Die Erfindung bezieht sich auf einen Nockendrehschalter, der
im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung. Derartige
Nockendrehschalter werden zum Beispiel in großem Umfang eingesetzt
in Haushaltsgeräten wie Herden, Waschmaschinen, Geschirrspülern,
Wäschetrocknern usw., wo die unterschiedlichsten
Schaltfunktionen durchzuführen sind. Dabei wird, ausgehend von
einer Null-Stellung in der sämtliche Kontakte geöffnet sind,
aufeinanderfolgend in jeder Raststellung ein vorbestimmter
Kontakt geschlossen, oder es werden mehrere vorbestimmte Kontakte
in vorbestimmten Raststellungen geschlossen oder geöffnet,
je nach Anordnung der Nockenscheiben auf der Nockenwelle.
Die unterschiedlichen Schaltfunktionen der verschiedenen
Maschinen erfordern eine serienmäßige Anpassung an die jeweils
geforderte Kontaktzahl und ihre Funktion, die durch die Nockenwelle
bestimmt wird. Zwar ist es möglich, bei einer Serienfertigung
für bestimmte Anwendungsfälle einen oder mehrere
Kontakte unbelegt zu lassen, jedoch war es im allgemeinen nicht
möglich, eine Nockenschalterserie für mehrere Geräte zu benutzen.
Zwar war ein Schaltersockel für unterschiedliche
Schaltfunktionen anwendbar, aber jede einzelne Schaltfunktion
erforderte den Einbau einer individuell angepaßten Nockenwelle.
Für jede Schaltfunktion fielen daher bisher mindestens die
Werkzeugkosten für die speziell angepaßte Nockenwelle an. Auch
bei einer Automatenfertigung der Nockenwelle war die Produktion
unterschiedlicher Nockenwellen nachteilig, weil eine häufige
Umrüstung erforderlich war.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen
Nockendrehschalter so auszubilden, daß er für unterschiedliche
Schaltfunktionen bei identisch ausgebildeter Nockenwelle
einsetzbar ist.
Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale. Dadurch daß die Zahl
der auf der Nockenwelle angeordneten Nockenscheiben gegenüber
herkömmlichen Nockenschaltern erhöht wurde, und jede einzelne
Nockenscheibe mit einem zugeordneten Kontakt zusammenwirken
kann, besteht die Möglichkeit, wenigstens zwei unterschiedliche
Schaltfunktionen mit ein und derselben Nockenwelle bei entsprechender
Schalterbestückung durchzuführen. Die Erhöhung der
Nockenscheiben auf einer Nockenwelle könnte natürlich einfach
dadurch bewirkt werden, daß die Nockenwelle verlängert wird.
Der Erfindung liegt jedoch die weitere Aufgabe zugrunde, wenigstens
zwei Schaltfunktionsgruppen in einem Nockenschalter zu
vereinigen, dessen Gesamtbaulänge nicht größer ist, als bei
einem herkömmlichen, für eine einzige Funktion abgestimmten,
Schalter. Eine Lösung dieser Aufgabe setzt voraus, daß der
axiale Abstand der Anschlußklemmen auf dem Schaltersockel verringert
wird und erfindungsgemäß sind tatsächlich die zum
Einstecken der Anschlußklemmen vorgesehenen Schlitze im Schaltersockel
in einem relativ geringen Abstand von z.B. 5 mm angeordnet.
Zweckmäßigerweise wird jedoch nach der Erfindung bei
jeder Bestückung nur jeder zweite Anschlußklemmenschlitz belegt,
so daß sich jeweils der doppelte Abstand von z.B. 10 mm ergibt,
was im Hinblick auf die erforderliche Isolation von Vorteil
ist. Es kann dann die Anordnung so getroffen werden, daß jeweils
jede zweite Schaltnockenscheibe mit einem Schaltkontakt
für eine Serie zusammenwirkt, während die jeweils anderen
Nockenscheiben für eine andere Serie mit entsprechender Bestückung
ausgebildet sind. Es ist jedoch auch möglich, sämtliche
Schlitze mit Anschlußklemmen zu bestücken, so daß alle
Nockenscheiben einer Nockenwelle mit Schaltkontakten zusammenwirken,
wobei dann zweckmäßigerweise der Anschluß über einen
Gruppenstecker hergestellt wird, damit die Steckhülsen gegeneinander
isoliert sind.
Wenn ein erfindungsgemäß ausgebildeter Nockendrehschalter für
zwei Serien ausgelegt wird, die eine gleiche Zahl von Raststellungen
erfordern, können die Raststellungen durch einen
einzigen Raststern auf der Nockenwelle festgelegt werden, der
mit entsprechenden Rastkugeln oder Rastrollen zusammenwirkt.
Sind unterschiedliche Raststellungen mit unterschiedlichem
Winkelabstand erforderlich, können zwei oder mehrere Raststerne
auf der Nockenwelle angeordnet werden, von denen jeweils eine
Rastvorrichtung mit Rastmitteln im Sockel in Wirkverbindung
überführt werden kann. Vorzugsweise wird jeweils ein Raststern
an jedem Ende der Nockenwelle angeordnet, die jeweils mit einer
Rastvorrichtung des Gehäuses dadurch in Wirkverbindung gebracht
werden können, daß Vorderende und Hinterende der Nockenwelle
vertauscht in das Gehäuse eingesetzt werden.
Bei gleichem Aufbau von Schaltersockel und Schalternockenwelle
können wenigstens zwei verschiedene Schalterausführungen gefertigt
werden, wobei am Automaten lediglich die Koordinaten
für die versetzte Bestückung der Kontakte geändert werden.
Wenn die verschiedenen Schalterausführungen auch unterschiedliche
Raststellungen, z.B. mit 7 Raststellungen oder 5 Raststellungen
erfordern, kann der entsprechende Raststern einmal
vorne und einmal hinten an der Nockenwelle vorgesehen werden,
und bei der Automatenfertigung können die Rastvorrichtungen
des Sockels entsprechend eingebracht werden.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den
Unteransprüchen.
Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand
der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht eines erfindungsgemäß ausgebildeten
Nockendrehschalters, Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht des gleichen
Nockendrehschalters mit unterschiedlicher Bestückung der
Anschlußklemmen, Fig. 3 eine axiale Ansicht des Nockendrehschalters gemäß
Fig. 1 bzw. 2, Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie IV-IV gemäß Fig. 2, Fig. 5 einen Schnitt nach der Linie V-V gemäß Fig. 2.
Der in der Zeichnung dargestellte Nockendrehschalter besteht
aus einem Schaltersockel 10 mit an beiden Seiten angeformten
Lagerplatten 12, zwischen denen eine Nockenwelle 14 drehbar
gelagert ist. Aus der vorderen Lagerplatte 12 steht die Stellwelle
16 vor, die einstückig mit der Nockenwelle geformt oder
in dieser axial verschieblich, aber drehtest gelagert, sein
kann, um durch axiale Verschiebung weitere Kontakte zu betätigen
oder den nicht dargestellten Schalterknebel zu versanken.
Die vordere Lagerplatte 12 trägt Befestigungslöcher 18, mit
denen der Schalter an der Frontblende eines Haushaltsgerätes
oder dergleichen festgelegt werden kann. Die Nockenwelle 14
trägt gemäß dem dargestellten Ausführungebeispiel elf Schaltnockenscheiben
20. Jede Schaltnockenscheibe 20 wirkt über
einen Betätigungsstößel 22 auf eine U-förmig gestaltete Kontaktbrücke
24 ein, die im Sockel radial verschieblich gelagert
und durch eine Kontaktdruckfeder 26 abgestützt ist. Diese
Kontaktbrücken 24 wirken mit Anschlußklemmen 28 zusammen, die
in Schlitze 30 des Schaltersockels eingesteckt und, wie aus
Fig. 4 ersichtlich, durch Verrastung oder Verstemmung festgelegt
sind. Jede Anschlußklemme 28 weist auf ihrer der
Nockenwelle 14 zugewandten Seite einen abgekröpften Arm 32
auf, der ein Kontaktstück 34 trägt, das mit einem Kontaktstück
36 der Kontaktbrücke 24 zusammenwirkt.
Wie aus den Figuren 1 und 2 ersichtlich sind die Schlitze 30
auf den beiden Seiten der Nockenwelle gegeneinander versetzt,
und die Arme 32 der Anschlußklemmen 28 sind im entgegengesetzten
Sinn derart abgekröpft, daß ihre Kontaktstücke 34
jeweils in der Ebene der zugeordneten Kontaktbrücke 24, d.h.
in der Ebene der zugeordneten Nockenscheibe 20, zu liegen
kommen.
Wie weiter aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich, sind beidseitig
der Nockenwelle elf Schlitze mit der Kennzeichnung 1 bis 11
bzw. 1a bis 11a angeordnet, und der Abstand der Schlitze
voneinander bzw. der Abstand der darin eingesteckten Anschlußklemmen
28 beträgt beispielsweise 5 mm. Bei den in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen nach Fig. 1 und 2
ist nur jeder zweite Schlitz mit einer Anschlußklemme bestückt,
d.h. es verbleibt jeweils zwischen zwei Anschlußklemmen
ein leerer Schlitz. Gemäß Fig. 1 sind sechs Anschlußklemmen
28 in die Schlitze 1, 3, 5, 7, 9, 11 bzw. 1a, 3a, 5a,
7a, 9a und 11a eingesteckt, wodurch sich sechs Schaltkontakte
ergeben, die durch Nockenscheiben betätigt werden, die mit
Nockenscheiben abwechseln, welche keine Funktion ausüben.
Diese letztgenannten Nockenscheiben sind bei der Bestückung
des Schalters gemäß Fig. 2 wirksam, wo die Anschlußklemmen
in die Schlitze 2, 4, 6, 8 und 10 bzw. 2a, 4a, 6a, 8a, 10a
eingesteckt sind. Mit ein und derselben Nockenwelle 14 können
daher unterschiedliche Schaltfunktionen für sechs bzw. fünf
Kontakte durchgeführt werden. Es ist jedoch auch möglich,
alle Schlitze mit Anschlußklemmen zu bestücken, so daß sämtliche
Nockenschaltungen wirksam werden, wobei natürlich auch
für jeden Schaltkontakt eine Brücke eingesetzt werden muß.
Zwischen den Schlitzen 30 bzw. zwischen den Nockenscheiben
20 der Nockenwelle sind im Sockel jeweils L-förmige Stege 38
angeordnet oder eingeformt, die der Isolation und Kontakttrennung
bzw. Lagepositionierung der Anschlußklemmen dienen.
Fig. 5 zeigt die der Bedienungsseite des Nockenschalters zugewandte
Rastvorrichtung. Diese besteht aus einem auf der
Nockenwelle 14 bzw. der Stellwelle 16 drehfest angeordneten
Raststern 40, der gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel
fünf Raststellungen aufweist und mit einer Rastrolle 42
zusammenwirkt, die von einer Rastfeder 46 beaufschlagt ist,
die in einer Rastkammer 44 axial beweglich ist. Ein weiterer
derartiger Raststern 40a ist auf dem gegenüberliegenden
Ende der Nockenwelle angeordnet, und dieser Raststern 40a,
kann mit einer Rastrolle und einer Rastfeder zusammenwirken,
wie dies in Fig. 5 dargestellt ist. Dabei weist der Raststern
40a eine andere Anzahl von Raststellungen, beispielsweise
sieben Raststellungen, auf. Die Anordnung kann dann so getroffen
werden, daß der Schalter mit einer Bestückung gemäß
Fig. 1 zusammenwirkt, wobei die Raststellungen durch den
Rastetern 40 bestimmt werden. Der gleiche Schalter kann gemäß
Fig. 2 bestückt werden und dann mit einem Raststern 40a
zusammenwirken, der nunmehr die Raststellungen bestimmt. Die
Raststerne 40 und 40a mit unterschiedlicher Zahl von Raststellungen
sind auf jeder Nockenwelle vorgesehen. Welcher
Raststern jeweils wirksam wird, kann durch Einsatz von Rastrolle
bzw. Rastfeder in die jeweilige Rastkammer bestimmt
werden. Es ist jedoch auch möglich, den hinteren Raststern
40a mit der vorderen Rastvorrichtung 42, 46 zusammenwirken
zu lassen, indem die Nockenwelle umgedreht wird. Hierdurch
kann eine Rastvorrichtung eingespart werden. Die Stellwelle
16 kann dabei vorn oder hinten in die Nockenwelle eingesetzt
werden. Oder sie wird auf beiden Seiten angeformt, und es
wird dann das jeweils nicht benötigte Teil abgetrennt.
Bei gleichem Grundaufbau von Schaltersockel und Nockenwelle
können daher die unterschiedlichsten Schaltfunktionen durchgeführt
werden. Es ist klar, daß bei der Bestückung nicht
jeder zweite Schlitz durch Anschlußklemmen belegt sein muß,
sondern daß je nach den Forderungen weitere Schaltbrücken wegfallen
können, oder es können die dazwischenliegenden Schlitze
mit Anschlußklemmen belegt werden, soweit dies die Schaltfunktion
der jeweiligen Nockenscheibe bestimmt.
Gemäß dem dargestellten Ausführungsbeispiel können jeweils zwei
auf der Nockenwelle benachbarte Nockenscheiben unterschiedliche
Schaltfunktionen mit unterschiedlichen Raststellungen durchführen.
Es ist jedoch auch denkbar und soll für die Erfindung
vorbehalten bleiben, mehr als zwei Gruppenfunktionen durchzuführen,
indem auf der Nockenwelle mehr als zwei jeweils benachbarte
Nockenscheiben vorgesehen sind, die mit zugeordneten
Schaltkontakten zusammenwirken. Falls erforderlich können dabei
mehr als zwei Raststerne vorgesehen werden.
Bezugszeichenliste
- 10
- Schaltersockel
- 12
- Lagerplatten
- 14
- Nockenwelle
- 16
- Stellwelle
- 18
- Befestigungslöcher
- 20
- Nockenscheiben
- 22
- Betätigungsstößel
- 24
- Kontaktbrücke
- 26
- Kontaktdruckfeder
- 28
- Anschlußklemme
- 30
- Schlitze
- 32
- abgekröpfter Arm
- 34
- Kontaktstück (Klemme)
- 36
- Kontaktstück (Brücke)
- 38
- Stege L-förmig abgekantet
- 40,40a
- Raststern
- 42
- Rastrolle
- 44
- Rastkammer
- 46
- Rastfeder