DE10256830B3

DE10256830B3 - Verfahren zum Halten und Freigeben eines Schussfadens im Bereich der Hauptdüse einer Düsenwebmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine und Luftdüsenwebmaschine zur Durchführung des Verfahrens

Info

Publication number: DE10256830B3
Application number: DE2002156830
Authority: DE
Inventors: Adnan Dr. Wahhoud; Markus Gielen
Original assignee: Lindauer Dornier GmbH
Current assignee: Lindauer Dornier GmbH
Priority date: 2002-12-04
Filing date: 2002-12-04
Publication date: 2004-08-26
Anticipated expiration: 2022-12-05

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Halten und Freigeben eines Schussfadens im Bereich der Hauptdüse einer Düsenwebmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine, und Luftdüsenwebmaschine zur Durchführung des Verfahrens. DOLLAR A Danach wird das Verfahren zum Halten bzw. Freigeben eines Schussfadens (2) im Bereich der Hauptdüse einer Düsenwebmaschine durch gesteuertes Beaufschlagen eines in das Mischrohr (3) der Hauptdüse integrierten, pneumatischen oder hydraulischen Muskels (4) mit Überdruck bzw. Unterdruck ausgeführt. DOLLAR A Zur schnellen Druckentlastung des Muskels (4) ist eine den Muskel umschließende Kammer (7a) mit einer Überdruckquelle (11) bzw. Unterdruckquelle (13) gesteuert verbindbar.

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Halten und Freigeben eines Schussfadens im Bereich der Hauptdüse einer Düsenwebmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine und Luftdüsenwebmaschine zur Durchführung des Verfahrens nach den Merkmalen des Oberbegriffs der Patentansprüche 1 und 4.
Dem Verfahren zum Halten und Freigeben des Schussfadens im Bereich der Hauptdüse einer Düsenwebmaschine liegt der Gedanke zugrunde, auf die üblicherweise im Mischrohr der Hauptdüse zum Halten des Schussfadens eingesetzte sogenannte Halteluft zu verzichten. Statt dessen soll eine die Struktur des Schussfadens nicht beeinflussende Klemme nach dem Injektor der Hauptdüse im Mischrohr eingeordnet sein, die den Schussfaden im Bereich der Mittenlängsachse des Mischrohres hält oder klemmt.

Bekannt ist aus dem Dokument DE 32 00 638 A1 eine schützenlose Webmaschine mit einer Hauptdüse zum Eintragen eines von einem stationären Garnvorrat abgezogenen Schussfadens, mit einem Schussfadenführungskanal, mit einem von der Weblade getragenen Webblatt zum Anschlagen der eingetragenen Schussfäden und mit einer in dem Mischrohr der Hauptdüse vorhandenen Fadenklemme.

Die Fadenklemme kann ein als pneumatischer oder hydraulischer Muskel ausgebildetes elastisches Zwischenstück sein, welchem zwei einander gegenüberliegende und gegeneinander bewegbare Huborgane zugeordnet sind.

In einer der nachveröffentlichten DE 102 44 694 A1 Ausführung kann der pneumatischen oder hydraulischen Muskel als Zentralverschluss wirksam sein, dessen Außenwand einem Druckmedium, z.B. Luft mit einem Druck größer als der Umgebungsdruck, ausgesetzt ist.

Zum Zwecke der Druckbeaufschlagung ist der Muskel zwischen zwei Mischrohrabschnitten angeordnet und verbindet dabei die zwei Mischrohrabschnitte druckdicht miteinander. Des weiteren umgibt eine in einem Gehäuse ausgebildete Kammer den Muskel druckdicht. Die Kammer ist über ein steuerbares Ventil mit einer einen Überdruck in der Kammer erzeugenden Druckquelle verbunden.

Bei Druckbeaufschlagung der Kammer verengt sich der Querschnitt des Muskels derart, dass der den Muskel durchlaufende Schussfaden geklemmt wird.

Funktionserprobungen der erfindungsgemäßen Klemmeinrichtung haben gezeigt, dass bei gesteuerter Druckentlastung des Muskels und bei gleichzeitiger Beaufschlagung des Schussfadens mit Eintragsluft zum erneuten Eintrag eines weiteren Schussfadens in das Webfach der Muskel nicht hinreichend schnell entspannt, obwohl die aufgrund des Schusseintrages durch den Muskel strömende Eintragsluft der Hauptdüse das Entspannen des Muskels unterstützt.

Die sich also träge vollziehende Entspannung des Muskels führt dazu, dass der Schussfaden beim Schusseintrag die Innenwand des Muskels kontaktiert und daran Verschleissspuren hinterlässt. Die Verschleissspuren beeinträchtigen die Funktion der Klemmeinrichtung und deren Lebensdauer. Dies zu vermeiden ist Aufgabe der Erfindung.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, dass die den Muskel umgebende Kammer mit dem mustergesteuerten Ende der Klemmfunktion gesteuert mit einer Unterdruckquelle verbunden wird. Dabei bewirkt der in der Kammer anliegende Unterdruck, dass die Wandung des Muskels nach dem Lösen der Klemmwirkung sofort nach außen gezogen wird. Ein Kontakt des Schussfadens mit der Innenwand des Muskels wird dadurch vermieden.

In weiterer Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist von Vorteil, den Überdruck zum Klemmen des Schussfadens kleiner als 2,0 bar zu halten, wenn ein hochelastisches Muskelmaterial zur Anwendung kommt. Gleichermaßen ist bei diesem Muskelmaterial von Vorteil, wenn der Unterdruck zur Unterstützung der Muskelentspannung kleiner als –50 mbar ist.

Zur Verfahrensdurchführung ist gemäß der Erfindung vorgesehen, die den Muskel umschließende Kammer über das als elektrisch gesteuerte Magnetventil ausgebildete Ventil, z.B. mit einer als Vakuumpumpe ausgebildete Unterdruckquelle, zu verbinden. Andere Unterdruckquellen zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens sind denkbar.

Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden.
In der anliegenden Zeichnung zeigen:
1 eine schematische Darstellung der im Mischrohr der Hauptdüse einer Luftdüsenwebmaschine eingeordneten Klemmeinrichtung bei geschlossenem Muskel und
2 die schematische Darstellung nach 1 bei geöffnetem Muskel.
Die nicht näher dargestellte Hauptdüse der Luftdüsenwebmaschine umfasst neben anderen Bauteilen ein sogenanntes Mischrohr 3, das einen Schussfaden 2 gezielt in ein aus Kettfäden gebildetes Webfach unter Verwendung eines geeigneten Transportfluids einträgt.
Im vorliegenden Falle ist das Transportfluid z.B. Luft.
Wie allgemein bekannt, wird in Luftdüsenwebmaschinen der einzutragende Schussfaden 2 bis zum Eintragsstart durch einen sogenannten Stopper auf einem Schussfaden-Zuliefergerät, einem sogenannten Vorspuler, gehalten und der sich im Mischrohr 3 befindende Abschnitt des Schussfadens 2 wird mit sogenannter Halteluft beaufschlagt, um einerseits zu vermeiden, dass sich der Schussfaden 2 von selbst aus der Hauptdüse ausfädelt und um andererseits den Fadenabschnitt in einer für den Schusseintrag und das herzustellende Gewebe optimalen Bedingung zu halten.
Ferner ist auch bekannt, dass mit der Halteluft eine nachteilige Modifikation des Fadenabschnitts einhergeht.
Die Modifikation des Schussfadens kann dadurch unterbunden werden, indem vollständig auf Halteluft verzichtet wird. Der Verzicht auf Halteluft gelingt, wenn der Schussfaden in Eintragsrichtung nach dem Injektor der Hauptdüse geklemmt und erst kurz vor dem Eintrag des Schussfadens freigegeben wird.
Zum Durchführen einer solchen Maßnahme ist vorgesehen, eine Klemmeinrichtung 1 zum Klemmen des Schussfadens 2 im Mischrohr 3 oder unmittelbar an der Austrittsöffnung des Mischrohres anzuordnen.
Als besonders vorteilhafte Lösung erwies sich ein Zentralverschluss in Form eines pneumatischen oder hydraulischen Muskels 4, welcher Muskel zwischen zwei Mischrohrabschnitten 5, 6 angeordnet ist und die Mischrohrabschnitte druckdicht verbindet.
Das Druckmedium wird dabei insbesondere einer den Muskel 4 umgebenden Kammer 7a eines Gehäuses 7 mit Druckmittelanschluss 7b zugeführt. Die Kammer 7a ist über eine Druckleitung 8 mit einem elektrisch gesteuerten Magnet-Wegeventil 9 verbunden, welches Magnet-Wegeventil über eine Druckleitung 10 an eine Druckquelle 11 angeschlossen ist.
Bei Druckbeaufschlagung mit einem Überdruck von kleiner als 2,0 bar schnürt der Muskel 4 den Schussfaden 2 für eine beliebige Zeitdauer ein, so dass ein Ausfädeln von insbesondere elastischem Schussfaden aus der Hauptdüse auch bei längerem Unterbrechen des Webprozesses nicht erfolgt.
Die Praxis hat gezeigt, dass bei Druckentlastung des Muskels 4 die Klemmwirkung auf den Schussfaden 2 nicht hinreichend schnell aufgehoben wird.
Erfindungsgemäß wird nun, wie 2 zeigt, zur schnellen Druckentlastung des Muskels 4 die Kammer 7a des Gehäuses 7 über die Druckleitung 8, das Magnet-Wegeventil und die Druckleitung 12 an eine Unterdruckquelle 13 angeschlossen.

1: Klemmeinrichtung
2: Schussfaden
3: Mischrohr
4: Muskel
5: Mischrohrabschnitt
6: Mischrohrabschnitt
7: Gehäuse
7a: Kammer
7b: Druckluftanschluss
8: Druckleitung
9: Magnet-Wegeventil
10: Druckleitung
11: Überdruckquelle
12: Druckleitung
13: Unterdruckquelle

Claims

Verfahren zum Halten und Freigeben eines Schussfadens (2) im Bereich einer Hauptdüse einer Düsenwebmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine, wonach vor dem Eintrag eines Schussfadens in ein durch Kettfäden gebildetes Webfach der Schussfaden in Eintragsrichtung nach einem Injektor der Hauptdüse in einem als pneumatischen oder hydraulischen Muskel ausgebildeten elastischen Zwischenstück geklemmt und erst kurz vor dem Eintrag des Schussfadens freigegeben wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Klemmen des Schussfadens (2) durch gesteuertes Beaufschlagen eines pneumatischen oder hydraulischen Muskels (4) mit Überdruck und das Freigeben des Schussfadens durch gesteuertes Beaufschlagen des pneumatischen oder hydraulischen Muskels (4) mit Unterdruck erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung eines pneumatischen Muskels (4) der Schussfaden (2) bei einem Überdruck kleiner als 2,0 bar geklemmt wird.
Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei Verwendung eines pneumatischen Muskels (4) der Schussfaden (2) bei einem Unterdruck kleiner als –50,0 mbar freigegeben wird.
Düsenwebmaschine, insbesondere Luftdüsenwebmaschine mit mehrfarbigem Schusseintrag zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, welche zumindest eine Hauptdüse mit Injektor und Mischrohr (3) sowie eine Einrichtung (1) zum Klemmen und Freigeben eines Schussfadens (2) im Mischrohr oder unmittelbar an der Austrittsöffnung des Mischrohres aufweist, welche Einrichtung (1) aus einem als Zentralverschluss wirkenden pneumatischen oder hydraulischen Muskel (4) und aus einer den Muskel umgebenden Kammer (7a) besteht die über ein mit einer Druckquelle (11) verbundenem Ventil (9) mit Druckmedium beaufschlagbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass zur schnellen Druckentlastung des Muskels (4) die Kammer (7a) über das Ventil (9) gesteuert mit einer Unterdruckquelle (13) verbindbar ist.
Düsenwebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Ventil (9) ein elektrisch gesteuertes Magnet-Wegeventil ist.
Düsenwebmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterdruckquelle (13) eine Vakuumpumpe ist.