Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft eine Lärmschutzwand, insbesondere zur Anordnung entlang von
Verkehrswegen, umfassend mindestens ein Schallschutzelement, das an einer Halterung
gehalten ist, und mindestens ein Tragprofil, welches das Schallschutzelement an dessen
Unterseite auf dem Sockel trägt. Ferner bezieht sich die Erfindung auf ein Trägerprofil für
eine solche Lärmschutzwand und auf ein Verfahren zum Erstellen einer solchen Lärmschutzwand.
Stand der Technik
Der Verkehr auf Strasse und Schiene wird von den Anwohnern zunehmend als Belastung
empfunden. Die Störung durch den Lärm erreicht dabei ein Niveau, das die Lebensqualität
ernsthaft beeinträchtigen kann.
Deshalb werden in steigendem Mass Lärmschutzwände erstellt. Diese sollen ästhetisch
befriedigen und nach Möglichkeit kostengünstig sein. Zu hohe Kosten führen nämlich dazu,
dass Lärmschutzwände nur sehr zurückhaltend erstellt werden.
In ästhetischer Hinsicht werden transparente Lärmschutzwände besonders bevorzugt. Es
gibt entsprechend eine grosse Zahl von derartigen Wandkonstruktionen. Meistens werden
die transparenten Lärmschutzelemente als Module vorbereitet, welche vor Ort an einer
einfachen Haltekonstruktion (z.B. an Pfosten) befestigt werden.
Aus der FR 2.785.630 (Bernard Nakul) ist z.B. eine Lärmschutzwand bekannt, bei welcher
auf einer gemauerten Sockelwand transparente Schallschutzplatten mit Hilfe von
verankerten Trägern montiert sind. Als Träger wird z. B. ein Vierkantprofil verwendet. An
dessen Vorderseite werden die beiden Schallschutzplatten, die am Rand mit einer
Kautschukumhüllung versehen sind, angelegt und mit einer Verschlussleiste gegen den
Träger geklemmt. Die Schallschutzplatte kann auch an der Innenseite eines HEA-Profil-Pfostens
mit Winkelklemmen befestigt werden. An der Unterseite ist die Schallschutzplatte
durch zwei am Sockel festgeschraubte L-förmige Winkel fixiert, welche mit ihren nach
oben stehenden Schenkeln eine U-förmige Fassung für die Platte bilden.
Weitere Wandkonstruktionen sind z.B. aus den Schriften JP 2002-317408 (NKG
Insulations), EP 0 008 562 A1 (Gerd Maibach), JP 9-268524 (Yamazaki Sansho KK),
DE 43 30 874 A1 (Czinki), EP 0 589 346 (Simon E. 0. K.), FR 2.370.138 (Salviam-Brum)
oder CH 584 811 (Piatti) bekannt.
Es wurde auch schon vorgeschlagen, die der Lärmquelle zugewandte Scheibe einer
doppelten Wand mit unterschiedlich grossen Löchern zu versehen, welche als Helmholtz-Resonatoren
wirken und so den Schall dämpfen (vgl. EP 0 890 679 A2).
Ein Problem besteht darin, das mit der aufgebauten Lärmschutzwand in der Praxis häufig
nicht die theoretisch möglichen Dämmwerte erreicht werden. Weiter ist es auch nach wie
vor eine Herausforderung, die Erstellungskosten zu minimieren bzw. weiter zu reduzieren.
Die relativ begrenzte Anwendung von transparenten Lärmschutzwänden zeigt, dass die
bestehenden Lösungen nicht zu befriedigen vermögen.
Darstellung der Erfindung
Aufgabe der Erfindung ist es, eine dem eingangs genannten technischen Gebiet zugehörende
Lärmschutzwand zu schaffen, welche mit geringem Aufwand montiert werden
kann und eine gute Wirkung erzielt.
Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 definiert. Bei einer erfindungsgemässen
Lärmschutzwand, welche typischerweise für den Aussenbereich bestimmt
ist (insbesondere Anordnung entlang von Verkehrsadern wie Strassen oder Schienen) ist
auf einem Sockel, welcher die Lärmschutzwand trägt, mindestens ein Schallschutzelement
durch eine Halterung gehalten. Die Schallschutzelemente sind an der Unterseite durch ein
Tragprofil gestützt, welches auf dem Sockel befestigt ist. Das Tragprofil erstreckt sich
winkelförmig um eine Kante des Sockels und hat einen nach unten zeigenden Schenkel an
der Vorderseite des Sockels. Am genannten Schenkel sind vorstehende Stützelemente
vorgesehen, auf welchen sich das Schallschutzelement abstützt. Das Schallschutzelement
wird demzufolge vor und nicht über dem Sockel gehalten.
Der erfindungsgemässe Aufbau erlaubt es, die (mit Vorteil aus Glas gefertigten) Schallschutzelemente
von vorn zu montieren. Im Gegensatz zum Stand der Technik müssen sie
nicht von oben zwischen Pfostenprofile eingeführt werden. Dies bringt eine vereinfachte
Montage und folglich reduzierte Kosten mit sich. Das L-förmige Tragprofil hat ferner den
Vorteil, dass es nicht an die Dimension der Sockelmauer (d.h. an die Dicke der Sockelmauer)
angepasst werden muss. Dadurch dass das Schallschutzelement vor und nicht
über dem Sockel gehalten ist, wird eine neue Art der Abdichtung an der Unterseite ermöglicht.
Mit dem erfindungsgemässen Aufbau ist ferner gewährleistet, dass allfällige Ungenauigkeiten
in der Montage der Halterung (z.B. von beabstandeten Pfosten) nicht vom
Schallschutzelement aufgenommen werden müssen. Vielmehr können Ungenauigkeiten
durch die Art der Halterung absorbiert und damit von dem Schallschutzelement ferngehalten
werden.
Das Tragprofil ist mit seinem horizontal verlaufenden (z.B. streifenförmigen) Teil (bzw.
Schenkel) auf der Oberseite des Sockels fixiert. Die Fixierung bzw. Verankerung erfolgt
somit an einer Stelle des Profils, die platzmässig nicht mit der Befestigung des Schallschutzelementes
konkurrenziert. (Letztere wird ja an dem nach unten zeigenden Schenkel
gehalten.) Es kann z.B. eine Verankerung mit Schrauben erfolgen, welche in vorbereitete
Löcher der Sockeloberseite eingesetzt werden.
Vorzugsweise ist das Tragprofil ein Winkelprofil, das sich im Wesentlichen von einem
Pfosten zum nächsten erstreckt. Es ist aber auch möglich, dass das Profil nur stellenweise
(d.h. nicht auf der ganzen Länge) winkelförmig ist (nämlich an den Stellen, die mit den vorstehenden
Stützelementen versehen sind). Gemäss einer abgewandelten Ausführungsform
wird das Tragprofil an der Vorderseite der Sockelwand verankert. Denkbar ist auch, dass
das Profil den Sockel in der Art eines U-Profils umgreift. Mit einem U-Profil können die
Schallnebenwege von beiden Seiten her optimal unterdrückt werden.
Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Tragprofil ein Z-Profil. Das
heisst, an dem (im Querschnitt betrachtet) mittleren Bereich, welcher auf der Oberseite
des Sockels aufliegt, ist nicht nur ein (an der Vorderseite des Sockels) rechtwinklig nach
unten zeigender Schenkel, sondern auch ein (z.B. an der Hinterseite des Sockels) nach
oben zeigender Schenkel ausgebildet. Es können bei diesem Z-Profil nach Bedarf eine oder
zwei Schallschutzelemente montiert werden.
Die Option, wahlweise bzw. nach Bedarf zwei Schallschutzelemente im Abstand zueinander
vorzusehen statt nur eines, ist nicht nur bei einem Z-Profil, sondern auch bei einem U-Profil
gegeben. Beim U-Profil ist allerdings sicherzustellen, dass das Bodenniveau nicht nur vor
sondern auch hinter der Sockelwand um ein gewisses Mass abgesenkt ist. Im Unterschied
zu einem U-Profil kann das Z-Profil auch weniger breit als der Sockel sein.
Mit Vorteil haben die Pfosten eine Frontfläche parallel zu dem nach unten zeigenden
Schenkel des Tragprofils, an welcher die Schallschutzelemente angebracht bzw. in
vertikaler Stellung gehalten werden können. Die plattenförmigen Schallschutzelemente
können quasi an eine rahmenartige Halterung (welche durch zwei Pfosten und durch das
dazwischen liegende Tragprofil gebildet wird) angelegt und mit geeigneten Mitteln
befestigt werden. Die Pfosten können zu diesem Zweck als T-Profil, als Doppel-T-Profil oder
z.B. auch als Kastenprofil ausgeführt sein. Beim Doppel-T Profil und beim Kastenprofil sind
zwei einander gegenüberliegende (parallele und beabstandete) Flächen für die Montage
vorhanden. Es können also nach Bedarf zwei Schallschutzelemente mit an sich gleichen
Mitteln an den Pfosten montiert werden. Das Tragprofil ist dann vorzugsweise als Z-Profil
ausgebildet, wobei der gegenseitige Abstand der beiden Schenkel des Profils auf die
Pfostendimension (quer zur Längsrichtung des Sockels) abgestimmt ist.
Es gibt auch andere Möglichkeiten, die Schallschutzelemente am Pfosten zu befestigen. Es
können z.B. winkelförmige Halterungen eingesetzt werden, welche einerseits am Pfosten
z.B. festgeschraubt oder verrastet werden können und andererseits z.B. mit der Rückseite
der Schallschutzelemente verklebt (oder in anderer Weise verbunden) sind.
Gemäss einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Schallschutzelement an
seinem unteren und seitlichen Rand durch eine Klemmleiste schalldicht an das Tragprofil
bzw. an die Pfosten gedrückt. Die Klemmleiste wird von vorne montiert. Sie ist typischerweise
so lang, wie das Schallschutzelement lang bzw. hoch ist, und hat z.B. vorbereitete
bzw. vorgefertigte Befestigungsmittel, damit der Zeitaufwand für das Anbringen vor Ort
minimal ist. Die Klemmleiste hat dabei zwei Funktionen, nämlich das Festhalten des
Schallschutzelementes und das Abdichten gegen Schall.
Es ist auch möglich, die beiden Funktionen mit separaten Elementen zu realisieren. Die
Befestigung kann z.B. mit Schrauben, welche durch Bohrungen im Schallschutzelement
geführt sind, erreicht werden, während die Abdichtung durch stirnseitig anliegende
Dichtstreifen sichergestellt ist. Dabei kann anstelle einer Klemmleiste auch ein vor Ort
aufgetragener (z.B. eingespritzter) Dichtungsstreifen verwendet werden.
Um Schallnebenwege nach Möglichkeit auszuschliessen, wird zwischen dem Tragprofil und
dem Sockel mit Vorteil eine elastischer Dichtstreifen vorgesehen. Es kann sich um einen
Kunststoffstreifen handeln, der vor Ort (nach der Montage des Tragprofils) zwischen dem
nach unten zeigenden Schenkel des Tragprofils und dem Sockel eingespritzt wird.
Alternativ könnte das Dichtungsmaterial auch zwischen dem horizontal angeordneten
Schenkel und der Oberseite der Sockelwand eingespritzt werden. Es kann auch von Vorteil
sein, wenn der Dichtstreifen bereits als fertiges Element am Tragprofil gehalten ist. Er ist
dabei so dimensioniert, dass er beim Festschrauben des Tragprofils im nötigen Mass
zwischen Sockel und Tragprofil eingeklemmt wird.
Als Schallschutzelemente werden vorzugsweise Platten aus Einscheibensicherheitsglas
(ESG) oder aus Verbundsicherheitsglas (VSG) eingesetzt. Diese sind ästhetisch
ansprechend, wetterbeständig und langlebig. Sie können als Klarglas oder Milchglas
ausgeführt sein, je nachdem ob die Sicht auf die anderer Seite der Lärmschutzwand
erwünscht ist oder nicht. Um die Beeinträchtigung der Klarsicht durch Verschmutzung zu
verhindern, können die Glasoberflächen selbstreinigend ausgeführt sein (z.B. mit einer
katalytischen Schicht an sich bekannter Art versehen sein).
Die Glasplatten können nach Bedarf auch so ausgestaltet sein, dass sie eine erhöhte
Schalldämpfung bewirken. In diesem Sinn kann die vordere Glasplatte z.B. mit
unterschiedlich grossen Löchern versehen sein, wie im eingangs genannten Stand der
Technik erläutert ist (vgl. EP 0 890 679 A2). Es können auch Schallschutzelemente aus
intransparentem Material montiert werden. Einzelheiten über solche Module können z.B.
dem eingangs zitierten Stand der Technik entnommen werden. Zu erwähnen sind auch
Isolierglas, Schalldämmglas mit Schalldämmfolie oder Giessharz.
Ist eine erhöhte Schallschutzwirkung erwünscht, können zwei Lärmschutzelemente,
insbesondere zwei Glasplatten im Abstand zueinander montiert werden. Der Abstand
beträgt z.B. 10-20 cm. Der Zwischenraum zwischen den Glasplatten ist nach oben offen.
Das Tragprofil wird in diesem Fall vorzugsweise als Z- oder U-Profil (wie weiter oben
beschrieben) ausgeführt. Es ist aber auch denkbar, dass die zweite Scheibe in anderer
Weise (d.h. mit anderen technischen Mitteln) montiert wird als die erste. Grundsätzlich ist
es auch möglich, den Zwischenraum nach oben abzuschliessen. Dies kann einen
zusätzlichen Arbeitsaufwand mit sich bringen, der aber unter Umständen durch eine
erhöhte Schalldämmung oder (falls nützlich) eine Abschirmung des Zwischenraums gegen
Regen etc. kompensiert werden kann.
Es ist von grossem Vorteil, wenn sich das Tragprofil von dem einen Pfosten zum anderen
erstreckt und so einen Montageabstand der Pfosten definiert. Damit wird der Aufbau vor
Ort vereinfacht und die Genauigkeit erhöht. Die Länge des Tragprofils kann so ausgelegt
sein, dass es - bei korrekter Montage - mit seinen endseitigen Stirnseiten am Pfosten bzw.
an dessen Fuss bündig anliegt, oder so, dass es am Pfosten oder dessen Fuss fixiert (z.B.
festgeschraubt) wird.
Beim Erstellen einer erfindungsgemässen Lärmschutzwand auf einer vorbereiteten
Sockelmauer wird wie folgt vorgegangen: Zunächst wird ein erster Pfosten auf einer
Oberseite der Sockelmauer befestigt. Danach wird ein Tragprofil auf der Sockelmauer
derart montiert, dass es an einem ersten Ende bündig mit dem ersten Pfosten ist. Das
Tragprofil erstreckt sich dabei winkelförmig um eine Kante des Sockels. Als Nächstes wird
ein zweiter Pfosten auf der Sockelmauer derart angebracht, dass er in Kontakt (z.B.
bündig) mit einem zweiten Ende des Tragprofils ist. Die Länge des Tragprofils wird also als
Vorgabe bzw. Mass für den gegenseitigen Abstand verwendet. Nun wird ein
Schallschutzelement auf den Stützelementen aufgesetzt, welche an einem nach unten
zeigenden Schenkel des Tragprofils vorhanden sind. Das Schallschutzelement wird im
Wesentlichen von vorn an die durch die Pfosten und das Tragprofil gebildete Halterung
angelegt. Schliesslich wird das Schallschutzelement an den Pfosten befestigt und
schallmässig abgedichtet. Zum Abdichten ist nicht unbedingt ein separater Arbeitsschritt
nötig. Dies kann sich allein schon durch die Befestigung des Schallschutzelementes am
Pfosten und am Tragprofil ergeben.
Das Verfahren wird im konkreten Einzelfall auf die vorhandenen Elemente der Lärmschutzwand
angepasst. Darauf braucht an dieser Stelle nicht eingegangen zu werden.
Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche
ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der
Erfindung.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung des Querschnitts einer bevorzugten
Ausführungsform mit zwei beabstandeten Glasplatten;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung der Draufsicht auf die in Fig. 1 gezeigte
Ausführungsform;
- Fig. 3a-f
- eine schematische Darstellung des bevorzugten Montageverfahrens.
Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
Wege zur Ausführung der Erfindung
Die besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung soll anhand der Fig. 1 und 2
erläutert werden. Als Fundament dient ein Sockel 1. Er kann aus Beton gegossen, aus
Steinen gemauert oder auch aus Stahl (z.B. als Stahlträger) oder einem anderen Material
hergestellt sein. Er hat eine Breite von z.B. 30 cm und erstreckt sich über eine Länge von
typischerweise einigen Dutzend bis einigen hundert Metern. (Diese Angaben und alle
nachfolgenden Dimensionsangaben dienen nur zur Illustration der möglichen Grössenverhältnisse
und haben keineswegs beschränkenden Charakter.) Zumindest für die
Montage der Lärmschutzwand ragt der Sockel 1 um ein bestimmtes Mass aus dem Boden
heraus. (Ist die Lärmschutzwand fertig, kann der Boden durchaus bis zur Oberseite des
Sockels 1 oder weiter aufgeschüttet werden.)
Mit vier Bolzen 2.1, ..., 2.4, welche in (nicht dargestellten) Löchern in der Oberseite 3.2 des
Sockels eingelassen sind, ist die Fussplatte 4 des Pfostens 5 verankert. Im vorliegenden
Beispiel ist die Fussplatte 4 etwa gleich breit wie der Sockel 1. Die Länge kann in einer
ähnlichen Grössenordnung liegen. Der Pfosten 5 erhält dadurch eine gute Stabilität insbesondere
quer zur Längsrichtung des Sockels 1 (d.h. in Richtung der Windlast). Die Bolzen
2.1, ..., 2.4 sind mit grösstmöglicher gegenseitiger Distanz (also in den Eckbereichen der
Fussplatte 4) platziert.
Der Pfosten 5 ist zwischen den vorderen Bolzen 2.2, 2.4 angebracht. Er ist gemäss einer
bevorzugten Ausführungsform ein Doppel-T Profil. Die flachen Seiten 5.1, 5.2 des Profils
zeigen nach vorn (zur Lärmquelle hin) und nach hinten (von der Lärmquelle weg). Das
heisst, sie verlaufen parallel zur Längsrichtung des Sockels 1. Der Steg 5.3 des Pfostenprofils
steht quer zur Längsausdehnung des Sockels 1. Die Längs- und Querabmessungen
des Profilquerschnitts betragen im vorliegenden Beispiel etwa 1/3 der entsprechenden
Abmessungen der Fussplatte 2. Die Bolzen sind daher für die Montage gut zugänglich.
Mit den Bolzen 2.2 und 2.4 ist gleichzeitig je ein Tragprofil 6.1 und 6.2 auf dem Sockel 1
fixiert. Die Tragprofile 6.1, 6.2 liegen unmittelbar auf der Oberseite der Fussplatte 4 auf.
Da die Tragprofile 6.1, 6.2 identisch aufgebaut und montiert sind, wird im Folgenden nur
noch auf das Tragprofil 6.1 Bezug genommen.
Das Tragprofil 6.1 ist im Querschnitt Z-förmig, d.h. es hat einen mittleren (streifenförmigen)
Teil 7 sowie einen "vorderen" (rechtwinklig nach unten) abstehenden Schenkel 8
und einen "hinteren" (rechtwinklig nach oben) abstehenden Schenkel 9. Der Schenkel 9
ragt unmittelbar am vorderen Ende der Fussplatte 4 nach unten und erstreckt sich bis vor
die Vorderseite 3.1 des Sockels 1. Der (untere) Rand 10 des Schenkels 9 überdeckt die
Vorderseite 3.1 um ein bestimmtes Mass (z.B. 2 bis 10 cm). Insgesamt erstreckt sich der
durch den mittleren Teil 7 und den vorderen Schenkel 9 gebildete Winkel des Tragprofils
6.1 um die Kante 11 (welche am Übergang zwischen Vorderseite 3.1 und Oberseite 3.2
gebildet ist) des Sockels 1 herum. Da die Fussplatte 4 leicht über die Kante 11 nach vorn
hinaus ragt, hat der Schenkel 9 (welcher an der Stirnseite der Fussplatte 4 anliegt) einen
entsprechenden Abstand (von z.B. 1 cm) von der Vorderseite 3.1.
An der Vorderseite des Schenkels 9 sind z.B. zwei Stützleisten 12.1, 12.2 (vgl. Fig. 3d)
vorgesehen. Auf diesen ist die Glasplatte 13.1 getragen. Die Stützleisten 12.1, 12.2 stehen
nur so viel vor wie nötig. Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, befindet sich zwischen dem
Schenkel 9 und dem unteren Rand der Glasplatte 13.1 ein Dichtungsstreifen 14.1. Ebenso
ist an der aussenliegenden Seite der Glasplatte 13.1 ein Dichtungsstreifen 14.2 vorgesehen.
Dieser wird durch eine Klemmleiste 15.1 festgehalten.
Die Klemmleiste 15.1 deckt den gesamten unteren Rand der Glasplatte 13.1 ab und wird
vorzugsweise durch ein rastendes Befestigungsmittel 16 gehalten (vgl. auch Halteelemente
16.1, ..., 16.5 in Fig. 3d). Dieses ist in Fig. 1 nur andeutungsweise gezeichnet. Es
kann sich um einen an sich bekannten Clip-Halter bzw. verzahnten Halter handeln in
welchen ein entsprechend mit Widerhaken, Schultern, Zähnen etc. versehenes Steckelement
einschieben lässt. Die Klemmleiste 15.1 kann also im Wesentlichen ohne spezielle
Montagewerkzeuge fixiert werden.
Unterhalb der Befestigungsmittel 16 (vgl. Halteelemente 16.1, ..., 16.5 in Fig. 3d) ist eine
Abschlussleiste 17 angeordnet. Die im Querschnitt symmetrische Klemmleiste 15.1
klemmt also mit ihrer oberen Flanke das Paket "Dichtungsleiste 14.1/Glasplatte
13.1/Dichtungsleiste 14.2" und mit ihrer unteren Flanke die Abschlussleiste 17 fest.
Zwischen den Rand 10 und die Vorderseite 3.1 des Sockels wird mit Vorteil eine
Dichtungsmasse 20 eingespritzt. Diese verhindert, dass der Schall unter der Glasplatte
durch läuft. Wenn der nach unten ragende Schenkel 9 genügend stark mit der Vorderseite
3.1 des Sockels überlappt und genügend eng an ihm anliegt, kann unter Umständen auf
das Einspritzen einer Dichtungsmasse verzichtet werden.
Am Pfosten 5 wird die Glasplatte 13.1 ebenfalls mit einer Klemmleiste 15.3 (vgl. Fig. 3f)
befestigt. Diese kann in gleicher Weise wie die Klemmleiste 15.1 ausgeführt sein. Im
Unterschied zur soeben beschriebenen Konstruktion wird aber keine Abschlussleiste
verwendet. Vielmehr tritt bei der Befestigung am Pfosten 5 eine zweite Glasplatte 13.2 mit
beidseitig angeordneten Dichtungsstreifen an die Stelle der Abschlussleiste 17. Mit
anderen Worten, die Befestigungsmittel sind zwischen den Stirnseiten der aufeinander
folgend befestigten Glasplatten 13.1, 13.2 am Pfosten angebracht.
Gemäss einer vorteilhaften Ausführungsform ist am Schenkel 8 eine zweite Glasplatte 18
angebracht. Der Randabschluss an der Unterseite ist in gleicher Weise ausgeführt wie
zuvor beschrieben. Es ist also ebenfalls eine Klemmleiste und eine Abschlussleiste
vorgesehen. (Es erübrigt sich, an dieser Stelle weitere Erläuterungen zu machen.)
Anhand der Fig. 3a-f soll nun das Verfahren zum Erstellen der Lärmschutzwand erläutert
werden. In Fig. 3a ist schematisch der Sockel 1 gezeigt. An einer gewünschten Ausgangsposition
werden vier Löcher gebohrt zum Befestigen der Bolzen 2.1, ..., 2.4. In die Löcher
können z.B. Dübel eingesetzt werden, in welche die Bolzen 2.1, ..., 2.4 eingeschraubt
werden können. (Die Bolzen können natürlich auch direkt in den Sockel 1 einbetoniert
werden.
Sind die Bolzen 2.1, ..., 2.4 fixiert werden Unterlagsmuttern 19.1, ..., 19.4 auf die Bolzen
aufgeschraubt. Danach wird der Pfosten 5 mit der Fussplatte 4 auf die Bolzen geschoben
(Fig. 3c). Die Fussplatte 4 hat zu diesem Zweck vorbereitete Bohrungen. Die Unterlagsmuttern
19.1, ..., 19.4 dienen zum Nivellieren der Fussplatte 4, so dass der Pfosten 5
genau vertikal ausgerichtet werden kann. In Fig. 3c ist erkennbar, dass auf der Frontseite
des Pfostens 5 als Befestigungsmittel 16 mehrere beabstandete, auf einer geraden Linie
(vorzugsweise mittig der Seite 5.1) angeordnete Halteelemente 16.6, ..., 16.10 vorgesehen
sind. (Diese sind gleich ausgebildet wie die Halteelemente 16.1, ..., 16.5.)
Gemäss Fig. 3d wird nun das Tragprofil 6.1 bündig an den Pfosten 5 angelegt. Die genaue
Position wird dadurch festgelegt, dass die vorbereitete Bohrung am Ende des Tragprofils
6.1 auf den entsprechenden Bolzen 2.2 geschoben wird. Es kann nun die Stelle auf der
Oberseite des Sockels 1 markiert werden, an welcher die Bolzen für den nächsten Pfosten
(nicht dargestellt) zu setzen sind. Das Tragprofil 6.1 dient also als Lehre zum Anbringen der
Bohrungen für die Pfosten im richtigen gegenseitigen Abstand. Ungenauigkeiten, die sich
beim Bohren der Löcher im Sockel 1 ergeben können, können durch das Tragprofil quasi
ausgeglichen werden, wenn die Bohrungen im Profil länglich sind bzw. etwas Spiel
gegenüber dem Durchmesser der Bolzen haben.
Sind die Pfosten an beiden Enden der Tragprofile 6.1, 6.2 gesetzt, können die Tragprofile
6.1, 6.2 festgeschraubt werden.
In Fig. 3d ist erkennbar, dass die Tragprofile 6.1, 6.2 je zwei Stützelemente (Stützleisten
12.1 und 12.2 bzw. 12.3 und 12.4) haben. Diese sind so platziert, dass sie eine über die
Länge ausgeglichene Belastung der Glasplatte erzeugen (z.B. sind sie L/4 vom Ende des
Tragprofils entfernt; L = Länge des Tragprofils). Leicht unterhalb der Stützleisten 12.1, ...,
12.4) sind mehrere Halteelemente angeordnet.
Nach diesen Vorbereitungen können die Glasplatten 13.1, 13.2 von vorn auf die
Stützleisten 12.1, ..., 12.4 gesetzt werden (Fig. 3e). Mit der vertikal verlaufenden Stirnseite
werden sie an die Halteelemente 16.6, ..., 16.10 bündig angelegt. Der gegenseitige
Abstand der Glasplatten 13.1, 13.2 ist daher minimal. In der Höhe können die Glasplatten
13.1, 13.2 über die Pfosten 5 hinaus ragen. Wegen des offenen Spaltes 21 zwischen den
Glasplatten 13.1, 13.2 ist die Schalldämmwirkung im überstehenden Bereich jedoch
beschränkt.
Nun werden die Klemmleisten 15.1, ..., 15.3 an den Tragprofilen 6.1, 6.2 und am Pfosten 5
angebracht. Die vertikale Klemmleiste 15.2 erstreckt sich bis an den unteren Rand der
horizontalen Klemmleisten 15.1, 15.3. Es ergibt sich also ein durchgehend abgedeckter
Randbereich der Verglasung. Die Klemmleisten 15.1, ..., 15.3 halten die Glasplatten 13.1,
13.2 in aufrechter Position. Schliesslich können die Tragprofile 6.1, 6.2 noch mit einer
Dichtungsmasse unterspritzt werden.
Die Erfindung beschränkt sich natürlich nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel.
Zum besseren Verständnis werden nachfolgend einige mögliche Abwandlungen angedeutet.
Im Prinzip kann die hintere oder die vordere Glasplatte weggelassen werden. Es ist auch
denkbar, mit mehr als zwei Glasplatten zu operieren. Das Tragprofil wäre entsprechend
anzupassen durch einen weiteren vertikal nach oben oder nach unten ragenden Schenkel.
Dasselbe kann auch mit nicht aus Glas bestehenden Schallschutzelementen realisiert
werden. Statt Glas kann transparenter oder nicht-transparenter Kunststoff eingesetzt
werden. Die Schallschutzelemente können auch Fertigelemente mit mehrschichtigem
Aufbau sein.
Anstatt die Schall- bzw. Lärmschutzelemente an Pfosten zu halten, welche in mehr oder
weniger regelmässigen Abständen aufgestellt sind, können die genannten Elemente auch
zwischen einem Sockel und einer Decke oder einer anderen oben liegenden Verankerungsmöglichkeit
(z.B. einem Stahlträger) fixiert sein. Erfindungsgemässe Tragprofile können
dann sowohl am Sockel als auch an der Decke angebracht werden, um die Lärmschutzelemente
zu fixieren. Der Übergang zwischen den (vertikalen) Stossseiten der benachbarten
Lärmschutzelemente kann durch einen zwischen den Stirnseiten eingeklemmten
Dichtungsstreifen oder durch zwei Klemmleisten abgedichtet werden, welche an beiden
gegenüberliegenden Hauptflächen der Lärmschutzelemente anliegen. Es kann auch ein
Verbindungsprofil wie in JP 2001-81732 offenbart verwendet werden. Die allgemeinen
Konstruktionsaspekte einer zwischen Boden und Decke festgehaltenen Lärmschutzwand
können aus der FR 2.370.138 A1 (Salviam-Brum) abgeleitet werden.
Die Breite des vorderen Schenkels 9 (d.h. im montierten Zustand: die vertikale Ausdehnung)
soll eine ausreichende Überdeckung mit der Vorderseite 3.1 des Sockels 1 haben,
damit ein Dichtungselement eingefügt oder eingespritzt werden kann. Es ist aber auch
möglich, das genannte Dichtungselement zwischen die Oberseite 3.2 und den mittleren
Teil 7 einzubringen. Wird ein vorgefertigter Dichtungsstreifen verwendet (welcher vor Ort
eingeschoben oder bereits bei der Vorbereitung des Tragprofils 6.1 an diesem fixiert
werden kann), dann ist darauf zu achten, dass auch unter der Fussplatte 4 und am
Übergang zwischen Tragprofil und Fussplatte eine gute Unterdrückung der Schall nebenwege
gegeben ist.
Im Unterschied zum Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 1 kann die Klemmleiste am Schenkel
9 auch festgeschraubt statt durch eine Steckverbindung festgeklemmt werden.
Grundsätzlich ist es nicht nötig, dass sich der Sockel durchgehend von einem Pfosten zum
nächsten erstreckt. Er kann durchaus unterbrochen sein. Es genügt, wenn er die
Verankerung der Pfosten sicherstellt. Natürlich ist darauf zu achten, dass in einem
Abschnitt ohne Sockel die Schallnebenwege bestmöglich unterdrückt werden (es sei denn
ein lokaler Unterbruch in der Schalldämmwirkung kann hingenommen werden).
Die Länge des Profilträgers kann grösser oder kleiner sein als der gegenseitige Abstand
der Pfosten. Im erstgenannten Fall (wenn sich das Tragprofil z.B. über zwei Abstandseinheiten
hinweg erstreckt) für die Befestigung des Pfostens auf dem Sockel in geeigneter
Weise anzupassen.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass durch die Erfindung ein mit einfachen technischen
Mitteln erstellbares Lärmschutzsystem geschaffen worden ist, welches auch
erhöhten ästhetischen Anforderungen genügt. Es eignet sich daher namentlich für
Strassen innerorts.