Bezeichnunα
Optisches abstimmbares gitterunterstütztes Add/Drop-Filter in codirectionaler Funktionsweise
Beschreibung
Die Erfindung betrifft ein optisches abstimmbares gitterunterstütztes Add/Drop-Filter in codirectionaler Funktionsweise, aufweisend eine Struktur eines Richtkopplerfilters mit mindestens zwei dicht benachbart verlaufenden Wellenleitern mit unterschiedlichen Brechungsindizes, von denen einer der Wellenleiter ein Gitter aufweist.
Add/Drop-Filter sind in der optischen Nachrichtentechnik Schlüsselkomponenten in so genannten WDM(Wavelength Division Multiplexing)-Systemen, in denen mehrere Wellenlängen auf einer Faserstrecke geführt werden. Diese Add/Drop-Filter erlauben das Einbringen (Add) und das Herausfiltern (Drop) einer oder mehrerer Wellenlängen in bzw. aus der Faser. Es ist bekannt, Add/Drop-Filter in der Struktur eines Richtkoppler-Filters (Directional Coupler Filter) auszubilden. In einem solchen Filter sind mindestens zwei dicht benachbart verlaufende Wellenleiter mit unterschiedlichen Brechungsindizes angeordnet, von denen mindestens ein Wellenleiter ein Gitter aufweist, vorzugsweise ist dieses eine Gitter auf dem Wellenleiter mit dem größeren Brechungsindex aufgebracht. Ein solches Add/Drop-Filter ist beispielsweise in IEEE Phot.Technol. Lett., Vol. 4, No. 12, December 1992, pp. 1386-1389 beschrieben.
Rein faseroptische Lösungen für Add/Drop-Filter, bei denen Silica für diese Fasern verwendet wird, sind in IEEE Phot. Technol. Lett., Vol. 8, No. 12,
December 1996, pp 1656-1658 und in US 5 978 530 beschrieben, wobei in letztgenannter Veröffentlichung der Hinweis auf die Ausführbarkeit in
planaroptischer Geometrie gegeben wird. Diese faseroptischen Filter sind aber nicht abstimmbar ausgebildet.
Dem Stand der Technik nach sind abstimmbare Filter in Form von gewöhnlichen Mach-Zehnder-Interferometern bekannt, die eine nicht sehr selektive sin2-Filterkurve aufweisen. Die Abstimmbarkeit derartiger Filter kann z.B. durch separat auf dem/den Wellenleiter/n aufgebrachte Heizelektroden unter Ausnutzung des thermo-optischen Effektes realisiert werden.
In InP-Technologie sind vergleichbare Filter bekannt, die thermo-optisch oder elektro-optisch verstimmt werden können. Beispielsweise ist ein thermo- optisch verstimmbares Filter in Proc. of the 10th Int. Conf. on InP and Rel. Mat, (IPRM'98), Tsukuba, Japan, (1998) pp.7 - Post-deadline paper beschrieben. Das dargestellte Filter ist ausgeführt in Materialien einer Klasse (Ill-V-Verbindungen), nämlich GalnAsP/lnP, als asymmetrisches, laterales gitterunterstütztes codirektionales Richtkoppler-Filter mit zwei Wellenleitern, einem schwach führenden und einem stark führenden, wobei das Gitter auf dem stark führenden Wellenleiter angeordnet ist und zu einem wellenlängenselektiven Verhalten des Bauelementes führt. Für die Herstellung der erwähnten Filter in InP-Technologie sind jedoch für die kleineren Dimensionen höhere Fertigungsgenauigkeiten erforderlich; außerdem ist durch Modenfehlanpassung zu Glasfasern auch eine höhere Dämpfung vorhanden.
Dem Stand der Technik (siehe Electr. Lett. Vol. 36, No.5, pp. 430/431 , 2000) ist auch eine Lösung zu entnehmen, bei der ein thermo-optischer Kopplerschalter zwei parallel geführte Siθ2-Wellenieiter aufweist, auf denen ein Polymer-Wellenleiter so angeordnet ist, dass dieser die beiden darunterliegenden SiO2-Wellenleiter schneidet und der Polymer-Wellenleiter jeweils am Schnittpunkt mit den darunterliegenden Siθ2-Wellenleitern eine Heizelektrode aufweist. Hierbei wird der planare SiO2-Wellenleiter als optisch
transmissive Schicht und der Polymer-Wellenleiter für die Schaltfunktion genutzt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein abstimmbares Add/Drop-Filter mit einer spektralen Bandbreite der Filterdurchlasskurve im Bereich von größer 50 GHz anzugeben, welches eine hohe Auflösung aufweist und eine einfachere und kostengünstigere technologische Herstellung und höhere Maßtoleranzen i.V. zu Add/Drop-Filtern auf der Basis von Ill-V-Materialien ermöglicht.
Angemerkt sei hierbei, dass der Bandbreitenbereich von 50 GHz bis 400 GHz besonders für heutige und zukünftige Anwendungen auf dem Gebiet der Kommunikationstechnik interessant ist.
Die Aufgabe wird durch ein Add/Drop-Filter der eingangs erwähnten Art erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Material der beiden Wellenleiter aus zwei verschiedenen Materialklassen mit unterschiedlichen optischen Parametern gebildet ist, wobei sich thermischer Brechungsindexkoeffizient dn/dT und/oder elektrooptischer Koeffizient dn/dE und/oder Dispersion dn/dλ der beiden Materialien derart unterscheiden, dass bei Einwirkung mit denselben technischen Mitteln zur Änderung von Temperatur und/oder elektrischem Feld und/oder Wellenlänge auf die beiden Wellenleiter unterschiedlich starke Wirkungen auftreten, und Mittel für die Änderung dieser optischen Parameter vorgesehen sind.
Bei der bekannten Anordnung eines Add/Drop-Filters auf der Basis einer Richtkoppler-Struktur, bei der über eine bestimmte Länge zwei parallel laufende Wellenleiter durch ein Gap voneinander getrennt sind, sind die beiden Wellenleiter durch Herstellungstoleranzen und gezielte Einstellung unterschiedlich dimensioniert (z.B. Breite, Höhe, Brechungsindex). Damit verbunden sind unterschiedliche Ausbreitungskonstanten in den Wellenleitern, d. h. das Bauelement ist unsymmetrisch. Bei dieser
Unsymmetrie ist ein vollständiger Energieaustausch zwischen den beiden Wellenleitern nicht mehr möglich. Eine Symmetrie lässt sich wieder finden, wenn ein Gitter auf einem Wellenleiter aufgebracht wird. Die damit verbundene hohe Frequenzselektivität wird für die Filterfunktion ausgenutzt. Die erfindungsgemäß aus zwei unterschiedlichen Materialklassen gebildeten Wellenleiter eines Add/Drop-Filters, bei denen sich die optischen Parameter - wie erwähnt - voneinander unterscheiden, ermöglichen eine gezielte Abstimmung des Filters mit einfachen technischen Mitteln.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Add/Drop-Filters sieht vor, dass ein Wellenleiter aus Silica und der andere Wellenleiter aus einem Polymermaterial, insbesondere aus einem nichtlineare optische Eigenschaften aufweisenden Polymermaterial, gebildet ist.
In einer anderen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Wellenleiter mit dem größeren Brechungsindex ein Gitter aufweist.
In weiteren Ausführungsformen sind die beiden Wellenleiter vertikal oder horizontal zueinander angeordnet. Besonders die Realisierung der beiden Wellenleiter in einer schichtweisen planaren Mikrotechnik erlaubt eine einfache und kostengünstige Herstellungsweise des gesamten Filters.
Da sich erfindungsgemäss der thermische Brechungsindexkoeffizient dn/dT der beiden aus zwei Materialklassen gebildeten Wellenleiter derart unterscheidet, dass bei gleicher Änderung der Temperatur die beiden Wellenleiter unterschiedlich stark bezüglich einer Änderung des Brechungsindexes reagieren, ist das Mittel für die Änderung des thermischen Brechungskoeffizienten dn/dT eine Vorrichtung zur Änderung der Temperatur, die auf die gesamte Fläche des Chips, insbesondere von unten her, wirkt. Insbesondere kann diese Vorrichtung identisch sein mit einer Vorrichtung, die üblicherweise zur Temperaturstabilisierung bekannter Add/Drop-Filter, beispielsweise einem Peltier-Element, eingesetzt wird. Diese
Ausführungsform erfordert keinen zusätzlichen Schritt zur Herstellung spezifischer Heizelektroden und der zugehörigen Ansteuermittel und ermöglicht bei einer homogenen Temperaturänderung des gesamten Bauelementes in den beiden Wellenleitern unterschiedlich große Änderungen ihrer Brechungsindizes, wodurch eine effektive thermische Abstimmung des Bauelementes ohne Aufbringen örtlicher Heizelektroden realisierbar ist. Somit kann - im Vergleich zu Lösungen des Standes der Technik - mit der erfindungsgemäßen Lösung sowohl eine Temperaturstabilisierung und eine Temperaturtrimmung zum Ausgleich von Herstellungstoleranzen als auch die angestrebte Wellenlängendurchstimmung des Filters realisiert werden.
Selbstverständlich kann aber auch in einer anderen Ausgestaltung der Erfindung das Mittel für die Änderung des thermischen Brechungsindexkoeffizienten dn/dT eine Heizelektrode sein, die auf dem Wellenleiter angeordnet ist, dessen Koeffizient eine größere Temperaturabhängigkeit aufweist.
Für die Änderung des optischen Parameters dn/dE sind als Mittel Elektroden zum Erzeugen eines elektrischen Feldes E vorgesehen, wobei mindestens eine Elektrode auf dem Wellenleiter mit dem größeren Brechungsindex angeordnet ist. Wird an diesen Wellenleiter ein elektrisches Feld angelegt, so ändert sich bekanntlich aufgrund des Pockels-Effekts der Brechungsindex des Polymers (Δn ~ E). Die spezielle Anordnung der Elektroden zur Erzeugung eines elektrischen Feldes, das den Brechungsindex des darunterliegenden Wellenleiter beeinflusst, wird der Fachmann in Abhängigkeit der gewünschten Richtung des elektrischen Feldes und des wirkenden elektro-optischen Koeffizienten für eine definierte Beeinflussung der Modenkopplung ausführen. So wird beispielsweise zur Ausnutzung des größten elektro-optischen Koeffizienten für nichtlineare optische Eigenschaften aufweisende Polymerwellenleiter ein vertikales elektrisches Feld E mittels einer direkt auf dem NLO-Polymer-Wellenleiter angeordneten Elektrode erzeugt. In diesem Falle wird der elektro-optische Koeffizient r33 für die TM-Polarisation
verwendet. Mittels Elektroden, die auf beiden Seiten des Polymer- Wellenleiters angeordnet sind, wird ein horizontales elektrisches Feld E erzeugt. Hierbei wird der elektro-optische Koeffizient ri3 verwendet. Allgemein
Mit Polymeren, die einen großen elektro-optischen Koeffizienten dn/dE aufweisen, kann die Abstimmung im ps-Bereich realisiert werden. Damit ist sie schneller realisierbar als mittels einer Temperaturänderung und Wirkung über den thermo-optischen Effekt in vergleichbaren Anordnungen. Dies trifft insbesondere auf die bereits erwähnten nichtlinearen optischen Polymermaterialien zu.
Es sei hier angemerkt, dass die Differenz zwischen den Brechungsindizes der beiden Wellenleiter groß genug gewählt wird, dass ein dem Stand der Technik nach bekanntes Gitter einsetzbar ist. Die grundlegende Gleichung für die Gitterperiode Λ des vorgesehenen Gitters, das durch eine periodische Änderung des Brechungsindexes charakterisiert ist, lautet: Λ *= λc / (n-ι-r.2), wobei λc die gefilterte Wellenlänge ist und ni bzw. n2 den Brechungsindex des stark bzw. schwach führenden Wellenleiters bezeichnen. Aus der Gleichung ist erkennbar, daß die Gitterperiode große Werte annimmt, wenn der Brechzahlunterschied zu klein wird. Dadurch muss das Filter sehr lang gebaut werden (z.B. 100 mm), was unvorteilhaft wird. Eine Vergrößerung des Gitterhubs (Gitteramplitude) erlaubt eine Verkürzung der Gitterlänge, wobei jedoch darauf zu achten ist, daß die Abstrahlverluste vernachlässigbar bleiben.
Eine Änderung der Dispersion dn/dλ kann während der Herstellung des erfindungsgemäßen Filters durch eine andere Materialauswahl für die Realisierung der Wellenleiter erfolgen.
Die Abstimmung des erfindungsgemässen Add/Drop-Filters kann über die Änderung der optischen Parameter einzeln oder in Kombination miteinander erfolgen.
Bei der Realisierung der erfindungsgemäßen Lösung mit Polymer als einem Wellenleitermaterial, das beispielsweise den Brechungsindex ni = 1 ,49 aufweist, sind die Geometriegrößen etwa um den Faktor 3 größer als bei einer Realisierung in InP (lll-V) mit Brechungsindizes von ca. 3,3, wodurch sich die Herstellungstechnologie einfacher und kostengünstiger gestaltet, da höhere Maßtoleranzen zugelassen sind. Die Anpassung an optische Glasfasern, welche den Anschluß an die vier Ports (EinVAusgänge) herstellen, kann ohne Taperung deutlich dämpfungsärmer (pro Längeneinheit) sein, als bei Add/Drop-Filtern auf InP-Basis. Für die Abstimmbarkeit des erfindungsgemäß in Polymer/Silica hergestellten Filters wird ein Wellenlängenshift über der Temperatur von etwa 3 nm/K erwartet. In den Publikationen zu vergleichbaren Filtern in InP wird eine geringere Empfindlichkeit von 0,37nm/K berichtet.
Die Erfindung soll in folgendem Ausführungsbeispiel anhand von Zeichnungen näher erläutert werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1 die Verschiebung der Filterkurve bei einer gleichmäßig auf den das erfindungsgemäße Add/Drop-Filter aufweisenden Chip wirkenden
Temperaturerhöhung von 10 K; Fig. 2 die Verschiebung der Filterkurve bei Anlegen eines elektrischen Feldes an das erfindungsgemässe Add/Drop-Filter; Fig. 3 den Einfluss der Materialdispersion auf die Filterleistung.
Bekanntlich verfügt ein Add/Drop-Filter über vier Tore (EinVAusgänge), die über zwei Wellenleiter miteinander verbunden sind. Von den beiden über eine
definierte Strecke (Koppellänge) parallel zueinander laufenden Wellenleitern ist der eine Wellenleiter aus PMMA mit einem Brechungsindex von ni = 1 ,49 und der andere Wellenleiter aus dotiertem Si02 (Siliziumdioxid) mit einem Brechungsindex n2 = 1 ,454 gebildet. Die beiden Wellenleiter sind durch Silizium in einer Dicke von 4 μm voneinander getrennt, das einen Brechungsindex von 1 ,444 aufweist, und vertikal zueinander angeordnet. Der aus einem Polymer gebildete Wellenleiter hat eine Dicke von 2 μm, der aus dotiertem Si02 4 μm. Der Wellenleiter mit dem größeren Brechungsindex weist ein Gitter auf, da dort bekannte rmassen die Wirkung effizienter ist und die Bauelemente-Länge somit kürzer ausfallen kann. Der Gitterhub beträgt 0,2 μm, die Gitterperiode 64 μm und die Gesamtlänge der Wellenleiter 10.600 μm. Das Gitter bewirkt für eine spezifische optische Wellenlänge einen pro Gitterperiode anzusetzenden Energietransfer. So geht nach einer bestimmten Anzahl von Gitterperioden das Lichtsignal vollständig von dem einen auf den anderen Wellenleiter über. Eine Temperaturänderung beeinflusst die Molekülketten des Polymers, was eine Änderung des örtlichen Brechungsindexes nach sich zieht und somit die Filtercharakteristik beeinflusst.
In Fig. 1 ist die Verschiebung der Filterkurve bei einer gleichmäßigen Temperaturerhöhung des das erfindungsgemäße Add/Drop-Filter aufweisenden Chips von 10 K dargestellt. Das Abstimmverhalten in Abhängigkeit der Temperatur wurde berechnet. Bei einer Temperaturerhöhung von 10 K (von 20 °C auf 30 °C) verändert sich der Brechungsindex des Polymerwellenleiters von 1 ,49 zu 1 ,489. Die Verschiebung der Frequenz zu niedrigeren Wellenlängen bei Temperaturerhöhung ist klar zu erkennen. Die dargestellten Filterverläufe weisen eine sinc-Charakteristik auf. Durch eine Apodosierung des Gitters läßt sich eine gaussförmige Filterkurve realisieren. In diesem Fall nimmt der Gitterhub bei 0 startend über die Länge der Wellenleiterstruktur bis zu einem Maximalwert zu und klingt dann wieder bis 0 ab. Durch die geringe
Gittereffektivität erhöht sich die Gesamtlänge der Wellenleiterstruktur um etwa den Faktor 3.
Es ist bekannt, dass Polymermaterialien, die nichtlineare optische Eigenschaften aufweisen, auch einen grossen elektro-optischen Koeffizienten (dn/dE) zeigen. Diese Eigenschaft wird in der erfindungsgemässen Lösung ebenfalls zur Abstimmung des Add/Drop-Filters ausgenutzt. Eine Änderung des Brechungsindex Δn-i des Wellenleiters aus dem Polymermaterial wird durch Erzeugen eines vertikalen elektrischen Feldes E mittels einer auf dem Polymerwellenleiter angeordneten Elektrode für die TM-Mode hervorgerufen und beschrieben mit
wobei ni der Brechungsindex des Polymermaterials und r33 der elektro- optische Koeffizient ist. Die Werte von r33 für elektro-optische Polymere bewegen sich in einem Bereich von etwa 10 pm/V bis etwa 50 pm/V. Eine durchgeführte Berechnung für die Änderung des Brechungsindex des Polymermaterials, bei der folgende Werte zugrunde gelegt wurden: ni = 1 ,49; r33 = 20 pm/V und Dicke der Polymerschicht d = 5 μm, ergab bei Anlegen einer Spannung von 100 V an die Polymerschicht gemäss der o.g. Gleichung eine Änderung des Brechungsindexes der Polymerschicht von Δni = -
6,62 .10"4, damit ergibt sich eine Änderung des Brechungsindexes ni von
1 ,49 auf 1 ,48934. In Fig. 2 ist die Verschiebung der Filterkurve in
Abhängigkeit von der angelegten Spannung dargestellt. Bei Anlegen einer
Spannung von 100 V ergibt sich eine Verschiebung des Wellenlängenmaximums bei gleichbleibender Intensität von 1 ,5262 μm zu 1 ,5016 μm, d.h. Δλ ~ 24,6 nm, wenn das Tor 1 als Eingang und das Tor 2' als Ausgang, wie im eingefügten Bild dargestellt, arbeitet. Vorteilhaft hierbei ist - wie bereits erwähnt - die im Vergleich zur thermo-optischen Wirkung große Abstimmgeschwindigkeit, die prinzipiell im ps- bis sub-ps-Bereich liegt und sowohl vom verwendeten Material als auch von der externen Beschaltung abhängig ist.
Nichtlineare optische Polymere zeigen nicht nur einen großen elektro- optischen Koeffizienten dn/dE, sondern auch eine große Dispersion dn/dλ, die einen besonders großen Wert in der Nähe der Absorptionswellenlänge annimmt. Im 1 ,3 μm- und 1 ,55 μm-Bereich ändern sich die Dispersionswerte der nichtlinearen optischen Polymere von - 0,02/μm bis - 0,05/μm. Das Ergebnis einer Berechnung, dargestellt in Fig. 3 für drei verschiedene Dispersionswerte, zeigt, dass die Bandbreite des optischen Filters abhängig ist von der Dispersion. Wiederum ist hierbei Tor 1 der Eingang, Tor 2' der Ausgang, wie auch hier im eingefügten Bild dargestellt. Die 3 dB-Bandbreite für das erfindungsgemässe hybride Add/Drop-Filter ist bei einem Dispersionswert von - 0,012/μm für SiO2 und - 0,01/μm für lineare oder passive Polymere gleich 4,1 nm. Diese Bandbreite ändert sich auf 2,5 nm für ein nichtlineares optisches Polymer mit einer Dispersion von - 0,03/μm. Wird die Dispersion auf - 0,05/μm vergrößert, verengt sich die 3dB-Bandbreite weiter auf 1 ,7 nm.