Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entnahme einer
Flüssigkeit, insbesondere einer Metallschmelze, aus einem Vorratsbehälter
und eine Einrichtung zur Entnahme einer Flüssigkeit
aus einem Vorratsbehälter.
Zur Entnahme einer heißen Flüssigkeit, beispielsweise einer
Metallschmelze wie insbesondere einer Aluminiumschmelze, aus
einem Vorratsbehälter sind Schöpfkellen bekannt, die von oben
in die Flüssigkeitsschmelze eintauchen und Flüssigkeit nach
oben abschöpfen. Insbesondere bei heißen Flüssigkeiten wie
Metallschmelzen können sich an der Flüssigkeitsoberfläche Verunreinigungen
ansammeln. Bei Aluminiumschmelze bildet sich
eine Oxid- und Krätzeschicht und im oberen Bereich der Metallschmelze
sammelt sich verunreinigtes Aluminium mit höherem
Oxidanteil und damit verringerter Dichte und Qualität an. Bei
der Entnahme von Flüssigkeit mit einer Schöpfkelle wird die
Flüssigkeit aus dem oberen Bereich des Vorratsbehälters abgeschöpft,
so daß die Verunreinigungen mit entnommen werden und
das Metall der qualitätsverschlechternden Atmosphäre ausgesetzt
wird. Bei einer Metallschmelze ist die im oberen Bereich
angesammelte Schmelze von geringerer Qualität und hat einen
höheren Gasanteil, so daß die Qualität der zu gießenden Gußstücke
reduziert sein kann; die Gußstücke haben eine höhere
Porösität.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
gattungsgemäßen Art zu schaffen, mit dem bei der Flüssigkeitsentnahme
weniger Verunreinigungen von der Flüssigkeitsoberfläche
entnommen werden. Weiterhin soll eine Einrichtung zur
Entnahme einer Flüssigkeit aus einem Vorratsbehälter angegeben
werden, die einen einfachen Aufbau besitzt und das Austragen
von Verunreinigungen reduziert.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und durch eine Einrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 3 gelöst.
Das Verfahren zur Entnahme der Flüssigkeit sieht vor, daß ein
Behälter mit einer verschließbaren Befüllöffnung zunächst mit
geschlossener Befüllöffnung in die Flüssigkeit eingetaucht
wird, bis die Befüllöffnung unter dem Flüssigkeitsspiegel
liegt. Dadurch kann vermieden werden, daß auf der Oberfläche
der Flüssigkeit angesammelte Verunreinigungen in den Behälter
gelangen. Die Befüllöffnung wird unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
geöffnet, so daß die Flüssigkeit aufgrund des hydrostatischen
Drucks in den Behälter strömt, bis das Flüssigkeitsniveau
im Behälter dem Niveau im Vorratsbehälter entspricht.
Die Flüssigkeit wird aus einem unter dem Flüssigkeitsspiegel
liegenden Bereich abgefüllt. Da die Befüllöffnung
nach dem Befüllen insbesondere unterhalb des Flüssigkeitsspiegels
wieder geschlossen wird, kann die Flüssigkeit aus dem
Vorratsbehälter entnommen bis zur Verarbeitungsstelle weitertransportiert
und dort vergossen werden.
Eine einfache Art der Dosierung der dem Behälter zugeführten
Flüssigkeitsmenge kann dadurch erreicht werden, daß die
Flüssigkeitsmenge, die dem Behälter zuströmt, über die Eintauchtiefe
des Behälters in die Flüssigkeit gesteuert wird.
Dadurch wird keine aktive Förderung der Flüssigkeit in den Behälter
benötigt, da die Flüssigkeit aufgrund des Druckunterschieds
im Vorratsbehälter von alleine in den Behälter einströmt.
Für die Einrichtung zur Entnahme der Flüssigkeit aus einem
Vorratsbehälter ist vorgesehen, daß die Einrichtung einen Behälter
mit einer verschließbaren Befüllöffnung besitzt. Dadurch
ist es möglich, den Behälter in geschlossenem Zustand in
die Flüssigkeit einzutauchen und ein Eintreten der Flüssigkeit
in den Behälter erst dann zuzulassen, wenn die Befüllöffnung
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels angeordnet ist. Dadurch
kann vermieden werden, daß Flüssigkeitsverunreinigungen von
der Oberfläche der Flüssigkeit in den Behälter gelangen. Die
verschließbare Befüllöffnung erlaubt den Transport der
Flüssigkeit zu einer Verarbeitungsstelle und dort das Entleeren
des Behälters durch die Befüllöffnung.
Vorteilhaft ist die Befüllöffnung im Boden des Behälters angeordnet.
Dadurch kann die minimale Eintauchtiefe des Behälters
sehr klein gehalten werden, so daß auch geringe Flüssigkeitsmengen
auf einfache Weise über die Eintauchtiefe des Behälters
dosiert werden können. Zum Entleeren des Behälters ist kein
Verkippen notwendig, so daß die Einrichtungen zum Transport
und Entleeren des Behälters einfach aufgebaut sein können.
Vorteilhaft besitzt der Behälter einen Stößel zum Öffnen und
Schließen der Befüllöffnung. Eine einfache Ausgestaltung ergibt
sich, wenn der Stößel in Richtung der Hochachse des Behälters
beweglich ist. Hierdurch kann der Stößel auf einfache
Weise von der Behälteraußenseite betätigt werden. Eine gute
Abdichtung der Befüllöffnung kann dadurch erreicht werden, daß
der Stößel in Schließstellung an einem kreisförmigen Ventilsitz
am Behälter anliegt. Vorteilhaft ist der Stößel in Richtung
auf seine Schließstellung gefedert. Dadurch kann eine definierte
Dichtkraft erzeugt werden. Gleichzeitig ist sichergestellt,
daß der Behälter auch bei einem Versagen der Betätigungseinrichtung
sicher geschlossen ist. Eine einfache Betätigung
des Stößels kann dadurch erreicht werden, daß ein
Bowdenzug zur Betätigung des Stößels vorgesehen ist. Insbesondere
bei der Entnahme heißer Flüssigkeiten können dadurch
weitere Betätigungselemente wie Stellmotoren, Spindeln oder
dgl. in einen dem Behälter entfernten Bereich, in dem eine geringere
Temperatur herrscht, verlegt werden. Über den Bowdenzug
kann eine einfache und sichere Betätigung des Stößels erfolgen.
Der Bowdenzug realisiert dabei die Öffnungsbewegung
des Stößels, während die Schließbewegung zweckmäßig über eine
Feder erfolgt.
Ein einfacher Aufbau der Einrichtung ergibt sich, wenn der Behälter
einen Topf umfaßt, der die Befüllöffnung besitzt und
der mit einem Deckel verschlossen ist, wobei der Topf lösbar
am Deckel festgelegt ist. Bei einem Verschleiß des Topfes kann
dieser so auf einfache Weise ausgetauscht und gewartet werden.
Zweckmäßig erweitert sich der Innenraum des Topfes in Richtung
auf den Deckel konisch. Hierdurch können im Topf erstarrte
Schmelzereste auf einfache Weise aus dem Topf entfernt werden.
Um eine ausreichende Standfestigkeit und Verschleißfestigkeit
insbesondere auch bei hohen Temperaturen zu erreichen, ist
vorgesehen, daß der Topf und der Stößel aus Keramik sind.
Zweckmäßig besitzt der Behälter eine Einrichtung zur Einbringung
von Schutzgas. Über das Schutzgas kann verhindert
werden, daß die Flüssigkeit im Behälter mit Umgebungsluft in
Kontakt kommt und dabei oxidiert oder auf andere Weise verunreinigt.
Vorteilhaft weist der Stößel mindestens einen Kanal
zur Einbringung von Schutzgas auf, der im Bereich des Bodens
des Behälters mündet. Insbesondere bei der Entnahme von
Metallschmelzen, wie beispielsweise einer Aluminiumschmelze,
kann durch das Eindüsen von Schutzgas die Qualität der
Schmelze verbessert werden. Zusätzlich oder alternativ kann im
Bereich des Deckels eine Austrittsöffnung für Schutzgas vorgesehen
sein. Dadurch kann die Metallschmelze auch an ihrer
Oberseite mit Schutzgas beaufschlagt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird im folgenden anhand
der Zeichnung erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Behälters,
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den Behälter aus Fig. 1 entlang
der Linie II-II in Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des Behälters in Richtung des
Pfeils III in Fig. 3,
- Fig. 4
- den Behälter aus Fig. 3 mit geöffnetem Stößel,
- Fig. 5
- eine Seitenansicht des Deckels des Behälters mit
daran angeordnetem Stößel,
- Fig. 6
- eine perspektivische Ansicht des Behälters,
- Fig. 7
- eine Seitenansicht eines Vorratsbehälters mit dem Behälter
über dem Flüssigkeitsspiegel,
- Fig. 8
- den Vorratsbehälter aus Fig. 7 beim Eintauchen des
Behälters,
- Fig. 9
- den Vorratsbehälter aus Fig. 7 und Fig. 8 in Befüllposition.
Fig. 1 zeigt einen Behälter 1 zur Entnahme einer Flüssigkeit
aus einem Vorratsbehälter. Die Flüssigkeit ist dabei insbesondere
eine heiße Flüssigkeit wie eine Metallschmelze, vorzugsweise
eine Aluminiumschmelze.
Der Behälter 1 ist aus einem Topf 2 aufgebaut, der von einem
Deckel 3 verschlossen ist. Der Topf 2 ist einteilig aufgebaut
und besitzt einen etwa zylindrischen Grundkörper, an dem ein
im wesentlichen kegelförmig ausgebildeter Boden 4 angeformt
ist. Im Boden 4 ist im Bereich der Spitze des Kegels eine Befüllöffnung
5 angebracht. Im Betrieb des Behälters 1 ist die
Hochachse 35 des Behälters 1, die auch die Symmetrieachse des
Topfes 2 darstellt, in vertikaler Richtung angeordnet. Die Befüllöffnung
5 befindet sich in dieser Position an der Unterseite
des Behälters 1. Der Behälter 1 besitzt einen Stößel 12,
der sich im Inneren des Behälters 1 in Richtung der Hochachse
35 des Behälters 1 erstreckt. Der Stößel 12 besitzt ein im
wesentlichen kugelförmig ausgebildetes Ventilglied 14, das bei
der in Fig. 1 gezeigten Schließstellung des Stößels 12 an
einem am Behälterboden 4 ausgebildeten Ventilsitz 13 anliegt.
Das Ventilglied 14 liegt dabei an einer ringförmigen Auflagefläche
am Ventilsitz 13 an und dichtet so das Behälterinnere
40 gegenüber der Umgebung ab.
Der Stößel 12 besitzt eine Längsbohrung 15, die koaxial zur
Hochachse 35 des Behälters 1 angeordnet ist. Die Längsbohrung
15 ist als Sacklochbohrung ausgebildet und im Bereich des
Ventilgliedes 14 mit strahlenförmig nach außen führenden Verteilbohrungen
16 verbunden. Die Verteilbohrungen 16 münden im
Behälterinneren 40 oberhalb des Ventilsitzes 13 im Bereich des
Bodens 4. Im Bereich des Deckels 3 ist die Längsbohrung 15 mit
einem Anschlußstutzen 20 verbunden. Die Längsbohrung 15 bildet
mit den Verteilbohrungen 16 Kanäle, durch die über den Anschlußstutzen
20 Schutzgas ins Behälterinnere 40 eingeleitet
werden kann. Der Stößel 12 kann jedoch auch ohne Kanäle ausgebildet
sein. Am Deckel 3 ist außerdem ein Anschluß 19 angeordnet,
der im Bereich des Deckels 3 im Behälterinneren 40 an
einer oder mehreren Austrittsöffnungen mündet. Am Deckel 3
sind zwei Stützplatten 21 angeordnet, die sich vom Deckel 3
nach oben, also auf die dem Topf 2 abgewandte Seite erstrecken
und über die der Behälter 1 an einem Portal festgelegt sein
kann. Zur Betätigung des Stößels 12 ist ein Bowdenzug 27 vorgesehen,
der über eine Befestigung 28 an den Stützplatten 21
festgelegt ist.
Wie der Schnitt in Fig. 2 zeigt, sind die Austrittsöffnungen
für das Schutzgas, das über den in Fig. 1 gezeigten Anschlußstutzen
19 in den Behälter 1 eingeleitet wird, an einem Ring
18 ausgebildet, der im Behälterinneren 40 am Deckel 3 festgelegt
ist. Der Topf 2 besitzt an der dem Deckel 3 zugewandten
Seite einen Flansch 6, auf dem der Deckel 3 aufliegt. Der
Deckel 3 ist mit dem Flansch 6 über eine Sicherungsschraube 9
und über ein Spannband 10 verbunden. Am Innenumfang besitzt
der Flansch eine Fase 7. An der Fase 7 liegt ein Wulst 42 des
Deckels 3 mit einer Fase 8 an. Hierdurch ist eine Zentrierung
des Deckels 3 auf dem Topf 2 gewährleistet. Die Symmetrieachse
41 der Befüllöffnung 5 ist gegenüber der Hochachse 35 des Behälters
1 um einem Winkel α geneigt. Der Winkel α ist vorteilhaft
so gewählt, daß die Flüssigkeit aus dem Behälter 1 gut
über die Befüllöffnung 5 ausgegossen werden kann. Der Winkel α
kann beispielsweise im Bereich von 45° liegen.
Der Stößel 12 besitzt an seiner dem Deckel 3 zugewandten Seite
einen Flansch 17, der in der in Fig. 2 gezeigten Schließstellung
des Stößels 12 in einer Öffnung 26 im Deckel 3 angeordnet
ist und die Öffnung 26 im wesentlichen verschließt. Der
Stößel 12 ist mit seinem Flansch 17 über Schrauben 24 an einer
Halteplatte 22 festgelegt. Zwischen der Halteplatte 22 und dem
Flansch 17 sind an den Schrauben 24 jeweils Federn 23 angeordnet,
so daß der Stößel 12 gegenüber der Halteplatte 22 beweglich
ist. Die Federn 23 sind als Tellerfederpakete ausgebildet.
Hierdurch können Toleranzen zwischen dem Deckel 3 und
dem Topf 2 ausgeglichen werden, so daß sichergestellt ist, daß
der Stößel 12 mit seinem Ventilglied 14 an dem Ventilsitz 13
anliegt und die Befüllöffnung 5 dicht verschließt.
Die Halteplatte 22 besitzt eine mittige Bohrung 25, in der der
Zugdraht 29 des Bowdenzugs 27 festgelegt ist. Der den Zugdraht
29 umgebende Schlauch 30 des Bowdenzugs 27 ist über die Mutter
28 und die Platte 47 an den beidseitig des Bowdenzugs 27 angeordneten
Stützplatten 21 am Deckel 3 des Behälters 1 festgelegt.
Der Zugdraht 29 ist im Inneren einer Feder 31, insbesondere
einer Schraubenfeder, angeordnet. Die Feder 31 stützt
sich mit ihrem dem Deckel 3 zugewandten Ende an der Halteplatte
22 und mit dem anderen Ende an der Platte 47 ab. Die
Halteplatte 22 besitzt einen Absatz 48, über den die Feder 31
geschoben ist. Zur Führung der Feder 31 kann auch eine Hülse
vorgesehen sein. Beidseitig der Feder 31 sind Führungsbuchsen
33 zwischen den beiden Stützplatten 21 befestigt. In den
Führungsbuchsen 33 sind Führungsbolzen 32 geführt, die sich in
Richtung der Hochachse 35 erstrecken und die in der Halteplatte
22 eingeschraubt sind. Bei der Bewegung der Halteplatte
22 nach oben, also auf die dem Topf 2 abgewandte Seite des
Deckels 3, werden die Führungsbolzen 32 in den Führungsbuchsen
33 bewegt. Die Feder 31 wird durch die Bewegung gespannt, so
daß der Stößel 12 in Richtung auf seine Schließstellung gefedert
ist. Die Führungsbuchsen 33 sind zweckmäßig Hochtemperatur-Führungsbuchsen.
Der Innenraum 40 des Topfes 2
erweitert sich in Richtung auf den Deckel 3 konisch, so daß im
Topf 2 erstarrte Schmelze auf einfache Weise aus dem Behälter
2 entnommen werden kann.
In Fig. 3 ist der Behälter 1 in Seitenansicht gezeigt. Die
Führungsbuchsen 33 sind über Schrauben 34 an den Stützplatten
21 festgelegt. Das Spannband 10, das den Topf 2 mit dem Deckel
3 verbindet, erstreckt sich über einen Großteil des Umfangs
des Flansches 6. An beiden Enden des Spannbands 10 sind Ösen
43 angeordnet, über die das Spannband 10 mit einem Ende an dem
in der perspektivischen Ansicht von Fig. 6 gezeigten Haken 44
eingehakt werden kann. Am gegenüberliegenden Ende des Spannbandes
10 ist ein Schnellverschluß angeordnet.
Fig. 4 zeigt den Behälter 1 in geöffnetem Zustand. Der Stößel
12 ist gegenüber der in Fig. 3 gezeigten Position um eine Höhe
h nach oben, also in Richtung auf den Deckel 3 angehoben. Der
Bowdenzug 27 ist beaufschlagt und drückt die Halteplatte 22
entgegen der Kraft der Feder 31 nach oben. Der Flansch 17 des
Stößels 12 ist oberhalb der Öffnung 26 im Deckel 3 angeordnet.
Der Behälter 1 ist in diesem Zustand zweckmäßig in einen Vorratsbehälter
getaucht, so daß die Befüllöffnung 5 unterhalb
des Flüssigkeitsspiegels angeordnet ist. Durch die Befüllöffnung
5 strömt die Flüssigkeit in den Behälter 1 ein. Dadurch,
daß die Öffnung 26 nicht vom Flansch 17 des Stößels 12
verschlossen ist, findet ein Druckausgleich statt, so daß sich
im Behälter 1 kein Druck aufbauen kann. Um eine Verunreinigung
der einströmenden Flüssigkeit durch Umgebungsluft zu vermeiden,
kann über den Ring 18 Schutzgas in den Behälter 1 eingebracht
werden. Auch über die Längsbohrung 15 und die Verteilbohrungen
16 im Stößel 12 kann Schutzgas eingebracht
werden.
In Fig. 5 ist der Deckel 3 mit dem Stößel 12 gezeigt. Durch
Lösen der in der Fig. 5 nicht gezeigten Schraube 9 und Öffnen
des Spannbandes 10 kann der Topf 2 vom Deckel 3 gelöst werden.
Zum einfachen Lösen des Spannbandes 10 ist ein Schnellverschluß
11 vorgesehen. Der Schnellverschluß 11 umfaßt einen
Hebel 45, der schwenkbar am Deckel 3 gelagert ist. Die Öse 43
ist an einer Seite am Spannband 10 und an der anderen Seite am
Hebel 45 in einem Abstand zum Drehpunkt des Hebels 45 festgelegt.
Durch Umlegen des Hebels 45 wird das Spannband 10 gespannt.
In Fig. 6 ist der Behälter 1 in geöffnetem Zustand gezeigt.
Der Flansch 17 des Stößels 12 ist oberhalb der Öffnung 26 im
Deckel 3 angeordnet, so daß ein Druckausgleich zwischen dem
Behälterinneren und der Behälteraußenseite stattfinden kann.
Die Feder 31 ist gespannt und drückt den Stößel 12 entgegen
der Kraft des Bowdenzugs 27 in Richtung auf seine Schließstellung.
Die Befüllöffnung 5 ist vom Stößel 12 freigegeben
und damit geöffnet. Die Stützplatten 21 besitzen Aussparungen
46 im Bereich der Halteplatte 22, so daß die Bewegung der
Halteplatte 22 mit dem Stößel 12 nicht durch die Stützplatten
21 behindert wird.
In den Fig. 7 bis 9 ist der Behälter 1 beim Befüllen gezeigt.
In Fig. 7 ist der Behälter 1 oberhalb eines Vorratsbehälters
36 angeordnet. Der Topf 2 berührt den Flüssigkeitsspiegel 37
im Vorratsbehälter 36 nicht. Die Befüllöffnung 5 ist vom
Stößel 12 verschlossen.
In Fig. 8 ist der Behälter 1 nach weiterem Eintauchen in den
Vorratsbehälter 36 gezeigt. Der Boden 4 des Behälters 1 ist
unterhalb des Flüssigkeitsspiegels 37 angeordnet und hat die
im Bereich des Flüssigkeitsspiegels 37 angeordnete verunreinigte
Schicht 38 passiert. Die Befüllöffnung 5 ist damit
unterhalb der verunreinigten Schicht 38 in einem Bereich der
Flüssigkeit angeordnet, in der diese eine gute Qualität besitzt.
Der Stößel 12 verschließt die Befüllöffnung 5 weiterhin.
In Fig. 9 ist der Behälter 1 in der Befüllposition 39 angeordnet.
Die Eintauchtiefe t des Behälters 1 bestimmt dabei die
Füllmenge des Behälters 1, da der Behälter 1 aufgrund des
hydrostatischen Drucks bis auf die Höhe des Flüssigkeitsspiegels
37 befüllt wird. Der Stößel 12 ist in Richtung der
Hochachse 35 des Behälters 1, die der Vertikalen entspricht,
nach oben gezogen. Die Befüllöffnung 5 ist damit freigegeben,
so daß Flüssigkeit aufgrund des hydrostatischen Drucks in den
Behälter 1 einströmt. Sobald der Behälter 1 befüllt ist, wird
der Bowdenzug 27 entspannt und der Stößel 12 wird durch die
Feder 31 gegen die Befüllöffnung 5 gedrückt. Der Bowdenzug
kann beispielsweise von einem Stellmotor betätigt sein. Nach
dem Schließen der Befüllöffnung 5 wird der Behälter 1 nach
oben aus dem Vorratsbehälter 36 gezogen. Der Behälter 1 ist
dabei vorteilhaft an einem Portal festgelegt. Nach dem Befüllen
kann der Behälter 1 zu einer Gußform gefahren werden,
über der die Befüllöffnung 5 geöffnet und die Gußform befüllt
wird. Die Befüllöffnung dient somit beim Befüllen einer Gußform
als Ausgußadapter. Der Behälter 1 ist im Bereich der Befüllöffnung
5 vorteilhaft so auf die Einfüllöffnung einer Gußform
angepaßt, daß der Behälter 1 im Bereich der Befüllöffnung
5 weitgehend dicht und insbesondere formschlüssig mit der zu
befüllenden Gußform verbunden werden kann. Durch Beaufschlagung
des Behälters 1 mit Schutzgas kann die im Behälter 1
angeordnete Schmelze unter Druck in die Gußform eingebracht
werden. Die Befüllöffnung 5 ist vorteilhaft als Bohrung ausgebildet
und insbesondere außermittig im Boden 4 des Behälters 1
angeordnet. Bei einem Verfahren zur Entnahme, zur Dosierung,
zum Transport und zum Verguß einer Flüssigkeit wird der Behälter
mit einer vorgegebenen Flüssigkeitsmenge befüllt, zu
einer Gußform transportiert, die Befüllöffnung 5 wird mit der
Einfüllöffnung der Gußform verbunden, die Befüllöffnung 5 wird
geöffnet und vorher oder gleichzeitig wird Schutzgas in den
Behälter 1 geleitet, so daß die unter Druck stehende Flüssigkeit
in die Gußform strömt.
Beim Befüllen des Behälters 1 kann es zweckmäßig sein, den Behälter
1 bis auf die Befüllposition 39 zu fahren und erst dann
die Befüllöffnung 5 zu öffnen. Es kann jedoch auch vorteilhaft
sein, den Behälter 1 bereits zu öffnen, sobald die Befüllöffnung
5 unterhalb des Flüssigkeitsspiegels 37 angeordnet ist
und bei geöffneter Befüllöffnung 5 den Behälter 1 bis auf die
Befüllposition 39 abzusenken. Auch andere Öffnungs- und
Schließzeitpunkte für die Befüllöffnung 5 können zweckmäßig
sein. Die Befüllöffnung 5 ist dabei jedoch zweckmäßig oberhalb
des Flüssigkeitsspiegels 37 immer geschlossen.
Um den Behälter 1 auch für Flüssigkeiten hoher Temperaturen
wie beispielsweise Metallschmelzen einsetzen zu können, sind
der Topf 2 und der Stößel 12 aus Keramik. Der Deckel 3 kann
ebenfalls aus Keramik sein. Um eine einfachere kostengünstigere
Herstellung des Deckels sowie der am Deckel festgelegten
Stützplatten zu erreichen, können der Deckel 3, die
Stützplatten 21 und die Halteplatte 22 sowie die Befestigungsmittel
auch aus Metall sein. Da der Deckel 3 während des Befüllvorgangs
außerhalb der Flüssigkeit angeordnet ist, ist
eine Ausbildung aus Keramik auch bei der Befüllung mit heißen
Flüssigkeiten im Normalfall nicht notwendig.