Die Erfindung betrifft ein Vergnügungsgerät mit einer Überschlagschaukel
nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Aus der US 4 807 869 ist ein Vergnügungsgerät mit einer
Überschlagschaukel mit zwei parallel zueinander angeordneten Vertikalstützen
bekannt, an deren gegenüberstehenden oberen Enden motorisch synchron
antreibbare Dreharme befestigt sind. Zwischen einem Paar gegenüberstehender
Enden der Dreharme ist eine um eine Drehachse schwenkbare Gondel
angeordnet, deren Längserstreckung parallel zur Drehachse verläuft. Zwischen
den synchron angetriebenen Dreharmen kann eine Winkelverstellung in einer im
wesentlichen vertikalen Ebene bewirkt werden.
Bei dieser Einrichtung sind die Fahrgastsitze hintereinander ausgerichtet,
wobei die Blickrichtung der Fahrgäste parallel zur Schwenkachse der Gondel
verläuft.
Aus der EP 433 557 ist eine ähnliche Überschlagschaukel mit einer
Fahrgastgondel bekannt, die zwei parallele Sitzreihen enthält, bei der die
Fahrgastsitze gleichgerichtet terrassenförmig in unterschiedlicher Höhe in der
Fahrgastgondel angeordnet sind, so daß die Blickrichtung der Fahrgäste
rechtwinklig zur Schwenk- bzw. Drehachse der Fahrgastgondel verläuft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vergnügungsgerät mit einer
Überschlaggondel anzugeben, bei dem das Fahrgefühl trotz möglicher höherer
Benutzerfrequenz weiter gesteigert werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
Bei einem Vergnügungsgerät mit einer Überschlagschaukel der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Art sind erfindungsgemäß zwischen
den Enden der Dreharme wenigstens zwei parallel zueinander verlaufende
Gondeln angeordnet, die jeweils um eine eigene Drehachse dreh- oder
schwenkbar sind.
Durch die Erfindung wird es einerseits möglich, eine größere Zahl von
Fahrgästen bei gleichen Grundmaßen des Vergnügungsgeräts zu befördern und
ferner gleichzeitig das Fahrgefühl einer Sitzreihe individueller zu gestalten.
In einer weitergehenden Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß die
Gondeln an ihren Enden gemeinsam an Zwischenträgern befestigt sind, die um
eine parallel zur Drehachse der Gondeln verlaufende Zwischenträgerachse an
den Enden der Dreharme befestigt sind. Durch diese Maßnahme bewegen sich
die Gondeln während des Betriebs nicht nur um die Drehachse der Dreharme
und die Drehachse der Gondeln selbst sondern zusätzlich noch um eine
Drehachse der Zwischenträger.
Vorzugsweise werden die Zwischenträger motorisch um die
Zwischenträgerachse drehbar ausgebildet. Sie können jedoch auch ohne Antrieb
drehbar ausgebildet sein.
Die Gondeln selbst können frei um ihre Drehachse drehen oder schwenken.
Ein motorischer Antrieb ist jedoch bevorzugt.
Vorzugsweise verlaufen die Drehachsen der Gondeln an oder in der Nähe
der Kopfstützen der Fahrgastsitze, um die Beschleunigungskräfte beim Drehen
der Gondeln im Bereich der Köpfe der Fahrgäste möglichst gering zu halten.
Insbesondere bei frei dreh- oder schwenkbaren Gondeln können diesen
vorzugsweise Gegengewichte zugeordnet werden, durch die bei einer durch
Fahrgäste besetzten Gondel eine instabile Gleichgewichtslage um ihre
Drehachse bewirkt werden kann. Damit kann die Drehung oder Schwenkung der
Gondeln durch die Fahrgäste auf einfache Weise hervorgerufen werden. Es kann
auch vorgesehen sein, den Abstand oder die Masse des oder der
Gegengewichte bezüglich der Drehachse der Gondeln veränderbar auszubilden.
Wenn dies während des Betriebes stattfindet, kann auf einfache Weise ein labiles
Gleichgewicht der Gondeln hervorgerufen werden.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Vergnügungsgeräts nach der Erfindung,
- Fig. 2
- eine Aufsicht auf ein Vergnügungsgerät nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht eines Vergnügungsgeräts von Fig. 1 im Betrieb,
- Fig. 4
- ein Vergnügungsgerät einer weitergebildeten Ausführungsform,
- Fig. 5
- eine Aufsicht auf ein Vergnügungsgerät nach Fig. 4,
- Fig. 6
- eine Ansicht eines Vergnügungsgeräts nach Fig. 4 im Betrieb,
- Fig. 7
- eine weitere alternative Ausführungsform der Erfindung in
Grundstellung, und
- Fig. 8
- eine Ausführung nach Fig. 7 in Aufrechtstellung.
Bei dem in Fig. 1 dargestellten Vergnügungsgerät sind auf einem
Grundgestell 1 zwei parallel zueinander angeordnete Vertikalstützen 2 befestigt.
An den aneinander gegenüber liegenden Innenseiten der Vertikalstützen 2 sind
an ihren oberen Enden über bremsbare Drehgelenke 5 Dreharme 3 befestigt, die
etwa die doppelte Länge einer Vertikalstütze 2 aufweisen. Am freien Ende der
Dreharme 3 befinden sich Gegengewichte 4, während am gegenüberliegenden
Ende 6 jedes Dreharms 3 ein Querträger 9 mit einer Gondelanordnung befestigt
ist, wobei die Querträger 9 zwei parallel hintereinander gestaffelte Gondeln 7, 8
tragen, die zwischen den beiden Dreharmen 3 verlaufen. Die beiden Dreharme 3
an den Vertikalstützen 2 sind außerdem über eine Verbindungsachse 12
miteinander verbunden, so daß sich ein im wesentliches starres Gebilde aus den
zwei parallelen Dreharmen 3 und den Gondeln 7, 8 ergibt. Es ist jedoch auch
möglich, in vertikaler Ebene eine Winkelverstellung der beiden Dreharme 3
gegeneinander vorzusehen entsprechend dem Gegenstand der US 4 807 869.
Jede der Gondeln 7, 8 mit den Fahrgästen 10, 11 ist unabhängig
voneinander um eine Drehachse parallel zur Verbindungsachse 12 drehbar.
Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf ein Vergnügungsgerät nach Fig. 1. Es ist
deutlich dargestellt, daß die Gondeln 7, 8 jeweils um eine Drehachse 13 bzw. 14,
die in den Querträgern 9 gelagert sind, dreh- oder schwenkbar ausgebildet sind.
Zwischen den Querträgem 9 auf den beiden Seiten der Vergnügungsgeräte
befindet sich die Verbindungsachse 12, um die gesamte Anordnung als Einheit zu
stabilisieren.
Fig. 3 zeigt die Anordnung von Fig. 1 im Betrieb. Die Gondeln 7, 8, die
parallel zueinander zwischen den Dreharmen 3 verlaufen, sind um die
Drehachsen 13, 14 schwenk- oder drehbar. Die Drehachsen 13, 14 befinden sich
jeweils am oberen Ende von Stützträgern 15, 16 als Verlängerung der Querträger
9. Die Stützträger 15, 16 dienen lediglich dazu, die Gondeln im Ruhezustand in
einem Abstand vom Boden zu halten. Die Gondeln könnten jedoch auch
unmittelbar am Querträger 9 des Dreharms 3 befestigt sein.
Die Drehung der Gondeln 7, 8 kann frei ausgebildet sein, d.h. die Fahrgäste
können durch Vor- oder Rückwärtsbewegung die Drehung der Gondeln selbst
beeinflussen. Es kann auch vorgesehen sein, die Drehung motorisch zu
unterstützen, insbesondere wenn sich keine instabile Lage des
Gondelschwerpunktes in Bezug auf die Drehachsen 13, 14 ergibt.
Insbesondere bei freier Drehung der Gondeln wird vorzugsweise eine
Bremsanordnung an den Drehachsen 13, 14 verwendet, um die Gondeln in
beliebigiger Stellung arretieren zu können.
Fig. 4 zeigt eine zweite Ausbildungsform der Erfindung. Die dem Querträger
9 von Fig. 1 entsprechenden Zwischenträger 17 sind bei dieser Ausführungsform
ihrerseits um eine Zwischenträgerachse 22 schwenk- oder drehbar ausgebildet,
die zwischen den gegenüberstehenden Dreharmen 3 verläuft. Die
Zwischenträger können frei oder motorisch antreibbar an der
Zwischenträgerachse gelagert sein. Auch bei dieser Ausführungsform sind zwei
Gondeln parallel zueinander drehbar an den Zwischenträgem 17 befestigt und
können unabhängig voneinander drehen oder schwenken. Zur Verbindung der
Zwischenträger 17 untereinander ist wiederum eine Verbindungsachse 25
vorgesehen.
Fig. 5 zeigt eine Ansicht entsprechend Fig. 2. Es sind wiederum die beiden
Gondeln 20, 21 erkennbar, die um die Achsen 23, 24 drehbar sind.
Fig. 6 zeigt eine Ansicht eines Vergnügungsgeräts nach Fig. 4 im Betrieb.
Es ist zu erkennen, daß die Zwischenträger 17 um die Zwischenträgerachse 22
drehbar ausgebildet ist. Auch hier sind die Gondeln 20, 21 um Drehachsen 23,
24 am oberen Ende von Stützträgem 26, 27 angeordnet. Die Fahrgäste 18, 19
erfahren daher Bewegungen in mehreren Kreisebenen, nämlich einmal der
Kreisebene um das Drehgelenk 5, der Kreisebene um die Zwischenträgerachse
22 sowie der Kreisebene um die Drehachsen 23 bzw. 24.
In einer weiteren Ausführungsform ist es auch möglich, die Dreharme mit
einem oder mehreren zusätzlichen Armen auszubilden, zwischen denen weitere
Gondelpaare drehbar aufgehängt sind. Damit läßt sich die Nutzfrequenz weiter
erhöhen.
Auch in der zweiten Ausführungsform können den Gondeln bezüglich der
Drehachsen 23 und 24 Bremseinrichtungen zugeordnet sein. Es kann auch eine
Bremseinrichtung der Zwischenträgerachse 22 zugeordnet werden.
Die Gondeln selbst sind als langgestreckte Sitzreihen ausgebildet, wobei die
Blickrichtung der Fahrgäste sowohl parallel als auch senkrecht zu der Drehachse
vorgesehen sein kann. Auch Winkelstellungen sind möglich. In einer
Weiterbildung der Erfindung kann auch vorgesehen sein, jeden Fahrgastsitz um
seine Vertikalachse drehbar auszugestalten.
Fig. 7 zeigt eine Anordnung, bei der die Gondeln anders als in Fig. 1 - 3
nicht an einem Querträger, sondern an den Enden von zwei Schenkeln 28, 29
eines gabelförmig sich verzweigenden Dreharms 8 über Befestigungsflansche
30, 31 befestigt sind. Dadurch läßt sich ein größerer Abstand der Gondeln
zueinander gewinnen.
Fig. 8 zeigt die Ausführung nach Fig. 7 in aufrechter Stellung.
Bezugszeichenliste
- 1
- Grundgestell
- 2
- Vertikalstützen
- 3
- Dreharm
- 4
- Gegengewicht
- 5
- Drehgelenk
- 6
- Dreharmende
- 7
- Gondel
- 8
- Gondel
- 9
- Querträger
- 10
- Fahrgast
- 11
- Fahrgast
- 12
- Verbindungsachse
- 13
- Drehachse
- 14
- Drehachse
- 15
- Stützträger
- 16
- Stützträger
- 17
- Zwischenträger
- 18
- Fahrgast
- 19
- Fahrgast
- 20
- Gondel
- 21
- Gondel
- 22
- Zwischenträgerachse
- 23
- Drehachse
- 24
- Drehachse
- 25
- Verbindungsachse
- 26
- Stützträger
- 27
- Stützträger
- 28
- Schenkel
- 29
- Schenkel
- 30
- Befestigungsflansch
- 31
- Befestigungsflansch