EP0373243A1

EP0373243A1 - Vorrichtung zur Ausbildung von Dehnungsfugen in Fussböden

Info

Publication number: EP0373243A1
Application number: EP88120851A
Authority: EP
Inventors: Werner Schlüter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1988-12-14
Filing date: 1988-12-14
Publication date: 1990-06-20

Abstract

Bei einer Vorrichtung zur Ausbildung von Dehnungsfugen in Fußböden sind zwei mit Abstand zueinander angeordnete Winkelprofile (1) aus Metall vorgesehen, deren zueinander parallele Abschlußschenkel (12) durch ein einstückiges, hohlkammerartiges, elastisches Kunststoffprofil (2) durch Anklebung verbunden sind. Die obere Wandung (21) dieses Kunststoffprofiles (2) ist dabei durch weiche Materialeinstellung elastisch ausgebildet. Die Seitenwände (22) des Kunststoffprofiles (2) sind hart. Die untere elastische Wandung (23) ist geschlitzt ausgebildet.

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Ausbildung von Dehnungsfugen in Fußböden, bestehend aus zwei mit Abstand zueinander angeordneten Winkelprofilen aus Metall, zwischen deren zueinander parallelen Abschlußschenkeln zur Verbindung elastischer Kunststoffprofile eingesetzt sind.
Es ist bekannt, in Fußböden, die die Belastung von Fahrzeugen, wie Gabelstaplern usw. aufnehmen müssen, Dehungsfugen auszubilden mit Hilfe von Winkelprofilen aus Metall, deren nach außen gerichtete Oberkanten ihrer Abschlußschenkel den entsprechenden Druckbeanspruchungen widerstehen. Nach der DE-OS 35 03 394 ist zur Ausbildung einer Dehnungsfuge im Boden bereits eine Vorrichtung vorbekannt, die aus zwei Winkelprofilen aus Metall mit kurzen Abschlußschenkeln und dengegenüber längeren Befestigungsschenkeln mit Durchbrechungen besteht, wobei die beiden Winkelprofile an ihren Abschlußschenkeln dauerhaft elastisch miteinander verbunden sind. Für diese Verbindung sind dabei anvulkanisierte Profile aus Gummi oder einem elastischen Kunststoff vorgeschlagen worden, vorzugsweise in Form von zwei mit Abstand voneinander angeordneten, gegeneinander gewölbten brückenartigen Profilen.
Schwierig und aufwendig erscheint das Anvulkanisieren der elastischen brückenartigen Profile an den Winkelprofilen aus Metall. Relativ hohe Spannungen in den durch die Dehnungsfugen begrenzten Bodenfeldern können zu hohen Belastungen im Bereich der Anbindung der brückenartigen Profile an den Abschlußschenkeln der Winkelprofile führen. Es besteht dabei die Gefahr, daß die brückenartigen elastischen Profile im Anbindungsbereich von den Winkelprofilen abreißen.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art die elastische Verbindung der beiden Winkelprofile aus Metall im Hinblick auf die auftretenden Belastungen zu verbessern und fertigungstechnisch günstiger zu gestalten.
Gelöst wird die Erfindungsaufgabe mit einer Vorrichtung mit sämtlichen Merkmalen des Anspruches 1.
Das erfindungsgemäß vorgeschlagene einstückige, hohlkammerartige Kunststoffprofil kann in fertigungstechnisch einfacher und günstiger Weise mit den Außenflächen der Seitenwandungen, die sich über die gesamte Höhe des Abschlußschenkels erstrecken, an diesen großflächig angeklebt werden. Vorzugsweise sind dabei die Außenseiten der Seitenwände des Kunststoffprofiles konkav ausgebildet, so daß Kammern zur Aufnahme von ausreichendem Kleber gebildet werden. Die Längs schlitzung der unteren elastischen Wandung läßt starke Dehnungsänderungen in den durch die erfindungsgemäße Vorrichtung begrenzten Bodenfeldern zu. Beim Zusammenziehen der Bodenfelder, bei dem sich also die Dehnungsfuge erweitert, entstehen an den Klebflächen zwischen Seitenwand des Kunststoffprofiles und den Abschlußschenkeln keine Spannungen, da die untere Wandung des Kunststoffprofiles geschlitzt ist. Bei Ausdehnung der Bodenfelder kommt es jedoch in gewünschter Weise zu einer Abstützung der beiden vorher durch die Schlitzung getrennten unteren Wandungsabschnitte. Die sich ergebende Verringerung der Dehnungsfuge wird durch die elastische obere Wandung und die untere Wandung aufgenommen.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung sind an der oberen Wandung des Kunststoffprofiles elastische Lippen ausgebildet, die auf den oberen abgerundeten Kanten der Abschlußschenkel der Winkelprofile aufliegen. Damit ist die obere Seite der Vorrichtung bündig und dicht abgeschlossen.
Zur Erfindung gehört auch der Vorschlag, in Fortsetzung nach unten an den Seitenwänden Schlauchstege vorzusehen, die zumindest bereichsweise in Querrichtung elastisch ausgebildet sind. Dabei können seitlich an einem Schlauchsteg, vorzugsweise am untersten Schlauchsteg, federnd elastische Lippenstege angeformt sein. Diese Schlauchstege dienen zur Fortsetzung des Kunststoffprofiles in die im Untergrund sich fortsetzende Dehnungsfuge. Dabei werden die Vorrichtungen zur Ausbildung von Dehnungsfugen auf einer Beton- oder Estrichplatte mit vorgeformter Dehnungsfuge aufgesetzt. Dabei kann der verbleibende Freiraum zwischen den häufig unregelmäßigen Seitenwänden der vorgeformten Dehnungsfugen in der Estrich- oder Betonplatte und den Seitenwänden der eingesetzten Vorrichtung mit flüssigem Vergußmörtel oder Kunstharz ausgefüllt werden. Zur inneren Abdichtung dieser Dehnungsfugen im Fußbodenuntergrund werden noch zusätzlich an einem Schlauchsteg die federnd elastischen Lippenstege vorgeschlagen, die die Spalte zwischen den Schlauchstegen und den Dehnungsfugenseitenwänden im wesentlichen abdichten. Mit der oberen Kante der Abschlußschenkel der angrenzenden Metallprofile bündig wird Belagsmaterial aus Keramik, Spachtelschichten oder dergleichen auf die Oberfläche der Estrich- oder Betonplatte aufgebracht.
Anhand abgebildeter Ausführungsbeispiele wird die Erfindung im folgenden näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine Querschnittsdarstellung in vergrößertem Maßstab durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung
und
Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Darstellung mit einer Vorrichtung, an der nach unten gerichtet Schlauchstege ausgebildet sind.

Zunächst wird auf Figur 1 Bezug genommen. Zwischen zwei parallel mit Abstand zueinander eingerichteten Winkelprofilen 1 aus Metall ist ein einstückiges, hohlkammerartiges Kunststoffprofil 2 eingeklebt. Die Winkelprofile 1 bestehen aus einem längeren, mehrfach durchbrochenen Abschlußschenkel 11 und einem dazu etwa unter einem rechten Winkel stehenden kurzen Abschlußschenkel 12, der im oberen Bereich nach innen gerichtet einen Steg aufweist.
An den glatten äußeren Flächen der Abschlußschenkel 12 ist mit einem Kleber 3 das Kunststoffprofil 2 angeklebt, dessen konkave Außenseiten 221 der Seitenwände 22 eine entsprechende Kammer bilden. Bevorzugt wird nichtaushärtendes Klebematerial verwandt, welches auf den Außenseiten des Kunststoffprofiles 2 aufgebracht ist.
Ein solches einstückiges, hohlkammerartiges Kunstoffprofil 2 ist gebildet durch eine durch weiche Materialeinstellung elastische obere Wandung 21, die beiden demgegenüber relativ harten Seitenwänden 22 und die untere elastische Wandung 23, die in Längsrichtung geschlitzt ist. Im Ausführungsbeispiel ist dieser durchgehende Schlitz mit der Ziffer 231 bezeichnet. Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, die beiden Teile der Wandung 23 durch einen Sollreißsteg zu verbinden, sodaß der Schlitz geschlossen ist, jedoch bei größerer Zugspannung auf die beiden Wandungsteile abreißt. An der oberen Wandung 21 des Kunststoffprofiles 2 sind elastische Lippen 211 ausgebildet, die auf den oberen Kanten der Abschlußschenkel 12 der Winkelprofile 1 aufliegen.
Das Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung nach Figur 2 entspricht der Vorrichtung nach Figur 1. Lediglich in Fortsetzung nach unten an den Seitenwänden 21 des Kunststoffprofiles 2 sind mehrere Schlauchstege 4 bzw. 5 angeformt, die durch Abreißstege 41 miteinander verbunden sind. Diese Schlauchstege sind zumindest in Querrichtung elastisch ausgebildet. Jeweils am untersten Schlauchsteg 5 können seitlich elastische Lippenstege 51 angeformt sein.

Claims

1. Vorrichtung zur Ausbildung von Dehnungsfugen in Fußböden, bestehend aus zwei mit Abstand zueinander angeordneten Winkelprofilen aus Metall, zwischen deren zueinander parallelen Abschlußschenkeln zur Verbindung elastische Kunststoffprofile eingesetzt sind, gekennzeichnet durch ein einstückiges, hohlkammerartiges Kunststoffprofil (2), dessen obere Wandung (21) durch weiche Materialeinstellung elastisch, dessen der Anklebung an den Abschlußschenkeln (12) der Winkelprofile (1) dienende Seitenwände (22) hart und dessen untere elastische Wandung (23) in Längsrichtung geschlitzt ausgebildet sind.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (22) des Kunststoffprofiles (2) an ihrer Außenseite konkav ausgebildet sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der oberen Wandung (21) des Kunststoffprofiles (2) elastische Lippen (211) ausgebildet sind, die auf den oberen abgerundeten Kanten der Abschlußschenkel (12) der Winkelprofile (1) aufliegen.

4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden durch einen Längsschlitz (231) getrennten Teile der unteren Wandung (320) durch einen Sollreißsteg miteinander verbunden sind.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Fortsetzung nach unten an den Seitenwänden (21) Schlauchstege (4,5) vorgesehen sind, die zumindest bereichsweise in Querrichtung elastisch ausgebildet sind.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlauchstege (4) am Kunststoffprofil (2) angeformt sind.

7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich an einem Schlauchsteg (5) federnd elastische Lippenstege (51) angeformt sind.

8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffprofil (2) mit den Abschlußschenkeln (12) der Winkelprofile (1) durch nichtaushärtendes Klebematerial (3) verbunden ist.