04

Family

ID=43050930

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
EP10745563A Withdrawn EP2470689A1 (de) 2009-08-25 2010-08-17 Beizverfahren für edelstahl

Country Status (3)

Country Link
EP (1) EP2470689A1 (de)
DE (1) DE102009038795A1 (de)
WO (1) WO2011023319A1 (de)

Families Citing this family (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102013010080A1 (de) * 2013-06-14 2014-12-18 Poligrat Gmbh Verfahren zur Oberflächenbehandlung von Corten-Stahl
CN113740142A (zh) * 2020-05-27 2021-12-03 宝山钢铁股份有限公司 一种镀锌板基体氢含量的获取方法

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT228137B (de) * 1960-06-10 1963-06-25 Othmar Ing Ruthner Verfahren zur Rückgewinnung der nach dem Beizen von Metallen im Spülwasser enthaltenen ausgeschleppten Beizsäure
WO2002081777A1 (en) * 2001-04-09 2002-10-17 Ak Properties, Inc. Hydrogen peroxide pickling scheme for stainless steel grades

Family Cites Families (12)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1657228A (en) * 1926-06-02 1928-01-24 Allegheny Steel Co Method of picking chromium-iron alloys
SE381289B (sv) * 1973-06-21 1975-12-01 Nyby Bruk Ab Tvastegsbetningsforfarande
AT374508B (de) * 1982-07-01 1984-05-10 Ruthner Industrieanlagen Ag Verfahren zur aufarbeitung verbrauchter beizoder aetzloesungen auf der basis von salpeter-flussaeure
US5154774A (en) * 1985-09-19 1992-10-13 Ugine Aciers De Chatillon Et Gueugnon Process for acid pickling of stainless steel products
DE4142629C2 (de) * 1991-12-21 1994-12-08 Wurster Gerd Verfahren zum Verdampfen von Abwasser und/oder Spülwasser
AT404030B (de) * 1995-02-15 1998-07-27 Andritz Patentverwaltung Verfahren zur beize von materialien aus stahl, insbesondere edelstahl
SE510298C2 (sv) * 1995-11-28 1999-05-10 Eka Chemicals Ab Sätt vid betning av stål
US6149744A (en) * 1997-10-28 2000-11-21 Kawasaki Steel Corporation Method of making austenitic stainless steel sheet
GB9807286D0 (en) * 1998-04-06 1998-06-03 Solvay Interox Ltd Pickling process
DE19833990A1 (de) * 1998-07-29 2000-02-10 Metallgesellschaft Ag Beizmittel für Edelstähle
IT1312556B1 (it) * 1999-05-03 2002-04-22 Henkel Kgaa Processo di decapaggio di acciaio inossidabile in assenza di acidonitrico ed in presenza di ioni cloruro
ES2533349T3 (es) 2006-09-19 2015-04-09 Poligrat Gmbh Estabilizador para baños de pulido ácidos que contienen metal

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
AT228137B (de) * 1960-06-10 1963-06-25 Othmar Ing Ruthner Verfahren zur Rückgewinnung der nach dem Beizen von Metallen im Spülwasser enthaltenen ausgeschleppten Beizsäure
WO2002081777A1 (en) * 2001-04-09 2002-10-17 Ak Properties, Inc. Hydrogen peroxide pickling scheme for stainless steel grades

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Title
See also references of WO2011023319A1 *

Also Published As

Publication number Publication date
DE102009038795A1 (de) 2011-05-05
WO2011023319A1 (de) 2011-03-03

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP1903081B1 (de) Stabilisator für saure, metallhaltige Polierbäder
EP1521864B1 (de) Verfahren und vorrichtung zum recyceln von metall-beizbädern
AT413697B (de) Verfahren zur behandlung säurehältiger abwässer
EP4265804A2 (de) Verfahren, anlage und verwendung dieser in der diskontinuierlichen stückverzinkung
DD147116A5 (de) Verfahren zur kontinuierlichen behandlung von stahlblechen
EP2470689A1 (de) Beizverfahren für edelstahl
EP1913181B1 (de) Elektropolierverfahren
DE19808440A1 (de) Wässrige Lösung und Verfahren zur Phosphatierung metallischer Oberflächen
DE2157738A1 (de) Verfahren zum behandeln von kationenaustauscherregeneraten und anderen salzhaltigen saeuren
DE3222532C2 (de)
WO2001092597A2 (de) Verfahren zum behandeln bzw. vorbehandeln von bauteilen mit aluminium-oberflächen
DE3345498A1 (de) Verfahren zur herstellung von phosphatueberzuegen
EP1036036A1 (de) Abwasseraufbereitung bei der phosphatierung
DE1546225C3 (de) Verfahren zur Aufarbeitung einer beim Beizen von Sihciumstahlblechen anfallenden Abfallsaurelosung
DE3526491C2 (de)
DE3412329C2 (de)
DE3217145A1 (de) Verfahren zum reinigen, entfetten sowie aktivieren von metalloberflaechen
DE1188898B (de) Verfahren zur Phosphatierung von Eisen und Stahl
DE10156624B4 (de) Verfahren und Beizlösung zum Abreinigen von Belägen eines Stahl-Werkstückes
DE10134812C2 (de) Enteisende Fluxsalz-Zusammensetzung für Fluxbäder
DE2213781B2 (de) Verfahren zur phosphatierung von stahl
DE19543468A1 (de) Verfahren zum Entfernen von Oxidschichten von RSH-Stählen
DE3906791A1 (de) Verfahren zur aufbereitung von metallhaltigen, salpetersauren, flusssaeure enthaltenden abfallbeizen
AT406168B (de) Verfahren zur gewinnung bzw. rückgewinnung von flusssäure und salpetersäure
DE10257074B4 (de) Verfahren zum Aufbereiten von Phosphatierbadüberlauf oder Spülwasser nach einer Phosphatierung

Legal Events

Date Code Title Description
PUAI Public reference made under article 153(3) epc to a published international application that has entered the european phase

Free format text: ORIGINAL CODE: 0009012

17P Request for examination filed

Effective date: 20120302

AK Designated contracting states

Kind code of ref document: A1

Designated state(s): AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO SE SI SK SM TR

DAX Request for extension of the european patent (deleted)
STAA Information on the status of an ep patent application or granted ep patent

Free format text: STATUS: EXAMINATION IS IN PROGRESS

17Q First examination report despatched

Effective date: 20170321

GRAP Despatch of communication of intention to grant a patent

Free format text: ORIGINAL CODE: EPIDOSNIGR1

STAA Information on the status of an ep patent application or granted ep patent

Free format text: STATUS: GRANT OF PATENT IS INTENDED

INTG Intention to grant announced

Effective date: 20180801

STAA Information on the status of an ep patent application or granted ep patent

Free format text: STATUS: THE APPLICATION IS DEEMED TO BE WITHDRAWN

18D Application deemed to be withdrawn

Effective date: 20181212