TECHNISCHES GEBIET
Die vorliegende Erfindung betrifft einen verschliessbaren Behälter mit zwei schalenförmigen
Teilen zur Diebstahlssicherung eines Gegenstandes, wobei der Verschluss des Behälters
einen zwischen einer Entriegelungsstellung und einer Verriegelungsstellung verstellbaren
Riegel sowie Konturen in beiden Teilen aufweist, welche den Riegel bei offenem Behälter in
einem der beiden Teile gegen Herausfallen sichern und bei geschlossenem Behälter mit dem
Riegel in der Verriegelungsstellung zusammenwirken und eine Öffnung des Behälters
verhindern, wobei der Riegel in der Verriegelungsstellung gegen Verstellen in die
Öffnungsstellung gesichert ist und wobei diese Sicherung von aussen nur unter Zuhilfenahme
eines speziellen Werkzeugs lösbar ist,
Solche auch als "Safer" bekannten Behälter werden in Ladengeschäften eingesetzt, die mit
einem elektronischen Diebstahls-Sicherungssystem ausgerüstet sind, wobei die durch das
Sicherungssystem detektierten und bei einem Diebstahlsversuch einen Alarm auslösenden
Schaltkreise z.B. in Form sogenannter "Tags" zusammen mit dem zu sichernden Gegenstand
im Innern des Behälters eingeschlossen und dadurch für die Kunden unzugänglich
angeordnet sind. Wird eine Ware ordnungsgemäss bezahlt, wird sie durch das
Verkaufspersonal unter Verwendung des nur diesem zur Verfügung stehenden speziellen
Werkzeuges dem Behälter entnommen und kann anschliessend durch den Kunden ohne
einen Alarm auszulösen aus dem Ladengeschäft mitgenommen werden. Der Behälter
verbleibt im Laden und kann mit einem neuen Gegenstand gefüllt wieder in die Auslage
retourniert werden.
Damit die zu verkaufenden Gegenstände in den Behältern sichtbar sind, bestehen diese in
der Regel aus einem transparenten Kunststoffmaterial. Generell ist man auch darum bemüht,
die Behälter möglichst filligran und gegenüber den zu verkaufenden Gegenständen möglichst
wenig auffallend und auftragend zu gestalten. Demgegenüber steht jedoch die Forderung,
dass die Behälter ausreichend stabil ausgeführt sein müssen, um ihren Zweck der
Diebstahlssicherung überhaupt erfüllen zu können. Sie sollten zumindest so stabil sein, dass
sie selbst unter Einsatz eines Werkzeugs in einem Ladengeschäft nicht unbemerkt
aufgebrochen werden können.
Diesbezüglich besteht, wie bei allen Sicherungssystemen, ein ständiger Wettlauf zwischen
den Dieben einerseits, das Sicherungssystem mit immer neuen Mitteln zu überwinden und
den Herstellern des Sicherungssystems andererseits, dieses in Reaktion darauf zu
verbessern, so dass die Anforderungen an die Sicherheit und Stabilität der Behälter ständig
steigen.
Als letztlich die Kosten steigernde Zutat zu den eigentlichen Produkten sollten die Behälter
möglichst günstig sein.
STAND DER TECHNIK
Ein Sicherungsbehälter der eingangs genannten Art ist z.B. aus der EP 0 616 103 B1
bekannt. Bei dem bekannten Behälter ist an einem schalenförmigen Unterteil mittels
Scharnieren ein ebenfalls schalenförmiges Deckelteil angelenkt. In einem schmalen Abteil
zwischen der Stirnseitenwand des Unterteils und einer Trennwand ist im Unterteil ein
verschiebbarer Riegel untergebracht, welcher bei geschlossenem Behälter in seiner
Verriegelungsstellung mit vorstehenden Nasen vorspringende Konturen am Deckelteil
hintergreift. Die den Schieber im Unterteil andererseits selbst zurückhaltenden Konturen sind
in der EP 0 616 103 B1 nicht gezeigt. Bei einem im Handel befindlichen, der EP 0 616 103 B1
etwa entsprechenden Produkt sind dies u.a. Nocken an der Trennwand, die in Langlöcher
des Schiebers eingreifen.
Es hat sich herausgestellt, dass diese bekannte Ausbildung den gestiegenen Anforderungen
an die Sicherheit nicht mehr vollauf genügt. Schwachstellen bilden hierbei vor allem die zum
Verschluss beitragenden Konturen an den Teilen, die bei Einsatz genügend grosser Kräfte
abgebrochen werden können.
Selbstverständlich wäre eine naheliegende Massnahme, diese Strukturen einfach stärker
auszubilden. Dem steht jedoch die oben erwähnte Forderung entgegen, dass der Behälter als
Ganzes möglichst filigran ausgeführt sein sollte. Klobige Verriegelungen stören in dieser
Hinsicht ausserordentlich.
DARSTELLUNG DER ERFINDUNG
Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Behälter der eingangs genannten Art anzugeben,
welcher sicherer und stabiler gegen unbefugtes Öffnen ist, dabei gleichzeitig nicht minder
filigran gestaltet und schliesslich zumindest nicht aufwendiger und teurer in seiner Herstellung
ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss gelöst durch einen Behälter, wie der im
Patentanspruch 1 gekennzeichnet ist. Der Kern der Erfindung besteht insofern darin, dass die
Konturen in beiden Teilen jeweils Ösen umfassen, welche bei geschlossenem Behälter
mindestens paarweise in gegenseitiger Anlage aneinander sowie in gegenseitiger
Überdeckung miteinander sind und in welche der Riegel in der Verriegelungsstellung jeweils
eingreift.
Ösen sind selbst bei kleiner Ausbildung sehr formstabil, weil sie gegenüber einem Haken kein
freies Ende haben und an wenigstens zwei Stellen beidseitig einer durch den Riegel
belasteten Zone verankert werden können. Die in Eingriffsrichtung des Riegels hintere Öse
könnte sogar einseitig geschlossen sein, was ihre Stabilität noch erhöht.
Durch die Anordnung der Ösen mindestens paarweise in gegenseitiger Anlage aneinander
sowie in gegenseitiger Überdeckung miteinander werden auf den Behälter einwirkende
Öffnungskräfte vom Riegel in seiner Verriegelungsstellung auch auf dem kürzest möglichen
Weg ohne lange Hebelarme von einem auf das andere Teil übertragen. Der Riegel als
Ganzes bleibt dadurch grösstenteils frei von Kräften. Die den Riegel bei offenem Behälter
gegen Herausfallen sichernden Konturen können dadurch ebenfalls sehr klein und eigentlich
schwach ausgebildet werden. Anstelle von jeweils nur zwei paarweise zusammen wirkenden
Ösen könnten auch Gruppen von drei oder noch mehr Ösen vorgesehen sein, wobei dann
z.B. eine Öse an einem der beiden schalenförmigen Teile zwischen zwei voneinander
geringfügig beabstandete Ösen am anderen schalenförmigen Teil eingreift.
Die in den Unteransprüchen gekennzeichneten Merkmale dienen entweder zur weiteren
Erhöhung der Sicherheit des Behälters gegen unbefugtes Öffnen oder wirken sich zumindest
günstig auf die Handhabung des Behälters aus.
KURZE ERLÄUTERUNG DER FIGUREN
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
der Zeichnung näher erläutert werden. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Ansicht einen Diebstahls-Sicherungsbehälter nach der
Erfindung im aufgeklappten Zustand;
- Fig. 2
- einen Schnitt (A-A) durch den Behälter von Fig. 1 mit zwei vergrösserten
Detaildarstellungen D und E; und
- Fig. 3
- unter a) in perspektivischer Darstellung den Verschluss-Riegel des Behälters von
Fig. 1 und unter b) ein Metallteil des Verschluss-Riegels in Ansicht von oben.
WEGE ZUR AUSFÜHRUNG DER ERFINDUNG
Der Behälter 10 von Fig. 1 und 2 dient zur Sicherung eines Gegenstandes, weicher
grundsätzlich von beliebiger Art sein kann und in den Figuren nicht mit dargestellt ist. Der zu
sichernde Gegenstand, ggf. einschliesslich seiner Verpackung, muss natürlich von dem
Behälter 10 aufgenommen werden können. Bevorzugt ist der Behälter bezüglich seiner
Grösse und Form an den zu sichernden Gegenstand angepasst, um gegenüber diesem
möglichst wenig aufzutragen. Nicht dargestellt in der Figuren ist auch ein Tag oder
dergleichen eines elektronischen Sicherungssystems, mit dem der Behälter jedenfalls
versehen sein muss, um am Ausgang eines mit einem solchen Sicherungssystem
ausgerüsteten Ladengeschäftes bei einem Diebstahlsversuch einen Alarm auszulösen. Ein
solcher Tag kann irgendwo im Innern des Behälters angeordnet und z.B. nach Art einer
Selbstklebeetikette in den Behälter eingeklebt sein.
Der Behälter 10 weist ein schalenförmiges Bodenteil 20 und ein ebenfalls schalenförmiges
Deckelteil 30 auf, welche durch zwei Gelenke 41 und 42 jeweils im Bereich ihrer rückwärtigen
Seitenwände 21 und 31 schwenkbar aneinander angelenkt sind.
Die Seitenwände 21 - 24 des Bodenteils 20 sind, von Abschnitten im Bereich der Gelenke 41
und 42 abgesehen, doppelwandig ausgeführt, so dass die Seitenwände 31-34 des
Deckelteils bei geschlossenem Behälter zwischen sie eingreifen können und sich die
Seitenwände dadurch gegenseitig überlappen.
Im Deckteil 30 ist mit etwas Abstand von der stirnseitigen Seitenwand 32 eine Trennwand 36
vorhanden, durch welche bei geschlossenem Behälter 10 in diesem ein schmales Abteil 11
abgegrenzt wird. Bei geschlossenem Behälter 10 überlappt die Trennwand 36 mit einer
entsprechenden Trennwand 26 des Bodenteils 20, welche ebenfalls mit etwas Abstand von
der stirnseitigen Seitenwand 22 des Bodenteils angeordnet ist und insofern zur Ausbildung
des Abteils 11 beiträgt.
In dem Abteil 11 ist der Behälterverschluss angeordnet, der im weiteren nunmehr
beschrieben wird.
Als funktionelle Teile des Behälterschlusses sind in dem Abteil 11 sowohl im Bodenteil 20 als
auch im Deckelteil 30 jeweils in Verbindung mit der stirnseitigen Seitenwand 22a bzw. 32a
sowie der Boden-25 bzw. der Deckelplatte 35 Ösen 27 bzw. 37 ausgebildet.
Die Ösen 27 des Bodenteils 20 sind gegenüber den Ösen 37 des Deckelteils 30 geringfügig
in Achsrichtung der Gelenke 41 und 42 versetzt angeordnet und von ihrer Höhe her so
ausgebildet, dass sie sich bei geschlossenem Behälter paarweise gegenseitig in seitlicher
Anlage aneinander überlappen. In diesem Zustand fluchten ihre Öffnungen zumindest
paarweise miteinander in der erwähnten Achsrichtung, wie dies in Fig. 2 zu erkennen ist.
In dem Abteil 11 ist als ein weiteres funktionelles Teil des Behälterverschlusses ein Riegel 50
angeordnet, der in Fig. 3 unter a) separat dargestellt ist. Der Riegel 50 ist aus zwei endseitig
miteinander verhakten, identischen Metallteilen 50a und 50b zusammengesetzt, die aus
einem Blechmaterial stanz- und/oder prägetechnisch hergestellt sind. Fig. 3 b) zeigt das
Metallteil 50a in einer Ansicht von oben.
Der Riegel 50 ist in dem Abteil 11 durch Längsverschieben in der erwähnten Achsrichtung
zwischen einer Öffnungsstellung und einer Verriegelungsstellung verstellbar. Die Figuren
zeigen den Riegel 50 in seiner Öffnungsstellung.
Zum Verstellen des Riegels 50 ist an diesem ein Betätigungsknopf 51 vorgesehen, welcher
durch einen Längssschlitz in der stirnseitigen Seitenwand 22 des Bodenteils aus dem
Behälter herausragt.
An dem Riegel 50 sind Zungen 52 ausgestanzt, welche zunächst seitlich aus seiner Ebene
herausgebogen und danach in seiner Längsrichtung abgeknickt sind. Mit diesen Zungen 52
greift der Riegel 50 bei geschlossenem Behälter in seiner Verriegelungsstellung jeweils durch
ein Paar von miteinander fluchtenden Ösen 27 und 37 am Deckel- und am Bodenteil. Der
Behälter 10 ist dadurch gegen Öffnen verriegelt. Beim Verstellen des Riegels in seine
Öffnungsstellung werden die Zungen 52 aus den Ösen 27 und 37 zurückgezogen, wodurch
der Behälter entriegelt wird und geöffnet werden kann.
Die in Eingriffsrichtung des Riegels 50 bzw. seiner Zungen 52 hintere Ösen, hier die Öse 37
im Deckelteil muss nicht unbedingt voll durchgängig ausgebildet sein. Sie könnte einseitig
geschlossen sein, so wie dies im linken Teil der Fig. 2 sowie in der Detaildarstellung E von
Fig. 2 auch dargestellt und mit 37a bezeichnet ist. Dies trägt zur weiteren Erhöhung ihrer
Stabilität bei.
Gegen Herausfallen aus dem Abteil 11 bei geöffnetem Behälter gesichert ist der Riegel 50
durch kleine Nasen, die an der Trennwand 36 ausgebildet sind und in Längsschlitze 53 des
Riegels 50 eingreifen. Eine dieser Nasen ist in Fig. 2 mit 38 bezeichnet. Da die Zungen 52 in
der Verriegelungsstellung in die in Anlage aneinander befindlichen Ösenpaare 27, 37
praktisch ohne Spiel eingreifen, bleiben die Haltenasen 38 auch dann unbelastet, wenn
grosse Kräfte zum unbefugten Öffnen des Behälters aufgewendet werden sollten.
Unbelastet bleibt aus diesem Grunde dabei auch die Sicherung des Riegels 50 in seiner
Verriegelungsstellung. Diese Sicherung ist hier gemäss derjenigen ausgebildet, wie sie
bereits in der EP 0 616 103 B1 beschrieben ist. Sie wird gebildet durch ein im Abteil 11
ortsfest angeordnetes Metallband 60 mit drei federelastischen Zungen 61. Das Metallband 60
ist in den Figuren 2 und 3 zu erkennen. In der Verriegelungsstellung greifen diese
Federzungen mit Widerhaken in eine Gruppe von sechs Ausnehmungen des 54 des Riegels
50 ein und verhindern so, dass der Riegel 50 in seine Öffnungsstellung verstellt werden kann.
Zum Lösen des Eingriffs der Federzungen 61 in die Ausnehmungen 54 braucht es ein
spezielles Werkzeug mit drei abgewinkelten Haken, welche durch in den Figuren nicht
sichtbare enge Schlitze in der Deckelplatte 35 des Deckelteils 30 eingeführt werden. Das
spezielle Werkzeug ist in den Figuren ebenfalls nicht dargestellt. Seine Ausbildung kann
jedoch der EP 0 616 103 B1 entnommen werden.
In an sich üblicher Weise können Deckel- und Bodenteil des Behälters als Spritzgussteile
insbesondere aus einem hochtransparenten, stabilen Kunststoffmaterial hergestellt sein.
Gegenüber der in der Zeichnungen dargestellten Ausführungsform sind natürlich, ohne
hierdurch vom erfinderischen Konzept abzuweichen, verschiedenste Abweichungen möglich.
So ist der in Fig. 1 dargestellte Behälter 10 von seiner Form her etwa rechteckig und relativ
flach ausgebildet, wobei das Boden- und das Deckelteil jeweils als flache Schalen
ausgebildet sind. Es versteht sich, dass der Behälter auch eine ganz andere Form aufweisen
könnte. Insbesondere könnte z.B. das Bodenteil wesentlich tiefer als das Deckelteil
ausgebildet sein. Abgesehen davon, dass es bei dem erfindungsgemässen Behälter, von
seiner Handhabung beim Befüllen vielleicht abgesehen, an sich gleichgültig ist, wo oben und
unten ist, könnte der Verschluss auch im Bodenteil angeordnet sein. Mit besonderem Vorteil
ist es möglich, den im beschriebenen Beispiel zweiteilig ausgeführten Riegel 50 durch
Weglassen oder Hinzufügen von Metallteilen 50a bzw. 50b auf einfache Weise zu verkürzen
oder zu verlängern und dadurch unterschiedlich langen Behältern anzupassen. Anstelle der
beschriebenen Sicherung mit dem Metallband 60 könnten auch andere, im Stand der Technik
bereits bekannte Mittel eingesetzt werden, z.B. solche, die nur mittels eines starken
Magneten gelöst werden können.
BEZUGSZEICHENLISTE
- 10
- Behälter
- 11
- Abteil des Behälters
- 20
- Bodenteil des Behälters
- 21
- rückwärtige Seitenwand des Bodenteils
- 22
- stirnseitige Seitenwand des Bodenteils
- 22a
- äussere stirnseitige Teilwand der stirnseitige Seitenwand des Bodenteils
- 22b
- innere stirnseitige Teilwand der stirnseitige Seitenwand des Bodenteils
- 23, 24
- seitliche Seitenwände des Bodenteils
- 25
- Bodenplatte des Bodenteils
- 30
- Deckelteil 30 des Behälters
- 31
- rückwärtige Seitenwand des Deckelteils
- 32
- stirnseitige Seitenwand des Deckelteils
- 33, 34
- seitliche Seitenwände des Deckelteils
- 35
- Deckelplatte des Deckelteils
- 36
- Trennwand im Deckelteil
- 38
- Haltenasen
- 41, 42
- Gelenke
- 27
- Ösen im Bodenteil
- 37
- Ösen im Deckelteil
- 50
- Riegel
- 50a, 50b
- Metallteile des Riegels
- 51
- Betätigungsknopf am Riegel
- 52
- Zungen am Riegel
- 54
- Ausnehmungen des Riegels
- 60
- Metallband
- 61
- federelastische Zungen am Metallband