Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung einer Schiene für ein
mit lediglich einem Spurkranz versehenes Rad auf einem Untergrund, der auf
der dem Spurkranz abgewandten Außenseite eine Überhöhung aufweist.
Eine solche Schienenbefestigung ist beispielsweise aus WO-A-98/32923 bekannt.
Diese Schienenbefestigung weist eine Rippenplatte auf, die auf der
Oberseite mit zwei zueinander parallelen rippenförmigen Erhöhungen versehen
ist, zwischen denen der Fuß einer Schiene aufgenommen wird. Mittels
Spannklemmen wird der Schienenfuß auf der Rippenplatte gehalten. Unterhalb
der Rippenplatte befinden sich ein oder mehrere Zwischenplatten, von denen
eine oder mehrere zur Schwingungsdämpfung vorgesehen ist/sind. Durch die
Rippenplatte und die Zwischenplatten hindurch erstrecken sich ein oder mehrere
Niederhalteelemente zur Befestigung der Rippenplatte am Untergrund und
zur Aufnahme von in Richtung auf den Spurkranz des Rades auf die Schiene
einwirkenden Horizontalkräften durch Formschluss, da die Niederhalteelemente
in Form von Bolzenschrauben an der Rippenplatte anliegen. Diese zum Innern
des Gleises gerichteten Horizontalkräfte werden nachfolgend auch mit
"Horizontalkräfte nach Gleisinnen" bezeichnet und werden also durch Formschluss
aufgenommen (s. Seite 10 Mitte des 3. Absatzes und Anspruch 4 von
WO-A-98/32923). Demgegenüber werden bei der bekannten Schienenbefestigung
Horizontalkräfte nach Gleisaußen, also diejenigen Kräfte, die beispielsweise
beim Anlage des Spurkranzes an der Schiene auf diese einwirken, durch
eine Überhöhung des Untergrundes aufgefangen, an der die Rippenplatte mit
ihrem Außenrand anliegt. Gegebenenfalls kann zwischen dem Außenrand der
Rippenplatte und der Überhöhung ein Distanzstück aus Kunststoff, das winkel-
oder C-förmig um den Außenrand der Rippenplatte herumgreift, angeordnet
sein. Dieses Distanzelement weist einen Basisabschnitt auf, der im Zwischenraum
zwischen der Anlagefläche des Untergrundes und dem dieser Anlagefläche
zugewandten Anlagerandabschnitt der Rippenplatte angeordnet ist. Von
dem Basisabschnitt aus erstrecken sich zu ein und derselben Seite des
Basisabschnitts ein oberer und ein unterer Schenkelabschnitt, die im wesentlichen
parallel zueinander verlaufen, wobei der obere Schenkelabschnitt die
Oberseite der Rippenplatte und der untere Schenkelabschnitt die Unterseite
der Rippenplatte übergreift.
Bisher wurde bei sämtlichen Schienenbefestigungen die auf die Rippenplatte
wirkenden Horizontalkräfte dadurch aufgefangen, dass die Rippenplatte mit
ihren Lochrändern an den Niederhalte- bzw. Befestigungselementen wie Bundschwellenschraube
o.dgl. anliegt (z.B. DE-A-40 14 907, DE-U-299 02 595, DE-A-25
27 494, DE-T-690 05 294 und DE-A-197 45 326). Damit ist eine seitliche
Verschiebung der Rippenplatte ausgeschlossen. Die Befestigungselemente
müssen entsprechend stark ausgelegt sein, um die auftretenden Kräfte durch
Formschluss aufzufangen. Die Montage solcher Schienenbefestigungen setzt
eine gewisse Präzision voraus, da wegen des Formschlusses zwischen der Rippenplatte
und den Befestigungselementen keine quer zur Erstreckung der Rippen
verlaufenden Langlöcher eingesetzt werden können, die eine Justage der
Schienenbefestigung quer zur Schienenerstreckung ermöglichen würden. So
weit bei den Schienenbefestigungen gemäß den oben genannten Druckschriften
elastische Unterlegplatten verwendet werden, dienen diese nicht der Aufnahme
von Horizontalkräften.
Die aus DE-A-197 45 326 bekannte Schienenbefestigung weist eine Unterlegplatte
auf, die mit zwei zu zwei rechtwinklig zueinander verlaufenden Rändern
offenen Randaussparungen versehen ist. Ferner sind in der Unterlegplatte zwei
Durchgangslöcher ausgebildet. Im montierten Zustand erstrecken sich durch
diese beiden Durchgangslöcher und die Randaussparungen vier Bundschwellenschrauben.
Bei dieser bekannten Schienenbefestigung ist es möglich, die
Unterlegplatte von der Seite unter die Schiene zu verschwenken, ohne sämtliche
der vier Bundschwellenschrauben vollständig herauszuschrauben; die beiden
durch die Randaussparungen verlaufenden Bundschwellenschrauben können
in der Schwelle eingeschraubt bleiben.
Eine Schienenbefestigung mit beidseitig der Rippenplatte angeordneten aufragenden
Anlageflächen des Untergrundes ist aus DE-U-298 15 364 bekannt.
Bei den beiden Schienenbefestigungen nach WO-A-98/32923 und DE-U-298
15 364 ist die Rippenplatte mit Spiel von einem C-förmigen Distanzelement
umgriffen. Mit anderen Worten ist der Abstand zwischen den beiden Schenkelabschnitten
größer als die Dicke der Rippenplatte im Bereich ihres betreffenden
Anlagerandabschnitts. Beim Überfahren der Schienenbefestigung mit
einem Schienenfahrzeug kommt es infolge der Belastungen zu Auf- und Abbewegungen
der Rippenplatte, da sich die darunter befindlichen Zwischenplatten
elastisch verformen. Da die Rippenplatte das oder die Distanzelemente berührt,
wird bzw. werden auch Kräfte auf das bzw. die Distanzelemente ausgeübt.
Diese Kräfte können zu einer Verschiebung des bzw. der Distanzelemente
in Längsrichtung führen. Für die einwandfreie Funktion der Schienenbefestigung
ist es notwendig, wenn das bzw. die Distanzelemente stets lagegenau
angeordnet sind, und zwar auch dann, wenn auf die Distanzelemente in
Längserstreckung Kräfte wirken.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Schienenbefestigung zu schaffen,
die eine größere Variabilität bezüglich ihrer Querausrichtung ermöglicht
und dennoch sämtliche Horizontalkräfte zuverlässig auffangen kann.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird mit der Erfindung eine Vorrichtung zur Befestigung
einer Schiene für ein mit lediglich einem Spurkranz versehenes Rad
auf einem Untergrund vorgeschlagen, der auf der dem Spurkranz abgewandten
Außenseite eine Überhöhung aufweist, wobei die Vorrichtung versehen ist
mit
- einer Rippenplatte, die auf ihrer Oberseite zwei zueinander parallele Rippen
zur Bildung eines Aufnahmeraums zur Aufnahme eines Schienenfußes
aufweist,
- wobei die Rippenplatte zur unmittelbaren oder mittelbaren Anlage ihres
dem Spurkranz abgewandten Außenrandes an der Überhöhung des
Untergrund vorgesehen ist,
- mindestens einer Zwischenplatte zur Anordnung zwischen der Unterseite
der Rippenplatte und dem Untergrund und
- mindestens einem mit dem Untergrund verbindbaren Niederhalteelement
zum Verhindern eines Abhebens der Rippenplatte und der mindestens
einen Zwischenplatte von dem Untergrund.
Bei dieser Schienenbefestigung ist erfindungsgemäß vorgesehen,
- dass die Rippenplatte, die mindestens eine Zwischenplatte und der
Untergrund aus solchen Materialien bestehen und/oder derartige Ausgestaltungen
ihrer einander berührenden Oberflächen aufweisen, dass auf
die Schiene in Richtung ihrer dem Spurkranz zugewandten Innenseite
wirkende Kräfte durch Reibschluss zwischen der Rippenplatte und der
mindestens einen Zwischenplatte sowie zwischen dieser und dem Untergrund
aufnehmbar sind.
Nach der Erfindung ist sinngemäß vorgesehen, die nach Gleisinnen gerichteten
Horizontalkräfte über Reibung in die Unterkonstruktion zu übertragen. Bei der
Unterkonstruktion handelt es sich insbesondere um eine Betonkonstruktion,
die als feste Fahrbahn, als Direktmontage auf Tragplatten, als Betonschwelle,
insbesondere in einer festen Fahrbahn einbetoniert, oder als Betonfertigteil,
wie beispielsweise Halbschwellen, oder lediglich als Stützpunkt ausgebildet ist.
Bei der erfindungsgemäßen Schienenbefestigung wird die Erkenntnis ausgenutzt,
dass die unter der Rippenplatte angeordneten elastischen und starren
Kunststoffplatten untereinander sowie gegenüber der Rippenplatte und der
Unterkonstruktion (insbesondere Betonkonstruktion) Reibungswerte aufweisen,
die um ein Mehrfaches höher sind als der Reibungskoeffizient zwischen
Rad und Schiene. Die über die Schienenbefestigung nach Gleisinnen aufzunehmenden
Horizontalkräfte aus dem Rad-Schiene-System nehmen Werte an,
die dem Produkt aus vertikaler Radlast und dem Reibungskoeffizienten zwischen
Rad und Schiene entsprechen. Dieser Reibungskoeffizient zwischen Rad
und Schiene, also zwischen Stahl und Stahl, wird bei einer Oberflächenqualität,
wie sie zwischen Rad und Schiene ansteht, mit 0,20 bis 0,25 angenommen.
Bei der Bemessung von Bremswegen für Schienenfahrzeuge wird ein Minimalwert
von 0,10 bis 0,12 angesetzt. Die Reibungskoeffizienten zwischen Stahl
und den unter der Schiene bzw. der Rippenplatte zum Einsatz gelangenden
Kunststoffe betragen in allen Paarungen der im Regelfall eingesetzten Materialien
0,55 bis 0,70. Gleichermaßen liegen diese Werte für Materialpaarungen
der Kunststoffe und Beton (Unterkonstruktion) sowie zwischen den Kunststoffen
untereinander über 0,55. Daher kann unter einer Schienenbefestigung mit
untergelegten Kunststoffplatten eine Horizontalkraft nach Gleisinnen über Reibung
abgetragen werden, die weit größer ist als die von dem Rad-Schiene-System
nach Gleisinnen aufgebrachten Horizontalkräfte. Die Tatsache, dass
die Reibungskoeffizienten der Materialpaarungen unter der Schienenbefestigung
im allgemeinen doppelt so groß sind wie der Reibungskoeffizient zwischen
Stahl und Stahl, gewährleistet in allen Belastungsbedingungen eine horizontale
Lastabtragung nach Gleisinnen mit mindestens zweifacher Sicherheit.
Das vorstehend beschriebene Konzept der Horizontalkraft-Aufnahme durch
Reibschluss ist leider nach Gleisaußen nicht anwendbar, da die Horizontalkräfte
nach Gleisaußen wegen des Anschlages des Rades mit dessen Spurkranz
gegen die Schiene wesentlich größer sind. Nach Gleisaußen müssen daher die
Kräfte durch formschlüssige Verbindung der Schienenbefestigung mit der
Unterkonstruktion aufgefangen werden. Dies geschieht bei der erfindungsgemäßen
Schienenbefestigung zweckmäßigerweise durch eine außenseitig angeordnete
Überhöhung der Unterkonstruktion (aufragende Anlagefläche), gegen
die der Außenrand der Rippenplatte entweder direkt oder über ein Distanzstück
indirekt anliegt. Eine Alternative zu dieser Art der formschlüssigen Verbindung
von Rippenplatte mit der Unterkonstruktion besteht in der Verwendung
von Befestigungselementen wie Schwellen- bzw. Bundschwellenschrauben
mit Kragenbuchsen, die in Kraftrichtung nach Gleisaußen formschlüssig an
Löchern in der Rippenplatte anliegen.
Bei der Kraftaufnahme der Schienenbefestigung nach Gleisaußen durch Anlage
des außenliegenden Rippenplattenrandes an einer Vertikalfläche der Unterkonstruktion
(Überhöhung der Unterkonstruktion) können die Befestigungselemente
der Schienenbefestigung sowohl nach Gleisinnen als auch nach Gleisaußen
weniger aufwendig ausgeführt werden. Diese Befestigungselemente
übernehmen lediglich noch die Funktion der Niederhaltung der Rippenplatte,
wobei die Rippenplatte mit einer gewissen Mindestspannung gegen die unter
ihr angeordneten Kunststoffplatten (Zwischen- bzw. Höhenausgleichsplatten)
gespannt gehalten ist. Dies ist insofern von Vorteil, als auch dann, wenn die
Schienenbefestigung nicht durch ein Schienenfahrzeug vertikal belastet ist, die
zu ihrer Lagesicherung erforderliche Reibungskraft durch Anpressen der Rippenplatte
gegen die Zwischen- bzw. Höhenausgleichsplatten erzeugt wird.
Mit der erfindungsgemäßen Schienenbefestigung werden nicht nur Kräfte nach
Gleisinnen durch Reibung abgetragen, sondern auch in Richtung des Verlaufs
der Schiene auftretende Kräfte infolge des Reibschlusses aufgefangen.
Mit der erfindungsgemäßen Schienenbefestigung werden somit erstmalig nach
Gleisinnen auftretende Horizontalkräfte durch Reibung abgetragen. Dies ist ein
gänzlich neuer Ansatz, Schienenbefestigungen auszulegen, der den Vorteil mit
sich bringt, dass die Befestigungselemente der Schienenbefestigung nach
Gleisinnen weniger aufwendig ausgeführt werden müssen. Die auf der Innenseite
der Schienen angeordneten Befestigungsteile der Schienenbefestigung
können danach auf niederhaltende Teile beschränkt werden. Gleisinnen sind
also keine Befestigungs-Bauteile mehr erforderlich, die Horizontalkräfte in die
Unterkonstruktion ableiten müssen. Die Befestigungselemente, wie
Spannklemmen, Schwellenschrauben, Federelemente u.dgl. sollten derart
dimensioniert und vorgespannt sein, dass die Schienenbefestigung auch ohne
Belastungen durch ein Rad mit der zur Kraftübertragung erforderlichen Reibkraft
auf die Unterkonstruktion gepresst ist. Die zur Überwindung von Durchschubwiderstand
und in Gleisbögen bei niedrigen Temperaturen anstehenden
Horizontalkräfte können so auch bei einer unbelasteten Schiene durch Reibung
abgetragen werden.
Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird eine Vorrichtung
zur Befestigung einer Schiene auf einem zumindest an einer Seite zu befestigenden
Schiene eine aufragende Anlagefläche aufweisenden Untergrund vorgeschlagen,
wobei die Vorrichtung versehen ist mit
- einer Rippenplatte, die auf ihrer Oberseite zwei zueinander parallele Rippen
zur Bildung eines Aufnahmeraums für einen Schienenfuß aufweist
und die mit einem der Anlagefläche zugewandten Anlagerandabschnitt
versehen ist,
- mindestens einer Zwischenplatte zur Anordnung zwischen der Unterseite
der Rippenplatte und dem Untergrund,
- einem Distanzelement zum Umgreifen der Rippenplatte längs deren Anlagerandabschnitts,
wobei das Distanzelement im wesentlichen C-förmig
ausgebildet ist und einen Basisabschnitt zur Anordnung in dem Zwischenraum
zwischen dem Anlagerandabschnitt der Rippenplatte und der
Anlagefläche des Untergrundes und zwei zur gleichen Seite vom Basisabschnitt
abstehende Schenkelabschnitte aufweist, von denen der obere
Schenkelabschnitt über die Oberseite der Rippenplatte ragt und der
untere Schenkelabschnitt unterhalb der Unterseite der Rippenplatte angeordnet
ist, und
- mindestens einem mit dem Untergrund verbindbaren Niederhalteelement
zum Verhindern eines Abhebens der Rippenplatte und der mindestens
einen Zwischenplatte von dem Untergrund.
Ferner ist bei dieser Schienenbefestigungsvorrichtung vorgesehen, dass das
Distanzelement durch eine Formschlussverbindung mit der Rippenplatte
und/oder dem Niederhalteelement und/oder Teilen davon zur Verhinderung
eine ungewollten Bewegung des Distanzelements in dessen Längserstreckung
gesichert ist. Somit ist eine Schienenbefestigung geschaffen, bei der auf einfache
Art und Weise das zwischen der Rippenplatte und der aufragenden Anlagefläche
des Untergrundes angeordnete Distanzelement auch bezüglich seiner
Längserstreckung in einer lagegenauen Position verbleibt und gesichert ist.
Gemäß dieser Weiterbildung der Erfindung, die sich auch ohne Realisierung der
Horizontalkraftaufnahme nach Gleisinnen durch Reibschluss (also z.B. durch
Formschluss) verwirklichen lässt, wird das Distanzelement durch eine Formschlussverbindung
mit der Rippenplatte und/oder mit dem Niederhalteelement,
das nahe dem Distanzelement angeordnet ist, gegen eine ungewollte Bewegung
in Längserstreckung gesichert. Zur Sicherung des Distanzelements werden
also Elemente der Schienenbefestigung verwendet. Separate Sicherungselemente
sind also nicht erforderlich. Damit lässt sich die erfindungsgemäß
vorgesehene Längsverschiebungssicherung des Distanzelements kostengünstig
herstellen und damit auch kostengünstig montieren.
In vorteilhafter Ausgestaltung der zuvor beschriebenen Weiterbildung der Erfindung
ist vorgesehen, dass das Distanzelement mit mindestens einer Kragenbuchse
zusammenwirkt und mit dieser bzw. diesen die Formschlussverbindung
eingeht. Die Kragenbuchse ist bei Ausbildung des Niederhalteelements in
Form eines im Untergrund verankerten und sich durch die Zwischenplatten und
die Rippenplatte erstreckenden Gewindebolzens mit Schraubenmutter ein bei
Schienenbefestigungen übliches Element. Die Kragenbuchse weist einen
Ringabschnitt auf, der nach Art einer Hülse den Gewindebolzen umgibt. Von
diesem Ringabschnitt steht radial auswärts gerichtet ein Flanschabschnitt ab,
der sich entlang des Randes der Durchgangsöffnung der Rippenplatte auf
deren Oberseite abstützt. Dieser Ringflansch taucht in eine Randausnehmung
ein, die am freien Ende des oberen Schenkelabschnitts des Distanzelements
ausgebildet ist. Die Form dieser Randausnehmung ist zweckmäßigerweise
rund, wobei der Radius dem Außenradius des Flanschabschnitts der Kragenbuchse
entspricht, d.h. identisch zu diesem oder geringfügig größer als dieser
ist. Dadurch, dass der Ringflansch in die Randausnehmung des Distanzelements
eintaucht und die Kragenbuchse an der Rippenplatte unbeweglich angeordnet
ist, bildet der Ringflansch einen Anschlag, der eine Längsverschiebung
des Distanzelements begrenzt. Durch dieses Ineinandergreifen von Kragenbuchse
und Distanzelement wird also auf einfache Weise die Formschlussverbindung
zur Sicherung des Distanzelements gegen ungewollte Längsverschiebungen
realisiert.
Die beiden Schenkelabschnitte des Distanzelements können gleiche oder
unterschiedliche Breite aufweisen. Der obere Schenkelabschnitt ist dabei vorteilhafterweise
breiter als der untere, ragt also weiter über die Oberseite der
Rippenplatte als der untere Schenkel über die Unterseite der Rippenplatte.
Sofern im Bereich der Anlagerandabschnitte der Rippenplatte jeweils mehr als
ein Niederhalteelement vorgesehen ist, weist der obere Schenkelabschnitt des
Distanzelements für die diesen Niederhalteelementen zugeordneten Kragenbuchsen
jeweils eine Randausnehmung auf. Das Distanzelement selbst besteht
zweckmäßigerweise aus einem Kunststoffmaterial und wird als Kunststoff-Spritzgussteil
oder als Extrusionsteil mit anschließender Bearbeitung des oberen
Schenkelabschnitts zur Ausbildung der Randausnehmung bzw. Randausnehmungen
gefertigt.
Das Distanzelement der Schienenbefestigungsvorrichtung gemäß der vorstehenden
Weiterbildung ist bei Untergründen mit lediglich einer aufragenden
Anlagefläche oder bei Untergründen beidseitig der Rippenplatte vorgesehenen
Anlageflächen einsetzbar. Durch die oberen und unteren Schenkelabschnitte
ist das Distanzelement bezüglich Bewegungen in Dickenerstreckung der Rippenplatte
gesichert. Ungewollte Längsverschiebungen des Distanzelements
werden durch die erfindungsgemäße Formschlussverbindung mit der Rippenplatte
und/oder dem Niederhalteelement bzw. den Niederhalteelementen
und/oder Teilen von beiden unterbunden. Quer zur Längserstreckung des
Distanzelements gerichtete Bewegungen des Distanzelements sind ebenfalls
nicht möglich, da das Distanzelement einerseits an der Rippenplatten und
andererseits an der Anlagefläche des Untergrundes anliegend angeordnet ist.
Damit ist insgesamt eine Schienenbefestigung mit einem Distanzelement gegeben,
das bezüglich sämtlicher seiner Freiheitsgrade gegen Bewegungen über
ein tolerierbares Maß hinaus gesichert ist.
Was die in Dickenerstreckung der Rippenplatte gerichteten Bewegungen des
Distanzelements anbelangt, so ist zu sagen, dass die Rippenplatte mit geringem
Spiel an ihrer Ober- und ihrer Unterseite von dem Distanzelement umgriffen
ist. Ferner ist zu beachten, dass die Materialpaarungen Rippenplatte
und Distanzelement einerseits sowie Distanzelement und Untergrund andererseits
derart gewählt sind, dass die Reibung zwischen der Rippenplatte und dem
Distanzelement geringer ist als die Reibung zwischen dem Distanzelement und
dem Untergrund. Nachdem auch die Anlagefläche aus dem Material des Untergrundes
besteht, führen Auf- und Abbewegungen der Rippenplatte, die geringer
sind als die Zwischenräume ober- und unterhalb der Rippenplatte bis zu
den Schenkelabschnitten des Distanzelements, nicht zu Auf- und Abbewegungen
des Distanzelements. Erst wenn die Bewegungen der Rippenplatte in
Richtung ihrer Dickenerstreckung so groß sind, dass die Rippenplatte an einem
der Schenkelabschnitte anschlägt, wird das Distanzelement sozusagen von der
Rippenplatte mitgenommen. Da dies aber eher als die Ausnahme anzusehen
ist, kann also gesagt werden, dass das Distanzelement bei auf normale Belastungen
der Rippenplatte zurückzuführenden Bewegungen der Rippenplatte in
seiner einmal eingenommenen Position verharrt, was, wie vorstehend beschrieben,
bezüglich Bewegungen in Dickenerstreckung der Rippenplatte durch
die zuvor beschriebene Reibungskraftgegebenheiten und bezüglich Längsverschiebungen
durch die Formschlussverbindung sichergestellt ist.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen
zeigen:
- Fig. 1
- eine Querschnittsansicht durch eine als feste Fahrbahn ausgebildete
Unterkonstruktion mit darauf angeordneten Schienenbefestigungen
und angedeuteten Spurkranz-Rädern, die auf den so befestigten
Schienen abrollen,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf die Schienenbefestigung in der rechten Hälfte der
Fig. 1 in vergrößertem Maßstab,
- Fig. 3
- eine Schnittansicht der Schienenbefestigung entlang der Linie III-III
der Draufsicht gemäß Fig. 2 und
- Fig. 4
- eine alternative Ausgestaltung einer Rippenplatten, wie sie beispielsweise
bei der Schienenbefestigung gemäß den Fign. 1 bis 2 Verwendung
finden kann.
In Fig. 1 ist im Querschnitt die Befestigung für ein Gleis 10 auf einer festen
Fahrbahn 12 dargestellt, die als Betonplatte 14 ausgeführt ist. Die Gleisbefestigung
umfasst jeweils eine Schienenbefestigung 16 für beide Schienen 18.
Auf den Schienen 18 wirken beim Überfahren durch ein Schienenfahrzeug
(angedeutet durch die Räder 20 mit Spurkranz 22) neben vertikalen Anpresskräften
auch Horizontalkräfte ein, auf die und insbesondere auf deren Abtragung
in den Schienenbefestigungen 16 nachfolgend eingegangen werden wird.
Bei der Schienenbefestigung 16, die in den Fign. 2 und 3 in vergrößertem
Maßstab in Draufsicht und im Querschnitt dargestellt sind, werden die vorstehend
genannten Horizontalkräfte nach Gleisaußen (s. Pfeil 24) durch formschlüssige
Verbindung der Schienenbefestigung mit der Betonplatte 14 und
nach Gleisinnen (s. Pfeile 26) durch Reibung aufgenommen. Der Formschluss
nach Gleisaußen erfolgt durch außenseitig angeordnete überhöhte Ränder 28
der Betonplatte 14, die einander zugewandte innenliegende Vertikal-Anlageflächen
30 für die Schienenbefestigungen 16 aufweisen. Die Schienenbefestigung
16 weist zu diesem Zweck eine Rippenplatte 32 aus Stahl auf, die mit
ihrem außenliegenden Anlagerandabschnitt 34 über ein Kunststoff-Distanzelement
36 an der Anlagefläche 30 anliegt. Auf dieses Distanzelement 36 wird
weiter unten noch näher eingegangen werden.
Die Rippenplatte 32 weist an ihrer Oberseite 37 zwei parallel zueinander verlaufende
rippenartige Vorsprünge 38 auf, zwischen denen sich ein Aufnahmeraum
40 zur Aufnahme des Fußes 42 der Schiene 18 bildet. Unterhalb des
Fußes 42 befindet sich zwischen der Schiene 18 und der Rippenplatte 32 eine
Kunststoff-Zwischenplatte 44. Im an der Rippenplatte 32 befestigten Zustand
ragt die Schiene 18 mit ihrem Schienenkopf 46 nach oben von der Schienenbefestigung
16 hoch; die Schiene 18 ist dabei mittels Spann-Federklemmen
48, die mit Hilfe von Spannschrauben 50 gegen den Schienenfuß 42 gespannt
werden, auf der Rippenplatte 32 befestigt.
Mit ihrer Unterseite 51 liegt die Rippenplatte 32 auf einer ersten Zwischenplatte
52 aus einem elastischen Kunststoffmaterial auf Basis eines Polyester-Elastomers,
wie beispielsweise Hytrel (eingetragene Marke) auf. Diese Zwischenplatte
52 dient der Dämpfung von auf die Schiene 18 beim Überfahren
einwirkenden Vibrationen und Schwingungen. Zur Anpassung der Höhe der
Rippenplatte 32 oberhalb der Betonplatte 14 dienen ein oder mehrere Höhenausgleichsplatten
54 aus einem vergleichsweise harten Kunststoff, wie beispielsweise
EVA; in dem hier gezeigten Beispiel der Schienenbefestigung 16
sind zwei derartige Höhenausgleichsplatten 54 dargestellt. Durch die Rippenplatte
32 und die unter ihr angeordneten Zwischen- und Ausgleichsplatten
52,54 hindurch erstrecken sich im eingebauten Zustand miteinander fluchtende
Durchgangslöcher 56,58,60, durch die zwei Bundschwellenschrauben 62
verlaufen, die mittels Kragenbuchsen 64 sich auf der Oberseite der Rippenplatte
32 abstützen. Zwischen den Kragenbuchsen 64 und den Bundschwellenschrauben
62 sind Schraubenmuttern 66 mit Schraubendruckfedern 68 in bekannter
Weise angeordnet.
Zu erkennen ist, dass die Durchgangslöcher 56-60 und insbesondere die
Durchgangslöcher 56 in der Rippenplatte 32 als quer zur Erstreckung der
Schiene 18 verlaufende Langlöcher ausgebildet sind. Daher können auf die
Schienenbefestigung 16 einwirkende Horizontalkräfte nicht über die Kragenbuchsen
64 in die Bundschwellenschrauben 62 eingeleitet und abgetragen
werden. Bei der hier beschriebenen Schienenbefestigung 16 erfolgt vielmehr
die Aufnahme von nach Gleisaußen (Pfeil 24) gerichteten Horizontalkräfte
durch den Formschluss infolge der Anlage des außenliegenden Rippenplattenrandes
34 an der Anlagefläche 30 des Vorsprungs 28 der Betonplatte 14,
während nach Gleisinnen (Pfeil 26) gerichtete Horizontalkräfte einzig und allein
durch Reibschluss der Rippenplatte 32 mit den darunter befindlichen Zwischen
bzw. Höhenausgleichsplatten 52,54 und der Betonplatte 14 aufgenommen
werden.
Wenn man sich einmal vor Augen führt, welche Horizontalkräfte nach Gleisinnen
auf die Schiene 18 einwirken können, so stellt man fest, dass diese Horizontalkräfte
durch den Reibungskoeffizienten zwischen dem Spurkranz-Rad 20
und der Schiene 18 bestimmt sind. Die Schiene 18 und das Rad 20 bestehen
im Regelfall aus Stahl; bei den für ein Rad-Schiene-System geforderten Oberflächenqualitäten
stellt sich damit ein Reibungskoeffizient von 0,20 bis 0,25
ein. Durch entsprechende Wahl der Materialien für die Rippenplatte 32 (im Regelfall
aus Stahl) und die Zwischen- und Höhenausgleichsplatten 52,54 (im
allgemeinen aus unterschiedlichen Kunststoffen) ist es möglich, auf Größen für
die Reibungskoeffizienten der Materialpaarungen zu kommen, die höher sind
als der Reibungskoeffizient zwischen Stahl und Stahl. Die heutzutage bei
Schienenbefestigungen auf festen Fahrbahnen eingesetzten Materialien für die
elastische Zwischenplatte 52 (im Regelfall geschäumtes Hytrel) und für die
Höhenausgleichsplatten 54 (im allgemeinen harter Kunststoff wie EVA) führen
zu Reibungskoeffizienten, die in allen Witterungs- und Betriebszuständen
(Temperatur und Feuchtigkeit) der Schienenbefestigung 16 größer sind als der
Reibungskoeffizient zwischen Rad und Schiene. So hat sich durch Versuche
ergeben, dass der Reibungskoeffizient zwischen der Rippenplatte 32 aus Stahl
und der elastischen Zwischenplatte 52 aus geschäumten Hytrel etwa 0,70 beträgt,
während der Reibungskoeffizient zwischen der elastischen Zwischenplatte
52 und den Höhenausgleichsplatten 54 größer als 0,40 ist. Der Reibungskoeffizient
der Höhenausgleichsplatten 54 untereinander beträgt etwa
0,50, während der Reibungskoeffizient zwischen den Höhenausgleichsplatten
54 und der Betonplatte 14 bei > 0,40 liegt. Damit aber ist der Reibungskoeffizient
der Materialpaarungen zwischen der Rippenplatte 32 und der Betonplatte
14 etwa mindestens doppelt so groß wie der Reibungskoeffizient zwischen Rad
und Schiene. Es ist also möglich, die nach Gleisinnen gerichteten Horizontalkräfte
einzig und allein durch Reibschluss aufzufangen.
Nachdem also in zur Längserstreckung der Schiene 18 querverlaufender Richtung
kein Kontakt mehr zwischen der Rippenplatte 32 und den Befestigungselementen
(in diesem Fall Bundschwellenschrauben 62) zur Befestigung der
Rippenplatte 32 an der Betonplatte 14 mehr erforderlich ist, können die
Durchgangslöcher 56 in der Rippenplatte 32 als Langlöcher ausgebildet sein,
wie es in den Fign. 1 bis 3 gezeigt ist.
In Fig. 4 ist noch eine alternative Ausgestaltung einer Rippenplatte 32' dargestellt,
bei der die Durchgangslöcher 56 als zu dem Außenrand 34 und den
Innenrand 70 offene Randaussparungen ausgebildet sind. Hiermit ergibt sich
ein noch größerer und weiterer Bereich der Seitenjustage der Rippenplatte 32'.
Anhand der Fign. 2 und 3 soll nachfolgend noch auf das Zusammenwirken des
Distanzelements 36 und der Rippenplatte 32 eingegangen werden. Wie man
anhand dieser Figuren erkennen kann, ist das Distanzelement 36 als C-förmiges
Profilteil ausgebildet, das den Anlagerandabschnitt 34 der Rippenplatte 32
an deren Ober- und Unterseite 37,51 übergreift. Von einem Basisabschnitt 72
aus erstrecken sich zwei unterschiedlich breite bzw. lange Schenkelabschnitte
74,76, von denen der obere Schenkelabschnitt 74 länger ist als der untere
Schenkelabschnitt 76. Der obere Schenkelabschnitt 74 überragt dabei die
Oberseite 37 der Rippenplatte 32, während der untere Schenkelabschnitt 76
unterhalb der Unterseite 51 der Rippenplatte 32 angeordnet ist. Der Abstand
der beiden parallelen Schenkelabschnitte 74,76 ist geringfügig größer als die
Dicke der Rippenplatte 32 an deren Anlagerandabschnitt 34, so dass das
Distanzelement 36 die Rippenplatte 32 mit Spiel umgreift.
Wie anhand der Draufsicht gemäß Fig. 2 zu erkennen ist, weist der obere
Schenkelabschnitt 74 an seinem freien Ende 78 eine als Kreisbogenabschnitt
ausgebildete runde Randausnehmung 80 auf, in die der von dem Hülsenabschnitt
82 der Kragenbuchse 64 abstehende Flanschabschnitt 84 hineinragt.
Zwischen dem Rand 86 und dem Flanschabschnitt 84 der Kragenbuchse 64
besteht ein wählbares Spiel. Dadurch, dass der Flanschabschnitt 84, mit dem
die Kragenbuchse 64 im Bereich des Randes des Durchgangsloches 56 auf der
Oberseite 37 der Rippenplatte 32 aufliegt, in die Randausnehmung 80 des
Distanzelements 36 eingetaucht ist, sind der Längsverschiebbarkeit des
Distanzelements 36 im eingebauten Zustand Grenzen gesetzt. Durch diese bei
Anlage des Flanschabschnitts 84 an dem Rand 86 der Aussparung 80 gegebene
Formschlussverbindung wird also das Distanzelement 36 in seiner Einbauposition
fixiert. Ferner ist das Distanzelement 36 zwischen der Anlagefläche
30 des Untergrundes 14 und der Rippenplatte 32 eingeklemmt gehalten. Dabei
sind die Reibungskoeffizienten der Materialien der Rippenplatte 32, des
Distanzelements 36 und des Untergrundes 14 derart gewählt, dass die Reibungskraft
zwischen der Rippenplatte 32 und dem Distanzelement 36 geringer
ist als die Reibungskraft zwischen dem Distanzelement 36 und dem Untergrund
14 bzw. dessen überhöhten Rand 28. Wenn sich demzufolge auf Grund
von auf die Rippenplatte 32 einwirkenden Belastungen beim Überführen der
Schienenbefestigung 16 die Rippenplatte 32 innerhalb der Schenkelabschnitt
74,76 des Distanzelements 36 auf- und abbewegt, gleitet der Anlagerandabschnitt
34 der Rippenplatte 32 an dem Basisabschnitt 72 des Distanzelements
36. Wegen der Abstimmung der Reibungskräfte führt diese Gleitbewegung
nicht zu einer Auf- oder Abbewegung des Distanzelements 36. Das Distanzelement
36 bewegt sich vielmehr erst dann, wenn der Anlagerandabschnitt 34
der Rippenplatte 32 in Kontakt mit einem der beiden Schenkelabschnitte 74,76
des Distanzelements 36 gelangt, so dass dieses dann mitgenommen wird. Auf
Grund der Reibungskraftabstimmung und des Ineinandergreifens der Kragenbuchse
64 mit dem Distanzelement 36 verbleibt dieses also im montierten Zustand
in der jeweils gewünschten Einbaulage, ist also bezüglich sämtlicher
möglicher Bewegungsrichtung in gewissen Grenzen fixiert.