Die Erfindung betrifft einen Handspitzer für ummantelte oder mantelfreie Minen.
Derartige Minen dienen in der Regel zum Schreiben, zum Malen o.dgl. Ein funktionsbedingtes
Merkmal besteht darin, dass die Minen bei bestimmungsgemäßem
Gebrauch durch permanenten Abrieb verbraucht werden. Dadurch ändert sich die
Form der Minenspitze. Sie stumpft ab und das erfordert in relativ kurzen Zeitabständen
eine Wiederherstellung der ursprünglich spitzen, durch den Gebrauch
jedoch abgestumpften Minenspitze bzw. Minenform durch einen Spitzvorgang.
Dazu werden grundsätzlich einfach aufgebaute Handspitzer eingesetzt. In ihrer
Grundausführung sind solche Handspitzer ausgesprochene Massenartikel.
Der beim Spitzen anfallende Spitzabfall bestehend aus pulvriger und manchmal
auch teigiger Minenmasse sowie Schälabfall von meist aus Holz bestehendem
Ummantelungswerkstoff ruft ein Verschmutzungsproblem hervor. Daher erfolgt bei
einfachen Handspitzern das Spitzen über einem den Spitz- und Schälabfall aufnehmenden
Abfallbehälter. Weiterentwicklungen derartiger Handspitzer bestehen
darin, dass der Spanfangbehälter unmittelbar mit dem Handspitzer verbunden,
also kombiniert wird. Derartige Handspitzer werden als Behälterspitzer bezeichnet.
Bei Behälterspitzern ist das den eigentlichen Spitzvorgang bewerkstelligende
Funktionsteil meist an der Innenseite der Verschlusskappe des zur Aufnahme des
Spitzabfalls bestimmten Behälters fixiert. Der Spitzkanal des Handspitzers durchsetzt
dabei die Verschlusskappe des Behälters. Der Spitzvorgang erfolgt bei durch
die Verschlusskappe verschlossenem Auffangbehälter. Um nach vollzogenem
Spitzvorgang und nach der Entfernung des Stiftes aus dem Spitzkanal den Austritt
von Spitzabfall durch den Spitzkanal hindurch zu verhindern, ist es bei Behälterspitzern
weiter bekannt, den Spitzkanal mit einem Verschlussstopfen zu verschließen
und diesen Verschlussstopfen auch außerhalb seiner Schließstellung
verliersicher zu applizieren (DE 27 34 695 C2).
Weiterhin ist es bei Behälterspitzern bekannt, das den Spitzvorgang bewerkstelligende
Funktionsteil, nämlich den eigentlichen Spitzer innerhalb des Behälters gegen
den Spitzdruck elastisch abzustützen und zu diesem Zweck den Behälter in
Achsrichtung federnd auszubilden (DE 1 800 222 C2).
Aus Gründen der Vereinfachung der Erfindungsbeschreibung wird nachfolgend
das Spitzobjekt kurz als "Stift" bezeichnet. Darunter ist ganz allgemein eine ummantelte
oder mantelfreie Mine nicht nur für Schreib-, sondern auch für Mal- oder
Kosmetikzwecke zu verstehen. Wegen der häufigen Notwendigkeit des Anspitzens
eines derartigen Stiftes sucht der Benutzer immer wieder den Spitzer, der
erfahrungsgemäß leicht verlegt wird und daher nicht immer sofort zur Hand ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen derartigen Handspitzer so auszubilden,
dass er neben seinem Spitzzweck noch weitere Nützlichkeiten, auch
Unterhaltung, bieten kann. Das erleichtert nicht nur die Auffindbarkeit des oftmals
verlegten Spitzers. Die Erweiterung der Funktionsbestimmung des Spitzers animiert
auch insbesondere Kinder dazu, den Stift immer wieder in seine funktionsmäßig
optimale Form zurückzuversetzen, d.h. anzuspitzen und dadurch seinem
gedankenlosen Weglegen mit abgestumpfter Spitze entgegenzuwirken. Auch soll
der Spitzer so konditioniert sein, dass seine Handbetätigung über die funktionelle
Regeneration der Minenspitze hinaus als unterhaltsam empfunden wird. Überhaupt
soll die Erfindung einen als Behälterspitzer ausgebildeten Handspitzer zu
einem Multifunktionsteil machen und dadurch seinen Gebrauchswert erhöhen.
Die Aufgabe wird durch einen Handspitzer gelöst, welcher einen insbesondere
handbetätigbaren Generator für einen Zusatzeffekt enthält und bei welchem der
Spanfangbehälter hinsichtlich seines Aufnahmevolumens manuell veränderbar ist.
Vorteilhaft ist der Auffangbehälter gegen einen elastischen Rückstelldruck kompressibel
ausgestaltet mit der Wirkung, dass der Effektgenerator in einfacher
Weise unmittelbar manuell druckbetätigt oder druckgesteuert werden kann. Diese
Lösung lässt sich mit einem relativ geringen technischen Aufwand realisieren, der
der Eigenschaft eines Handspitzers billiger als Massenartikel entgegenkommt.
Der Effektgenerator kann ein Elektrobaustein sein bzw. einen Elektrobaustein
enthalten, welcher piezoelektrische Eigenschaften aufweist. Seine Effektwirkung
wird dann durch einfaches Anstoßen seitens des Handspitzers bewirkt, welcher
infolge der manuellen Veränderbarkeit der Umrissform des Spanfangbehälters,
insbesondere infolge von dessen Kompressibilität und elastischer Rückstellbarkeit
gegenüber dem Effektgenerator beweglich geführt ist.
Der Effektgenerator kann auch durch atmosphärischen Überdruck gesteuert sein,
der durch manuelle Kompression des Spanfangbehälters erzeugt wird. Dabei unterstützt
der im Stiftführungskanal des Spitzerkörpers einliegende Stift als Verschlussstopfen
bei der Kompression des Spanfangehälters den atmosphärischen
Druckaufbau. Der erfindungsgemäße Spitzer ist aber im Sinne seiner Gestaltung
als Multifunktionsteil nicht darauf angewiesen, dass der Spitzkanal des Handspitzers
im Wesentlichen druckdicht verschlossen ist. Die Verschlusswirkung kann bei
entnommenem Stift auch einfach durch die Bedienungshand, insbesondere durch
die Kuppe eines Fingers verschlossen werden. Dieselbe Bedienungshand kann
dann die Behälterkompression bewerkstelligen.
Besonders einfach und kostengünstig ist es, wenn als Effektgenerator ein einfacher
Blasinstrumentenbaustein verwendet wird (Anspruch 5). Der Effektgenerator
kann aber auch ein Windkraftbaustein sein, welcher den Strom für eine elektrische
Effekterzeugung generiert. Der Effekt kann optischer oder akustischer Natur
sein oder auch eine anderweitige Auswirkung haben.
Die Erfindung und ihre weiteren Detailmerkmale werden anhand von in den Figuren
dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- einen als Behälterspitzer ausgebildeten Handspitzer mit einem Blasinstrumentenbaustein
als akustischer Effektgenerator.
- Fig. 2
- eine hinsichtlich der Behälterausführung modifizierte Ausführungsform
von funktionsmäßig ähnlicher Art wie Fig. 1.
- Fig. 3
- eine Ausführungsform analog Fig. 1 mit einem Elektrobaustein mit piezoelektrischen
Eigenschaften als Effektgenerator.
- Fig. 4
- einen Handspitzer analog Fig. 3 mit indessen abgewandelter Bauform
des Behälters.
Der Behälter 1 gemäß Fig. 1 und Fig. 3 hat die Form einer Faltenbalgmembran 2
aus Weichplastik. Er ist also in sich elastisch und so weichfedernd, dass er insbesondere
unter in den Pfeilrichtungen 3 wirksamem Kompressionsdruck elastisch
nachgibt. Der Behälter ist ein solcher mit den Merkmalen und Eigenschaften eines
Behälters gemäß Fig. 1 von DE 1 800 222 C2.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 und 4 hat die Kappe 4 des Behälters 5 die
Form eines Topfes, welcher teleskopartig auf dem Behälter 5 gleitbar ist. Hier besteht
der Behälter 5 aus einem unelastischen Werkstoff. In ihn ist eine weiche
Druckfeder 6 eingesetzt, die sich gegen die Kappe 4 abstützt. Die Verklammerung
7 beliebiger Art verhindert, dass die Kappe 4 durch die Feder 6 vom Behälter
5 abgehoben wird. Die Behälterausführung entspricht insoweit der Ausführungsform
gemäß Fig. 2 von DE 1 800 222 C2. Zur Vermeidung einer detaillierteren
Beschreibung der beiden Behälterformen gemäß den Fig. wird insoweit auf
den Offenbarungsgehalt von DE 1 800 222 C2 verwiesen.
Der Behälter 1 ist durch eine Schraubkappe 8 oder eine Gleitkappe 4 verschlossen.
Beide Kappen 4,8 tragen an der Innenseite ihrer Verschlussdeckfläche 9 das
Gehäuse 10 eines Handspitzers in einer Ausführung, wie er als Massenartikel
handelsüblich und geläufig ist. Die Verschlussdeckfläche 9 der Kappe 4 bzw. 8 ist
von einer Öffnung 11 durchsetzt, die mit dem konischen Stiftführungskanal 12 des
Spitzergehäuses 10 fluchtet. Am Umfang des Stiftführungskanals 12 ist das
Schälmesser 13 des Spitzers wirksam.
Die Verschlussdeckfläche 9 der Verschraubkappe 8 ist neben der Öffnung 11 für
die Stiftdurchführung von einer Führungsöffnung 13 für den Fixierfaden 14 eines
Verschlussstopfens 15 durchsetzt, wie dieser grundsätzlich aus DE 27 34 695 C2
bekannt ist.
Oberhalb des Behälterbodens 18 ist ein Effektgenerator 16 an der Behälterwand
fixiert (Fig. 1). Er durchsetzt die Wand des Spanfangbehälters 2 und bildet einen
vom Behälterinnenraum zur Außenatmosphäre hin wirksamen Luftdurchlass. Dieser
Luftdurchlass sperrt allerdings von außen nach innen. Der Effektgenerator 16
von Fig. 1 ist ein Blasinstrumentenbaustein 17, dessen akustische Wirksamkeit
unmittelbar durch im Behälter 1 entstehenden atmosphärischen Überdruck erzeugt
wird.
Anstelle des Blasinstrumentenbausteins 17 kann auch in gleicher Weise ein
Windkraftbaustein als Stromgenerator für eine mittelbare elektrische Effekterzeugung
vorhanden sein. Der elektrische Effektgenerator kann dann auch an anderer
Stelle (nicht dargestellt) als der Windkraftbaustein positioniert sein.
In Fig. 3 durchsetzt ein mit piezoelektrischen Eigenschaften ausgestatteter Elektrobaustein
19 den Behälterboden 18. Er steht in den Verschiebeweg des Spitzergehäuses
10 hinein und wird bei einer durch Druckbeaufschlagung 3 seitens der
Verschlusskappe 4 bzw. 8 erzeugten Kompression des Behälters 1 von dem Gehäuse
des Spitzers 10 angestoßen (strichpunktierte Darstellungen des Spitzergehäuses
10 in Fig. 3 und 4).
Soweit der Effektgenerator 16 einen Luftdurchlass aufweist, ist dieser zur Verhinderung
eines Durchtritts von Spitzabfall mit einem Partikelfilter versehen.
Zur Effektgenerierung mittels atmosphärischen Überdrucks wird die Öffnung 11 in
der Kappe 4 bzw. 8 entweder durch den einliegenden Stift (nicht dargestellt) oder
durch den Verschlussstopfen 15 oder durch Hand- bzw. Fingerauflegung seitens
der Bedienungshand verschlossen und der Behälter wird in Kompressionsdruckrichtung
3 komprimiert bzw. gedrückt. Durch den atmosphärischen Überdruck wird
der Effektgenerator 16 entweder direkt oder indirekt angestoßen bzw. in Gang
gesetzt. Er erzeugt ein Geräusch oder ein optisches Signal. Dabei kann der Überdruck
innerhalb des Behälters 1 bzw. 5 durch den Effektgenerator 16 direkt entweichen.
Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 3 und 4 ist der Effektgenerator 16 ein Elektrobaustein
19, welcher am Ende der Verschiebebewegung in Kompressionsdruckrichtung
3 das Spitzergehäuse 10 und den Effektgenerator 16 unmittelbar
druckbeaufschlagt. Der Effektgenerator 16 ist hier ein Elektrobaustein 19 mit piezoelektrischen
Eigenschaften.
Bezugszeichenliste
- 1
- Behälter
- 2
- Faltenbalgmembran
- 3
- Kompressionsdruckrichtung
- 4
- Gleitkappe
- 5
- Behälter
- 6
- Druckfeder
- 7
- Verklammerung
- 8
- Schraubkappe
- 9
- Verschlussdeckfläche
- 10
- Gehäuse
- 11
- Öffnung
- 12
- Stiftführungskanal
- 13
- Führungsöffnung
- 14
- Fixierboden
- 15
- Verschlussstopfen
- 16
- Effektgenerator
- 17
- Blasinstrumentenbaustein
- 18
- Behälterboden
- 19
- Elektrobausteinw