Ionisator und seine Verwendung in einer Abgasreinigungsanlage für tropfenbeladene und/oder kondensierende Feuchtgase
Die Erfindung betrifft einen Ionisator in einer Abgasreinigungsanlage für tropfenbeladene, kondensierende Feuchtgase.
Der Ionisator wird zur Aufladung von flüssigen und festen Partikeln in Prozessgasen verwendet, dem entsprechend ist von einem Nasselekt- rofilter oder Trockenelektrofilter die Rede.
In der DE 101 13 582 wird eine Anlage zum elektrostatischen Reinigen von Gas beschrieben, und zwar eine Nasselektrofilteranlage . Die Anlage ist in den Gasstromkanal eingebaut, in dem das zu reinigende Gas von oben in die Anlage einströmt. Wird die Anlage umgedreht, so dass der Gasstrom von unten nach oben strömt, wird beobachtet, dass ein Wasserfilm vom unteren Düsenteil zum oberen Düsenteil hochgedrückt wird und den Querschnitt verengt. Hierdurch kommt es zu Überschlägen, noch bevor die Hochspannung einen solchen Wert erreicht, dass genügend Ionisationstrom fließen kann. Dieser Effekt tritt vor allem bei kondensierenden und tropfenbeladenen Gasen bei Geschwindigkeiten ab etwa 3 m/s von unten nach oben durch die Düse auf. Außerdem wird beobachtet, dass zusätzlich die negativ geladene Mittelelektrode den praktisch gewichtslos am Rand schwebenden Wasserfilm wulstartig nach innen zieht und Überschläge verursacht.
In der US 4,449,159 wird eine konische Zylinderdüse, eine sogenannte Venturidüse, beschrieben, welche waagerecht orientiert ist und in die die Elektrode bis zur Kehle tief eintaucht. Der Elektrodenstift trägt die Ionisationsscheibe, an deren Umfang der Koronastrom über das Gas zur Anode abfließt. Der dickere Elektrodenstift dient gleichzeitig als Fokussierungselektrode.
In der US 4,247,307 werden die vertikalen Sprühdrähte eines Röhren- Naßelektrofilters längs der Strömungsrichtung mit hintereinanderge- schalteten Sprühscheiben versehen. Diese können am Umfang sägezahnar- tig aufgeteilt sein. Weiter wird in der US 5,254,155 ein zentrales
Sprührohr in einem Sechskantrohr mit 6-zackigen Ringen versehen, deren Spitzen in Richtung der Ecken des Sechskantrohres zeigen. In der JP 2001198488 wird beschrieben, dass abwechselnd Scheiben und 8- zackige Sterne auf den zentralen Sprühdraht gezogen werden.
Die waagerechte Venturidüse aus der US 4,449,159 ist für tropfenbela- denes, nasses Gas nicht geeignet, da ein Wasserfilm immer in die Düse mit hineingerissen wird bzw. bei kleineren Geschwindigkeiten Wasser in der Kehle von oben auf die lonisatorscheibe tropft und Überschläge verursacht. Die Scheibe muß zur gleichmäßigen Stromverteilung über dem Umfang sehr genau justiert werden. Dies ist im rauhen Betrieb praktisch nicht realisierbar. Da die Elektrodenstifte in die Düse eingetaucht werden müssen, ist die Montage aufwendig. Die Sprühscheiben aus der US 4,247,307 haben die Aufgabe, die Ionisation an ihrem Umfang zu verstärken, während die Ionisation längs des Drahtes kleiner wird. Durch längs der Strömungsrichtung am Draht aufgereihte Scheiben soll die Partikelabscheidung verbessert werden. Die Scheiben, verbunden mit der dort erhöhten Ionisation, führen jedoch zu erhöhter Turbulenz und erneuter Quervermischung, was insbesondere die Feinsttropfen-Abscheidung nicht verbessert. Wird die Scheibe am Umfang sägezahnartig in viele Ionisationsspitzen aufgeteilt, ist der zusätzliche Ionisationseffekt nur unwesentlich, weil die in kurzer Entfernung gleichsinnig aufgeladenen Zonen sich gegenseitig abstoßen. Im übrigen ist die, bezogen auf die Gas-Strömungsrichtung, Hintereinanderschaltung von Ionisationszonen nicht effektiv, da Partikel, die sich bereits in der Nähe der Wand der Abscheideelektrode befinden, durch die Turbulenz und den elektrischen Wind neu vermischt werden und letzten Endes die Wahrscheinlichkeit der Abscheidung nicht zunimmt. In der US 5,254,155 werden anstelle von zylindrischen Röhren Sechskantrohre verwendet und längs der Gas-Strömungsrichtung hinter- einandergeschaltete 6-zackige Ringe, damit steht man vor dem selben Problem. Für das in der JP 2001198488 Beschriebene gelten die bereits genannten Argumente ebenfalls, der Gegenstand unterscheidet sich nur dadurch, dass 8-zackige Sterne, abwechselnd mit Scheiben, genommen werden.
Versuche haben gezeigt, dass die Gasgeschwindigkeit in der Düse auf
Werte unter 3 m/s bei gleichzeitiger Durchmesservergroßerung und Verringerung der Düsenanzahl reduziert werden kann, wenn gleichzeitig die Elektrode von einer einzelnen Spitze auf eine Mehrfach- Spitzenanordnung, z. B. 7-Stern-Elektrode geändert wird. Werden zum Beispiel 1.600 Betriebskubikmeter pro Stunde, kurz Bm3/h, nasses Gas durch 166 konische Zylinderdüsen mit dem Durchmesser von 24 mm geschickt, so resultiert hieraus eine mittlere Dusen-Gasgeschwindigkeit von 5,9 m/s und eine maximale Spannung an der Elektrode von 9 kV und etwa 30 μA Ionisatorstrom pro Düse, entsprechend einem Gesamtstrom von 5 mA. Pro Bm3/h Gas können so nur ca. 0,028 Watt Ionisatorleistung eingebracht werden. Infolge des oben beschriebenen Effektes des aufsteigenden Wasserfilms kommt es ab ca . 9 kV zu Überschlagen, die die Ionisation unterbrechen und das Hochspannungs-Netzteil stark belasten.
Daraus ergibt sich die Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt: ein an der Duseninnenwand aufsteigender Wasserfilm soll verhindert werden.
Die Konsequenz daraus ist: wird der Dusendurchmesser deshalb vergrößert, muß gleichzeitig der Ionisatorstrom, der durch den jetzt größeren Abstand: Nadelspitze - Dusenrand, kleiner wird, wegen des größeren zu ionisierenden Gasvolumens ebenfalls größer werden.
Die Aufgabe wird durch einen Ionisatoraufbau gemäß den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 7 beschrieben. Anspruch 8 schließlich beansprucht die Verwendung des Ionisators in einer speziellen Filteranlage: Der Ionisator ist so aufgebaut, dass die Dusenplatte von unten her angeströmt wird und die Hochspannungselektrode mit ihren Stiften und je einem Stern am freien Ende im Gasstrom dahinter, also oberhalb der Dusenplatte, sitzt; das ist bei Abgasströmen aus Kesseln, Waschkolonnen, Filtern etc, vor Eintritt in den Kamin meistens der Fall. Die parallel von unten nach oben angeströmten, kreisförmigen Ionisations-
düsen weisen einen solchen Durchmesser auf, dass die Gasgeschwindigkeit unter 4 m/s, bevorzugt jedoch unter 3 m/s bleibt. Die Höhe einer Ionisationsdüse ist nicht wesentlich größer oder der Einfachheit halber gerade genauso groß wie die Dicke der Düsenplatte. Außer einer Randfase oder Randabrundung oben und unten weist die Düse in Strömungsrichtung kein Profil auf. Die Elektrode befindet sich in Strömungsrichtung gesehen oberhalb der Düse. Die tiefste Stelle der E- lektrode befindet sich noch oberhalb der höchsten Erhebung der Düse. Die Elektrode ist am unteren Ende sternförmig aufgespalten, wobei die in Richtung des Düsenumfangs weisenden Sternspitzen am Ende waagerecht oder gleichmäßig schräg nach unten weisen. Die Anzahl der Spitzen ist größer als 1, sie ist bevorzugt ungerade. Die Anzahl der Spitzen ermittelt sich so, dass der bei der stabilen Ionisationsspannung erzielbare Ionisationsstrom gerade so groß wird, dass pro Betriebskubikmeter pro Stunde Gas, das durch die Düse strömt, eine e- lektrische Leistung von 0,01 bis 0,5, bevorzugt 0,05 bis 0,3 Watt verbraucht wird. Der Abstand der Spitzen zum Düsenrand wird durch die stabile Ionisationsspannung bestimmt, die sich aus der Gasart sowie aus dem Absolutdruck und der Absoluttemperatur ergibt (siehe Beschreibung des Ausführungsbeispiels, dort beträgt der Abstand 15 mm bei Rauchgas mit ca. 50 Vol% Wasserdampf bei 75 °C und 1000 mbar und 13 kV) .
Um die Wasserablagerung auf der Düsenplatte weiter zu vermindern, sind senkrechte Ablaufröhrchen jeweils im gedachten Schwerpunkt von jeweils 3 Düsen in Bohrungen der Düsenplatte gesteckt. Die Röhrchen schauen unterhalb der Düsenplatte etwa 1 bis 10 Plattendicken nach unten heraus. Der Einzugsbereich der Röhrchen auf der Oberseite der Düsenplatte ist durch eine etwa 5 - 30° trichterförmige Anfasung erweitert. Das Röhrchen besteht vorzugsweise aus einem glatten Kunst- stoff aterial mit geringer Wandhaftung, beispielsweise Polytetraflu- orethylen, PTFE.
Durch diesen Aufbau und die Anströ ung von unten nach oben mit, in Strömungsrichtung gesehen, zuerst der Düsenplatte und dann der Elekt-
rode, wird verhindert, dass größere Wassermengen, der sogenannte
Tropfenschwall, von oben auf die Ionisatorstufe fallen und Kurzschlüsse verursachen kann. Durch die der Schwerkraft entgegengesetzten Strömungsrichtung können nur kleinere Tropfenschwärme, die von der Strömung mitgetragen werden, die Düsenplatte erreichen. Wiederum der größere Teil hiervon wird bereits an der Düsenplatte abgeschieden und läuft nach unten ab.
Während bei der Anströmung von oben nach unten mm-große Tropfen auf die Düsenplatte fallen können, erreichen im umgekehrten Strömungsfall bei ' den meist vorliegenden Kanalgeschwindigkeiten von 0,5 - 2 m/s nur Tropfengrößen von max. etwa 0,1 - 0,3 mm die Düsenplatte. Durch die verringerte Gasgeschwindigkeit in der vergrößerten Düse wird ein Wasserfilm am Innenrand der Düse nicht mehr hochgedrückt, aufgestaut und nach innen gezogen.
Bisher wurde jeder Düse nur eine Elektrode mit einer Ionisationsspitze zugeordnet. Jetzt wird der Düse eine Zentralelektrode mit mehreren sternförmig zum Rand hin orientierten Spitzen zugeordnet. Dies ermöglicht, die Düse für einen höheren Gasdurchsatz sowie für schwerer ionisierbare Gase, z. B. Luft-Wasserdampfgemische, so zu betreiben, dass trotzdem die zur Partikelaufladung erforderliche Leistung eingebracht werden kann.
Am Ende der Zentralelektrode kann der Elektrodenstern auswechselbar befestigt sein. Falls für geänderte Betriebsbedingungen, z. B. andere Temperaturen,
Drücke und Gaszusa mensetzungen, die Anzahl der Spitzen angepasst werden muß, reicht es aus, nur den Elektrodenstern auszuwechseln. Mit nur einer Elektrodenspitze wäre es vorher nötig gewesen, auch die Anzahl der Düsen zu ändern.
Die Düse muß nicht mehr aus einer dickeren Platte herausgefräst oder mittels zylindrischer, separat gefertigter Teile zusammengesetzt werden, sondern der leicht gefasste oder gerundete Rand einer normal gebohrten oder wasserstrahlgeschnittenen Metallplatte ist ausreichend.
Dadurch, dass die Düse am Rand keinen Wulst aufweist, kann Flüssigkeit, die sich auf der Oberseite der Düsenplatte sammelt, einfach durch die Düse nach unten abtropfen.
Die Zentralelektrode mit der Sternelektrode ragt mit der tiefsten Stelle noch ca. 3 - 6 mm über die Oberkante der Düsenplatte hinaus. Deshalb kann die Düsenplatte waagerecht unter der Gitterplatte, die die Elektroden hält, herausgezogen werden, das erleichtert den Ein- und Ausbau wesentlich.
Die mittige Justiertoleranz der Zentralelektrode ist durch den vergrößerten Düsendurchmesser entsprechend größer, so dass sich insbesondere bei großflächigen Düsenplatten praktische Vorteile ergeben. Ablagerungen am Düsenrand bewirken, wegen des jetzt größeren Düsendurchmessers relativ gesehen, eine kleinere Verzerrung der Strom- Spannungs-Kennlinie .
Durch die mittig jeweils zwischen 3 Düsen in eine Bohrung der Düsenplatte gesteckten Ablaufröhrchen wird erreicht, dass Flüssigkeit, die sich auf der Plattenoberseite ansammelt, auch hier ablaufen kann. Dabei ist der Innendurchmesser des Röhrchens so gewählt, dass einerseits keine nennenswerte Gasmenge im Kurzschluss durchströmen, dass aber andererseits das sich sammelnde Wasser frei ablaufen kann. Auf der Unterseite der Düsenplatte, aus der das Röhrchen herausguckt, ergibt sich der Vorteil, das sich hier herunterhängende Tropfen bevorzugt am Röhrchen sammeln und so außen am Röhrchen heruntertropfen können.
Der Ionisator wird im Strömungskanal einer Filteranlage zusammen mit einem Rohrbündel-Abscheider verwendet, und zwar derart, als er diesem in Strömungsrichtung vorangeschaltet ist. Das/Die im Ionisator elektrisch aufgeladene, zu reinigende Gas/Luft strömt nach Durchtritt die kegelförmig eingebuchtete oder ausgebuchtete Anströmstirn des Rohrbündelabscheiders an. Der Rohrbündelabscheider steht räumlich also oberhalb des Ionisators und hat die kegelförmig konkave oder konvexe Anströmstirn deshalb, damit das im Abscheider runterlaufende Wasser an der Stirnfläche zur Wand hin oder zur Mitte hin abläuft und von dort weggeleitet wird und nicht auf den Ionisator tropft, da sonst
seine elektrischen Eigenschaften betriebsschädlich beeinträchtigt bzw. aufgehoben werden würden.
Der Ionisator leistet neben der Reinigung von Feuchtluft/-gas aus Trocknungsprozessen und Abgasen aus Verbrennungsprozessen darüber hinaus auch die Reinigung von mit Tropfenschwärmen natürlich- oder zwangsversetztem Feuchtgas, d. h. das zu reinigende Gas ist vor Eintritt in die Reinigungsanlage schon mit Tropfenschwärmen aufgrund des vorangegangenen Nutzungsprozesses versetzt oder wird durch Besprühung über in den Strömungskanal hineinragende Düsen zwangsweise damit versetzt. Eine solchermaßen aufgebaute Filteranlage reinigt/wäscht somit sogar Gas/Luft, das/die mit gasförmigen Schadstoffen, wie HC1, S02, S03, NOX, versetzt ist.
Ein Ausführungsbeispiel wird im folgenden anhand der Zeichnung beschrieben. Die Zeichnung besteht aus den Figuren 1 bis 3, die im einzelnen zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf drei unmittelbar benachbarte Düsen; Fig. 2 die Seitenansicht dazu, Fig. 3 den Sitz des Ionisators im Strömungskanal.
Der Einbau des Ionisators ist mechanisch und isolationstechnisch in der Struktur der gleiche wie in der DE 101 32 582 dargestellt und beschrieben.
Das Material für die Elektrode richtet sich nach dem zu prozessierenden Gas und der darin befindlichen Bestandteile und ihrer chemischen Reaktionseigenschaft. Das Material kann beispielsweise Kupfer oder Messing, jeweils auch mit einem Schutzmetall überzogen, oder Edelstahl oder Titan oder legiertes Titan sein.
Im senkrecht verlaufenden Gaskanal ist waagerecht die elektrisch leitfähige Platte 4 eingebaut. Die Bohrungen 3, die Düsen, sind regelmäßig angeordnet, hier derart, dass drei unmittelbar benachbarte Bohrungen mit ihren Mittelpunkten die Ecken eines gleichseitigen
Dreiecks bilden, durch den Dreiecksschwerpunkt geht die Achse des Ab- laufröhrchens 6, das dem Strom 8 entgegen aus der Platte ragt und auf der stromabgewandten Seite der Düsenplatte 4 eine trichterförmige Fase 7 von hier 30° hat (siehe Figur 2) . Der Gasstrom 8 strömt diese Düsenplatte 4 von unten an und tritt durch die Düsen 3 hindurch. Die Bohrungen haben vorteilhafterweise gegenseitig einen gleichmäßigen Abstand bzw. sind in einem gleichmäßigen Teilungsmuster angeordnet. In Strömungsrichtung nachgeschaltet und oberhalb der Platte 4 befindet sich in einem Abstand, der etwa das einhalb- bis fünffache des Bohrungsdurchmessers beträgt, das Elektrodengitter 5, hier eine gasdurchlässige und leitfähige Elektrodenhalterplatte 5. Die Elektroden- halterplatte 5 ist über Isolatoren waagerecht im Gaskanal befestigt und an eine gegenüber der Platte 4 negative Hochspannung angeschlossen (siehe DE 101 32 582). In Projektion genau mittig zu den Bohrungen der Platte 4 trägt die Elektrodenhalterplatte 5 die Zentralelektroden oder Elektrodenstifte 1, die nach unten und entgegen der Strömungsrichtung auf den Mittelpunkt der zugehörigen Düse 3 gerichtet sind. Das untere Ende der Zentralelektrode 1 endet etwa mit dem 0,05- bis 0,2-fachen des Düsen-Bohrungsdurchmesser oberhalb der Platte 4. Das untere Ende der jeweiligen Zentralelektrode 1 läuft spitz zu oder ist sternförmig aufgespreizt, wobei die einzelnen Enden im Winkel von 60 - 90° von der Längsachse des zugehörigen Elektrodenstifts 1 wegstehen. Der Kreisdurchmesser, den die aufgespaltenen Enden als Stern beschreiben, beträgt etwa das 0,1- bis 0,9-fache des Düsen- Bohrungsdurchmessers. Die Anzahl der Spitzen beträgt etwa Bohrungsum- fang in mm dividiert durch 10 bis 50 mm, so dass sich auf- oder abgerundet eine ganze Zahl bildet. Bevorzugt sind ungerade Zahlen. Die Verbindungstechnik für die Hochspannungselektrode 1, 2, 5 ist hier eine lösbare, der Elektrodenstift 1 ist mit seinem einen Ende an die Elektrodenplatte geschraubt und der Stern 2 an das andere freie. Die Maße sind hier beispielhaft folgende:
Bohrungsdurchmesser 48 mm Plattendicke 5 mm
Sterndurchmesser 20 mm
Abstand Platte-Stern 3 mm
Anzahl Spitzen 7
Gasgeschwindigk .eit 2,9 m/s
Temperatur 75°C
Gasfeuchte 50 Vol%
Hochspannung 13 kV
Strom 120 μA
Leistung 1, 6 Watt spez. Leistung o, 085 Wh/m3
Werden gemäß obigem Beispiel 1 600 Bm3/h nasses Gas durch 85 Flachdüsen mit dem Durchmesser von 48 mm geschickt, so resultiert hieraus eine mittlere Düsen-Gas-Geschwindigkeit von 2,9 m/s und bei einer 7- Stern-Elektrode mit 20 mm Spitzendurchmesser eine maximale Spannung von 13 kV und etwa 120 μA lonisatorstrom pro Düse, entsprechend einem Gesamtstrom von 10 mA. Pro Bm3/h Gas können jetzt 0,81 Watt eingebracht werden. Durch die geringere Gasgeschwindigkeit wird kein Wasserfilm am Düsenrand hochgedrückt und die Hochspannung kann auf den für die Ionisation erforderlichen Wert erhöht werden, ohne dass es zu Überschlägen kommt.
Da jetzt größere Tropfenkonzentrationen im Gas bis etwa 2.000 mg/m3 mit einem maximalen Tropfendurchmesser bis etwa 0,3 Millimeter die Ionisatorstufe von unten nach oben passieren können, ohne dass es vorzeitig zu Überschlägen kommt, ist eine Tropfenabscheidestufe nach Fig. 3 nachgeschaltet.
Fig. 3 zeigt die im senkrechten Kanalabschnitt 18 untergebrachte Ionisatorstufe nach Fig. 1 u. 2. In Strömungsrichtung nachgeschaltet und über der Ionisatorstufe befindlich ist der Kanalabschnitt 19 angeordnet, der ein nach innen eingebuchtetes, kegel- oder pyramidenförmiges Traggitter (12 im Schnitt, 13 in der Draufsicht dargestellt) enthält, auf dem zu einem Rohrbündel zusammengefasste Abscheiderohre 16 stehen. Der untere, wandnahe Umfang des Traggitters 12, 13, ist von einer mit leichtem Gefälle (hier nach rechts) Ablaufrinne 14 ein- gefasst. Diese sammelt das nach unten aus den Rohren laufende Tropf-
wasser, das vom Traggitter aufgefangen und infolge der Schwerkraftwirkung zur Kanalwand 19 ableitet wird. Aus der Rinne 14 läuft das Tropfwasser in einen Ablaufstutzen 15, wo es, mit Feststoffpartikeln und absorbierten Gasen und Dämpfen beladen, entnommen werden kann. Der Pyramiden- oder Kegelwinkel α ist vorzugsweise kleiner 90°. Die Gitterteilung des Traggitters 12, 13 ist vorzugsweise quadratisch o- der rechteckig, wobei die einzelnen Gitterstreben nicht waagerecht, sondern bevorzugt im Winkel von 45° zur waagerechten und senkrechten Ebene verlaufen.
Mit 8.1 ist das noch stark mit teilweise elektrisch geladenen Tropfen beladene Gas nach dem Passieren der Ionisatorstufe gekennzeichnet. Mit 8.2 ist das von den Tropfen und Schadgasen weitgehend befreite Reingas bezeichnet.
Die elektrisch und vom zu prozessierenden Gas isolierte Befestigung des an der Hängevorrichtung 10 befestigten Elektrodengitters 5 ist mit 11 bezeichnet und an anderer Stelle beschrieben. Die hohe Tropfenkonzentration im Gas kann neben der natürlich vorhandenen durch Reinwassereinspeisung in Strömungsrichtung vor der lonisatorstufe erzielt werden. Das Reinwasser ist in der Lage, Schadgase und Dämpfe physikalisch zu absorbieren wie im Fall von z. B. HCl oder NOx. Wird dem Reinwasser ein lösliches oder unlösliches basisches Reagenz beigemischt, können auch viele andere saure Schadgase chemiesorbiert werden, z. B. S02.