Die Erfindung betrifft in erster Linie ein Bad für die galvanische
Abscheidung von Gold und Goldlegierungen sowie
dessen Verwendung. Bei diesem Bad liegt das Gold in Form
eines Goldsulfitkomplexes vor.
Es ist bereits sehr lange bekannt, Gold oder Goldlegierungen
aus vorzugsweise wässrigen Lösungen, die das Gold bzw. die
entsprechenden Legierungsmetalle enthalten, galvanisch abzuscheiden.
Nachdem zunächst vorwiegend cyanidische Goldbäder
eingesetzt wurden, erlangten in neuerer Zeit Bäder auf Basis
von Goldsulfitkomplexen eine immer größere Bedeutung. Dies
war vor allem darauf zurückzuführen, daß die Goldsulfit-Bäder
ungiftig sind, verglichen mit den cyanidischen Goldbädern,
bei denen bekanntlich Cyanwasserstoff freigesetzt wird. Diese
Ungiftigkeit und die gute Qualität der abgeschiedenen
Schichten hat dazu geführt, daß die Goldsulfit-Bäder trotz
ihrer höheren Herstellungskosten und trotz der Probleme mit
der Stabilität der Bäder, insbesondere auf dem Gebiet der
Dentaltechnik immer häufiger eingesetzt werden. Darüber
hinaus sind Bäder auf Basis von Goldsulfit-Komplexen vergleichsweise
einfach handhabbar, was für Benutzer ohne ausgeprägtes
chemisch-technisches Fachwissen wie Zahntechniker,
Zahnärzte und deren Personal eine wichtige Rolle spielt.
Gerade im Bereich der Dentaltechnik werden an galvanisch abgeschiedene
Niederschläge besondere Anforderungen gestellt.
Zusätzlich variieren diese Anforderungen noch je nach Art des
hergestellten Dentalgerüsts oder prothetischen Formteils. So
ist ein homogener Schichtaufbau, d. h. eine homogene Gefügestruktur,
eine möglichst einheitliche Schichtdicke sowie eine
reproduzierbare Zusammensetzung der abgeschiedenen Schicht
Voraussetzung, um auf das Formteil anschließend eine Keramikoder
Kunststoffverblendung aufbringen zu können. Dies gilt
insbesondere für Keramikverblendungen, wo das Formteil nach
Aufbringen der Keramikmasse bei höheren Temperaturen gebrannt
werden muß. In diesen Fällen muß auch das metallische Grundgerüst
die notwendige Brennstabilität besitzen. Auch bezüglich
weiterer Eigenschaften, wie Verschleißfestigkeit,
Porosität, Korrosionsbeständigkeit u. a. müssen Mindestanforderungen
erfüllt sein. Außerdem müssen die abgeschiedenen
Schichten gerade im Dentalbereich besonderen ästhetischen Ansprüchen
genügen, beispielsweise hinsichtlich der Farbe, des
Glanzes oder der Oberflächenbeschaffenheit. Schließlich
können an die Zusammensetzung der abgeschiedenen Schichten
bestimmte weitere Anforderungen gestellt werden, beispielsweise
im Hinblick auf die Biokompatibilität. Eine Biokompatibilität
der Materialien kann gerade im Dentalbereich besonders
wichtig sein, da beispielsweise für Allergiepatienten
Gold- oder Goldlegierungsschichten mit möglichst hoher Reinheit
gefordert werden.
Unabhängig von ihrem Einsatzgebiet und unabhängig davon, in
welcher Form das Gold im Bad vorliegt, enthalten Gold- und
Goldlegierungsbäder bestimmte Zusätze, um die an die galvanischen
Niederschläge gestellten Anforderungen mindestens
teilweise zu erfüllen. Solche Zusätze werden auch als Feinkornzusätze
oder Glanzzusätze bezeichnet. Es kann sich dabei
um organische Zusätze, wie Polyamine, Polyimine und deren
Mischungen oder um Halbmetallverbindungen, beispielsweise von
Arsen, Antimon oder Thallium handeln. Alle genannten Zusätze
können dabei mehr oder weniger stark in die abgeschiedene
Goldschicht eingebaut werden. Bei den organischen Zusätzen
ist dies im Dentalbereich deshalb problematisch, da die
Schichteigenschaften (z. B. Duktilität und Brennstabilität)
durch diesen Einbau negativ beeinflußt werden können. Der
Einbau der Halbmetalle ist im Dentalbereich insbesondere bei
Arsen und Thallium problematisch, da dann eine geforderte
Biokompabilität durch den Einsatz dieser giftigen Substanzen
nicht mehr gewährleistet ist. Dies führt dazu, daß nach
Kenntnis der Anmelderin derzeit auf dem Dentalgebiet ausschließlich
Antimon als Zusatz eine Bedeutung erlangt hat. In
physiologischer Hinsicht ist jedoch auch ein Ersatz der verwendeten
Antimonverbindungen nicht unerwünscht. Beim Verblenden
prothetischer Formteile mit Dentalkeramik haben sich jedoch
aus Gründen der Brennstabilität außer Antimonverbindungen
keine anderen Metallverbindungen als geeignet erwiesen.
An den bisher bekannten Zusätzen für Gold- und Goldlegierungsbäder,
insbesondere für Bäder auf Basis von Goldsulfitkomplexen
ist problematisch, daß diese Zusätze in der
Regel direkt vor der Verwendung der entsprechenden Bäder zudosiert
werden müssen. Dies liegt daran, daß die in diesen
Zusätzen enthaltenen Verbindungen in den entsprechenden
Bädern nicht stabil sind, sondern sich mit der Zeit unter
Verlust ihrer Wirksamkeit zersetzen. Dies kann beispielsweise
am pH-Wert der entsprechenden Bäder liegen oder daran,
daß die Zusätze mit anderen im Bad enthaltenen Bestandteilen
reagieren.
Im Falle des Zusatzes von Antimonverbindungen zu Bädern auf
Basis von Goldsulfitkomplexen wird das Antimon meist als
Sb(III) eingesetzt, beispielsweise als Kalium-Antimon-Tartrat.
Letzteres reagiert im Bad zu gallertartigem Antimonoxidhydratgel,
das wahrscheinlich die Wirkungsweise dieses
Zusatzes ausmacht. Das Antimonoxidhydratgel ist seinerseits
unter den üblichen Badbedingungen nicht stabil und reagiert
zu kristallinem Antimonoxid, das die erwünschte Wirkung nicht
mehr entfaltet. Dies ist der Grund dafür, daß der Zusatz dem
Bad erst vor der Verwendung zugegeben werden kann und daß der
Zusatz nach einiger Zeit seine Wirkung verliert. Damit ist
eine Produktion eines über längere Zeit funktionsfähigen
Gold- oder Goldlegierungsbades mit allen notwendigen
Komponenten nicht möglich.
Darüber hinaus ist problematisch, daß die Zusätze nicht nur
nachträglich zudosiert werden müssen, sondern auch, daß die
richtige Dosierung, d. h. die notwendige Menge an Zusatz, von
den übrigen Bad- und Verfahrensparametern abhängig ist. Als
Einflußfaktoren sind hier beispielsweise die Anteile der
übrigen Bestandteile im Bad, die Konzentration der elektroaktiven
Ionen, die Geometrie des Abscheidebehältnisses (Zellgeometrie),
die Temperatur und die Stromdichte zu nennen.
Diese Probleme versucht man in den meisten Fällen dadurch zu
lösen, daß der Anwender aufgrund seiner mangelnden chemischtechnischen
Fachkenntnis, nach einer sogenannten Dosierungstabelle
des Herstellers des Bades vorgeht und die Menge an
Zusatz nach der Anzahl der zu galvanisierenden Objekte bemißt.
Da die zu galvanisierenden Objekte in Form und Größe
und die gewünschte Schichtdicke des Niederschlages stark
variieren und dementsprechend auch die abzuscheidene Menge an
Metall, ist eine solche Dosierung pro Objekt mit einem vergleichsweise
großen Fehler behaftet. Dies kann zu stark
unterschiedlichen Qualitäten der galvanischen Niederschläge
führen, so daß sich sogar Objekte, die gleichzeitig in einem
Arbeitsgang beschichtet werden, bei der Zusammensetzung des
Niederschlages unterscheiden können. Dies kann die Abscheidung
für den Anwender schwer handhabbar machen.
In der EP-B1-0 126 921 ist ein wässriges Bad für die galvanische
Abscheidung von Gold-Kupfer-Bismut-Legierungen beschrieben,
daß das Gold in Form eines Goldcyanidkomplexes
enthält. Dabei werden ternäre Legierungen mit hohen Bismutgehalten
abgeschieden. Das dort beschriebene Bad eignet sich
besonders zur Abscheidung von rosé- bis violett-farbenen
Überzügen auf dekorativen Gegenständen, wie beispielsweise
Schmuck, Uhren und Brillen. Die technische Bedeutung soll
dabei darin liegen, daß das Bismut in die Legierungen mit
außerordentlich hohen Gehalten bis zu 30 Gew.-% und höher
eingebaut werden kann. Dies soll neue Anwendungsbereiche, wie
z. B. die Veredelung elektronischer Bauteile, wie Steckverbindungen,
erschließen, da die entsprechenden Niederschläge
besonders hart sind und eine gute elektrische Leitfähigkeit
sowie Abriebbeständigkeit aufweisen. Für den Dentalbereich
sind die in der EP-B1-0 126 921 genannten Bäder unter
anderem sowohl aufgrund ihrer hohen Giftigkeit als auch aufgrund
der Tatsache, daß das Bismut mit hohen Gehalten in die
Legierung eingebaut werden soll, nicht geeignet.
Die DE-C2-2 723 910 (entspricht FR-A-2353656) beansprucht
eine Vielzahl von Zusatzgemischen für Bäder zur
elektrolytischen Abscheidung von Gold oder Goldlegierungen.
Diese Zusatzgemische sollen eine Verbesserung der
Eigenschaften der abgeschiedenen Niederschläge bewirken.
Zwingende Bestandteile dieser Zusatzgemische sind mindestens
eine organische wasserlösliche Nitroverbindung mit bestimmter
allgemeiner Formel und mindestens eine wasserlösliche
Metallverbindung eines Elements der Gruppe Arsen, Antimon,
Bismut, Thallium und Selen. Zusatzgemische, die neben der
Nitroverbindung eine wasserlösliche Bismutverbindung
enthalten, sind auch hier auf die Verwendung bei cyanidischen
Bädern beschränkt. Bei Bädern auf Basis eines
Goldsulfitkomplexes wird von dieser Druckschrift die
Verwendung eines Zusatzes aus Nitrosäure und Antimon-Kalium-Doppeltartrat
vorgeschlagen. Die Verwendung der in der DE-C2-2
723 910 erwähnten Zusatzgemische und der daraus
hergestellen Goldbäder beschränkt sich auf den technischen
Einsatz für die Plattierung von elektronischen Bauteilen für
die Halbleitertechnik.
Weiter ist aus der US-A-5,277,790 ein Zusatz für ein Bad auf
Basis eines Goldsulfitkomplexes bekannt, der ebenfalls
zwingend sowohl ein organisches Polyamin oder eine Mischung
von Polyaminen als auch eine aromatische organische
Nitroverbindung enthält. Die DE-A1-3 400 670 beschreibt ein
Bad auf Goldsulfitkomplex-Basis, das einen Zusatz aus
wasserlöslichem Thalliumsalz und einer Carbonsäure, die frei
von Hydroxyl- und Amino-Gruppen ist, enthält.
Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Bad für die galvanische
Abscheidung von Gold und Goldlegierungen zur Verfügung
zu stellen, das die oben geschilderten Nachteile
mindestens teilweise vermeidet. Insbesondere soll die galvanische
Herstellung prothetischer Dentalformteile noch zuverlässiger
und sicherer gemacht sowie die Handhabung der
dazu verwendeten Bäder weiter vereinfacht werden. Darüber
hinaus soll die Möglichkeit geschaffen werden, dem Anwender
ein bereits mit allen notwendigen Bestandteilen und Zusätzen
versehenes und damit funktionsfähiges Bad an die Hand zu
geben. Schließlich sollen die entsprechenden Bäder weitgehend
mit biokompatiblen, also physiologisch unbedenklichen Verbindungen
betrieben werden können, ohne daß die Qualität der
abgeschiedenen Schichten verschlechtert wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das Bad mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 und durch die Verwendungen mit den Merkmalen der
Ansprüche 14 und 15. Bevorzugte Ausführungen dieser Gegenstände
der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen 2 bis
13 bzw. 16 bis 21 dargestellt. Der Wortlaut sämtlicher Ansprüche
wird hiermit durch Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung
gemacht.
Das erfindungsgemäße Bad für die galvanische Abscheidung von
Gold- und Goldlegierungen auf Basis eines Goldsulfitkomplexes
zeichnet sich dadurch aus, daß es neben ggf. vorhandenen
Legierungsmetallen und anderen üblichen Additiven/Zusätzen
für solche Goldsulfitbäder mindestens eine Bismutverbindung
enthält. Bei dieser Bismutverbindung handelt es sich
vorzugsweise um eine wasserlösliche Bismutverbindung, was
darin resultiert, daß auch das Bad selbst vorzugsweise ein
wässriges Bad ist.
Als Bismutverbindung kommen grundsätzlich alle geeigneten
anorganischen oder organischen Bismutverbindungen in Frage.
Bevorzugt handelt es sich bei der Bismutverbindung um eine
Komplexverbindung, vorzugsweise um eine sogenannte Chelat-Verbindung.
Solche Verbindungen sind bekanntlich cyclische
Verbindungen, bei denen ein Ligand (Komplexbildner) mehrere
Koordinationsstellen eines Zentralatoms (Metall) besetzt, so
daß es sich hierbei im Regelfall um besonders stabile
Komplexverbindungen handelt. Erfindungsgemäß weiter bevorzugt
ist es, wenn die Bismutverbindung einen organischen
Komplexbildner, vorzugsweise einen organischen Chelatbildner
enthält. Als Komplexbildner bzw. Chelatbildner sind hier
insbesondere NTA (Nitrilotriessigsäure), HEDTA (N-(2-Hydroxyethyl)-ethylendiamintriessigsäure),
DTPA (Diethylentriaminpentaessigsäure)
und als bevorzugtem Komplexbildner/Chelatbildner
EDTA (Ethylendiamintetraessigsäure) zu nennen.
Erfindungsgemäß einsetzbare Bismutverbindungen sind beispielsweise
wasserlösliche Bismutsalze (z.B. Sulfate, Nitrate,
Sulfamate, Phosphate, Pyrophosphate, Acetate, Citrate,
Phosphonate, Carbonate, Oxide, Hydroxide u.a.). Neben den
oben bereits genannten bevorzugten Komplexbildnern wie NTA
u.dgl. sind als Beispiele für organische Komplexbildner noch
zu nennen: organische Phosphonsäuren, Carbonsäuren, Dicarbonsäuren,
Polyoxicarbonsäuren, Hxdroxycarbonsäuren, Diketone,
Diphenole, Salicylaldehyde, Polyamine, Polyaminocarboxylate,
Diole, Polyole, Di-Polyamine, Aminoalkohole,
Aminocarbonsäuren, Aminophenole.
Bei der Erfindung ist es weiter bevorzugt, wenn die Bismutverbindung
im Bad in einer Konzentration zwischen 0,05 mg/l
und der Sättigungskonzentration dieser Bismutverbindung im
Bad enthalten ist. Insbesondere sind Konzentrationen im Bad
zwischen 0,05 mg/l und 1 g/l bevorzugt, wobei innerhalb
dieses Bereichs Konzentrationen zwischen 0,1 mg/l und 10 mg/l
hervorzuheben sind.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das
erfindungsgemäße Bad im wesentlichen frei von physiologisch
bedenklichen (gesundheitsschädlichen) Additiven/Zusätzen,
wobei das Bad vorzugsweise frei von Arsen-, Antimon- und
Thalliumverbindungen ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß
in die abgeschiedenen Schichten keine gesundheitlich bedenklichen
Verbindungen, insbesondere Metalle eingelagert werden,
die die Verwendbarkeit der Schichten bzw. der resultierenden
prothetischen Formteile in der Dentaltechnik einschränken
könnten. Erstaunlicherweise hat sich darüber hinaus gezeigt,
daß der erfindungsgemäße Zusatz an Bismutverbindungen auch in
der Lage ist, den Einbau physiologisch bedenklicher Additive/Zusätze
in das prothetische Formteil zu reduzieren oder
sogar zu verhindern. So enthalten übliche Goldsulfit-Bäder
wie bereits eingangs erwähnt, mindestens eine Antimonverbindung
als Zusatz. Dementsprechend wird das Antimon in das
prothetische Formteil in einer Konzentration von normalerweise
0,2 Promille eingebaut. Bei gleichzeitigem Zusatz einer
Antimonverbindung wie Kalium-Antimon-Tartrat und einer Bismutverbindung
wie Bismut-EDTA hat sich jedoch überraschenderweise
herausgestellt, daß sowohl Antimon als auch Bismut im
abgeschiedenen Formteil in Mengen von weniger als 30 ppm bzw.
40 ppm vorhanden sind (dies sind die Nachweisgrenzen bei der
verwendeten Analysenmethode für diese Elemente). Dies zeigt
einerseits, daß das Bismut selbst nicht in das Formteil
eingebaut wird und andererseits, daß das Bismut in der Lage
ist, den Einbau des Antimons beträchtlich zu reduzieren.
Die Konzentration an Gold im erfindungsgemäßen Bad ist
grundsätzlich nicht kritisch. Vorzugsweise ist das Gold im
Bad in einer Konzentration zwischen 5 und 150 g/l enthalten.
Insbesondere sind Goldkonzentrationen im Bad zwischen 10 und
100 g/l, vorzugsweise zwischen 10 und 50 g/l gewählt. Ein
besonderer Vorteil der Erfindung zeigt sich darin, daß
Goldkonzentrationen im Bad zwischen 30 und 48 g/l gewählt
werden können. Diese vergleichsweise hohen Konzentrationen
machen das erfindungsgemäße Bad für die schnelle Abscheidung
dicker Schichten besonders geeignet, wie dies auf dem Gebiet
der Herstellung prothetischer Formteile in der Dentaltechnik
grundsätzlich erwünscht ist. Insbesondere bei Bädern mit
hohen Goldkonzentrationen können prothetische Formteile mit
Schichtdicken von etwa 200 µm in weniger als 14 Stunden,
bevorzugt in weniger als 12 Stunden erhalten werden. Es ist
sogar möglich, bei geeigneter Verfahrensführung, Formteile
mit solchen Schichtdicken in weniger als 6 Stunden abzuscheiden.
Die besonderen Vorteile der Erfindung zeigen sich
auch gerade bei Abscheidungen, die in weniger als zwei
Stunden, vorzugsweise innerhalb von einer bis zwei Stunden
vorgenommen werden. In diesem Zusammenhang wird auch auf die
Beispiele verwiesen.
Bei bevorzugten Ausführungen der Erfindung ist ein Legierungsmetall
im Bad enthalten, so daß Goldlegierungen abgeschieden
werden können. Bei diesem Legierungsmetall kann es
sich insbesondere um Kupfer und/oder um mindestens ein
Edelmetall handeln. Im Fall des Zusatzes von Edelmetallen
sind solche aus der sogenannten Platingruppe bevorzugt zu
nennen, wobei es sich hier insbesondere um Palladium oder
Platin handelt. Edelmetalle, insbesondere diejenigen der
Platingruppe, sind aufgrund ihrer hohen Biokompatibilität auf
dem Gebiet der prothetischen Dentalformteile besonders
geeignet.
In Abhängigkeit von der gewünschten abzuscheidenden Legierung
ist die Konzentration des Legierungsmetalls im Bad innerhalb
weiter Grenzen variierbar. Grundsätzlich können die Legierungsmetalle
in Form ihrer vorzugsweise wasserlöslichen Salze
oder in Form vorzugsweise wasserlöslicher Komplexverbindungen
zugesetzt werden. Vorzugsweise können die Konzentrationen
zwischen 0,1 mg/l und 200 g/l gewählt werden. Innerhalb
dieses Bereichs kann die Konzentration zwischen 0,1 und 500
mg/l und insbesondere zwischen 5 und 20 mg/l betragen.
Bei dem Goldsulfitkomplex im erfindungsgemäßen Bad kann es
sich grundsätzlich um alle bekannten Komplexe handeln, wie
sie aus dem Stand der Technik bekannt sind. Vorzugsweise
handelt es sich um einen sogenannten Ammonium-Goldsulfitkomplex,
bei dem also das Goldion von den Sulfitionen komplexiert
ist und als "Gegenion" mindestens ein Ammoniumion
vorhanden ist.
Die erfindungsgemäßen Bäder besitzen vorzugsweise einen pH-Wert
von mindestens 7, d.h. sie sind entweder neutral oder
alkalisch. Insbesondere sind die Bäder (schwach) alkalisch,
wobei pH-Werte von 7 bis 9 bevorzugt sind.
Wie bereits erwähnt, kann das erfindungsgemäße Bad weitere
übliche Additive/Zusätze enthalten, die üblicherweise in
solchen Bädern auf Basis eines Goldsulfitkomplexes enthalten
sind. Solche Additive/Zusätze sind dem Fachmann bekannt und
innerhalb seines Fachwissens in den üblichen Bereichen
variierbar. So sind beispielsweise leitfähige Elektrolyte mit
ihren Leitsalzen, Puffersysteme/Puffergemische, sogenannte
Stabilisatoren und Netzmittel vorhanden. Ggf. können auch aus
dem Stand der Technik bekannte Glanzbildner und/oder Feinkornzusätze
im erfindungsgemäßen Bad enthalten sein.
Die Erfindung umfaßt weiter die Verwendung des beschriebenen
erfindungsgemäßen Bads zur Herstellung prothetischer Formteile
für den Dentalbereich mittels galvanischer Abscheidung.
Eine solche Verwendung ist insbesondere zur Herstellung von
sogenannten Dentalgerüsten wie Kronen, Brücken, Suprakonstruktionen
u.dgl. vorgesehen. Die prothetischen Formteile
werden dabei auf einem Substrat galvanisch abgeschieden. Man
spricht hier auch vom sogenannten Galvanoforming. Das selbsttragende
stabile Formteil wird vom Substrat getrennt und
weiterbearbeitet. Bei dem Substrat kann es sich beispielsweise
um ein von einem Zahnstumpf abgeformtes Modell oder um
ein Implantataufbauteil (vorgefertigt oder individuell
vorbearbeitet) handeln.
In entsprechender Weise umfaßt die Erfindung die Verwendung
mindestens einer Bismutverbindung, vorzugsweise mindestens
einer wasserlöslichen Bismutverbindung zur Herstellung
prothetischer Formteile für den Dentalbereich mittels galvanischer
Abscheidung. Insbesondere wird die Bismutverbindung
dabei als Bestandteil eines erfindungsgemäßen Bades, wie es
oben beschrieben wurde, eingesetzt. Bevorzugt verwendbare
Bismutverbindungen wurden bereits oben ausführlich erläutert,
so daß auf die entsprechenden Stellen der Beschreibung
verwiesen und Bezug genommen werden kann.
Als besonders wichtiges Merkmal der Erfindung ist hervorzuheben,
daß die erfindungsgemäß verwendete Bismutverbindung
dem Bad direkt bei dessen Herstellung zugegeben werden kann.
Dies bedeutet, daß dem Anwender ein bezüglich aller Bestandteile
und Zusätze funktionsfähiges Bad zur Verfügung gestellt
wird. Im Gegensatz zu den bekannten Bädern des Standes der
Technik muß der Anwender vor Durchführung des Galvanisierverfahrens
kein Additiv/Zusatz zudosieren, was mit den oben
bereits erläuterten Nachteilen verbunden wäre.
Es wird jedoch darauf hingewiesen, daß eine Zudosierung der
erfindungsgemäß verwendeten Bismutverbindung zum Bad auch vor
oder während der galvanischen Abscheidung erfolgen kann,
falls dies erwünscht ist. Eine solche Variante kann beispielsweise
auch dann vorgesehen sein, wenn ein wässriges Bad
eingesetzt wird, dem bei der Herstellung eine vollständig
oder teilweise wasserunlösliche Bismutverbindung, z.B.
Bismutoxid zugesetzt wurde. Diese wasserunlösliche Verbindung
kann dann durch Zugabe eines entsprechenden Komplexbildners
unmittelbar vor oder auch während der galvanischen Abscheidung
in eine wasserlösliche Bismutverbindung überführt
werden, die dann im Bad die gewünschte Wirkung entfaltet.
Als weitere bevorzugte Variante der Erfindung ist der Fall zu
nennen, daß die Bismutverbindung nach einer galvanischen
Abscheidung zur Ergänzung in das Bad zugegeben wird. Dies
betrifft die Fälle, bei denen die Gold- und/oder Legierungsmetallkonzentration
im Bad für mehrere, insbesondere eine
Vielzahl von Abscheidungen ausreicht. Dann kann die Bismutverbindung
entsprechend für spätere Abscheidungszyklen
ergänzt werden.
Wie bereits kurz angesprochen, ist die erfindungsgemäße
Verwendung zur Herstellung prothetischer Formteile vorgesehen,
die im Galvanoforming-Verfahren eine ausreichende
Stabilität besitzen. Dementsprechend sind Schichtdicken des
Formteils von mehr als 10 µm üblicherweise vorgesehen.
Vorzugsweise betragen die Schichtdicken des Formteils zwischen
100 und 300 µm, wobei insbesondere Schichtdicken von
ca. 200 µm abgeschieden werden. Durch die Bereitstellung
solcher Schichtdicken ist die Erfindung nicht nur zur Herstellung
von Kronen, sondern auch von Brücken und anderen
Suprakonstruktionen geeignet.
Schließlich umfaßt die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von prothetischen Formteilen für den Dentalbereich
aus Gold und Goldlegierungen durch galvanische Abscheidung.
Insbesondere ist dieses Verfahren zur Herstellung von Dentalgerüsten
wie Kronen, Brücken, Suprakonstruktionen u.dgl.
vorgesehen. Bei diesem Verfahren wird erfindungsgemäß eine
Gold- oder Goldlegierungsschicht aus einem erfindungsgemäßen
Bad auf einem entsprechenden Substrat abgeschieden und die
erhaltene Schicht von dem Substrat getrennt (entformt). Wie
oben erwähnt, kann es sich bei dem Substrat z.B. um ein von
einem Zahnstumpf abgeformtes Modell oder um ein industriell
vorgefertigtes oder individuell bearbeitetes Implantataufbauteil
handeln.
Vorzugsweise ist das Substrat aus einem elektrisch nichtleitenden
Material, insbesondere Gips oder Kunststoff aufgebaut.
Dies betrifft normalerweise die Fälle, bei denen ein Modell
vom Zahnstumpf abgeformt wurde. Die Oberfläche des nichtleitenden
Substrats wird dann vor der galvanischen Abscheidung
leitfähig gemacht, insbesondere mit Hilfe von Leitsilber.
In anderen bevorzugten Fällen ist das Substrat aus mindestens
einem Metall aufgebaut, das selbst bereits leitfähig ist.
Hier sind als Substrate beispielsweise Innenteleskope (üblicherweise
aus einer gegossenen und gefrästen Dentallegierung)
oder Implantataufbauteile, wie Implantataufbaupfosten
u.dgl. zu nennen. Solche Teile bestehen häufig aus Titan oder
Titanlegierungen. Das erfindungsgemäße Verfahren und auch die
erfindungsgemäßen Verwendungen sind vorzugsweise dadurch
gekennzeichnet, daß die Abscheidung bei hohen Stromdichten
erfolgt, was üblicherweise in geringen Galvanisierzeiten
resultiert. Vorzugsweise werden Stromdichten bis zu 10 A/dm2,
insbesondere Stromdichten bis zu 8 A/dm2 gewählt. Auch bei
solch hohen Stromdichten ist das erfindungsgemäße Bad noch
sehr gut einsetzbar.
Die erfindungsgemäße Verwendung oder das erfindungsgemäße
Verfahren können vorzugsweise so durchgeführt werden, daß die
Abscheidung im sogenannten Pulse-Plating-Verfahren erfolgt.
Bei dieser Art der galvanischen Metallabscheidung wird
ebenfalls mit Gleichstrom gearbeitet. Dieser Gleichstrom wird
jedoch als Pulsstrom, d.h. in Form von Stromimpulsen, die von
Pausen unterbrochen sind, aufgebracht. Zum Stand der Technik
kann hier beispielsweise auf den Band "Pulse-Plating" der
Schiftenreihe Galvanotechnik und Oberflächenbehandlung,
Leuze-Verlag, Saulgau, 1990 verwiesen werden. Die Anwendung
des Pulse-Plating-Verfahrens in der Dentaltechnik zeigt die
DE-A1-198 45 506 der Anmelderin, deren Inhalt insoweit durch
Bezugnahme zum Inhalt dieser Beschreibung gemacht wird. Die
Anwendung des Pulse-Plating-Verfahrens bei der vorliegenden
Erfindung hat den Vorteil, daß innerhalb vergleichsweise
kurzer Zeiten die Niederschläge in der gewünschten Dicke,
beispielsweise von ca. 200 µm, abgeschieden werden können.
Die erfindungsgemäße Verwendung und das erfindungsgemäße
Verfahren sind weiter vorzugsweise dadurch gekennzeichnet,
daß das abgeschiedene prothetische Formteil bei seiner
Weiterverarbeitung mit Keramik und/oder Kunststoff verblendet
wird. Auf diese Weise wird der gewünschte Zahnersatz hergestellt.
Ein mit Keramik verblendetes Formteil wird nach dem
Aufbringen der Keramik in üblicher Weise gebrannt, beispielsweise
bei Temperaturen bis etwa 950°C. Ein mit Kunststoff
verblendetes Formteil wird nach dem Aufbringen des Kunststoffs
zu dessen Härtung mit Licht, insbesondere mit sichtbarem
Licht bestrahlt, nachdem die Oberfläche des Formteils
zuvor mit geeigneten, dem Fachmann bekannten Verfahren
konditioniert wurde.
Wie bereits teilweise erwähnt und wie die im folgenden
aufgeführten Beispiele noch zeigen, sind mit der Erfindung
eine ganze Reihe von Vorteilen verbunden.
So ist das erfindungsgemäße Bad in hervorragender Weise zur
Herstellung von prothetischen Formteilen (Dentalprothetikteilen)
geeignet. Die Eigenschaften der Niederschläge sind
mindestens genauso gut wie diejenigen, die bei Niederschlägen
aus Goldsulfitbädern, welche beispielsweise mit einer Zudosierung
von Antimonverbindungen arbeiten, abgeschieden
wurden. Die Qualität der Niederschläge entspricht beim
erfindungsgemäßen Bad eher noch besser den spezifischen
Anforderungen in der Dentaltechnik.
Die mit dem erfindungsgemäßen Bad erhaltenen Goldschichten
sind goldgelb und hochglänzend, so daß sie besonders hohe
ästhetische Anforderungen erfüllen. Selbstverständlich können
wahlweise auch matte und/oder rauhe Oberflächen erzeugt
werden. Die Brennstabilität dieser Schichten, die für deren
keramische Verblendung unumgänglich ist, ist trotz des
möglichen Verzichts auf eine Antimonverbindung im Goldbad,
mit reproduzierbarer Sicherheit gegeben. Dies ist nach
Kenntnis der Anmelderin bislang bei keinem Bad, das ohne eine
Antimonverbindung arbeiten kann, der Fall.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Bades liegt darin,
daß es offensichtlich unempfindlich ist, gegen in das Bad
eingebrachte Kunststoffe, die beispielsweise als Zahnstumpfmaterialien
oder zum Abdecken metallischer Teile, die nicht
galvanisch beschichtet werden sollen, vorgesehen sind. Bei
den Bädern des Standes der Technik setzen solche Kunststoffe
(Formmodellkunststoffe) oder Lacke (Abdecklacke) während der
Abscheidung im Goldbad Bestandteile frei, die einen negativen
Effekt auf die Wirkung der Feinkorn- oder Glanzzusätze des
Goldbades haben. Dieser negative Effekt wird üblicherweise
umso deutlicher, je höher die Stromdichte während der Abscheidung
gewählt wird. Dies resultiert bei der Erfindung im
Vorteil, daß aufgrund der Unempfindlichkeit des Bades gegen
solche Störeinflüsse bei vergleichsweise hohen Stromdichten
(siehe oben bis zu 8 A/dm2 bzw. 10 A/dm2) gearbeitet werden
kann.
Ebenfalls erwähnt werden muß, daß die Ausarbeitbarkeit des
erfindungsgemäßen Bades bei gleichem Anforderungsprofil an
die abgeschiedenen Galvanoschichten absolut vergleichbar ist
mit herkömmlichen Bädern auf Basis von Goldsulfitkomplexen,
die beispielsweise mit Antimon- oder Arsenzusätzen arbeiten.
Es ist sogar möglich, die Ausarbeitbarkeit bei entsprechender
Wahl des Bismutzusatzes gegenüber bekannten Bädern noch zu
erhöhen.
Die Möglichkeit, bei dem erfindungsgemäßen Bad durch die
Verwendung der Bismutzusätze auf möglicherweise gesundheitsschädliche
Verbindungen, z.B. des Arsens, des Thalliums und
ggf. auch des Antimons zu verzichten, wurde oben bereits
hervorgehoben.
Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Bades zeigt sich
überraschenderweise darin, daß ein solches Bad mit Bismutzusatz
problemlos und zwar mit überdurchschnittlich guten
Ergebnissen in verschiedenen im Dentalbereich kommerziell
eingesetzten Geräten (auch verschiedener Hersteller) zur
galvanischen Abscheidung funktioniert. Normalerweise mußte
bisher entweder das Gold- oder Goldlegierungsbad in seiner
Zusammensetzung genau auf das verwendete Gerät, oder ein
solches Gerät insbesondere in seinem Prozeßparametern genau
auf ein bestimmtes Bad abgestimmt werden. Dies resultierte
darin, daß jeder Hersteller normalerweise ein bestimmtes
Goldbad für ein ganz bestimmtes, in seinen Prozeßparametern
auf dieses Goldbad abgestimmte Gerät angeboten hat.
Mit dem erfindungsgemäßen Bad ist es nun beispielsweise
möglich, verschiedene Geräte mit diesem Goldbad zu betreiben,
ohne daß diese Geräte in komplizierter Weise auf dieses Bad
eingestellt werden müssen. So kann beispielsweise ein AGC
Micro-Gerät der Anmelderin, das eine Schichtdicke von 200 µm
üblicherweise in 12 Stunden erreicht, mit dem erfindungsgemäßen
Bad genausogut betrieben werden, wie ein AGC MikroPlus-Gerät,
das die gleiche Schichtdicke bereits in 5 Stunden
erreicht. Das erfindungsgemäße Bad ist auch für die Verwendung
in Geräten geeignet, die mit dem Pulse-Plating-Verfahren
arbeiten, beispielsweise dem AGC Speed-Gerät der Anmelderin.
In solchen Geräten werden Schichtdicken von 200 µm je nach
Größe des zu galvanisierenden Teils in 1 bis 2 Stunden
erreicht. Damit kann das erfindungsgemäße Bad vorteilhaft auf
vorhandene Galvanogeräte des Anwenders angepaßt werden. Die
Anwendungsbreite von "langsamen" bis hin zu den "schnellsten"
Geräten, die auch vollautomatisch betrieben sein können,
verdeutlicht die besonders gute Handhabbarkeit der Erfindung
für den Anwender.
Schließlich sei nochmals erwähnt, daß der bei den erfindungsgemäßen
Bädern vorhandene Zusatz einer Bismutverbindung
bereits bei der Herstellung des Bads zugegeben werden kann.
Dies führt dazu, daß dem Anwender ein vollständig funktionsfähiges
Bad zur Verfügung gestellt wird, ohne daß zwingend
weitere Zusätze vor dem Galvanisieren zugegeben werden
müssen. Darüber hinaus hat sich erwiesen, daß die erfindungsgemäßen
Bäder mit dem Bismutzusatz über längere Zeiträume
stabil sind. Dies bedeutet, daß das Bad auch nach einer
längeren Lagerzeit funktionsfähig ist und der Zusatz seine
Wirksamkeit nicht verliert. All dies führt sowohl für den
Hersteller des Bades als auch für den Anwender zu einer
besseren Handhabbarkeit und Prozeßsicherheit bei Durchführung
des Galvanisierverfahrens, da sämtliche Fehlerquellen, die
beim nachträglichen Zudosieren von Zusätzen auftreten können,
von vorneherein ausgeschlossen sind.
Die beschriebenen Merkmale und weitere Merkmale der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von bevorzugten
Ausführungsformen in Verbindung mit den Unteransprüchen.
Hierbei können die einzelnen Merkmale jeweils für sich oder
zu mehreren in Kombination miteinander verwirklicht sein.
Beispiele
Für die gemäß den vorliegenden Beispielen durchgeführte
galvanische Abscheidung von prothetischen Formteilen aus Gold
oder Goldlegierungen können übliche Elektrolysezellen verwendet
werden, wie sie aus dem Stand der Technik bekannt und
auch kommerziell erhältlich sind. Abhängig von der gewünschten
Verfahrensführung kann es sich beispielsweise um die AGC®
-Geräte der Anmelder in mit den Bezeichnungen "Micro", "Micro
5h", "Micro Plus" oder "Speed" handeln.
Eine gemäß den Beispielen verwendbare Elektolysezelle besteht
aus einem Gefäß zur Aufnahme des Bades. Dieses Gefäß ist
üblicherweise mit einer Abdeckung versehen. Weiter ist eine
Anode, die ggf. aus mehreren Teilen bestehen kann, sowie
mindestens eine Kathode vorgesehen. Auf dieser Kathode, die
beispielsweise von dem Substrat wie einem Gipsstumpf oder
Aufbaupfosten gebildet ist, wird das Gold oder die Goldlegierung
galvanisch abgeschieden. Die Anode besteht beispielsweise
aus platiniertem Titan. Zur Abscheidung selbst
ist eine geeignete Strom-/Spannungsquelle vorgesehen. Weiter
ist üblicherweise ein Magnetrührer mit Heizung vorgesehen,
der gleichzeitig für eine konstante (normalerweise erhöhte)
Abscheidungstemperatur im Bad und für den Antrieb eines in
der Elektolysezelle vorhandenen Magnetrührstabs sorgt.
Dementsprechend ist auch ein Temperaturfühler in die Elektrolysezelle
eingeführt.
Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß erfindungsgemäß
keine besondere Ausgestaltung der Elektrolysezelle bzw. der
diese Elektrolysezelle enthaltenden Apparatur notwendig ist.
Dem Fachmann sind die entsprechenden Apparaturen zur Abscheidung
aus Goldsulfit-Bädern ohne weiteres bekannt.
Wie in der Beschreibung bereits erläutert, werden gemäß den
Beispielen (lediglich als Auswahl)
- Gipsstümpfe/Gipsmodelle, die mit Leitsilber leitfähig
gemacht wurden,
- gegossene und gefräste Innenteleskope, bei denen nicht
zu galvanisierende Teile mit einem entsprechenden
Kunststoff aufgefüllt sind und die zu galvanisierende
Fläche mit Leitsilberlack bestrichen ist,
- Aufbaupfosten zur Herstellung käppchenartiger Formteile,
die auf Implantataufbaupfosten zementierbar sind, und
- Gipsmodelle, die eine Verblockung zur Verbindung von
zwei nebeneinanderliegenden Zähnen aufweisen, und die
ebenfalls mit Leitsilber beschichtet sind,
galvanisch beschichtet.
Badzusammensetzung, Abscheideparameter, Substrat und Abscheideergebnis
der durchgeführten Beispiele können der Tabelle 1
entnommen werden.
Die verwendeten Bäder enthalten neben den angegebenen Bestandteilen
übliche Zusätze/Additive für Goldsulfit-Bäder.
Diese Additive/Zusätze sind dem Fachmann bekannt. So handelt
es sich beispielsweise um Leitsalze (Sulfite, Sulfate und
Phosphate), Netzmittel oder Stabilisatoren wie beispielsweise
Nitrosäuren. Das erfindungsgemäße Bad unterscheidet sich von
den bekannten Bädern durch den Zusatz der Bismut-Verbindung,
wobei aufgrund dieses Zusatzes ggf. Zusätze/Additive, die in
üblichen Bädern vorhanden sind, wie beispielsweise Antimonverbindungen
oder Nitroverbindungen, weggelassen werden
können (aber nicht müssen).
Sofern beim Abscheideergebnis der folgenden Tabelle von einer
"fehlerfreien" Funktionalität die Rede ist, so soll dies
bedeuten, daß die bei der Abscheidung erhaltene Schicht keine
Risse, Poren oder Löcher aufweist.