Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Zarge für ein Fenster oder eine
Tür, mit einem unteren Querriegel, rechtwinklig dazu stehenden Laibungsteilen
und einem oberen Querriegel, die aus aufgeschäumten Kunststoff mit Verstärkungsprofilen
bestehen.
Eine derartige Zarge, wie sie beispielsweise aus dem GM 80 27 442 bekannt geworden
ist, soll die fabrikmäßige Herstellung kompletter Fenster bzw. Türelemente
ermöglichen, die an der Baustelle im Baufortschritt eingesetzt werden können. Es
ist also hier ein Einsetzen möglich, bevor Fenster bzw. Türöffnungen im Mauerwerk
ausgespart wurden. Die Zargen werden sozusagen ummauert, was die Herstellung
passender Maueröffnungen wesentlich erleichtert. Es ergibt sich aber
auch dann noch eine erhebliche Verbesserung gegenüber dem üblichen Aufsetzen
eines Fensters oder einer Tür in eine ausgesparte Maueröffnung, wenn man
das Fenster oder die Tür erst nachträglich in die ummauerte Zarge einsetzt, da die
Passgenauigkeit der fabrikmäßig vorgefertigten Zarge erheblich größer ist als die
Passgenauigkeit einer Maueraussparung, so dass das saubere dichte Einsetzen
eines Fensters oder einer Tür problemlos möglich ist.
Bei den bislang bekannten Zargen der eingangs genannten Art sind die Verstärkungsprofile
außen am Schaumstoffkörper der Kunststoffzarge angebrachte Winkelschienen
bzw. die Zarge teilweise quer durchsetzende Versteifungs- und Tragelemente
zum Befestigen des Blendrahmens des Fensters oder der Tür. Dies hat
aber zur Folge, dass die an sich sehr hohen Wärmedämmwerte einer solchen
Zarge durch die von außenliegenden Metallverstärkungsprofilen gebildeten Kältebrücken
nicht voll zum Tragen kommen. Insbesondere ergibt sich für das Fenster
selbst, dass ja frei im lichten Innenraum der Zarge angeordnet ist, keine Verbesserung
der Wärmedämmung.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Zarge der eingangs genannten
Art so auszugestalten, dass eine erhöhte Wärmedämmung sowohl im
Mauerbereich seitlich neben dem Fenster als auch unmittelbar im Bereich der
Fenster- oder Türrahmen selbst gegeben ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass die vorzugsweise
aus PU-Schaum bestehenden Zargenteile mit nach innen ragenden angeformten
Anschlägen versehen sind, die den Blendrahmen und den Fensterflügel
auf die gesamte Ansichtsbreite übergreifen, und dass die Außenseiten der Zargenteile
mit angeschäumten dünnwandigen Aluminium- oder Kunststoffprofilen
abgedeckt sind.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung ergibt sich eine hervorragende Wärmedämmung
der gesamten Zarge, ohne irgendwelche störenden Kältebrücken. Der
erfindungsgemäß vorgesehene nach innen ragende Anschlag für den Rahmen
des Fensters oder der Tür vereinfacht nicht nur als Anschlag die Befestigung dieses
Fenster- oder Türrahmens, sondern ergibt durch das Übergreifen dieses
Rahmens von außen eine zusätzliche erhebliche Wärmedämmung im Rahmenbereich,
so dass bei dem bevorzugt aus Holz ausgebildeten Fenster bzw. Tür die
Stärke der Rahmenteile relativ schwach gehalten werden kann, da diese ja nicht
wie üblich die gesamte Wärmedämmung mehr zu übernehmen brauchen.
Selbstverständlich würde sich eine erfindungsgemäße Zarge auch für Metall oder
Kunststofffenster eignen, da allein durch den relativ dickwandigen Anschlag der
Zarge - typische Stärken für ein normal großes Fenster betragen beispielsweise
50 mm - eine hervorragende Wärmedämmung erzielbar ist. Da aber erfindungsgemäß
die Anschläge den Blendrahmen des Fensters und auch den Rahmen des
Fensterflügels übergreifen sollen, wäre es unsinnig, teurere Kunststoff- oder Metallfenster
vorzusehen, da sie ja von außen gar nicht mehr erkennbar sind und
deren erhöhte Witterungsbeständigkeit durch die Abdeckung über den Anschlag ja
auch überhaupt nicht gefragt ist.
Um ein plumpes Aussehen des Fensters nach außen zu vermeiden, kann gemäß
einer Weiterbildung der Erfindung der Anschlag an der Außenseite in Anlehnung
an die Profilsichtseite eines Fensters oder einer Tür profiliert ausgebildet sein. Zur
Versteifung der Zarge kann in Weiterbildung der Erfindung vorgesehen sein, dass
die Zargenteile mit, vorzugsweise vollständig vom Kunststoffschaum umhüllten,
Versteifungsprofilen, insbesondere aus Aluminium, armiert sind. Durch diese vollständige
und möglichst dickwandige Umhüllung der tragenden Versteifungsprofile
wird die hervorragende Wärmedämmung der erfindungsgemäßen Zarge nicht beeinträchtigt.
Das abdeckende, gegebenenfalls auch auf der Innenseite der Zarge vorgesehene
Aluminium- oder Kunststoffprofil kann mit besonderem Vorteil mit einem abgewinkelten
Schenkel versehen sein, der die Putzschicht od. dgl. untergreift. Dadurch
ergibt sich beim Einputzen einer erfindungsgemäßen Zarge eine hervorragende
Fugenabdichtung sowohl auf der Innen- als auch - was besonders wichtig ist - auf
der Außenseite der Mauer. Gegebenenfalls kann das Abdeckprofil auch noch mit
einer U-förmigen Ausbiegung versehen sein, die eine Putzabziehkante bildet. Dies
gilt insbesondere auf der Mauerinnenseite. Durch das Abdeckprofil ergibt sich für
ein Holzfenster die gleiche Optik und die Vorteile eines teuren Holz-Alu-Fensters
mit noch erhöhter Wärmedämmung.
Die Zargenteile, also der untere und der obere Querriegel sowie die rechtwinklig
dazu stehenden Laibungsteile, sollen bevorzugt durch Verschrauben der tragenden
Versteifungsprofile miteinander verbunden sein, wozu innen im vorzugsweise
als Rechteckrohr ausgebildeten Versteifungsprofil vorzugsweise geschlitzte
Schraubkanäle für die Verbindungsschrauben angeformt sein können.
In entsprechender Weise können die tragenden Versteifungsprofile auch noch mit
auf ihrer Innenseite angeformten Schraubkanälen zum Anschrauben des vorzugsweise
aus Holz bestehenden Fensters oder einer Holztür versehen sein.
Speziell im Fall eines aus Holz bestehenden Fensters oder einer Holztür soll der
Anschlag im Innenbereich des Blendrahmens des Fensters oder der Tür mit einer
Hinterlüftungsnut versehen sein, wie dies ja auch bei Holz-Alu-Fenster-Konstruktionen
grundsätzlich verlangt wird, da der Holzrahmen eines Fensters
nicht ohne eine solche Hinterlüftung von einem Verkleidungsbauteil überdeckt
werden darf.
Schließlich liegt es auch noch im Rahmen der Erfindung, in den oberen Querriegel
und die Laibungsteile einen Rolladenkasten bzw. Rolladen-Führungen und gegebenenfalls
Gurtführungen einzubauen oder aber in den unteren Querriegel eine
vorzugsweise einstellbare Zwangsbelüftungseinrichtung mit einzubauen.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels sowie anhand der
Zeichnung. Dabei zeigen:
- Fig. 1
- einen horizontalen Schnitt durch eines der Laibungsteile einer erfindungsgemäßen
Zarge mit einem eingebauten Holzfenster, und
- Fig. 2
- einen Schnitt durch den unteren Querriegel der Zarge mit Wasserablauföffnungen,
aber noch ohne eine mögliche darin eingebaute
Zwangsentlüftung.
Die als tragender Rechteckrahmen ausgebildete Zarge 1 besteht zu einem unteren
Querriegel 2, senkrecht dazu angeordneten Laibungsteilen 3 und einem in den
Figuren nicht dargestellten oberen Querriegel. Diese einzelnen Zargenteile, deren
wesentliches tragendes Bauteil ein allseitig von einem Kunststoffschaum, vorzugsweise
PU-Schaum 4 ummanteltes als Rechteckrohr ausgebildetes Versteifungsprofil
5, vorzugsweise aus Aluminium, ist, sind stumpf oder aber auch auf
Gehrung miteinander verschraubt, wozu auf der Innenseite des Versteifungsprofils
5 geschlitzte Schraubkanäle 6 und 7 angeformt sind. An der einen Längsseite 8
des Versteifungsprofils 5 ist ein weiterer Schraubkanal 9 zum Anschrauben des
Blendrahmens 10 eines Fensters oder auch einer Tür angeformt.
Die fabrikmäßig vorgefertigte Zarge 1 wird an der Baustelle ummauert, wobei zur
Erzielung einer sicheren Spaltabdichtung - das Anmauern des Mauerwerks 11 an
die Außenseite 12 der Zarge 1 kann ja nicht vollständig fugenfrei erfolgen - eine
Aussparung 13 vorgesehen ist, die mit einem Kunststoffschaum 14, vorzugsweise
wiederum einem PU-Schaum ausgeschäumt ist. Auf der Maueraußenseite erkennt
man darüber hinaus eine Wärmedämmschicht 15 und den Außenputz 16. Dementsprechend
ist innen eine Innenputzschicht 17 vorgesehen. Auf der Rauminnenseite
kann die erfindungsgemäße Zarge 1 mit einer Holzverkleidung 18 versehen
sein, während auf der Außenseite bevorzugt eine dünnwandige Abdeckschale 19
aus Kunststoff oder vorzugsweise eloxiertem Aluminium vorgesehen ist. Diese
Abdeckschale 19 ist mit einem abgewinkelten, den Außenputz 16 untergreifenden
Schenkel 20 versehen, wodurch auch an dieser Stelle noch eine hervorragende
Fugenabdichtung erzielt ist, so dass in keinem Fall Wasser in die Dämmschichten
15 gelangen kann. Eine einen Teil der Innenseite der Zarge 1 überdeckende Abdeckschale
19' ist mit einer U-förmigen Ausbiegung 21 versehen ist, die eine
Putzabziehkante bildet.
Ein wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist der an dem relativ dickwandigen
Schaumstoffkörper 3 der Zarge angeformte, vorzugsweise nicht versteifte
und damit thermisch besonders isolierende, Anschlag 22, an dem der
Blendrahmen 10 des Fensters oder der Tür anliegt. Im Anlagebereich ist dabei
eine Hinterlüftungsnut 23 vorgesehen. Der Anschlag überdeckt, wie in der Figur
gezeigt ist, nicht nur den Blendrahmen 10, sondern auch den Rahmen 24 des
Fensterflügels mit der eingesetzten Doppelverglasung 25, so dass der dickwandige
Schaumstoffkörper des Anschlags 22 sowohl für den Blendrahmen 10 als auch
den Fensterflügelrahmen 24 eine zusätzliche starke Wärmedämmung bewirkt.
Wegen der Verschraubung des Fensters mit dem Versteifungsprofil 5 der Zarge 1
ist der Anschlag 22 mechanisch nicht belastet.
Um das Fenster durch den weit nach innen gezogenen Anschlag 22 nicht plump
aussehen zu lassen, ist eine spezielle, in Anlehnung an die Profilsichtseite eines
Fensters oder einer Tür ausgebildete Profilierung 26 vorgesehen.
In Fig. 2 erkennt man einen Schnitt durch den unteren Querriegel der Zarge 1. An
diesem unteren Querriegel ist der entsprechende untere Schenkel des Blendrahmens
10 mit einer üblichen Regenschutzschiene 27 versehen unter der eine U-Schiene
28 montiert ist, um einen besonders guten Übergang von den Wasser-ablauföffnungen
29 der Regenschutzschiene zu den Wasserablaufkanälen 30 im
Anschlag 22 der Zarge 1 zu erzielen. Bei 31 erkennt man ein Flügelabdeckprofil,
welches einen gesonderten Anstrich dieses schmalen Streifens des Flügelrahmens
24 vermeidet. Dieses Flügelabdeckprofil ist aus dem gleichen Material und
in der gleichen Farbgestaltung wie die Abdeckschale 19 der Zarge ausgebildet.
Selbstverständlich könnte an dieser Stelle auch zusätzlich noch eine Dichtung
zwischen dem Rahmen 24 des Fensterflügels und dem Anschlag 22 der Zarge 1
vorgesehen sein. Auch auf die Ausbildung der Regenschutzschiene 27 kommt es
letztendlich nicht an, da eine Einpassung sehr einfach durch entsprechende Aussparungen
auf der Innen- und Unterseite des Anschlags 22 der Zarge möglich ist.