Vorrichtung zur Wiedergabe einer Taktfrequenz
Technisches Gebiet
Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der Musik, insbesondere das Gebiet der Musikerziehung, und hat eine Vorrichtung zum Gegenstand, um den Rhythmus und/oder den Takt spürbar zu machen.
Der Unterricht über den Rhythmus bzw. Takt weist eine Reihe von Schwierigkeiten auf, und bei der Interpretation eines Tonsatzes ist es häufig der Rhythmus bzw. der Takt, der die meisten Probleme verursacht.
Stand der Technik
Um dem Anfänger das Begreifen der verschiedenen Notenwerte zu erleichtern, wurde gemäss der FR-A-24 24 595 eine Vorrichtung zur Unterrichtung der Grundlagen der Gesangsschulen vorgeschlagen, bei der die beweglichen Elemente von kleinen Dimensionen, welche die verschiedenen Noten darstellen, auf einem Hauptträger dargestellt sind, wobei die Aneinanderreihung der beweglichen Elemente die Verwirklichung eines Tonsatzes ermöglicht.
Aus der FR-A-25 76 698 ist ferner ein musikalischer Sprachsatz bekannt geworden, der aus modularen Brettern besteht, die den Aufbau der rhythmischen Themen durch Zusammenfügen der Stücke ermöglicht. Dieser Satz erlaubt jedoch nicht das Hörbarmachen des Rhythmus.
Ausserdem beschreibt die FR-A-25 32 775 einen musikalischen Kompositionssatz, bei dem die die Noten darstellenden Karten eine Länge aufweisen, die dem Wert des Rhythmus proportional ist. Jedoch fehlt auch hier die tönende Restituie- rung.
Die DE-A-lβ 86 245 beschreibt eine Vorrichtung, in der die modularen Elemente in Form der Notenköpfe einen immer gleichbleibenden Anschlag des Tons abgeben. Der Ton bleibt in diesem Fall aber bis zur nächsten Note bestehen. Eine Pause kann damit nicht wiedergegeben werden, da der Klang bis zur nächsten Note weiterbesteht, wenn auch abnehmend.
Es sind ferner Metronome bekannt, welche zum Beispiel erlauben die Takt- bzw. Schlagfrequenz über einen Dreh- oder Schieberegler einzustellen, der mit einer in den üblichen Schlagfrequenzwerten beschrifteten Skala versehen ist. So ist zum Beispiel in der US-A-4 442 752 ein elektronisches Metronom beschrieben, bei dem aus der Zeitdauer, für die ein Taster des Metronoms gedrückt gehalten wird, die Schlagfrequenz bestimmt wird. Dabei erklingt beim Eindrücken des Tasters ein Ton, beim Loslassen des Tasters erklingt ein zweiter Ton und daran anschliessend periodisch im selben zeitlichen Abstand weitere Töne. Zugleich wird der Wert der so eingestellten Schlagfrequenz auf einer Anzeige angezeigt.
Bei der praktischen Verwendung kann ein Metronom zur Lösung von drei verschiedenen Aufgaben dienen: - Wenn eine zum Beispiel vom Komponisten vorgegebene Vorschrift über das zu spielende Tempo einzuhalten ist, wird es benutzt, um ein Signal im vorgeschriebenen Tempo zu produzieren. Das Tempo wird üblicherweise als Schlagfrequenz angegeben und lässt sich auf Metronomen mit den oben genannten Dreh- oder Schiebereglern schnell und sicher
einstellen. Diese Aufgabe ist aber in der Praxis eher selten. - Häufiger ist dagegen der Fall, dass ein Metronom dazu dient, dem Musiker, insbesondere einem Schuler, einen gleichmassigen Takt vorzugeben. Der Musiker soll dabei üben, gleichmassig zu spielen, ohne zu beschleunigen oder zu bremsen.
Schliesslich werden Metronome dazu benutzt, ein gespieltes Tempo zu messen.
Bei bekannten Metronomen erfolgt die Übertragung des Rhythmus auf den Musiker auf akustische und/oder optische Art. Dies hat den Nachteil, dass vor allem Musikschuler Schwierigkeiten damit haben, sich an den durch das Metronom vorgegebenen Takt zu halten, da sie einerseits über das Gehör und/oder optisch den Takt des Metronoms abwarten und abhangig von dieser Haltung ihr Instrument spielen. Dies wiederum hat zur Folge, dass der Musiker bzw. Schuler dem Takt des Metronoms zeitlich verschoben folgt, was mit der Zeit sehr oft mit einer Fehlinterpretation und/oder dem Verlieren des Taktes endet .
Abriss der Erfindung
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, eine neuartige Vorrichtung zur Takt- und Rhythmus- gebung zu schaffen, mit welcher einerseits die vorgenannten Nachteile bekannter Metronome vermieden werden, welche also insbesondere die Wiedergabe des Rhythmus unter Ausschaltung der Gefahren einer sich aufgrund optischer und/oder akustischer Taktfolge einschleichenden Fehlinterpretation ermöglicht, und welche andererseits als Vorrichtung zur Musikerziehung eingesetzt werden kann und dabei die Nachteile der eingangs genannten Vorrichtungen nicht aufweist.
Diese Aufgabe wird durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelost, nämlich durch eine Vorrichtung mit elektrischen Antriebsmitteln, um einen Rhythmus bzw. einen Takt mit einer voreingestellten Schlagfrequenz zu erzeugen und diese als vibratorische Impulssequenz an den Benutzer der Vorrichtung abzugeben.
Die erfindungsgemasse Vorrichtung hat gegenüber bekannten mechanischen und elektronischen Metronomen den Vorteil, dass die Taktwahrnehmung des Musikers über den Tast- und Drucksinn wahrgenommen wird, welcher - wie überraschenderweise festgestellt wurde - das Rhythmusgefuhl sicherer und besser vermittelt als Gehör- und Sehsinn.
Vorteilhafte Ausfuhrungsformen der Erfindung sind Gegenstand der abhangigen Ansprüche, welche ihrerseits wertvolle Bereicherungen des Gegenstandes der Vorrichtung gemass der Erfindung darstellen.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
Anhand der Zeichnung soll am Beispiel einer bevorzugten Ausfuhrungsform der Gegenstand der Erfindung naher erläutert werden. In der Zeichnung zeigen
die Figur 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsge- massen Vorrichtung und
die Figur 2 ein Ablaufschema mit verschiedenen Signalen zur Taktgebung.
Beschreibung eines bevorzugten Ausfuhrungsbeispiels
Die in der Figur 1 als ganzes mit 1 bezeichnete Vorrichtung zur Wiedergabe eines Rhythmus bzw. Taktes als vibratori-
sehe Impulssequenz besitzt einen Taktgeber 2 mit einem nachfolgend noch naher bezeichneten elektrischen Motor und eine mit dem Taktgeber 2 verbundene Steuer- und Regeleinrichtung 3.
Der Taktgeber 2 besitzt ein zylindrisches Gehäuse 4 aus Metall, Kunststoff oder Holz, in welchem ein Gleichstrommotor (DC-Motor) 5 mit einer Antriebswelle 6 angeordnet ist. An der Antriebswelle 6 ist erfindungsgemäss ein dezentrisch angeordnetes Schwingelement 7 vorgesehen, welches den DC-Motor 5 beim Betrieb der Vorrichtung 1 in Schwingung versetzt. Der DC-Motor 5 ist mittels Bandagemitteln 8 derart dicht anliegend am zylindrischen Gehäuse 4 angeordnet, dass dieses die vom DC-Motor 5 erzeugten Schwingungen aufnimmt und weitergibt .
Der DC-Motor 5 ist über die elektrischen Pol-Leitungen 9 und 10 an der in der Figur 1 durch einen Block dargestellte Steuer- und Regeleinrichtung 3 angeschlossen. Im Anschlussbereich des DC-Motors 5 sind die beiden Leitungen 9 und 10 durch ein Kompensationsmittel, im hier vorliegenden Fall durch ein Widerstandselement 11, miteinander verbunden. Das Widerstandselement 11 besitzt bei einer Motorleistung von beispielsweise 2 bis 3 Watt und 400 bis 2' 000 U/min (im belasteten Zustand), beispielsweise 8 '000 U/min, einen Ohm' sehen Widerstand von 50 Ω bis 100 Ω, beispielsweise 70 Ω.
Das Kompensationsmittel, bzw. das Widerstandselement 11 dient erfindungsgemäss dazu, die durch die Rotation des dezentrisch angeordneten Elementes 7 in Pfeilrichtung 12 erzeugten Schwingungen in kurze, den gewünschten Takt definierende Impulse 13 umzuwandeln, und zwar so, dass die zwischen jeweils zwei Impulsen 13 liegenden Pausen von derartiger Form sind, dass sie möglichst frei von vibratorischen Auslaufschwingungen sind.
Die Steuer- und Regeleinrichtung 3 besitzt eine elektronische Schaltung mit einem Spannungsregler (mit einem Ausgang von zum Beispiel 5 V) , einer Potentiometerschaltung, einem Signalgenerator, einem Zahler, sowie einem Decoder und einem Treiber. Sie ist also im wesentlichen ähnlich ausgebildet, wie die in bekannten elektronischen Metronomen eingesetzten Schaltungen .
Gemass einem weiteren Kennzeichen der Erfindung ist an die Steuer- und Regeleinrichtung 3 noch zusätzlich eine optische Signaltafel 14 angeschlossen, welche mittels Lampen 15 die vom DC-Motor 5 erzeugte Takt- bzw. Impulsfrequenz optisch wiedergibt. Insbesondere bei der Erzeugung von 1/4 Takten besitzt die Signaltafel insgesamt 4 Lampen 15, welche beim Betrieb des Taktgebers 2 in Abfolge der erzeugten Frequenz impulsartig hintereinander aufleuchten.
Die Steuer- und Regeleinrichtung 3 besitzt nehmen dem mit 21 bezeichneten Impulsregler noch zusätzliche Anschlüsse 18, 19, 20 für weitere Signaltafeln, wobei insbesondere bei der Erzeugung von 1/4 Takten insgesamt vier solche Anschlüsse vorgesehen sind.
In Anwendung der erfmdungsgemassen Vorrichtung als Taktfrequenzgeber wir das den DC-Motor 5 enthaltene zylindrische Gehäuse 4 in Kontakt mit dem Korper des Musikers gebracht, beispielsweise dadurch, dass der Musiker dieses mit dem Fuss berührt oder dass dieses mittels eines speziell angefertigten Gurtes um die Taille, einen Oberschenkel oder ein Wadenbein getragen wird.
Die Vorrichtung gemass der hier vorliegenden Erfindung hat gegenüber bekannten Metronomen den entscheidenden Vorteil, dass die Aufnahmezeit des Taktes bzw. der rhythmischen
Impulse durch den Musiker deutlich herabgesetzt wird, was die Einhaltung des vorgegebenen Taktes deutlich verbessert.
Die Figur 2 zeigt schematisch verschiedene Impulssequenzen 22, 23 und 24, welche mit der erfindungsgemassen Vorrichtung erzeugt werden können. Erfindungsgemäss befindet sich der DC-Motor 5 wahrend des Betriebes der erfindungsgemassen Vorrichtung 1 kontinuierlich im Start-Stop Betrieb. Dabei richtet sich die Lange des vibratorischen Impulses nach der gewünschten Taktart und Taktgeschwindigkeit. So wird zum Beispiel der 4/4 Takt durch abwechselnde 1/8 Impulse erzeugt. Sind ungerade Taktarten, wie zum Beispiel 3/4 Takte, erwünscht, so wird erfindungsgemäss ein zweiter Taktgeber 2 an die Steuer- und Regelungseinrichtung 3 angeschlossen, welcher dann im Wesentlichen der Orientierung dient.
Gemass einem weiteren Kennzeichen der Erfindung kann die erfindungsgemäss Vorrichtung zur Musikerziehung eingesetzt werden. Für diese besondere Anwendung können mehrere Vorrichtungen 1 der vorstehend beschriebenen Art gemeinsam an mindestens einer Steuer- und Regeleinrichtung 3 angeschlossen sein und es können dann Gruppen von Musikern oder Schulern gemeinsam Rhythmus- und Taktubungen verschiedenster Art mit oder ohne Instrument durchfuhren.
Die anhand der Zeichnung beschriebene Vorrichtung zur Wiedergabe eines Rhythmus bzw. Taktes als vibratorische Impulssequenz kann im Rahmen der Erfindung noch in verschiedener Hinsicht modifiziert sein. So besteht die Möglichkeit, den Rhythmus auch in Form einer digitalen Anzeige darzustellen und anstelle eines DC-Motors der beschriebenen Art irgend ein anderes elektrisches oder elektromagnetisches Antriebsmittel zu verwenden, das in der Lage ist, die zur Rhythmusge- bung erforderliche Takt- bzw. Impulsfrequenz zu erzeugen.