EP0446690B1

EP0446690B1 - Walzenkupplung an Unterwalzen von Streckwerken in Spinnmaschinen

Info

Publication number: EP0446690B1
Application number: EP19910102683
Authority: EP
Inventors: Hansrudolf Baur; Hans Flatz; Heinz Kündig
Original assignee: Maschinenfabrik Rieter AG
Current assignee: Maschinenfabrik Rieter AG
Priority date: 1990-03-07
Filing date: 1991-02-23
Publication date: 1995-05-10
Anticipated expiration: 2011-02-23
Also published as: DE59105412D1; EP0446690A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Walzenkupplung gemäss Oberbegriff des Anspruches 1.
Unterwalzen werden in Spinnmaschinen zusammen mit Andrückrollen zum Transport und zum Strecken von Lunten aus textilem Material verwendet. Unterwalzen und Andrückrollen bilden zusammen das sogenannte Streckwerk der Spinnmaschine, in dem die Lunten gestreckt werden, bevor sie an die eigentliche Spinnstelle gelangen. Eine derartige Anordnung ist beispielsweise aus der DE-A-2439333 bekannt, wobei die Zonen für den Weitertransport der Lunte geriffelt oder sandgestrahlt ausgebildet sein können. Die Enden einer Unterwalze sind bei Spinnmaschinen als Kupplungshälften für jeweils ein benachbartes Ende einer weiteren Unterwalze ausgebildet. Jeweils an einem Ende einer Unterwalze innerhalb einer Spinnmaschine befindet sich in der Regel ein Wälzlager, mittels dessen die Unterwalze im Gestell der Spinnmaschine abgestützt ist. Spinnmaschinen können eine beträchtliche Länge erreichen, wobei eine Vielzahl von koaxial zusammengekuppelten Unterwalzen vorgesehen sein kann. Es ist üblich, die Unterwalzenenden jeweils mit einem Aussengewinde und auf der anderen Seite mit einem Innengewinde zu versehen, wobei dann bei der Montage jeweils ein Aussengewinde eines Unterwalzenendes in das Innengewinde eines benachbarten Unterwalzenendes eingeschraubt wird. Die Steigungen der Gewinde sind so gelegt, dass sich die Gewindeverbindungen bei der Uebertragung der Antriebsleistung von einer Unterwalze auf die benachbarte Unterwalze nicht lösen, sondern nur zusätzlich festziehen können. Jeweils neben einem Aussen- oder Innengewinde eines Unterwalzenendes der gattungsgemässen Art ist ein Wellenabschnitt vorgesehen, der einen kalibrierten Durchmesser bzw. eine kalibrierte Bohrung aufweist. Diese Wellenabschnitte mit den kalibrierten Abmessungen, die aufeinander abgestimmt sind, sollen die benachbarten Unterwalzen zueinander zentrieren, d.h. sicherstellen, dass die Unterwalzen koaxial verlaufen.
Für einen gleichmässigen Transport bzw. Verzug des Streckenbandes aus textilem Material ist es unerlässlich, dass die Unterwalzen möglichst rund laufen. Erfahrungsgemäss kann aber bei bekannten Unterwalzen mit üblichen Toleranzen das erforderliche Rundlaufmass nicht erreicht werden, weshalb miteinander gekuppelte Unterwalzen bei der Montage innerhalb oder ausserhalb der Spinnmaschine nachgerichtet werden müssen. Diese Operation ist zeitaufwendig und verlangt vom Montagepersonal grosse Erfahrung, damit die erforderliche Rundlaufgenauigkeit der Unterwalzen erreicht wird. Beim Ersatz einer Unterwalze in einer Spinnmaschine, wenn die Unterwalze beispielsweise beschädigt ist, muss die Richtoperation von neuem durchgeführt werden.
Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Spinnmaschine mit Unterwalzen zu schaffen, bei der die Rundlaufgenauigkeit der gekuppelten Unterwalzen soweit verbessert ist, dass keine Richtoperationen mehr nötig sind. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss durch die Merkmale im Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des allgemeinen Erfindungsgedankens sind in den Unteransprüchen festgehalten.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Figuren im einzelnen beschrieben.
Es zeigen:

Fig. 1: eine Ansicht einer Unterwalze gemäss der Erfindung,
Fig. 2: die Enden zweier Unterwalzen im gekuppelten Zustand.

Die Unterwalze 1 gemäss Fig. 1 ist unterbrochen dargestellt. Auf einer Unterwalze 1 können beispielsweise sechs oder acht sogenannte Krallen 12 angeordnet sein, das sind Unterwalzenabschnitte, die bevorzugt eine Riffelung an ihrem Umfang aufweisen. Zwischen den einzelnen Krallen 12 sind andere Abschnitte 11 mit glatter Oberfläche. Das linke Unterwalzenende 14 bildet eine Kupplungshälfte für eine benachbarte Unterwalze 1', deren rechtes Unterwalzenende 15 wie das Unterwalzenende 15 der Unterwalze 1 ausgeführt ist. Das linke Unterwalzenende 14 gemäss der Erfindung weist drei Bohrungen 141, 142, 143 auf mit den Durchmessern A1, F1 und B1. Die Durchmesser A1 und B1 sind Durchmesser mit einer engen Toleranz, während die Bohrung 142 mit dem Durchmesser F1 bevorzugt als Gewinde ausgeführt ist. Es versteht sich von selbst, dass der Durchmesser B1 kleiner als der Durchmesser F1 der Bohrung 142 ist und dass die Bohrung 142 grösser als der Gewindedurchmesser der Bohrung 142 ist. Entsprechend ist das rechte Unterwalzenende 15 gestaltet. Die Wellenabschnitte 151, 152, 153 mit den Durchmessern A2, F2, B2 sind passend zu den entsprechenden Bohrungen des linken Unterwalzenendes 14 ausgeführt. Durchmesser A2 des Wellenabschnittes 151 passt demnach genau in den Durchmesser A1 der Bohrung 141, der Durchmesser F2 des Wellenabschnittes 152 ist als Gewinde entsprechend der Bohrung 142 ausgeführt, und Durchmesser B2 des Wellenabschnittes 153 passt schliesslich genau in die Bohrung 143 mit dem Durchmesser B1. Anstatt als Gewinde kann der Wellenabschnitt 152 auch so gestaltet sein, dass er einen Abschnitt einer Vielkeilwelle bildet. Entsprechend muss dann auch die Bohrung 142 am anderen Unterwalzenende Nuten aufweisen. Links vom Wellenabschnitt 151 mit dem Durchmesser A2 ist in Fig. 1 ein Wälzlager 13 schematisch dargestellt, dessen Innenring 130 nach Fig. 2 auf der Verlängerung des Wellenabschnittes 151 ebenfalls mit dem Durchmesser A2 sitzt.
In Fig. 2 sind die ineinandergeschraubten Unterwalzenenden 14 und 15 zu sehen. Der Wellenabschnitt 151 sitzt in der Bohrung 141 und wird so zentriert, der Wellenabschnitt 152 mit dem Aussengewinde sitzt in der Bohrung 142 mit dem Innengewinde, und der Wellenabschnitt 153 sitzt zentriert in der Bohrung 143 des linken Unterwalzenendes 14 der Unterwalze 1. Das andere rechte Unterwalzenende 15 aus Fig. 2 gehört zu der benachbarten Unterwalze 1'. Die Durchmesser A1 und A2 bilden also zusammen einen Teil der Zentrierung der beiden benachbarten Unterwalzen 1 und 1', die Durchmesser B1 und B2 den anderen Teil der Zentrierung beider Unterwalzen 1 und 1', und dazwischen liegt die formschlüssige Verbindung beider Unterwalzen 1 und 1' beim Wellenabschnitt 152 und in der Bohrung 142. Innerhalb des Wellenabschnittes 153 gemäss Fig. 1 ist eine Zentrierbohrung Z für die Herstellung der Unterwalze 1. In Fig. 2 sind die Zentrierlängen L1 bei einer Konstruktion nach dem Stand der Technik und L2 gemäss der Lösung nach der Erfindung eingezeichnet. Wenn gemäss Stand der Technik der Wellenabschnitt 153 nicht vorhanden ist, steht zur Zentrierung des linken Unterwalzenendes 14 gegenüber dem rechten Unterwalzenende 15 nur die Länge L1 zur Verfügung. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, wird durch Hinzufügen des Wellenabschnittes 153 an das rechte Unterwalzenende 15 und das Vorsehen der kalibrierten Bohrung 143 im linken Unterwalzenende 14 mit der Länge L3 des Wellenabschnittes 151 die Führungslänge L2, über welche beide Unterwalzenenden erfindungsgemäss miteinander geführt sind, gegenüber dem Stand der Technik, wenn man die Darstellung in Fig. 2 als masstäblich betrachtet, etwa vervierfacht. Durch diese wesentlich vergrösserte Führungslänge L2 der Unterwalzen 1 und 1' ineinander ist die Fluchtung und Stabilität der Unterwalzen soweit verbessert, dass nach Montage durch Zusammenschrauben in der Regel ein Nachrichten der gekuppelten Unterwalzen 1 und 1' entfallen kann.

Claims

Walzenkupplung an Unterwalzen (1,1') von Streckwerken in Spinnmaschinen, wobei die Unterwalzen zum Transport und zum Strecken von Lunten aus textilem Material dienen und Unterwalzenenden (14,15) aufweisen, die als Kupplungshälften für jeweils eine benachbarte Unterwalze gestaltet sind, und Bohrungen (141,142) in Längsrichtung der Unterwalze aufweisen, die passend zu den Wellenabschnitten (151,152) des anderen Unterwalzenendes (15) gestaltet sind in der Art, dass ein Wellenabschnitt (151) zusammen mit einer Bohrung (141) zur Zentrierung benachbarter Unterwalzen (1,1') dient und ein weiterer, zum Ende der Unterwalze hin liegender Wellenabschnitt (152) desselben Unterwalzenendes (15) eine formschlüssige Verbindung mit einer weiteren Bohrung (142) des anderen Unterwalzenendes (14) zur Uebertragung einer Antriebsleistung eingeht,
dadurch gekennzeichnet, dass auf das Ende des Wellenabschnittes (152) des Unterwalzenendes (15) ein Wellenabschnitt (153) folgt, der in montiertem Zustand zusammen mit einer entsprechenden Bohrung (143) des anderen Unterwalzenendes (14) einen Teil der Zentrierung der beiden Unterwalzen (1,1') gegeneinander bildet.
Spinnmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssig strukturierten Oberflächen der jeweils zusammenpassenden Unterwalzenenden (14 und 15) als ein Aussengewinde und ein Innengewinde ausgebildet sind.
Spinnmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die formschlüssig strukturierten Oberflächen einerseits ein Abschnitt einer Vielkeilwelle und andererseits eine entsprechend geformte Bohrung sind.