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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Zarge für den Einbau eines
Fensters oder einer Tür in einer Gebäudewand,
bestehend aus vier an ihren Enden zu einem Rahmen verbundenen Holmen
mit einer vorstehenden Stufe zum lateralen Abstützen eines Blendrahmens.
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Bekannte
Zargen der vorgenannten Art für den Einbau in Kellerwände
sind beispielsweise aus
DE
197 13 823 C2 bekannt. Sie bestehen aus stranggepressten
Kunststoffprofilen, die in der Kellerwandschalung fixiert und mit
Beton umgossen werden. Nach Fertigstellung der Kellerbetonwände
kann in einer solchen Zarge der passend bemessene Blendrahmen eines
Kellerfensters montiert werden.
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Obgleich
Zargen dieser Art durch doppelwandige Ausführung unter
Bildung von Hohlkammern gewisse Wärmedämmeigenschaften
aufweisen, die für den Kellerbereich ausreichend sein mögen,
bleiben für den Einsatz solcher Zargen im oberirdischen
Hochbau Wünsche bezüglich der Wärmedämmeigenschaften
offen, insbesondere unter Berücksichtigung der aktuellen
Vorschriften über die Verbesserung der Wärmedämmung
von Gebäuden.
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Der
Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, eine Zarge der eingangs
genannten Art anzugeben, die für den Einsatz auch im gemauerten Hochbau
geeignet ist und verbesserte Wärmedämmeigenschaften
aufweist, die Kältebrücken weitestgehend vermeiden.
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Diese
Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Weiterbildungen der Erfindung und eine Montagehilfe für
eine Zarge der erfindungsgemäßen Art sind in weiteren
Ansprüchen beschrieben.
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Die
Erfindung greift zu einem formstabilen, wärmedämmenden,
feuchtigkeitsresistenten Hartschaum als Material für den
Grundkörper der Holme, die den Rahmen der Zarge bilden.
Die auf dem Markt befindlichen Hartschäume, insbesondere
solche, die aus Kunststoff auf PUR-Basis hergestellt sind, haben eine
ausreichende Festigkeit, um den Blendrahmen eines Fenster oder einer
Tür stabil abzustützen. Aus Gründen des
Schutzes gegen Beschädigung ist die Zarge in ihrem Bereich,
der auf der Gebäudeaußenseite zu liegen kommt,
mit einer Faserzementabdeckung versehen. Diese Faserzementabdeckung dient
zugleich als Haftgrund für die Farbe eines Fassadenanstrichs.
Im Übrigen aber ist sie von einer Kunststoffschale bedeckt,
die die Oberfläche schließt und ihr ein ästhetisches
Ausse hen auf der Gebäudeinnenseite verleiht sowie gegen
Eindrückungen schützt. Für das sichere
Anschlagen des Blendrahmens an der ihn lateral abstützenden
Stufe ist diese an der Stoßstufe mit einer geschäumten Weich-PVC-Verkleidung
versehen. An seiner Unterseite, die mit dem Mauerwerk in Verbindung
gelangt, weist der Grundkörper eine Oberflächenstruktur
auf, die für die formschlüssige Aufnahme einer
Justierschablone im Fußholm der Zarge geeignet ist. An den
Stellen des Fußholms, die später von einer Justierschablone
frei bleiben, sowie an den anderen Holmen der Zarge kann diese Oberflächenstruktur
der Verankerung der Zarge in der Gebäudeöffnung
mittels einer Beton- oder Mörtelkrallung dienen. Im einfachsten
Falle ist diese Oberflächenstruktur von einer längs
laufenden Nut gebildet, da eine solche sich beim Einmauern der Zarge
besonders leicht mit Mörtel füllen lässt.
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Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung kann die die Oberseite des Grundkörpers
auf der Gebäudeinnenseite bedeckende Kunststoffschale auch eine
der Stirnseiten des Grundkörpers bedecken. Sie ist dann
zweckmäßigerweise um eine Längskante des
Zargenholms herumgezogen. Weiter kann wenigstens eine der Stirnseiten
des Grundkörpers auf seiner der Stufe abgewandten Seite
mit einer längs laufenden Ausnehmung versehen sein, die
beim Einputzen der Zarge Putz oder eine Dämmplatte, beispielsweise
eine Vakuumdämmplatte aufnimmt und das bündige
Einputzen der Zarge bzw. den bündigen Anschluss der Dämmplatte
an der Zarge erleichtert. Eine Anpassung an die Putz- oder Dämmplattendicke
kann leicht durch entsprechende Bemessung der Tiefe der Ausnehmung
bei entsprechender Anpassung der Tiefe der Zarge an die Rohwanddicke
vorgenommen werden.
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An
der Seite der Zarge, die mit dem Mauerwerk oder einer Bodenplatte
in Verbindung kommt, kann zweckmäßigerweise auch
eine Mineraldämmplatte angebracht sein, die einen Wärmeübergang vom
Mauerwerk bzw. der Bodenplatte in die Zarge und umgekehrt vermindert.
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Die
Erfindung, die auch eine Justierschablone für die Zarge
und ein Verfahren zum Einbauen der Zarge in ein Gebäude
mit Hilfe der Justierschablone umfasst, wird nachfolgend unter Bezugnahme
auf ein in den Zeichnungen dargestelltes Ausführungsbeispiel
einer Zarge näher erläutert. Es zeigt:
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1 einen
Querschnitt durch den Fußholm einer erfindungsgemäßen
Zarge, in Mauerwerk eingebaut und einen Holm eines Blendrahmens
aufnehmend.
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2 einen
Querschnitt durch den Holm nach 1 an einer
Stelle, an der der Holm von einer Justierschablone justiert ist,
und
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3 eine
Draufsicht auf eine Justierschablone für die erfindungsgemäße
Zarge.
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Nachfolgend
wird die Erfindung detailliert beschrieben. 1 zeigt den
unteren oder Fußholm der erfindungsgemäßen
Zarge im Querschnitt. Die Zarge besteht aus einem Grundkörper 1 aus
einem formstabilen, wärmedämmenden, feuchtigkeitsresistenten Hartschaum,
insbesondere einem solchen auf PUR-Basis, wie man ihn aus Abfallstoffen
der Dämmstoffindustrie gewinnen kann. Dieser Grundkörper 1 kann
einstückig hergestellt sein, aber auch, wie in der Zeichnung
gezeigt, aus zwei Hartschaumplatten unterschiedlicher Dicke hergestellt
sein, die aneinandergefügt und fest miteinander verbunden,
beispielsweise verklebt sind, um eine Stufe 2 auszubilden,
die als Anschlag für einen Blendrahmen dienen soll. Die Herstellung
aus zwei Teilen ermöglicht auf sehr einfache Weise die
Anpassung der Zargentiefe an eine gegebene Mauerwerksdicke, ggf.
unter Berücksichtigung eines dort angebrachten Vollwärmeschutzes.
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Der
Grundkörper 1 ist auf seiner Oberseite, genauer
gesagt auf seiner Seite, die der Gebäudeöffnung
zugewandt ist, im Bereich der Gebäudeaußenseite
von einer Faserzementplatte 3 bedeckt, die fest mit ihm
verbunden ist. Im Übrigen ist er von einer Kunststoffschale 4 bedeckt,
die um die eine Kante des Grundkörpers 1 herum
bis auf dessen Stirnseite gezogen ist. Die Stufe 2 bildet
eine Stoßstufe 5 aus, die in dargestelltem Beispiel
bis zur Höhe der Oberseite der Faserzementplatte 3 von
einer Schicht 6 aus Weich-PVC bedeckt ist.
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An
seiner Unterseite, d. h. an der Außenseite der Zarge, die
dem Mauerwerk zugewandt ist, weist der Grundkörper 1 an
seinen Stirnseiten Ausnehmungen 7 auf, die im eingebauten
Zustand der Zarge, wie in 1 gezeigt, von Wandputz 8 ausgefüllt sind.
Zur besseren Haftung kann die Zarge in den Ausnehmungen 7 mit
Krallen 9 versehen sein.
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Wenn
die Wärmeisolationseigenschaften der Zarge noch verbessert
werden sollen oder wenn man unterschiedliche Steinformate des Wandmauerwerks im
System ausgleichen will, kann die Zarge an ihrer Außenseite
mit Mineraldämmplatten 10 versehen sein, wie in
der Zeichnung gezeigt. Eine bauseitige Rollladenkastenmontage (nicht
gezeigt) auf der Zarge ist unschwierig möglich.
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Für
die Erleichterung der Montage in der Gebäudeöffnung
und zur besseren Verkrallung der Zarge mit dem umgebenden Mauerwerk
ist die Zarge an ihrer Außenseite, das ist die der Stufe 2 abgewandte Seite,
mit einer Oberflächenstruktur versehen, die im dargestellten
Beispiel als eine längs laufende Nut 11 im Grundkörper 1 ausgebildet
ist. Die Nut 11 dient der Aufnahme von verlorenen Justierschablonen,
die in der Mauerwerksöffnung bzw. auf einer Bodenplatte – wenn
die Zarge eine Türzarge ist – vor Anbringung der
Zarge befestigt werden. Zur Erläuterung wird auf die 2 und 3 Bezug
genommen.
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Man
erkennt in 2 neben den bereits erläuterten
Elementen eine Justierschablone 12, die eine längs
laufende Leiste 13 aufweist, die in der Nut 11 des
Grundkörpers 1 aufgenommen ist. Die Justierschablone 12 hat
gemäß 3 mehrere sich zu wenigstens
einer Seite der Leiste 13 erstreckende Finger 14,
deren Länge in Abstimmung mit der Dicke des Mauerwerks
und den Dimensionen der Zarge zweckmäßiger Weise
so bemessen ist, dass die Leiste 13 an einer vorgeschriebenen
Stelle zum Liegen kommt, wenn die Fingerenden mit der Innen- oder Außenseite
des Mauerwerks bündig sind. Dieses ist in 2 in
Bezug auf die Außenseite des Mauerwerks anschaulich dargestellt.
Es versteht sich, dass dort, wo Finger 14 vorhanden sind,
am Grundkörper 1 keine Zusatzisolierung in Form
einer Mineraldämmplatte 10 (siehe 1)
vorhanden sein darf. Außerdem weist die Justierschablone
Löcher auf, durch die hindurch Sicherungsschrauben in das
Mauerwerk bzw. die Bodenplatte geschraubt werden können.
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Die 1 und 2 zeigen
den unteren oder Fußholm der Zarge im eingebauten Zustand und
mit einem Holm 15 eines von der Zarge gehaltenen Blendrahmens.
Der Fußholm der Zarge ist mittels der Justierschablonen 12 in
der Mauerwerksöffnung justiert und mit Hilfe von Schrauben
am Mauerwerk gesichert. Ein Blendrahmen ist so in die von der Zarge
begrenzte Gebäudeöffnung eingesetzt, dass eine
Holme, von denen ein Holm 15 dargestellt ist, seitlich
an die Schicht 6 aus Weich-PVC anstoßen, die die
Stoßstufe 5 bedeckt. Der Holm 15 ist
an seiner Außenseite, die der Zarge zugekehrt ist, an der Zarge
mit Hilfe von Klötzen 16 verklotzt. Außerdem ist
er durch die Zarge hindurch mit dem Mauerwerk verschraubt. Der Spalt
zwischen dem Blendrahmen 15 und der Zarge ist an der Rauminnenseite
mittels einer Abdeckleiste 17 verschlossen, die an der
Zarge befestigt ist. An der Gebäudeaußenseite
ist zwischen der Faserzementplatte 3 und dem Blendrahmen 15 eine
elastische Dichtung 18 angebracht, die beispielsweise und
insbesondere aus Silikon oder einer Butyl-Dichtmasse bestehen kann
und die Weich-PVC-Schicht überdeckt. Die Faserzementplatte 3 des
Fußholms der Zarge ist von einem Brüstungsblech 19 überdeckt,
das an dem Blend rahmen 15 befestigt ist. An den anderen
Holmen, die hier nicht dargestellt sind, fehlt naturgemäß ein
Brüstungsblech. dafür liegen die Faserzementplatten
dort für einen Fassadenanstrich frei.
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Der
Mauerwerksputz 8 erstreckt sich in die Ausnehmungen 7 am
Grundkörper 1 hinein. Die Krallen 9 sind
im Putz 8 verkrallt, was die Entstehung von Putzrissen
im Bereich des Zargenanschlusses verhindert. Alternativ kann anstelle
des Putzes oder unter diesem auf der Gebäudeaußenseite
eine Wärmedämmplatte, beispielsweise Vakuumdämmplatte,
in die Ausnehmung 7 eingelegt sein.
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Man
erkennt in 1 auch, dass in dem Bereich zwischen
dem Grundkörper 1 und dem Mauerwerk, der nicht
von einer Justierschablone ausgefüllt ist, Mörtel 20 vorhanden
ist, der zusätzlich zu der verlorenen Justierschablone
eine Verkrallung zwischen dem Mauerwerk und dem Grundkörper 1 der
Zarge herstellt.
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Beim
Einbauen der Zarge in ein im Entstehen befindliches Gebäude
kann die Justierschablone auf dem Boden des Bauwerks bzw. auf einer
halb gemauerten Mauer an der vorgesehenen Stelle befestigt werden.
Dann kann die Zarge auf die Justierschablone aufgesetzt werden und
sie kann durch direktes Anstoßen der zu vermauernden Steine
in die Gebäudewand eingebunden werden, wobei die durch
die Nuten 11 gebildeten Spalte zwischen Zarge und Mauerwerk
beim Vermauern sogleich mit Mörtel gefüllt und
auf diese Weise ein hervorragender Anschluss der Zarge an das Mauerwerk
erzielt werden kann.
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Die
erfindungsgemäße Zarge hat mehrere Vorteile. Sie
ermöglicht eine sichere Anbindung eines Vollwärmeschutzes
eines Gebäudes ohne Wärmebrücken. Durch
die größere Dicke des Grundkörpers an
der Gebäudeaußenseite wird ein hoher Standard in
der Fassadendämmung erreicht. Die Tiefe der Zarge kann
leicht an beliebige Mauerwerksdicken ggf. unter Einschluss eines
Vollwärmeschutzes angepasst werden. Die erfindungsgemäße
Systemlösung vermeidet Schall- und Wärmebrücken
an den kritischen Fugen zwischen Mauerwerk und Blendrahmen, ohne
dass es dort des Einsatzes von Montageschaum und/oder zu verklebenden
Dichtungsbändern bedarf. Die Befestigung ist in allen Stufen
der Montage einfach und sicher. Die Zarge bildet auf ihrer Rauminnenseite
zugleich eine Fensterbank bzw. Türschwelle aus. Der dichte
Anschluss des Blendrahmens 15 an der Stoßstufe
mittels Weich-PVC-Schicht 6 und Dichtung 18 macht
die Konstruktion auch für sehr hohe Drücke hochwasserdicht.
Das Isoliermaterial ist ein Vollblockmaterial, was im Vergleich
mit mittels Montageschaum montierten Blendrahmen die Konstruktion
erhöht einbruchsicher macht. Alle frei liegenden Flächen
sind malerfertig.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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