EP0291500A2

EP0291500A2 - Luftversorgungseinrichtung für luftdicht abschliessbare Räume, insbesondere Schutzräume

Info

Publication number: EP0291500A2
Application number: EP88890118A
Authority: EP
Inventors: Hermann Stöger; Manfred Lissberger; Friedrich Praher
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1987-05-12
Filing date: 1988-05-10
Publication date: 1988-11-17
Anticipated expiration: 2008-05-10
Also published as: EP0291500A3; AT387088B; EP0291500B1; ATA118587A; DE3880367D1

Abstract

Eine Luftversorgungseinrichtung (2) für luftdicht abschließbare Räume (1) umfaßt ein Gebläse (8) und eine Aufnahme (3) zum Einsatz eines Luftfilters (5). Um eine funktionstüchtige, überall und jederzeit einsetzbare und leicht zu handhabende Versorgungseinheit zu schaffen, bildet die Aufnahme eine vorgefertigte Verschlußplatte (3), die wenigstens eine beiderseits über gegeneinander versetzt angeordnete Durchlässe (6, 7) luftzugängliche Filterkammer (4) und gegebenenfalls ein Überdruckventil (16) aufweist, wobei das Gebläse (8) an einen der Durchlässe (7) ansetzbar ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Luftversorgungseinrichtung für luftdicht abschließbare Räume, insbesondere Schutzräume, mit einem Gebläse und einer Aufnahme zum Einsatz eines Luftfilters.
Zur Luftversorgung von Schutzräumen u. dgl. sind bisher bleibend in die Bausubstanz einbezogene Einrichtungen erforderlich, die außerhalb des Raumes vorgesehene großvolumige Filterkasten für den Einsatz von Sandfiltern und diese mit dem Schutzraum verbindende, die Schutzraumwandung durchbrechende Luftkanäle mit mündungsseitig installierten Gebläsen umfassen. Abgesehen vom beträchtlichen Bau- und Kostenaufwand muß eine solche Luftversorgungseinrichtung im Zuge eines Neubaues vorbereitet werden und macht die nachträgliche Einrichtung eines Schutzraumes in bestehenden Gebäuden praktisch unmöglich. Andere bekannte Gebläseeinrichtungen wiederum, wie sie bei Klimaanlagen oder Dunstabzügen u.dgl. verwendet werden, sind für die Luftversorgung eines Schutzraumes ungeeignet, da sie sich nur mit unzureichenden Staub- und Fettfiltern ausrüsten lassen und eine gefährliche Schwachstelle in der Schutzraumabschirmung mit sich brächten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und eine Luftversorgungseinrichtung der eingangs geschilderten Art zu Schaffen, die jederzeit auch nachträglich eingebaut werden kann und mit verhältnismäßig geringem Aufwand und, ohne die Schutzwirkung einer Abschirmung zu gefährden, für eine gewünschte Frischluftzufuhr in einen beliebigen, als Schutzraum dienenden Raum sorgt.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Aufnahme eine vorgefertigte Verschlußplatte bildet, die wenigstens eine beiderseits über gegeneinander versetzt angeordnete Durchlässe luftzugängliche Filterkammer und gegebenenfalls ein Überdruckventil aufweist, wobei das Gebläse an einen der Durchlässe ansetzbar ist.
Diese Verschlußplatte stellt daher eine Versorgungseinheit dar, die wie ein beliebiger plattenförmiger Bauteil als Abdeckung einer Raumöffnung, als Bestandteil einer Trennwand, eines Fußbodens oder einer Decke usw. verwendbar ist und daher praktisch jederzeit in jedem Raum eingebaut werden kann. Die Verschlußplatte, die mit zur erwünschten Abschirmung geeigneten Schutzmaterialien versehen ist, fügt sich voll in die bestehende Abschirmung ein und bietet aufgrund der sich in Plattenrichtung erstreckenden Filterkammern ausreichend lange Strömungswege und genügend Platz für eine zweckmäßige Filterung der Frischluft. Durch Einsatz geeigneter Filterstoffe kann eine einwandfreie Luftversorgung des Schutzraumes gewährleistet werden, wobei das vorzugsweise an der Innenseite angebrachte, händisch oder motorisch angetriebene Gebläse die für das Durchströmen der Filter erforderliche Druckdifferenz zwischen den beiden Durchlässen aufbaut.
Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die im Bereich einer Wandöffnung des Raumes angeordnete Verschlußplatte aus einer Offenstellung neben der Wandöffnung in eine die Wandöffnung abdeckende Schließstellung verschiebbar oder klappbar und in dieser Schließstellung dicht festklemmbar. Dadurch läßt sich die Verschlußplatte in ständiger Bereitschaft als Verschluß für ein Fenster oder eine Tür halten, ohne in Normalzeiten die Wandöffnung verschließen zu müssen. In Offenstellung, in der die Verschlußplatte durch eine entsprechende Verkleidung unsichtbar bleiben kann, gibt es keine Beeinträchtigung der Raumöffnungsfunktion, die Verschlußplatte ist aber jederzeit für einen Notfall mit wenigen Handgriffen vor die Wandöffnung zu bringen und dort festzuklemmen, so daß die Versorgungseinrichtung auch jederzeit zur Verfügung steht und darüber hinaus mit der Versorgungseinrichtung auch gleich die Wandöffnung abgeschirmt wird. Der Versorgungseinrichtung erlaubt es daher, einen geeigneten, normal verwendbaren Raum ohne Schwierigkeiten in einen Schutzraum zu verwandeln.
Sind erfindungsgemäß mehrere Filterkammern vorgesehen, die jeweils eigene, absperrbare Durchlässe aufweisen, können wahlweise Filtereinsätze mit verschiedener Wirkung zum Einsatz gebracht werden oder die einzelnen Filtereinsätze lassen sich schrittweise nacheinander verwenden, um auch über längere Zeiten ohne Filteraustausch auszukommen.
Eine besonders günstige Konstruktion ergibt sich, wenn die Verschlußplatte in Schichtbauweise hergestellt ist und die Filterkammern aus eingesetzten Blechkasten bestehen, wobei an der Platteninnenseite Deckel zum Öffnen der Filterkammern vorgesehen sind. Es entstehen verhältnismäßig leichte, gut handhabbare Verschlußplatten, die durch Wahl geeigneter Schichten mit ausgezeichneten Schutz- und Dämmeigenschaften ausgestattet sind. Die Blechkasten ermöglichen eine einwandfreie, dichte Luftführung und die inneren Deckel erleichtern die Wartung der Filtereinsätze u.dgl.
Eine platzsparende Konstruktion der Verschlußplatte entsteht durch den Einbau eines Walzengebläses im innenseitigen Durchlaß, welches Walzengebläse sich im wesentlichen in die Platte integrieren läßt und gleichzeitig auch mehreren Filterkammern zugeordnet sein kann.
Nach einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die Verschlußplatte neben den Filterkammern mit Installationen und Anschlüssen zur Energieversorgung, Nachrichtenübertragung, Schad- und Giftstoffmessung u.dgl. ausgestattet. Die Verschlußplatte kann daher eine Mehrfachfunktion übernehmen und nicht nur für die Luftversorgung genutzt werden, sondern auch elektrische Anschlüsse, Anschlüsse für Antennen, Telefon od.dgl. bieten und sogar zur Montage von Meß- und Warneinrichtungen dienen.
Weist die verschlußplatte einen Fenstereinsatz aus Schutzglas auf, bleibt durch die Verschlußplatte auf einfache Weise der Sichtkontakt mit der Außenwelt erhalten, ohne daß dadurch die Luftversorgung der Schutzwirkung zu leiden hätte.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel rein schematisch dargestellt, und zwar zeigen
Fig. 1 und 2 eine erfindungsgemäße Luftversorgungseinrichtung im Vertikalschnitt und in Vorderansicht.
Um einen Schutzraum 1 auf einfache, platzsparende und funktionssichere Weise mit gefilterter Frischluftversorgen zu können, gibt es eine Luftversorgungseinrichtung 2, die aus einer vorgefertigten Verschlußplatte 3 besteht, wobei die Verschlußplatte 3 Filterkammern 4 zum Einsatz von Luftfiltern 5 bildet. Die Filterkammern 4 sind von beiden Plattenseiten her über Durchlässe 6, 7 luftzugänglich und ein Gebläse, beispielsweise ein Walzengebläse 8, im Bereich des innenseitigen Durchlasses 7 saugt Frischluft durch die Filterkammern 4 bzw. die Luftfilter 5 ins Rauminnere. Die Verschlußplatte 3 ist in Schichtbauweise aus verschiedenen, die gewünschten Dämm- und Abschirmeigenschaften mit sich bringenden Materialien hergestellt, wobei Blechkasten 4a die Filterkammern 4 bilden. Es sind drei Blechkasten 3a zur Bildung dreier nebeneinander liegender Filterkammern 4 vorgesehen, welche Filterkammern jeweils über eigene Klappen 9 im Bereich der äußeren Durchlässe 6 abgesperrt werden können, so daß wahlweise die Luft durch den einen oder anderen oder auch durch alle Luftfilter 5 strömt. Zur Wartung und zum Filtertauschen gibt es an der Platteninnenseite Deckel 10 zum Öffnen der Filterkammern 4.
Die Verschlußplatte 3 ist über Rollenbeschläge 11 verschiebbar in einer Laufschiene 12 eingehängt und läßt sich daher mühelos aus einer Offenstellung neben einer Wandöffnung 13, beispielsweise ein Fenster, in eine diese Wandöffnung 13 abdeckende Schließstellung bringen, in der sie über einfache Schraubverschlüsse 14 dicht abschließend fixierbar ist. Sobald sich die Verschlußplatte 3 in ihrer Schließstellung befindet und die Filterkammern 4 mit den Luftfiltern 5 bestückt sind, ist die Luftversorgungseinrichtung funktionsbereit, so daß die Verschlußplatte 3 tatsächlich nur im Notfall mit wenigen Handgriffen aktiviert zu werden braucht und normalerweise in der Offenstellung liegt, in der sie in eine nicht weiter dargestellte Wandverkleidung od.dgl. einbezogen sein kann, ohne die Funktion der Raumöffnung 13 oder den Verwendungszweck des Raumes 1 zu beeinträchtigen.
Wie in Fig. 2 angedeutet, kann die Verschlußplatte 3 neben den Filterkammern 4 mit Installationen und Anschlüssen 15 für die Stromversorgung, für den Empfang von Radio und Fernsehen, für eine Telefonverbindung oder auch für den Ansatz eines Warn- und Meßgerätes ausgestattet sein. Darüber hinaus ist bei einem vollkommen luftdicht abschließbaren Raum 1 in der Verschlußplatte 3 ein Überdruckventil 16 zur Abluftabfuhr vorgesehen und in der Verschlußplatte kann auch ein Fenstereinsatz 17 aus Schutzglas für einen Sichtkontakt mit der Außenwelt vorbereitet sein.
Die erfindungsgemäße Luftversorgungseinrichtung 2 zeichnet sich durch ihre Funktionstüchtigkeit und Vielseitigkeit, durch ihre leichte Handhabbarkeit und nicht zuletzt durch ihre platzsparende, aufwandsarme Bauweise aus, wozu noch kommt, daß sie jederzeit auch nachträglich und praktisch in beliebigen Räumen eingesetzt werden kann.

Claims

1. Luftversorgungseinrichtung (2) für luftdicht abschließbare Räume (1), insbesondere Schutzräume, mit einem Gebläse (8) und einer Aufnahme (3) zum Einsatz eines Luftfilters (5), dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme eine vorgefertigte Verschlußplatte (3) bildet, die wenigstens eine beiderseits über gegeneinander versetzt angeordnete Durchlässe (6, 7) luftzugängliche Filterkammer (4) und gegebenenfalls ein Überdruckventil (16) aufweist, wobei das Gebläse (8) an einen (7) der Durchlässe (6, 7) ansetzbar ist.

2. Luftversorgungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die im Bereich einer Wandöffnung (13) des Raumes (1) angeordnete Verschlußplatte (3) aus einer Offenstellung neben der Wandöffnung (13) in eine die Wandöffnung (13) abdeckende Schließstellung verschiebbar oder klappbar und in dieser Schließstellung dicht festklemmbar ist.

3. Luftversorgungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere Filterkammern (4) vorgesehen sind, die jeweil eigene, absperrbare Durchlässe (6) aufweisen.

4. Luftversorgungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußplatte (3) in Schichtbauweise hergestellt ist und die Filterkammern (4) aus eingesetzten Blechkasten (4a) bestehen, wobei an der Platteninnenseite Deckel (10) zum Öffnen der Filterkammern (4) vorgesehen sind.

5. Luftversorgungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im innenseitigen Durchlaß (7) ein Walzengebläse (8) eingebaut ist.

6. Luftversorgungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußplatte (3) neben den Filterkammern (4) mit Installationen und Anschlüssen (15) zur Energieversorgung, Nachrichtenübertragung, Schad- und Giftstoffmessung u. dgl. ausgestattet ist.

7. Luftversorgungseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlußplatte (3) einen Fenstereinsatz (17) aus Schutzglas aufweist.