Die Erfindung betrifft ein Nackenstütz- und
Kopfkissen gemäss Oberbegriff des Anspruchs 1 bzw. 2 sowie
einen Satz von Einsätzen für ein solches Kissen gemäss
Anspruch 15.
Aus CH-A-666 394 ist ein Nackenstütz- und
Kopfkissen bekannt, bei welchem zugleich die Höhe und die
Härte des Nackenstützteiles durch eine aufblasbare Hülle
verändert werden, was nachteilig ist und zur Einstellung
einer Luftpumpe bedarf. Ferner ist die Reproduzierbarkeit
einer Einstellung problematisch. CH-A-645 007 zeigt eine
Obermatratze mit Versteifungsstäben aus Schaumstoff oder
Kunststoff. Aus CH-A-592 022 ist es bekannt, eine Turnmatte
mit Luftkanälen zu versehen, in welche Schlangen
aus dem selben Schaumstoffmaterial eingebracht werden
können, um die Normalhärte der Matte wiederherzustellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Nackenstütz- und Kopfkissen zu schaffen, bei welchem auf
einfache Weise eine Härteeinstellung im Nackenbereich
ohne Höhenveränderung der unbelasteten Ruhelage des Kissens
auf reproduzierbare Weise erzielbar ist.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 bzw. des Anspruchs 2 gelöst.
Dadurch, dass übereinander angeordnete Kammern
vorgesehen sind, die mit Einsätzen aus einem Satz
von Einsätzen verschiedener Härte beschickbar sind, kann
eine unterschiedliche Nackenstützhärte, ohne Höhenveränderung
des Kissens in unbelasteter Ruhelage, auf einfache
und genau reproduzierbare Weise erzielt werden, was die
Erprobung und Beibehaltung der individuell besten Einstellung
ohne grossen Aufwand möglich macht.
Beim Kissen mit zwei Nackenstützteilen unterschiedlicher
Höhe ist dies für Personen, insbesondere
Kinder und Jugendliche, stark unterschiedlicher Grösse
geeignet und jeder der Nackenstützteile weist den Vorteil
der Härteänderung durch einen Einsatz oder Einsätze auf.
Bevorzugterweise sind Kammern übereinander
schräg zur Grundfläche des Kissens angeordnet, was eine
besonders geeignete Nackenstützung ergibt. Ferner ist die
Frontseite des Kissens bevorzugterweise im Längsschnitt
gesehen und ferner bevorzugt auch im Grundriss gesehen
hohl gewölbt, was eine besonders gute Anpassung des Kissens
an die benützende Person ergibt.
Im folgenden werden bevorzugte Ausführungsbeispiele
der Erfindung anhand der Figuren näher erläutert.
Dabei zeigt
Figur 1 eine schaubildliche Figur eines Nakkenstütz-
und Kopfkissens gemäss der Erfindung; Figur 2 einen Längsschnitt durch das Kissen
von Figur 1 entlang der Linie A-A; Figur 3 einen Längsschnitt gemäss Figur 2
durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Kissens; und Figur 4 einen Längsschnitt durch ein weiteres
Ausführungsbeispiel eines Kissens.
Figur 1 zeigt eine Ausführungsform eines Nakkenstütz-
und Kopfkissens 1, welches in der Folge lediglich
als Kissen bezeichnet wird, in schaubildlicher Darstellung.
Das Kissen ist dabei in seiner Grundform und
ohne eine Kissenhülle und ohne einen in der Regel vorhandenen
Kissenbezug gezeigt. Für das aus Schaumstoff, bevorzugterweise
jedoch aus Naturlatex hergestellte Kissen
ist die Grundform durch die Herstellung gegeben und verändert
sich nur durch elastisches Nachgeben des Kissens
bei Belastung. Fällt die Belastung durch den Benützer
weg, so nimmt das Kissen wieder die in der Figur dargestellte
Grundform bzw. Ruhelage ein. Das Kissen weist einen
eigentlichen Kopfkissenteil 2, welcher zur Auflage
des Kopfes eines Kissenbenützers bestimmt ist, und einen
demgegenüber erhöhten Nackenstützteil 3 auf, auf welchem
der Hals- bzw. Nackenbereich des Benützers zu liegen
kommt. Eine solche Grundform eines Nackenstütz- und Kopfkissens
ist grundsätzlich bekannt. Das Kissen weist eine
Länge L und eine Breite B auf, sowie einen vorderen Teil,
welcher nachfolgend als Frontseite 11 bezeichnet wird und
ein hinteres Ende 24. Nackenstützkissen sollen der Tatsache
Rechnung tragen, dass im Nackenbereich des Menschen
Wirbel, Nerven, Blutgefässe und eine komplexe Muskulatur
auf engstem Raum beisammen liegen. Fehllagerungen durch
Abknicken des Kopfes können daher den Schlafkomfort beeinträchtigen
und auch Ursache von Müdigkeit, Kopfschmerzen,
Verspannungen, Konzentrationsschwächen und anderen
Symptomen sein. Ein Nackenkissen soll aus diesem Grunde
eine günstige Schlafhaltung ermöglichen, bei der Kopf und
Nacken für hohen Schlafkomfort des Benutzers und in gesundheitlich
vorteilhafter Weise gelagert sind. Da die
Anforderungen, insbesondere betreffend den Schlafkomfort,
für verschiedene Benutzer sehr verschieden sein können,
sollte ein Nackenstützkissen individuell und auch reproduzierbar
an die Bedürfnisse des Benutzers anpassbar
sein.
Gemäss der Erfindung ist der Nackenstützteil
3 des Kissens 1 mit übereinanderliegenden Kammern versehen,
welche im Ausführungsbeispiel von Figur 1 als zwei
Kammern 4 und 5 im Nackenstützteil 3 vorgesehen sind. Die
Kammern 4 und 5 sind von aussen her zugänglich, wobei im
gezeigten Beispiel Schlitze 4' und 5' vorgesehen sind,
welche von der jeweiligen Kammer zur Frontseite 11 des
Kissens führen, und durch ein Aufbiegen entlang des
Schlitzes des Kissenmaterials die jeweilige Kammer zugänglich
machen. In einer, in beiden oder in keiner der
Kammern 4 und 5 kann ein zum Kissen gehörender Einsatz
eingelegt sein, welcher die Härte des Nackenstützteils 3
des Kissens verändert. In Figur 1 ist als Beispiel dargestellt,
dass in beiden Kammern jeweils ein Einsatz 8 bzw.
9 vorgesehen ist. In diesem Beispiel erstrecken sich die
Kammern 4 und 5 über die ganze Breite B des Kissens bzw.
des Nackenstützteiles 3 und sind, wie gezeigt, stirnseitig
offen. Entsprechend können auch die Einsätze 8 und 9
sich über die ganze Breite des Kissens erstrecken und von
der einen stirnseitigen Öffnung der Kammer zur anderen
stirnseitigen Öffnung der Kammer reichen. Die Einsätze
sind in ihrer Form der Kammerform angepasst, welche in
dem gezeigten Beispiel hohlzylindrisch ist, so dass die
entsprechenden Einsätze 8 und 9 zylindrische Form aufweisen.
Auch andere Formgebungen sind natürlich möglich. Auf
diese Weise ergibt sich durch das Einlegen der Einsätze
in die Kammern keine Höhenveränderung der Grundform bzw.
Ruhelage des Kissens. Eine Veränderung der Härte und damit
auch der Höhenlage im Gebrauch bzw. bei bestimmungsgemässer
Belastung des Nackenstützteiles 3 ergibt sich
indes durch die verschiedene Härte der Einsätze 8 und 9.
Die geringste Kissenhärte bzw. die grösste Höhenreduktion
bei Belastung des Nackenstützteils 3 ergibt sich dann,
wenn in beiden Kammern 4 und 5 kein Einsatz eingelegt
ist. Eine grössere Härte ergibt sich, wenn nur in einer
der Kammern ein Einsatz vorgesehen ist und eine noch grössere
Härte bzw. ein noch geringeres Einsinken des Nakkenstützbereiches
3 bei Belastung ergibt sich, wenn in
beide Kammern 4 und 5 ein Einsatz eingelegt ist. Der Satz
von Einsätzen des Kissens, welcher mindestens zwei Einsätze
8 und 9 umfasst, ermöglicht weiter die Variation
der Härte, indem die Einsätze jeweils unterschiedliche
Härte aufweisen. Die Einsätze 8 und 9 können dabei aus
Schaumstoff verschiedener Härte bestehen oder auch aus
anderen Materialien mit verschiedener Härte. So kann z.B.
für das dargestellte Kissen mit zwei Kammern dessen Satz
von Einsätzen aus drei Einsätzen mit den Härten weich,
mittel, und hart bestehen. Ein weiterer Einsatz könnte
z.B. sehr hart ausgebildet sein. Durch die Kombination
dieser Einsätze untereinander und zusätzlich deren Lage
jeweils in der oberen und unteren Kammer des Kissens
lässt sich eine sehr grosse Zahl von Härteabstufungen
bzw. Höhe des Nackenstützteils bei Belastung bei indes
gleichbleibender Höhe des Nackenstützteils in Ruhelage
erzielen. Vorzugsweise weisen alle Einsätze des Satzes
oder eine grössere Zahl derselben eine grössere Härte auf
als das die Kammern bildende Material des Kissens.
Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel können
die Einsätze derart ausgestaltet sein, dass ihre Länge
nicht der ganzen Kammerlänge und bevorzugterweise weniger
als der Hälfte der jeweiligen Kammerlänge entspricht. In
Figur 1 ist dies durch die Einsätze 9' und 9" dargestellt,
welche jeweils kürzer als die Länge der sich über die
ganze Kissenbreite erstreckenden Kammern 4 bzw. 5 ist.
Durch diese Ausgestaltung der Einsätze wird eine weitere
Variationsmöglichkeit erreicht, indem die Einsätze in beliebiger
Position entlang der Kammerlänge bzw. der Breite
des Kissens in die jeweilige Kammer eingelegt werden können.
Werden die Einsätze z.B. so eingelegt, dass deren
Stirnseiten mit den seitlichen Kissenstirnseiten fluchten,
so ergibt sich in der Mitte der jeweiligen Kammer
ein Bereich, in welcher kein Einsatz wirksam ist. Der
Nackenstützteil 3 weist dann in der Mitte eine geringere
Härte als in den beiden Seitenbereichen auf.
Die Figuren 2 bzw. 3 zeigen Längsschnitte
durch ein Kissen entlang der Linie A-A von Figur 1, wobei
Figur 2 den Längsschnitt durch ein Kissen mit zwei Kammern
entsprechend Figur 1 zeigt und Figur 3 den Längsschnitt
durch ein Kissen mit drei Kammern 14, 15 und 16.
Bevorzugterweise sind die Kammern 4 und 5 bzw. 14-16
schrägliegend übereinander angeordnet, wobei sich die
Schräglage auf die Grundfläche 20 des Kissens bezieht. In
den gezeigten Beispielen von Figur 2 bzw. 3 bildet die
zeichnerische Hilfslinie 18 durch die Mittellängsachsen
der Kammern mit der Grundfläche 20 im Längsschnitt einen
spitzen Winkel α von ca. 78°. Ein Winkelwert im Bereich
von 70-85° und insbesondere ca. 78° ist bevorzugt, da es
sich gezeigt hat, dass dabei eine besonders gute Wirksamkeit
der Kammern bzw. Einsätze für den Benutzer erzielt
werden kann. Im Falle von drei oder mehr Kammern können
auch nur zwei der Kammern in diesem Winkel liegen und die
dritte oder weitere Kammern können eine abweichende Lage
einnehmen.
Weiter bevorzugt ist es, wenn das Kissen eine
hohlgebogene Frontseite 11 aufweist, wie dies in den Figuren
ersichtlich ist. Eine solche Form bildet mit ihrem
unteren Wölbungsteil 7 einen Stützkeil oder Fuss für den
Nackenstützteil 3, so dass bei Belastung eine zu starke
Deformation des Nackenstützteiles 3 zur Frontseite hin
unterbleibt und somit die Kammern bzw. Einsätze ihre volle
Wirkung entfalten können. Ferner zeigt eine solche
Form ein gutes Anschmiegen des Kissens an den Schulterbereich
einer Person und damit ein gutes Komfortgefühl. Es
ist dabei besonders bevorzugt, wenn sich dieser Wölbungsteil
bzw. Stützteil 7 weiter nach vorne erstreckt als das
Nackenstützteil 3, und dass der vorderste Teil der Frontseite
von einer Ausformung 21 des Wölbungsteils 7 gebildet
ist, welche an die Grundfläche 20 anschliesst, wobei
in den Figuren 2 und 3 mit der Hilfslinie 6 gezeigt ist,
dass die Ausformung 21 den vordersten Teil des Kissens
bildet.
Weiter ist es bevorzugt, wenn der obere Bereich
der im Längsschnitt gesehen hohl gebogenen Frontseite
11 des Kissens einen geraden Abschnitt 25 aufweist,
dessen Verlängerung mit der Grundfläche 20 einen Winkel β
von ca. 70° einschliesst, was in den Figuren 2 und 3
durch die Hilfslinie 19 gezeigt ist. Der bevorzugte Bereich
des Winkels β liegt dabei im Bereich von ca. 65-75°
und es ist bevorzugt, dass der Winkel β jeweils kleiner
gewählt ist als der Winkel α.
In Figur 1 ist weiter ersichtlich, dass die
Frontseite 11 ebenfalls im Grundriss des Kissens gesehen
hohl gebogen ist. Auch dies erhöht den Komfort des Kissens
durch eine Anpassung an die Schultern des Benutzers
und dadurch, dass der Benutzer bei einer Körperdrehung
eher auf dem Kissen bleibt.
Bevorzugterweise weist der Kopfkissenteil 2
des Kissens 1 ebenfalls mindestens eine Kammer 22 auf,
wobei diese bevorzugterweise am hinteren Ende 24 des Kissens
angeordnet und ebenfalls von aussen zugänglich ist.
Diese Kammer oder diese Kammern dienen zur Aufnahme von
Einsätzen des Satzes von Einsätzen, die jeweils im Nakkenstützbereich
3 nicht in Gebrauch sind und auf diese
Weise in unverlierbarer Weise im Kissen aufbewahrt werden.
Die Anordnung im hinteren Bereich 24 bewirkt, dass
diese Einsätze keine Auswirkung auf den Schlafkomfort haben,
da der Kopf des Benutzers an dieser Stelle nicht
mehr aufliegt. Eine Anordnung von Kammern und Einsätzen
im Kopfbereich zur Beeinflussung der Kissenhärte ist aber
auch möglich.
Figur 4 zeigt eine Ausführungsform 31 des
Kissens, bei welcher an dem dem Nackenstützteil 3 gegenüberliegenden
Ende des Kopfkissenteiles 2 ein weiterer
Nackenstützteil 33 angeordnet ist, der indes weniger hoch
ist als der Nackenstützteil 3. Der Nackenstützteil 33
weist vorzugsweise nur eine Kammer 34 auf, könnte indes
auch eine zweite, darunterliegende Kammer aufweisen, wobei
die Kammer 34 oder die Kammern wiederum zur Aufnahme
eines vorbeschriebenen Einsatzes ausgestaltet ist. Der
Nackenstützteil 3 weist in diesem Ausführungsbeispiel bevorzugterweise
nur eine Kammer 35 anstelle der Kammern 4
und 5 auf, könnte jedoch ebenfalls zwei oder drei oder
mehrere Kammern gemäss den Figuren 1 bis 3 aufweisen. Das
Kissen 31 gemäss Figur 4 ist vorzugsweise als Kissen für
Kinder und Jugendliche gedacht, so dass es in der Regel
kleiner ausgeführt sein wird als das Kissen 1 der Figuren
1 bis 3. Der Nackenstützteil 33 kann z.B. in seiner Grösse
für Kinder von 2 bis 6 Jahren geeignet sein, der Nakkenstützteil
3 dieses Kissens 31 in seiner Grösse für
Kinder von 6 bis 12 Jahren. Aber auch ein normalgrosses
Kissen 1 kann gemäss Figur 4 ausgestaltet sein.
Wie bereits erwähnt bestehen der Kopfkissenteil
2 und der Nackenstützteil 3 vorzugsweise aus Naturlatex,
was eine antibakterielle und schimmelabweisende
sowie feuchtigkeits- und sauerstoffregulierende Ausführung
des Kissens mit einer hohen punktuellen Stützkraft
kombiniert. Ferner tritt dadurch keine Verformung durch
die Körperwärme auf und keine Feuchtigkeitsaufnahme, wie
dies bei synthetischen Schäumen, insbesondere Thermoschäumen,
der Fall ist. Die nicht dargestellte Kissenhülle
besteht vorzugsweise vollständig aus Rohbaumwolle,
welche ebenfalls feuchtigkeits- und sauerstoffdurchlässig.
Bevorzugterweise wird ferner ein sehr dicht hergestellter
Stoff verwendet, der die Kissenhülle staub- und
milbendicht machen kann.
Die einzelnen Einsätze des Satzes von Einsätzen
sind vorzugsweise entsprechend ihrer verschiedenen
Härte markiert. Dies kann z.B. durch aufgedruckte Bezeichnungen
erfolgen. Bevorzugterweise sind jedoch die
Einsätze je nach Härte verschiedenfarbig und die Kammern
sind stirnseitig offen, wie dies in Figur 1 gezeigt ist,
so dass durch die stirnseitig ersichtlichen Farben der
Einsätze auf einfache Weise die jeweilige Härtekonfiguration
des Kissens ablesbar ist. Eine bevorzugte Farbwahl
kann z.B. gelb für den weichen Einsatz, blau, insbesondere
hellblau für den mittelharten Einsatz, hellbraun bzw.
senffarbig für den harten Einsatz und dunkelbraun für den
sehr harten Einsatz sein.