EP2282662B1

EP2282662B1 - Staubsauger mit einem durch einen deckel verschliessbaren staubsammelraum und einer schwenkbaren staubbeutelaufnahmevorrichtung

Info

Publication number: EP2282662B1
Application number: EP09737824.4A
Authority: EP
Inventors: Sandra Dyck; Arne Sauerland; Markus Thamm
Original assignee: Miele und Cie KG
Current assignee: Miele und Cie KG
Priority date: 2008-04-30
Filing date: 2009-04-17
Publication date: 2013-10-09
Anticipated expiration: 2029-04-17
Also published as: US20110041283A1; WO2009132780A1; DE102008021789B4; US8413293B2; EP2282662A1; DK2282662T3; DE102008021789A1

Description

Die Erfindung betrifft einen Staubsauger mit einem durch einen Deckel verschließbaren Staubsammelraum und mit einer im Staubsammelraum angeordneten Aufnahme für einen Staubbeutel, wobei die Aufnahme aus einer ersten, den Deckelschließweg blockierenden Stellung durch Einlegen des Beutels in eine zweite, den Deckelschließweg nicht blockierenden Stellung verschwenkbar ist.

Ein solcher Staubsauger ist aus der EP 1 774 886 A1 bekannt.

Bei Staubsaugern, insbesondere bei Bodenstaubsaugern, welche zur Staubabscheidung einen Staubbeutel benutzen, besteht der Wunsch, den Benutzer darauf aufmerksam zu machen, wenn er das Einlegen des Staubbeutels in die dafür vorgesehene Aufnahme vergessen hat. Zu diesem Zweck ist es bekannt ( DE 103 34 894 B3 , DE 196 51 027 A1 , DE 101 42 509 A1 ), die Aufnahme schwenkbar auszubilden und derart zu gestalten, dass sie ohne Staubbeutel eine erste Stellung einnimmt, in der sie den Schließweg des Deckels blockiert und mit eingelegtem Staubbeutel in eine zweite Stellung schwenkt, in der ein Schließen des Deckels nicht mehr verhindert wird. Bei den bekannten Staubsaugern werden Blatt- oder Drehfedern benutzt, um die Aufnahme in die erste Stellung zu schwenken. Die Montage solcher Federn ist sehr aufwändig und arbeitsintensiv.
Der Erfindung stellt sich somit das Problem, einen Staubsauger der eingangs genannten Art zu offenbaren, bei dem die Aufnahme einfach montierbar ist.
Erfindungsgemäß wird dieses Problem durch einen Staubsauger mit den Merkmalen des Patentanspruchs gelöst.
Zusätzlich zur Lösung des Problems wird mit der Erfindung der Vorteil erreicht, dass zur Überführung der Aufnahme in die erste Stellung kein Bauteil benötigt wird, welches verschleißbehaftet ist und in seiner Wirkung nachlassen kann.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen rein schematisch dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben. Es zeigt

Figur 1: die Seitenansicht eines Staubsaugers mit Staubbeutel im Teilschnitt,
Figur 2: eine perspektivische Innenansicht des Staubsaugers im Bereich der Staubbeutel-Aufnahme,
Figur 3: die Staubbeutel-Aufnahme als Einzelheit,
Figur 4: einen Ausschnitt aus Figur 1 im Bereich der Staubbeutel-Aufnahme,
Figur 5: die Seitenansicht des Staubsaugers ohne Staubbeutel im Teilschnitt,
Figur 6: einen Ausschnitt aus Figur 5 im Bereich der Staubbeutel-Aufnahme.

Figur 1 zeigt einen erfindungsgemäß ausgebildeten Staubsauger 1 am Beispiel eines Bodenstaubsaugers. Der Staubsauger 1 besitzt ein Gehäuse, welches in bekannter Weise aus einem Gehäuseunterteil 2, einem Gehäuseoberteil 3, einem Deckel 4 und einer Abdeckkappe 5 besteht. Das Gehäuseunterteil 2 ist mit Gleitkufen 21 und daran drehbar gelagerten Laufrollen 22 ausgestattet, so dass der Staubsauger 1 auf der zu reinigenden Fläche 10 beliebig verfahren werden kann. Die Figur 1 zeigt den Staubsauger 1 in seiner Gebrauchslage, d. h. mit wenigstens drei Laufrollen 22 auf einer wenigstens annähernd waagerechten Fläche 10 stehend. Das Gehäuseunterteil 2 und das Gehäuseoberteil 3 bilden zusammen unter anderem einen Staubsammelraum 6 zur Aufnahme eines Staubbeutels 7. Der Staubsammelraum 6 kann durch den Deckel 4 luftdicht verschlossen werden. Hierzu ist der Deckel 4 schwenkbar an der Abdeckkappe 5 gelagert. Eine Verschlusseinrichtung 41 sorgt für den Verbleib des Deckels 4 in der geschlossenen Stellung.
Zur Einleitung von staubbeladener Luft in den Staubsammelraum 6 und dann in den Staubbeutel 7 ist der Deckel 4 mit einer Öffnung 42 versehen. Dort wird in bekannter Weise ein in den Figuren nicht dargestellter Saugschlauch angeschlossen. Die Innenseite der Deckelöffnung 42 ist von einem Einlassstutzen 44 umgeben, der ins Staubbeutelinnere eintaucht, wenn der Deckel 4 geschlossen ist. Da der Stutzen 44 dicht am Beutel 7 anliegen muss, ist dort in bekannter Weise eine Halteplatte 71 mit einer Öffnung (nicht dargestellt) vorgesehen, welche den Stutzen 44 mit einer geeigneten Dichtung (ebenfalls nicht dargestellt) umgibt. Es muss deshalb sichergestellt sein, dass sich beim Schließen des Deckels 4 die nicht gezeigte Öffnung der Halteplatte 71 in einer definierten Position zum Stutzen 44 befindet. Dies wird dadurch erreicht, dass die Halteplatte 71 in eine Staubbeutel-Aufnahme 100 eingesetzt wird. Die Aufnahme 100 ist in Figur 2 in ihrer Einbausituation im Staubsauger und in Figur 3 als Einzelheit näher dargestellt. Sie ist als einstückiges Kunststoffteil ausgebildet und besteht aus einem Haltebereich 110 und aus einer Tasche 120. Der Haltebereich 110 besitzt zwei Seitenflächen 111, an die jeweils kurze Fortsätze 112 angeformt sind, die, wie in Figur 4 erkennbar ist, drehbar in zwei Lagerschalen 31 des Gehäuseoberteils 3 eingesetzt werden. Die Aufnahmeöffnungen 32 der Lagerschalen umfassen die Fortsätze 112 in einem Winkel, der 180° geringfügig übersteigt, so dass eine unverlierbare Halterung und gleichzeitig eine schwenkbare Lagerung für die Aufnahme 100 erzielt wird. Die Schwenkachse führt durch die Mittelachse der beiden Fortsätze 112 und ist in den Figuren 1 und 4 bis 6 mit 113 bezeichnet.
Die Tasche 120 erstreckt sich vom Haltebereich um ca. 110° abgewinkelt ins Innere des Staubsammelraums 6. Sie besteht aus zwei Führungsflächen 121, die mit den Fortsetzungen 122 der beiden Seitenflächen 111 jeweils eine Winkelführung bilden, und aus einer Deckfläche 123. Zum Einsetzen des Staubbeutels 7 wird die Halteplatte 71 bei geöffnetem Deckel 4 auf den Führungsflächen 121 so weit unter die Deckfläche 123 geschoben, bis sie an einen Anschlag 124 stößt.
Bei einem Vergleich der Figuren 1 und 4 mit den Figuren 5 und 6 ist erkennbar, dass an dem erfindungsgemäß ausgebildeten Staubsauger 1 Vorkehrungen getroffen sind, mit denen ein Schließen des Deckels 4 verhindert wird, wenn sich kein Staubbeutel 7 in der Aufnahme 100 befindet. Dies wird dadurch erreicht, dass die Aufnahme 100 bei fehlendem Staubbeutel selbsttätig in eine erste Stellung (siehe Figuren 5 und 6) schwenkt, in der das Ende 125 mindestens einer Führungsfläche 121 in Eingriff mit einer Blockierklinke 45 gelangt, die an den Deckel 4 angeformt ist. Dadurch wird das Verschwenken des Deckels 4 bis in seine Verschlussstellung verhindert und der Benutzer auf das Fehlen des Beutels 7 aufmerksam gemacht. Durch Einlegen des Beutels 7 schwenkt die Aufnahme 100 mit der darin befindlichen Halteplatte 71 in die in den Figuren 1 und 4 gezeigte zweite Stellung und lässt das Schließen des Deckels zu.
Die selbsttätige Einnahme der blockierenden ersten Stellung wird durch eine geschickte Dimensionierung der Aufnahme 100 erreicht, so dass deren Schwerpunkt von der Blockierklinke 45 gesehen jenseits einer Fläche angeordnet ist, die senkrecht auf der von den tiefsten Punkten der Rollen aufgespannten Fläche 10 steht und in der die Schwenkachse 113 der Aufnahme 100 liegt. Die Fläche ist in den Figuren 1 und 4 bis 6 als gestrichelte Linie 200 angedeutet, die Projektion des Schwerpunkts auf die Seitenfläche als Punkt 300. Befindet sich in der Tasche 120 kein Staubbeutel 7, erzeugt der Schwerpunkt 300 ein Moment, welches in den genannten Figuren eine Schwenkbewegung der Aufnahme 100 im Uhrzeigersinn verursacht, dadurch bewegt sich die Aufnahme 100 in die in den Figuren 5 und 6 gezeigte erste Stellung. Voraussetzung hierfür ist, dass der Staubsauger 1 seine Gebrauchslage einnimmt. Durch Einlegen der Halteplatte 71 in die Tasche 120 wird der Gesamtschwerpunkt des Systems - Aufnahme 100 plus Staubbeutel 7 - auf die andere Seite der Fläche 200 verlagert. Hierdurch schwenkt die Aufnahme 100 im Gegenuhrzeigersinn in die in den Figuren 1 und 4 gezeigte zweite Stellung. Es ist gut erkennbar, dass sich der Schwerpunkt 300 der Aufnahme 100 immer noch jenseits der Fläche 200 befindet, so dass bei einer Entnahme der Halteplatte 71 aus der Tasche 120 die Aufnahme 100 selbsttätig und ohne zusätzliche Kraftwirkung einer Feder o. Ä. wieder in die erste Stellung schwenkt.

Claims

Staubsauger (1) mit einem durch einen Deckel (4) verschließbaren Staubsammelraum (6) und mit einer im Staubsammelraum (6) angeordneten Aufnahme (100) für einen Staubbeutel (7), wobei die Aufnahme (100) aus einer ersten, den Deckelschließweg blockierenden Stellung durch Einlegen des Beutels (7) in eine zweite, den Deckelschließweg nicht blockierenden Stellung verschwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Lage der Aufnahme (100) in ihrer ersten und zweiten Stellung und die Anordnung des Schwerpunkts der Aufnahme (100) bezüglich der Schwenkachse (113) derart beschaffen sind, dass dann, wenn der Staubsauger (1) auf einer wenigstens annähernd waagerechten Standfläche (10) seine Gebrauchslage einnimmt und wenn der Staubbeutel (7) aus der Aufnahme (100) entfernt wird, die Aufnahme (100) dadurch selbsttätig von der zweiten in die erste Stellung schwenkt, dass der Schwerpunkt der Aufnahme (100)von der Blockierklinke (45) gesehen jenseits einer Fläche angeordnet ist, die senkrecht auf der von den tiefsten Punkten der Rollen aufgespannten Fläche (10) steht und in der die Schwenkachse (113) der Aufnahme (100) liegt.