DE3412329C2 - - Google Patents
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- DE3412329C2 DE3412329C2 DE19843412329 DE3412329A DE3412329C2 DE 3412329 C2 DE3412329 C2 DE 3412329C2 DE 19843412329 DE19843412329 DE 19843412329 DE 3412329 A DE3412329 A DE 3412329A DE 3412329 C2 DE3412329 C2 DE 3412329C2
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- urea
- pickling
- ppm
- minimum concentration
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-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C23—COATING METALLIC MATERIAL; COATING MATERIAL WITH METALLIC MATERIAL; CHEMICAL SURFACE TREATMENT; DIFFUSION TREATMENT OF METALLIC MATERIAL; COATING BY VACUUM EVAPORATION, BY SPUTTERING, BY ION IMPLANTATION OR BY CHEMICAL VAPOUR DEPOSITION, IN GENERAL; INHIBITING CORROSION OF METALLIC MATERIAL OR INCRUSTATION IN GENERAL
- C23G—CLEANING OR DE-GREASING OF METALLIC MATERIAL BY CHEMICAL METHODS OTHER THAN ELECTROLYSIS
- C23G1/00—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts
- C23G1/02—Cleaning or pickling metallic material with solutions or molten salts with acid solutions
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
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- Materials Engineering (AREA)
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- Organic Chemistry (AREA)
- Cleaning And De-Greasing Of Metallic Materials By Chemical Methods (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Beizen von Edel
stählen, Kupfer, Buntmetallegierungen, Sonderlegierungen,
Titan, Zirkonium, Tantal mittels salpetersaurer Beizbäder, die
auch andere Säuren enthalten können, unter Zugabe von Harn
stoff oder einer wäßrigen Harnstofflösung.
Die Belastung der Umwelt durch die beim Beizen oder Ätzen von
Edelstählen, Kupfer, Buntmetalllegierungen, Sonderlegierungen,
Titan, Zirkonium, Tantal usw. mit Salpetersäure in wäßriger
Lösung oder Säuregemischen in wäßriger Lösung, die Salpeter
säure enthalten, entstehenden Stickoxide, welche ohne beson
dere Obsorge in die Atmosphäre entweichen, ist ein altes und
bis heute noch nicht befriedigend gelöstes Problem. Die vor
liegende Erfindung betrifft ein Verfahren, um die dabei ent
stehenden NO x -Mengen nicht, wie üblich, erst nach dem Beizen
aus den Abgasen großteils herauszuholen, sondern bereits die
Bildung der Stickoxide beim Beizen der genannten Metalle in
salpetersauren wäßrigen Lösungen auf einen Bruchteil herabzu
mindern.
Es wurde für diesen Zweck zwar bereits vorgeschlagen, den
Beizbädern Wasserstoffperoxid zuzusetzen, es zeigte sich aber,
daß ein so großer Teil dieses teuren Stoffes durch andere als
die gewünschten Reaktionen zersetzt wird, daß das Verfahren zu
teuer wird.
Aus I & EC Process Design and Development, Vol. 4, No. 3, Juli
1965, Seiten 263 bis 265 ist es bekannt, die Bildung von
Stickoxiden beim Beizen durch Zugabe von Harnstoff zu unter
binden. Dabei werden experimentell ermittelte Werte für die
Zugabe von Harnstoff zu einer bestimmten Menge an Beizflüssig
keit angegeben. Der theoretische Wert der Zugabe von Harnstoff
soll um den Faktor 1,7 bis 2,2 erhöht werden. Es hat sich
jedoch gezeigt, daß eine Überdosierung über den Faktor 1,6 den
Säureverbrauch erhöht und eine Entstehung von Ammoniumnitrat
zur Folge hat, durch die in weiterer Folge bei der Neutralisa
tion Ammoniak entsteht, wodurch es zu einer Abwasser- und Um
weltbelastung kommt.
Die DE-PS 28 44 640 beschreibt eine Vorrichtung zur Beseiti
gung oder Verringerung des Ozongehaltes in der Luft einer
Flugzeugkabine. Ein Ozonfühler liefert über einen Verstärker
ein Signal an eine sogenannte "Zumeßvorrichtung", die eine
Zugabe von NO bewirkt, um NO2 zu bilden, das letztlich mit der
Luft in die Flugzeugkabine gelangt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren der eingangs
genannten Art so weiterzubilden, daß es unter möglichst
niedrigem Säureverbrauch abwasser- und umweltschonend ausge
führt werden kann.
Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Zugabe des Harn
stoffes in den Beizbottich erfolgt und mittels eines kon
tinuierlich arbeitenden NO x -Fühlers in der Abgasleitung und
eines Reglers auf die gewünschte NO x -Minimalkonzentration im
Abgas eingestellt wird.
Überraschend zeigte sich nun, daß eine gleichmäßige Zugabe von
Harnstoff CO(NH2)2 in fester oder bequemer in wäßrig gelöster
Form z. B. als 50prozentige Lösung in wesentlich ökonomische
rer Art und Weise den gewünschten Effekt zeitigt. In Summe
kann man bei hierbei stattfindenden Hauptreaktionen durch
folgende Formel ausdrücken:
CO(NH2) 2 + N2O3 = 2 N2 + CO2 + 2 H2O
Durch die automatisch geregelte Zugabe von Harnstoff wird eine
bestimmte NO x -Konzentration im Abgas nicht überschritten. Je
nach der momentanen NO x -Entwicklung wird die entsprechend
richtige Menge an Harnstoff zugegeben und einer Überdosierung
vermieden.
Als kontinuierlich arbeitende NO x -Fühler können NO x -Analysa
toren verwendet werden, die auf kolorimetischen Meßverfahren,
elektrochemischen Verfahren, Chemiluminszenz-Meßverfahren oder
auf optischen Meßverfahren im IR, Sichtbaren und UV beruhen.
Es liegt auf der Hand, daß man nie mit nur einem Harnstoffmo
lekül pro NO2O3-Einheit (also z. B. einem NO- und einem NO2-
Molekül, dessen Bildung verhindert wird) das Auslangen findet,
weil auch Nebenreaktionen stattfinden. Je nach Art des ge
beizten Metalls, der Beiztemperaturen usw. ist der erforder
liche Überschuß verschieden. Es zeigte sich aber, daß man mit
130 bis 160% der Theorie in den meisten Fällen das Auslangen
findet und dennoch die NO x -Entwicklung unter ein Viertel, mit
unter unter 20% der sonst entstehenden Menge herabgesetzt
werden kann.
Da bei sonst gleichen Beizbedinungen ein ursächlicher Zu
sammenhang zwischen NO x -Konzentration und Harnstoffzugabe zum
Beizbad besteht, erweist es sich als sehr effektiv, die kon
tinuierliche NO x -Analyse der Abgase über eine PID-Regler zur
Einstellung der zudosierten Harnstoffmenge zu benützen. Natür
lich muß man wegen der begrenzten Löslichkeit des Harnstoffes
in nitrathaltigen Lösungen darauf sehen, daß keine Harnstoff
sättigung eintritt d. h. das Löslichkeitsprodukt des Harnstoff
nitrats überschritten wird. Dies ist aber, wie sich zeigte,
bei Einstellung der Regelsysteme immer möglich.
Die Erfindung wird durch das nachfolgende Beispiel näher ver
anschaulicht:
Beispiel: Bei der Herstellung von rostfreiem Kaltband ist eine
Glüh- und Beizbehandlung des warmgewalzten Edelstahlbandes un
umgänglich. Das Beizen erfolgt in einer kontinuierlich be
triebenen Behandlungslinie. Hierfür wird für austenitische
Stähle ein Säuregemisch von ca. 15 Gew.-% HNO3, und ca. 2,5
Gew.-% HF und für ferritische Stähle ein Säuregemisch von ca.
15 Gew.-% HNO3 und ca. 0,5 Gew.-% HF angesetzt.
Um ein Austreten von Säuredämpfen in die Halle zu verhindern,
sind die Beizbäder abgedeckt und werden abgesaugt. Das Abgas
wird durch einen Gaswäscher über einen Kamin ins Freie ge
leitet.
Um die Umweltbelastung durch NO x -Emissionen zu verringern,
wurde Harnstoff in den Beizbottich in geregelter Form zugege
ben. Hierbei zeigte sich, daß beim Beizen von austenitischen
Stählen der NO x -Gehalt der abgesaugten Baddämpfe von 1200 ppm
NO x durch die Zugabe von Harnstoff auf einen Bereich von 300
bis 100 ppm NO x reduziert werden konnte. Beim Beizen von
ferritischen Stählen konnte der NO x -Gehalt der abgesaugten
Dämpfe von 3000 ppm NO x auf einen Bereich von 150 bis 100 ppm
NO x durch die Harnstoffzugabe reduziert werden.
Claims (4)
1. Verfahren zum Beizen von Edelstählen, Kupfer, Buntmetalle
gierungen, Sonderlegierungen, Titan, Zirkonium, Tantal mittels
salpetersaurer Beizbäder, die auch andere Säuren enthalten
können, unter Zugabe von Harnstoff oder einer wäßrigen Harn
stofflösung, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugabe des Harn
stoffes in den Beizbottich erfolgt und mittels eines kontinu
ierlich arbeitenden NO x -Fühlers in der Abgasleitung und eines
Reglers auf die gewünschte NO x -Minimalkonzentration im Abgas
eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
NO x -Minimalkonzentration auf 100 bis 300 ppm reduziert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
NO x -Minimalkonzentration auf 100 bis 150 ppm reduziert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
Regler ein PID-Regler verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843412329 DE3412329A1 (de) | 1984-04-03 | 1984-04-03 | Verfahren zum beizen von edelstaehlen, kupfer, buntmetallegierungen, sonderlegierungen, titan, zirkon, tantal usw. mittels salpetersaurer beizbaeder |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19843412329 DE3412329A1 (de) | 1984-04-03 | 1984-04-03 | Verfahren zum beizen von edelstaehlen, kupfer, buntmetallegierungen, sonderlegierungen, titan, zirkon, tantal usw. mittels salpetersaurer beizbaeder |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3412329A1 DE3412329A1 (de) | 1985-10-10 |
DE3412329C2 true DE3412329C2 (de) | 1987-10-01 |
Family
ID=6232433
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19843412329 Granted DE3412329A1 (de) | 1984-04-03 | 1984-04-03 | Verfahren zum beizen von edelstaehlen, kupfer, buntmetallegierungen, sonderlegierungen, titan, zirkon, tantal usw. mittels salpetersaurer beizbaeder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE3412329A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4103598A1 (de) * | 1990-03-14 | 1991-09-19 | Mannesmann Ag | Verfahren zum beizen von werkstuecken aus hochlegierten werkstoffen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
Families Citing this family (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
ATE138423T1 (de) * | 1990-03-14 | 1996-06-15 | Mannesmann Ag | Verfahren zum beizen von werkstücken aus hochlegierten werkstoffen und vorrichtung zur durchführung des verfahrens |
SE515806C2 (sv) | 2000-01-19 | 2001-10-08 | Avesta Polarit Ab Publ | Långtidsstabilt betmedel innehållande urea samt sätt att tillverka detta |
US7611588B2 (en) | 2004-11-30 | 2009-11-03 | Ecolab Inc. | Methods and compositions for removing metal oxides |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
SE435028B (sv) * | 1977-10-18 | 1984-09-03 | Aga Ab | Anordning for att eliminera eller reducera ozonhalten i luften i en flygplanskabin |
-
1984
- 1984-04-03 DE DE19843412329 patent/DE3412329A1/de active Granted
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4103598A1 (de) * | 1990-03-14 | 1991-09-19 | Mannesmann Ag | Verfahren zum beizen von werkstuecken aus hochlegierten werkstoffen und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens |
DE4103598C2 (de) * | 1990-03-14 | 1992-05-21 | Mannesmann Ag, 4000 Duesseldorf, De |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE3412329A1 (de) | 1985-10-10 |
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