Die Erfindung bezieht sich auf einen Kunststein, der vorzugsweise für einen
Bodenbelag, hier zum Beispiel für Aussenbereiche und Nassbereiche geeignet
ist, und auf ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen Kunststeins.
Aus der DE 39 09 169 A1 ist ein wasserdurchlässiges, naturfarbenes Pflasterelement
in Form von Platten, Pflastersteinen, Verbundsteinen und dergleichen
bekannt, das zur Pflasterung von Gehwegen, Spazierwegen usw.
verwendet werden kann. Es weist eine Schicht auf, die eine Mischung aus
zerkleinerten Natursteinpartikeln und einem Harturethan-Kunstharzbindemittel
aufweist.
Aus der DE 196 05 990 C2 ist ein Verfahren zum Herstellen eines Bodenbelags,
insbesondere Wegebelags, sowie ein Bodenbelag bekannt, der schichtförmig
aufgebaut ist. Die obere Schicht wird hergestellt aus einem körnigen
Gut, das aus einem gebrochenen Naturstein gewonnen ist und das durch
Polyurethan gebunden ist. Diese Schicht hat nach dem Aushärten durchgehende
Poren.
Bei diesen vorbekannten Bodenbelägen wird eine hohe Durchlässigkeit für
Wasser in der oberen Schicht erreicht. Dies rührt daher, dass die obere
Schicht einen grossen Anteil an Poren hat, die durchgehend sind. Dadurch
wird auch eine starke Zufuhr an Wasser problemlos verkraftet, die Oberfläche
der oberen Schicht bleibt nach Wasserzufuhr zwar feucht, es sammelt
sich aber niemals Wasser auf der Oberfläche. Dadurch wird vermieden, dass
Menschen ausrutschen können. Die Oberfläche hat zudem eine körnige
Struktur, sie ist also nicht glatt.
Schliesslich ist aus der WO95/00568 ein Isocyanat/Polyol-Reaktionsharz
bekannt, das für offenporige Formteile für den Baustoffbereich eingesetzt
werden kann. Die Formteile basieren auf einem duromeren Polyurethan als
Bindemittel für feinkörniges Material. Sie zeichnen sich durch ein Porenvolumen
von 30-50 Volumenprozent und eine hohe Wasserdurchlässigkeit aus,
wobei das Wasser nach einer Kontaktzeit von 7 Tagen nicht oder nicht nennenswert
verändert wird. Die Formteile haben vorzugsweise geometrische
Abmessungen von bekannten Bauplatten oder Bausteinen aus massivem oder
porösem Material. Sie werden insbesondere zum Pflastern von Wegen
und Plätzen verwendet, um Regenwasser an Ort und Stelle versickern zu
lassen. Es wird ein zweikomponentiges Polyurethan benutzt.
Nachteilig bei den vorbekannten Kunststeinen ist die aufwendige Herstellung,
die nicht immer zufriedenstellende Maßhaltigkeit und die Gefahr, dass
bei mechanischen Belastungen, beispielsweise beim Transport, die Ecken
des Kunststeins beschädigt werden können.
Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, die bekannten
Kunststeine und das Verfahren zu ihrer Herstellung dahingehend weiter
zu entwickeln, dass die Maßhaltigkeit verbessert wird, dass eine Verbindung
benachbarter Kunststeine einer verlegten Kunststeinfläche möglich wird,
dass die Ecken weniger bruchanfällig sind und dass die Herstellung vereinfacht
wird.
Dieses Aufgabe wird gelöst durch einen Kunststein der a) plattenförmig ist,
der b) eine obere und untere Hauptfläche und seitliche Schmalflächen aufweist,
c) der in einer Form hergestellt ist, d) der zusammengesetzt ist aus einem
Körper aus körnigem Gut, das ausgebrochenen Natursteinen gewonnen
ist und das mittels eines Polyurethanklebers gebunden ist und einem mit
diesem Körper verbundenem Rahmen, dabei hat der Körper durchgehende
Poren, und e) dessen Rahmen zumindest die seitlichen Schmalflächen ausbildet,
zumindest eine Hauptfläche freilässt und bei der Herstellung des
Kunststeins einen Teil der Form bildet.
Dieser Kunststein besteht somit aus einem Körper, der einem Kunststein
nach dem Stand der Technik entspricht, sowie einem Rahmen. Auch der
Rahmen ist über dem Polyurethankleber mit dem Körper verbunden. Der
Rahmen ist ein Teil der Form, die für die Herstellung des Kunststeins benötigt
wird. Es ist sozusagen eine "verlorene Form".
Der Rahmen ist vorzugsweise aus Kunststoff, beispielsweise PVC oder Polypropylen.
Er kann im Spritzgussverfahren einfach und in grossen Stückzahlen
hergestellt werden. Eine Ausbildung aus anderem Material, beispielsweise
Blech, ist durchaus möglich. Vorzugsweise hat der Rahmen eine
geringe Wandstärke von beispielsweise 1 bis 2 mm.
Der Rahmen, der auch ein Teil der Form ist, bleibt innig mit dem Körper des
Kunststeins verbunden. Er verleiht dem Kunststein eine Reihe von Vorzügen:
die Ecken werden robuster, ein Abkrümeln oder Abstossen an den Ecken
während des Transportes, beim Handhaben usw. wird vermieden. Die
Kunststeine haben konstante Abmessungen hinsichtlich ihrer Länge, Breite
und Höhe. Aufgrund der Form ist es möglich, die Kunststeine formschlüssig
miteinander zu verbinden, hierauf wird später noch eingegangen. Dieser
Formschluss sichert den Zusammenhalt einer grösseren Fläche an verlegten
Kunststeinen. Ein Austausch eines fehlerhaften oder defekten Steines ist
einfach möglich. Aufgrund der passgenauen Fertigung gibt es keine Passprobleme
beim nachträglichen Einsetzen eines Steines. Die Rahmen steifen
den Kunststein mechanisch aus. Die Herstellung des Kunststeines wird
deutlich vereinfacht. Es werden keine wiederverwendbaren Formen benötigt,
die gereinigt werden müssten. Lediglich eine Unterlage ist notwendig, die aber
einfach gereinigt werden kann.
Es ist möglich, dass der Rahmen die untere Hauptfläche des Kunststeins geringfügig
randweise bedeckt. Dadurch wird aber die Durchlässigkeit für
Wasser an dieser Stelle eingeschränkt. Bevorzugt werden daher Rahmen, die
beide Hauptflächen frei lassen.
Zusammen mit einer ebenen Unterlage bildet der Rahmen die komplette
Form für die Herstellung eines Kunststeines nach der Erfindung.
Für die Bindung des körnigen Gutes aus gebrochenen Natursteinen hat sich
ein einkomponentiger Polyurethankleber als günstig erwiesen. Insbesondere
günstig ist ein Prepolymer, wie es im Markt unter der geschützten Marke
Stobicoll R374 erhältlich ist mit dem Aktivator Stobiblend Z962.00 (geschützte
Marke). Das Material des Rahmens wird so gewählt, dass über den
Polyurethankleber eine sehr feste Verbindung des Rahmens mit dem Körper
des Kunststeinserreicht wird.
Besonders entscheidend ist, dass das körnige Gut aus gebrochenen Natursteinen
eine Mindestkörnung aufweist. Körner unter 0,2 mm sollten nicht
verwendet werden und werden in bevorzugter Ausbildung auch nicht verwendet.
Dadurch ist sichergestellt, dass die Poren zwischen den Körnern
nicht durch staubförmige Partikel des körnigen Gutes beeinträchtigt oder
gar verstopft werden können.
Es ist daher zu bevorzugen, dass die Mindestkörnung ausreichend hoch
liegt. In bevorzugter Ausführung liegt sie bei 0,2 vorzugsweise bei 0,6 mm,
insbesondere bei 1 mm. Bei einer derartigen unteren Grenze der Körnung
des benutzen körnigen Gutes ist sichergestellt, dass sich ein ausreichendes
Porenvolumen mit ausreichend grossen Poren einstellt. Dabei ist das Maß
der Mindestkörnung im Kornband der oberflächlichen Schicht vorzugsweise
geringer als im Kornband der darunter befindlichen Schichten.
In einer bevorzugten Weiterbildung ist der Körper des Kunststeins aus mindestens
zwei Schichten hergestellt. Er hat eine oberflächliche Schicht, die
aus feineren Körnern mit Ployurethankleber zusammengesetzt ist als der
darunter befindliche Anteil des Kunststeins. Dadurch wird erreicht, dass
sich Schmutz der die Poren der oberflächlichen schicht nicht passieren
kann, an der Oberfläche sammelt. Dieser Schmutz kann sehr einfach entfernt
werden, beispielsweise durch abspritzen. Feinerer Schmutz, der die Poren
der oberflächliche Schicht passiert, wird auf keinen Fall in der darunter
befindlichen Schicht festgehalten, weil dort die Poren deutlich grösser sind.
Damit ist eine freie Passage für diesen Schmutz möglich. Die Gefahr, dass
der Kunststein durch Schmutz zugesetzt wird, ist dadurch insgesamt gering.
Bei der Herstellung eines zweilagigen oder mehrlagigen Körpers wird nicht
frisch in frisch gearbeitet, vielmehr wird die zunächst in die Form eingegebene
erste Schicht bis sie ausreichend aushärten konnte, dass die nun folgende
Zugabe der nächsten Schicht nicht dazu führt, dass die Körner der ersten
Schicht wieder bewegt werden. Zwar scheint es prinzipiell günstiger zu sein,
unmittelbar nach Einbringen der ersten Schicht gleich die zweite Schicht in
die Form einzubringen, weil dadurch einerseits Zeit gespart wird und andererseits
die Verklebung der beiden Schichten inniger sein wird, die zeitaufwendigere
Lösung nach dem erfindungsgemässen Verfahren hat aber den
Vorteil, dass die Poren der beiden benachbarten Schichten jeweils bis zur
Berührungsfläche konstant bleiben und nicht in der Berührungsfläche verschmieren.
Dadurch ist die Gefahr, dass in der Berührungsfläche der beiden
Schichten möglicherweise engere Poren vorliegen, als in den Schichten
selbst, sehr gering. Insgesamt wird durch das erfindungsgemässe Verfahren
ein deutlich besserer Wasserdurchfluss durch den gesamten Kunststein erhalten,
als er bei einem Arbeiten ohne zwischenzeitliches Zuwarten, bis ein
gewisses Aushärten stattfindet, festzustellen ist.
Die Reihenfolge des Einbringens der Schichten ist grundsätzlich beliebig.
Der Kunststein ist aus mindestens zwei Schichten unterschiedlicher Körnung
zusammengesetzt, er kann auch aus drei oder mehr Schichten bestehen.
Dabei ist stets die Körnung so gewählt, dass sie von oben nach unten
ansteigt. Es werden also die Poren von oben nach unten zunehmend grösser,
niemals kleiner. Beginnt man nun mit der unteren bzw. untersten Lage, so
kann es beim Aufbringen der nächsten Lage geschehen, dass deren Steine in
die Poren der untersten Lage eindringen. Wenn ein gewisses Aushärten bereits
eingetreten ist, wird dies aber vermieden.
Durch die Verwendung gebrochener Natursteine hat der Körper des Kunststeins
eine Farbe, die im Bereich der Farben der Natursteine liegt. Vorzugsweise
könne die Natursteinpartikel aber auch angefärbt werden, sodass beliebige
Farbgestaltungen erreichbar sind.
Vorzugsweise werden Polyurethane verwendet, die auch nach dem Abbinden
flexibel bleiben. Dies ist für einkomponentige Polyurethankleber gut erreichbar.
Auf diese Weise haben die Körper der Kunststeine zwar eine hohe Festigkeit
und sind steif, sie können aber insbesondere bei starker Benetzung
sich über Stunden verformen, sie passen sich dadurch dem Untergrund an,
auf dem sie aufliegen. Auf diese Weise werden Unebenheiten ausgeglichen.
Die Kunststeine eignen sich für beliebige Verwendung. Sie eignen sich für
Gehwege, weniger belastete Fahrwege aber auch für Gehflächen in
Schwimmbädern, auf Terrassen und Balkonen. Sie können als Blumentöpfen
geformt sein, sie können in Urinalen eingesetzt werden, um Zigarettenkippen
und der gleichen fernzuhalten. Sie können weiterhin als Böden in
Tierställen eingesetzt werden, z.B. in Pferdeboxen. Hierbei ist es vorteilhaft,
die Platten auf einem tragendem Gitterwerk anzuordnen, das hohes Ableitvermögen
und Durchlässigkeit für Wasser hat. Derartige Tierställe lassen
sich bequem reinigen, die Tiere stehen im Trockenen und Urin läuft ab.
Sie eignen sich überall da, wo man einerseits eine schnelle Ableitung von
Wasser wünscht, andererseits aber vermeiden möchte, dass auch Schmutz
und dergleichen mit abgeleitet wird. Sie wirken insoweit wie eine Filter, das
Schmutz und Wasser voneinander trennt.
Für die Anmelderin werden mit gleichem Anmeldetag zwei (und nur zwei )
Patentanmeldungen durchgeführt. Die weitere Patentanmeldung, die die Bezeichnung
"Kunststeine aus gebrochenen Natursteinen und mit Polyurethanbindung"
trägt und einen Kunststein lehrt, der aus mindestens zwei
Schichten aufgebaut ist, wird hiermit bezüglich ihres gesamten Offenbarungsgehaltes
in die vorliegende Anmeldung einbezogen. Alle Merkmale dieser
Anmeldung sollen also auch für die vorliegende Anmeldung verfügbar
sein und einbezogen werden.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übrigen
Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung von nicht einschränkend
zu verstehenden Ausführungsbeispielen, die unter Bezugnahme auf die Bezeichnung
näher erläutert werden. In dieser Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine schnittbildliche, perspektivische Darstellung einer Form, in der
sich ein Kunststeins nach der Erfindung befindet, zur Erläuterung des Verfahrens
zur Herstellung des Kunststeins, Fig. 2 eine schnittbildliche, perspektivische Darstellung eines Teilstücks eines
Kunststeins, Fig. 3 eine perspektivische Darstellung eines Rahmens eines Kunststeins, Fig. 4 eine perspektivische Darstellung eines Teils des Rahmens gemäß Figur
3, Ansicht von unten, Fig. 5 eine perspektivische Darstellung eines Teilstücks eines Einsatzes oder
Untersatzes und Fig. 6 eine perspektivische Darstellung wie Figur 5, jedoch zusätzlich mit einem
Rahmen und zwei Verbindern.
Die Kunststeine haben jeweils einen Körper 16 und einen Rahmen 18. Die
Körper bestehen aus Körnern, die aus mineralischem Material gewonnen
sind, und die durch einen PU-Binder verbunden sind. Die Körnung liegt im
Bereich von 0,2 bis 1.6 mm. Typische Körner sind gemahlenes Granit, Basalt,
Porphyr, Marmor usw.. PU-Binder liegt in einem Anteil von etwa 7 Gewichtsprozent
vor, die Steinkörner haben einen Anteil von etwa 93 Gewichtsprozent.
Es wird das bereits erwähnte einkomponentige Polyurethanmaterial
STOBICOLL R374 verwendet. Polyurethan eignet sich , weil es relativ
witterungsunempfindlich, insbesondere temperaturbeständig und wasserbeständig
ist.
Bevorzugt sind die Körner aus Naturstein angefärbt. Sie können aber auch
Ihre Naturfarbe haben. Für das Anfärben werden vorzugsweise UVbeständige
Farben verwendet. Als günstig haben sich mineralische Farben
erwiesen.
Die Kunststeine haben die Form einer Platte. In der gezeigten Ausführung
von Fig. 1 haben sie eine quadratische Oberfläche, die auch als obere
Hauptfläche 20 bezeichnet wird. Sie haben umlaufende Schmalflächen und
eine untere Hauptfläche 24, die die Unterfläche bildet. Die umlaufenden
Schmalflächen werden durch den Rahmen 18 gebildet. Die obere Hauptfläche
20 und die Unterfläche 24 wird durch den Körper 16 gebildet.
Die Herstellung der Kunststeine erfolgt in einer Form. Sie besteht aus dem
Rahmen 18 und einer Unterlage 34. Die Form ist teilweise eine verlorene
Form, denn der Rahmen 18 bleibt mit dem Körper 16 verbunden.
Die fertigen Formsteine können geschnitten werden, beispielsweise mit einer
Diamantsäge. Sie lassen sich wie normale Steinplatten behandeln und verlegen.
Das Gewicht einer Platte eines Kunststeins mit den Abmessungen 50x50 cm
und einer Dicke von 28 mm beträgt etwa 10,5 kg. Schon aufgrund des relativ
grossen Gewichtes liegen die Kunststeine sicher auf einer Unterlage auf.
Die Kunststeine können auch auf einen nicht völlig ebenen Untergrund verlegt
werden. Werden sie beispielsweise auf einer kleinen, wenige mm hohen
Bodenwelle verlegt, so gleichen sich die Steine über sehr viele Stunden der
Form der Bodenwelle an. Ein anfänglich kippelnder oder wackelnder Stein
gleicht sich nach längerer Zeit dem Untergrund an und wackelt nicht mehr.
Die Oberfläche der Kunststeine bleibt stets griffig und wird nicht rutschig.
Wasser steht niemals auf der Oberfläche. Die bis zur Oberfläche poröse
Struktur sichert eine rutschfreien Halt für Schuhe und Füße.
Die Kunststeine eignen sich für Terrassen, Balkone, begehbare Dächer,
Gartenwege. Es ist möglich, einen Ring um einen Baum mit Hilfe der Kunststeine
zu legen. Er kann unmittelbar auf dem planierten Boden, also Erde,
gelegt werden. Durch die Kunststeine hindurch ist eine ausreichende Wasserversorgung
des Baumes sichergestellt.
Die Herstellung eines Kunststeins wird nun anhand der Fig. 1 erläutert. Gezeigt
ist ein Rahmen 18, der auf einer ebenen Unterlage 34 aufliegt. Letztere
schliesst die Form nach unten ab. Der Rahmen ist einstückig aus einem
Kunststoff, beispielsweise PVC oder Polypropylen, hergestellt. Er lässt sich
wie steifer Karton biegen. Er begrenzt vollständig die Schmalflächen des
Körpers und geht mit diesen eine dauerhafte Verbindung ein. Von der Unterlage
34 wird der Formstein abgenommen, sobald der Körper ausreichend
abgebunden hat.
Der Rahmen 18 ist etwa 20 bis 40 mm hoch. Im gezeigten Ausführungsbeispiel
ist er 28 mm hoch. Seine Wandstärke ist relativ gering, sie liegt bei 1
bis 2 mm.
Damit sich die Seitenwände des Rahmens 18 beim Einbringen der Körner
und Polyurethan-Mischung nicht nach aussen ausbeulen bzw. ausbiegen
können, werden sie durch eine äussere, die Seitenwände stützende Aussenform
gestützt. Diese Aussenform kommt selbst nicht mit den Körnern oder
dem Polyurethan in Kontakt. Sie hat praktisch die Form des Rahmens, ist
geringfügig grösser als dieser, so dass der Rahmen hineinpasst, und ist wesentlich
steifer als der Rahmen.
Die Form ist oben offen. Der Rahmen hat vier Seitenwände 32, die etwa 50
cm lang sind und die angegebene Höhe haben. Von ihnen springt nach innen
ein kleiner Steg 38 vor. Er endet in einer Höhe von 5 mm oberhalb der
Unterlage 34. Bis zu diesem Niveau ist die Form in Fig. 1 bereits mit einer oberflächlichen
Schicht 26 aus feineren Körnern und Polyurethankleber angefüllt.
Der Steg 38 dient dabei als Niveau, bis zu dem der Rahmen 18 ausgefüllt
und oberflächlich geglättet wird.
Nach dem Einfüllen der oberflächlichen Schicht 26 in die Form wird solange
gewartet, bis die oberflächliche Schicht ausreichend ausgehärtet ist. Sie ist
dann ausreichend ausgehärtet, wenn man mit einem Finger oder einem
dünnen Hölzchen nicht mehr die Körner verschieben kann. Auf diese Weise
ist sicher gestellt, dass beim Eingeben einer zweiten Schicht 28 das bereits
eingestellte Gefüge der oberflächlichen Schicht 26 erhalten bleibt. Ausgehend
von der Situation mit nur der oberflächlichen Schicht 26 in der Form
wird nach Aushärten der oberflächlichen Schicht 26 eine zweite Schicht 28
eingebracht. Sie etwa 23 mm dick. Sie hat gröbere Körnung als die oberflächliche
Schicht. Die oberflächliche Schicht 26 hat beispielsweise eine
Körnung von 0,6 bis 1,6 mm, während die zweite Schicht 28 eine Körnung
von 1 bis 6 mm aufweiset. Es wird vorzugsweise das selbe PU-Bindemittel
für die beiden Schichten 26, 28 verwendet.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich ist, sind die Aussenflächen der Seitenwände 36
leicht nach innen geneigt. Der Aussenwinkel, der in Fig. 2 eingezeichnet ist,
nämlich zwischen der unteren Hauptfläche 24 und einer Oberfläche der
Seitenwand, liegt bei etwas mehr als 90 Grad, beispielsweise 92 Grad. Dadurch
ist einerseits das Entformen des Rahmens selbst aus einem Formhohlraum,
in dem der Rahmen hergestellt wird, vereinfacht. Andererseits ist
sichergestellt, dass die Kunststeine mit ihren Rahmen fugenlos aneinander
gesetzt werden können, auch dann, wenn der Untergrund für die Verlegung
leicht konvex gekrümmt ist. Zwei nebeneinander befindliche Kunststeine
können durchaus einen Winkel von bis zu vier Grad einschliessen.
Beim Einfüllen der zweiten Schicht 28 in die Form wird diese bis zu ihrem
Rand gefüllt und oberflächlich glatt gestrichen. Sobald die Schichten 26, 28
ausreichend abgebunden haben, kann der Kunststein von der Unterlage 34
entfernt werden. Die Unterlage 34 hat vorzugsweise eine sehr glatte Oberfläche.
Dadurch ist auch spätere Oberseite, also die obere Hauptfläche 20, des
Kunststeins entsprechend glatt.
Es ist aber durchaus auch möglich, nur eine Lage an Körnern und PU-Binder
in den Rahmen einzubringen. Eine zweilagige oder mehrlagige Ausbildung
des Körpers ist vorteilhaft, aber nicht notwendig.
Fig. 2 zeigt ein Teilstück einer anderen Ausbildung des Kunststeins. Dieser
besteht nun aus drei Schichten 26, 28 und 40. Die Schichten haben unterschiedliche
Färbung. Entscheidend ist, dass die oberflächliche Schicht 26
sich farblich von den anderen Schichten unterscheidet, um einfach beim
Verlegen die Oberfläche 20 erkennen zu können. Notwendig ist ein Farbunterschied
der Schichten allerdings nicht. Zu erkennen ist der Rahmen 18.
Wie Fig. 2 zeigt, besteht der Formstein aus einer oberflächlichen Schicht 26
von etwa 5 mm Dicke, die als erste, unterste Schicht in einer Form erstellt
wurde. Sie besteht aus Steinen einer Körnung 0,5 bis 1 mm, die PU-gebunden
sind. Die zweite Schicht 28 ist etwa 23 mm dick. Zwischen ihr
und der oberflächlichen Schicht 26 befindet sich eine netzförmige Armierung
42 aus reisfestem, nicht dehnbarem Kunststoffmaterial, das mit dem Polyurethan
eine starke Verklebung eingeht. Die Armierung 42 hat sehr weite, offenen
Maschen, sodass sie die Porenstruktur praktisch nicht beeinträchtigt.
Verwendet werden können Glasfasermatten, weiterhin Matten aus PU oder
PVC. Die Matten haben die Struktur eines Netzes. Die Netzöffnungen sind
mindestens 100 mal so gross wie der Durchmesser der Netzfäden. Die Figur
zeigt ein Beispiel für ein Netz, das rechts aus einer Schnittfläche hinausragt.
Auf die Armierung 42, die auf die oberflächliche Schicht 26 aufgelegt ist,
wird nach ausreichendem Aushärten der oberflächlichen Schicht 26 die
zweite Schicht 28 aufgebracht. Sie hat eine Körnung von 1 bis 4 mm. Sie ist
mit demselben PU gebunden wie die oberflächliche Schicht 26.
Es wird nun wiederum eine Armierung 42 entsprechend der ersten Armierung
aufgelegt. Vorzugsweise erfolgt dies frisch in die gerade glatt gestrichene
Schicht 28. Die Armierung 42 kann aber auch erst nach Aushärten der
jeweiligen Schicht aufgelegt werden. Auf diese zweite Armierung wird nun
eine dritte Schicht 40 mit einer Körnung 2 bis 8 mm aufgebracht, ebenfalls
PU-gebunden. Sie hat eine Dicke von etwa 12 mm. Dadurch hat der Gesamtstein
Dicke von etwa 40 mm. Durch die Armierung 42 wird ein Brechen
des Steines bei unglücklicher Belastung oder bei schlechtem Untergrund
weitgehend verhindert.
Fig. 3 zeigt perspektivisch einen Rahmen, wie er bereits aus Fig. 1 in ähnlicher
Weise ersichtlich ist. Zusätzlich zu Fig. 1 hat der einstückige Rahmen
18 mehrere Taschen 44 Sie sind in Nähe der Seitenwand angeordnet. Sie
lassen einen etwa zylindrischen Hohlraum 46 frei, der von der unteren
Hauptfläche 24 zugänglich ist, wie Fig. 4 zeigt. Die Taschen 44 sind im wesentlichen
Zylindermäntel, die oben, zur oberen Hauptfläche 20 hin, abgeschlossen
sind und einige mm beispielsweise 5 bis 8 mm unterhalb der Oberkante
des Rahmens enden. Die Oberkante des Rahmens 18 liegt nach
Fertigstellung des Kunststeins in der oberen Hauptfläche 20.
Die Taschen 44 sind an der Seitenwand offen. Hier ist ein Schlitz 28 in der
Seitenwand 36 vorgesehen, der von der Unterkante des Rahmens 18 beginnt
und sich praktisch über die gesamte Höhe der Tasche 44 bis zu ihrer oberen,
abschliessenden Wand erstreckt. Der Schlitz 48 ist deutlich weniger
breit als der Durchmesser des Hohlraums 46.
Die Taschen 44 sind in geeignetem Abstand von einer Ecke des Rahmens 18
über die Länge einer Seitenwand 36 verteilt. In die Hohlräume 46 und
Schlitze 48 können Verbinder 50 eingesetzt werden. Sie bestehen aus zwei
nahezu zylindrischen, im wesentlichen kegelstumpfförmigen Haltekörpern
52 und einem diese beiden Haltekörper verbindenden Zwischensteg 54. Der
Zwischensteg ist in seinen Abmessungen so ausgebildet, dass er in den
Schlitz 48 passt, und diesen ausfüllt, wie Fig. 6 zeigt. Es wird jeweils ein
Haltekörper in einem Hohlraum 46 aufgenommen, wie man aus Fig. 6 ersehen
kann. Es steht dann ein Teil des Zwischensteges 54 und der zweite
Haltekörper 52 des Verbinders 50 nach aussen vor. Dort kann ein weiterer
Rahmen eines Kunststeins angesetzt werden, der an gleicher Stelle eine Tasche
44 aufweist. Die Taschen 44 sind so versetzt angeordnet, dass die
Kunststeine in der jeweils gewünschten Verlegung aneinandergesetzt werden
können. Wenn sich die Schlitze 48 beispielsweise in einem Abstand von 25
% der Länge einer Seitenwand 36 von der Ecke befinden, ist eine Verlegung
im Versatz und auch eine Verlegung mit Kreuzfugen möglich.
Der Rahmen 18 nach den Figuren 3, 4 und 6 hat einen umlaufenden Steg
38. Von diesem springen Stützteile 56 vor, die einen zylindrischen Mittelkörper
haben, der über einen schmalen Steg mit der benachbarten Seitenwand
36 verbunden ist. Auch diese Stützteile 56 enden unterhalb der Ebene der
oberen Hauptfläche 20. Sie dienen der passgenauen Aufnahme eines Einsatzes
58, wie er in Fig. 6 und 7 dargestellt ist. Dieser Einsatz ist wie der Rahmen
ebenfalls einstückig aus einem Kunststoffmaterial hergestellt. Er kann
aber auch aus Metall oder einem anderen Material gefertigt sein. Er bildet
eine Vielzahl von kleinen, quadratischen Zellen aus. Seine eine Oberfläche
liegt dabei in einer Ebene und hat dabei im Wesentlichen Gitterstruktur,
seine andere Oberfläche wird zusätzlich durch eine Vielzahl von Ausnehmungen
60 strukturiert. Diese bilden Durchlässe, wenn der Einsatz 58 mit
der besagten Fläche auf einem Untergrund aufliegt. Insgesamt hat der Einsatz
58 also ein sehr hohes Durchlassvermögen für Wasser quer zu seiner
Hauptfläche. Aufgrund der Ausnehmungen 60 hat er auch ein grosses
Querleitvermögen, dies auch dann, wenn seine andere Oberfläche auf einer
ebenen, wasserdichten Fläche aufliegt.
Der Einsatz 58 kann unterhalb eines Kunststeines angeordnet werden, wie
dies in Fig. 1 für die Gummimatte 30 dargestellt wurde. Beispielsweise bei
Pferdeställen ist es günstig, zunächst erst eine Lage aus den Einsätzen 58
auf einen Boden, beispielsweise Betonboden, zu legen und darauf Kunststeine
aufzulegen. Dadurch wird jede Flüssigkeit die einmal die Kunststeine
passiert hat, rasch im Bereich der Einsätze 58 abgeführt.
Die Einsätze 58 können aber auch in die Form 32 eingesetzt werden, bevor
diese mit der Mischung aus Körnern und PU-Kleber angefüllt wird. Der Einsatz
58 hat geschlitzte Ringbereiche 63, die die Stützteile 56 umgreifen, siehe
Fig. 6. Dadurch steift der Einsatz 58 die Form aus und bildet eine Armierung.
Die Randbereiche des Einsatzes liegen auf dem Steg 38 auf.