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Einrichtung zum Be- und Entladen von Eisenbahnwagen mit Bettungsabfallstoffen
Die Reinhaltung des Bettungsmaterials ist bekanntlich ein wesentlicher Faktor für
die Erhaltung des Oberbaues von Eisenbahnschienenwegen.
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Zur Erzielung von reinem BettungsstofF werden, ohne die teure vollkommene
Ersetzung desselben durch neuen Bettungsstoff zu benötigen, die alten Bettungsmassen
ausgesiebt und dabei die infolge von Zermalmung der Steine entstandenen feineren
Bestandteile ausgesondert. Es werden nur die größeren Schotterstücke zurückgehalten,
welche der M=aschenweite des gewählten Siebes entsprechen. Die Schottermasse wird
alsdann durch Zuführung einer gewissen neuen Schottermenge ergänzt.
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Diese Art und Weise der Schottererneuerung ist viel weniger kostspielig
als die völlige Ersetzung durch neuen Schotter. Daher wird diese Arbeitsweise, weiche
eine große Verbreitung gefunden hat, häufig angewendet. Diese Arbeiten wurden bisher
meist von Hand und seltener auf mechanische Weise ausgeführt. Das Aussieben der
Materialien gibt nun zu unangenehmen Mißständen Anlaß. So bestehen meist Schwierigkeiten
in dem Wegschaffen des während der Vornahme von Ausbesserungsarbeiten an den Seiten
des Schienenweges abgeworfenen Abfalles. Man hat diese Bettungsabfallstoffe bisher
derart entfernt, daß man sie in einen besonderen Arbeitszug eingeladen hat, der
in geeigneten Zeitzwischenräumen zwischen der regulären Zugfolge die Ablagerungsstellen
passierte. Die Abfallstoffe wurden dann mittels Schaufeln in die Wagen eingebracht
oder aber auch von Beladebehältern, die auf den Wagenrändern fahren, auf den Arbeitszug
verteilt. Diese Arbeitsweise benötigt meist längere Zeit und dient nur dem Beladungszweck
an der Ablagerungsstelle.
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Es ist ferner bekannt geworden, fertig beladenen Eisenbahnwagen mittels
-besonderer Entladevorrichtungen das Ladegut zu entnehmen.
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Die Erfindung bezweckt nun, das Be- und Entladen der Bettungsabfallstoffe
bei demselben Eisenbahnzug vorzunehmen, so däß nur verhältnismäßig geringe Zeiten
für die Durchführung von Ausbesserungsarbeiten erforderlich werden. Gemäß der Erfindung
wird eine Einrichtung vorgeschlagen, die im wesentlichen darin besteht, daß auf
einem Eisenbahnwagen ein fester Trichter für das gesiebte Material über einem auf
den Wagenrändern vorgesehenen ununterbrochenen Schienenweg angebracht ist, auf dem
sowohl ein Trichterwagen fährt, der das Gut zu derjenigen Stelle des Zuges bringt,
die sich an der betreffenden Ausbesserungsstelle der Böschung befindet, als auch
eine an dieser Stelle arbeitende Entladevorrichtung sich bewegt,
die
die mit dem Trichterw agen zugebrachten Materialien zu der Ausbesserungsstelle befördert
und dort abwirft.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt. Es
zeigt: Abb. r den Arbeitszug in Seitenansicht, Abb. 2 den Arbeitszug in Rückansicht,
Abb. 3 die Entladevorrichtun_ g der Sammelwagen in Seitenansicht, Abb. q. eine Rückansicht
auf die arbeitende Entladevorrichtung der Sammelwagen, Abb. 5 und 6 eine andere
Ausführungsform einer Entladevorrichtung in Seitenansicht und Rückansicht.
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Gemäß Abb. r und 2 gelangen die Siebrückstände, welche von einer Fördervorrichtung
a angehoben werden, in einen mittels des Gerüstes d an dem Wagen c befestigten Trichter
b. Ein einen weiteren Trichter g tragender Wagen f kann auf den beiden in der Längsrichtung
am Wagenrand angebrachten Schienen e entlang laufen. Der Wagen f besitzt einen aus
einem Motor h und geeigneten Übersetzungsvorrichtungen bestehenden selbsttätigen
Antrieb. Der Wagen f kann sich nicht nur auf dem Wagen c, sondern auch auf dem Nachbarwagen
z und den diesem folgenden Wagen verschieben, da die Schienen der Wagen mittels
der Gelenkstücke i miteinander verbunden werden können.
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Das ganze aus Trichter, Wagen und Schienen usw. bestehende Aggregat
paßt völlig in das für die Strecke maßgebende Ladungsprofil y.
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Die Vorrichtung arbeitet in folgender Weise: Bei vollem Trichter b
öffnet man seinen Boden L, wodurch sein Inhalt in den darunter befindlichen Trichter
ä fällt. Alsdann wird der Boden Z wieder geschlossen und der Wagen f mit samt seinem
Trichter g auf den Schienen e entlang verschoben, bis er beispielsweise in die Stellung
g' auf einem Sammelwagen z gelangt. In dieser Stellung wird der Boden in des Trichters
g geöffnet, wodurch sein Inhalt in den Sammelwagen z fällt. Nunmehr wird nach Abschließen
des Bodens in der Wagen f ,mit dem Trichter g wieder in seine Ausgangslage
unter den Trichter b zurückgeführt, der sich während dieser Zeit wieder angefüllt
hat. Der Boden Z des Trichters b wird wieder geöffnet, und der Arbeitsvorgang vollzieht
sich, wie vorher beschrieben.
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Auf diese Weise kann man sämtliche Saininelwagen z des Arbeitszuges
mit den Siebrückständen anfüllen. Diese Arbeitsweise kann im Anschluß an eine Reinigungsvorrichtung
mit oder ohne Sieb vorgenommen werden; in beiden Fällen ist die Wirkungsweise durchaus
die gleiche. Das Arbeitssystem kann auch beim Abnehmen oder beim Ausschachten von
Erde und insbesondere in den Fällen angewendet werden, in denen irgendwelche durch
Erd- oder sonstige Arbeiten beförderte Materialien an einem Schienenweg entlang
aufgenommen und in Waggons verladen werden müssen, die auf diesen Schienenweg stehen
oder bewegt werden.
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Die in oben angegebener Weise beladenen Sammelwagen werden dann in
der nachstehend beschriebenen Weise wieder entladen.
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Das Entladen ist bei Sammelwagen mit hochgeführten Wänden sowie dann
ganz besonders schwierig, wenn man das Material an einer Stelle des Schienenweges
entladen muß. Das trifft besonders für die Rückstände beim Sieben des Schotters
zu, den man gewöhnlich in die Aufschüttungen nahe dem Siebort abwerfen muß, um lange
Transporte zu vermeiden.
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Gemäß Abb. 3 und q. ist eine solche Entladevorrichtung auf einem auf
den Schienen e der Sammelwagen z laufenden Wagengestell j angebracht.
. Das letztere kann von einem Wagen zum anderen laufen, so daß die ganze Wagenreihe
mittels einer einzigen Entladevorrichtung geleert werden kann.
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Das Wagengestell j trägt einen Ausleger h, der durch eine Stütze
w und einen Seilzug zFi in seiner Lage gehalten wird und seinerseits zur Anbringung
der Ketten o mit ihren Eimern r dient. Wenn man die Entladevorrichtung von einem
Wagen z zum anderen verschieben will, so hebt man den Ausleger k vermittels des
Seilzuges w' an, so daß er in die Lage k' kommt.
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Die Ketten o werden über Antriebsachse p in Umlauf versetzt, die eine
Trommel p' trägt. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind an drei Kettensträngen
zwei Reihen von Eimern r und r' angeordnet, die das Material über die ganze Breite
des Wagens aufgreifen können. Man könnte jedoch auch eine andere Zahl von Ketten
und Eimerreihen verwenden. So wäre beispielsweise nur eine Eimerreihe möglich, die
entweder über die ganze Breite des Wagens oder nur über eine geringere Breite des
Wagens geht und derart angetrieben ist, daß sie durch Drehbewegung oder Querverschiebung
die ganze Breite des Wagens bestreichen kann.
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Die im Sinne des eingetragenen Pfeiles sich bewegenden Eimer füllen
sich bei ihrer Bewegung mit dem Material und entleeren dieses in den über dem Laufband
s' liegenden Auffangtrichter s. Das Laufband s' wird in der Querrichtung zum Schienenweg
bewegt, und zwar mit einer solchen Geschwindigkeit, daß es das Material an den gewünschten
Ort bzw. der Ausbesserungsstelle abwerfen kann.
Alle Bewegungen
der Vorrichtung, wie der Antrieb der Eimerkette, das Heben und Senken des Auslegers,
der Antrieb des Förderbandes, die Verschiebung des Wagengestelles, werden durch
:Totore oder auch nur durch einen Motor angetrieben. Als Motore können Benzimnotore,
elektrische oder andere Motore dienen. Die Bewegungen der Vorrichtung werden durch
verschiedene Steuerorgane von dem Bedienungspersonal eingeleitet.
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Beim Entladen des Arbeitszuges wird der Ausleger in die Lage k gebracht
und die Eimerkette in Umlauf gesetzt. Die Eimer füllen sich an der Stelle u und
entleeren sich über dem Förderband s', das die Erde gemäß Abb. d. an die gewünschte
Stelle u abwirft.
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Die selbsttätige Vorwärtsbewegung der Vorrichtung im Sinne des Pfeiles
sa ergibt eine ausgezeichnete Füllung der Eimer. Sobald die Vorrichtung an der Stelle
q des Wagens angekommen ist, ist der Wagen entleert, der Ausleger wird in die Lage
k' dann angehoben und die Entladevorrichtung auf den nächsten Wagen gebracht und
beginnt hier in ähnlicher Weise weiterzuarbeiten.
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Abb. 5 und 6 zeigen eine andere Ausführungsform der Entladevorrichtung.
An Stelle der nach Baggerart arbeitenden Eimer werden in diesem Falle Eimer x' verwendet,
die in Art von Schaufeln arbeiten. Die Eimerkette läuft in diesem Falle in umgekehrtem
Sinne um. Die Vorwärtsbewegung der Entladevorrichtung vollzieht sich im Sinne des
Pfeiles t. Der Ausleger v, welcher die Kette der Eimer x trägt, kann zur Überführung
der Vorrichtung von einem Wagen zum anderen in ähnlicher Weise in die Stellung v'
angehoben werden.
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In der dargestellten Ausführungsform besitzt die Vorrichtung zwei
Eimerreihen, doch könnte man auch nur eine Eimerreihe von geringerer Breite als
Wagenbreite anordnen, welche trotzdem durch eine geeignete Querbewegung die ganze
Wagenbreite bestreichen würde.
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Auch bei dieser Ausführungsform werden sämtliche Bewegungen mechanisch
eingeleitet. Die Erfindung umfaßt auch das sich aus der Anwendung der beschriebenen
Vorrichtung ergebende Verfahren.