EINRICHTUNG AN EINER DÜSENWEBMASCHINE ZUM EINTRAGEN DES SCHUSSFADENS UND KARTUSCHE ZUM EINSETZEN IN DAS MISCHROHR DER HAUPTBLASDÜSE EINER DÜSENWEBMASCHINE
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an einer Düsenwebmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine mit mehrfarbigem Schusseintrag, zum Eintragen des Schussfadens in das Webfach, gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 5. Die Erfindung betrifft auch eine Kartusche als auswechselbares Bauteil zum Einsetzen in das Mischrohr der Hauptblasdüse einer Düsenwebmaschine.
Einrichtungen an Düsenwebmaschinen gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 5 sind beispielsweise aus der WO 02/095106 A1 bekannt. Bei dieser Einrichtung ist eine Gruppe von Hauptblasdüsen vorgesehen, an die sich jeweils ein zum Webfach führendes Mischrohr anschließt. Jeder Hauptblasdüse ist eine Hilfsblasduse vorgeschaltet, wobei der Schussfaden unter dem Einfluss der Blasluft nacheinander durch die Hilfsblasduse, die Hauptblasdüse und deren Mischrohr hindurch in das Webfach eingetragen wird. Ferner umfasst die bekannte Einrichtung für jede Hauptblasdüse eine durch ein Druckmedium betätigte Klemmeinrichtung. Deren Betätigung erfolgt durch eine besondere Steuereinrichtung.
Durch das Vorschalten einer Hilfsblasduse wird die zum Eintragen des Schussfadens benötigte Druckluft dem Schussfaden an zwei in Eintragsrichtung in einem gegenseitigen Abstand liegenden Stellen zugeführt. Dabei kann auch mehr als eine Hilfsblasduse vorgeschaltet sein. Als Folge dieser Anordnung werden die auf den Schussfaden von der Druckluft ausgeübten Kräfte zur Mitnahme des Schussfadens über eine größere Länge verteilt.
Der Schussfaden wird unter dem Einfluss der Blasluft eingetragen. Wenn dieser Vorgang aber beendet ist, befindet sich der eingetragene Schussfaden in dem Webfach, d. h. zwischen den Kettfäden des entstehenden Gewebes, und wird von dem übrigen, noch in der Eintragvorrichtung befindlichen Schussfaden durch eine Schneideinrichtung abgetrennt. Das in der Eintragvorrichtung befindliche Ende des Schussfadens muss nunmehr bis zum nächsten Schuss gehalten werden. Hierzu ist es beispielsweise bekannt, den Schussfaden auf einem sogenannten Vorspuler zu klemmen und im Mischrohr allein durch Halteluft gestreckt zu halten. Das ist eine sichere Methode, um den Schussfaden genau in der Längsmitte des Mischrohres zu führen, so dass er eine optimale Position für das Eintragen in das Webfach hat. Da insbesondere beim Weben von Mustern ein einzelner Schussfaden oft über mehrere Webzyklen im Mischrohr zu halten ist, erfordert diese Methode einen dauernden Strom von Halteluft und damit einen erheblichen Energieaufwand. Zudem ist festgestellt worden, dass bestimmte Game durch das Halten mittels Halteluft modifiziert,
d. h. in ihren Eigenschaften nachteilig verändert werden.
Deswegen sind zahlreiche Vorschläge bekannt geworden, den Schussfaden nicht durch Halteluft, sondern durch eine Klemmeinrichtung in dem Zeitintervall zwischen zwei Eintragvorgängen zu halten. Im Falle der WO 02/095106 A1 besteht die Klemmeinrichtung aus mechanischen Klemmgliedem in Form von Kolben oder Druckstempeln, die nach Maßgabe einer Steuerung pneumatisch bewegt werden. Die Kolben oder Druckstempel klemmen den Schussfaden gegen die Innenwand eines Fadenführungskanals. Der Schussfaden wird somit durch ein quer zur Eintragsrichtung bewegtes, verhältnismäßig massives Bauteil aus seiner Mittenlage seitlich an die Wand des Fadenführungskanals bewegt. Das bedeutet einmal eine mechanische Beanspruchung des Schussfadens und zum anderen eine Verschlechterung seiner Position beim nächsten Schusseintrag. Der Schussfaden sollte nämlich in möglichst idealer Mittenlage aus dem Mischrohr dem Webfach zugeführt werden. Hinzu kommt noch, dass bei der bekannten Einrichtung gemäß der WO 02/095106 A1 die Klemmeinrichtung am Eingang der Hauptblasdüse angeordnet ist. Damit ist der für den nächsten Schusseintrag bereitgestellte Endbereich des Schussfadens nicht nur aus seiner Mittenlage herausbewegt, sondern auch noch über eine größere Länge ungeführt, so dass eine präzise Startposition für den nächsten Schuss nicht mehr gegeben ist. Femer ist zu bedenken, dass eine mechanische Klemmung mit verhältnismäßig massiven Bauteilen in Form von Kolben oder Druckstempeln nicht ohne mechanische Erschütterungen arbeiten kann, auch wenn sie pneumatisch betätigt wird. Das steht einem hochpräzisen Arbeiten der in größerer Zahl zu einer Einheit montierten Hauptblasdüsen zum Eintragen von Schussfäden grundsätzlich entgegen.
Aus der DE 32 00 638 A1 ist es auch schon bekannt, bei einer Düsenwebmaschine die Klemmeinrichtung im Bereich des Austrittsendes des Mischrohres anzuordnen, indem der Schussfaden in das Webfach übertritt. Damit wird schon erreicht, dass die Klemmeinrichtung in größerer Nähe zum Webfach angeordnet ist und daher die freie ungeführte Restlänge des zum nächsten Schusseintrag bereitgehaltenen Schussfadens stark verringert ist. Für das Klemmen des Schussfadens sind mehrere Ausführungsformen vorgeschlagen. Danach kann auch ein Teilbereich des Mischrohres als elastisches Zwischenstück ausgebildet sein. Das Zwischenstück soll durch zwei einander diametral gegenüberliegende Huborgane zusammengedrückt werden, wenn diese gegeneinander bewegt werden. Der Schussfaden -wird dann durch das zusammengedrückte elastische Zwischenstück eingeklemmt. Beim Zusammendrücken des elastischen Zwischenstückes durch zwei mechanische Huborgane kann das Zusammendrücken nicht streng zentralsymmetrisch erfolgen. Das Zwischenstück wird sich nach Art eines eher unregelmäßig verlaufenden Ovals verformen, wobei der Schussfaden wieder aus seiner zentralen Lage in der Mitte des Mischrohres ausgelenkt wird. Damit entstehen die schon geschilderten Schwierigkeiten beim anschließenden Eintrag des Schussfadens in das Webfach.
In der DE 32 00 638 A1 ist nicht näher erläutert, wie, die mechanische Betätigung der beiden Huborgane im Einzelnen ausgebildet sein soll. Es ist aber in jedem Fall ein mechanischer Antrieb erforderlich, der einen gewissen Einbauraum beansprucht und zudem nicht erschütterungsfrei arbeiten kann. Es wird zu diesem Stand der Technik denn auch schon kritisch auf die Möglichkeit von unkontrollierten Schwenkbewegungen hingewiesen, die das freie Ende des Mischrohres beim Betätigen der Fadenklemme durchführen kann. Da insbesondere bei mehrfarbigem Schusseintrag der zur Verfügung stehende Raum für eine größere Anzahl von dicht nebeneinander angeordneten Mischrohren sehr begrenzt ist, kann die bekannte Lösung nicht ohne weiteres in der Praxis durchführbar sein.
Bei einer weiteren bekannten Düsenwebmaschine gemäß der EP 0 022 226 B1 ist ebenfalls eine mechanische Klemmeinrichtung mit einem Antrieb vorgesehen, der in diesem Fall aber genau beschrieben ist. Unmittelbar am Ende des Mischrohres befindet sich eine feste Auflage, an der der einzutragende Schussfaden vorbeigleitet. Ferner ist eine Spiralfeder angeordnet, deren inneres Ende durch eine Achse verdreht wird, die parallel zur Achse des Mischrohres verläuft. Die Spirale wird also in einer Ebene quer zum Schussfaden verspannt. Dabei drückt ihr freies Ende elastisch nachgiebig den Schussfaden gegen die erwähnte feste Auflage; die Andrückbewegung erfolgt quer zur Eintragsrichtung des Schussfadens. Die Achse, welche die Spirale verdreht, wird mittels zweier Drehhebel über eine fest mit dem Maschinenrahmen verbundene Welle angetrieben. Mit dieser Klemmeinrichtung wird der Schussfaden nach Beendigung des Schusseintrags und vor dem Abschneiden des eingetragenen Schussfadens festgehalten und zu Beginn des nächsten Schusseintrags wieder freigegeben.
Die bekannte Klemmeinrichtung gemäß der EP 0 022 226 B1 hat verschiedene Schwachpunkte. Wenn nämlich das federnde Ende der Spirale nur mit leichtem Druck den Schussfaden gegen die feste Auflage drückt, so wird zwar der Schussfaden geschont. Es besteht jedoch die Gefahr, dass das federnde Ende der Spirale seitlich mitgenommen und auf die Dauer verbogen wird. Bei einer stabileren Ausführung des federnden Endes oder einer soliden Führung der gesamten Spirale ist dagegen zu befürchten, dass der Schussfaden beim Klemmen beschädigt wird. Hinzu kommt noch, dass auch bei dieser Ausführung eine zentrale Führung des Schussfadens in der Längsachse des Mischrohres nicht gewährleistet ist. Entweder muss hierzu nämlich der Schussfaden ständig an der Auflage anliegen, so dass diese dauernd einer Gleit- und Scheuerbeanspruchung ausgesetzt ist. Oder es besteht ein größerer Abstand zwischen der festen Auflage und dem Schussfaden, dann wird der Schussfaden aber beim Klemmen seitlich verlagert. Die mechanische Betätigung mittels einer gesonderten Antriebswelle und zweier Drehhebel erfordert zudem sehr viel Platz und kann nicht erschütterungsfrei arbeiten. Eine Mehrfachanordnung von mehreren Hauptblasdüsen und Mischrohren ist daher nur schwer vorstellbar. Ganz sicher sind bei einem derartigen Antrieb Erschütterungen und Querschwingungen unvermeidlich. Eine Steuerung mittels einer Drehwelle ist
zudem bauaufwendig.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, die Einrichtungen der eingangs genannten Art mit dem Ziel zu verbessern, dass der Schussfaden mit möglichst wenig oder ohne jede Halteluft hinter dem Injektor der Hauptblasdüse auf schonende Weise gehalten und zentral geführt ist, wobei eine raumsparende und möglichst erschütterungsfreie Bauweise mit kompakter Mehrfachanordnung von Blasdüsen und Mischrohren möglich wird und die Klemmeinrichtung über längere Betriebszeiten verschleißfrei und zuverlässig arbeitet.
Eine erste erfindungsgemäße Lösung dieser Aufgabe besteht darin, bei einer Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und gemäß dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs vorzusehen, dass die Klemmeinrichtung durch einen flexibel ausgebildeten, dem Druckmedium unmittelbar ausgesetzten Teilbereich des Mischrohres der Hauptblasdüse gebildet und derart steuerbar ist, dass der Teilbereich nach Maßgabe seiner Druckbeaufschlagung durch das Druckmedium entweder zusammengedrückt wird und dabei den Schussfaden unmittelbar berührend klemmt oder seine einen freien Durchgangsquerschnitt bildende Freigabestellung einnimmt.
Bei der erfindungsgemäßen Einrichtung ist somit ein flexibel ausgebildeter Teilbereich des Mischrohres vorgesehen, der dem Druckmedium unmittelbar ausgesetzt ist. Beim Zusammendrücken des flexiblen Teilbereiches durch ein Druckmedium, in erster Linie Druckluft, ergibt sich eine weitgehend gleichmäßige konzentrische Verformung dieses Teilbereichs, der somit eine zentralsymmetrische Einschnürung bildet und mit dieser unmittelbar an dem Schussfaden anliegt und ihn schließlich festklemmt. Das allseitige Umfassen mit dem flexiblen Material des Mischrohr-Teilbereichs bedeutet ein weiches und schonendes Einwirken auf den Schussfaden. Die befürchtete Folge des Modifizierens, in erster Linie des Entzwirnens, bleibt daher aus. Zudem arbeitet die erfindungsgemäße Einrichtung allein mittels des Druckmediums und ohne starre oder feste mechanische Bauglieder. Dadurch bleiben auch die einen präzisen Webvorgang störenden Erschütterungen eines mechanischen Antriebes weitgehend aus.
Da die erfindungsgemäße Einrichtung sich in sehr kompakter Ausführung verwirklichen lässt, kann sie gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ohne weiteres im Bereich des Austrittsendes des an der Hauptblasdüse befindlichen Mischrohres angeordnet sein.
Damit wird erreicht, dass der zum nächsten Schusseintrag bereitgehaltene Endbereich des Schussfadens über seine größte mögliche Länge bis dicht vor dem Webfach sicher geführt und in der Mitte des Mischrohres gehalten ist. Damit ergeben sich optimale Ausgangsbedingungen für den nächsten Schusseintrag.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung besteht darin, dass die Klemmeinrichtung ein Zentralverschluss in der Form eines pneumatischen oder hydraulischen Muskels ist. Es wird somit auf ein bekanntes Bauglied zurückgegriffen, das in seiner Funktion sicher und erprobt ist. Ein hydraulischer Muskel schafft ideale Voraussetzungen dafür, den Schussfaden gleichmäßig und schonend zu halten.
Nach einer praktischen Ausführung kann dabei zweckmäßig so vorgegangen werden, dass der pneumatische oder hydraulische Muskel zwischen einem ersten und einem zweiten Mischrohrabschnitt angeordnet ist und die beiden Mischrohrabschnitte dichtend verbindet, wobei das Druckmedium den Muskel in einer ihn umgebenden Kammer beaufschlagt.
Die Klemmeinrichtung wird damit zu einem einfachen Bauteil, das sich in die Kontur des Mischrohres einfügt und gut an schon vorhandene Konstruktionen angepasst werden kann. Auch ein im Bedarfsfall erforderliches Auswechseln des Bauteils ist bei dieser Ausgestaltung leicht möglich.
Die vorstehend beschriebene erste erfindungsgemäße Lösung gestattet noch viele konstruktive Varianten und steuerungstechnische Abwandlungen. So kann in einer bevorzugten Ausführung ein pneumatischer Muskel mit Druckluft als Medium verwendet werden, wobei zur Steuerung eine Integration in das Druckluftsystem für die Blasdüsen vorteilhaft ist. Außerdem kann diese Art der Betätigung sehr gut für eine variierte Betriebsweise herangezogen werden, bei der im Übergang zum nächsten Schusseintrag nach der Klemmung mittels des pneumatischen Muskels kurzzeitig auch Halteluft verwendet wird, um den Schussfaden möglichst störungsfrei aus einer idealen zentralen Mittellage gestreckt in das Webfach einzuführen. Weitere Einzelheiten hierzu sind in der, die Priorität der DE-Patentanmeldungen 10243404.2, 10244694.6 und 10256830.8 in Anspruch nehmenden, PCT-Patentanmeldung der Anmelderin' von demselben Anmeldetag eingehend beschrieben.
Eine zweite erfindungsgemäße Lösung der angegebenen Aufgabe besteht darin, bei einer Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 5- und gemäß dem kennzeichnenden Teil dieses Anspruchs vorzusehen, dass die KlemmeinricHtüήg in dem Mischrohr der Hauptblasdüse oder unmittelbar an der Austrittsöffnung des Mischrohres angeordnet ist und zwei federnd ausgebildete lamellenartige Klemmteile aufweist, deren freie Enden in der Eintragsrichtung des Schussfadens verlaufen und nach Maßgabe ihrer Betätigung über die Steuereinrichtung entweder den Schussfaden klemmend gegeneinander gelegt sind oder sich wirkungslos im Abstand voneinander befinden.
Bei dieser zweiten erfindungsgemäßen Lösung werden zwar mechanische Klemmteile verwendet. Diese bestehen aber aus den freien Enden leichter, lamellenartiger Klemmteile, wobei zudem die freien Enden in der Eintragsrichtung des Schussfadensyerlaufen. Im Gegensatz zu aus dem Stand der Technik bekannten mechanischen Klemmteilen wird also vermieden, dass sich größere und verhältnismäßig massive Bauteile als Ganzes quer zur Eintragsrichtung des Schussfadens bewegen. Die leichten freien Enden der lamellenartigen Klemmteile sind von geringer Masse, lassen sich also trägheitsarm und exakt steuern. In Folge ihrer Ausrichtung in der Eintragsrichtung des Schussfadens werden die freien Enden zudem in ihrer Längsrichtung und damit statisch günstig beansprucht. Sie können somit auch bei leichter Ausführung eine erhebliche Klemmkraft ausüben. Zudem kommt durch die Ausrichtung in Längsrichtung des Schussfadens eine selbstzentrierende Wirkung zustande, weil der Schussfaden gewissermaßen selbst die lamellenartigen Klemmteile in die Mitte der Längsachse des Mischrohres zieht.
Schließlich kommt auch eine Wirkung nach Art von Widerhaken zustande. Einer weiteren Bewegung des geklemmten Schussfadens nach außens d'. h. einer stärkeren Straffung, können die freien Enden der lamellenartigen Klemmteile reibend nachgeben. Einer Zugwirkung in entgegengesetzter Richtung werden sich dagegen die federnden Enden durch krümmendes Verspannen nach Art von Widerhaken widersetzen. Auch auf diese Weise wird das straffende Halten des Schussfadens unterstützt. Da - wie schon gesagt - die bewegten Massen der Klemmteile sehr gering sind, ergeben sich auch keine wesentlichen Querschwingungen oder andere mechanische Erschütterungen.
Die Steuerung und Betätigung der lamellenartigen Klemmteile ist auf vielerlei Arten möglich. Gut geeignet sind piezoelektrische Mittel oder das elektromagnetische Einwirken auf wenigstens eines der lamellenartigen Klemmteile. Zahlreiche Variationsmöglichkeiten hierzu sind im Übrigen in der, die Priorität der DE-Patentanmeldungen 102 43404.2;; -10244694.6, 102 56 830.8, 102 56 876.6 und 10256 829.4 in Anspruch nehmenden, PCT-PateHtäftmeldung der Anmelderin von demselben Anmeldetag ausführlich abgehandelt.
Besonders bevorzugt ist es aber gemäß einer vorteiiπaπen Ausgestaltung, dass die lamellenartigen Klemmteile von einem pneumatischen oder hydraulischen Muskel umschlossen und zusammen mit diesem in einem Mischrohrabschnitt angeordnet sind, und zwar in derartiger Anordnung, dass nach Maßgabe der Druckbeaufschlagung des pneumatischen oder hydraulischen Muskels dieser entweder die Federrückstellkraft der lamellenartigen Teile überwindet und deren freie Enden klemmend gegen den Schussfaden drückt oder das Aufheben der Klemmwirkung unter der Wirkung der Federrückstellkraft zulässt.
Bei dieser Ausgestaltung werden gewissermaßen die Vorteile beider erfindungsgemäßen Lösungen
kombiniert. Zwar werden mechanische Klemmteile verwendet, nämlich die lamellenartigen Teile, die aber besonders leicht ausgebildet sind und sich dadurch gut betätigen und steuern lassen. Die lamellenartigen Teile, die aus einem verschleißarmen, widerstandsfähigen und federnden metallenen Werkstoff hergestellt sein können, führen zu einem längeren verschleißarmen Betrieb. Das bewährte Bauteil des pneumatischen oder hydraulischen Muskels hingegen bewirkt eine einfache, erschütterungsfreie und trägheitsarme Betätigung allein mittels eines Druckmediums, wobei besonders das Klemmen genau in der Mittelachse des Mischrohres gewährleistet ist. Bei einer Steuerung mittels Druckluft ist in einer Luftdüsenwebmaschine eine kombinierte Gesamtsteuerung allein durch Druckluft möglich, was zu einer kompakten und nicht zu aufwändigen Bauweise führt. Auch mit der zweiten erfindungsgemäßen Lösung ist es schließlich möglich, beim Übergang von dem Haltebetrieb auf den Schusseintrag kurzzeitig mit Halteluft zu arbeiten, wenn besonders hohe Anforderungen an einen exakten Webvorgang gestellt werden. Einzelheiten hierzu sind der schon erwähnten PCT-Patentanmeldung der Anmelderin mit den DE-Prioritäten der DE- Patentanmeldungen 10243404.2, 10244694.6, 10256830.8, 10256876.6 und 10256829.4 von demselben Anmeldetag zu entnehmen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der zweiten erfindungsgemäßen Einrichtung besteht darin, dass der pneumatische oder hydraulische Muskel und die lamellenartigen Klemmteile zu einem auswechselbaren Bauteil in der Form einer Kartusche zusammengefasst sind, die in den Mischrohrabschnitt einsetzbar ist.
Die günstigen baulichen Voraussetzungen durch den bewährten raumsparenden pneumatischen oder hydraulischen Muskel einerseits und die kleinen" und leichten lamellenartigen Klemmteile andererseits lassen es nämlich zu, ein einfaches Austauschteil in der Form der Kartusche vorzusehen, das in den Mischrohrabschnitt einzusetzen ist. Es ergeben sich dabei nur geringe Außenabmessungen, so dass die Kartusche vollständig in das Mischrohr integriert werden kann. Ein nachträglicher Anbau an vorhandene Einrichtungen zum Eintragen von Schussfäden ist dabei ebenso gut möglich wie ein Austausch im Betrieb, wenn nach längeren Laufzeiten die lamellenartigen Klemmteile oder der pneumatische oder hydraulische Muskel Verschleißerscheinungen zeigen.
Die konstruktive Ausgestaltung dieser Möglichkeit ist Gegenstand weiterer rückbezogener Ansprüche. So kann z. B. durch die baulichen Maßnahmen gemäß Anspruch 10 die Klemmeinrichtung an das Ende des Mischrohre's ^angesetzt werden, wobei eine einfache Spannmutter als Feststellglied genügt. Genauso gut ist es aber möglich, die Klemmeinrichtung in einen mittleren Abschnitt des Mischrohres vorzusehen und die sich dabei ergebenden Teilabschnitte des Mischrohres auf einfache Weise an der Einsatzstelle der Klemmeinrichtung miteinander zu verbinden.
Für beide erfindungsgemäßen Einrichtungen zum Eintragen des Schussfadens besteht der Vorteil der sehr kompakten Bauweise, so dass die Blasdüsen mit ihren Mischrohren und einer Klemmeinrichtung sowohl auf dem Maschinengestell, also stationär, als auch auf der Weblade angeordnet und mit dieser mitbeweglich sein können.
Schließlich umfasst die Erfindung auch gemäß Anspruch 12 eine Kartusche als auswechselbare Baueinheit zum Einsetzen in das Mischrohr der Hauptblasdüse einer Düsenwebmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine, wobei die Kartusche als Klemmeinrichtung zum Klemmen eines Schussfadens ausgebildet ist.
Diese Möglichkeit ergibt sich aufgrund der günstigen baulichen Eigenschaften beider erfindungsgemäßer Lösungen gemäß den Ansprüchen 1 und 5. Da die Klemmeinrichtung einer hohen Beanspruchung- ausgesetzt ist, muss bei längerer Betriebsdauer mit Verschleißerscheinungen gerechnet werden. Hierzu schafft die Kartusche als auswechselbare Baueinheit die Möglichkeit zum schnellen Austausch und gewährleistet damit einen weitgehend störungsfreien Dauerbetrieb der mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ausgestatteten Düsenwebmaschinen.
Bauliche Einzelheiten dieser Kartusche, die auf den Merkmalen der zweiten erfindungsgemäßen Lösung mit den lamellenartigen Klemmteilen beruhen, sind in den Ansprüchen 13 bis 15 angegeben.
Die Erfindung wird anschließend anhand von in Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen noch näher erläutert.
Figur 1 veranschaulicht das Prinzip einer ersten erfindungsgemäßen Einrichtung mit in dem Mischrohr der Hauptblasdüse integrierter Klemmeinrichtung.
Figur 2 zeigt Einzelheiten der Klemmeinrichturig gemäß der ersten erfindungsgemäßen Lösung, wobei die Klemmeinrichtung in ihrer Freigabestellung dargestellt ist.
Figur 3 ist eine der Figur 2 entsprechende Darstellung, wobei der Schussfaden jedoch geklemmt ist.
Figur 4 erläutert Einzelheiten der Steuerung an einer Klemmeinrichtung gemäß der ersten erfindungsgemäßen Lösung, wobei der geklemmte Zustand gezeigt ist.
Figur 5 ist eine der Figur 4 entsprechende Darstellung, wobei die Klemmeinrichtung gelöst ist.
Figur 6 zeigt das Prinzip einer Einrichtung gemäß der zweiten erfindungsgemäßen Lösung bei Klemmstellung der Klemmeinrichtung.
Figur 7 ist die zu Figur 6 gehörende Darstellung bei gelöster Klemmeinrichtung.
Figur 8a stellte die konstruktiv detaillierte Ausführung der zweiten erfindungsgemäßen Lösung im Bereich der Klemmeinrichtung dar.
Figur 8b gibt den Schnitt gemäß der Linie B-B in Figur 8a wieder.
Figur 9 ist eine perspektivische Darstellung der zu der Einrichtung gemäß den Figur 8a und 8b gehörenden, eine selbstständige Baueinheit bildenden Kartusche.
Figur 10 enthält ein Beispiel dafür, wie mehrere der erfindungsgemäßen Einrichtungen zu einem kompakten Einbaumodul zusammengefasst werden können.
Da der Aufbau einer Düsenwebmaschine als bekannt vorausgesetzt werden kann, sind in Figur 1 nur diejenigen Teile einer Düsenwebmaschine schematisch dargestellt, die zu der Einrichtung zum Eintragen des Schussfadens in das Webfach gehören.
Hierbei sind eine Hauptblasdüse 1 und dieser in der Schusseintragsrichtung 5 vorgeschaltet eine Hilfsblasduse 3 vorgesehen. Die Hauptblasdüse 1 hat einen Druckluftanschluss 1a und ein Mischrohr 2. Die teilweise geschnittene Darstellung der Hauptblasdüse 1 lässt erkennen, dass diese nach dem Prinzip des Injektors oder einer Strahlpumpe arbeitet. Die seitlich eingeblasene Druckluft induziert in der Eingangsdüse einen konzentrischen Luftstrom, der den Schussfaden 9 umströmt und mitnimmt.
Der Aufbau der Hilfsblasduse 3 mit dem Druckluftanschluss 3a und dem Mischrohr 4 kann identisch zur Hauptblasdüse 1 sein. Indem der Antrieb des Schüssfadens 9 auf zwei Düsen verteilt wird, ergibt sich eine geringere Belastung des Schussfadens durch die seitlich an ihm angreifenden Reibungskräfte der Druckluft. Der Schussfaden wird dadurch schonend behandelt, und es wird die Gefahr des Entzwirnens verringert. Das Mischrohr 4 der Hilfsblasduse 3 endet im Abstand vor der Eintrittsöffnung der Hauptblasdüse 1.
Die Hauptblasdüse 1 und die Hilfsblasduse 2 können jede für sich oder gemeinsam fest auf dem
Maschinengestell oder beweglich mit der Weblade angeordnet sein. Im Allgemeinen wird die Anordnung zumindest der Hauptblasdüse 1 auf der beweglichen Weblade bevorzugt, damit die Hauptblasdüse 1 und das zugehörige Mischrohr 2 möglichst nahe an dem Webfach angeordnet sind.
Figur 1 zeigt weiter, dass das Mischrohr 2 der Hauptblasdüse 1 in einen ersten Mischrohrabschnitt 2a und in einen zweiten Mischrohrabschnitt 2b unterteilt ist. Zwischen den beiden Mischrohrabschnitten 2a, 2b ist die Klemmeinrichtung 6 angeordnet, welche vergrößert in den Figuren 2 und 3 dargestellt ist. Am Austritt des Schussfadens 9 aus dem zweiten Mischrohrabschnitt 2b ist eine Schneideinrichtung 18 schematisch dargestellt. Die Schneideinrichtung 18 befindet sich zwischen dem zweiten Mischrohrabschnitt 2b und dem Webblatt 20. In ein nicht dargestelltes Webfach wird der Schussfaden 9 eingetragen. Das Webfach wird durch eine Vielzahl von Kettfäden 10 gebildet.
An die Klemmeinrichtung 6 angeschlossen ist ein Drucksensor 7, welcher über eine Signalleitung 11 mit einer Steuereinrichtung 13 verbunden ist. Über weitere Signalleitungen 14 werden durch die
Steuereinrichtung 13 Ventile 8 gesteuert, welche ihrerseits mit einer Druckluftquelle 19 verbunden sind und eine entsprechende Luftzufuhr über eine Druckluftleitung 15 zur Klemmeinrichtung 6 bzw. über eine weitere Druckluftleitung 17 zu dem Druckluftanschluss 1a der Hauptblasdüse 1 ermöglichen. Über die Signalleitungen 14 und 11 wird die zeitliche Abhängigkeit zwischen dem Schließen und Öffnen der Klemmeinrichtung 6 und dem Auslösen eines Druckimpulses für den
Eintrag des Schussfadens 9 sowie gegebenenfalls der Beginn und das Ende des Einblasens von
Halteluft gesteuert.
Wenn bei gelöster Klemmeinrichtung 6 Druckluft von der Druckluftquelle 19 über das in Figur 1 links eingezeichnete Ventil 8 und die Druckluftleitung 17 den beiden Blasdüsen 1 , 3 zugeführt wird, erfolgt die Mitnahme des Schussfadens 9 durch die strömende Druckluft, wobei der Schussfaden 9 konzentrisch durch die Hilfsblasduse 3, deren Mischrohr 4, die Hauptblasdüse 1 und deren Mischrohr 2 sowie die gelöste Klemmeinrichtung 6 hindurchgefördert und schließlich in das Webfach eingetragen wird. Nach dem Eintragen wird die Klemmeinrichtung 6 betätigt und der Schussfaden in dieser klemmend gehalten, so dass das eingetragene Ende des Schussfadens mittels der Schneideinrichtung 18 abgetrennt werden kann. Der Schussfaden wird nunmehr in der Einrichtung gehalten, bis ein erneuter Eintrag erfolgt und die Klemmeinrichtung 6 wieder gelöst werden muss.
In Fig. 2 ist eine vergrößerte Schnittansicht der Klemmeinrichtung 6 gemäß Figur 1 im gelösten Zustand gezeigt. Unter gelöstem Zustand ist der Zustand zu verstehen, bei welchem die Klemmeinrichtung 6 den Schussfaden 9 nicht klemmt, d. h. den Schussfaden 9 entweder zum
Eintrag bzw. während des Eintrags freigibt. Wenn aber musterbedingt der Schussfaden noch nicht eingetragen werden soll, wird keine Halteluft eingeblasen, gemäß der Erfindung der Schussfaden jedoch geklemmt (siehe Fig. 3).
Der Schussfaden 9 erstreckt sich durch den ersten Mischrohrabschnitt 2a, durch die Klemmeinrichtung 6 und durch den zweiten Mischrohrabschnitt 2b entlang der Mittellängsachse des Mischrohres 2. Die Klemmeinrichtung 6 verbindet sozusagen ein durch die Mischrohrabschnitte 2a und 2b zweigeteiltes Mischrohr luftdicht miteinander. Anders ausgedrückt, die Klemmeinrichtung ist so ausgebildet, dass in dem Bereich der Klemmung die Wandung des Mischrohres 2 als flexibles Schlauchstück so flexibel ausgebildet ist, dass die Wandung bei Beaufschlagung mittels eines Druckmediums, dargestellt durch den Pfeil in Richtung des Einlasses in die Klemmeinrichtung 6, mit dem Druck P zusammengedrückt wird bzw. bei Druckentlastung wieder in ihre ursprüngliche Position zurückkehrt. Im Inneren des Mischrohres herrscht der Druck Pm.
Die flexible Wandung der Klemmeinrichtung ist als pneumatischer bzw. hydraulischer Muskel 16 ausgebildet. Dieser pneumatische bzw. hydraulische Muskel 16 ist von einer Kammer 12 umgeben, die von dem Gehäuse der Klemmeinrichtung 6 gebildet wird. In die Kammer 6 wird über die Druckluftleitung 15 das Druckmedium mit dem Druck P in die Klemmeinrichtung 6 eingeleitet. Das Druckmedium deformiert bei entsprechend erhöhtem Druck (P > Pm) die flexible Wandung des pneumatischen bzw. hydraulischen Muskels in Richtung auf die Mittellängsachse des Mischrohres wodurch der Schussfaden 9 geklemmt wird.
An die Kammer 12 ist der Drucksensor 7 angeschlossen, welcher über die Signalleitung 11 mit der Steuereinrichtung 13 verbunden ist. Mittels des Drucksensors 7 erfolgt durch einen entsprechenden Regelkreis über das Ventil 8 die gesteuerte Zufuhr des'Druckmediums von der Druckquelle 19 bzw. erfolgt die Unterbrechung der Zufuhr von Druckmedium, um den jeweiligen Zustand der Klemmeinrichtung 6, d.h. Klemmen des Schussfadens 9 oder Freigeben desselben, zeitabhängig vom Auslösen eines Druckimpulses von dem Injektor 1 der Hauptdüse 1, 2 zum Eintragen des Schussfadens 9 in das Webfach zu erhalten. Über die Druckluftleitung 17 erfolgt die Druckluftzufuhr zum Injektor 1.
Fig. 3 zeigt den Zustand der Klemmeinrichtung 6, bei dem der Druck P des Druckmediums in der Kammer 12 größer ist als der Innendruck Pm im Mischrohr, so dass die flexible Wandung des pneumatischen bzw. hydraulischen Muskels 16 in Richtung auf die Mittellängsachse des Mischrohres 2 so weit deformiert ist, dass der Schussfaden 9 zentral sicher geklemmt wird; seine Fadenspannung im Bereich des ersten Mischrohrabschnittes 2a wird daher in gewünschter Weise beibehalten. Nur der im zweiten Mischrohrabschnitt 2b befindliche Abschnitt des Schussfadens 9 liegt dann an der Innenwandung des zweiten Mischrohräbschnittes 2b spannungsfrei an, wenn das
in das Webfach eingetragene Fadenende mittels der in Fig.3 nicht dargestellten Schneideinrichtung 18 abgetrennt ist.
Da sich die Klemmeinrichtung 6 mit dem Muskel 16 relativ nahe an der Schnittstelle, d.h. am in Eintragsrichtung 5 vorderen Ende des Schussfadens 9 befindet und da mit der Klemmeinrichtung 6 Halteluft weitestgehend vermieden wird, also eine Fadenmodifikation im unmittelbaren Klemmbereich im wesentlichen nicht auftritt, ist daher die Qualität des Gewebes hoch und der Abfall gering. Es wird in das fertige Gewebe nur der Teil des Schussfadens später eingewebt, welcher sich im Wesentlichen im ersten Mischrohrabschnitt 2a befindet und eine im Wesentlichen konstante Fadenspannung aufweist, so dass ansonsten Qualitätsunterschiede im Gewebe verursachende variierende Fadenspannungen vermieden werden.
Die gasdichte Verbindung zwischen dem ersten Mischrohrabschnitt 4 und dem zweiten Mischrohrabschnitt 5 wird durch einen Ringkragen 21 in Form einer Überwurfmutter in Verbindung mit einer O-Ring-Dichtung 22 erreicht, welcher auf das Gehäuse der Klemmeinrichtung 6 in axialer Richtung aufgeschraubt ist, so dass durch das Aufschrauben des Ringkragens 21 die Dichtung 22 gepresst und damit ihre Dichtwirkung erzielt wird.
In den Figuren 4 und 5 ist die abgewandelte Steuerung einer erfindungsgemäßen Einrichtung gezeigt. Dabei sind diejenigen Teile, die gegenüber der zuvor beschriebenen Ausführungsform unverändert bleiben, mit denselben Bezugsziffern wie vorher bezeichnet.
Zur Betätigung des pneumatischen/hydraulischen Muskels dient ein Magnet-Wegeventil 23, das von der Steuereinrichtung angesteuert wird und über Druckleitungen 24, 26 die Kammer 12 der Klemmeinrichtung 6 mit einer Überdruckquelle verbindet. Dadurch wird der pneumatisch/hydraulische Muskel, also der flexibel und hoch elastisch ausgebildete Teilbereich des Mischrohrs, symmetrisch und gleichmäßig in Richtung auf die Längsmittelachse des Mischrohrs 2 zusammengedrückt und klemmt den Schussfaden 9 fest.
Zum Aufheben der Klemmwirkung wird das Magnet-Wegeventil umgesteuert und verbindet dadurch die Kammer 12, die Druckleitung 26 und die Verbindungsanleitung 27 mit einer Unterdruckquelle 28. Dadurch ergibt sich eine schnelle Druckentlastung des pneumatischen hydraulischen Muskels. Die Beschleunigung des Freigabe-Vorgangs führt dazu, dass der Schussfaden 9, der sich sofort anschließend in Bewegung setzt, nicht mehr an der flexiblen und hoch elastischen Wandung des Muskels entlang schleifen kann. Eine Beschädigung des Muskels wird dadurch auch bei längerer Betriebsdauer vermieden.
In den Figuren 6 und 7 ist die zweite erfindungsgemäß ausgebildete Einrichtung schematisch
dargestellt. Die Anordnung der Hauptblasdüse und der Hilfsblasduse sowie die Unterbringung der Klemmeinrichtung in dem Mischrohr der Hauptblasdüse ist hierbei dieselbe wie in Figur 1.
Deshalb ist in den Figuren 6 und 7 nur die dazu gehörende Klemmeinrichtung 31 dargestellt. Sie befindet sich in dem Mischrohr 33.
Die Klemmeinrichtung 31 ist zwischen einem ersten Mischrohrabschnitt 35 und einem zweiten Mischrohrabschnitt 36 angeordnet. Sie besitzt zwei einander diametral gegenüberliegend am ersten Mischrohrabschnitt 35 angeordnete lamellenartige Klemmteile 34a, b aus federelastischem Material. Die freien Enden 38a, b der lamellenartigen Klemmteile 34a, b sind in der Eintragsrichtung des Schussfadens, entsprechend dem Richtungspfeil 37 ausgerichtet und klemmen den Schussfaden 32 zwischen den Mischrohrabschnitten 35, 36 etwa in der Ebene der Längsmittenachse des Mischrohres 33. Die Klemmeinrichtung 31 hat ein Gehäuse 40 und bildet damit eine Kammer 39 aus.
In der Kammer 39 ist ein Zentralverschluss in der ForrrYeines pneumatischen oder hydraulischen Muskels 45 angeordnet. Er besteht aus einem flexiblen und elastischen Material und verbindet druckdicht die beiden Mischrohrabschnitte 35 und 36 miteinander. Die beiden lamellenartigen Klemmteile 34a, b sind in den pneumatischen oder hydraulischen Muskel integriert und üben auf ihn eine Federrückstellkraft aus, die den Muskel in seiner Ausgangslage hält. Diese ist in Fig. 7 dargestellt und bewirkt die Freigabestellung der lamellenartigen Klemmteile 34a, 24b, in der der Schussfaden 32 nicht geklemmt ist.
Das Gehäuse 40 der Kammer 39 weist ferner einen Druckmittelanschluss 46 auf, der über Druckmittelleitungen 49, 50 und ein Wegeventil 47 mit einer Druckquelle 48 in Verbindung steht. Bei Druckbeaufschlagung der den pneumatischen oder hydraulischen Muskel 45 umgebenden Kammer 39 überwindet dieser die Federrückstellkraft der lamellenartigen Klemmteile 34a, b. Das ist bei der in Fig. 6 dargestellten Schaltstellung des Wegeventils 47 der Fall. Die freien Enden 38a, b der in den Muskel 45 hineinragenden lamellenartigen Klemmteile 34a, b werden daraufhin gegeneinander gedrückt. Dadurch wird der zwischen ihnen geführte Schussfaden 32 geklemmt. Das Klemmen des Schussfadens 32 kann für eine beliebige Zeitdauer anhalten, so dass ein Ausfädeln eines insbesondere elastischen Schussfadens 32 aus der Hauptblasdüse bei mustergesteuertem Weben oder bei Unterbrechung des Webprozesses nicht erfolgt. -
Durch gesteuertes Umschalten des Wegeventils 47 aus der Schaltstellung A in die Schaltstellung B erfolgt eine Druckentlastung des Muskels 45. Aufgrund dessen kommt die Federrückstellkraft der
Klemmteile 34a, b zur Wirkung, die den Muskel 45 in seine in Figur 7 dargestellte Ausgangslage zurückführt. Die Rückführung kann dadurch beschleunigt werden, dass in der Schaltstellung B des
Wegeventils 47 ein Anschluss an eine Unterdruckquelle, beispielsweise an eine Vakuumpumpe erfolgt. Außerdem kann zugleich das Mischrohr 33 und damit auch der pneumatische oder hydraulische Muskel 45 von innen unter Überdruck gesetzt werden. Hierzu kann die Druckluft dienen, die zum Eintrag des Schussfadens 32 in das Webfach ohnehin zur Verfügung steht.
Die Darstellung der Figuren 6 und 7 ist eher schematisch gehalten. In den Figuren 8a, 8b und 9 hingegen ist gezeigt, wie eine zur Erfindung gehörende Klemmeinrichtung mit technischen Mitteln verwirklicht wird.
Figur 8a zeigt einen Längsschnitt durch ein Mischrohr mit dem ersten Mischrohrabschnitt 35 und dem zweiten Mischrohrabschnitt 36. Bei dieser Ausführung entfällt ein gesondertes Gehäuse fürdie
Kammer 39. Vielmehr ist die Kammer für den pneumatischen oder hydraulischen Muskel als Teil des ersten Mischrohrabschnittes 35 ausgebildet. Der zweite Mischrohrabschnitt 36 ist ein Rohr, auf dem sich eine Kupplungshülse 51 verdreh- und verschiebbar befindet. Die Kupplungshülse 51 besteht im dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Kunststoff und ist mit einem Gewindeabschnitt versehen, auf dem sich ein Außengewinde (bei 53) befindet. Mit diesem
Außengewinde greift die Kupplungshülse 51 in eine Aufnahmeöffnung 52 des ersten
Mischrohrabschnittes 35 ein, der in diesem Bereich einen vergrößerten Durchmesser hat. Mit 53 ist die Schraubverbindung zwischen der Aufnahmeöffnung 52 und der Kupplungshülse 51 bezeichnet.
In einem Teilbereich ihrer Länge hat die Kupplungshülse 51 außen einen Mehrkantabschnitt, der zum Ansetzen eines Werkzeugs beim Verdrehen der Kupplungshülse 51 dient. Der
Mehrkantabschnitt kann z.B. durch Abflachungen 44 an einem sonst zylindrischen Teil gebildet sein, vgl. Fig. 10.
An die Aufnahmeöffnung 52 des ersten Mischrohrabschnittes 35 schließt nach innen die Kammer 39 an, deren Innendurchmesser gegenüber dem des eigentlichen Mischrohres vergrößert ist. In die Kammer 39 wird die Klemmeinrichtung mit dem schon beschriebenen pneumatischen oder hydraulischen Muskel eingesetzt. Die Klemmeinrichtung ist hier in Form einer Kartusche ausgebildet. Diese Kartusche besteht aus dem Kartuschenkäfig 55, den lamellenartigen Klemmteilen 34a, b und dem Schlauch 61 , der hier als pneumatischer oder hydraulischer Muskel dient.
In Längsrichtung und in der Darstellung gemäß Figur 8a von links nach rechts fortschreitend hat der Kartuschenkäfig 55 zunächst einen kurzen zylindrischen Führungsbund 56, mit dem er innen in dem ersten Mischrohrabschnitt 35 geführt ist. Anschließend an den zylindrischen Führungsbund 56 folgt ein erster Konus 57, der danach in ein langgestrecktes zylindrisches Mittelteil 58 übergeht. An das zylindrische Mittelteil schließt ein zweiter Konus 59 an. In dem zylindrischen Mittelteil 58 sind einander diametral gegenüberliegend zwei Längsschlitze 60a, b ausgenommen. Fluchtend mit
diesen Längsschlitzen sind im verbleibenden Bereich des zylindrischen Führungsbundes 56 die beiden lamellenartigen Klemmteile 34a, b befestigt. Sie bestehen aus federnden Metallzungen, in jedem Fall aus einem verschleißfesten metallischen Werkstoff. Sie werden flach anliegend an dem verbleibenden Bereich des zylindrischen Mittelteils befestigt, beispielsweise durch Hartlöten, Schweißen oder Kleben. Die lamellenartigen Klemmtejle 34a, b sind schmäler als die Längsschlitze 60a, b und können somit nach innen in Richtung auf die Längsmittelachse des Kartuschenkäfigs 55 durch die Längsschlitze 60a, b hindurchgedrückt werden. Unter dem Einfluss ihrer Federrückstellkraft nehmen die lamellenartigen Klemmteile 34a, b jedoch eine geradlinig ausgestreckte, parallel zum Außenumfang des zylindrischen Mittelteils 58 verlaufende Stellung ein.
Insbesondere die Figur 8b zeigt, dass der Schlauch 61 bei gelöster Klemmeinrichtung einen radialen Abstand von den federelastischen Klemmteilen 34a, b einhält. Das gilt zumindest über den größten Teil der Breite der Klemmteile gesehen. Die lamellenartigen Klemmteile liegen höchstens mit ihren Längskanten geringfügig an dem Schlauch an. Da auf diese Weise eine flächige Berührung von Schlauch und lamellenartigem Klemmteil vermieden ist, kommt auch ein "Kleben" der lamellenartigen Klemmteile an dem Schlauch nicht zustande. Dadurch werden Hysterese- Erscheinungen vermieden, und die lamellenartigen Klertimteile können zeitlich sehr exakt aus der Freigabestellung in die Klemmstellung und umgekehrt gesteuert werden.
Zum Zusammenbau wird der Schlauch 61 , beispielsweise ein zylindrisches Schlauchstück aus Silikon, über den ersten Konus, das zylindrische Mittelteil und den zweiten Konus auf den Kartuschenkäfig 55 aufgeschoben. Er befindet sich dann im radialen Abstand von den lamellenartigen Klemmteilen 34a, b. Der Kartuschenkäfig 55 wird sodann - in Figur 8a - in der Richtung von rechts nach links in die Kammer 39 des ersten Mischrohrabschnittes 35 eingeschoben, bis der zylindrische Führungsbund 56 in eine angepasste zylindrische Ausnehmung im ersten Mischrohrabschnitt 35 eingreift. Der Schlauch 61 überdeckt den ersten Konus 57 und den zweiten Konus 59 und wird durch diese gegen entsprechende konische Ausnehmungen im ersten Mischrohrabschnitt 35 gedrückt. Ein Anpressdruck erfolgt durch das Festziehen der Kupplungshülse 51 , die mit Zwischenlage eines Dichtringes 54 den'*kartüschenkäfig 55 nach innen presst. Das axiale Anpressen das Kartuschenkäfigs 55 nach innen in den ersten Mischrohrabschnitt 35 bewirkt ein dichtendes Zusammenpressen des Schlauches 61 im Bereich der beiden Konen 57 und 59. Zugleich wird dabei der Kartuschenkäfig 55 gegen das Ende des zweiten Mischrohrabschnittes 36 gepresst, so dass dieses unverdrehbar und unverschiebbar im ersten Mischrohrabschnitt 35 festgehalten ist.
Die Klemmeinrichtung ist nunmehr betriebsfertig. Durch Zufuhr von Druckluft über einen oder mehrere Druckmittelanschlüsse 46 wird der Schlauch 61 in der Kammer 39 zusammengedrückt. Er legt sich somit nach innen an die lamellenartigen Klemmteile 34a, b an und drückt deren freie
Enden 8a, b nach innen in Richtung auf die Längsmittelachse der Mischrohrabschnitte 35, 36. Ein in den Mischrohrabschnitten befindlicher Schussfaden wird dadurch klemmend gehalten.
Mit 62, 63 und 64 sind O-Ringe bezeichnet, die ein dichtendes Einschieben in ein Befestigungsmodul der Düsenwebmaschinen erlauben. Mit 65 ist der vor dem Mischrohr befindliche Injektor der Hauptblasdüse bezeichnet.
Der Vorteil der in den Figuren 8a, 8b und 9 dargestellten Bauweise besteht darin, dass die aus dem Kartuschenkäfig 55, den lamellenartigen Klemmteilen 34a, b und dem Schlauch 61 bestehende Kartusche jederzeit schnell ausgebaut oder ausgewechselt werden kann. Hierzu braucht lediglich die Kupplungshülse 51 losgeschraubt zu werden. Im Falle von Verstopfungen durch Staub, Flusen oder im Falle eines Verschleißes der lamellenartigen Klemmteile kann somit schnell Abhilfe geschaffen werden.
Die perspektivische Darstellung gemäß Figur 9 lässt besonders gut erkennen, dass die Kartusche ein kompaktes und verhältnismäßig einfach aufgebautes Bauteil ist.
In Figur 10 ist in einer räumlichen Darstellung gezeigt-, wie mehrere, aus Hauptblasdüse, Mischrohr und Klemmeinrichtung bestehende Einheiten gruppenweise zusammengefasst werden können. Gemäß Figur 10 sind dabei sechs derartige Einheiten zusammengefasst. Zur Zusammenfassung dient ein Einbaumodul 41 , das ein Sockelteil 42 und eine Befestigungsplatte 43 umfasst.
Das Sockelteil der Hauptblasdüsen ist hierzu mit sechs Einschubbohrungen versehen, in die die Injektoren 65 und der diesen zugewandte Anfangsbereich der Mischrohre 33 abdichtend eingeschoben ist. Jedes Mischrohr 33 besteht auch hier aus dem ersten Mischrohrabschnitt 35 und dem zweiten Mischrohrabschnitt 36. In den Endbereich des ersten Mischrohrabschnittes 35 ist jeweils die Klemmeinrichtung in Form der vorbeschriebenen Kartusche mit zwei federnden Klemmteilen und einem pneumatischen oder hydraulischen Muskel eingeschoben. Ferner ist in Figur 10 erkennbar, dass die Kupplungshülsen 51 mit Abflachungen 44 versehen sind, die das Ansetzen eines Werkzeuges zum Verdrehen der Kupplungshülsen erleichtem.
Gerade bei einer pneumatischen oder hydraulischen Betätigung der Klemmeinrichtung führt das gruppenweise Zusammenfassen der Mischrohre mit ihren Injektoren und Klemmeinrichtungen zu sehr kompakten Einbaumodulen. Somit kann eine größere Anzahl von Hauptdüsen und Mischrohren zum Weben von Mustern, insbesondere Mehrfarbenmustem, leicht auf engem Raum zusammengefasst werden. Die ersten Mischrohrabschnitte 35 haben einen größeren Abstand voneinander als die anschließenden zweiten Mischrohrabschnitte 36. Allein durch die konische Anordnung der Mischrohre 33 zur Hauptlängsrichtung 66 erfolgt eine Ausrichtung der Mischrohre
auf den nicht dargestellten Schussfadeneintragskanal des Webblattes. Die Befestigungsplatte 43 erstreckt sich ebenfalls in dieser Hauptlängsrichtung 66 oder parallel dazu.
Die trotz des engen Zusammenbaus gut zugänglichen Kupplungshülsen 51 erlauben auf verhältnismäßig einfache Weise jederzeit den Austausch der Kartuschen mit dem Schlauch 61 und den federelastischen Klemmteilen 34a, b.