Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufarbeiten von
Schotter aus Bahngleisen nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
Bei einem solchen Verfahren wird aus einem Bahngleis ausgehobener
Alt-Schotter auf Transportwagen eines Güterzuges abtransportiert
und an einem von der Aushubstelle entfernten
Ort, der eine Deponie sein kann, von den Transportwagen zur
Wiederaufbereitung oder Entsorgung abgeladen. Bei einer Wiederaufbereitung
wird der Alt-Schotter in einer Siebeinrichtung
in einen Anteil für einen direkten Wiedereinbau in ein
Gleis und einen nicht für einen direkten Wiedereinbau bestimmten
Anteil aufgetrennt. Der für einen direkten Wiedereinbau
bestimmte Schotteranteil wird für einen Transport an
einen neuen Verwendungsort auf Transportfahrzeuge, beispielsweise
wiederum die Transportwagen eines Güterzuges,
erneut aufgeladen. Ein solches Abladen des gesamten Alt-Schotters
und erneutes Aufladen des für einen direkten Wiedereinbau
bestimmten aufbereiteten Alt-Schotters ist aufwendig
und unökonomisch.
Die Erfindung beschäftigt sich daher mit dem Problem, hier
eine Verbesserung zu schaffen.
Erreicht wird eine solche Verbesserung durch ein Verfahren
nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs 1.
Die Erfindung beruht dabei auf dem Gedanken, den für einen
Wiedereinbau geeigneten Anteil ausgehobenem Alt-Schotters,
der auf Transportwagen eines Güterzuges abtransportiert
wird, auf den Transportwagen zu belassen und lediglich den
nicht direkt wiederverwertbaren Schotteranteil von den Güterzug-Wagen
zum Entsorgen oder zu einer speziellen über ein
Sieben hinausgehenden Aufbereitung von den Transportwagen
des Güterzuges abzuladen. Auf diese Weise kann der zu einem
direkten Wiedereinbau auf den Transportwagen aufbereitete
Schotter an einer beliebigen Stelle erneut in ein Bahngleis
eingebaut werden, ohne nach seinem Aushub als Alt-Schotter
sein Transportfahrzeug, das insbesondere die Transportwagen
eines Güterzuges sind, verlassen zu haben. Erreicht wird
dieses Ergebnis dadurch, daß die Siebeinrichtung den beispielsweise
Transportwagen eines Güterzuges derart zugeordnet
wird, daß von dem Eisenbahnwagen aufgenommener Schotter
direkt in die Siebeinrichtung gegeben werden kann, aus der
der zum direkten Wiedereinbau bestimmte Schotteranteil wieder
auf den gleichen oder einen benachbarten Eisenbahnwagen
an eine von ursprünglichem Alt-Schotter befreite Stelle zurückgeführt
wird.
Bei aneinanderhängenden Eisenbahnwagen eines Güterzuges ist
es bekannt, daß durch entsprechende Kopplung und Verbindung
der einzelnen Eisenbahnwagen ein Bagger wagenübergreifend
über die Ladeflächen der gesamten Eisenbahnwagen längs des
gesamten Zuglänge fahren kann. Zur Durchführung der Erfindung
ist es daher lediglich erforderlich, einem solchen Bagger
eine Siebeinrichtung zuzuordnen, die zusammen mit dem
Bagger längs der Eisenbahnwagen verfahr- bzw. verschiebbar
ist.
Damit das abgetrennte nicht zum Verbleib auf den Transportwagen
bestimmte Schottergut möglichst in ortsfest angebrachte
Aufnahmebehälter, wie Container, abgeladen werden kann,
muß ein gegenseitiges entgegengerichtetes Verfahren des Zuges
und der Siebeinrichtung auf diesem Zuge erfolgen. Dies
bedeutet, daß der Zug und die Siebeinrichtung zur gleichbleibenden
Zuordnung der Siebeinrichtung zu den ortsfesten
Aufnahmebehältern beide bewegt werden müssen. Anstelle ortsfester
Aufnahmebehälter für den abzuladenden Schotteranteil
kann auch ein Förderband vorgesehen sein. Erstreckt sich ein
solches Förderband über die gesamte Länge des Zuges, so ist
bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens keine
Zugbewegung erforderlich.
Damit ein möglichst großer Anteil an direkt wiedereinbaubarem
Schotter gewonnen werden kann, wird als wiedereinbaubarer
Schotter ein solcher mit Korngrößen bis hinunter zu
2 bis 8 mm, insbesondere bis etwa 5 bis 8 mm, verwendet.
Durch ein solches Vorgehen wird nicht nur der Anteil an wiedereinbaubarem
Schotter erhöht, sondern es wird durch die
Hinzunahme relativ kleiner Korngrößen auch die Qualität des
wiedereingebauten Schotters in überraschend gutem und hohem
Maße verbessert.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung
dargestellt.
Es zeigen
- Fig. 1
- die Ansicht eines Güterzuges mit einer Reihe aneinander
hängender Transportwagen,
- Fig. 2
- eine Draufsicht auf den Güterzug nach Fig. 1,
- Fig. 3
- eine Ansicht auf einen Eisenbahnwagen mit einem
Grundrahmen zur Aufnahme einer lediglich angedeuteten
Siebeinrichtung.
Ein Güterzug besteht aus einer Lokomotive 1 und einer Reihe
an dieser hängender miteinander verbundener Eisenbahn-Transportwagen
2. Die Transportwagen 2 sind mit ausgehobenem
Alt-Schotter 3 eines Bahngleises beladen.
Die einzelnen Transportwagen 2 sind untereinander in an sich
bekannter Weise derart miteinander verbunden, daß ein Löffel-Bagger
4 wagenübergreifend über sämtliche Transportwagen
2 des Zuges fahren kann.
Dem Bagger 4 ist eine Siebeinrichtung 5 zugeordnet, die koordiniert
zu dem Bagger 4 mit bzw. von diesem längs des Zuges
bewegbar ist. Eine derartige Siebeinrichtung 5 ist beispielsweise
bezüglich ihres Aufbaus und ihrer grundsätzlichen
Funktion aus AT-PS 357 191 bekannt.
Bezüglich der Funktion einer solchen Siebeinrichtung 5 ist
erfindungsgemäß neu, daß eine derartige Siebgröße gewählt
wird, daß der für einen direkten Wiedereinbau bestimmte, die
Siebeinrichtung verlassende Schotteranteil Korngrößen bis
maximal hinunter zu etwa 2 bis 8 mm aufweist. Vorzugsweise
liegt der untere Korndurchmesser bei etwa 8 bis 5 mm. Kleinere
Korndurchmesser bis hinunter zu 2 mm sind für die Qualität
des Schotters zwar gut, aber in der Praxis schwierig
herstellbar. Denn derart entsprechend kleine Löcher in
Trennsieben verstopfen leicht und zwar insbesondere bei
feuchtem Siebgut. In diesem Fall kann allerdings der Fraktionsanteil
mit den besonders kleinen Korndurchmessern als
Neuschotter hinzugegeben werden. Der für einen direkten Wiedereinbau
bestimmte in der Siebeinrichtung 5 gewonnene
Schotter 6 wird auf den gleichen Transportwagen 4 abgelegt,
von denen der Alt-Schotter 3 mit Hilfe des Baggers 4 in die
Siebeinrichtung 5 zuvor eingegeben worden ist. Indem die
Siebeinrichtung 5 zusammen mit dem Bagger 4 über die gesamte
Zuglänge verschoben bzw. verfahren wird, kann aufbereiteter
Schotter 6 in gleicher Weise auf alle Transportwagen 2 verteilt
werden wie zuvor der Alt-Schotter 3. An demjenigen Zugende,
an dem der Bagger 4 mit dem Aufnehmen von Alt-Schotter
3 beginnt, kann zunächst ein Leer-Transportwagen 2
für die Aufnahme des aufbereiteten Schotters 6 vorgesehen
werden. Bei Beendigung des Aufbereitungsprozeßes, bei dem
der Bagger 4 sich an dem anderen Ende des Zuges befindet,
kann dann der Bagger 4 dort auf einem unbeladen verbleibenden
Transportwagen 2 seine Tätigkeit beenden.
Die Siebeinrichtung 5 ist für den Abtrag des nicht auf den
Transportwagen 2 verbleibenden Anteils mit einem zur Seite
des Zuges fördernden Förderbandes 7 versehen. Über dieses
Förderband 7 wird der Abtrag in ortsfest vorgesehene Container
8 gefördert. Damit bei einem Verfahren bzw. Verschieben
der Siebeinrichtung 5 über die Transportwagen 2 die notwendige
Zuordnung des Förderbandes 7 zu den ortsfesten Containern
8 nicht verlorengeht, ist eine Gegenbewegung des gesamten
Zuges erforderlich, was durch die Lokomotive 1 ohne weiteres
bewirkt werden kann.
Wird eine Siebeinrichtung verwendet, die die Breite der
Transportwagen 2 überschreitet, so kann die Siebeinrichtung
mit einem Führungsgestell 9 an ihrem unteren Ende versehen
sein. Dadurch ist es möglich, durch das Gestell 9 höher gelegte
Teile der Siebeinrichtung über die Seitenwände 11 der
Transportwagen 2 hinausragen zu lassen. Das Führungsgestell
9 ist unten mit Rädern 10 versehen, damit die Siebeinrichtung
5 längs der Transportwagen 2 verschoben werden kann.
Seitlich des Führungsgestells 9 angebrachte horizontal drehbare
Räder 12 führen die Siebeinrichtung 5 seitlich an den
Seitenwänden 11.
Der Pfeil in Fig. 2 gibt an, wie mit dem Löffel 13 des Baggers
4 Alt-Schotter 3 der Siebeinrichtung 5 zugeführt wird.
Das in die Container 8 abgeladene Schottermaterial kann für
einen beliebigen Verwendungszweck an anderer Stelle, wohin
es mit den Containern 8 transportiert werden kann, bearbeitet
oder an irgendeine Stelle zur Entsorgung verbracht werden.
Anstelle der Container 8 kann zur Aufnahme des durch
die Siebeinrichtung 5 von den Transportwagen 2 abgeladene
Schottermaterial auch ein Förderband dienen, über das das
abgeladene Material einer beliebigen Stelle zuführbar ist.